DE4326789A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Verbindung von MIDI-Schnittstellen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruch 1 und auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruch 4 näher bezeichneten Art zur MIDI- Datenübertragung zwischen Musikinstrumenten.

MIDI ist eine internationale Norm mit eigener Sprache und eigenen Hardware-Spezifikationen in der Musikwelt für elektronische Musikinstrumente (Klaviere, Synthesizer, Keybords, Gitarren, Saxofonen, Schlagzeug-Maschinen).

Es ist bekannt, daß zwei MIDI-Instrumente mit einem Kabel von höchstens fünfzehn Metern Länge miteinander verbunden werden können.

Es ist weiterhin bekannt (CeBit 93), MIDI-Daten auf Diskette oder andere digitale Speicher aufzuzeichnen, die auch an einem entfernten Ort in einen PC eingelegt werden können, der wiederum über die MIDI-Schnittstellen mit einem Instrument, z. B. einem Klavier verbunden ist, von dem sich der Empfänger des digitalen Speichers die an anderem Ort gespielte Musik originalgetreu anhören kann.

Es ist weiter auch ein Programm bekannt (Fa. Apple, ATARI), mit dem die live auf einem MIDI-Instrument gespielte Musik in Noten umgesetzt wird, die auf dem PC-Monitor sichtbar sind und die evtl. auch ausgedruckt und verschickt werden können.

Es ist auch allgemein bekannt, Daten von einem PC zu einem anderen PC in wechselnder Richtung zu übertragen, so daß die Daten schneller am anderen Ort zur Verfügung stehen, als beim Versand von Datenträgern oder Noten. Es ist aber auch dabei kein Zusammenspiel der an entfernten Orten stehenden MIDI-Instrumente möglich, da in jeder Richtung eine Zeitverzögerung entsteht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch in größerem Abstand voneinander angeordnete MIDI- Instrumente derart miteinander zu verbinden, daß die Wiedergabe ohne Zeitverzug erfolgt und daß ein Zusammenspiel ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird in überraschend einfacher Weise durch das im Kennzeichen des Patentanspruch 1 beschriebene Verfahren unter Nutzung des ISDN-Fernsprechnetzes gelöst.

Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Kennzeichen der Patentansprüche 2 und 3 beschrieben.

Eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung ist im Kennzeichen des Patentanspruch 4 angegeben.

Mit der Erfindung wird es möglich, eine Musikdarbietung an einem oder mehreren entfernten Orten direkt live vorzu­ führen und auch ein Zusammenspiel räumlich getrennter Interpreten vorzunehmen.

Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen die:

Fig. 1 zwei Anwendungsvarianten des Verfahrens,

Fig. 2 einen typischen Aufbau zur Durchführung und

Fig. 3 ein Blockschaltbild des MIDI-Converters.

Bei der Anwendungsvariante 1 in Fig. 1 ist als Beispiel der räumlichen Trennung je ein Klavier in Hamburg und in München aufgestellt. Beide sind jeweils über MIDI, je einen MIDI/ISDN-Umsetzer bzw. MIDI-Converter und ein V.24-Modem als Terminaladapter mit einem ISDN-Netz verbunden.

Ein Pianist, der in Hamburg am links dargestellten Klavier sitzt, hat die Möglichkeit seine Klaviermusik über das ISDN-Netz nach München zum rechts dargestellten Klavier zu übertragen. Da auch der Tastendruck und die Pedalbewegung mit übertragen werden, entsteht dort der Eindruck eines von Geisterhand gespielten Klavieres.

Über die selbe ISDN-Netz-Verbindung kann, wenn der MIDI- Converter für Duplex-Betrieb vorgesehen ist, auch in umgekehrter Richtung gespielt werden. Ein Musikstück für vier Hände kann so an zwei verschiedenen Orten gespielt werden.

Die Anwendungsvariante 2 in Fig. 1 verwendet anstelle des Klavieres und MIDI jeweils ein Keyboard und einen PC mit eingebauter MIDI-Karte. Damit können per PC komponierte Musikstücke ebenso über das ISDN-Netz einem Partner mit einem Keyboard vorgespielt direkt werden. Hierzu können auf bekannte Art parallel zur Darbietung auch die Noten auf dem Bildschirm des PC dargestellt werden.

Zu dieser Anwendungsvariante 2 ist auch in Fig. 2 der typische Aufbau dargestellt. Hierbei ist das Keyboard oben zunächst als Sender angegeben. Es ist ein- und ausgangs­ seitig mit dem Converter verbunden, der die Datenübertra­ gungsgeschwindigkeit erhöht und über eine V.24- Schnitt­ stelle den Terminal-Adapter (z. B. V.24 ELMEG) ansteuert, der ausgangsseitig mit seinem SO-Bus an da ISDN-Netz angeschlossen ist. In gleicher Weise ist unten das Empfänger-Keyboard an das ISDN-Netz angeschlossen, nur mit umgekehrter Datenflußrichtung und mit Verminderung der Datenübertragungsgeschwindigkeit. Die Sender- und Empfängerseite können beliebig vertauscht werden und es ist Vollduplexbetrieb möglich.

Ein Blockschaltbild des Converters zeigt die Fig. 3. Der Eingang des Converters, der mit dem MIDI-Ausgang des Musikinstrumentes verbunden ist, enthält eine galvanische Trennung und Pegelwandlung. Es folgt die Geschwindigkeits- Umsetzung von 31 250 auf 38 400 bit/s und erforderlichenfalls eine weitere Pegelwandlung zur V.24- Schnittstelle. Auch der Ausgang des Converters, der mit dem MIDI-Eingang des Musikinstrumentes verbunden ist, enthält eine Pegelwand­ lung. Danach folgt hier eine Umsetzung von 38 400 auf 31 250 bit/s und wieder die Pegelwandlung. Zusätzlich können vor­ teilhaft eingangsseitig ein Testmelodiegenerator und aus­ gangsseitig eine Verbindungssteuerung (nach CCITT-X.21 bis) enthalten sein.

Claims (4)

1. Verfahren zur Verbindung von MIDI-Schnittstellen dis­ tanzierter Musikinstrumente miteinander, dadurch gekennzeichnet, daß die MIDI-Datenströme in ihrer Datenübertragungsgeschwindigkeit in der vom jeweils gespielten Musikinstrument abgehenden Richtung nach den MIDI-Schnittstellen erhöht, unverzögert über ein ISDN-Netz übertragen und empfangsseitig vor der MIDI-Schnittstelle jeweils wieder auf die ursprüngliche Geschwindigkeit reduziert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung zwischen mindestens zwei Musikinstru­ menten, beginnend mit der Änderung der Datenübertra­ gungsgeschwindigkeit, im Duplexbetrieb zueinander in beiden Richtungen durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Datenübertragungsgeschwindigkeiten 31 250 Bit/s an der MIDI-Schnittstelle und 38 400 Bit/s an der ISDN- Schnittstelle verwendet werden und daß die Datenströme pegelgewandelt und galvanisch entkoppelt durchgeführt werden.

4. Vorrichtung zur Verbindung von MIDI- Schnittstellen distanzierter Musikinstrumente miteinander, da­ durch gekennzeichnet, daß jedem MIDI-Musikinstrument ein MIDI-Converter zugeordnet ist, der mit dem Ein- und Ausgang des Musikinstrumentes und über einen Terminal-Adapter und den SO-Bus des ISDN- Netz es in Verbindung steht und der für jede Richtung wenigstens einen bit-Geschwindigkeits-Umsetzer, vom Eingang her aufwärts und zum Ausgang hin abwärts, sowie Elemente zur Pegelwandlung und Verbindungssteuerung enthält.