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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Aetz- oder Plasma-CVD-Anlage der in den Patentansprüchen genannten
Art.
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Plasmaunterstützte Verfahren und Anlagen,
beispielsweise in der Halbleiterfertigung einzusetzen, um dünne Schichten
abzulagern oder Werkstücke,
insbesondere Halbleiterwafer, zu ätzen, sind bekannt. Hierzu kann
beispielsweise auf S.M. Sze, VLSI Technology, McGraw-Hill, International
Book Company, London, 1983, p. 120, 303, verwiesen werden.
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Zum Aetzen schlecht oder nicht leitender
Oberflächen
ist es dabei üblich,
ein durch AC-Energie erzeugtes Plasma einzusetzen, ebenso zum Beschichten
leitender Substrate mit nicht leitenden Schichten bzw. von nicht
leitenden Substraten. Bei solchen Plasmaverfahren ist weiter das
Problem bekannt, dass durch lokale Unterschiede der Plasmadichte
die Bearbeitungsratenverteilung am Werkstück unregelmässig wird. Dies sowohl beim
erwähnten
Plasmaätzen,
reaktiv oder nicht reaktiv, wie auch beim Plasmabeschichten, insbesondere
auch beim reaktiven Plasmabeschichten mit den erwähnten AC-erzeugten
Plasmen. So ist es beispielsweise bekannt, dass die Beschichtung
oder das Aetzen eines planen Wafers oft im Zentrum wesentlich intensiver
ist als am Rand.
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Grundsätzlich kann davon ausgegangen
werden, dass die Plasmadichte in der Nähe von Oberflächen bezüglich derjenigen
im übrigen
Plasmavolumen sinkt, aufgrund von Absorption und Rekombinationserscheinungen
im Oberflächenbereich,
wodurch dem Plasma Ladungsträger
entzogen werden. Zudem sind meistens an solchen Oberflächen prozessfremde
Moleküle
adsorbiert, welche durch die Plasmaentladung desorbiert und ionisiert
werden. Die dabei entstehenden negativ geladenen Ionen rekombinieren
mit positiven und entziehen dem Plasma wiederum positive Gasionen.
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Aus diesem Grund wäre man bestrebt,
die Abstandsverhältnisse
zwischen einem derart plasmabearbeiteten Werkstück und Oberflächen möglichst
gross auszubilden, um, im Werkstückbereich,
eine Aenderung der Plasmadichte durch die erwähnten Oberflächen zu
vermeiden.
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Um eine möglichst hohe Plasmadichte im
Plasmaentladungsraum zu erreichen, müssen aber dessen Dimensionen
im Vergleich zur freien Weglänge
der ionisierten Gasatome gross sein. Dabei handelt es sich um Edelgasatome
bei einem nicht reaktiven Aetzprozess, zusätzlich um Reaktivgasmoleküle bei einem
reaktiven Aetzprozess bzw. einem plasmaunterstützten CVD-Beschichtungsprozess.
Es beträgt
beispielsweise die mittlere freie Weglänge von Argonatomen ca. 6,4
cm bei 10–3 mbar
Argonpartialdruck.
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Damit ist man gezwungen, die Bauhöhe eines
Vakuumrezipienten, welcher das Plasmavolumen festlegt, über dem
zu bearbeitenden Werkstück,
unter Berücksichti gung
der erwähnten
freien Weglängen
relativ gross auszubilden, verzichtet aber aus Gründen des
gesamten bereitzustellenden Rezipientenvolumens, z.B. darauf seitlich,
zwischen Werkstückträger und
Rezipientenwandung, Abstände
einzuhalten, die eine homogene Bearbeitung des Werkstückes erlaubten.
Der seitliche Abstand zwischen Rezipientenwandung und Werkstückoberfläche bzw.
Werkstückträger wird üblicherweise
in der Grössenordnung
der erwähnten
freien Weglänge
oder gar kleiner gewählt.
Dadurch ergibt sich u.a. die intensivere Oberflächenbearbeitung im Zentrum der
Werkstückoberfläche.
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Auch andere Flächen, wie die Elektrodenflächen etc.,
beeinflussen die Bearbeitungsratenverteilung; generell treten Bearbeitungsraten-Inhomogenitäten aufgrund
der nicht unendlich ausgedehnten beteiligten Flächen auf.
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Zwar ist es bekannt, der inhomogenen
Bearbeitungsratenverteilung dadurch entgegenzuwirken, dass das Gas,
sei dies ein Edelgas bei einem nicht reaktiven Prozess oder ein
Reaktivgas bei einem reaktiven Prozess, über dem Werkstück möglichst
gleichmässig
oder gar mit gewollt eingesetzter Verteilung eingedüst wird, um
den erwähnten,
z.B. wandbedingten Inhomogenitäten
der Plasmaverteilung entgegenzuwirken.
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Ein solches Vorgehen ist aber nur
wirksam bei relativ grossen Drücken,
also bei Drücken,
bei welchen die freien Weglängen
ohnehin relativ klein sind. Hierzu wird beispielsweise auf Wang,
D.N.K., White et al.,
US 4 872
947 , verwiesen.
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Im weiteren wird verwiesen auf:
US 42 97 162 C mit
einer dem Werkstück
gegenüberliegenden
Elektrode, deren dem Werkstück
zugekehrte Oberfläche
konvex gekrümmt
ist);
EP 0-284 436
A2 ;
US 4,600,464 ,
US 4,631,105 ;
US 4,451,547 ,
US 4,507,375 ,
US 4,552,824 ,
US 4,265,991 ;
EP 0 467 046 A2 . Weiterhin
wird auf die
US-A 4,349,409 verwiesen,
bei der zwischen dem auf einer Trägerfläche ruhenden Werkstück und einer
Elektrode eine Lochplatte als Zwischenelektrode isoliert eingefügt ist,
die mittels eines Antriebes parallel zu sich selbst unter Veränderung
ihres Abstandes zu der genannten Elektrode bewegt wird.
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Die vorliegende Erfindung setzt sich
zum Ziel, eine Vorrichtung eingangs genannter Art zu schaffen, durch
welche, unter Beibehaltung eines grossen Plasmaentladungsvolumens,
die Bearbeitungsratenverteilung an der bearbeiteten Oberfläche einfach
und flexibel eingestellt werden kann.
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Erreicht wird dieses Ziel mit einer
Anlage der im ersten Patentanspruch angegebenen Art.
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Dadurch, dass gegenüber der
bearbeiteten Oberfläche
der beanspruchte Körper
mit seiner Verteilungs-Einstelloberfläche vorgesehen wird, der im
wesentlichen allseits vom Plasmaraum umgeben ist, wird dessen Grösse und
damit die erzielte Plasmadichte im Plasmaraum nur unwesentlich beeinträchtigt.
Ein Antrieb entsprechend dem Stand der Technik entfällt. Es
wird, der bearbeiteten Oberfläche,
gegenüberliegend, die
Oberfläche
des genannten Körpers
vorgesehen, womit auch in zentralen Bereichen die gleichen Effekte, die
vormals z.B. bezüglich
der Rezipientenseitenwände
besprochen wurden, zum Tragen kommen bzw. nun gezielt genutzt werden
können,
um damit über
die ganze zu bearbeitende Oberfläche
ein erwünschtes,
meistens erwünscht
homogenes Bearbeitungsratenprofil zu realisieren. Unter der Bearbeitungsrate
wird hier, bei einem Aetzprozess mit Hilfe eines AC-Plasmas, die
pro Zeit- und Flächeneinheit
von der bearbeiteten Oberfläche
abgeätzte
Materialmenge ver standen, bei einem Plasma-CVD-Verfahren die pro
Zeit- und Flächeneinheit
auf die bearbeitete Fläche
aufgetragene Materialmenge.
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Durch Materialwahl und/oder Wahl
der Oberflächenbeschaffenheit
der erwähnten
Körperoberfläche und/oder
durch die Wahl ihrer Abstandsrelation bezüglich der bearbeiteten Oberfläche wird
gezielt die erwähnte
Verteilung eingestellt oder verstellt. Da die bearbeitete Oberfläche keinesfalls
plan zu sein braucht, und zur Erzielung der erwähnten erwünschten Verteilung auch die
Einstelloberfläche
des genannten Körpers
nicht, wird unter dem Begriff "Abstandsrelation" allgemein die gegenseitige
Lage von bearbeiteter und Einstelloberfläche verstanden, betrachtet
entlang beider Flächen.
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Grundsätzlich kann das erfindungsgemässe Verfahren
bei allen plasmaunterstützten
Aetz- oder Beschichtungsverfahren eingesetzt werden, bei denen die
Bearbeitungswirkung nicht gerichtet von einer Bearbeitungsquelle
ausgeht, weil die bearbeitete Oberfläche durch die erfindungsgemäss vorgesehene
Einstelloberfläche
des Körpers
mindestens teilweise abgedeckt wird.
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Die Abstandsrelation zwischen der
Oberfläche
des Körpers
und der zu bearbeitenden Oberfläche
und damit, je nach Form der bearbeiteten Oberfläche, auch die Form der Einstelloberfläche des
Körpers
wird so gewählt,
dass die bearbeitete Oberfläche
im wesentlichen überall
unter gleichem Einfluss von Oberflächen steht.
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Die Plasmaerzeugung kann durch Mikrowelleneinkopplung
erfolgen oder kann durch eine HF-Entladung zwischen Elektroden, üblicherweise
kapazitiv genannt, erzeugt werden und wird, mindestens heute, in bevorzugter
Ausführungsvariante
durch eine kapazitive HF-Entladung zwischen Elektroden sowie induktive Feldeinkopplung
erzeugt, letzteres vorzugsweise mittels eines Mittelfrequenzfeldes.
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Beispielsweise aus B.A. Probyn, Vacuum,
18 (5), 253 (1968), "Sputtering
of Insulators in an RF Discharge",
sowie aus der
EP-A-0
467 046 der Anmelderin sind Vorgehen bzw. Anlagen der letzterwähnten Art bekannt.
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Zur Lösung der erfindungsgemäss gestellten
Aufgabe, nämlich,
wie erwähnt,
gezielt über
der Flächenausdehnung
der bearbeiteten Fläche
die Ladungsträgerkonzentration
zu beeinflussen, gleich, wie sie bei herkömmlichen Anlagen z.B. durch
die Seitenwandbereiche der Rezipienten reduziert wird, wird eine
Aetz- oder Plasma-CVD-Anlage vorgeschlagen, welche sich nach dem
kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 auszeichnet.
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Bevorzugte Ausführungsvarianten dieser Anlage
sind in den Unteransprüchen
spezifiziert.
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Die Erfindung wird anschließend anhand
von Figuren und Beispielen erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einstellfläche des
Körpers;
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2 eine
zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Einstelloberfläche;
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3 zum
Zweck der Erläuterung
rein schematisch einen Vakuumrezipienten, der einen AC-Plasmaentladungsraum
festlegt, ein zu behandelnden Werkstück beliebiger Form aufnimmt
und einen Körper
bekannte Einstelloberfläche
eines Körpers
aufweist;
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4 eine
ebenfalls schematisch dargestellte Ausführungsvariante einer Ätz- oder
Plasma-CVD-Anlage;
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5 bis 8 verschiedene Ätzratenverteilungen
bei nicht reaktivem Ätzen
einer planen Werkstückoberfläche bzw.
(8) die Abhängigkeit
der Ätzratenverteilung
vom Abstand zwischen geätzter
Oberfläche und
Einstelloberfläche
des Körpers;
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9a schematisch
die unkorrigierte Ätzratenverteilung über einem
Wafer;
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9b Korrektur
der Ätzratenverteilung
gemäß 9a durch einen spiegelbildlich
zu der zu korrigierenden Verteilung ausgebildeten Einstellkörper;
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10a eine
Verteilung, schematisch dargestellt, analog zu 9a;
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10b die
korrigierte Verteilung mittels einer Einstellkörperplatte;
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11 Ätzratenverteilungen
in X- und Y-Richtung an einem 190 mm Wafer in Abweichungsprozent von
einem Mittelwert;
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12 die
unkorrigierte Ratenverteilung bei bestimmten Ätzprozessparametern;
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13 beim
Prozess im wesentlichen, wie er der Verteilung nach 12 zugrunde liegt, die mittels Einstellkörperplatte
korrigierte Ätzratenverteilung;
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14 die
unkorrigierte Ätzratenverteilung
bei geänderten
Prozessparametern und
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15 die
korrigierte Ätzratenverteilung
beim Prozess, der zur unkorrigierten Verteilung gemäß 14 führt.
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Das Prinzip der flexiblen Einstellung
der Bearbeitungsratenverteilung wird zunächst anhand der 3 und 4 erläutert:
In 3 ist ein Vakuumrezipient 1 dargestellt,
worin ein Plasmaentladungsraum PL definiert ist. Die Quellen zur
Anregung des Plasmas im Plasmaentladungsraum PL sind in 3 nicht dargestellt. Es
kann sich um einen Mikrowellengenerator handeln, um einen Hochfrequenzgenerator,
welcher ein Paar beabstandeter Elektroden speist, und/oder um eine
Spulenanordnung, üblicherweise
außerhalb
des Vakuumrezipienten angeordnet und vorzugsweise an einen Mittelfrequenzgenerator
angeschlossen, mit deren Hilfe, induktiv, das Plasma angeregt wird.
Vorzugsweise wird die letzterwähnte
Anregungsform mit Anregungsfrequenzen im kHz bis MHz-Bereich, vorzugsweise
von 200 kHz bis 1 MHz, mit derjenigen der kapazitiven Hochfrequenzanregung mittels
zweier Elektroden, angeregt üblicherweise
bei 13,56 MHz, kombiniert.
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Im Plasmaentladungsraum PL ist, in 3 schematisch auf einem
nicht dargestellten Werkstückträger, ein
zu behandelndes Werkstück 3 angeordnet,
vorerst beliebiger Oberflächenform.
Bei der Behandlung der dem Plasmaraum PL zugewandten Oberfläche 3o kann es sich um reaktives oder nicht
reaktives Ätzen handeln
oder um ein plasmaunterstütztes
chemisches Schichtabscheidungsverfahren (PECVD). Entsprechend wird
durch schematisch dargestellte Gaseinlässe 5 ein Arbeitsgas
eingelassen, welches bei nicht reaktivem Ätzen beispielsweise Helium
oder Argon ist, bei einem reaktiven Sputter- oder Beschichtungsprozess ein
im Plasma chemisch reagierendes Gas.
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Der zu behandelnden Oberfläche 3o gegenüberliegend und wie mit der
elektrisch isolierenden Aufhängung 7 dargestellt,
ist von übrigen
Anlageteilen elektrisch isoliert, ein Körper mit einer Behandlungsraten-Einstelloberfläche 9o vorgesehen.
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Mit dem Einstellkörper 9 wird das Volumen
des Plasmaentladungsraumes PL nur unwesentlich geschmälert. Der
Körper 9 ist
im wesentlichen allseits vom Plasmaentladungsraum PL umgeben.
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Wie in 3 dargestellt,
wird die Oberfläche 9o so angeordnet, dass sich, wie mit
Doppelpfeilen angedeutet, die Plasmadichtevermindernden Oberflächeneffekte
z.B. der Rezipientenwand und der erwähnten Oberfläche 9o entlang der zu bearbeitenden 3o in gewolltem Maße auf die Bearbeitungsratenverteilung
auswirken. Die Wirkung der Oberfläche 9o wird
durch Wahl ihres Materials, ihrer Oberflächenstruktur, ihrer Form und Dimensionierung,
d.h. ihre Abstandsverhältnisse
zur Oberfläche 3o so eingestellt, dass entlang der Oberfläche 3o das erwünschte Bearbeitungsratenprofil
entsteht.
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Die Oberfläche 9o kann
aus einem Metall, einem Halbleiter oder einem isolierenden Material
bestehen, wobei der sie bildende Einstellkörper 9 entsprechend
aus dem erwähnten
Material gebildet oder die erwünschte
Oberfläche 9o durch Beschichten eines aus einem
anderen Material bestehenden Körpers
gebildet wird.
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Um flexibel die Wirkung der Einstelloberfläche 9o verändern zu können, sei dies von Bearbeitungsprozess
zu Bearbeitungsprozess oder in gewissen Fällen gar während eines Bearbeitungsprozesses,
kann der Einstellkörper 9,
wie bei A dargestellt ist, falls erwünscht, lateral oder bezüglich seiner
Abstandsverhältnisse zur
Oberfläche 3o verstellt werden, und/oder es kann
seine Form, wie mit B dargestellt, gezielt eingestellt werden.
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Heute wird das beschriebene Vorgehen
bevorzugterweise für
nicht reaktive Ätzprozesse
in einem Argonionen-Plasma eingesetzt, wobei das Plasma zwischen
zwei Elektroden kapazitiv mit Hochfrequenz erzeugt wird und zudem
induktiv mittels einer Spulenanordnung bei ca. 300 kHz bis 500 kHz
verdichtet wird.
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Eine heute hierzu bevorzugterweise
eingesetzte Anlage ist schematisch in 4 dargestellt,
welche, wie der Fachmann ohne weiteres erkennt, ebenso für reaktives Ätzen bzw.
plasmaunterstütztes
CVD eingesetzt werden kann. Obwohl in 4 Verstellmöglichkeiten
für die
Position der Einstelloberfläche 9o vorgesehen sind, ist diese Möglichkeit
bei den heute erprobten Anlagen noch nicht vorgesehen.
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Bezüglich ähnlich aufgebauter Anlagen
sei auf die oben erwähnte
EP 0 467 046 A2 sowie
auf den erwähnten
Artikel "Sputtering
of Insulators in an RF-Discharge" verwiesen,
welche mögliche
Anlagekonfigurationen zeigen.
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Gemäß 4 besteht der Rezipient 10 aus
zwei sich im wesentlichen. gegenüberliegenden
Elektrodenteilen 12 und 14, welche über hier
nicht dargestellte, dem Fachmann ohne weiteres geläufige Anpassnetzwerke,
von einem Hochfrequenzgenerator 16, üblicherweise auf 13,56 MHz
arbeitend, zur kapazitiven Plasmaerzeugung im Plasmaentladungsraum
PL betrieben werden. Getrennt sind die beiden, Elektroden und Rezipientenwandung
bildenden Teile 12 und 14 durch einen dielektrischen
Mantelteil 16, welcher eine Spulenanordnung 18 vom
Rezipienteninneren trennt.
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Wie aus der
EP 0 467 046 A2 bekannt,
werden Maßnahmen
getroffen, damit, je nach Arbeitsdruck im Rezipienteninneren, der
dielektrische Mantelteil
16 die mechanische Druckbelastung
ohne weiteres aufnehmen kann. Die Spulenanordnung
18 wird,
gegebenenfalls wiederum überbekannte
Anpassnetzwerke, von einem Mittelfrequenzgenerator
20 betrieben,
arbeitend auf 200 kHz bis ca. 1 MHz, bevorzugterweise heute auf ca.
200 kHz bis 500 kHz.
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An einer isolierenden Aufhängung 22 ist,
potentialschwebend und zur Bearbeitung von planen Werkstücken 24 beispielsweise
direkt auf dem Teil 14 angeordnet, eine plane Einstellplatte 9 vorgesehen,
deren Material, Oberflächenbeschaffenheit,
radiale Ausdehnung bzw. Abstand zur Oberfläche der Werkstücke 24 selektiv
gewählt
wird. In der in 4 dargestellten
Ausführungsvariante
kann der Abstand des plattenförmigen Einstellkörpers 9,
wie mit P dargestellt, auch während
des Bearbeitungsprozesses verändert
werden, wozu die isolierende Aufhängung 22 beispielsweise über eine
Balganordnung 26 aufgehängt
ist.
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In 1 ist
nun beispielsweise dargestellt, wie ein erfindungsgemäßer Einstellkörper formverändert werden
kann. Hierzu ist er, wie dargestellt, als Balg 28 ausgebildet.
Seine Form und seine Abstandsverhältnisse zum Werkstück 24 werden
durch elektrisch isolierten Eingriff, beispielsweise mittels eines
Stößels 30 in
der isolierenden Aufhängung 22,
verändert.
Damit wird eine kegelförmige
Einstellkörperform
mit gerundeter Konusspitze bei 9b gemäß 2 realisiert und zusätzlich,
gemäß 1 formveränderbar.
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Bevorzugterweise wird insbesondere
bei planen Werkstücken 24,
wie bei Halbleiterwafern, welche mit ihrem Peripheriebereich relativ
nahe an den seitlichen Rezipientenwandungsbereichen liegen, der
kürzeste Abstand
zwischen Einstellkörper
und bearbeiteter Oberfläche
an dessen Zentrumsbereich vorgesehen.
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Bevorzugterweise wird der Minimalabstand
zwischen bearbeiteter Werkstückoberfläche und
Einstelloberfläche 9o nicht kleiner gewählt als eine mittlere freie
Weglänge
derjenigen Arbeitsgasatome bzw. -moleküle, die bei dem während der
Bearbeitung herrschenden Partialdruck die größte mittlere freie Weglänge der
an der Bearbeitung beteiligten Arbeitsgaskomponenten aufweisen.
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Bei einer weiteren, relativ aufwendigen
Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Anlage
zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Einstellkörper
im Plasmaentladungsraum des Rezipienten so montiert, dass er konzentrisch über dem
zu bearbeitenden Werkstück
liegt. Seine Höhe über dem Substrat
kann dabei von außen
eingestellt werden, weiter kann er um ± 180° um die Achse senkrecht zum
Substrat von außen
gedreht werden und weiter, bezüglich
einer Achse in der Horizontalebene, also senkrecht zur erwähnten Drehachse,
vorzugsweise von außen
um ± 30° gekippt
werden.
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Zur Verringerung des konstruktiven
Aufwandes können
eine oder mehrere der erwähnten
Möglichkeiten,
nicht von außen
bedienbar, ausgebildet werden.
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Im Weiteren kann der Körper mit
der Einstelloberfläche
bezüglich
Zentrizität
bzw. Exzentrizität
zur zu behandelnden Werkstückoberfläche vorzugsweise
verschoben werden oder exzentrisch ausgebildet sein. Verstellung
der Einstelloberfläche
durch entsprechendes Verstellen des Einstellkörpers von außen erlaubt
Optimierung der Behandlungswirkung am zu behandelnden Werkstück, ohne
dass der Vakuumrezipient jedes Mal geflutet werden muss.
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Soweit die nachfolgend angeführten Ausführungsbeispiele
zwecks Veranschaulichung Bezug auf Einstellkörper in Plattenform nehmen,
so liegen hier bzgl. der einzustellenden Bearbeitungsratenverteilungen
sehr ähnliche
Verhältnisse
vor wie bei den allein erfindungsgemäßen Einstellkörpern in
Kegelform gemäß Anspruch 1
mit konvexer, gerundeter Spitze.
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Beispiel 1
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Eine Anlage gemäß 4 wird wie folgt betrieben:
Prozess:
nicht reaktiver Ätzprozess
in einem Argonplasma
Druck: 2·10–3 mbar
Hochfrequenz:
13;56 MHz, 206 W
Mittelfrequenz: 400 kHz, 40.0 W
Ätzdauer:
100 s
Werkstück:
Siliziumwafer, 200 mm Durchmesser, mit 200 nm Siliziumdioxid beschichtet
Einstellkörper/Ein-
stelloberfläche
Quarzplatte, 150 mm Durchmesser, 144 mm über dem Siliziumwafer, im Wesentlichen
zentriert.
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Die Abweichungen der Ätzrate,
radial über
den ganzen Waferdurchmesser gemessen, dargestellt in Prozent der
erwünschten, Ätzrate nach
der Ätzdauer
von 100 s, sind in 5 dargestellt.
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Im Zentrumsbereich ist die Ätzrate um
ca. 23% überhöht, während sie
im Peripheriebereich ebenso stark verringert ist. Die Ätzrate ist
mithin im Zentrum des Wafers bedeutend höher als am Rande, wobei aus 5 erkenntlich ist, dass
die Ätzratenverteilung
nicht exakt zentralsymmetrisch ist. Es ergibt sich als Folgerung:
Der flächenförmige Korrekturkörper liegt
zu hoch über
dem Wafer, er wirkt praktisch nicht auf die Ätzratertverteilung.
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Beispiel 2
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- Bearbeitungsprozess: Ätzprozess
in Argonplasma
- Druck: 2·10–3 mbar
- Hochfrequenz: 13,56 MHz, 145 W
- Mittelfrequenz: 400 kHz, 400 W
- Ätzdauer:
100 s
- Werkstück:
Siliziumwafer, 200 mm, Durchmesser, mit 200 nm Siliziumdioxid beschichtet
- Einstellkörper:
Quarzplatte, 200 mm Durchmesser, 80 mm über dem Wafer.
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Gleich wie in 5 dargestellt, ist nun die resultierende Ätzratenverteilung
während
der Ätzdauer
von 100 s in 6 dargestellt.
Folgerung: Die Ätzratenverteilung über dem
Waferdurchmesser hat sich invertiert. Die Ätzrate ist im Peripheriebereich
des Wafers wesentlich höher
als im Zentralbereich. Auch hier ist ersichtlich, dass noch nicht
eine zentralsymmetrische Ätzratenverteilung
erreicht ist, der Einstellkörper
muss, auch gemäß 6, nach rechts verschoben
werden.
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Im Weiteren ist erkenntlich, dass
der Durchmesser des Einstellkörpers
zu groß ist
und/oder sein Abstand zum Wafer zu gering.
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Beispiel 3
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- Behandlungsprozess: Ätzen
in Argonplasma
- Druck: 6·104
mbar
- Hochfrequenz: 13,56 MHz, 147 W
- Mittelfrequenz: 400 kHz, 400 W
- Ätzdauer:
60 s
- Einstellkörper:
Al-Lochplatte, 150 mm Plattendurchmesser, 80 mm
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In derselben Darstellung, wie in
den 5 und 6, ist in 7 das Resultat dargestellt. Folgerung:
Die Ätzratenverteilung
wurde von Unterschieden in der Größenordnung von ± 23% (Beispiel
1) auf ± 6%
verbessert. Der Korrekturkörper
hat mithin sowohl eine günstige
Lage, eine günstige
Oberflächenstruktur
(Lochung) und eine günstige
Dimension.
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Es ist erkenntlich, dass, unter Beibehaltung
des Abstandes wie in Beispiel 2, auch durch Veränderung der Dimension und der
Oberflächenstruktur
die Resultate wesentlich verbessert wurden, was wesentlich ist in Anbetracht
der Tatsache, dass der Minimalabstand zwischen Einstelloberfläche und
Werkstückoberfläche nach
Maßgabe
der freien Weglängen
der beteiligten Gasatome nicht unbeschränkt reduziert werden sollte.
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In 8 sind
die maximalen prozentualen Ätzratenabweichungen,
welche jeweils an einem Wafer gemessen wurden, in Abhängigkeit
vom Abstand der Einstelloberfläche
zur Waferoberfläche
dargestellt. Mit * sind die Resultate von Versuchen dargestellt,
welche unter den in Beispiel 3 erwähnten Bedingungen durchgeführt wurden,
d.h. mit planen A1-Lochblech-Einstellkörpern von 150 mm Durchmesser,
jedoch variierendem Einstelloberflächen/Bearbeitungsoberflächen-Abstand.
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Mit + sind die Resultate dargestellt
von Versuchen unter den Bedingungen gemäß Beispiel 2, d.h. mit Einstellkörperplatten
von 200 mm Durchmesser aus Quarz mit variierendem Einstelloberflächen/Bearbeitungsoberflächen-Abstand.
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Daraus ist erkenntlich, dass für Einstellkörper-Durchmesser
von 150 mm die günstigste
Abstandsposition für
eine gute Verteilung bei ca. 80 mm liegt.
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Beim Einstellkörper-Durchmesser von 200 mm
wird bei ca. 35 mm Abstand zum Substrat nur dessen Rand geätzt, bei
80 mm Abstand ist immer noch die randständige Ätzrate wesentlich höher als
diejenige im Zentrum (Beispiel 2). Sofern ein Optimum gefunden werden
soll, muss der Einstellkörper/Werkstück-Oberflächenabstand
weiter erhöht
wer den, was aber aufgrund der insgesamt minimal zu haltenden Rezipientendimensionierung
nachteilig sein könnte.
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Wie auch anhand der Beispiele deutlich
gezeigt wurde, wird erfindungsgemäß eine einfache Möglichkeit
geschaffen, gezielt, sei, dies an einem reaktiven oder nicht reaktiven Ätzprozess
oder sei dies an einem plasmaunterstützten CVD-Prozess, die Bearbeitungsrate
an einem Werkstück
bezüglich
ihrer Verteilung entlang der bearbeiteten Werkstückoberfläche zu beeinflussen.
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Aufgrund von Ätzversuchen mit Korrekturkörperplatten
bei verschiedenen Einstellungen der Prozessparameter Hochfrequenzleistung
der Plasmaentladung, Mittelfrequenzleistung, Druck können folgende Schlüsse gezogen
werden:
Die Verteilung der Ätzrate,
die vermutlich ein Abbild der Plasmaverteilung über dem Werkstück ist,
hängt in Form
und Amplitude von den Prozesseinstellparametern ab. Sie ist jedoch,
im Gegensatz zur mittleren Ätzrate oder
dem self bias des Werkstückes,
keine stetige Funktion dieser Prozessparameter.
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Die Form und Amplitude der Ätzratenverteilung
als spezielles Beispiel der erfindungsgemäß angesprochenen Bearbeitungsratenverteilung
können
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Einstellkörpers beeinflusst werden.
Wesentlich ist dabei die folgende Erkenntnis: Die Bearbeitungsratenverteilung
ist dann optimal, wenn der Einstellkörper spiegelbildlich die ähnliche
Form hat wie die zu korrigierende Bearbeitungsratenverteilung am
Werkstück.
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In 9a ist,
beispielsweise über
einem Wafer als Werkstück,
die Ätzratenverteilung
v eingetragen. Sie entspricht einer schiefen Domfläche. wird
bei dieser Sachlage ein entsprechend schief domförmiger Korrekturkörper 9 vorgesehen,
so ergibt sich im wesentlichen eine ebene Ätzratenverteilung v.
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Optimale Resultate werden mit einer
Einstellkörperkalotte
einer hohlen Quarzkugel erreicht, welche auch schief montiert werden
kann und damit die meisten Bedürfnisse
abdeckt.
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Eine horizontal montierte Platte
kann als zwar weniger gute, aber doch brauchbare Näherung eingesetzt
werden. Wie vorerwähnt
wurde, kann sie sowohl in ihrer Höhe als auch in ihrer räumlichen
Ausrichtung bezüglich
des Bearbeitungszentrums am Werkstück verstellbar eingebaut werden.
Größe und Form
der Platte können
ebenfalls den Bedürfnissen
angepasst werden. Aus der Verteilung in Form eines schiefen Domes
gemäß 9a wird beim Einsatz einer
Platte, wie in 10a und 10b dargestellt, eine kraterförmige Verteilung mit
geringerer Amplitude.
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Im Weiteren wurde experimentell untersucht,
wie die Höhe
einer Korrekturplatte aus Quarz (150 mm ⌀) die Form der Verteilungskurve
entlang der X- und Y-Achse eines Wafers bei dessen Ätzen beeinflusst.
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Gemäß 5 ist die unkorrigierte Ätzratenverteilung
parabelähnlich,
mit den tiefsten Ätzraten
am Rande des Wafers und dazwischenliegendem Maximum. Beim Ätzprozess
gemäß Beispiel
2 und wenigstens nahezu optimal bezüglich Höhe über dem Wafer eingestellter
Einstellplatte ergibt sich die in 11 dargestellte
prozentuale Abweichung der Ratenverteilung entlang beiden Waferachsen
X und Y. Dieser Figur kann man entnehmen, dass zwar die Ratenverteilung
entlang der X-Achse im wesentlichen horizontal verläuft, jedoch entlang
der Y-Achse von
links oben nach rechts unten, also schief. Es ergibt sich eine prozentuale
Ratenverteilungsabweichung von ± 8,2%.
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Gelingt es, auch die erwähnte schiefe
Verteilung in der Y-Achse so zu korrigieren, dass auch diese Kurve
horizontal verläuft,
ist eine namhafte Verbesserung der Ätzratenverteilung zu erwarten.
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Hierzu wurden die Form und die horizontale
Position der Einstellkörperplatte
angepasst:
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a) Anpassung der Form
der Einstellplatte:
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Prozessbedingungen:
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- Druck: 0,087 Pa
- Hochfrequenz: 13,56 MHz, 142 W
- Mittelfrequenz; 400 kHz, 540 W
- (bias: –102
V; –107
V)
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Die 150 mm ⌀ Quarzscheibe wurde 70 mm über dem
Wafer positioniert und ergab eine Verteilung der Ätzrate von
+ 17,1% gemäß 12.
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Nun wurde die Einstellkörper-Quarzscheibe
auf der rechten Seite um ein Segment von 10 mm Breite verkleinert.
Das Resultat bezüglich Ätzratenverteilung
ist. in 13 dargestellt,
die verbesserte Verteilung hat eine Abweichung von + 8,5%.
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b) Anpassung von Form
und Lage der Einstellplatte:
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Prozessbedingungen:
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- Druck: 0,087 Pa
- Hochfrequenz: 13,56 MHz, 78 W
- Mittelfrequenz: 400 kHz, 300 W
- (bias: –124
V; –121
V)
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Die erwähnte Quarzscheibe von 150 mm ⌀ in 70
mm Höhe
montiert ergibt eine. Verteilung von + 13,9 gemäß 14.
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Die glecher Scheibe auf gleicher
Höhe, aber
auf der linken Seite um ein Segment von 10 mm verkleinert und insgesamt
um 6 mm in Richtung der negativen Y-Achse verschoben, ergibt, gemäß 15, eine verbesserte Verteilung
von ± 5,9%.
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Zusammenfassend kann ausgeführt werden,
dass Ätzratenverteilung
oder, allgemeiner, Bearbeitungsratenverteilungen besser als + 10%
unter verschiedenen Prozessbedingungen erzielt werden können.
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Die nachfolgende Tabelle zeigt unterschiedliche
Prözessbedingungen
und die erzielten Verteilungsabweichungen an einem 190 mm Wafer
mittels der erwähnten
130 mm ⌀ Einstellkörperplatte.
Die Höhe über dem Wafer
war, mit Ausnahme von Versuch d), 70 mm, bei Versuch d) hingegen
80 mm. Es wurde durch Segmentierung die Form und die Lage der Platte
entsprechend den zu korrigierenden Verteilungen unterschiedlich
gewählt.
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