DE4334062A1 - Verwendung eines Stahls für warmfeste Werkzeuge - Google Patents
Verwendung eines Stahls für warmfeste WerkzeugeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C33/00—Making ferrous alloys
- C22C33/02—Making ferrous alloys by powder metallurgy
- C22C33/0257—Making ferrous alloys by powder metallurgy characterised by the range of the alloying elements
- C22C33/0278—Making ferrous alloys by powder metallurgy characterised by the range of the alloying elements with at least one alloying element having a minimum content above 5%
- C22C33/0285—Making ferrous alloys by powder metallurgy characterised by the range of the alloying elements with at least one alloying element having a minimum content above 5% with Cr, Co, or Ni having a minimum content higher than 5%
Description
Die Erfindung betrifft einen pulvermetallurgisch durch heißiso
statisches Verpressen eines legierten Stahlpulvers hergestellten
korrosionsbeständigen Werkzeugstahl, der neben einer hohen
Verschleiß- und Druckbeständigkeit eine hohe Warmfestigkeit
aufweist.
Unter Werkzeugstählen versteht man Stähle, die zum Trennen oder
Umformen oder ganz allgemein zum Bearbeiten oder Verarbeiten von
Werkstoffen verwendet werden.
Aufgrund ihres feinen und seigerungsfreien Gefüges zeigen pulver
metallurgisch durch heißisostatisches Verpressen eines legierten
Stahlpulvers hergestellte Werkzeugstähle besonders gute Gebrauchs
eigenschaften:
- - hoher Verschleißwiderstand und Härte als Folge eines hohen An teils an Primärkarbiden,
- - gute Warmformgebungseigenschaften und ausreichende Zähigkeit als Folge des feinkristallinen Gefüges,
- - weitgehend isotrope Werkstoffeigenschaften,
- - hohe Anlaßbeständigkeit,
- - gute Schleifbarkeit und geringer Härteverzug als Folge des fein kristallinen homogenen Gefügeaufbaus sowie
- - eine hohe Korrosionsbeständigkeit wegen des seigerungsfreien Ge füges.
Aus der EP-A1 0 348 380 sind pulvermetallurgisch durch heißisosta
tisches Verpressen eines legierten Stahlpulvers hergestellte Werk
zeugstähle mit hoher Korrosionsbeständigkeit, hoher Verschleiß
festigkeit sowie hoher Zähigkeit und Druckfestigkeit bekannt, die
die folgende Legierungszusammensetzung (Angaben in Masse-%) auf
weisen: Kohlenstoff 1,8 bis 6,2%, Silizium max. 1%, Mangan max.
1%, Phosphor und Schwefel je max. 0,03%, Chrom 16 bis 29%,
Molybdän 0,4 bis 2,5%, Wolfram 0,3 bis 2,0%, Vanadin 3 bis 10%,
Titan bis 5%, Aluminium bis 1%, Nickel max. 0,8%, Kobalt max.
0,8%, Kupfer max. 0,5%, Bor bis 0,05%, Stickstoff 0,01 bis
0,18% sowie Niob bis 5%, Rest Eisen und herstellungsbedingte
Verunreinigungen.
Diese Stähle sind wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit, der hohen
Zähigkeit und Druckfestigkeit ein geeigneter Ausgangswerkstoff zur
Herstellung von korrosiv beanspruchten Teilen, wie Kunststoffor
men, ferner von Maschinenteilen und Werkzeugen zur spanlosen
Formgebung, die im Einsatz bei Temperaturen von höchstens 200°C
beansprucht werden, und somit zur Gattung der sogenannten Kaltar
beitsstähle zu rechnen sind.
Als sogenannte Warmarbeitsstähle, die für die spanlose Umformung
von Metallen bei erhöhten Temperaturen eingesetzt werden und im
Einsatz eine über 200°C liegende Dauertemperatur annehmen, wie
z. B. Druckgießformen, Schmiedegesenke und Werkzeuge für Metall
strangpressen, sind die Stähle gemäß der EP-A1 0 348 380 jedoch
nur bedingt wegen niedriger Warmfestigkeitswerte geeignet.
Dies gilt auch für die Werkzeugstähle nach der EP-B1 0 271 238 und
der EP-A1 0 341 643, die ähnliche Zusammensetzungen wie die
EP-A1 0 348 380 aufweisen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen pulvermetallur
gisch hergestellten korrosionsbeständigen Werkzeugstahl zu schaf
fen, der neben einer hohen Verschleiß- und Druckfestigkeit gleich
zeitig eine hohe Warmfestigkeit aufweist, und somit sowohl als
Warmarbeitsstahl als auch Kaltarbeitsstahl verwendet werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen pulvermetallurgisch durch
heißisostatisches Verpressen eines legierten Stahlpulvers herge
stellten Werkzeugstahl der Zusammensetzung (in Masse-%)
Kohlenstoff|1,6 bis 5,7 | |
Silizium | bis 0,5 |
Mangan | 0,1 bis 0,5 |
Phosphor | bis 0,03 |
Schwefel | bis 0,03 |
Chrom | 18 bis 26 |
Molybdän | 1 bis 6 |
Wolfram | 3 bis 10 |
Vanadium | 2 bis 10 |
Titan | 0 bis 1 |
Niob | bis 3 |
Aluminium | bis 0,5 |
Nickel | bis 3 |
Kobalt | 1 bis 7 |
Stickstoff | 0,01 bis 0,5 |
Bor | bis 0,1 |
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Verunreinigungen. |
In einer bevorzugten Legierungsvariante der erfindungsgemäßen Ei
senbasislegierung ist vorgesehen, daß die Gehalte (in Masse-%) an
Kohlenstoff|2,5 bis 3 | |
Silizium | bis 0,5 |
Mangan | 0,1 bis 0,5 |
Phosphor | bis 0,03 |
Schwefel | bis 0,03 |
Chrom | 23 bis 26 |
Molybdän | 2 bis 4 |
Wolfram | 3 bis 5 |
Vanadium | 2 bis 4 |
Titan | 0,05 bis 1 |
Niob | 1 bis 2 |
Aluminium | bis 0,5 |
Nickel | 0,4 bis 1,5 |
Kobalt | 2 bis 6 |
Stickstoff | 0,01 bis 0,5 |
Bor | bis 0,05 |
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Verunreinigungen, |
betragen.
Die Wirkung der Legierungselemente in dem erfindungsgemäßen Werk
zeugstahl ist wie folgt (Angaben in Masse-%):
Silizium ist ein Desoxidationsmittel und beeinflußt die Zusammen
setzung der Oxide. In Mengen bis 0,5% ist Silizium vorteilhaft
für eine gute Polierbarkeit der aus der Eisenbasislegierung gefer
tigten Teile. Mangangehalte bis 0,5% sind wichtig, um bei Schwe
felgehalten bis 0,03% den Schwefel als Sulfid abzubinden und
dadurch die Zähigkeit des Werkstoffes zu verbessern. Phosphor
wirkt versprödend und sollte daher in der Legierung so niedrig wie
möglich, jedoch unter 0,03% liegen.
Chrom ist das Legierungselement, das ab einem Gehalt von ca. 13%
in der Matrix die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffes bewirkt.
Da gleichzeitig Chrom ein Karbidbildner ist, der bei den vorgese
henen Kohlenstoffgehalten Karbide zur Härtesteigerung bildet, ist
es wichtig, daß die Legierung mindestens 18% Chrom aufweist,
damit über das als Karbid gebundene Chrom hinaus ausreichend Chrom
(mindestens 13%) in der Matrix vorhanden ist, um die gewünschte
Korrosionsbeständigkeit zu erhalten. Der Höchstgehalt an Chrom
sollte jedoch 26% nicht übersteigen, weil höhere Chromkonzentra
tionen zu einer Versprödung des Werkstoffes führen. Molybdän in
den vorgesehenen Gehalten von 1 bis 6% und Wolfram in Gehalten
von 3 bis 10% bewirken einen Sekundärhärteanstieg bei der Wärme
behandlung der aus dem erfindungsgemäßen Werkzeugstahl hergestell
ten Teile durch die Bildung feiner Karbide.
Vanadium ist ebenfalls ein starker Karbidbildner und bewirkt in
den vorgesehenen Gehalten von 2 bis 10% die Entstehung von MC-
Karbiden, die zu einer Verbesserung der Verschleißfestigkeit
führen.
Niob in Gehalten bis 3% verbessert ebenfalls die Verschleißfe
stigkeit der Legierung, insbesondere durch eine MC-Karbidbildung.
Titan in Gehalten bis 1% wirkt als MC-Karbid kornverfeinernd und
erhöht die Zähigkeit.
Aufgrund einer Nitridbildung wirken die Stickstoffgehalte bis
0,5% ebenfalls kornverfeinernd bzw. verhindern ein Kornwachstum
beim Glühen der Stähle bei hohen Temperaturen, wodurch ein Abfall
der Zähigkeit der Legierung vermieden wird. Weiterhin wird durch
die vorgesehenen Stickstoffgehalte die Verschleißfestigkeit ver
bessert.
Aluminium kann als Element mit hoher Sauerstoffaffinität und hoher
Stickstoffaffinität in Konzentrationen bis 0,5% zur Einstellung
niedriger Sauerstoffgehalte des Stahls und zur Vermeidung des
Kornwachstums zulegiert sein, wobei auch vorteilhafte Wirkungen
auf das Umwandlungsverhalten und die Zähigkeit des Werkstoffes
erzielbar sind.
Wesentlich für den erfindungsgemäßen Werkzeugstahl ist ein Kobalt
gehalt von 1 bis 7%, bevorzugt von 2 bis 6%. Durch den Zusatz
von Kobalt wird die gewünschte Warmfestigkeit erreicht und außer
dem die Anlaßbeständigkeit erhöht.
Borgehalte bis 0,1% sind in Verbindung mit Nickelgehalten bis 3%
vorgesehen, um durch Bildung von harten Nickel-Boriden bzw. Boro
karbiden die Warmfestigkeit zu stabilisieren.
Nachfolgend werden die technologischen Eigenschaften des erfin
dungsgemäßen Werkzeugstahls im Vergleich mit dem zum Stand der
Technik gehörenden Werkzeugstahl gemäß EP 0 348 380 näher erläu
tert:
Verglichen werden eine unter die Erfindung fallende Legierung A
und eine Legierung B, entsprechend einem Beispiel aus der
EP 0 348 380.
Die Ist-Analysen sind in Tabelle 1 enthalten.
Für beide Legierungen wurde zunächst im Gasverdüsungsverfahren ein
Legierungspulver der angegebenen Zusammensetzung hergestellt.
Nach dem Einfüllen des Pulvers in eine Kapsel wurde das Pulver
heißisostatisch zu einem kompakten Stahl verdichtet. Nach einem
Weichglühen bei ca. 900°C wurden dem Stahl Proben entnommen. Die
Proben wurden durch Aufheizung auf ca. 1150°C austenitisiert,
anschließend im Warmbad gehärtet und bei ca. 550°C einer Anlaß
behandlung unterworfen.
An den so vorbehandelten Proben wurden Werte für die Härte und die
Druckfestigkeit ermittelt. Es zeigte sich, daß die Härte bei Raum
temperatur sowohl für die Legierung A als auch für die Legierung B
bei rd. 60 HRC (Rockwell) lag.
Die Druckfestigkeit bei Raumtemperatur (0,2%-Stauchgrenze) ergab
für die Legierungen A und B ebenfalls gleiche Werte von ca.
2000 N/mm2.
Bei der Ermittlung der Härte bei erhöhten Temperaturen ergaben
sich jedoch Unterschiede.
Bei einer Prüftemperatur von 400°C wurde für die Legierung B eine
Härte von 45 HRC, für die Legierung A eine Härte von 53 HRC er
mittelt.
Die höheren Werte der Warmhärte des erfindungsgemäßen Werkzeug
stahls sind bedingt durch die Gehalte an Kobalt und Wolfram.
Diese höhere Härte der erfindungsgemäßen Legierung A ist aus
schlaggebend dafür, daß der erfindungsgemäße Werkzeugstahl auch
für Anwendungszwecke bei erhöhten Temperaturen einsetzbar ist.
Eine bevorzugte Zusammensetzung besteht aus
Kohlenstoff | |
2,9 bis 3,1% | |
Silizium | etwa 0,4% |
Mangan | etwa 0,4% |
Phosphor | bis 0,03 |
Schwefel | bis 0,03 |
Chrom | 25 bis 26 |
Molybdän | etwa 1,7% |
Wolfram | etwa 3,3% |
Vanadium | etwa 4% |
Nickel | bis 1% |
Kobalt | etwa 1% |
Stickstoff | etwa 0,02% |
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Verunreinigungen. |
Claims (4)
1. Verwendung eines Stahles der Zusammensetzung (in Masse %)
Kohlenstoff|1,6 bis 5,7
Silizium bis 0,5
Mangan 0,1 bis 0,5
Phosphor bis 0,03
Schwefel bis 0,03
Chrom 18 bis 26
Molybdän 1 bis 6
Wolfram 3 bis 10
Vanadium 2 bis 10
Titan 0 bis 1
Niob bis 3
Aluminium bis 0,5
Nickel bis 3
Kobalt 1 bis 7
Stickstoff 0,01 bis 0,5
Bor bis 0,1
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Verunreinigungen,
zur Herstellung eines korrosionsbeständigen warmfesten
Werkzeugstahles, der bei einer Prüftemperatur von 400°C eine
Härte von mindestens 50 HRC aufweist,
mit der Maßgabe, daß nach dem Erschmelzen durch Inertgasverdüsen
ein Legierungspulver hergestellt worden ist, bei dem jedes
Pulverteilchen die Zusammensetzung des erschmolzenen Stahles
aufweist und das Legierungspulver einem heißisostatischen Pressen
unterworfen worden ist.
2. Verwendung eines inertgasverdüsten und einem
heißisostatischem Pressen unterworfenen Stahles der
Zusammensetzung (in Masse %)
Kohlenstoff|2,5 bis 3
Silizium bis 0,5
Mangan 0,1 bis 0,5
Phosphor bis 0,03
Schwefel bis 0,03
Chrom 23 bis 26
Molybdän 2 bis 4
Wolfram 3 bis 5
Vanadium 2 bis 4
Titan 0,05 bis 1
Niob 1 bis 2
Aluminium bis 0,5
Nickel 0,4 bis 1,5
Kobalt 2 bis 6
Stickstoff 0,01 bis 0,5
Bor bis 0,05
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Verunreinigungen,
für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines inertgasverdüsten und einem
heißisostatischem Pressen unterworfenen Stahles in der
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 und 2, jedoch mit
Gehalten an
Silizium|0,05 bis 0,5
Bor 0,005 bis 0,05
für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung eines Stahls mit
Kohlenstoff
2,9 bis 3,1%
Silizium etwa 0,4%
Mangan etwa 0,4%
Phosphor bis 0,03
Schwefel bis 0,03
Chrom 25 bis 26
Molybdän etwa 1,7%
Wolfram etwa 3,3%
Vanadium etwa 4%
Nickel bis 1%
Kobalt etwa 1%
Stickstoff etwa 0,02%
Rest Eisen und übliche herstellungsbedingte Verunreinigungen,
für den Zweck nach Anspruch 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4334062A DE4334062A1 (de) | 1992-10-06 | 1993-10-06 | Verwendung eines Stahls für warmfeste Werkzeuge |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4233593 | 1992-10-06 | ||
DE4334062A DE4334062A1 (de) | 1992-10-06 | 1993-10-06 | Verwendung eines Stahls für warmfeste Werkzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4334062A1 true DE4334062A1 (de) | 1994-04-07 |
Family
ID=6469764
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4334062A Ceased DE4334062A1 (de) | 1992-10-06 | 1993-10-06 | Verwendung eines Stahls für warmfeste Werkzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4334062A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0930115A1 (de) * | 1996-07-20 | 1999-07-21 | Special Melted Products Limited | Herstellung von Gegenstände auf Eisen- oder auf Nickel Basis |
AT411580B (de) * | 2001-04-11 | 2004-03-25 | Boehler Edelstahl | Verfahren zur pulvermetallurgischen herstellung von gegenständen |
CN105039849A (zh) * | 2015-07-13 | 2015-11-11 | 江苏曜曜铸业有限公司 | 一种用于齿轮模具的合金 |
-
1993
- 1993-10-06 DE DE4334062A patent/DE4334062A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0930115A1 (de) * | 1996-07-20 | 1999-07-21 | Special Melted Products Limited | Herstellung von Gegenstände auf Eisen- oder auf Nickel Basis |
AT411580B (de) * | 2001-04-11 | 2004-03-25 | Boehler Edelstahl | Verfahren zur pulvermetallurgischen herstellung von gegenständen |
CN105039849A (zh) * | 2015-07-13 | 2015-11-11 | 江苏曜曜铸业有限公司 | 一种用于齿轮模具的合金 |
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Legal Events
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