DE4330160A1 - Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen sowie Brenner zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen sowie Brenner zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Betreiben
eines Brenners mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen bei
niedrigen Verbrennungstemperaturen und unter Bildung
schadstoffarmer Abgase, bei dem ein überstöchiometrisches Ge
misch aus Brennstoff und Verbrennungsluft in einer der Brennkam
mer vorgelagerten Mischkammer homogenisiert und dann über eine
Gasverteilungseinrichtung in die Brennkammer geführt wird, in
der dann die vollständige Verbrennung des insgesamt am Ver
brennungsprozeß beteiligten Gemisches aus Brennstoff und Ver
brennungsluft erfolgt.
Die Erfindung betrifft ferner einen Brenner zur Durchführung
dieses Verfahrens, mit Zuleitungen für Brennstoff und Verbren
nungsluft, einer Mischkammer, einer der Mischkammer nachgeord
neten Brennkammer sowie einer zwischen der Mischkammer und der
Brennkammer angeordneten Gasverteilungseinrichtung mit Öffnungen
zum definierten Eintritt des in der Mischkammer gebildeten
Brennstoff-Verbrennungsluft-Gemisches in die Brennkammer.
Bei der Beurteilung von Brennern kommt den beim Betrieb ent
stehenden Schadstoffen im Abgas eine besondere Bedeutung zu. Bei
der Verbrennung gasförmiger und flüssiger Brennstoffe entstehen
als Schadstoffe im Abgas u. a. die Stickstoffoxide NO und NO₂,
zusammengefaßt als NOx bezeichnet. Diese Schadstoffe verunreini
gen die Luft und können sich bei manchen Feuerungen negativ auf
das im Ofen befindliche bzw. mit den Brennerabgasen in Berührung
kommende Gut auswirken. Daher ist man bestrebt, den NOx-Gehalt
im Abgas möglichst gering zu halten.
Es ist bekannt, daß ein kausaler Zusammenhang zwischen der Höhe
der beim Verbrennungsprozeß auftretenden Spitzentemperaturen und
dem NOx-Gehalt der Verbrennungsabgase besteht. Hohe Reaktions
temperaturen begünstigen den Zerfall des in der Verbrennungsluft
enthaltenen Sauerstoffs in Sauerstoffatome. Diese reagieren dann
in der Folge mit dem Luftstickstoff in der nachfolgend angege
benen, zweistufigen Kettenreaktion, dem sogenannten Zeldovic-Me
chanismus, zu Stickstoffmonoxid:
O + N₂ <---< NO + N
N + O₂ <---< NO + O.
N + O₂ <---< NO + O.
In erster Näherung ist die NO-Bildung exponential von der Pro
zeßtemperatur und proportional von den Partialdrücken von Sauer
stoff und Stickstoff sowie der Verweilzeit abhängig. Das über
geordnete Ziel sämtlicher verbrennungstechnischer Maßnahmen zur
Senkung der NO- bzw. NOx-Anteile muß es daher sein, durch Ände
rung der Brenner- und/oder Prozeßparameter als Haupteinflußgröße
die Flammentemperatur abzusenken.
Hierzu ist es aus der DE 29 26 278 C2 bekannt, einen zum Betrieb
von Gasturbinen geeigneten Brenner mit vollständig homogener
Brennstoff/Luft-Vormischung und Luftüberschußkühlung zu
betreiben, der sowohl niedrige NOx als auch CO-Emissionen auf
weist. Um bei diesem Brenner die Flammentemperaturen und damit
auch die NO-Bildung niedrig zu halten, wird der gesamte zur
Erzielung der thermischen Nennlast erforderliche Brennstoff mit
einer das stöchiometrische Mindestmaß bei weitem übersteigenden
Luftmenge homogen vorgemischt. Die theoretischen Flammentem
peraturen bewegen sich hierbei im Bereich zwischen 1200 und
1600°C, und liegen damit unterhalb jener Werte, die bei einer
streng stöchiometrischen Verbrennung erreicht werden. Dieses
Konzept der Luftüberschußkühlung bietet sich vor allem bei der
Verbrennung in Gasturbinen an, bei der aufgrund der begrenzten
Temperaturen am Turbineneintritt ohnehin mehr Luft zur Verfügung
steht als für die Verbrennung erforderlich ist.
Das bekannte Verfahren der Luftüberschußkühlung weist allerdings
auch einige Nachteile auf. So wird im Vergleich zu anderen Bren
nerbauarten und insbesondere Mündungsmischbrennern ein kleinerer
Leistungs- und Luftzahlregelbereich erreicht. Außerdem ist mit
dem bekannten Verfahren eine relativ hohe thermische Belastung
der Brennkammer verbunden. Schließlich kann es, insbesondere
wegen der unzureichenden Regelbarkeit der Luftmenge, zu Flammen
instabilitäten und dadurch hervorgerufenen Schwingungen der
Brennkammer kommen.
Ausgehend von einem Verfahren sowie einem Brenner gemäß DE 29 26
278 C2 liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde,
ein mit einem nur geringen NOx-Gehalt im Abgas arbeitendes Ver
fahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen und flüssi
gen Brennstoffen bei niedrigen Verbrennungstemperaturen zu
schaffen, welches eine hohe Stabilität der Brennerflamme und
damit eine gute Regelbarkeit der Luftmenge gestattet.
Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß der Mischkammer ein
Vorgemisch aus einem Teilstrom des insgesamt am Verbrennungspro
zeß beteiligten Brennstoffes sowie der Gesamtmenge der Verbren
nungsluft zugeführt wird, und das so gebildete Vorgemisch bei
Eintritt in die Brennkammer einer zumindest bereichsweise
schnellen Vermischung durch starke Verwirbelung unterzogen wird,
und in das so verwirbelte Gemisch der zur vollständigen Ver
brennung noch erforderliche, restliche Brennstoff eingedüst
wird.
Auf diese Weise gelingt es, die guten verbrennungstechnischen
Eigenschaften zweier Brennertypen in idealer Weise miteinander
zu kombinieren: Mündungsmischbrenner weisen eine hohe Stabilität
der Brennerflamme und daher einen großen Regelbereich sowie eine
geringe Pulsationsneigung auf, während Brenner mit Vor
mischflamme den Vorteil einer nur geringen NOx- und CO-Emission
aufweisen. Beide genannten Vorteile werden bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren erreicht, ohne daß die jeweiligen Nachteile der
bekannten Verfahren nennenswert in Kauf genommen werden müssen.
Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor,
daß der der Mischkammer zugeführte Teilstrom aus Brennstoff über
den gesamten Leistungsbereich des Brenners konstant 60 bis 95%,
vorzugsweise konstant 70 bis 90%, der gesamten, der Nennlei
stung des Brenners entsprechenden Brennstoffmenge (Brennstoff
enthalpiestrom) beträgt.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß der der
Mischkammer zugeführte Teilstrom an Brennstoff 40 bis 95%,
vorzugsweise 70 bis 90%, der gesamten, der aktuellen Leistung
entsprechenden Brennstoffmenge (Brennstoffenthalpiestrom)
beträgt.
Die schnelle Vermischung und Verwirbelung erfolgt vorzugsweise
in einem an der Gasverteilungseinrichtung angeordneten
Drallerzeuger.
Mit der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, daß die schnelle
Vermischung und Verwirbelung ausschließlich in einem zentralen
Bereich der Gasverteilungseinrichtung erfolgt. In diesem Fall
wird der restliche Brennstoff mit einem hohen Austrittsimpuls im
Zentralbereich der Hauptströmung eingedüst, wodurch es gelingt,
die thermische Belastung der Wände der Brennkammer entscheidend
zu reduzieren. Zu diesem Vorteil trägt ferner bei, wenn der
zentrale Bereich von einem ringförmigen Bereich umgeben ist, in
dem das in die Brennkammer einströmende Gemisch eine weitgehend
koaxiale Parallelströmung einnimmt, welche den Bereich der
Verwirbelung einfaßt.
Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens ist schließlich vorge
sehen, daß der restliche Brennstoff in einem Winkel zwischen 60°
und 165°, vorzugsweise orthogonal zur Längsachse der Brennkammer
in das verwirbelte Gemisch eingedüst wird.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, einen zur Durchfüh
rung des Verfahrens besonders geeigneten Brenner zu schaffen.
Zur Lösung dieser Teilaufgabe wird bei einem Brenner
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß zusätzlich zu der
in die Mischkammer führenden Zuleitung für Brennstoff eine
weitere Zuleitung vorhanden ist, deren Austrittsdüsen in oder
unmittelbar hinter der mit Verwirbelungselementen versehenen
Gasverteilungseinrichtung in die Brennkammer münden, so daß zu
sätzlicher Brennstoff mit hoher Impulsenergie in das verwirbelte
Brennstoff-Verbrennungsluft-Gemisch gelangt.
Gemäß einer Weiterbildung des Brenners sind die Verwirbelungs
elemente als Drallerzeuger ausgebildet, und die Austrittsdüsen
münden in einem Winkel zwischen 60° und 165°, vorzugsweise
orthogonal zur Längsachse der Brennkammer in den von dem
Drallerzeuger beeinflußten Bereich. Auf diese Weise wird eine
besonders gute Verteilung des zusätzlichen Brennstoffs in der
Brennkammer erreicht, was zur Stabilisierung der Brennerflamme
beiträgt, insbesondere bei einem Anstellwinkel der Leitschaufeln
des Drallerzeugers zwischen 30° und 70°. Eine zusätzliche Loch
düse ist geeignet, die Stabilisierung der Flamme zusätzlich zu
verbessern.
Von Vorteil ist ferner, wenn der Drallerzeuger vollständig von
einer ringförmigen Öffnung umgeben ist, die dem hierüber in die
Brennkammer einströmenden Anteil des Brennstoff-Verbrennungs
luft-Gemischs eine weitgehend koaxiale Strömungsrichtung ver
leiht. Auf diese Weise gelingt es, die hohen Temperaturen im
Zentrum der Brennkammer mit einem Bereich geringerer Tempe
raturen zu ummanteln, und auf diese Weise die thermische
Belastung der Wände der Brennkammer entscheidend zu reduzieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Brenners sind die Ver
wirbelungselemente zur Einstellung des Verwirbelungsgrades ver
stellbar gestaltet.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die Mischkammer eine langge
streckte, axial zur Brennkammer ausgerichtete Mischstrecke auf
weist, an deren Ende die Gasverteilungseinrichtung mit den Ver
wirbelungselementen angeordnet ist, wobei die weitere Zuleitung
für Brennstoff in Form einer Gaslanze zentral durch die Misch
strecke und die Gasverteilungseinrichtung hindurchgeführt ist.
Hierdurch wird eine besonders kompakte Bauart des Brenners er
reicht.
Ferner ist eine Ausgestaltung des Brenners durch eine der
Brennkammer nachgeordnete und gegenüber dem Querschnitt der
Brennkammer erweiterte und mündungsseitig offene Ausbrandkammer
gekennzeichnet, in der die die Brennkammer verlassenden, noch
brennbaren Abgasbestandteile vollständig umgesetzt werden,
vorzugsweise mittels eines in der Ausbrandkammer angeordneten
Oxidationskatalysators.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Ver
fahrens sowie des Brenners werden nachfolgend anhand der beige
fügten Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung einen mit niedrigen Ver
brennungstemperaturen und unter Bildung schadstoffarmer
Abgase arbeitenden Brenner für gasförmige und flüssige
Brennstoffe;
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht eine in dem Brenner
gemäß Fig. 1 verwendete Gasverteilungseinrichtung und
Fig. 3 die Gasverteilungseinrichtung gemäß Fig. 2 in einer
Stirnansicht.
Der in Fig. 1 dargestellte Brenner verfügt zunächst über eine
Mischeinrichtung, die sich aus einer Zuleitung 1 für Verbren
nungsluft, einer Verteilkammer 2 zur Verteilung der Verbren
nungsluft, einer Zuleitung 3 mit ringförmigem Austritt zur Gas
eindüsung für Brennstoff sowie einer Mischkammer 4 mit
langgestreckter Mischstrecke 5 zusammensetzt. Die für den Ver
brennungsvorgang erforderliche Verbrennungsluft gelangt über die
Zuleitung 1 zunächst in die Verteilkammer 2, und strömt von dort
über einen Ringkanal unter gleichzeitiger Mitnahme des über die
Zuleitung 3 ringförmig zugeführten Brennstoffes in die Misch
kammer 4. Die Mischkammer 4 ist als langgestreckter Zylinder
ausgebildet, und bildet auf diese Weise die Mischstrecke 5, auf
der eine weitgehende Homogenisierung des Brennstoff-Ver
brennungsluft-Gemisches stattfindet.
Die Eindüsung kann alternativ bei Verwendung mehrerer Einzel
brennkammern über mehrere in der Mischstrecke 5 verteilte Rohre
erfolgen, wobei die Düsen vorzugsweise entgegen der Luft
strömungsrichtung geneigt sind.
Am Ende der Mischkammer 4 bzw. der Mischstrecke 5 ist koaxial
zur Mischkammer 4 eine Gasverteilungseinrichtung 6 angeordnet,
hinter der sich eine Brennkammer bzw. Reaktionskammer 7 befin
det, in der die thermische Umsetzung des Brennstoffes und der
Verbrennungsluft stattfindet. Mischkammer 4,
Gasverteilungseinrichtung 6 sowie Brennkammer 7 sind jeweils
axial zueinander ausgerichtet, wobei die Brennkammer 7 einen
sich an die Gasverteilungseinrichtung anschließenden,
zylindrischen Abschnitt 8 sowie einen blasenförmig erweiteren
Abschnitt 9 aufweist.
An die Brennkammer 7 schließt sich, ebenfalls axial ausge
richtet, eine gegenüber dem Querschnitt der Brennkammer 7
erweiterte und mündungsseitig offene Ausbrandkammer 10 an. Die
Innenwand der Ausbrandkammer 10 kann mit einem katalytisch wirk
samen Material ausgekleidet sein, um die die Brennkammer 7 ver
lassenden, noch brennbaren Abgasbestandteile in die unproblema
tischen Produkte H₂O und CO₂ umzusetzen. Die Ausbrandkammer 10
ist beim Ausführungsbeispiel in Form einer langgestreckten
zylindrischen Hülse gestaltet, um die Zufuhr von Luftsauerstoff
im Bereich des Ausbrandes weitgehend zu vermeiden. Zum Zwecke
der Filmkühlung ist es möglich, einen Teil der zur Verfügung
stehenden Luft durch die Wand der Brennkammer einströmen zu
lassen.
Am Ende der Brennkammer 7 wird in üblicher Weise durch weitere
Mischung der Brennabgase mit Luft die Turbineneintrittstempera
tur eingestellt.
In Fig. 1 ist ferner dargestellt, daß nicht sämtlicher Brenn
stoff in der vorgenannten Weise mit der Verbrennungsluft ge
mischt wird, sondern ein Teilstrom des Brennstoffes über eine
die Mischkammer 4 sowie die Gasverteilungseinrichtung 6 axial
durchlaufende Gaslanze 11 zu der Brennkammer 7 gelangt. Die Gas
lanze 11 bildet also eine weitere Zuleitung 12 für Brennstoff,
wobei diese weitere Zuleitung 12 an ihrer der Brennkammer 7
zugewandten Stirnfläche 13 verschlossen ist. Der über die
weitere Zuleitung 12 zugeführte Brennstoff gelangt daher nicht
über diese Stirnfläche 13, sondern über knapp vor der Stirn
fläche 13 seitlich in der Gaslanze 11 angeordnete Austrittsdüsen
14 in die Brennkammer 7, was nachfolgend noch näher erläutert
werden wird.
Einzelheiten aus dem Bereich der Gasverteilungseinrichtung 6
werden nunmehr anhand der Fig. 2 und 3 erläutert.
Die Gasverteilungseinrichtung 6 ist nach Art einer Scheibe ge
staltet, und setzt sich aus insgesamt drei ringförmigen Ab
schnitten zusammen. Der innerste Abschnitt, welcher das naben
artige Ende der Gaslanze 11 ringförmig umgibt, verfügt über
mehrere Verwirbelungselemente in Gestalt von Drallerzeugern 15,
welche nach Art von Turbinenschaufeln angeordnet sind. Die Ver
wirbelungselemente bewirken infolge der durch die einzelnen
Schaufeln des Drallerzeugers 15 ausgeübten Drallwirkung eine
starke Verwirbelung des hindurchtretenden Brennstoff-Ver
brennungsluft-Gemisches.
An diesen inneren Abschnitt der Gasverteilungseinrichtung 6
schließt sich in radialer Richtung eine ringförmige Öffnung 16
an, die einen weitgehend freien Querschnitt zum ungehinderten
und damit druckverlustfreien Durchtritt des Brennstoff-Verbren
nungsluft-Gemisches freiläßt.
Der äußerste Abschnitt der Gasverteilungseinrichtung 6 wird
durch eine ringförmige Lochdüse 17 mit einer Vielzahl von
Löchern 18 gebildet.
Die einzelnen Schaufeln des Drallerzeugers 15 sind über jeweils
zweifach abgewinkelte Hebel 19 mit dem Außenmantel der ring
förmigen Öffnung 16 verbunden. Hierdurch wird erreicht, daß sich
durch eine axiale Lageveränderung der Gaslanze 11 der Anstell
winkel sämtlicher Schaufeln, und damit die Drallwirkung des
Drallerzeugers 15, verändern und einstellen läßt. Die Gaslanze
11 ist hierzu an ihrem aus der Mischeinrichtung herausragenden
Ende mit entsprechenden axialen Verstellmöglichkeiten versehen.
Der Anstellwinkel der Schaufeln sollte zwischen 30° und 70° zur
Hauptströmungsrichtung betragen.
Fig. 2 läßt schließlich erkennen, daß das nabenartig gestaltete
Ende der Gaslanze 11 mit den Austrittsdüsen 14 für den zusätz
lichen Brennstoff versehen ist, wobei die Ausrichtung der Aus
trittsdüsen 14 vorzugsweise so gewählt ist, daß der Brennstoff
aus diesen orthogonal zur Längsachse der Gasverteilungseinrich
tung 6 austritt. Der Austrittswinkel kann aber auch im Bereich
zwischen 60° und 165° liegen.
Die Arbeitsweise des Brenners ist wie folgt:
Der größte Teil des Brennstoffes wird zusammen mit der gesamten
Verbrennungsluftmenge in der Mischeinrichtung gemischt und ent
lang der Mischstrecke 5 homogen vermischt. Zur Vermeidung von
Druckverlusten ist diese Strömung weitgehend drallfrei. Diese,
über die Zuleitung 3 zugeführte Brennstoffmenge beträgt entweder
über den gesamten Leistungsbereich konstant 60 bis 95%, vorteilhaft 70 bis 90%, der gesamten, der Nennleistung entsprechenden Brennstoffmenge (Brennstoffenthalpie) oder
40 bis 95%, vorteilhaft 70 bis 90%, der gesamten, der ak tuellen Leistung entsprechenden Brennstoffmenge (Brenn stoffenthalpie).
über den gesamten Leistungsbereich konstant 60 bis 95%, vorteilhaft 70 bis 90%, der gesamten, der Nennleistung entsprechenden Brennstoffmenge (Brennstoffenthalpie) oder
40 bis 95%, vorteilhaft 70 bis 90%, der gesamten, der ak tuellen Leistung entsprechenden Brennstoffmenge (Brenn stoffenthalpie).
Die Menge an Verbrennungsluft beträgt das 1,2 bis 10-fache, vor
teilhaft das 1,6 bis 4-fache, der für die vollständige Verbren
nung der aktuellen Gesamt-Brennstoffmenge erforderlichen Ver
brennungsluft-Menge. Dieses Gemisch ist für sich allein noch
nicht zündfähig, so daß Rückschläge der Flamme in die Mischkam
mer 4 nicht zu befürchten sind.
Das entlang der Mischstrecke 5 homogenisierte Brennstoff-Ver
brennungsluft-Gemisch gelangt anschließend zu der Gasver
teilungseinrichtung 6 mit dem integrierten Drallerzeuger 15. Das
Gemisch wird hierin in zwei Teilströme aufgeteilt: Der durch den
Drallerzeuger 15 geführte Teilstrom gelangt in stark verwirbel
tem Zustand in die Brennkammer 7, während der durch die ring
förmige Öffnung 16 hindurchtretende Teilstrom eine weitgehend
koaxiale Parallelströmung einnimmt, welche die verwirbelte Strö
mung gewissermaßen ummantelt.
In die verwirbelte Strömung wird über die Austrittsdüsen 14 die
restliche, über die weitere Zuleitung 12 zugeführte Brennstoff
menge eingedüst. Infolge der erzeugten Drallwirkung findet
unmittelbar eine sehr gute Vermischung dieses weiteren Brenn
stoffes mit dem bereits vorhandenen Gemisch statt, so daß eine
sehr stabile Flamme entsteht. Diese zentrale Flamme mit hoher
Temperatur wird von der weniger heißen Flamme ummantelt, welche
bei der Verbrennung des durch die ringförmige Öffnung 16
hindurchtretenden Gemisches entsteht. Auf diese Weise wird nicht
nur eine Stabilisierung der zentralen Flamme erreicht, sondern
es tritt auch eine Reduzierung der Temperaturen im Bereich der
Wand der Brennkammer 7 ein. Da die Verwirbelung durch den Drall
erzeuger 15 zudem zu einer Verringerung der Strömungsgeschwin
digkeiten in dem zentralen Bereich führt, ergibt sich außerdem
eine bessere Ausfüllung des insgesamt zur Verfügung stehenden
Reaktionsvolumens, ohne daß es zu Überhitzungen der Drallkörper
kommt. Da eine Verdrallung nur eines Teils des insgesamt durch
die Gasverteilungseinrichtung 6 hindurchströmenden Gemisches
stattfindet, sind die Druckverluste relativ niedrig. Vor allem
aber wird durch die den Drallerzeuger 15 umgebende ringförmige
Öffnung 16 eine Stabilisierung des zentralen Brennstoffstrahles
erreicht, und damit eine hohe Stabilität, verbunden mit
einfacher Regelbarkeit, der zentralen Flamme. Die Lochdüse 17 im
Randbereich des Drallerzeugers 15 verbessert die Stabilität und
den Ausbrand der Flamme. Lochdüse 17 und Drallerzeuger 15 werden
durch das hindurchströmende Gemisch gekühlt.
Durch Veränderung des Anstellwinkels der Schaufeln des Draller
zeugers 15 ist eine Anpassung an die jeweilig gewünschten Be
triebserfordernisse möglich.
Nach Verlassen der Brennkammer 7 tritt das Abgas in die Aus
brandkammer 11 ein, in der der vollständige Abbau der noch
brennbaren Abgasbestandteile zu den unproblematischen Produkten
H₂O und CO₂ erfolgt. Wegen der mit dieser Anordnung des Brenners
realisierbaren hohen Luftverhältnisse und der damit verbundenen
niedrigen Reaktionstemperaturen können extrem niedrige NOx-Emis
sionen erreicht werden. Dabei steigen die CO-Emissionen an. In
diesem Fall ist eine weitere chemische Umsetzung durch den in
der Ausbrandkammer 10 angeordneten Oxidationskatalysator
möglich.
Bezugszeichenliste
1 Zuleitung für Verbrennungsluft
2 Verteilkammer
3 Zuleitung für Brennstoff
4 Mischkammer
5 Mischstrecke
6 Gasverteilungseinrichtung
7 Brennkammer
8 zylindrischer Abschnitt
9 blasenartig erweiterter Abschnitt
10 Ausbrandkammer
11 Gaslanze
12 weitere Zuleitung für Brennstoff
13 Stirnfläche
14 Austrittsdüse
15 Drallerzeuger
16 ringförmige Öffnung
17 Lochdüse
18 Löcher
19 Hebel
2 Verteilkammer
3 Zuleitung für Brennstoff
4 Mischkammer
5 Mischstrecke
6 Gasverteilungseinrichtung
7 Brennkammer
8 zylindrischer Abschnitt
9 blasenartig erweiterter Abschnitt
10 Ausbrandkammer
11 Gaslanze
12 weitere Zuleitung für Brennstoff
13 Stirnfläche
14 Austrittsdüse
15 Drallerzeuger
16 ringförmige Öffnung
17 Lochdüse
18 Löcher
19 Hebel
Claims (17)
1. Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen oder
flüssigen Brennstoffen bei niedrigen Verbrennungstempera
turen und unter Bildung schadstoffarmer Abgase, bei dem ein
überstöchiometrisches Gemisch aus Brennstoff und Verbren
nungsluft in einer der Brennkammer vorgelagerten Misch
kammer homogenisiert und dann über eine Gasverteilungsein
richtung in die Brennkammer geführt wird, in der dann die
vollständige Verbrennung des insgesamt am Verbrennungs
prozeß beteiligten Gemisches aus Brennstoff und Ver
brennungsluft erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischkammer ein Vorgemisch aus einem Teilstrom des
insgesamt am Verbrennungsprozeß beteiligten Brennstoffes
sowie der Gesamtmenge der Verbrennungsluft zugeführt wird,
und das so gebildete Vorgemisch bei Eintritt in die Brenn
kammer einer zumindest bereichsweise schnellen Vermischung
durch starke Verwirbelung unterzogen wird, und in das so
verwirbelte Gemisch der zur vollständigen Verbrennung noch
erforderliche, restliche Brennstoff eingedüst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
der Mischkammer zugeführte Teilstrom an Brennstoff über den
gesamten Leistungsbereich des Brenners konstant 60 bis 95
%, vorzugsweise konstant 70 bis 90%, der gesamten, der
Nennleistung des Brenners entsprechenden Brennstoffmenge
beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
der Mischkammer zugeführte Teilstrom an Brennstoff 40 bis
95%, vorzugsweise 70 bis 90%, der gesamten, der aktuellen
Leistung entsprechenden Brennstoffmenge beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die schnelle Vermischung und Verwirbelung in
einem an der Gasverteilungseinrichtung angeordneten Drall
erzeuger erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die schnelle Vermischung und Verwirbelung
ausschließlich in einem zentralen Bereich der Gasvertei
lungseinrichtung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
zentrale Bereich von einem ringförmigen Bereich umgeben
ist, in dem das in die Brennkammer einströmende Gemisch
eine weitgehend koaxiale Parallelströmung einnimmt, welche
den Bereich der Verwirbelung einfaßt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der restliche Brennstoff in einem Winkel zwi
schen 60° und 165°, vorzugsweise orthogonal zur Längsachse
der Brennkammer in das verwirbelte Gemisch eingedüst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorgemisch allein nicht zündfähig ist.
9. Brenner zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 8, mit Zuleitungen (3, 12; 1) für Brennstoff
und Verbrennungsluft, einer Mischkammer (4), einer der
Mischkammer (4) nachgeordneten Brennkammer (7) sowie einer
zwischen der Mischkammer (4) und der Brennkammer (7) ange
ordneten Gasverteilungseinrichtung (6) mit Öffnungen zum
definierten Eintritt des in der Mischkammer (4) gebildeten
Brennstoff-Verbrennungsluft-Gemisches in die Brennkammer
(7),
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu der in die Mischkammer (4) führenden Zu
leitung (3) für Brennstoff eine weitere Zuleitung (12) vor
handen ist, deren Austrittsdüsen (14) in oder unmittelbar
hinter der mit Verwirbelungselementen (15) versehenen Gas
verteilungseinrichtung (6) in die Brennkammer (7) münden,
so daß zusätzlicher Brennstoff mit hoher Impulsenergie in
das verwirbelte Brennstoff-Verbrennungsluft-Gemisch ge
langt.
10. Brenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verwirbelungselemente als Drallerzeuger (13) ausgebildet
sind, und die Austrittsdüsen (14) in einem Winkel zwischen
60° und 165°, vorzugsweise orthogonal zur Längsachse der
Brennkammer (7) in den von dem Drallerzeuger (15) beein
flußten Bereich der Brennkammer (7) münden.
11. Brenner nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drallerzeuger (15) mit Leitschaufeln versehen ist, die
unter einem Winkel zwischen 30° und 70° zur Hauptströmungs
richtung angestellt sind.
12. Brenner nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß um die Verwirbelungselemente (15) herum eine
mit mehreren Löchern (18) versehene Lochdüse (17) angeord
net ist.
13. Brenner nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drallerzeuger (15) vollständig von einer ringförmigen
Öffnung (16) umgeben ist, die dem hierüber in die Brenn
kammer (7) einströmenden Anteil des Brennstoff-Ver
brennungsluft-Gemischs eine weitgehend koaxiale Strömungs
richtung verleiht.
14. Brenner nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verwirbelungselemente (15) zur Ein
stellung des Verwirbelungsgrades verstellbar gestaltet sind.
15. Brenner nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mischkammer (4) eine langgestreckte,
axial zur Brennkammer (7) ausgerichtete Mischstrecke (5)
aufweist, an deren Ende die Gasverteilungseinrichtung (6)
mit den Verwirbelungselementen (15) angeordnet ist, wobei
die weitere Zuleitung (12) für Brennstoff in Form einer
Gaslanze (11) zentral durch die Mischstrecke (5) und die
Gasverteilungseinrichtung (6) hindurchgeführt ist.
16. Brenner nach einem der Ansprüche 9 bis 15, gekennzeichnet
durch eine der Brennkammer (7) nachgeordnete, gegenüber dem
Querschnitt der Brennkammer (7) erweiterte und mündungs
seitig offene Ausbrandkammer (10), in der die die Brenn
kammer (7) verlassenden, noch brennbaren Abgasbestandteile
vollständig umgesetzt werden, vorzugsweise mittels eines in
der Ausbrandkammer (10) angeordneten Oxidationskatalysa
tors.
17. Brenner nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Brennkammer (7) blasenförmig gestaltet
ist und am Ende eine Einschnürung aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934330160 DE4330160A1 (de) | 1993-09-07 | 1993-09-07 | Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen sowie Brenner zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934330160 DE4330160A1 (de) | 1993-09-07 | 1993-09-07 | Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen sowie Brenner zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4330160A1 true DE4330160A1 (de) | 1995-03-09 |
Family
ID=6497007
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934330160 Withdrawn DE4330160A1 (de) | 1993-09-07 | 1993-09-07 | Verfahren zum Betreiben eines Brenners mit gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen sowie Brenner zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4330160A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0879992A1 (de) * | 1997-05-21 | 1998-11-25 | ÖMV Aktiengesellschaft | Brenner, insbesondere für Heizöle |
US6435862B1 (en) * | 2000-08-29 | 2002-08-20 | Aerco International, Inc. | Modulating fuel gas burner |
IT202000013879A1 (it) * | 2020-06-10 | 2021-12-10 | Tenova Spa | Gruppo bruciatore a fiamma libera per forni per il trattamento termo-chimico di nastri d’acciaio in impianti per la zincatura a caldo continua. |
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DE3826279A1 (de) * | 1987-08-04 | 1989-02-16 | Vaillant Joh Gmbh & Co | Gasbrenner |
-
1993
- 1993-09-07 DE DE19934330160 patent/DE4330160A1/de not_active Withdrawn
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