DE19715647C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der reaktiven Schichtabscheidung auf Substraten mittels längserstreckten Magnetrons - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der reaktiven Schichtabscheidung auf Substraten mittels längserstreckten MagnetronsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der reakti
ven Schichtabscheidung auf Substraten mittels längserstreckten
Magnetrons, bei dem das Reaktivgas in Abschnitte über dem
längserstreckten Magnetron eingeleitet und der Reaktivgasstrom
in Abhängigkeit von der Entladungsspannung des Targets auf
eine Entladungssollspannung geregelt wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin auch eine Vorrichtung zur
Regelung der reaktiven Schichtabscheidung auf Substraten mit
tels längserstreckter Magnetrons, wobei eine zu einem Magne
tron parallelliegende Gasverteilung vorgesehen ist, die in
einen ersten Abschnitt und einen in Längserstreckung des Ma
gnetron an den ersten Abschnitt angrenzenden zweiten Abschnitt
geteilt ist. Jeder Abschnitt ist mit einer separaten Zufüh
rungsleitung für Reaktivgas mit Steuerventilen zur abschnitts
weise getrennten Steuerung der Reaktivgaszuführung versehen.
Ein erster Regelkreis ist mit der Entladungsspannung des Ma
gnetrons als Regelgröße verbunden. Er beinhaltet ein Steuer
ventil als Stellglied und ist mit einem Eingabemittel für eine
Entladungssollspannung als Führungsgröße versehen.
Zielrichtung bei Magnetroneinrichtungen ist es grundsätzlich,
eine möglichst homogene Beschichtung zu erzielen. Dabei soll
die Möglichkeit bestehen, die Beschichtung von außen her zu
beeinflussen.
Hierzu werden Regelkreise eingesetzt, die bekanntermaßen eine
Regelstrecke beinhalten, die hierbei eine Gasverteilung von
Reaktivgas über das Target darstellt, da durch eine Verände
rung des Reaktivgasflusses eine Veränderung der Zerstäubungs
rate erreicht wird. Weiterhin beinhalten diese Regelkreise
Meßeinrichtungen zur Messung der zu beinflussenden Regelgröße,
Sollwertgeber zur Vorgabe der Führungsgröße, die von der Re
gelgröße subtrahiert die Regelabweichung ergibt, welche über
einen Regler ein Stellsignal für eine Stelleinrichtung er
zeugt. Die Stelleinrichtung stellt die Stellgröße, in diesem
Falle den Reaktivgasstrom zu dem Target ein, der die Zerstäu
bungrate verändert. Die beiden bekannten Regelverfahren, wie
sie nachfolgend erläutert werden, unterscheiden sich im we
sentlichen in der Verwendung verschiedener Regelgrößen. Das
eine Verfahren, welches zugleich das gattungsbildende Verfah
ren ist, verwendet als Regelgröße die Entladungsspannung
während das andere bekannte Verfahren die Emissionsintensität
einer Spektrallinie des zerstäubten Targetmateriales als Re
gelgröße verwendet. Beide Regelgrößen sind Ausdruck für die
Zerstäubungsrate, so daß mit beiden Parametern eine gezielte
Beeinflussung der Zerstäubungsrate vorgenommen werden kann.
Aus der deutschen Patentschrift 41 06 770 C2 ist ein Doppel
magnetron bekannt. Darin hat jedes einzelne Magnetron eine
eigene Verteilerleitung für Prozeß- oder Reaktivgas. Die Auf
teilung des Reaktivgases auf beide Leitungen wird von einem
Regler übernommen.
Einige Oxide oder Nitride, beispielsweise SiO2, Al2O3, TiO2,
ZrO2, SnO2, Si3N4, AlN, Ta2O5, Nb2O5 und Bi2O3, zeigen beim re
aktiven Sputtern in Abhängigkeit vom Reaktivgaspartialdruck
signifikante Impedanzänderungen der Entladung, die zu einer
ebenso signifikanten Änderung der Entladungsspannung führt,
wenn der Strom der Stromversorgung oder deren Leistung kon
stant gehalten werden. Bei derartigen Materialien kann nach
der deutschen Patentschrift 41 06 770 C2 die Entladungs
spannung, die eine Wechselspannung darstellt, gemessen werden.
Von dieser Entladungsspannung wird der Effektivwert,
beispielsweise mittels Gleichrichtung, ermittelt. Dieser Ef
fektivwert wird mit einem Sollwert verglichen und in Abhängig
keit von der Soll-/Istwertdifferenz wird ein Regelventil ange
steuert, welches den erforderlichen Reaktivgasfluß einstellt.
In der Praxis haben sich längserstreckte Magnetrons durch
gesetzt, die einzeln oder insbesondere auch paarweise neben
einander angeordnet sein können. Derartige längserstreckte
Magnetrons erhalten beim reaktiven Beschichten über eine Lei
tung die Entladungsspannung zugeführt. Dabei besteht die
Schwierigkeit, daß sich während des Beschichtungsprozesses die
Stromdichte nicht gleichmäßig über die Längsachse des Magne
trons einstellt. Mit der Anwendung des Regelverfahrens gemäß
der deutschen Patentschrift 41 06 770 C2 auf längserstreckte
Magentrons kann somit zwar der Mittelwert der Entladungsspan
nung eingestellt werden. Aber über die Länge des Magnetrons
kann sich jederzeit ein unterschiedliches Entladungsspannungs
verhalten einstellen. Die Entladungsspannungsaufteilung kann
nicht festgelegt werden, so daß die Entladungsspannung für das
gesamte Magnetron zugeführt wird und nicht lokal beinflußbar
ist. Damit kommt es über die Länge des Magnetrons zu unter
schiedlichen Sputterraten und damit zu Schichtdicken- und -
eigenschaftsinhomogenitäten des zu beschichtenden Substrats.
Eine andere Möglichkeit der Regelung des Reaktivgasstromes
besteht in der Anwendung der Plasmaemissionsspektrometrie.
Dabei wird die Intensität einer Spektrallinie des zerstäubten
Targetmateriales gemessen. Durch einen O2-Einlaß in Targetnä
he kann die Emissiosintensität derart beeinflußt werden, daß
sie einem vorgegebenen Sollwert entspricht. Ein derartiges
Verfahren ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungs
schrift 37 09 177 A1 beschrieben. Darin sind an einem Target
zwei Gasauslässe für O2 vorgesehen. Das vor dem Target emit
tierte Spektrum wird über einen optischen Sensor aufgenommen
und über ein Glasfaserkabel zu einer Spektralfotometeranord
nung geführt. Dort erfolgt eine Umwandlung in ein elektrisches
Signal, das der Emissionsintensität eine Spektrallinie propor
tional ist. Dieses elektrische Signal wird einem Regler zu
geführt, an dem mittels eines Sollwertgebers eine Führungs
größe eingestellt wird. Die aus der Regelgröße, nämlich der
der Emissionintensität proportionalen Spannung und der Füh
rungsgröße entstehenden Regelabweichung wird über einen Regler
und ein Stellglied, nämlich ein Steuerventil, unter Steuerung
des O2-Zuflusses in den Targetraum geregelt.
Das gleiche Verfahren ist auch aus der Patentschrift DD 260
949 A1 bekannt. Hierin ist dem Emissionsintensitätsregelkreis
ein äußerer Regelkreis übergeordnet, der die Führungsgröße des
Emissionintensitätsregelkreises in Abhängigkeit von der er
zielten Schichteigenschaft nach der Beschichtung einstellt.
Ein Verfahren dieser Art ist auch aus der Patentschrift DD 239
811 A1 bekannt. Die darin offenbarte Lösung nimmt Bezug auf
längserstreckte Magnetrons, bei denen üblicherweise Gasfüh
rungssysteme in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden. Bei der
Lösung nach der Patentschrift DD 239 811 A1 sind mehrere Meß
stellen, d. h. mehrere Anordnungen von optischen Sensoren vor
gesehen. Somit ist jedem Abschnitt ein optischer Sensor zu
geordnet. Daraus wird es möglich, den Gaseinlaß eines jeden
Abschnittes getrennt von anderen Abschnitten nach der Emis
sionsintensität zu regeln.
Ein großes Applikationsfeld des reaktiven Sputterns ist für
SiO2-Schichten gegeben. Gerade dieses Oxid zeigt jedoch ein
nichtmonotones Verhalten der Emissionsintensität von der Ent
ladungsspannung, insbesondere bei hohen Entladungsspannungen.
Um infolge dieser starken Nichtmonotonie eine auswertbare
Emissionsintensität zu erhalten, muß mit einer geringen Entla
dungsspannung gearbeitet werden, die allerdings auch eine nur
geringe Sputterrate zur Folge hat. Somit ist mit diesem Ver
fahren entsprechend der Patentschrift DD 239 811 A1 zwar eine
Möglichkeit geschaffen, gegenüber dem Verfahren der Regelung
über die Entladungsspannung eine Beeinflussung der Sputterrate
über die Längserstreckung hinweg zu erzielen, dies jedoch
unter Einbuße der Produktivität.
Es ist nunmehr Aufgabe der Erfindung, unter Gewährleistung
einer hohen Abscheidungsrate für chemische Verbindungsschich
ten eine gleichmäßige Schichtdicken- und -eigenschaftsver
teilung herbeizuführen.
Die Aufgabe wird verfahrensseitig dadurch gelöst, daß die
Regelung des Reaktivgasstromes in Abhängigkeit von der Entla
dungsspannung in einem ersten Abschnitt erfolgt. Der Reaktiv
gasstrom in einem in Längsrichtung des Magnetrons neben dem
ersten Abschnitt angeordneten zweiten Abschnitt wird in an
sich bekannter Art und Weise über die Emissionsintensität des
zerstäubten Targets in dem zweiten Abschnitt geregelt. Im
Unterschied zu der an sich bekannten Art und Weise wird hier
bei jedoch die Emissionsintensität des ersten Abschnittes
gemessen und als Führungsgröße derart eingesetzt, daß die
Regelabweichung, d. h. die Differenz aus der Emissionsintensi
tät des ersten Abschnittes und der Emissionsintensität des
zweiten Abschnittes auf den Wert Null oder einen anderen ein
stellbaren Wert geregelt wird. Die Regelung des Reaktivgas
stromes in dem ersten Abschnitt erfolgt schneller, d. h. mit
einer kleineren Zeitkonstante, als die Regelung des Reaktiv
gasstromes in dem zweiten Abschnitt.
Zunächst wird der Reaktivgasstrom in den ersten Abschnitt
eingeleitet. Damit stellt sich eine mittlere Entladungsspan
nung an dem Target ein, die über den Regelkreis in dem ersten
Abschnitt geregelt, der Entladungssollspannung entspricht.
Damit ist der Mittelwert der Zerstäubungsrate vorgegeben.
Allerdings wird die Zerstäubungsrate im ersten Abschnitt, in
dem die Einleitung des Reaktivgases zunächst einseitig er
folgt, niedriger sein, als in dem zweiten Abschnitt, in dem
zunächst noch keine Reaktivgaseinleitung erfolgt. Diese etwas
niedrigere Zerstäubungsrate bringt eine niedrigere Emissions
intensität einer charakteristischen Spektrallinie des zer
stäubten Targetmateriales in dem ersten Abschnitt mit sich.
Diese niedrigere Emissionsintensität geht als Führungsgröße in
die Regelung des zweiten Abschnittes ein. Da zunächst im zwei
ten Abschnitt eine überhöhte Emissionsintensität gemessen
wird, ist eine große Abweichung zwischen der Emissionsintensi
tät des ersten und des zweiten Abschnittes zu verzeichnen,
d. h. die Regelabweichung im Regelkreis des zweiten Abschnittes
ist groß. Ist die Intensität des zweiten Abschnitte I2 größer
als die Intensität des ersten Abschnittes I1, d. h
I2 - I1 < 0,
so wird der Reaktivgasstrom zu dem Target in dem zweiten Ab
schnitt vergrößert. Gilt
I2 - I1 < 0,
so wird der Reaktivgasstrom gedrosselt.
Durch dieses Verfahren wird es somit möglich, durch die Rege
lung des Reaktivgasstromes in den ersten Abschnitt den Mittel
wert der Zerstäubungsrate einzustellen, wohingegen mit der
Regelung des zweiten Abschnittes die Balance der Zerstäubungs
rate zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt eingestellt
wird.
In einer besonderen Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgese
hen, daß während eines Zeitraumes nach dem Einschalten des
Magnetrons die Regelung des Reaktivgasstromes im zweiten Ab
schnitt ausgeschaltet ist und die Größe des Reaktivgasstromes
in den zweiten Abschnitt gleich der Größe des Reaktivgasstromes
in den ersten Abschnitt eingestellt wird.
Dies ermöglicht eine Verkürzung der Einschwingzeit nach dem
Einschalten, da sofort ein Reaktivgasstrom auch in den zweiten
Abschnitt erfolgt und somit eine höhere Sputterrate auftritt,
die dem anzustrebenden Mittelwert entspricht. In wesentlich
kürzerer Zeit danach kann sodann die Regelung der Balance der
Zertäubungsrate über die Regelung in dem zweiten Abschnitt
einsetzen.
Vorrichtungsseitig wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der
erste Regelkreis einem ersten Abschnitt derart zugeordnet ist,
daß das Steuerventil des ersten Abschnittes das Stellglied
darstellt. An dem zweiten Abschnitt ist ein zweiter Regelkreis
angeordnet, der mit einem in dem zweiten Abschnitt angeordne
ten zweiten Emissionsintensitätssensor als Meßglied, einem in
dem ersten Abschnitt angeordneten ersten Emissionsintensitätssensor
als Sollwertgeber und einem Steuerventil zur Steuerung des
Reaktivgasstromes als Stellglied versehen ist.
Der erste Regelkreis dient der Grundeinstellung der Zerstäu
bungsrate aufgrund der Entladungssollspannung. Er stellt den
Mittelwert der Zerstäubungsrate ein.
Betrachtet man die Zerstäubungsrate über die Längserstreckung
des Magnetron als eine Wippe, die nach der Seite des ersten
oder des zweiten Abschnittes absinken kann, so wird mit dem
zweiten Regelkreis das Gleichgewicht zwischen beiden Wippen
seiten hergestellt, während der erste Regelkreis die Höhe der
mittleren Zerstäubungsrate und damit des Drehpunktes der Wippe
bestimmt.
In einer Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß der
Steuereingang des Steuerventiles des zweiten Abschnittes wahl
weise mit dem Steuerausgang des ersten oder des zweiten Regel
kreises verbindbar ist.
Eine Verbindung des Steuerventiles des zweiten Abschnittes ist
kurz nach der Einschaltphase sinnvoll, da damit der gleiche
Reaktivgasstrom in den zweiten wie in den ersten Abschnitt
realisiert werden kann. Danach wird die Verbindung zu dem
Steuerausgang des zweiten Regelkreises hergestellt, wodurch
eine Balanceregelung erfolgen kann.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen
zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Anord
nung und
Fig. 2 eine Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß
Anspruch 2.
Die Sputtereinrichtung 1 besteht aus zwei Magnetrons 2 und 3,
die eine Längserstreckung aufweisen und die zueinander para
llel angeordnet sind. Diese Doppelmagnetronanordnung sei nur
beispielhaft angegeben, da die Erfindung auch auf eine Sput
tereinrichtung mit nur einem längserstreckten Magnetron 2 oder
3 anwendbar ist.
Zwischen den Magnetrons 2 und 3 ist eine Gasverteilung 4 vor
gesehen. Diese Gasverteilung 4 ist in einen ersten Abschnitt
5 und einen zweiten Abschnitt 6 aufgeteilt. Beide Abschnitte
5 und 6 sind im Inneren der Gasverteilung 4 hermetisch vonein
ander getrennt und weisen nicht näher dargestellte Gasaus
trittsöffnungen in Richtung zu den Magnetrons 2 und 3 auf.
Über ein Steuerventil 7 und eine Gaszuführung 8 wird der erste
Abschnitt 5 mit O2 als Reaktivgas beschickt. Der zweite Ab
schnitt 6 wird über ein Steuerventil 9 und eine Gaszuführung
10 mit O2 als Reaktivgas beschickt. Die Gaszuführungen 8 und
10 münden in dem ersten Abschnitt 5 und dem zweiten Abschnitt
6, zweckmäßigerweise an den beiden äußeren Enden der Gasver
teilung 4. In der Zeichnung ist ein Anschluß der Gaszuführ
ungen 8 und 10 jeweils an den äußeren Enden der Gasverteilung
4 dargestellt. In der Praxis wird man jedoch zweckmäßiger
weise, wie es in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, die
Gaszuführungen 8 und 10 an eine Seite der Gasverteilung her
anführen. Beispielsweise könnte die Gaszuführung 8 und 10 an
die Seite des ersten Abschnittes an die Gasverteilung her
angeführt werden. In diesem Falle würde die Gaszuführung 8
direkt in dem ersten Abschnitt 5 münden. Die Gaszuführung 10
würde durch den ersten Abschnitt 5 hermetisch dicht hindurch
geführt werden, so daß sie erst in dem zweiten Abschnitt 6
mündet.
Die Magnetrons 2 und 3 werden über eine Spannungsversorgung 11
mit der Entladungsspannung versorgt. Diese Spannungsversorgung
11 versorgt die Magnetrons 2 und 3 mit einer stets konstanten
Leistung. Grundsätzlich ist es auch möglich, die Spannungs
versorgung 11 als eine konstante Stromquelle auszuführen. Die
Größe des Reaktivgasstromes verändert die Impedanz der Magne
trons 2 und 3. Somit wird in Folge der konstanten Leistung der
Spannungsversorgung 11 oder anderenfalls des konstanten Stro
mes der Spannungsversorgung 11 die sich an den Magnetrons 2
und 3 einstellende Entladungsspannung eine Größe für die Impe
danz der Magnetrons 2 und 3 sein. Damit ist die Entladungs
spannung der Spannungsversorgung 11 als Regelgröße für den
Reaktivgasstrom geeignet.
Die sich an der Spannungsversorgung 11 einstellende Entla
dungsspannung UE wird einem ersten Regler 12 zugeführt. An
diesem Regler 12, der regelmäßig als Rechner mit entsprechen
den Interfacebaugruppen ausgeführt sein wird, wird eine Entla
dungssollspannung Usoll als Führungsgröße eingestellt. Die
Entladungssollspannung Usoll wird dabei entsprechend der ein
zustellenden Sputterrate in der Sputtereinrichtung 1 gewählt.
In dem ersten Regler 12 wird sodann die Regelabwei
chung USoll - UE gebildet, aus der ein Steuersignal zur Ansteue
rung des Steuerventils 7 erzeugt wird. Damit wird der Strom
des Reaktivgases O2 in den ersten Abschnitt 5 eingestellt.
In der Sputtereinrichtung 1 ist im Bereich des ersten Ab
schnittes 5 ein erster Emissionsintensitätssensor 13 angeord
net. Im Bereich des zweiten Abschnittes 6 ist ein zweiter
Emissionsintensitätssensor 14 angeordnet. Auf den Magnetrons 2
und 3 sind nicht näher dargestellte Targets angeordnet. Wäh
rend des Betriebs der Sputtereinrichtung 1 werden diese Tar
getmaterialien zerstäubt. Die Emissionsintensitätssensoren 13
und 14 ermitteln dabei die Intensität einer charakteristischen
Spektrallinie des zerstäubten Targetmaterials. Die Intensität
steht in direkter Abhängigkeit von der Größe der Sputterrate,
so daß sie ebenfalls als Regelgröße Verwendung finden kann.
In einem zweiten Regler 15 wird die Differenz aus der Emis
sionsintensität I1 des ersten Emissionsintensitätsensors 13
und die Emissionintensität I2 des zweiten Emissionsintensi
tätssensors 14 gemessen. Betrachtet man die Emissionsintensi
tät I2 als Regelgröße, so wird die Emissionsintensität I1 als
Führungsgröße verwendet. Der zweite Regler 15 führt also eine
Führungsgrößenregelung aus.
Die Differenz I2 - I1 ist ein Ausdruck für die Balance der
Emissionsintensität und damit nicht zuletzt der Sputterrate
innerhalb der Magnetrons 2 und 3. Über eine Voreinstellmög
lichkeit an dem zweiten Regler 15 ist es möglich, eine Abwei
chung ΔISoll zu einer ausgewogenen Balance zwischen I2 und I1
einzustellen. Für eine ausgewogene Balance zwischen I2 und I1
wäre ΔISoll = 0.
Der zweite Regler 15 ermittelt ein Steuersignal für das Steu
erventil 9, mit dem über die Gaszuführung 10 der Reaktivgas
strom an O2 in den zweiten Abschnitt 6 eingestellt wird.
Nach Inbetriebnahme der Sputtereinrichtung 1 wird zunächst der
Reaktivgasstrom an O2 in den ersten Abschnitt 5 eingeleitet.
Über den ersten Regler gesteuert, stellt sich an den Targets
der Magnetrons 2 und 3 eine mittlere Entladungsspannung UE
ein, die der Entladungssollspannung USoll entspricht. Damit ist
zugleich auch der Mittelwert der Zerstäubungsrate vorgegeben.
Bevor der zweite Regler 15 zu arbeiten beginnt, wird aller
dings die Zerstäubungsrate in dem ersten Abschnitt 5, in dem
die Einleitung des Reaktivgases über das Steuerventil 7 und
die Gaszuführung 8 erfolgt, zunächst einseitig niedriger sein,
als über den Magnetrons 2 und 3 im Bereich des zweiten Ab
schnittes 6, in dem zunächst noch keine Einleitung an Reaktiv
gas O2 erfolgt. Die daraus resultierende etwas niedrigere
Zerstäubungsrate über den Magnetrons 2 und 3 im Bereich des
ersten Abschnittes 5 bringt eine niedrigere Emissionsintensi
tät I1 an dem ersten Emissionsintensitätssensor 13 mit sich.
Diese niedrigere Emissionsintensität I2 geht als Führungsgröße
beim zweiten Regler 15 ein. Von diesem aus wird zunächst im
Bereich des zweiten Abschnittes 6 eine überhöhte Emissions
intensität I2 gemessen, woraus eine große Abweichung I2 - I1 zu
verzeichnen ist. Es gilt somit
I2 - I1 < 0.
Daraus wird von dem zweiten Regler 15 ein Steuersignal an das
Steuerventil 9 gegeben, welches dieses aufsteuert, so daß
durch die Gaszuführung 10 ein größerer Reaktivgasstrom strömt.
Infolge dieses höheren Reaktivgasstromes in dem zweiten Ab
schnitt 6 wird im Bereich dieses Abschnittes 6 die Emissions
intensität I2 sinken. Damit verringert sich auch die Regelab
weichung I2 - I1 an dem zweiten Regler 15. Damit wird ein Steu
ersignal an das Ventil 9 gegeben, welches einen Reaktivgas
strom durch die Gaszuführung 10 einstellt, der eine Regelab
weichung I2 - I1 bewirkt, die der voreingestellten Regelabwei
chung ΔISoll entspricht.
Durch die Führungsgrößenregelung des zweiten Reglers 15 wird
die Emissionsintensität I2 im Bereich des Abschnittes 6 der
Emissionsintensität I1 im Bereich des ersten Abschnittes 5
nachgeführt, wodurch eine Balanceeinstellung erfolgen kann.
Somit kommt die erfindungsgemäße Anordnung mit zwei Reglern,
nämlich dem ersten Regler 12 und dem zweiten Regler 15 aus,
wohingegen bei der Anwendung des Standes der Technik minde
stens drei Regler erforderlich wären und sich der Regelvorgang
zu dem noch verlangsamen würde.
Zur Beschleunigung zur Herstellung eines eingeschwungenen
Zustandes nach Betriebsaufnahme der Sputtereinrichtung 1 ist
die Lösung nach Fig. 2 vorgesehen. Darin ist eine Verbindung
16 zwischen dem Steuereingang des Steuerventils 7 und dem
Steuereingang des Steuerventils 9 vorgesehen, die über einen
ersten zeitgesteuerten Schalter 17 unterbrochen werden kann.
In der Verbindung zwischen dem zweiten Regler 15 und dem Steu
ereingang des Steuerventils 9 ist ein zweiter zeitgesteuerter
Schalter 18 vorgesehen, der die Verbindung zwischen dem zwei
ten Regler 15 und dem Steuerventil 9 schließen kann. Im Zeit
punkt der Inbetriebnahme der Sputtereinrichtung 1 ist der
erste zeitgesteuerte Schalter 17 geschlossen und der zweite
zeitgesteuerte Schalter 18 geöffnet. Somit wird über das Steu
erventil 9 in der Gaszuführung 10 der gleiche Reaktivgasstrom
eingestellt, wie über das Steuerventil 7 in der Gaszuführung
8. Dadurch wird der erste Abschnitt 5 mit dem gleichen Reaktiv
gasstrom beaufschlagt, wie der zweite Abschnitt 6, so daß kurz
nach der Inbetriebnahme der Sputtereinrichtung 1 nicht erst
ein so großer Balanceunterschied entsteht, wie es bei der
Anordnung gemäß Fig. 1 der Fall ist. Der damit erfolgende
Zerstäubungsvorgang wird eine Emissionsintensität 11 hervorru
fen, die sich im erheblich geringeren Maße von der Emissions
intensität I2 unterscheidet, als es zu Beginn der Arbeit der
Sputtereinrichtung nach Fig. 1 der Fall ist. An dem zweiten
Regler 15 wird damit eine Steuergröße erzeugt, die ein Auf
steuern des Steuerventils 9 hervorrufen würde. Mit Auftreten
dieses Steuersignals kann sodann zu einem Zeitpunkt T der
erste zeitgesteuerte Schalter geöffnet und der zweite zeit
gesteuerte Schalter geschlossen werden. Damit tritt der zweite
Regler 15 in Funktion, über den sodann die Balance zwischen
dem Bereich über dem ersten Abschnitt 5 und dem Bereich über
dem zweiten Abschnitt 6 eingestellt wird.
Der erste Regler 13 regelt mit einer geringeren Zeitkonstante
als der zweite Regler 15. Somit wird zunächst immer die mitt
lere Entladungsspannung zuerst eingestellt und erst danach
erfolgt ein Ausgleich der Balance über die Längserstreckung
der Magnetrons 2 und 3.
1
Sputtereinrichtung
2
Magnetron
3
Magnetron
4
Gasverteilung
5
erster Abschnitt
6
zweiter Abschnitt
7
Steuerventil
8
Gaszuführung
9
Steuerventil
10
Gaszuführung
11
Spannungsversorgung
12
erster Regler
13
erster Emissionintensitätssensor
14
zweiter Emissionintensitätssensor
15
zweiter Regler
16
Verbindung
17
erster zeitgesteuerter Schalter
18
zweiter zeitgesteuerter Schalter
I1
I1
Emissionsintensität
I2
I2
Emissionsintensität
UE
UE
Entladungsspannung
USoll
USoll
Entladungsollspannung
ΔISoll
ΔISoll
Balanceabweichung
Claims (4)
1. Verfahren zur Regelung der reaktiven Schichtabscheidung
auf Substraten mittels längserstreckten Magnetrons, bei
dem das Reaktivgas in Abschnitten über dem längserstreck
ten Magnetron eingeleitet und der Reaktivgasstrom in Ab
hängigkeit von der Entladungsspannung des Targets auf eine
Entladungssollspannung geregelt wird, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Regelung des Reaktivgasstromes in Abhängigkeit von der Entladungsspannung (UE) in einem ersten Abschnitt (5) erfolgt,
- - daß der Reaktivgasstrom in einem in Längsrichtung des Magnetrons (2; 3) neben dem ersten Abschnitt (5) angeord neten zweiten Abschnitt (6) in an sich bekannter Art und Weise über die Emissionsintensität (I2) des zerstäubten Targets in dem zweiten Abschnitt (6) geregelt wird, wobei jedoch die Emissionsintensität (I1) des ersten Abschnittes (5) gemessen und als Führungsgröße derart eingesetzt wird, daß die Regelabweichung, d. h. die Differenz aus der Emissionsintensität (I1) des ersten Abschnittes (5) und der Emissionsintensität (I2) des zweiten Abschnittes (6) auf den Wert Null oder einen anderen einstellbaren Wert (ΔIsoll) geregelt wird, und
- - daß die Regelung des Reaktivgasstromes in dem ersten Abschnitt (5) schneller, d. h. mit einer kleineren Zeitkon stante, erfolgt, als die Regelung des Reaktivgasstromes in dem zweiten Abschnitt (6).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß während eines Zeitraumes nach dem
Einschalten des Magnetrons (2; 3) die Regelung des Re
aktivgasstromes im zweiten Abschnitt (6) ausgeschaltet ist
und die Größe des Reaktivgasstromes in den zweiten Ab
schnitt (6) gleich der Größe des Reaktivgasstomes in den
ersten Abschnitt (5) eingestellt wird.
3. Vorrichtung zur Regelung der reaktiven Schichtabscheidung
auf Substraten mittels längserstreckter Magnetrons, wobei
eine zu einem Magnetron parallelliegende Gasverteilung
vorgesehen ist, die in einen ersten Abschnitt und einen in
Längserstreckung des Magnetron an den ersten Abschnitt
angrenzenden zweiten Abschnitt geteilt ist und jeder Ab
schnitt mit einer separaten Zuführungsleitung für Reaktiv
gas mit Steuerventilen zur abschnittsweise getrennten
Steuerung der Reaktivgaszuführung versehen ist, und wobei
ein erster Regelkreis vorgesehen ist, der mit der Entla
dungsspannung des Magnetrons als Regelgröße verbunden ist,
der ein erstes Steuerventil als Stellglied beinhaltet und der mit
einem Eingabemittel für eine Entladungssollspannung als
Führungsgröße versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Regelkreis einem ersten
Abschnitt (5) derart zugeordnet ist, daß das erste Steuerventil
(7) das Stellglied darstellt,
und daß an dem zweiten Abschnitt (6) ein zweiter Regel
kreis angeordnet ist, der mit einem in dem zweiten Ab
schnitt (6) angeordneten zweiten Emissionsintensitäts
sensor (14) als Meßglied, einem in dem ersten Abschnitt
(5) angeordneten Emissionsintensitätssensor (13) als Soll
wertgeber und einem zweiten Steuerventil (9) zur Steuerung des
Reaktivgasstromes als Stellglied versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Steuereingang des zweiten Steuerventiles
(9) wahlweise mit dem Steuer
ausgang des ersten oder des zweiten Regelkreises verbind
bar ist.
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