DE4325426C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Informationen vom Weltraum aus auf die Erde - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Informationen vom Weltraum aus auf die ErdeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Übertragen von Informationen vom Weltraum aus auf die Erde.
Es besteht das Bedürfnis, Informationen insbesondere zum Zwecke
der Werbung in einfacher Weise einem möglichst großen Personen
kreis zugänglich zu machen. Hierzu existieren Überlegungen,
eine leuchtende Anzeigentafel in eine Erdumlaufbahn zu bringen,
so daß sie die Erde umkreist. Die Anzeigentafel übermittelt
dabei vor allem Werbeinformationen aus dem All, so daß die
Werbung auf der Erde (oder in erdnahen Regionen) wahrgenommen
werden kann von zum Himmel schauenden Personen. Für jeder
Werbung muß eine entsprechende Anzeigentafel ins All trans
portiert und dort installiert werden. Das führt zu außer
ordentlich hohen Kosten, worin der Grund zu sehen sein dürfte,
daß die bisherigen Überlegungen, Werbung aus dem Weltraum zu
übertragen, nicht in die Praxis umgesetzt werden konnten.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, womit in praxis
gerechter und kostengünstiger Weise Informationen vom Weltraum
aus auf die Erde übertragbar sind.
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen gemäß
Anspruch 1 auf. Dadurch, daß aus einer Mehrzahl von auf einem
vorgegebenen Raster angeordneten Reflektoren ausgewählte
Reflektoren verwendet werden, um vom Weltraum aus als Licht
punkte wahrnehmbare Lichtstrahlen auf die Erde zu leiten,
lassen sich mit der gleichen Vorrichtung beliebige Informa
tionen übertragen. Es kann dadurch ein und dieselbe Vorrichtung
verwendet werden, um beispielsweise unterschiedliche Werbungen
zur Erde zu reflektieren. Es ist nicht mehr erforderlich, für
jede Werbung (oder sonstige Informationen) eine eigene,
spezielle Vorrichtung zu verwenden.
Bei einem vorteilhaften Verfahren wird die Vorrichtung auf
einer Erdumlaufbahn entlangbewegt. Auf diese Weise ist die von
der Vorrichtung ausgesendete Information stets irgendwo auf der
Erde oder in erdnahen Regionen von boden-, see-, luft- und
weltraumgestützten Beobachtern sichtbar. Besonders geeignet ist
eine sogenannte ewige Sonnenbahn. Die Vorrichtung befindet sich
in diesem Falle stets im Einflußbereich der Sonne, so daß auf
die Vorrichtung die Sonne immer mit der gleichen Strahlungs
intensität einwirkt. Bei einer sonnensynchronen Umlaufbahn
erscheint die Information jeweils etwa zur gleichen Zeit an
bestimmten Stellen der Erde.
Die Vorrichtung zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe weist die Merkmale gemäß Anspruch 4 auf. Durch die
rasterartig verteilte Anordnung mehrerer Reflektoren an einem
gemeinsamen Haltemittel wird gewissermaßen eine "Schreibfläche"
geschaffen, auf der sich beliebige Informationen darstellen
lassen durch eine entsprechende Lageveränderung und/oder
Abdunklung einzelner Reflektoren. Jeder Reflektor ergibt für
den Betrachter einen Lichtpunkt, wobei die jeweils Licht
strahlen auf die Erde leitenden Reflektoren zusammen dem
Betrachter die gewünschten Informationen übermitteln.
Vorzugsweise sind die Reflektoren unabhängig voneinander
gegenüber dem Haltemittel in ihrer Ausrichtung (relativ zum
Haltemittel) veränderbar und/oder abdunkelbar. Dadurch kann
erreicht werden, daß nur bestimmte Reflektoren die einfallenden
Lichtstrahlen zur Erde lenken und damit Lichtpunkte zur Erde
senden. Andere Reflektoren, die momentan zur Übertragung der
gewünschten Informationen nicht notwendig sind, können in eine
Stellung gebracht werden, in der sie die einfallenden Licht
strahlen in eine Richtung lenken, in der sie vom Betrachter
nicht sichtbar sind. Auf diese Weise lassen sich durch gezielte
Relativausrichtungen aller Reflektoren beliebige und veränder
liche Darstellungskombinationen, insbesondere Lichtpunktkombi
nationen bilden, die die jeweils zu übermittelnden Informa
tionen ergeben. Bei diesen Informationen kann es sich um
Buchstaben (sowohl Einzelbuchstaben als auch eine Kombination
von Buchstaben) als auch bildliche bzw. graphische Dar
stellungen handeln.
Alternativ oder auch zusätzlich ist es möglich, vorzugsweise
jedem Reflektor ein Verdunklungsmittel zuzuordnen. Dieses ist
so ausgebildet, daß es gezielt eine Lichteinstrahlung auf den
Reflektor verhindert oder vermindert, so daß dieser für den
Betrachter (auf der Erde) entweder gar nicht oder nur mit
verminderter Helligkeit erscheint. Bei dieser Ausführungsform
der Erfindung können die Reflektoren gegebenenfalls starr mit
dem Haltemittel verbunden sein.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist jeder Reflektor mit
einer in der Wölbung veränderlichen Reflexionsfläche versehen.
Auf diese Weise ist es möglich, die vom Reflektor ausgehenden
Lichtstrahlen zu fokussieren, zu defokussieren oder nur umzu
lenken.
Schließlich ist vorgesehen, jeden Reflektor aus mehreren
Teilreflektoren zusammenzusetzen. Vorzugsweise finden drei
Teilreflektoren Verwendung, die so ausgebildet sind, daß sie
die einfallenden Lichtstrahlen in die drei Spektralgrundfarben
(rot, grün, blau) umwändeln. Durch eine unabhängige Verstell
barkeit (Schwenkbarkeit und/oder Wölbungsveränderung der
Reflexionsfläche) aller drei Teilreflektoren können die Licht
strahlen so überlagert werden, daß beliebige (sichtbare bzw.
unsichtbare) Spektralkompositionen entstehen. Mit der Vorrich
tung lassen sich dann die gewünschten Informationen in
beliebigen Farben darstellen.
Die Erfindung wird
nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung der
Vorrichtung,
Fig. 2 einen vergrößert dargestellten Schnitt durch die
Vorrichtung im Bereich eines Reflektors,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Reflexionsfläche eines aus
mehreren Teilreflektoren zusammengesetzten Reflek
tors,
Fig. 4 eine Darstellung der Relativanordnung der Vorrich
tung zur Erde und zur Sonne,
Fig. 5 ein vergrößert dargestellter Ausschnitt aus der
Fig. 4,
Fig. 6 eine Darstellung der Umlaufbahn der Vorrichtung um
die Erde,
Fig. 7 eine Darstellung einer alternativen Umlaufbahn der
Vorrichtung um die Erde, und
Fig. 8 eine Darstellung einer weiteren alternativen Umlauf
bahn der Vorrichtung um die Erde.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung dient zur
Übertragung von Informationen vom Weltall aus auf die Erde und
zu erdnahen Regionen. Bei den Informationen kann es sich
beispielsweise um Werbeinformationen handeln.
Die hier gezeigte Vorrichtung verfügt über eine Vielzahl von
Reflektoren 10. Alle Reflektoren 10 sind einem gemeinsamen
Haltemittel zugeordnet. Beim Haltemittel handelt es sich hier
um ein zusammen- und auseinanderklappbares, vorzugsweise drei
dimensionales, Rahmentragwerk 11, das die Reflektoren 10 trägt.
An der Stelle des Rahmentragwerks 11 können auch Gitter
strukturen und/oder Stabwerke zum Einsatz kommen.
Die Reflektoren 10 sind rasterförmig über die Grundfläche des
Rahmentragwerks 11 verteilt angeordnet. Gemäß der Fig. 1 sind
die Reflektoren 10 auf fünf Reihen 12 und sieben senkrecht dazu
verlaufenden Zeilen 13 verteilt. Insgesamt verfügt die hier
gezeigte Vorrichtung über fünfunddreißig dem Rahmentragwerk 11
zugeordnete Reflektoren 10. Grundsätzlich können beliebige
andere rasterförmige Verteilungen der Reflektoren 10 vor
genommen werden. Es ist auch denkbar, einer Vorrichtung eine
größere oder kleinere Anzahl von Reflektoren 10 zuzuordnen.
Entscheidend für die Anordnung der Reflektoren 10 am jeweiligen
Rahmentragwerk 11 ist die Art und der Umfang der zu über
tragenden Informationen. Zur Übertragung umfänglicher Informa
tionen ist es auch möglich, mehrere Vorrichtungen, beispiels
weise der in der Fig. 1 gezeigten Art, neben- und/oder über
einander anzuordnen.
Das Rahmentragwerk 11 ist derart ausgebildet, daß es mit den
daran befestigten Reflektoren 10 im zusammengeklappten Zustand
von der Erde aus ins Weltall transportierbar ist. Nachdem die
Vorrichtung ins Weltall transportiert worden ist und dort ihre
Umlaufbahn eingenommen hat, wird das Rahmentragwerk 11 ent
faltet, wodurch zwangsläufig die Reflektoren 10 ihre raster
förmige Relativanordnung zueinander erhalten, wie sie bei
spielsweise in der Fig. 1 dargestellt ist. Alternativ (oder
zusätzlich) kann das Rahmentragwerk 11 auch so ausgebildet
sein, daß es im Weltall von zum Beispiel Astronauten montierbar
ist.
Gemäß der Darstellung in der Fig. 2 ist jeder Reflektor 10 an
einer bestimmten Stelle des Rahmentragwerks 11, nämlich jeweils
an einem Kreuzungspunkt einer Reihe 12 und einer Zeile 13,
angeordnet. Die Anordnung ist derart getroffen, daß der gesamte
Reflektor 10 oder mindestens ein eine Reflexionsfläche 14
bildender Teil des jeweiligen Reflektors 10 gegenüber dem
Rahmentragwerk 11 verschwenkbar bzw. drehbar ist. Dieses kann
beispielsweise durch in der Fig. 2 andeutungsweise dargestellte
Stelltriebe, insbesondere spindelgetriebene Piezostellglieder
15, geschehen. Diese Verstellung erfolgt vorzugsweise derart,
daß eine senkrecht zur Reflexionsfläche 14 verlaufende Längs
mittelachse 16 des Reflektors 10 gegenüber der Ebene 17 des
Rahmentragwerks 11 verschwenkt oder verkippt wird. Dadurch wird
insbesondere erreicht, daß die Reflexionsfläche 14 eine
Position zu den einfallenden Lichtstrahlen einnimmt, in der
diese entweder zur Erde reflektiert werden oder in eine Rich
tung geleitet werden, in der sie vom Betrachter nicht wahr
nehmbar sind.
Zusätzlich oder alternativ ist es denkbar, jedem Reflektor 10
eine Verdunkelungseinrichtung zuzuordnen, bei der es sich im
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 um eine am Rand der Reflexions
fläche 14 fest angeordnete Jalousie 18 handelt, die über eine
Mehrzahl verschwenkbarer Jalousieblätter 19 verfügt. Befinden
sich diese in der in der Fig. 2 gezeigten geöffneten Stellung,
lassen sie Lichtstrahlen zur Reflexionsfläche 14 durch zum
Abstrahlen reflektierter Lichtstrahlen zur Erde. In einer
(nicht gezeigten) geschlossenen Stellung hingegen sperrt die
Jalousie 18 den Lichteinfall auf die Reflexionsfläche 14, so
daß auf diese keine Lichtstrahlen einfallen, die zur Erde
reflektiert werden können. Alternativ kann auf der Reflexions
fläche 14 jedes Reflektors 10 oder nur bestimmter Reflektoren
10 eine Jalousie oder dergleichen angeordnet sein.
In der Fig. 2 ist andeutungsweise (gestrichelt) ein Filter 37
angeordnet, mit dem bestimmte Spektralbereiche des Lichts aus
blendbar sind, um beliebige Farben darstellen zu können. Beim
Filter 37 kann es sich um Interferenz- oder Polarisationsfilter
handeln.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Reflexionsfläche 14
in ihrer Gestalt veränderlich. Sie ist ausgehend von einer in
der Fig. 2 mit einer durchgehenden Linie dargestellten ebenen
Gestalt mit einer konkaven oder konvexen Wölbung (jeweils
gestrichelt in der Fig. 2 dargestellt) versehbar. Auf diese
Weise kann der vom Reflektor 10 auf die Erde reflektierte
Lichtpunkt in der Fläche verändert bzw. die zur Erde
gestrahlten Lichtstrahlen gebündelt, fokussiert oder defokus
siert werden. Zur Veränderung der Wölbung der Reflexionsfläche
14 dient im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein mittig
unterhalb der Reflexionsfläche 14 angeordnetes Stellglied, das
im gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Spindeltrieb 20 aus
gebildet ist, der fest mit einem die Reflexionsfläche 14 auf
spannenden Rahmen 21 verbunden ist. Denkbar ist es auch,
mehrere Stellglieder mittig und/oder außermittig unterhalb der
Reflexionsfläche 14 anzuordnen, um beliebige Wölbungen der
selben zu erzeugen.
Die Fig. 3 zeigt eine Weiterentwicklung der Vorrichtung. Bei
dieser ist die Reflexionsfläche 14 aus drei Teilreflexions
flächen 22, 23 und 24 gebildet. Die Teilreflexionsflächen 22,
23 und 24 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel sechseckig aus
gebildet und liegen nebeneinander. Grundsätzlich sind aber auch
andere Grundflächen der Teilreflexionsflächen 22, 23, 24 denk
bar, beispielsweise dreieckige oder viereckige. Die Teil
reflexionsflächen 22, 23 und 24 sind so ausgebildet, daß sie
Licht mit unterschiedlichen Farben, nämlich den drei Spektral
grundfarben rot, grün und blau, absenden. Mindestens zwei
Teilreflexionsflächen 22, 23 oder 24, vorzugsweise aber alle
drei Teilreflexionsflächen 22, 23 und 24, sind unabhängig
voneinander derart verstellbar, daß sich ihre zur Erde
reflektierten Lichtstrahlen teilweise überlagern zur Erzielung
beliebiger Farbzusammensetzungen.
Die Fig. 4 zeigt die Funktion der Vorrichtung 28. Mittig ist
symbolisch die Sonne 25 dargestellt, die von der Erde 26
umkreist wird. Auf einer hier sonnensynchronen Umlaufbahn 27
umkreist die Vorrichtung 28 die Erde 26. Auf dieser Umlaufbahn
27 um die Erde 26 strahlt die Sonne 25 mit ihren in der Fig. 5
angedeuteten Lichtstrahlen 41 auf die Reflexionsflächen 14 der
Reflektoren 10 der Vorrichtung 28 ein. Die dabei von bestimmten
Reflektoren 10 reflektierten Lichtstrahlen der Sonne 25 werden
von der Vorrichtung 28 nahe des Terminators 32 zur Erde
gesandt. Diese zur Erde gesandten Lichtstrahlen sind jeweils
auf einem bestimmten Informationsbereich 29 vom Betrachter
sichtbar. In der rechten Darstellung der Erde 26 in der Fig. 4
ist dieser Informationsbereich 29 durch eine helle Ellipse
symbolisiert (vergrößert dargestellt in Fig. 5). Hier liegt der
Informationsbereich 29 auf einer von der Sonne 25 weg
gerichteten Nachthälfte der Erde 26. In der Nacht ist die von
der Vorrichtung 28 zur Erde 26 gesendete Information besonders
gut vom Betrachter wahrnehmbar. Es ist aber durchaus auch
denkbar, durch eine entsprechende Umlaufbahn der Vorrichtung 28
um die Erde 26 und/oder Ausrichtung der Reflektoren 10 bzw. der
gesamten Vorrichtung 28 den Informationsbereich 29 auf einen
Bereich der Erde 26 zu lenken, der von der Sonne 25 erhellt
ist, an dem also momentan Tag ist. Zu diesem Zweck muß die
Strahlungsintensität durch Fokussierung der Lichtstrahlen
infolge einer entsprechenden Veränderung der Wölbung der
Reflexionsflächen 14 erhöht werden.
Aus der oberen Darstellung der Fig. 4 wird ersichtlich, daß die
Vorrichtung 28 über ein Gegengewicht 30 verfügt, das mit einem
schematisch dargestellten Ausleger 31 mit dem Rahmentragwerk 11
verbunden ist. Das Gegengewicht 30 sorgt dafür, daß die
Vorrichtung in zwei Richtungen, und zwar in Flugrichtung und
lateral dazu in einer stabilen Ausrichtung sich auf der
Umlaufbahn 27 um die Erde 26 bewegt (Gravitationsgradienten
stabilisierung). Diese Ausrichtung (mit einer zusätzlichen
Stabilisierung um die Längsachse des Auslegers 31) ist so
gewählt, daß die Reflexionsflächen 14 der Reflektoren 10 stets
unter einem vorbestimmten Winkel der Erde 26 und der Sonne 25
zugewandt sind also von der Sonne 25 ausgehende Lichtstrahlen
zur Erde 26 reflektiert werden können, wenn die Reflektoren 10
entsprechend eingestellt sind.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung 28 derart aufgebaut, daß
nur bestimmte Reflektoren 10 Lichtstrahlen zur Erde 26
reflektieren. Infolge der rasterartigen bzw. matrixförmigen
Anordnung einer Vielzahl von Reflektoren 10 am Rahmentragwerk
11 lassen sich ausgewählte Reflektoren 10 in eine Position zur
Sonne 25 bringen, in der (nur) diese Reflektoren 10 auf der
Erde 26 einen Lichtpunkt oder einen Lichtfleck im Informations
bereich 29 sichtbar werden lassen. Die übrigen Reflektoren 10
befinden sich hingegen in einer Relativstellung zur Sonne 25,
aus der keine Lichtstrahlen zur Erde 26 gelangen können. Von
diesen Reflektoren 10 können also keine vom Betrachter im
Informationsbereich 29 wahrnehmbaren Lichtpunkte oder Licht
flecke erzeugt werden. Auf diese Weise lassen sich mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 28 gezielte Lichtpunkt- oder
Lichtfleckkombinationen bilden, die dem Betrachter auf der Erde
26 Zahlen- oder Buchstabenkombinationen anzeigen. Je nach Größe
der Vorrichtung können entweder in einer bestimmten Auf
einanderfolge Zahlen und/oder Buchstaben bzw. eine Buchstaben
kombination, die beispielsweise ein bestimmtes Wort ergibt, zur
Erde geleitet werden. Durch entsprechende Veränderung der
Reflexionsfläche 14 gezielter Reflektoren 10 oder Ver
dunkelungen der Reflexionsflächen 14 können mit der gleichen
Vorrichtung 28 in zeitlicher Folge unterschiedliche Informa
tionen zur Erde 26 gesendet werden, wodurch sich Laufschriften
oder bewegte Bilder bzw. Grafiken übermitteln lassen. Diese
Informationen können bei Verwendung von Reflexionsflächen aus
den beispielsweise in der Fig. 3 gezeigten Teilreflexions
flächen 22, 23 und 24 beliebig farbig gestaltet sein.
Beispielsweise kann eine bestimmte Information in verschiedenen
Sprachen übermittelt werden, indem in demjenigen Bereich der
Erde 26 auf dem die Information momentan sichtbar ist, die
Information mit einer Buchstabenfolge der gewünschten Sprache
übermittelt wird.
Auch ist es denkbar, die Information durch Strahlen im für das
menschliche Auge unsichtbaren Spektrum des Lichts zu über
tragen. Mit einer geeigneten Einrichtung (zum Beispiel einem in
diesem Spektralbereich empfindlichen Sensor) werden die über
tragenen Informationen so aufbereitet, daß sie vom Betrachter
wahrnehmbar sind.
Schließlich können durch eine gepulste Modulation der Abstrahl
intensität des Lichts der Reflektoren 10 (zum Beispiel mittels
Morsecode) die gewünschten Informationen zur Erde übertragen
werden.
In der Fig. 6 ist eine Umlaufbahn 36 der Vorrichtung 28 dar
gestellt, die zirkular verläuft mit einer Neigung zum Äquator
40. Auf dieser Umlaufbahn 36 ist die von der Vorrichtung 28
jeweils gezeigte Information momentan an einem bestimmten,
durch einen Kreis 33 angedeuteten Informationsbereich (der auch
elliptisch sein kann) auf der Erde 26 sichtbar. Dieser
Informationsbereich liegt auf wechselnden Bereichen der Erde
26. Mit der Bewegung der Vorrichtung 28 längs der Umlaufbahn 36
wird somit die Information stets auf anderen Teilbereichen der
Erde 26 sichtbar.
Die Fig. 7 zeigt wiederum eine zirkulare, nicht geostationäre
Umlaufbahn 38, wobei durch die gestrichelten Linien 34 und 35
oberhalb und unterhalb der Umlaufbahn 38 derjenige Bereich auf
der Erde 26 dargestellt ist, der während eines Umlaufs der
Vorrichtung 28 um die Erde 26 sich mit Informationen versorgen
läßt. Die Informationen sind also - wenn auch zu unterschied
lichen Zeiten - nur von solchen Betrachtern sichtbar, die sich
im Abdeckungsbereich zwischen den gestrichelten Linien 34 und
35 befinden. Diese Bereiche können verändert werden durch die
Inklination der Umlaufbahn 38 (Neigung der Bahnebene relativ
zur Äquatorebene). Variiert werden kann der Bereich durch eine
entsprechende Veränderung der Bahnhöhe.
Schließlich zeigt die Fig. 8 eine Umlaufbahn 39, die aufgrund
entsprechend gewählter Inklination und Bahnhöhe auch die Polar
region der Erde 26 umfaßt. Durch eine Drehung der Erde 26 unter
der Umlaufbahn 39 hinweg läßt sich eine globale Informations
verteilung in Abhängigkeit der gewählten Bahnparameter inner
halb eines Tages erreichen.
Besonders geeignet ist eine hier nicht gezeigte sonnen
synchrone, ewige Sonnenbahn mit bestimmten Bahnparametern
(Bahnhöhen von 1.403 ÷ 3.189 km und Inklination von
102,5 ÷ 115°). Bei der sonnensynchronen, ewigen Sonnenbahn
tritt die Vorrichtung 28 zu keinem Zeitpunkt in den Erd
schatten. Es lassen sich somit ständig beliebige Informationen
in einem bestimmten Informationsbereich 29 sichtbar machen.
Denkbar ist es auch, die Vorrichtung 28 auf eine geostationäre
Umlaufbahn zu bringen, was zur Folge hat, daß der
Informationsbereich 29 sich scheinbar fest über einem
bestimmten Punkt oder Bereich der Erde 26 befindet. Die Vor
richtung 28 kann dann ständig zu diesem bestimmten Punkt oder
Bereich der Erde Informationen senden. Das kann vorteilhaft
sein, wenn längere Informationen übertragen werden sollen, weil
nicht die Gefahr besteht, daß bei einer länger andauernden
Informationsübermittlung ein Teil der Informationen nicht mehr
an den gleichen Informationsbereich 29 übertragbar ist, weil
sich die Vorrichtung 28 so weit auf der Umlaufbahn 27 fort
bewegt hat, daß der Informationsbereich 29 sich inzwischen über
einen anderen Bereich der Erde 26 erstreckt und in einem
anderen Bereich sichtbar ist. Schließlich ist es auf diese
Weise möglich, nur einen bestimmten Bereich mit Informationen
zu versehen.
10
Reflektor
11
Rahmentragwerk
12
Reihe
13
Zeile
14
Reflexionsfläche
15
spindelgetriebenes
Piezostellglied
16
Längsmittelachse
17
Ebene
18
Jalousie
19
Jalousieblatt
20
Spindeltrieb
21
Rahmen
22
Teilreflexionsfläche
23
Teilreflexionsfläche
24
Teilreflexionsfläche
25
Sonne
26
Erde
27
Umlaufbahn
28
Vorrichtung
29
Informationsbereich
30
Gegengewicht
31
Ausleger
32
Terminator
33
Kreis
34
gestrichelte Linie
35
gestrichelte Linie
36
Umlaufbahn
37
Filter
38
Umlaufbahn
39
Umlaufbahn
40
Äquator
41
Lichtstrahlen
Claims (13)
1. Verfahren zur Übertragung von Informationen vom Weltraum
aus auf die Erde, wobei durch eine Mehrzahl von auf mindestens
einer erdgebundenen Umlaufbahn sich befindenden Reflektoren
Lichtstrahlen reflektiert werden, indem aus der Mehrzahl von
raster- oder matrixartig angeordneten Reflektoren bestimmte
Reflektoren ausgewählt und die übrigen Reflektoren in ihrer
Ausrichtung derart verändert und/oder abgedunkelt werden, daß
nur die ausgewählten Reflektoren von auf der Erde befindlichen
Personen als Lichtpunkte wahrnehmbare Lichtstrahlen zur Erde
reflektieren und die Lichtpunkte der ausgewählten Reflektoren
zusammen die von den Personen auf der Erde wahrzunehmende
Information ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei alle an einem
gemeinsamen Haltemittel (Rahmentragwerk 11) angeordneten
Reflektoren entlang einer Erdumlaufbahn bewegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei alle an dem gemeinsamen
Haltemittel (Rahmentragwerk 11) angeordneten Reflektoren auf
einer ewigen Sonnenbahn, einer sonnensynchronen Umlaufbahn,
einer geostationären Umlaufbahn und/oder einem Haloorbit
entlangbewegt werden.
4. Vorrichtung zur Übertragung von Informationen vom Welt
raum aus auf die Erde durch Reflexion von Lichtstrahlen, mit
einer Mehrzahl von raster- oder matrixartig an einem gemein
samen Haltemittel (Rahmentragwerk 11) angeordneten Reflektoren
(10), die allesamt mit dem Haltemittel (Rahmentragwerk 11) sich
auf einer erdgebundenen Umlaufbahn im Weltraum befinden und
einzeln in ihrer Ausrichtung zum Haltemittel (Rahmentragwerk
11) veränderbar und/oder abdunkelbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der das Haltemittel als
eine ein- und ausklappbare mehrdimensionale Struktur (Gitter
struktur) oder ein Rahmentragwerk (11) ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, bei der die
Reflektoren (10) gegenüber dem Rahmentragwerk (11) einzeln ver
schwenkbar und/oder kippbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der
die Reflektoren (10), insbesondere jeder einzelne Reflektor
(10), ein Verdunkelungsmittel (Jalousie 18) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der die Verdunkelungs
mittel über oder auf einer jeweiligen Reflexionsfläche (14) der
Reflektoren (10) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, bei der
der Reflexionsfläche (14) vorzugsweise jedes Reflektors (10)
mindestens ein Filter, insbesondere ein Polarisations- und/oder
Interferenzfilter, nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei der
die Reflektoren (10) mit in der Wölbung veränderbaren
Reflexionsflächen (14) versehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, bei der
die Reflektoren (10) in Stellungen bringbar sind, in denen die
zur Erde (26) reflektierten Strahlen mindestens einer
bestimmten Gruppe von Reflektoren (10) etwa zusammenfallen und/
oder die gleiche Fläche (Informationsbereich 29) auf der Erde
(26) oder in erdnahen Regionen treffen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, bei der
die Reflexionsflächen (14) aus mehreren, vorzugsweise drei,
Teilreflexionsflächen (22, 23, 24) gebildet ist, die derart
ausgebildet sind, daß jede Teilreflexionsfläche (22, 23, 24)
Lichtstrahlen in einer der drei Spektralgrundfarben (rot, grün,
blau), vorzugsweise unterschiedlicher Intensitäten, zur Erde
(26) strahlt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, bei der die Teil
reflexionsflächen (22, 23, 24) unabhängig voneinander ver
stellbar sind, derart, daß durch Teilüberlagerung der von den
Teilreflexionsflächen (22, 23, 24) ausgehenden Strahlen sich
beliebige Farbzusammensetzungen bilden lassen.
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