DE4328784C2 - Röntgendiagnostikeinrichtung - Google Patents
RöntgendiagnostikeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikeinrichtung mit
einer Röntgenbildverstärker-Fernsehkette, die eine an einer
Fernsehaufnahmeeinrichtung angeschlossene Verarbeitungsschal
tung mit Bewegungsdetektor aufweist, die Parameter einer Fil
terstufe zur zeitlichen Filterung des Videosignales steuert.
Derartige Röntgendiagnostikeinrichtungen bewirken eine Redu
zierung des Quantenrauschens, die in Abhängigkeit von der Ob
jektbewegung gesteuert wird.
Bei derartigen Röntgendiagnostikeinrichtungen wird aus Grün
den des Strahlenschutzes mit möglichst geringer Dosis gear
beitet. Dadurch tritt aber das Quantenrauschen als unvermeid
bare physikalische Grenze der Systeme in Erscheinung. Um die
ses Quantenrauschen zu vermindern, wird bei Durchleuchtung
eine zeitliche Tiefpaßfilterung oder zeitliche Mittelung ein
gesetzt, wie dies beispielsweise in der DE 34 26 830 A1 be
schrieben ist. Aufgrund einer Schwellwertschaltung wird dabei
detektiert, ob zeitliche Änderungen innerhalb des Videosigna
les, d. h. Differenzen im Subtraktionsbild, aufgetreten sind.
Durch diese Schaltung werden dann bildpunktweise Parameter
der Filterschaltung, beispielsweise die Zeitkonstante, verän
dert, so daß bewegte Bildteile mit geringer Tiefpaßwirkung,
aber verrauschte, unbewegliche Bildteile dagegen mit hoher
Tiefpaßfilterung und damit rauschreduziert wiedergegeben wer
den.
Für eine optimale Bildqualität auch bei zeitlichen Vorgängen,
wie beispielsweise bei schnellen Bewegungen, muß ein Kompro
miß zwischen der Dosis, den Bewegungsdarstellungen und der
zeitlichen Filterung getroffen werden.
Problematisch hierbei ist jedoch, daß ein Unterschied zwi
schen der durch Rauschen und der durch Bewegung bedingten
Differenz sehr schwierig ist, so daß eine einwandfreie, für
die einzelnen Pixel unterschiedliche zeitliche Filterung nur
schlecht steuerbar ist.
In der DE 42 40 215 A1 ist für die allgemeine Fernsehtechnik
ein automatisches Bildqualitäts-Ausgleichsverfahren und eine
Vorrichtung dazu beschrieben, die eine Fuzzy-Logik zur Ver
besserung der Bildqualität und unter anderem des Signal-
Rausch-Verhältnisses einsetzt. Hierzu werden die Helligkeit
und die Schärfe des Bildinhaltes sowie das Signal-Rausch-Verhältnis
im Videosignal mittels der Fuzzy-Logik analysiert
und kompensiert.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Röntgendiagno
stikeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
eine problemlose Objekterkennung auch vor verrauschtem Hin
tergrund ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Be
wegungsdetektor nach den Regeln der unscharfen Logik eine Be
wegung eines Objektes erkennt und eine Steuerung der Filter
stufe zur zeitlichen Filterung des Videosignales aufgrund von
Regeln der unscharfen Logik bewirkt. Dadurch wird erreicht,
daß das Objekt auch bei einem verrauschten Bild sicher er
kannt wird, so daß bei einer Bewegung des Objektes pixelweise
eine unterschiedliche Filterung eingestellt werden kann.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Bewegungsde
tektor seine Detektion und/oder Steuerung nach den Regeln der
Fuzzy-Logik bewirkt und neuronal aufgebaute Netze zur Verbes
serung der Detektion und Steuerung, insbesondere unter Be
rücksichtigung von Expertenwissen, enthält. Gerade die Ob
jekterkennung vor verrauschtem Hintergrund ist eine prädesti
nierte Anwendung für die Fuzzy Logik.
Ebenso soll die Steuerung der zeitlichen Filterung nach den
Regeln der Fuzzy-Logik durchgeführt werden, weil durch den
Wegfall von starren Schaltschwellen besser ein störungsfreier
Übergang der Zonen mit starker und schwacher zeitlicher Fil
terung erreicht werden kann. Unnatürlich starke Rauschspitzen
können so vermieden werden.
Steuerungen nach den Regeln der Fuzzy-Logik durchzuführen ist
beispielsweise aus dem in der Zeitschrift mc, März 1991, Sei
ten 50-63, erschienenen Artikel "Das Fuzzy-Mobil" bekannt, in
dem anhand eines sogenannten Fuzzy-Mobils die Regeln der
Fuzzy-Steuerung für Fahrzeuge erläutert wird. Dort ist be
schrieben, was unter unscharfer Logik zu verstehen ist und
welche Regeln für eine Steuerung aufzustellen sind.
Neuro-Computer und ihre Software-Struktur sind ebenfalls be
reits allgemein bekannt. Als Beispiel mögen der Aufsatz
"Networks for Aproximation and Learning", Proceedings of the
IEEE, Vol. 78, No. 9, September 1990, oder der Aufsatz "Fast
Learning in Networks of Locally-Tuned Processing Units", Neu
ro-Computation 1, Seiten 281-294, Massachusetts Institute of
Technology, 1989, genannt werden. In diesen Aufsätzen werden
gleichzeitig Selbstlernmöglichkeiten neuronaler Netze be
schrieben, die es erlauben, die tatsächlichen Verhältnisse in
einer Anlage in bisher nicht möglicher Art regelungstechnisch
zu berücksichtigen.
Die Arbeitsweise des Bewegungsdetektors vereinfacht sich,
wenn er derart ausgebildet ist, daß er ein Objekt erkennt und
lediglich dessen Bewegung detektiert.
In vorteilhafter Weise kann ein Speicher vorgesehen sein, in
dem ein Muster wenigstens eines Objektes abgespeichert ist,
und der Bewegungsdetektor derart ausgebildet sein, daß er
einen Vergleich des aktuellen Videosignales mit dem abgespei
cherten Signal nach den Regeln der Fuzzy-Logik bewirkt.
Bei einer Umschaltung des Zoom-Formates des Röntgenbildver
stärkers können die gespeicherten Objekte entsprechend umge
rechnet werden, wenn eine Recheneinheit vorgesehen ist, die
mit dem Bewegungsdetektor verbunden ist, und wenn Einstell
mittel für die Größe des Abbildungsformates des Röntgenbild
verstärkers mit der Recheneinheit verbunden sind.
Als weitere Verbesserung beispielsweise bei der Erkennung von
Blutgefäßen können anatomische Strukturen als Referenz in
einem mit dem Bewegungsdetektor verbundenen Speicher abgelegt
werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Figur ist eine Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem
erfindungsgemäßen Bewegungsdetektor dargestellt, die eine
durch einen Hochspannungsgenerator 1 betriebene Röntgenröhre
2 aufweist, die ein Strahlenbündel 3 aussendet, das einen Pa
tienten 4 durchdringt. Das durch den Patienten 4 entsprechend
seiner Transparenz geschwächte Röntgenstrahlenbild fällt auf
den Eingangsleuchtschirm eines Röntgenbildverstärkers 5, der
das Röntgenstrahlenbild in ein sichtbares Bild umwandelt. Das
auf dem Ausgangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers 5
entstandene sichtbare Röntgenbild wird über eine zwischenge
schaltete Optik mit einer Irisblende 6 auf einer Fernsehauf
nahmevorrichtung 7 abgebildet. An der Fernsehaufnahmevorrich
tung 7 ist ein Analog/Digital-Wandler (A/D-Wandler 8) ange
schlossen, der das analoge Videosignal der Fernsehaufnahme
vorrichtung 7 digitalisiert. An dem A/D-Wandler 8 ist eine
erfindungsgemäße Verarbeitungsschaltung 9 angeschlossen, die
nachfolgend noch beschrieben wird. Das Ausgangssignal der
Verarbeitungsschaltung 9 wird in einem Digital/Analog-Wandler
(D/A-Wandler 10) in ein analoges Signal umgesetzt und auf
einem Monitor 11 wiedergegeben.
Die Verarbeitungsschaltung 9 weist eine Filterstufe 12 auf,
die eine Integration des Videosignales bewirken kann. Dazu
wird das aktuelle Videosignal und das in einem Bildspeicher
13 gespeicherte vorhergehende Videosignal in bekannter Weise
beispielsweise durch gleitende gewichtete Mittelwertbildung
auf integriert, wobei die Anteilsfaktoren des aktuellen und
des gespeicherten Videosignales in Abhängigkeit von einem
Steuersignal verändert werden können, so daß sich das Mi
schungsverhältnis einstellen läßt. Ebenfalls an dem Ausgang
des A/D-Wandlers 8 ist ein Bewegungsdetektor 14 angeschlos
sen, der einen Rechner zur Differenzbildung enthält. Dazu
wird die Differenz des aktuellen und des vorhergehenden Vi
deosignales gebildet. Die Auswertung des Differenzsignals er
folgt dabei nach den Regeln der Fuzzy-Logik.
Weiterhin kann ein Speicher 15 an dem Bewegungsdetektor 14
angeschlossen sein, in dem Muster von zu untersuchenden Ob
jekten abgespeichert sein können. Der Bewegungsdetektor 14
untersucht das aktuelle Videosignal nach den Regeln der
Fuzzy-Logik, ob dieses Objekt in dem Röntgenbild enthalten
ist und stellt dessen Bewegung gegenüber dem Videosignal des
vorhergehenden Röntgenbildes fest.
Eine Einspeicherung des Musters oder der Maske kann bei bei
spielsweise durch eine kurze Testdurchleuchtung, z. B. des Ka
theters ohne Objekt, mit optimaler Bildqualität erfolgen.
Eine Erkennung ist dann sehr einfach und entspricht exakt den
tatsächlichen Gegebenheiten.
Genauso ist es möglich, eine Kontrastmittelfüllung als anato
mische Maske zu verwenden, da sich bei der nachfolgenden
Durchleuchtung ohne Kontrastmittel z. B. der Führungsdraht nur
in diesen Bildbereichen bewegen kann.
Dieses Musterbild kann nur als Referenz für die nachfolgende
Objekterkennung mit Patienten im verrauschten Bild dienen.
Spätere Objektverformungen oder Bewegungen der Organe haben
nur einen geringen Einfluß auf die Erkennungsfähigkeit des
Musters.
Aufgrund dieser Bewegungsdetektion werden bildpunktweise die
Parameter der Filterstufe 12 derart verändert, daß in weniger
bewegten Bildbereichen eine starke Filterung und in stark be
wegten Bildbereichen, insbesondere des Objektes, eine gerin
gere Filterung erfolgt. Dadurch wird in dem unbewegten Teil
und dem Hintergrundteil des Röntgenbildes eine starke Rausch
reduktion erreicht, während im interessierenden Bereich Bewe
gungsunschärfen vermieden werden.
Da bei geringen Bewegungen eine starke Rauschreduktion durch
die Verarbeitungsschaltung 9 erfolgt, kann im Durchleuch
tungsbetrieb mit geringer′ Röntgendosisleistung gefahren wer
den. Bei starken Bewegungen dagegen ist es vorteilhaft, die
Röntgendosisleistung zu erhöhen, damit das Quantenrauschen
nicht stört. Gleichzeitig muß aber die Irisblende 6 den
Lichtfluß verringern, damit eine Übersteuerung der Fern
sehaufnahmevorrichtung 7 vermieden wird und das mittlere Vi
deosignal konstant bleibt.
Diese Steuerung der Dosisleistung des Hochspannungsgenerators
1 sowie der Irisblende 6 übernimmt eine Steuervorrichtung 16,
die eine Dosisleistungsregeleinrichtung 17 und eine Blenden
steuereinrichtung 18 aufweist. Der Dosisleistungsregelein
richtung 17 werden das Ausgangssignal des Bewegungsdetektors
14 und das digitale Bildsignal der Filterstufe 12 zugeführt.
Die Ausgangswerte der Filterstufe 12 dienen zur Konstanthal
tung der mittleren Bildhelligkeit unter Berücksichtigung der
in der Röntgentechnik üblichen Meßdominante. Hierfür werden
die Spannung und der Strom der Röntgenröhre 2 im Röntgengene
rator 1 gesteuert.
Der Ausgangswert des Bewegungsdetektors 14 beeinflußt auch
die Regelung der Röntgendosisleistung des Röntgengenerators 1
derart, daß bei großer Bewegung die Dosisleistungswerte des
Röntgengenerators zusätzlich erhöht werden. Gegensinnig dazu
wird die Blendensteuereinrichtung 18 veranlaßt, die Iris
blende 6 zu schließen und dadurch die auf die Fernsehaufnah
mevorrichtung 7 auftreffende Lichtmenge zu reduzieren.
Etwaige Größenänderungen des Objektes beispielsweise im Be
trieb mit Umschaltung des Zoomformates am Röntgenbildverstär
ker 5 lassen sich durch Änderung der Skalierung berücksichti
gen. Dazu können die durch eine Spannungsversorgung 19 er
zeugten Elektrodenspannungen des Röntgenbildverstärkers 5
über Einstellmittel 20 derart beeinflußt werden, daß das
Röntgenstrahlenbild als Röntgenbild mit unterschiedlicher
Größe wiedergegeben werden kann. Die Einstellmittel 20 sind
mit einer Recheneinheit 21 verbunden, durch die die Größe des
im Speicher 15 gespeicherten Musters des Objektes entspre
chend der Größenänderung des Röntgenbildes verändert wird.
Als weitere Steigerungsmöglichkeit lassen sich beispielsweise
zur Erkennung von Blutgefäßen auch anatomische Strukturen als
Referenz für die Objekterkennung hinterlegen.
Eine weitere Steigerungsmöglichkeit in Richtung Dosisreduk
tion bzw. Bildverbesserung läßt sich über die beschriebene
Objekterkennung durchführen. Mit Hilfe der Kenntnis über das
darzustellende Objekt läßt sich z. B. durch Vorfilterung der
Röntgenstrahlung im Umfeld des Objekts eine weitere Reduzie
rung der Dosisbelastung erzielen.
Claims (7)
1. Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Röntgenbildver
stärker-Fernsehkette (5 bis 11), die eine an einer Fern
sehaufnahmeeinrichtung (7) angeschlossene Verarbeitungs
schaltung (9) mit Bewegungsdetektor (14) aufweist, die Para
meter einer Filterstufe (12) zur zeitlichen Filterung des Vi
deosignales steuert, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bewegungsdetektor (14) nach den
Regeln der unscharfen Logik eine Bewegung eines Objektes er
kennt und eine Steuerung der Filterstufe (12) zur zeitlichen
Filterung des Videosignales aufgrund von Regeln der unschar
fen Logik bewirkt.
2. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der
Bewegungsdetektor (14) seine Detektion und/oder Steuerung
nach den Regeln der Fuzzy-Logik bewirkt.
3. Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewegungsdetektor (14) neuronal aufgebaute Netze zur
Verbesserung der Detektion und Steuerung, insbesondere unter
Berücksichtigung von Expertenwissen, enthält.
4. Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewegungsdetektor (14) derart ausgebildet ist, daß er
ein Objekt erkennt und dessen Bewegung detektiert.
5. Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Speicher (15) vorgesehen ist, in dem ein Muster
wenigstens eines Objektes abgespeichert ist und daß der
Bewegungsdetektor (14) derart ausgebildet ist, daß er einen
Vergleich des aktuellen Videosignales mit dem abgespeicherten
Signal nach den Regeln der Fuzzy-Logik bewirkt.
6. Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet
daß eine Recheneinheit (21) vorgesehen ist, die mit dem
Bewegungsdetektor (14) verbunden ist, und daß Einstellmittel
(20) für die Größe des Abbildungsformates des
Röntgenbildverstärkers (5) mit der Recheneinheit (21) verbun
den sind, so daß bei Umschaltung des Zoom-Formates des Rönt
genbildverstärkers (5) die gespeicherten Objekte entsprechend
umgerechnet werden.
7. Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß anatomische Strukturen als Referenz in einem mit dem
Bewegungsdetektor (14) verbundenen Speicher (15) abgelegt
werden.
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- 1993-08-26 DE DE19934328784 patent/DE4328784C2/de not_active Expired - Fee Related
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