DE4330977C2 - Gehäuse aus Kunststoff, insbesondere zum Aufnehmen elektrischer Bauteile - Google Patents
Gehäuse aus Kunststoff, insbesondere zum Aufnehmen elektrischer BauteileInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Gehäuse mit den im Ober
begriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Aus der WO 92/20096 ist ein Gehäuse bekannt,
welches zur Aufnahme elektronischer Bauteile oder
Schaltungen dient, die auf einem im Gehäuse untergebrachten
Träger angeordnet sind. In das Gehäuse führen aus Stanz
gittern bzw. Leadframes gebildete elektrische Zuleitungen
hinein, die die Gehäusewand durchqueren und zu diesem
Zweck beim Spritzgießen eines Gehäuseteils mit dem Kunst
stoff umspritzt worden sind. Da der Kunststoff und das
Metall der elektrischen Zuleitungen unterschiedliche Wärme
ausdehnungskoeffizienten haben, kann sich der Kunststoff
in der Abkühlphase des Spritzvorganges von den metalli
schen Zuleitungen lösen. Auf diese Weise entstehen im Ge
häuse Spalte, durch welche unerwünschte Fremdstoffe, ins
besondere Wasserdampf, in das Gehäuse diffundieren und
darin Korrosion bewirken können, die schließlich zu einer
Fehlfunktion des elektronischen Bauelementes bzw. der
Schaltung führen kann.
Deshalb ist es erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, um
trotz der unvermeidlichen Schrumpfung des Kunststoffes
ein Eindringen von Feuchtigkeit und anderen Fremdstoffen
in das Gehäuse zu vermeiden. Zu diesem Zweck ist es aus
der WO 92/20096 bekannt, den gesamten Innenraum des Ge
häuses mit einem elektrisch isolierenden Dichtstoff aus
zugießen, z. B. mit einem Silikongel. Nachteilig dabei ist,
daß hierfür eine verhältnismäßig große Menge Dichtstoff
benötigt wird und daß eine Prüfung auf Dichtigkeit erst
dann vorgenommen werden kann, wenn die elektronische
Schaltung in das Gehäuse eingebaut und das Gehäuse ver
gossen worden ist, also auf einer hohen Stufe der Wert
schöpfung, so daß dann, wenn die Prüfung eine Undichtig
keit ergibt, nicht nur das Gehäuse, sondern auch die
eingebaute Schaltung verloren ist.
Außerdem ist es bekannt, die elektrischen Zuleitungen
vor dem Einlegen in die Spritzgießform mit einer elasti
schen Masse, z. B. mit einem Silikonkautschuk, im Spritz-,
Tauch- oder Sprühverfahren dünn zu beschichten. Auf diese
Weise ergibt sich zwischen der Zuleitung und dem Kunst
stoff des Gehäuses eine elastische Zwischenschicht, wel
che wie eine Dichtung wirkt. Hierfür wird zwar weniger
Material verbraucht als für das komplette Ausgießen des
Gehäuses, dennoch handelt es sich dabei um einen recht
aufwendigen, zusätzlichen Fertigungsschritt vor dem
eigentlichen Spritzvorgang, denn die aus einem Leadframe
gebildeten Zuleitungen kommen in Form von einzelnen
Kämmen aus einem Stanzwerkzeug und werden normalerweise
von Hand in die Spritzgießform eingelegt. Will man die
Kämme vorab mit einem elastischen Material beschichten,
dann geht das nur selektiv und praktisch nur von Hand,
weil die Kämme nicht mehr zusammenhängen, sondern be
reits vereinzelt sind, so daß erhebliche Arbeitskosten
anfallen.
Ein Gehäuse mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merk
malen ist aus der DE 35 39 518 A1 bekannt. Die Ausnehmungen, welche
den Durchgang von elektrischen Anschlußfahnen durch eine Gehäusewand
abdichten sollen, befinden sich in diesem Fall auf der Gehäuseaußenseite.
Das macht es erforderlich, die Gehäuse nach dem Bestücken mit elektri
schen Bauteilen auf einer Transferstraße vor dem Vergießen mit Dichtmasse
zu drehen und so - auf dem Kopf liegend - so lange liegen zu lassen,
bis die Dichtmasse hinreichend ausgehärtet ist. Außerdem wird dadurch die
für Beschriftungen und sonstige Markierungen verfügbare Oberfläche des
Gehäuses reduziert. Schließlich ist eine auf diese Weise angeordnete
Dichtung unzuverlässig gegenüber einem erhöhten Innendruck im
Gehäuse.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Weg aufzuzeigen, wie man solche Gehäuse mit
weniger Aufwand dicht bekommt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gehäuse mit den im
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiter
bildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Die vorliegende Erfindung geht weder den Weg, die metalli
schen Zuleitungen in ihrem in die Gehäusewand einzu
bettenden Bereich vorab mit einem elastischen Kunst
stoff zu beschichten, noch geht sie den Weg, das Gehäuse
auszugießen; vielmehr sieht die Erfindung vor, die
Gehäusewand auf der Innenseite des Gehäuses in dem
Bereich, wo die jeweilige Zuleitung aus der Gehäuse
wand in den Gehäuseinnenraum eintritt, mit einer be
sonderen Ausnehmung zu versehen und nur diese Aus
nehmung nachträglich mit einer Dichtmasse zu füllen.
Das hat mehrere Vorteile:
- - Für das Herstellen der Ausnehmungen benötigt man keinen gesonderten Arbeitsgang, vielmehr kann die Ausnehmung von vornherein im Spritz gießwerkzeug für das Gehäuse angelegt sein, so daß sie beim Spritzgießen unmittelbar mit gebildet wird.
- - Die Zuleitungen müssen nicht besonders vorbe handelt werden, sie können vielmehr wie gewohnt so in die Spritzgießform eingelegt werden, wie sie aus dem Stanzwerkzeug kommen.
- - Die Außenseite des Gehäuses bleibt unverändert.
- - Die Dichtmasse befindet sich genau da und nur da, wo sie wirklich benötigt wird.
- - Der Innenraum des Gehäuses bleibt praktisch frei von Dichtmasse.
- - Die Dichtmasse kann eingebracht werden, bevor irgendwelche elektrische oder elektronische Bau teile eingesetzt werden. Deshalb kann eine Dichtigkeitsprüfung auch bereits in diesem frühen Stadium durchgeführt werden und führt, wenn eine Undichtigkeit festgestellt wird, nicht zum Ver lust der elektrischen oder elektronischen Bauteile.
- - Dadurch, daß nur die Ausnehmungen mit Dichtmasse gefüllt werden, wird nur wenig Dichtmasse benötigt.
- - Das Gehäuse ist leicht einer automatischen Hand habung zugänglich. Da die Ausnehmungen innerhalb einer Serie an denselben Stellen innerhalb des Ge häuses liegen, kann das Füllen der Ausnehmungen mit Dichtmasse automatisiert erfolgen, zumal das Bestücken und Verschließen des Gehäuses ohnehin häufig automatisiert erfolgen.
Die Erfindung eignet sich nicht nur dafür, das Ein
dringen von Feuchtigkeit entlang von starren elektri
schen Leitern zu verhindern, sondern auch entlang von
flexiblen Leitungen, sogar von solchen, die mit einem
Gewebemantel umgeben sind. In diesem Fall sollte der
Kabelmantel an der Spitze des Kabels aber so weit
entfernt werden, daß der Kabelmantel sich höchstens
bis in die Dichtmasse hinein erstreckt. Als Dicht
masse eignet sich besonders ein weichelastisches
Silikon.
Die Erfindung eignet sich nicht nur für Gehäuse zum
Aufnehmen von elektrischen oder elektronischen Schal
tungen, sondern allgemein für Kunststoffgehäuse, in
welche ein Metallteil eingelegt ist, welches eine
Wand des Gehäuses durchquert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch
in den beigefügten Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch ein
Gehäuse, und
Fig. 2 zeigt den Horizontalschnitt A-A′ gemäß
Fig. 1.
In ein oben offenes Gehäuseunterteil 1 führen von der
Seite her als Stanz-Biegeteile ausgebildete Zulei
tungen 2, 2a herein, die in den Boden 3 des Gehäuses
eingebettet sind. Abgewinkelte Zuleitungsabschnitte
4 und 5 ragen senkrecht aus dem Boden 3 nach oben
in den Innenraum 6 des Gehäuses hinein. Sie sind ver
bunden mit einer Schaltungsträgerplatte 7, auf welcher
sich elektrische und elektronische Bauelemente 8 be
finden.
An der Seite des Gehäuses, wo die Zuleitungen 2 aus
treten, ist ein als Steckerkörper ausgebildeter An
satz 9 angeformt, mit einer Ausnehmung 10, in welcher
die Zuleitungen als Steckerstifte enden. An der gegen
überliegenden Seite des Gehäuses führt ein flexibles
Kabel 11 aus dem Gehäuse heraus, dessen Leiter 12
ein Stück weit vom Kabelmantel befreit und mit der
Zuleitung 2a verbunden, z. B. verlötet ist. Das Kabel
ist ebenfalls in das Gehäuse eingespritzt.
Um die Durchführungen der Zuleitungen 2 und 2a sowie
des Kabels 11 abzudichten, befinden sich in der Um
gebung der abgewinkelten Abschnitte 4 und 5 im Boden
3 Ausnehmungen 14 und 15, welche bis zum nicht abge
winkelten Abschnitt der Zuleitungen 2 und 2a herab
reichen. Die Ausnehmung 15 umfaßt auch das freige
legte Ende 12 des Kabels 11. Die beiden Ausnehmungen
14 und 15 sind mit einer Dichtmasse 16, insbesondere
mit einem weichelastischen Silikon, vergossen, welches
die Ausnehmungen ungefähr so weit ausfüllt, daß die
Oberfläche der Dichtmasse in Höhe der Oberfläche 17
des durch Spritzgießen erzeugten Bodens 3 liegt. Nach
oben hin kann das Gehäuse in an sich bekannter Weise
durch einen Deckel verschlossen werden, der mit dem
Gehäuseunterteil verklebt oder verschweißt wird, z. B.
durch Ultraschallschweißen.
Claims (3)
1. Gehäuse aus Kunststoff mit wenigstens einem in eine Gehäusewand (3) ein
gespritzten und die Gehäusewand (3) durchquerenden Teil (2, 2a, 11) aus ei
nem anderen Werkstoff, insbesondere zum Aufnehmen elektrischer Bauteile,
wobei die Gehäusewand (3) eine das aus der Gehäusewand (3) austretende
Teil (4, 5) allseitig umgebende, nicht durchgehende Ausnehmung (14,15)
hat, die mit einer Dichtmasse (16) gefüllt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14, 15) auf der Innenseite
der Gehäusewand (3) liegt und nicht bis zu ihrer Außenseite durchgeht.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmasse
(16) weichelastisch, insbesondere ein Silikon, ist.
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil
ein Kabel (11) ist oder ein Kabel (11) enthält und der Kabelmantel höchstens
bis in die Dichtmasse (16) reicht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934330977 DE4330977C2 (de) | 1993-09-13 | 1993-09-13 | Gehäuse aus Kunststoff, insbesondere zum Aufnehmen elektrischer Bauteile |
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1993
- 1993-09-13 DE DE19934330977 patent/DE4330977C2/de not_active Expired - Fee Related
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