DE4331468A1 - Fourier-Mikrostrukturierung - Google Patents
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Description
In der Mikrostrukturierungstechnik werden im wesentlichen zwei
Grundprinzipien zur Erzeugung von mikroskopischen Strukturen
verwendet: abbildende Verfahren, bei denen eine Maske auf den
Photolack projiziert wird oder schreibende Verfahren bei denen ein
gebündelter Elektronenstrahl die Oberfläche eines Photolacks
zeilenweise beschreibt.
Das erste Verfahren ist durch Fehler der abbildenden Optik
beschränkt, das zweite durch den Durchmesser des gebündelten
Elektronenstrahls.
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren, wie unter
Umgehung der abbildenden Elektronenoptik eine Ortsauflösung eines
Elektronenstrahlschreibers im Bereich kleiner als 0.1 nm erreicht
werden kann.
Das Fourier-Mikrostrukturierungsgerät besteht aus einer
Feldemissionselektronenquelle (1) mit Strahlstromregler (6), der
von einem Rechner (13) gesteuert wird, die einen nahezu
monochromatischen Elektronenstrahl liefert. Dieser wird von einer
Strahlbildungsoptik (2) als paralleler Elektronenstrahl in z-
Richtung ausgesandt. Zuerst trifft der Elektronenstrahl auf ein
Möllenstedt′sches Elektronenbiprisma (3) [G. Möllenstedt, M.
Keller: Elektroneninterferometrische Messungen des inneren
Potentials. Z. Phys. 1148, 34 (1957)], dessen Biprismafaden in y-
Richtung orientiert ist, anschließend tritt der Elektronenstrahl
durch ein zweites Elektronenbiprisma (4), dessen Biprismafaden in
x-Richtung liegt. Nach Passieren einer Blende (5), die
nichtinterferierende Strahlanteile ausblendet, trifft der
Elektronenstrahl auf das Objekt (10), wo sich das
Interferenzmuster (8) der Elektronen ausbildet. In Gebieten
konstruktiver Interferenz (7) treten die Elektronen mit dem
Photolack (9) in Wechselwirkung und erzeugen dadurch eine
strukturierte Photomaske (9).
Ein Elektronenbiprisma (Abb. 2) erzeugt bei angelegter Spannung U
an den Biprismafaden eine Strahlverkippung β. Diese bewirkt, daß
die Elektronen im Abstand b vom Biprisma ein Interferenzmuster mit
der Raumfrequenz q = 1/s bilden. Dabei berechnet man den
Streifenabstand aus einer Konstanten k, die Geometriefaktoren und
die Elektronenenergie enthält und der Fadenspannung U mit s=k/U.
Die auf eins normierte Elektronendichte I im Interferenzmuster
hängt dann in folgender Weise vom Ort x ab:
I = (1 + cos(q * x))/2;
dabei wird angenommen, daß für die normierte Elektronendichte am
Ort x = 0 I(x = 0) = 1 gilt.
Im Bereich der konstruktiven Interferenz ist die Elektronendichte
am größten und die Wahrscheinlichkeit P(I) der Wechselwirkung W
mit dem Photolack direkt proportional zur Elektronendichte I.
Verändert man die Spannung U am Biprisma, so ändert sich die
Raumfrequenz q der Interferenzstreifen. Nach der Theorie der
Fourieranalyse können durch Bestrahlen einer Raumachse mit
unterschiedlichen Ortsfrequenzen die Ortseigenschaften, die sich in
der Größe W(x) ausdrücken, nach eine Fouriertransformation
bestimmt werden
W(q) = | (W(x)-0.5)*exp(i * 2 * pi * x * q)dx.
Überlagert man zwei orthogonal zueinander liegende
Interferenzmuster, was hier durch die Verwendung von zwei
orthogonal zueinander angeordneter Biprismen geschieht, so kann
der Fourierraum in zwei Dimensionen abgetastet werden.
Für das Schreiben einer Mikrostruktur wird an das erste Biprisma
eine Sägezahnspannung Uy (Ab hier Abb.: 1) (11) mit der (zeitlichen)
Frequenz fy angelegt, gleichzeitig wird an das zweite Biprisma
eine Sägezahnspannung Ux (9) mit der Frequenz fx angelegt. Dabei
gilt fy = n * fx, wobei n eine ganzzahlige Konstante ist, die die
Auflösung im Fourierraum beschreibt (Dieses Vorgehen ist völlig
analog zum zeilenweisen Schreiben einer Mikrostruktur im
Ortsraum). Während der Herstellung einer Struktur wird innerhalb
der Zeit T = 1/fy der Strahlstrom vom Rechner (13) abhängig von Ux
und Uy moduliert. Im Rechner liegt dazu das fouriertransformierte
Bild der zu fertigenden Mikrostruktur vor.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von mikroskopischen Strukturen,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein von einer Elektronenquelle (1) (2), mit steuerbaren Strahlstrom
(6), ausgesendeter Elektronenstrahl durch zwei orthogonal
zueinander stehenden Elektronenbiprismen (3) (4) auf dem Photolack
(9) der Grundstruktur (10) zur Interferenz (8) gebracht wird, die
Fadenspannung (11) am ersten Biprisma (3) während des Schreibens
gleichmäßig ansteigt und die Fadenspannung (12) am zweiten
Biprisma (4) mehrmals während des Schreibzeitraums zwischen einen
Anfangswert und einen Endwert verändert wird und während der
gesamten Schreibzeit dabei der Strahlstrom (6) vom Rechner (13)
nach Vorgabe des gespeicherten fouriertransformierten
Bildes der vorgegebenen Struktur und in Abhängigkeit der gerade
anliegenden Fadenspannungen (11) (12) verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Blende (5) nur einen Teil des Interferenzmusters auf den
Photolack (9) durchläßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Die Ansteuerung der Biprismen (3) (4) durch zwei um 180 Grad
phasenverschobene abklingende Sinusfunktionen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektronenquelle (1) geringfügig bewegt wird, damit eine
Verschiebung der Phasenlage des Interferenzmusters entsteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Die Biprismen (3) (4) geringfügig bewegt werden, damit eine
Verschiebung der Phasenlage des Interferenzmusters (8) entsteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
statt einer Elektronenquelle (1) eine kohärente Teilchenquelle für
Ionen benutzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
statt einer Elektronenquelle (1) eine kohärente Teilchenquelle für
Lichtquanten benutzt wird und die Ablenkung durch optische
Biprismen (3) (4) erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schreibvorgang mehrmals erfolgt und zwischen den Schreibzyklen
das Präparat (10) gekippt wird, damit ein dreidimensionales
Schreiben möglich ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein Biprisma (3) verwendet wird, um nur eine Raumachse zu
beschreiben.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein Biprisma verwendet wird das während des Schreibens langsam
um die z-Achse gedreht wird, womit auch der gesamte Fourieraum
abgetastet wird, was ein zweidimensionales Schreiben ermöglicht.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein Biprisma verwendet wird und das Interferenzmuster durch
ein Magnetfeld gedreht wird, womit auch der gesamte Fourieraum
abgetastet wird, was ein zweidimensionales Schreiben ermöglicht.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein Biprisma verwendet wird und das Präparat (10) gedreht
wird, womit auch der gesamte Fourieraum abgetastet wird, was ein
zweidimensionale Schreiben ermöglicht.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Interferenzmuster elektronenoptisch auf den Photolack (9)
abgebildet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Raumfrequenz des Interferenzmusters zur Kontrolle durch eine
ortsauflösenden Detektor direkt bestimmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331468A DE4331468A1 (de) | 1993-09-16 | 1993-09-16 | Fourier-Mikrostrukturierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331468A DE4331468A1 (de) | 1993-09-16 | 1993-09-16 | Fourier-Mikrostrukturierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4331468A1 true DE4331468A1 (de) | 1995-03-30 |
Family
ID=6497855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4331468A Ceased DE4331468A1 (de) | 1993-09-16 | 1993-09-16 | Fourier-Mikrostrukturierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4331468A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999045566A1 (fr) * | 1998-03-04 | 1999-09-10 | Commissariat A L'energie Atomique | Dispositif et procede de formation de motifs de lithographie utilisant un interferometre |
DE10230320A1 (de) * | 2002-07-05 | 2004-02-05 | Marcel Rogalla | Programmierbare Beleuchtungsvorrichtung zur hochauflösenden, massiv parallelen, räumlichen Systhese und Analyse von Microarrays |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4998788A (en) * | 1989-01-13 | 1991-03-12 | Hitachi, Ltd. | Reflection electron holography apparatus |
JPH04100212A (ja) * | 1990-08-20 | 1992-04-02 | Nippon Telegr & Teleph Corp <Ntt> | 3次元超格子の作製方法およびその装置 |
-
1993
- 1993-09-16 DE DE4331468A patent/DE4331468A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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"Multiple-exposure interferometric Lithography", S.H. Zaidi and S.R.J. Brueck, J. Vac. Sci. Technol. B 11(3), May/Jun. 1993, S. 658-668 * |
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FR2775797A1 (fr) * | 1998-03-04 | 1999-09-10 | Commissariat Energie Atomique | Dispositif et procede de formation de motifs de lithographie utilisant un interferometre |
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