DE4326675C2 - Verwendung einer Kombination aus Folsäure, Vitamin B¶6¶ und Vitamin B¶1¶¶2¶ zur Vorbeugung von Nervendegenerationserkrankungen und Altersdementia - Google Patents
Verwendung einer Kombination aus Folsäure, Vitamin B¶6¶ und Vitamin B¶1¶¶2¶ zur Vorbeugung von Nervendegenerationserkrankungen und AltersdementiaInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Kombination,
bestehend aus Folsäure, Vitamin B₆ und Vitamin B₁₂ zur
Vorbeugung von Nervendegenerationserkrankungen und
Altersdementia.
Während die erfindungsgemäß angesprochene medizinische
Indikation bisher in der Hauptsache nur symptomatisch
behandelt wurde, soll mit Hilfe der vorgeschlagenen
Vitaminkombination ein kausal wirksames Behandlungsverfahren
zur Verfügung gestellt werden.
Ein Kombinationspräparat, bestehend aus Folsäure, Vitamin
B₆ und Vitamin B₁₂ ist bisher eingesetzt
worden zur Behandlung peripherer Neuropathien,
Vitamin-Mangelzuständen, Durchblutungsstörungen, Kachexien
Leberschäden, und als Geriatrikum (vgl. z. B. Rote Liste 1993,
Nr. 42005 und 42012).
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung einer
Kombination aus Folsäure, Vitamin B₆ und Vitamin B₁₂ in den
Mengenbereichen
Folsäure|0,1-5 mg | |
Vitamin B₆ | 1-100 mg |
Vitamin B₁₂ | 0,01-2 mg |
zur Vorbeugung von Nervendegenerationserkrankungen und
Alterdementia.
Vorzugsweise enthält die Kombination die folgenden
Mengenbereiche:
Folsäure|0,2-1 mg | |
Vitamin B₆ | 5-10 mg |
Vitamin B₁₂ | 0,01-1 mg |
Untersuchungen zum Einfluß der genannten Vitamine auf den
intermediären Stoffwechsel haben gezeigt, daß sie
insbesondere als Cofaktoren im
Schwefelaminosäure-Metabolismus und damit im essentiellen
C-1-Methylstoffwechsel von Bedeutung sind. Es ist bekannt,
daß die genannten Vitamine Co-Faktoren bestimmter Enzyme
sind, und daß sie in einigen Fällen katalytische Zentren
bedeutender Enzyme des intermediären Stoffwechsels
darstellen. Überraschenderweise hat sich ergeben, daß
zahlreiche Vitaminmangelzustände mit Krankheiten
korrelieren, mit denen man sie primär überhaupt nicht in
Verbindung gebracht hatte.
Unter bestimmten Streßbedingungen (außergewöhnliche
Leistung, Infektionen, Intoxikationen, Traumatisierung,
operative Eingriffe und insbesondere Seneszenzprozesse) ist
der menschliche Organismus gezwungen, diesen Angriffen auf
dem Niveau der Zelle bzw. des Gewebes zu begegnen. Diese
Angriffe, so stellte man fest, sind fast immer oxidativer
(und im Anschluß daran hydrolytischer) Natur. Im Normalfall
genügt die im Körper zur Verfügung stehende Menge an
Antioxidantien sowie an antioxidativ wirkenden Enzymen, um
den Angriffen zu begegnen. Bei ausgewogener Ernährung werden
dem Körper z. B. genügend Hilfsvitamine des antioxidativen
Metabolismus (Flavonoide, Pro-Vitamine) zugeführt.
Unter den oben erwähnten Streßbedingungen wird jedoch vom
Stoffwechsel eine Sonderleistung verlangt: er muß nicht nur
die momentane Streßsituation bewältigen, sondern
gleichzeitig die, bei diesen Streßvorgängen erzeugten
Metaboliten ausscheiden und geschädigte oder zerstörte
Zellen und Gewebebereiche reparieren. Von der
Geschwindigkeit und Vollständigkeit des
Reparaturmetabolismus hängt es in besonderem Masse ab, ob
die ursprüngliche Leistungsfähigkeit des Gewebes oder der
Organe wieder hergestellt werden kann. Hinsichtlich dieser
Reparaturmechanismen sind die Vitamine Folsäure, B₆ und
B₁₂ von besonderer Bedeutung. In ihrer metabolischen
Funktion als Katalysatoren sind sie nicht nur einzeln
wirksam, sondern arbeiten kooperativ. Zusammen mit weiteren
Vitaminen, nämlich den Vitaminen E, C und A, sind sie in
besonderem Maße verantwortlich für die Vollständigkeit der
Wiederherstellung gestörter und zerstörter Gewebe- oder
Organbereiche. Eine derartige synoptische Sicht des
Vitaminstatus hat man erst in den letzten Jahren gewonnen.
Zu den einzelnen Vitaminen der hier zur Diskussion stehenden
Kombination ist folgendes auszuführen:
- a) Folsäure kann verschiedene Oxidationsstufen der
C₁-Übertragungseinheiten von bestimmten Donatoren auf
spezielle Akzeptoren transferieren. Dadurch besitzt
Folsäure einen bedeutenden Einfluß auf den
Aminosäuremetabolismus, wobei sowohl Auf- als auch
Abbaureaktionen der Aminosäuren betroffen sind.
Besonders die Bildung der fundamental bedeutenden
Aminosäuren Glycin, Serin und Methionin wird durch
Folsäure- sowie auch B₁₂-katalysierte Reaktionen
metabolisiert. Folsäure ist darüber hinaus auch am
Histidinabbau und an der Glutaminsäuresynthese
beteiligt. Die Verbindung Formyl-methionin ist außerdem
der Initiator der Proteinsynthese, da sie die erste
Aminosäure eines fast jeden neu synthetisierten Proteins
darstellt. Auch in die Hämoglobinsynthese und den Aufbau
von Phospholipiden des Nervengewebes greift die Folsäure
ein.
In den meisten Nahrungsmitteln, wie z. B. Leber, Hefe, Getreidekörner, Orangensaft, usw., sind große Folsäuremengen vorhanden. Die Verfügbarkeit der Folsäure aus Lebensmitteln beträgt aber nur 30 bis 80%. Der Folsäurebedarf ist damit ca. 100mal höher als der Bedarf an Vitamin B₁₂, wobei hinzukommt, daß Folsäure wesentlich labiler ist und verhältnismäßig schlecht retiniert wird.
Im Harn werden täglich zwischen 1 und 10 µg Folsäure ausgeschieden. Der minimale Tagesbedarf liegt bei etwa 50 µg, was einer benötigten Zufuhr von mindestens 100 µg entspricht. Empfohlen werden 400 µg Folat pro Tag.
Diese empfohlene Mindestmenge wird z. B. in der Bundesrepublik nicht ohne weiteres erreicht. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Folsäuremängel zu den häufigsten Avitaminosen gehören, die man allgemein in den Industriestaaten beobachtet. Als Mangelerscheinungen treten eine verminderte Erythrozyten-Konzentration sowie Störungen der Morphologie von neutrophilen Granulozyten auf. - b) Vitamin B₆ (Pyridoxin, Pyridoxinphosphat, Pyridoxal,
Pyridoxalphosphat, Pyridoxamin oder
Pyridoxamin-5-phosphat) hat eine zentrale Funktion im
intermediären Aminosäurestoffwechsel und ist Cofaktor
von Transaminasen, die vielfach Schlüsselenzyme
darstellen. Bei einer ausgewogenen Ernährung besitzt der
Organismus genügend Vitamin B₆, um die erforderlichen
Reaktionen ungestört und sättigend katalysieren zu
können. Ein Sonderfall ist der Erythrozyt, der besonders
wirksam Vitamin B₆ anreichert. Vitamin B₆ wird dabei
an Hämoglobin gebunden und besitzt eine wichtige
Funktion bei der Freisetzung des Sauerstoffs.
Der Vitamin B₆-Stoffwechsel wird vor allem durch die Pyridoxalkinase, die Aldehydoxidase, die pyridoxaminphosphatoxidase und die alkalischen Phosphatasen getragen. Der menschliche Körper besitzt als Pool etwa 100 mg Vitamin B₆. Davon werden ungefähr 2 mg/Tag mit dem Urin ausgeschieden. Bei Alkoholikern wird neben einer beschleunigten Metabolisierung auch eine reduzierte Synthese des Pyridoxalphosphates beobachtet. Auch bei zahlreichen Erkrankungen tritt ein verstärkter Katabolismus von Vitamin B₆ auf. Eine Akkumulation von Vitamin B₆ im Körper verläuft ohne toxische Nebenwirkungen, denn die Toxizität von Vitamin B₆ ist sehr gering.
Eine verstärkte Aufnahme und Speicherung von Vitamin B₆ ist deshalb von zentraler Bedeutung für den Aminosäurestoffwechsel, für die Biosynthese von Porphyrinen, die Quervernetzung des Bindegewebes (Verstärkung der elastischen Eigenschaften) für muskuläre Funktionsleistungen sowie für die Interaktion mit diversen Hormonrezeptoren. Vitamin B₆ stellt auch einen Neurotransmitter dar. In neuerer Zeit glaubt man auch, daß Vitamin B₆ Einfluß auf die Blutgerinnung hat, wobei ihm eine anti-arteriosklerotische Funktion zugeschrieben wird.
Stoffwechseldefizite an Vitamin B₆ äußern sich primär als Homocystinämie, Hyperglycinämie und Hyperhistidinämie. Diese Mangelsymptome werden insbesondere bei bestimmten Risikogruppen schneller erreicht. Dazu gehören u. a. Senioren, bei denen trotz einer normalen Ernährung der Vitamin B₆-Status nicht aufrechterhalten wird. - c) Vitamin B₁₂ ist im Körper, besonders in der Leber, in
der Niere, in der Milz und im Gehirn angereichert. Seine
Halbwertszeit in der Leber beträgt 400, im Plasma
dagegen nur 5 Tage. Bei parenteraler Gabe bis zu 1 mg
werden 50 bis 75% innerhalb von 2 Tagen ausgeschieden.
Die biochemische Funktion von Vitamin B₁₂ beruht im wesentlichen auf einer Übertragung von Methylgruppen auf verschiedene Akzeptormoleküle. Dies erfolgt in Kooperation mit Folsäure, wobei Vitamin B₁₂ im wesentlichen an der Regenerierung von Tetrahydrofolsäure beteiligt ist. Eine zentrale Bedeutung hat Vitamin B₁₂ bei der Synthese von Thymidin sowie im Biosyntheseweg des Methionins. Hier werden zwei zentrale Funktionen beim Reparaturstoffwechsel angesprochen: Thymidin wird bei oxidativen Angriffen (Mutagenese) bevorzugt verändert, wobei Störungen in der Erbsubstanz, welche die körpereigenen Proteine codiert, auftreten. Die Reparatur solcher Störungen ist also Vitamin B₁₂-abhängig.
Außerdem spielt das Methionin als Schwefelaminosäure eine wichtige Rolle in bestimmten Enzymfunktionen bzw. bei der Übertragung von Methylgruppen. Die Inaktivierung des Methionins durch Oxidation zum entsprechenden Sulfoxid hat weitreichende Folgen. Störungen im Methionin-Stoffwechsel wirken sich auf die Methylierung der Myelinbereiche aus. Somit sind auch Störungen im Lipidstoffwechsel teilweise auf einen Methioninmangel zurückzuführen.
In Abb. 1 und 2 ist schematisch die Beteiligung von
B-Vitaminen, darunter Folsäure, Vitamin B₆ und Vitamin
B₁₂ am Intermediärstoffwechsel wiedergegeben. Dabei zeigt
sich, daß die genannten B-Vitamine in entscheidender Weise
den Intermediärstoffwechsel katalytisch beeinflussen.
Wie bereits vorstehend ausgeführt, kooperieren Folsäure,
Vitamin B₆ und Vitamin B₁₂ als Cofaktoren im
schwefelaminosäure-Metabolismus und damit im essentiellen
C-1-Methylstoffwechsel. Störungen dieses Stoffwechsels sind
neben genetischer Prädisposition und Mangelernährung vor
allem als Funktionsverluste im Alter zu beobachten. Häufig
sind solche Prozesse mit einem erhöhten
Homocystein(HC)-Spiegel korreliert.
Unabhängig davon findet man erhöhte Homocystein-Spiegel
bereits in Fällen von andauernder Müdigkeit, Unruhe und
psychosomatischen Allgemeinbeschwerden. Als auffällige
Krankheitsbilder konnten außerdem bei erhöhtem HC-Spiegel
Arteriosklerose, senile Dementia, Parkinsonismus und
Alzheimersche Krankheit beobachtet werden.
Erst durch neuere diagnostische Methoden (GC-MS, HPLC) im
Bereich der Labormedizin und den damit verbundenen
verifizierbaren bzw. objektivierbaren Laborkenngrößen
konnte der Beweis angetreten werden, daß bei Gabe der
erfindungsgemäßen Vitaminkombination pathologisch erhöhte
Metabolitenwerte, insbesondere von Homocystein, in
Normbereiche gesenkt werden.
Biochemisch sind es drei metabolisch unterschiedliche
Bereiche, die mit einem erhöhten HC-Gehalt in direkter
Beziehung stehen:
- 1. Eine oxidative Schädigung durch
Übergangsmetall-katalysierte HC-Oxidationen. Diese
Oxidationen führen zu Proteinmodifikationen,
Membranveränderungen und zur Cooxidation "kleiner
Moleküle", wie Hydrochinone.
Unter dem Einfluß der Spurenelemente Kupfer und/oder Eisen geht Homocystein in Homocystin über unter Abspaltung von Wasserstoffperoxid (H₂O₂). Dieses ist endothel-toxisch. Erhöhte Homocystein-Konzentrationen stellen daher einen Risikofaktor dar, zumal HC in der oxidativ empfindlichen, "atherogenen" LDL-Fraktion transportiert wird. Untersuchungen an Ratten und Affen haben gezeigt, daß es bei einem pathologisch erhöhten Homocystein-Spiegel zu einer Verletzung der Intima kommt, was zu einer Ablösung des Endothels, zu einer Thrombozyten-Aggregation und zur (direkten und indirekten) Stimulation des gerinnungsfördernden Thrombozyten-Thromboxans TXB₂ kommt.
Außerdem ist es leicht verständlich, daß eine aufgerauhte Gefäßwand dem Einfluß von Lipiden viel stärker ausgesetzt ist. Aus der Literatur ist darüber hinaus zu entnehmen, daß hohe HC-Spiegel die Thrombozyten-Aggregation förderen. - 2. Additionsreaktionen von HC-Thiolakton mit SH-, NH- und CHO-Gruppen, wobei wiederum Proteinmodifikationen zu wenig effektiven Enzymen und/oder Rezeptoren führen können.
- 3. Eine defizitäre Methylierungssituation infolge einer
verminderten Synthese von "primären"
Methylgruppendonatoren. Dies bedingt wiederum eine
verminderte Ethanolamin-Methylierung zu Cholin, welches
als Phosphatidylcholin in biologischen Membranen
eingebaut, als Cholindonator für den obligaten
Neurotransmitter Acetylcholin dient. In defizitären
Notsituationen wird deshalb - zur Aufrechterhaltung der
Acetylcholin-abhängigen Neurotransmitterfunktion -
Phosphatidylcholin aus der Nervenmembran abgebaut, was
zum Funktionsverlust der Membranen und damit zu
Erkrankungssymptomen vom oben angesprochenen Typ führt.
Aus den angeführten Veränderungen leiten sich über Membranveränderungen diverse Stoffwechselengpässe ab, welche die oben angeführten Krankheitssymptome auch indirekt zur Folge haben können, oder sie zumindest entscheidend in ihrer Genese oder ihrem Schweregrad mitbestimmen.
Die Methyltransferasen, mit S-Adenosyl-methionin (SAM) als Hauptmethylgruppendonator, werden durch hohe HC-Spiegel in ihrer Funktion bis zu 60% negativ beeinträchtigt. Bei entsprechend länger andauernder HC-Anreicherung kann es zu irreversiblen Schäden an den NMDA-Rezeptoren durch Ca⁺⁺-Einstrom kommen. Dies könnte, neben der Tatsache, daß Mangel an CH₃-Gruppen Adrenalin und andere Neurotransmitter massiv beeinträchtigt, einer der Gründe für Hirnleistungsstörungen im Alter sein.
Ein zusätzlicher Bedarf an Vitaminen ist dann erforderlich,
wenn aus medizinischer Sicht eine Avitaminose vorliegt.
Dabei geht man aus von der Normalsituation, d. h. dem
unauffälligen, symptomlosen Probanden. Die Diagnose des
plasmatischen Vitaminpegels orientiert sich an bekannten
metabolischen Vorgängen und ihrer Abhängigkeit von den
jeweiligen Vitaminen. Eine solche Betrachtungsweise trägt
aber den wirklichen Gegebenheiten nicht voll Rechnung, denn
es werden dabei folgende Tatsachen nicht mit einbezogen:
- a) Mit zunehmender oxidativer Schädigung (Alter, Infektionen, ischämische Begebenheiten) vermindern sich die Affinitäten für die Transportvektoren und Rezeptoren (Apoenzyme) der angesprochenen Vitamine. Man stellt hier ein sogenanntes "wobbling" fest, ein Begriff, der insbesondere im Zusammenhang mit dem genetischen Code bekannt ist. Im vorliegenden Fall will dieser Begriff zum Ausdruck bringen, daß ein Protein infolge einer molekularen Veränderung weniger effizient ist, um eine metabolische Leistung zu vollbringen. Im Falle einer Vitamin-abhängigen Katalyse bedeutet dies, daß trotz unauffälliger Serumwerte für das Vitamin, die von ihm geleistete Katalyse deutlich unter den "Normal"-Anforderungen liegt. Aufgrund einer weniger effizienten Katalyse kommt es zu einer verminderten Produktbildung, die sich erst dann wieder normalisiert, wenn der "Coenzymdruck" und dadurch die Geschwindigkeit der Katalyse erhöht wird, d. h. also wenn dem Körper mehr Vitamin eines bestimmten Typs, als es der "Normalbedarf" erfordert, zugeführt wird.
- b) Die hier angesprochenen Vitamine besitzen über die
bekannten Katalysefunktionen hinaus noch weitere
metabolische Funktionen. Diese Auffassung ist neu und
gilt nach letzteren Befunden insbesondere für das
Vitamin B₆, welches über sein N-zentriertes Radikal
ein hervorragender Radikalscavenger für C-, S- und
N-zentrierte Radikale der atherogenen, aber auch anderer
pro-oxidativer Stoffwechselreaktionen ist.
Für das Vitamin B₁₂ haben sich überraschenderweise ähnliche, nicht Methylgruppen-transferierende Funktionen ergeben, nämlich im Zusammenhang mit dem Energiemetabolismus und dem Neurotransmitter-Amin-Metabolismus (insbesondere im Zusammenhang der Stoffwechselsynthese von Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin). - c) Homocystein-initiierte Cooxidationen sind ortsspezifisch. Durch die für HC charakteristische, ortsgebundene oxidative Eigenschaft schädigt das HC Enzymfunktionen in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Diese Schädigung ist insbesondere an Enzymen zu beobachten, die als Cofaktoren die oben angesprochenen Vitamine benutzen. Dies bedeutet, daß - wenn durch irgendeinen Auslöser der HC-Wert ansteigt - damit auch automatisch eine potentielle Malfunktion der Enzyme angedeutet ist, welche im Bereich des HC katalytisch aktiv sind. Solche Enzyme sind bekanntermaßen Enzyme des Schwefelaminosäure- und Methylgruppen-Metabolsimus.
Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß eine HC-Erhöhung zu
Erkrankungen, wie Arteriosklerose, Parkinsonismus, Alzheimer
und seniler Dementia führen kann. Bei einer ausreichenden
Gabe einer Kombination von Folsäure, Vitamin B₆ und
Vitamin B₁₂ ist eine Korrektur des Vitamin-Pegels und
damit der vorstehend genannten Affinitätsverluste bzw. der
oxidativ reduzierten Funktion der korrespondierenden
Apoenzyme möglich.
- 1. Es wurde experimentell gezeigt, daß HC ortsspezifisch oxidativ wirkt und Moleküle in unmittelbarer Nachbarschaft schädigt. Dagegen werden Moleküle, welche mehr an der Peripherie liegen, nicht erreicht; solche Moleküle können durch zelluläre Antioxidantien, wie Glutathion, etc., geschützt werden.
- 2. Es wurde gezeigt, daß HC oxidativ Substrate seines eigenen Metabolismus (Methionin und dessen Derivate) sowie biogene Amine vom Dopamin-Adrenalin-Typ zerstört und damit wie eine "überschießende" Monoaminooxidase (MAO) wirkt. Letzteres erklärt die Störungen neuraler Funktionen. Außerdem konnte gezeigt werden, daß Vitamin B₆ und Vitamin B₁₂ diesen destruktiven Angriff retardieren.
- 3. Im Gegensatz zum homologen Cystein kann HC ein Endolacton (Thiolacton) bilden, welches Additionsreaktionen eingeht und sich an essentielle Biomoleküle in der unmittelbaren Nachbarschaft addiert und dabei diese inaktiviert. So konnte gezeigt werden, das ein erhöhtes Angebot der hier in Frage stehenden Vitaminkombination diesen Effekt reduziert.
Die vorstehenden experimentellen Befunde erlauben den
überraschenden Schluß, daß durch eine erhöhte
Homocystein-Konzentration ausgelöste Reaktionen, welche
Blutgefäße und Nervengewebe negativ beeinflussen, mittels
erhöhter Gaben einer Vitaminkombination aus Folsäure, B₆
und B₁₂ verhindert bzw. vermindert werden können. Der
genannten Vitaminkombination, in welcher die einzelnen
Vitamine kooperativ und synergistisch miteinander wirken,
kommt damit über ihre bekannten Einzelfunktionen hinaus ein
bedeutendes Schutz- und Katalyseprinzip zu. Wie nachfolgende
Versuche zeigen, ist die beanspruchte Dreierkombination auch
jeder möglichen Zweierkombination überlegen.
- a) Für eine erfindungsgemäße Vitaminkombination, die zur
Injektion bestimmt ist, werden in jeweils 5 ml die
folgenden Komponenten formuliert:
Folsäure|1 mg Vitamin B₆ 5 mg Vitamin B₁₂ (Hydroxycobalamin) 1 mg - b) Für eine Präparation, die zur oralen Verabreichung
bestimmt ist, wird eine Filmtablette formuliert, die
folgende Bestandteile enthält:
Folsäure|0,2 mg Vitamin B₆ 8 mg Vitamin B₁₂ (Cyanocobalamin) 0,01 mg Hilfsstoffe
Den erfindungsgemäßen Vitaminpräparationen können
Hilfsstoffe zugegeben werden, wie z. B. Substanzen zur
pH-Einstellung, Lidocain als Lokalanästhetikum, NaCl zur
Einstellung der Tonizität, etc.
Die Verwendung von Hilfsstoffen richtet sich nach der
jeweiligen Verabreichungsform. Es ist insbesondere
vorgesehen, die erfindungsgemäße Vitaminkombination für die
orale und parenterale Verabreichung zu formulieren.
Die Kombination der erfindungsgemäß verwendeten Vitamine
vom Typ B kann, je nach der Verabreichungsform, variieren.
Erfindungsgemäße vorgesehene Mengenbereiche für die einzelnen
Komponenten sind:
Folsäure | |
0,1-5 mg, vorzugsweise 0,2-1 mg | |
Vitamin B₆ | 1-100 mg, vorzugsweise 5-10 mg |
Vitamin B₁₂ | 0,01-2 mg; vorzugsweise 0,01-1 mg |
Im folgenden soll untersucht werden, in welchem Maße die
erfindungsgemäße Kombination aus Vitamin B₆, B₁₂ und FS
(Folsäure) oder eine Zweierkombination der genannten
Einzelkomponenten in der Lage ist, einen erhöhten
Homocysteinspiegel abzubauen.
Zur Untersuchung der Stoffwechselwege des Homocysteins wurde
die ¹³C-NMR-Spektroskopie an isolierten
Schweinehepatozyten durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde
2,4-¹³C-Homocystein synthetisiert. Die zweifache
Isotopenmarkierung wurde gewählt, um sowohl Information von
C₂-Kohlenstoffatome, als auch über die
C₄-Kohlenstoffatome zu erhalten.
Es wurde von Leberlappen von Säuen und kastrierten Ebern (5
und 15 Monate) ausgegangen. Um dieses Projekt nicht durch
krankhafte Tiere zu gefährden, wurden ausschließlich
Schweine verwendet, die weder Krankheitssymptome aufzeigten,
noch mit veterinärischen Medikamenten behandelt wurden.
Die Leberlappen wurden gegebenenfalls mittels eines sterilen
Skalpells verkleinert, so daß sie etwa ein Gewicht von
150 g besaßen. Dann wurde jede Leber mit 500 ml eiskalter
0,9%iger NaCl-Lösung mit Hilfe einer 50 ml Spritze gespült.
Zum Transport wurde sie in 1 l eiskalte 0,9%ige NaCl-Lösung
gelegt und zur Perfusionsanlage transportiert.
Jede Leber wurde in einen Büchnertrichter gelegt und über
Pipettenspitzen (20-200 µl) mit den Medien versorgt. Der
Oxygenator war mit einer Peristaltikpumpe (120 ml/min) und
einem Gaszylinder mit O₂ = 95% und CO₂ = 5% (ca. 2
Blasen/Sekunde) verbunden. Das gesamte System befand sich in
einem 40°C temperierten Wasserbad. Während der Perfusion
wurde der Druck im System zwischen 40 und 60 cm Wasserdruck
eingestellt und über ein offenes Manometer kontrolliert.
Jede Leber wurde dann in 1,1 l Puffer (8,3 g NaCl, 0,5 g
KCl, 2,4 g Hepes pro Liter) und anschließend mit 400 ml
einer Collagenaselösung (200 mg Collagenase in 100 ml
Puffer, bestehend aus 3,9 g NaCl, 0,5 g KCl, 24 g Hepes, 0,7 g
CaCl₂·2H₂O pro Liter) unter Rezirkulation gespült.
Während der gesamten Perfusion wurde darauf geachtet, daß
das Gewebe immer gleichmäßig durchspült wurde und sich in
den Schläuchen keine Luftblasen bildeten. War die Leber
stark geschwollen und bildete sich sogenannter Schweiß an
der Oberfläche, mußte die Perfusion beendet werden.
Die Leber wurde dann in ein steriles Gefäß mit etwas Puffer
(2,0 g BSA, 9,91 g HBSS (= Hanks balanced salt solution),
2,4 g Hepes) gegeben und in kleine Stücke geschnitten. Die
entstehende Suspension wurde über einen Büchnertrichter und
anschließend über ein 250 µm Nylonfilter gefiltert. Der
Filter wurde mit eiskaltem Puffer (wie vorstehend)
gewaschen. Das BSA in diesem Puffer inaktiviert die
Collagenase, so daß keine weiteren Zellen zerstört werden.
Das Filtrat (ca. 200 ml) wurde auf vier 50 ml
Zentrifugenröhrchen aufgeteilt und etwa 5 min bei 4°C
inkubiert.
Anschließend wurde die Suspension 4 min bei 4°C und 100 g
zentrifugiert (Sorvall RC-3B). Der Überstand wurde
verworfen und das Pellet (Hepatozyten) in Puffer (9,91 g
HBSS, 4,8 g Hepes) resuspendiert und wiederum zentrifugiert.
Dieser Vorgang wurde noch einmal wiederholt. Anschließend
wurden die Zellen in 100 ml Williams Medium E aufgenommen
und über ein 250 µm Nylonfilter gefiltert. Eine Probe des
Filtrats wurde mit der Trypanblaulösung 1 : 1 verdünnt, die
wiederum 1 : 1 mit dem Medium verdünnt wurde, so daß
letztlich eine Verdünnung von 1 : 4 vorlag.
Nach 5 Minuten wurden die Zellen in einer Bürker-Zählkammer
ausgezählt und ihre Lebensfähigkeit bestimmt.
Pufferzusammensetzungen:
Waschpuffer (pH 7,4):
118 mM NaCl
4,8 mM KCl
1 mM KH₂PO₄
1,2 mM MgSO₄·7H₂O
1 mM Glucose
3,4 mM CaCl₂
118 mM NaCl
4,8 mM KCl
1 mM KH₂PO₄
1,2 mM MgSO₄·7H₂O
1 mM Glucose
3,4 mM CaCl₂
Inkubationspuffer (pH 7,4):
+ 0,3 mM Serin
+ 5 mM 2,4 ¹³C-Homocystein
+ 0,3 mM Serin
+ 5 mM 2,4 ¹³C-Homocystein
Isolierte Hepatozyten wurden mit dem Waschpuffer gewaschen
und erneut zentrifugiert. Die so erhaltenen Zellen wurden in
einem Gesamtvolumen von 10 ml aufgenommen. Alle Inkubationen
wurden in 20 mm NMR-Röhrchen durchgeführt. Die Zellen wurden
während der Inkubation mit Carbogen begast, um
physiologische Bedingungen aufrechtzuerhalten. Zudem wurden
Waschflaschen vorgeschaltet, um Volumenverluste
auszugleichen.
Der Inkubationspuffer (ca. 18 ml/Röhrchen) wurde in den
Röhrchen auf 37°C temperiert. Die Vitaminkonzentration wurde
bezogen auf den Vitamingehalt der erfindungsgemäßen
Kombination (Vitamin B₆ 5 mg/4 ml, Vitamin B₁₂ 1 mg/4 ml,
Folsäure 1,1 mg/4 ml) und umgerechnet auf eine Leber von
500 g. Bei einem Inkubationsvolumen von 2 ml Leberzellen
bedeutet dies eine durchschnittliche Vitaminkonzentration,
bezogen auf 1 g Feuchtgewicht, der nachstehenden Werte: B₆
10 µg/g, B₁₂ 2 µg/g, Folsäure 2,2 µg/g. Nach 30
Minuten wurde die Inkubation beendet, indem die Zellen auf
Eis gestellt wurden. Dadurch verlangsamte sich schlagartig
ihre Stoffwechselleistung. Anschließend wurden die Zellen
im Inkubationspuffer 5 Minuten bei 2000 UpM und 4°C
zentrifugiert. Der Überstand wurde dann sofort in flüssigem
Stickstoff eingefroren und bei -45°C und 5·10-2 Torr
gefriergetrocknet. Nach der Gefriertrocknung wurden die
Überstände in 2 ml bidestilliertem Wasser aufgelöst und mit
200 µl D₂O und 200 µl Dioxan versetzt und vermessen.
Die Pellets wurden einmal im Waschpuffer resuspendiert und
wiederum 5 Minuten bei 2000 UpM und 4°C zentrifugiert. Um an
die Inhaltsstoffe der Zellen zu gelangen, wurden diese wie
folgt durch die Behandlung mit Perchlorsäure aufgeschlossen:
Die Zellpellets wurden unter N₂ zermörsert. Ein Gramm
Feuchtgewicht wurde mit einem Milliliter 6%iger HClO₄
10 Minuten auf Eis inkubiert. Anschließend wurde gesammelt
und das Pellet erneut mit 6%iger HClO₄ auf Eis inkubiert
und zentifugiert (10 min/3000 UpM/4°C). Auch dieser Überstand
wurde gesammelt und mit dem ersten Überstand vereinigt. Alle
Überstände wurden nun mit 2 N KOH auf einen pH von 7,4
eingestellt und 10 Minuten auf Eis inkubiert. Das dabei
ausgefallene Perchlorat wurde 10 Minuten bei 4000 UpM
abzentrifugiert. Die erhaltenen Überstände wurden in
flüssigem Stickstoff eingefroren und bei -45°C 5·10-2
Torr gefriergetrocknet.
Alle Spektren wurden an einem AMX 400 WB NMR-Spektrometer
der Firma Bruker aufgenommen. Folgende Geräteparameter
dienten zur Aufnahme der ¹³C-Spektren:
90° Puls: entspricht 13,5 µs
TD = 32 K Datenmatrix
NS: 20 000 Zahlen der Akkumulationen
Dl: 2 S Wartezeit zwischen aufeinanderfolgenden Pulsen
DS: 2 dummy scans
TD = 32 K Datenmatrix
NS: 20 000 Zahlen der Akkumulationen
Dl: 2 S Wartezeit zwischen aufeinanderfolgenden Pulsen
DS: 2 dummy scans
Für die NMR-Messungen in einem 10 mm Röhrchen wurden die
Proben wie folgt aufgelöst: Die gefriergetrockneten Proben
wurden in 2 ml H₂O aufgenommen und auf den pH von 7,4
eingestellt. Die Proben wurden 10 Minuten bei 4°C und 3000
UpM zentifugiert. 2 ml des erhaltenen Überstandes wurden mit
0,2 ml 5 M Dioxan und 0,2 ml D₂O versetzt.
Bedingt durch die Überlappung vieler C₂-Resonanzen wurden
nur die C₄-Resonanzen zur Auswertung verwendet. Die
C₄-Resonanzen von Homocystein (Hcys), Methionin (Met),
Cystathionin (Cyst) und S-Adenosylhomocystein (SAH) wurden
genau zugeordnet. Die C₄-Resonanzen von Hydrolyse- und
Abbauprodukten (z. B. Homolanthionin und
2-Hydroxy-4-mercapto-butyrat-homocystein-disulfid) ergeben
überlappende Resonanzen bei 33,9 ppm. Zur Quantifizierung
eines Peaks "x" wurden die entsprechenden Peakintensitäten
durch die Intensität der CH₂-Gruppe in Dioxan (interner
Standard) dividiert. Ir x-Int ×/Int Dioxan.
Für die Untersuchung des Einflusses der infrage stehenden
Vitamine auf den Homocysteinstoffwechsel sind überwiegend
die Überstände der inkubierten Hepatozyten mittels
¹³C-NMR-Spektroskopie untersucht worden, da
Homocystein- und Methioninstoffwechselprodukte "in vivo"
extrazellulär (z. B. im Serum) zu detektieren sind. Folglich
sind diese Stoffwechselprodukte in den erhaltenen
Überständen zu finden.
Es wurde festgestellt, daß für die Auswertung nur die
C₄-Resozanzen von Bedeutung sind. Die intensivste
Resonanzlinie bei 33,9 ppm kann den
Homocysteinabbauprodukten Homolanthionin und
2-Hydroxy-4-mercapto-butyrat-homocystein-disulfid (jeweils
C₄) zugeschrieben werden. Weiterhin sind die
C₄-Resonanzen von Methionin, Homocystein, Cystathionin,
S-Adenosylhomocystein (SAH), Ketobutyrat und Gluthation
identifiziert worden.
Routinemäßig wurden ¹³C-NMR-Spektren der Zellextrakte
aufgenommen und untersucht. In einigen dieser Spektren
wurden Spuren der markierten Metabolite Homocystein,
Methionin und Cystathionin gefunden, welche jedoch die
nachstehend unter 2. beschriebenen Untersuchungen nicht
beeinflussen. Die gefundenen Hinweise auf die genannten
Metabolite sind in keinem Fall signifikant, da sie nur eine
geringfügig höhere Intensität als die Rauschsignale
aufweisen. Es zeigten sich jedoch Signale von natürlich
vorkommenden Verbindungen, z. B. der Aminosäuren Taurin,
Alanin und Valin sowie Phosphorylcholin.
Der Einfluß der Vitamine auf den Homocysteinabbau läßt
sich am besten an Hand der relativen Intensität (Ir x)
der verschiedenen Metaboliten darstellen. Die Effekte der
einzelnen Vitamine, Vitaminkombinationen und der
erfindungsgemäßen Kombination sind in der nachfolgenden
Tabelle I dargestellt. Die Werte für Ir wurden auf 100%
des Kontrollversuches bezogen. Die Ergebnisse der
Experimente mit Vitaminen und Vitaminkombinationen sind
ebenso relativ zu den Kontrollversuchen in Prozent
ausgedrückt.
Aus der Tabelle I geht hervor, daß S-Adenosyl-Homocystein
bis zu einer Grenzkonzentration gebildet wird und dann ein
Abbau von anderen Produkten als Cystathionin und Methionin
erfolgt. Die Abweichungen (ca. 15%) des Gesamt-¹³C-Pools
sind durch unterschiedliche Akkumulationen der
¹³C-markierten-Metabolite in den Hepatozyten begründet.
Dieser Effekt ist in der vorliegenden Studie nicht
berücksichtigt worden.
Für den Homocysteinabbau gibt es zwei Stoffwechselwege:
erstens über Methionin, und zweitens über Cystathionin. Aus diesem Grunde wird im folgenden ein Vergleich der Versuche mit den einzelnen Vitaminen und deren Kombination mit Experimenten ohne Vitamine durchgeführt. Die signifikaten Änderungen der Methionin- und Cystathioninkonzentrationen sind in der nachfolgenden Tabelle II dargestellt.
erstens über Methionin, und zweitens über Cystathionin. Aus diesem Grunde wird im folgenden ein Vergleich der Versuche mit den einzelnen Vitaminen und deren Kombination mit Experimenten ohne Vitamine durchgeführt. Die signifikaten Änderungen der Methionin- und Cystathioninkonzentrationen sind in der nachfolgenden Tabelle II dargestellt.
Die Daten aus der vorstehenden Tabelle zeigen, daß beide
Stoffwechselwege miteinander gekoppelt sind. Die Werte für
Met/Cyst (Spalte 1 in Tabelle I) liegen - unter
Berücksichtigung der Fehlergrenze - in vier Fällen bei ca.
130%. Dieses Verhältnis ändert sich zugunsten des
Stoffwechselweges über Cystathionin bei Zugabe von B₆,
B₆ und FS oder B₆, B₁₂ + FS. Aus Tabelle I ist
weiterhin ersichtlich, daß über die gesamte Versuchszeit
betrachtet, die relativen Konzentrationen der
Homocysteinabbauprodukte etwa konstant sind. Dies bedeutet,
daß der Überschuß an Homocystein auf zwei Wegen abgebaut
wird:
- 1) In beiden Stoffwechselwegen über Methionin, SAH und Cystathionin,
- 2) über die Abbauprodukte Homolanthionin und 2-Hydroxy-4-mercapto-butyrat-homocystein-disulfid, sowie ein Hydrolyseprodukt.
Tabelle I zeigt weiterhin, daß bei Zusatz der
erfindungsgemäßen Vitaminkombination die
Homocysteinkonzentration in überraschenderweise absinkt.
Dagegen werden für Ir SAH, Ir SONST und Ir 33,99
die höchsten Werte gefunden.
Der direkte Zusammenhang zwischen dem HC-Spiegel und dem
Auftreten degenerativer Nervenerkrankungen läßt sich z. B. der
Arbeit von G. Preibisch und E. F. Elstner "Role of Methionine-
Homocysteine Metabolism in the Control Pathological Redox
Processes" Proceedings of a Workshop held at Sierra Nevada
(Granada)" am 6-9. März 1994, Madrid 1994, entnehmen.
Die vorliegenden Versuche bestätigen somit eindeutig, daß
mit Hilfe der erfindungsgemäß verwendeten
Vitaminkombination der Homocysteinspiegel gesenkt und damit
eine prophylaktische bzw. kurative Verbesserung des in
Anspruch 1 angesprochenen Krankheitssymptoms erzielt wird.
Claims (3)
1. Verwendung einer Kombination aus Folsäure, Vitamin B₆ und
Vitamin B₁₂ in den Mengenbereichen:
Folsäure|0,1-5 mg
Vitamin B₆ 1-100 mg
Vitamin B₁₂ 0,01-2 mg
zur Vorbeugung von Nervendegenerationserkrankungen und
Altersdementia.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kombination die folgenden Mengenbereiche enthält:
Folsäure|0,2-1 mg
Vitamin B₆ 5-10 mg
Vitamin B₁₂ 0,01-1 mg
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vitaminkombination zur oralen oder parenteralen
Verabreichung formuliert wird.
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---|---|---|---|
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DE4326675C2 true DE4326675C2 (de) | 1996-12-12 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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