DE4328586A1 - Verfahren zur Regelung des Reaktionsgrades sowie Beschichtungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Regelung des Reaktionsgrades sowie BeschichtungsanlageInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1, eine Beschichtungsan
lage nach demjenigen von Anspruch 6.
Bei der Herstellung von Schichten der angesprochenen
Art mit einem plasmaunterstützten, reaktiven Abschei
deverfahren, woran reaktives Kathodenzerstäuben min
destens mitbeteiligt ist, ist es bekannt, den Reak
tionsgrad γ zu regeln, sei dies auf einen konstanten
Wert oder sei dies, im Sinne einer Führungsregelung,
zum Erhalt eines Reaktionsgradprofiles entlang der
Schichtdicke.
Bei solchen Regelverfahren ist mithin die Regelgröße
das jeweilige Stöchiometrieverhältnis an der sich
aufbauenden Schicht entsprechend dem genannten Ver
hältnis γ.
Dabei ist es bekannt, die sog. "gemessene Regelgröße"
die von der tatsächlichen Regelgröße abweicht
und aus welch ersterer, aufgrund bekannter Gesetzmäßigkeiten,
auf die letztere geschlossen wird, bei
spielsweise mittels Plasmaemissionsmonitoren, mittels
Quarzmikrowagen, Massenspektrometer etc. zu erfassen.
Als sog. Stellgröße wird dabei üblicherweise die
Zerstäubungsrate der Kathodenzerstäubung gestellt,
oder der Reaktivgasmassefluß in den Vakuumrezipien
ten. Je nach beabsichtigtem Beschichtungsprozeß wird
der Zerstäubungsprozeß mit DC, mit DC und überlager
tem AC, oder mit reinem AC betrieben, wie beispiels
weise beim Hf-Kathodenzerstäuben.
Es hat sich nun gezeigt, daß das obgenannte Vorgehen
regelungstechnisch oft problematisch ist, u. a. auf
grund von Instabilitäten der Regelung. Unter anderem
kann dies darauf rückgeführt werden, daß beim ange
sprochenen reaktiven Kathodenzerstäuben die regel
technische Strecke mit der zerstäubten Kathode, dem
Reaktionsprozeß auch ein zeitvariantes Regelsystem
bildet. Dies, weil der Reaktionsprozeß auch die
Oberfläche der zerstäubten Kathode und damit deren
Verhalten als Regelstreckenglied beeinflußt. In die
sem Zusammenhang sind ja die Phänomene der Targetver
giftung mit isolierenden Schichten oder Inseln hin
länglichst bekannt und Thema eines umfangreichen
Schrifttums.
Die vorliegende Erfindung setzt sich zur Aufgabe, ein
Regelverfahren eingangs genannter Art vorzuschlagen,
welches wesentlich leichter während der ganzen Prozeßzeit
zu stabilisieren ist.
Zu diesem Zweck zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch
1 aus.
Wie bereits erwähnt wurde, kann dabei der Kathodenzerstäubungsprozeß
mit DC, DC + AC oder nur AC be
trieben werden und es kann sich bei dem durch Katho
denzerstäubung zerstäubten Feststoff um ein leitendes
oder nichtleitendes Material bzw. ein Halbleitermate
rial handeln. So kann beispielsweise erst durch den
reaktiven Prozeß die Beschichtungsverbindung gebil
det werden oder es kann bei Verwendung einer Zerstäu
bungskathode (Target) aus der angestrebten Beschich
tungsverbindung, durch Nachreagieren im Reaktions
raum, eine Schicht derselben Verbindung mit durch
Nachreagieren geänderter Stöchiometrie erzeugt wer
den. Grundsätzlich werden alle Beschichtungsprozesse
angesprochen, woran reaktives Kathodenzerstäuben be
teiligt ist.
Dem Wortlaut von Anspruch 2 folgend kann der ver
dampfte Feststoff selbst am Schichtaufbau beteiligt
sein, oder daran nicht beteiligt sein, wobei im
letzterwähnten Fall der verdampfte Feststoff ledig
lich als "Reaktivgasverbraucher" eingesetzt wird, zur
Verstellung des Reaktivgas-Partialdruckes und damit
der durch das reaktive Zerstäuben, mit demselben Re
aktivgas, gebildeten Schicht.
Dem Wortlaut von Anspruch 3 folgend werden dabei wei
ter die Zerstäubungsrate und der Reaktivgaszufluß
gesteuert, vorzugsweise dann mindestens nahezu je
konstant, wenn die Schicht mit konstant bleibendem
Reaktionsgrad aufgebaut werden soll oder entsprechend
einem vorgegebenen zeitvariablen Verhältnis von Zer
stäubungsrate und Reaktivgaszufluß, wenn die Schicht
beherrscht mit einem variierenden Reaktionsgradprofil
aufgebaut werden soll. In letzterwähntem Fall wird
die Führungsgröße der Regelung für γ mitgeführt.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorgehen ergibt
den weiteren wesentlichen Vorteil, daß zur Erfassung
der gemessenen Regelgröße nicht mehr äußerst ko
stenaufwendige Geräte, wie Plasmaemissionsmonitoren,
Mikrowagen etc. eingesetzt werden müssen, sondern
daß, wie Anspruch 4 vorschlägt, als gemessene Regelgröße
der Totaldruck im Vakuumrezipienten eingesetzt
werden kann. Wenn der Totaldruck im Vakuumrezepienten
bei gegebener Zerstäubungsrate und gegebenem Reaktiv
gasmassezufluß abnimmt, heißt dies, daß das Ver
hältnis γ zu groß wird, d. h. die sich im Aufbau be
findende Schicht wird stöchiometrisch untersättigt,
bezogen auf den momentan erwünschten Reaktionsgrad.
Dies wird dann durch Erniedrigung der Verdampfungsra
te in regelndem Sinne behoben.
Dem Wortlaut von Anspruch 5 folgend wird das Verdamp
fen vorzugsweise durch Elektronenstrahlverdampfen
oder Bogenentladungsverdampfen, z. B. durch Kathoden
punktverdampfen, Niedervoltbogenverdampfen oder Hohl
kathodenverdampfen realisiert. Als Kathodenzerstäubungsprozeß
wird bevorzugterweise eine Magnetronzer
stäubung eingesetzt.
Zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe zeichnet
sich die erfindungsgemäße Beschichtungsanlage nach
dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 6 aus, bevor
zugte Ausführungsvarianten nach den Ansprüchen 7 bis
10.
Das erfindungsgemäße Vorgehen bzw. die erfindungsgemäße
Beschichtungsanlage wurden erfolgreich für Io
nenplattieren von Werkstücken eingesetzt.
Die Erfindung wird anschließend beispielsweise an
hand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Signalfluß/Funktionsblockdiagramm eines
erfindungsgemäßen Regelverfahrens bzw. ei
ner erfindungsgemäßen Anlage,
Fig. 2 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Anlage.
In Fig. 1 ist anhand eines Signalfluß/Funktions
blockdiagrammes das erfindungsgemäße Regelverfahren
bzw. eine erfindungsgemäße Anlage dargestellt.
In einem Vakuumrezipienten - in der Darstellung gemäß
Fig. 1 gestrichelt angeordnet - ist eine Katho
denzerstäubungsstation 1 vorgesehen, welche, je nach
beabsichtigtem Zerstäubungsprozeß DC, AC oder AC +
DC betrieben wird und bei welcher es sich bevorzug
terweise um eine Magnetronquelle handelt.
An der Zerstäubungsquelle 1 wird, wie mit dem Steuer
signal S(RZ) dargestellt, die Zerstäubungsrate ange
steuert. Mittels der Zerstäubungsquelle 1 wird ein
Feststoff zerstäubt, welcher mindestens Teil der als
Schicht abgelegten Verbindung FxGy ist. Aus der Zer
stäubungsquelle 1 wird dem Reaktionsprozeß 7 im Va
kuumrezipienten das zerstäubte Material mit der Zer
stäubungsrate RZ zugeführt. Aus einem Reaktivgastank
wird das Reaktivgas bzw. -Gasgemisch G, wie mit dem
Steuersignal S() dargestellt, mit vorgegebenem Mas
sefluß G dem Prozeß zugeführt.
Zusätzlich zum zerstäubten Material ist eine Verdamp
fungsstation 5, nämlich ein Elektronenstrahlverdamp
fer oder ein Bogenverdampfer, z. B. eine Lichtbogen-
bzw. Kathodenpunkt-Verdampferstation, wie beispiels
weise aus der EP-A 0 277 341 bekannt, eine Nieder
voltbogen-Verdampferstation, wie beispielsweise aus
der US-PS 4 448 802 grundsätzlich bekannt, eine Hohl
kathoden-Verdampferstation, wie aus der US-A 3 562 141
bekannt, vorgesehen.
Es könnte auch eine Schiffchenverdampferstation ein
gesetzt werden.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist Verdampfungsrate RV
an der Verdampferstation 5 durch ein Steuersignal
S(RV) steuerbar.
Bezüglich der verwendeten Elektronenstrahlverdampfer
sei auf die DE-OS 39 21 040 verwiesen, welche diesbe
züglich und bezüglich der Stellbarkeit der Verdamp
fungsrate als integrierter Bestandteil der vorliegen
den Beschreibung erklärt sei.
Das Material, welches an der Verdampferstation 5 ver
dampft wird, ist vorzugsweise mindestens Teil der
Komponente F der Beschichtungsverbindung, kann aber
auch ein an der Verbindung FxGy nicht. beteiligtes Ma
terial L sein.
Dem Reaktionsprozeß 7 wird, überlagert, sowohl das
zerstäubte Material mit der Rate RZ, wie auch das
verdampfte Material mit der Rate RV zugeführt.
Aus dem Reaktionsprozeß resultiert einerseits die
Werkstückbeschichtung mit der Materialverbindung
FyGy, wobei der Reaktionsgrad γ an der Schicht gege
ben ist durch γ = x/y. Wenn als verdampftes Material
ein nicht am Schichtaufbau beteiligtes Material L
eingesetzt wird, resultiert weiter aus dem Reaktionsprozeß
7 die Verbindung LnGm. Wie strichpunktiert
bei 9 in Fig. 1 dargestellt, wird in letzterwähntem
Fall weitgehend verhindert, daß sich die zusätzliche
Verbindung LnGm auf dem mit der Verbindung FxGy zu
beschichtenden Werkstück ablegt.
In dem den Reaktionsprozeß 7 beinhaltenden Vakuumre
zipienten wird ein Signal S(γ) erfaßt, welches eine
eindeutige Funktion des Reaktionsgrades γ der abzule
genden Schicht ist. Hierzu wird bevorzugterweise der
Partialdruck des Gases oder Gasgemisches G im Reak
tionsraum erfaßt oder, in noch bevorzugterer Weise,
der Totaldruck im Reaktionsraum während des Beschich
tungsprozesses. Die Messung des Totaldruckes ist mit
Meßzellen möglich, die wesentlich kostengünstiger
sind als Plasmaemissionsmonitoren oder Mikrowagen
oder gar Massenspektrometer, welche gegebenenfalls
auch zur Erfassung des Signals S(γ) gemäß Fig. 1
einsetzbar sind. Das erfaßte Signal S(γ) wird, gege
benenfalls über eine Reglerstufe 11, an einer Diffe
renzeinheit 13 mit einem Signal SF verglichen, wel
ches an einer Einstelleinheit 15, konstant oder zeit
variabel, einstellbar ist. Das ausgangsseitig der
Differenzeinheit 13 erscheinende Differenzsignal Δ
wird dem Raten-Steuereingang der Verdampfereinheit 5
als Steuersignal S(RV) zugeführt. Regeltechnisch prä
sentiert sich das beschriebene Verfahren bzw. die be
schriebene Regelung genähert wie folgt, wobei in Fig. 1
zusätzlich die üblichen Symbole für die regeltech
nisch betrachteten Größen eingesetzt sind.
Die Führungsgröße W wird durch das Signal SF aus
gangsseitig der Stelleinheit 15 gebildet. Das Aus
gangssignal der Differenzeinheit 13, Δ, ist die Re
geldifferenz. Ausgangsseitig der Verdampfereinheit 5
wird die Zerstäubungsrate RZ im Sinne einer Störgröße
zugeführt. Regelgröße X ist der Reaktionsgrad γ,
das gemessene Signal S(γ) ist die gemessene Regelgröße
XM.
Wie ohne weiteres ersichtlich, kann durch hohe Ver
stärkung der durch die Verdampfereinheit 5 gebildeten
regeltechnischen Strecke, d. h. durch ein hohes Ver
hältnis von Verdampfungsratenänderung pro Änderung
des Ratensteuersignals Δ erreicht werden, daß durch
Schwankungen der Zerstäubungsrate RZ und/oder des
Gasmasseflußes bewirkte Reaktionsgrad Schwankungen
optimal ausgeregelt werden. Zeitliche Änderungen am
Verhalten der Zerstäubereinheit 1, wie beispielsweise
durch Targetvergiftung, wirken sich auf den Regel
kreis im wesentlichen nicht aus, weil die Zerstäuber
einheiten nur im Sinne einer Störgrößenquelle in die
Regelung eingreifen.
Da bekannterweise Verdampfer mit sehr hohen Verdamp
fungsraten betrieben werden können und in diesem Sin
ne zwischen Raten-Steuersignalen und Rate eine hohe
Verstärkung besteht und weiter die Verdampferquelle
weit weniger zeitvariant ist, indem sie weit weniger
als die Zerstäuberquelle, prozeßbedingt, verändert
wird, eignet sich die Verdampfereinheit 5 ausgezeich
net, um erfindungsgemäß an einem Zerstäubungspro
zeß-basierten Beschichtungsprozeß als Stellglied
eingesetzt zu werden.
Soll eine Schicht FxGy mit gleichbleibendem, konstan
tem Reaktionsgrad γ gelegt werden, so wird die Zer
stäubereinheit 1 über das Steuersignal S(RZ) zur Zer
stäubung mit konstanter Rate RZ angesteuert. Der Reaktivgasfluß
G wird ebenfalls, mit dem Signal S()
konstant eingestellt. Der an der Einheit 15 vorgege
bene Führungswert für die Regelgröße X = γ bzw. für
die gemessene Regelgröße xm wird ebenfalls während
des Schichtaufbaus konstant gehalten.
Soll anderseits die Schicht mit einem vorgegebenen
Profil des Reaktionsgrades γ aufgebaut werden, so
wird die Zerstäubungsrate RZ und der Reaktivgasmasse
fluß G zeitabhängig in vorgegebener Art und Weise
variiert, mit der in Fig. 1 schematisch dargestellten
γ-Profilsteuerung 17 und es wird entsprechend von der
Einheit 17 die Führungsgröße W = SF geführt. Auf
grund der vorgesehenen Regelung wird dann der Reak
tionsgrad γ an der sich aufbauenden Schicht regelnd
geführt.
Gemäß Fig. 2 umfaßt eine erfindungsgemäße Anlage
einen Vakuumrezipienten 20 mit einem Pumpanschluß
21, einem Werkstückhalter 23, der vorzugsweise, wie
dargestellt, drehbar und elektrisch isoliert an der
Wandung des Rezipienten 20 gelagert ist. Im weiteren
ist im Vakuumrezipienten eine Gaseinlaßanordnung 25
vorgesehen, über steuerbare Ventile 27 mit Gasbehält
nissen 29 sowohl für das Hintergrundgas, z. B. Ar, zum
Betreiben der Plasmaentladung, wie auch für das Reak
tivgas verbunden. Im Rezipienten 20 ist weiter eine
Kathodenzerstäubungsquelle 31, vorzugsweise eine Ma
gnetronquelle, vorgesehen. Die Magnetronquelle ist,
wie schematisch dargestellt, je nach zu fahrendem
Prozeß, DC oder AC oder AC und DC gespiesen. Bevor
zugterweise ist die Wandung des Rezipienten auf Be
zugspotential gelegt, vorzugsweise auf Massepotenti
al, während die Werkstückhalterung 23 mit den Werk
stücken 33, wiederum je nach durchzuführendem Prozeß,
auf Masse gelegt ist oder auf ein Wechselspan
nungs- oder Gleichspannungspotential oder auch auf
ein zusammengesetztes Wechsel- und Gleichstrompoten
tial.
Bei entsprechender Potentiallegung der Werkstücke 33
wird die dargestellte Anlage zur Ionenplattieranlage.
Nebst der Kathodenzerstäubungsquelle 31 ist eine Ver
dampfungsquelle vorgesehen, in dem in Fig. 2 darge
stellten Beispiel eine Elektronenstrahl-Verdampfungs
quelle 35. Im weiteren ist im Rezipienten 20, als
Aufnehmer für die gemessene Regelgröße, bevorzugter
weise ein Totaldrucksensor 37 vorgesehen, dessen Aus
gang auf eine Differenzeinheit 39 geschaltet ist, de
ren zweitem Eingang, analog zu Fig. 1 fix einge
stellt, oder wie im Zusammenhang mit Fig. 1 erläu
tert, zeitvariabel von der Quelle 41, das Führungssi
gnal SF zugeführt wird. Das ausgangsseits von Diffe
renzeinheit 39 erscheinende Regeldifferenzsignal Δ
wird, gegebenenfalls über einen Regelverstärker 43,
dem Raten-Steuereingang ERV des Elektronenstrahlver
dampfers 35 zugeführt.
Bezüglich Aufbau und Betrieb eines bevorzugterweise
eingesetzten Elektronenstrahlverdampfers wird auf die
DE-OS 39 21 040 verwiesen, die diesbezüglich als in
tegrierter Bestandteil der vorliegenden Beschreibung
erklärt wird. Während es durchaus möglich ist, die
Verdampfungsrate am Elektronenstrahlverdampfer durch
Änderung des Heizstromes an der Elektronenemissions
kathode oder durch Veränderung der Wehnelt-Spannung
zu ändern, hat insbesondere unter dem regelungstech
nischen Aspekt das in der DE-OS 39 21 040 beschriebe
ne Raten-Stellverfahren, bei dem man die Ausdehnung
der Elektronenstrahl-Auftrefffläche auf dem zu ver
dampfenden Material ansteuert, Vorteile.
Wie erwähnt wurde, kann anstelle des in Fig. 2 darge
stellten Elektronenstrahlverdampfers ein Niedervolt-
Bogenverdampfer, ein Hohlkathodenverdampfer oder ein
Schiffchenverdampfer eingesetzt werden, oder, wie der
Elektronenstrahlverdampfer bevorzugt, ein Lichtbogen
verdampfer.
Soll an der Anlage gemäß Fig. 2 verhindert werden,
daß das verdampfte Material nach Reaktion sich als
Schichtanteil auf den Werkstücken 33 ablegt, so wird,
wie bei 45 schematisch dargestellt, ein Schirm zwi
schen Werkstückhalterung bzw. Werkstücken 33 und Ver
dampfungsquelle 35 vorgesehen. Dann wirkt die Ver
dampfungsquelle, wie bereits anhand von Fig. 1 erläu
tert wurde, lediglich als Stellorgan im erwähnten Re
gelkreis.
Zur Abscheidung von Titannitrid an einer prinzipiell,
wie in Fig. 2 dargestellt aufgebauten Anlage mit
Elektronenstrahlverdampfer, wurde die DC-Leistung der
Titan-Zerstäubungsquelle konstant gehalten, ebenso
der Massefluß pro Zeiteinheit eingelassenen Reaktiv
gases N2. Das Ausgangssignal eines Totaldruckmeßgerätes
wurde zur Regelung der Elektronenstrahlverdamp
ferleistung verwendet. Dazu wurde eine vom Totaldruck
monoton und stetig abhängige Spannung ausgangsseitig
des Totaldruckmeßgerätes mit einer SOLL-Spannung
verglichen. War die Ausgangsspannung des Meßgerätes
höher, höheren Druck als gefordert anzeigend, so wur
de die Verdampferleistung erhöht. Verdampft wurde
ebenfalls Titan. Durch Potentiallegung der Werkstücke
wurde die Beschichtung durch Ionenplattierung vorge
nommen. Durch Konstanthaltung der SOLL-Spannung als
Führungsgröße wurde über den Schichtaufbau ein kon
stanter Reaktionsgrad γ erreicht.
Durch Ionenplattieren wurde eine Beschichtung aus Ti
tan-Wolfram-Nitrid erzeugt. Anstelle des Elektronen
strahlverdampfers wurde ein Lichtbogenverdampfer, wie
in der EP-A 0 277 341 beschrieben, eingesetzt. Mit
tels des Lichtbogenverdampfers wurde Wolfram ver
dampft, während die vorgesehenen zwei Magnetronzer
stäubungsquellen mit Titantargets bestückt waren.
Wiederum wurde die Zerstäubungsleistung der Kathoden
zerstäubungsquellen konstant gehalten, ebenso der
Massefluß eingelassenen Stickstoffes. Durch Verstel
lung des Bogenstromes an Kathodenpunktverdampfer wur
de dessen Verdampfungsrate regelnd gestellt. Zur Er
zeugung von Gradienten des Reaktionsgrades γ über die
sich aufbauende Schicht wurden Reaktivgasmassefluß
und die Zerstäubungsleistungen der beiden Magnetron
quellen variiert und gleichzeitig das Führungssignal,
mit welchem das am Totaldruckmeßgerät abgegriffene
Signal verglichen wurde, nachgeführt, entsprechend
dem zeitlich variablen Reaktionsgrad γ. Zur Erzeugung
von Gradienten der beiden schichtbeteiligten Metalle
konnten weiter die Zerstäubungsleistungen der Zer
stäubungsquellen mit Bezug auf diejenige der Verdamp
fungsquelle verändert werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Regelung des Verhältnisses γ = x/y bei
der Herstellung einer Schicht FxGy durch ein plas
maunterstütztes reaktives Abscheideverfahren, bei dem
mindestens ein Anteil des Feststoffes F in einer Va
kuumatmosphäre mit dem Gas oder Gasgemisch G katho
denzerstäubt wird und als Regelstellgröße der Parti
aldruck des Gases bzw. des Gasgemisches G gestellt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Partialdruck
durch Verändern der Rate eines in die Atmosphäre ver
dampften, mit dem Gas bzw. dem Gasgemisch reagieren
den Feststoffes gestellt wird.
2. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der
Ansprüche, wie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der verdampfte Feststoff mindestens ein An
teil des am Schichtaufbau beteiligten Feststoffes (F)
ist oder ein an der Schichtbildung nicht beteiligter
Feststoff, und dann das Ablagern des Reaktionsproduk
tes von verdampftem Feststoff und dem Gas bzw. dem
Gasgemisch an der Schicht mindestens weitgehend ver
hindert wird.
3. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der
Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Zerstäubungsrate (RZ)
und der Reaktivgasfluß (mG) in einen Reaktionsprozeßraum
gesteuert werden, vorzugsweise mindestens
nahezu je konstant oder entsprechend einem vorgegebe
nen zeitlich variierenden Verhältnis und im letzter
wähnten Fall die Führungsgröße (w) der Regelung mit
geführt wird.
4. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der
Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Totaldruck der Prozeßatmosphäre
als gemessene Regelgröße eingesetzt
wird.
5. Verfahren, vorzugsweise nach mindestens einem der
Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Feststoff durch Elek
tronenstrahlverdampfen oder Bogenverdampfen, wie z. B.
Kathodenpunktverdampfen, Niedervolt-Bogenverdampfen,
Hohlkathodenverdampfen verdampft wird, und/oder daß
als Zerstäubungsquelle mindestens eine Magnetronzer
stäubungsquelle eingesetzt wird.
6. Beschichtungsanlage mit einem Vakuumrezipienten,
mit mindestens einer Zerstäubungsquelle sowie mit ei
ner Gaseinlaßanordnung, die mit mindestens einem Re
aktivgastank verbunden ist zur plasmaunterstützten
chemischen Abscheidungsbeschichtung von Werkstücken
sowie mit einem Regelkreis für den Reaktionsgrad γ
der Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
eine Verdampfungsquelle (35) vorgesehen ist, mit ei
nem Ratenstelleingang (ERV) und letzterer im Regel
kreis als Stellereingang geschaltet ist.
7. Beschichtungsanlage, vorzugsweise nach mindestens
einem der Ansprüche, wie nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein Totaldruckmeßaufnehmer
(37) im Rezipienten (20) vorgesehen ist, der
im Regelkreis zur Registrierung der gemessenen Regelgröße
(Xm) vorgesehen ist.
8. Beschichtungsanlage, vorzugsweise nach mindestens
einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdamp
fungsquelle (35) ein Elektronenstrahlverdampfer oder
ein Bogenverdampfer, wie z. B. ein Niedervolt-Bogen
verdampfer oder Hohlkathodenverdampfer ist, und/oder
daß die mindestens eine Zerstäubungsquelle (31) eine
Magnetronzerstäubungsquelle ist.
9. Beschichtungsanlage, vorzugsweise nach mindestens
einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 6
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Verdamp
fungsquelle (35) und einem Werkstückhalter (23) für
Werkstücke (33) eine Abschirmung (45) vorgesehen ist.
10. Beschichtungsanlage, vorzugsweise nach mindestens
einem der Ansprüche, wie nach einem der Ansprüche 6
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Ionen
plattieranlage ausgebildet ist und die Werkstücke,
gesteuert, auf ein elektrisches Potential, welches
von demjenigen einer Anode (20) für die Kathodenzer
stäubung abweicht, gelegt sind.
Applications Claiming Priority (1)
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