DE4324046C2 - Vorrichtung zur Additivierung flüssiger Kraftstoffe - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur direkten Additivierung von flüssigen
Kraftstoffen für Verbrennungsmotoren mit im Kraftstoff löslichen Feststoffen
sowie eine entsprechende Verwendung dieser Vorrichtung.
Die Vorteile der Kraftstoffadditivierung, insbesondere eine Verbesserung bzw.
Intensivierung der Verbrennung des Kraftstoffes, sind dem Fachmann seit län
gerem bekannt. Dies gilt sowohl für mit flüssigen Kraftstoffen betriebene Feue
rungsanlagen als auch für Verbrennungsmotoren z. B. in Kraftfahrzeugen. Ein
bekanntes und sehr effektives Feststoffadditiv ist Ferrocen (vgl. DE 25 02 307).
Die Vorteile von Ferrocen enthaltenden Kraftstoffen, insbesondere eine Re
duzierung des Kraftstoffverbrauchs und der Abgasverschmutzung sowie Ent
fernung bzw. Herabsetzung von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen sind auch in
der DE 38 01 947 in Bezug auf Otto-Motoren mit speziell gehärteten Sitzen für
Auslaßventile und in der DE 37 15 473 in Bezug auf Otto-Motoren mit nicht
speziell gehärteten Sitzen für die Auslaßventile und einem geregelten Dreiwe
gekatalysatorsystem für das Abgas beschrieben worden.
In den beiden letztgenannten Druckschriften wird vorgeschlagen, das Additiv
(Ferrocen) dem Kraftstoff in der entsprechenden Konzentration der dort emp
fohlenen Mengen unter Vermischen direkt zuzusetzen oder ein Konzentrat von
gelöstem Ferrocen herzustellen und von diesem dann die erforderliche
Volumenmenge dem Kraftstoff zur Einstellung der gewünschten Ferrocen-Kon
zentration zuzusetzen.
In der EP 0 334 248 wird eine Additivierung des Motorschmieröls für Dieselmo
toren mit Ferrocen vorgeschlagen. Gemäß der letztgenannten Druckschrift
stellt die Additivierung des Motorschmieröls eine vorteilhafte Alternative zur
Additivierung des Dieselkraftstoffes oder zu einer zusätzlichen Dosiereinrich
tung dar.
Die DE 41 29 408 C1, insbesondere Ansprüche 1, 4, 9
und 12 mit dazugehöriger Beschreibung, zeigt und be
schreibt eine Vorrichtung zur direkten Feststoffadditivierung von
flüssigen Diesel- oder Ottokraftstoffen für Verbren
nungsmotoren mit in Kraftstoff löslichem Ferrocen,
wobei das in einem Behälter befindliche Ferrocen in
Form von Stäbchen oder Pillen vorliegt und der teil
weise mit dem Feststoff Ferrocen gefüllte Behälter
mit einer Kraftstoffleitung oder einem Kraftstofftank
verbunden ist und daß das Ferrocen der Kraftstoffmen
ge im Kraftstofftank oder in der Kraftstoffleitung
zugegeben wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen und zur Verwendung zur Verfügung zustellen, mit deren Hilfe eine Feststoffadditivierung von Kraft
stoffen möglich ist, so daß das Feststoffadditiv jedem beliebigen Kraftstoff nicht
schon bei dessen Herstellung, sondern erst bei dessen letzter Bevorratung
d. h. relativ kurz vor dessen Verbrennung zugegeben werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung gemäß
Anspruch 1 sowie durch eine Verwendung gemäß Anspruch 10.
Mit Hilfe dieser Vorrichtung ist es möglich, den Kraftstoff beim Betanken des
Kraftfahrzeugs mit Feststoff zu additivieren und dadurch die eingangs erwähn
ten Vorteile in Bezug auf eine Verbrauchsreduzierung, intensivere Verbren
nung und Schadstoffminderung zu erzielen. Bei der letzten Bevorratung des
Kraftstoffes, also beim Befüllen des letzten Tankes bevor der Kraftstoff seiner
Verwendung d. h. der Verbrennung zugeführt wird, wird der Kraftstoff mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung additiviert. Ein wesentlicher Vorteil ist die
einfache Handhabung für den Anwender, da sich für ihn das Befüllen eines
Tankes mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht von dem Befüllen eines
Tankes ohne diese Vorrichtung unterscheidet, wobei letzteres dem Anwender
bestens bekannt ist.
Beim Tankvorgang strömt der über den Tankstutzen eingefüllte Kraftstoff durch
die im Einfüllstutzen plazierte Kartusche und löst dabei einen Teil des in der
Kartusche befindlichen Feststoffadditives. Damit ist eine in der Konzentration
des Additives relativ gleichbleibende Additivierung des Kraftstoffes gewähr
leistet.
Die Kartusche kann beispielsweise über einen in der ggf. vorhandenen Krüm
mung des Einfüllstutzens angebrachten Stutzen eingebracht werden (vgl. Fig.
1). Eine solche Anordnung ist im Einzelfall von der Form des Einfüllstutzens
abhängig. Dabei wird der Fachmann darauf achten, daß die konstruktive Ge
staltung und die geometrischen Verhältnisse so ausgelegt sind, daß einerseits
beim Tankvorgang genügend Kraftstoff durch die Kartusche strömt, um eine
ausreichende Additivierung zu gewährleisten, andererseits durch den Strö
mungswiderstand keine Rückstaueffekte auftreten, die z. B. zu einem automati
schen Abschalten der Zapfpistole führen würden.
Vorzugsweise ist die Kartusche auswechselbar, d. h. sie kann aus dem Einfüll
stutzen herausgenommen werden. Die Kartusche kann in den Einfüllstutzen
eingehängt werden und beispielsweise nur durch einen Haken befestigt sein
oder auch mittels Schraubgewinde oder Bajonettverschluß fest mit dem Einfüll
stutzen verbunden werden. Die Kartusche kann vorzugsweise so ausgebildet
sein, daß sie zum Zwecke des Nachfüllens mit Feststoff geöffnet und anschlie
ßend wieder verschlossen werden kann.
Vorzugsweise besteht der z. B. zylindrisch geformte Mantel der Kartusche aus
einem festen Material, welches fensterartige Aussparungen aufweist, die mit
Siebeinlagen versehen sind. Diese mit Siebeinlagen versehenen Fenster ge
währleisten, daß die Kartusche mit Kraftstoff durchströmt werden kann. Als be
sonders günstig haben sich Siebeinlagen erwiesen, die eine Maschenweite von
100 bis 1000 µm, insbesondere 400 bis 600 µm aufweisen. Bei dieser Ma
schenweite kann einerseits der Kraftstoff problemlos hindurchströmen, ande
rerseits können größere Feststoffpartikel, entsprechend der Maschenweite
zurückgehalten werden.
Desweiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Feststoff in Form
von Pillen ausgebildet ist. Zum einen ist dadurch ein erneutes Befüllen der
Kartusche einfacher zu handhaben, zum anderen ist durch diese Form des
Feststoffes gewährleistet, daß genügend große Zwischenräume vorhanden
sind, durch die der Kraftstoff ungehindert strömen kann. Vorzugsweise werden
Pillen verwendet, die einen Durchmesser von 1 bis 10 mm, insbesondere von 4
bis 6 mm aufweisen.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist Ferrocen ein besonders wirksames Additiv.
Die der vorstehend beschriebenen Erfindung gemäße Vorrichtung ist auch be
sonders für den Einsatz von Ferrocen geeignet. Dies gilt insbesondere, wenn
das Ferrocen, wie ebenfalls vorstehend beschrieben, in Form von kugelförmi
gen Pillen vorliegt, die vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 5 mm auf
weisen.
Vorteilhafterweise läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung bei Kraftstoff
tanken von Kraftfahrzeugen anbringen. Bei diesen wird der Tank üblicherweise
über den Tankeinfüllstutzen mittels einer Zapfpistole befüllt. Vorzugsweise
handelt es sich bei den Kraftstoffen um Dieselkraftstoff oder Ottokraftstoff.
Desweiteren betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur direkten Additivierung von
flüssigen Kraftstoffen mit Feststoffen gemäß Anspruch 10.
Der Erfindungsgegenstand wird durch die Beschreibung der Fig. 1 und 2
sowie durch die nachstehenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 Eine schematische Schnittzeichnung eines Tankeinfüllstutzens mit seitlich
angebrachtem Stutzen und eingesetzter Kartusche,
Fig. 2 Eine schematische Darstellung der Kartusche.
Fig. 1 zeigt einen zu einem Tank (1) gehörenden gekrümmten Tankeinfüll
stutzen (2) mit nach rechts weisender Öffnung, durch die die Zapfpistole einge
führt werden kann. Im äußeren Krümmungsbogen ist ein Stutzen (3) ange
bracht. Über diesen Stutzen (3) ist eine Kartusche (4) in dem Einfüllstutzen (2)
eingebracht. Diese Kartusche (4) ist an einem Deckel (5) befestigt, der seiner
seits den Stutzen (3) dicht verschließt. Stopfen (6) dient zum Wiederbefüllen
der Kartusche.
Fig. 2 zeigt eine Kartusche, deren zylindrisch geformter Mantel (7) fensterar
tige Aussparungen (8) aufweist, die mit Siebeinlagen versehen sind. Deckel (5)
und Stopfen (6) können jeweils mit Schraubgewinde versehen sein.
Ein Original-Tank eines PKW wurde im Bereich des Einfüllstutzens so modifi
ziert, daß dieser eine mit Ferrocenpillen gefüllte Kartusche aufnehmen konnte.
Die Einschraubkartusche für diesen Tankstutzen bestand aus einem Kunst
stoffrahmen, dessen fensterartige Aussparungen mit Siebeinlagen versehen
sind. Die Maschenweite dieser Siebeinlagen betrug ca. 500 µm. Diese Kartu
sche wurde mit Ferrocenpillen gefüllt und in den Tankstutzen eingeschraubt.
Die Füllmenge betrug 60 g Ferrocen. Die Pillen mit einem Durchmesser von
etwa 5 mm wurden durch Sintern von Reinferrocen unter 2 t/cm2 Preßdruck
hergestellt.
Der Tank wurde aus einer Tanksäule mit einer DIN-ZVA-Zapfpistole mit auto
matischer Abschaltung befüllt. Nach jedem Betankungsintervall wurde eine
Probe aus dem Tank genommen. Diese Proben wurden per Röntgenfluo
reszensanalyse auf Eisen untersucht. Den Betankungsproben wurden jeweils
Blindproben aus dem Zulauf gegenübergestellt.
Bei diesen Betankungsversuchen sollte der Einfluß von Durchflußgeschwindig
keiten und Qualität des Kraftstoffes untersucht werden. Variationen der Durch
flußgeschwindigkeiten ließen sich an der Zapfpistole beliebig einstellen. Da der
Bereich der Durchflußgeschwindigkeiten an öffentlichen Tankstellen zwischen
5-50 l/min liegt, wurde dieser Bereich durch entsprechende Arretierung an der
Zapfpistole eingestellt. Es wurden drei Meßreihen mit unterschiedlichen
Durchflußraten aufgenommen:
Tabelle 1
Es zeigt sich, daß innerhalb einer bestimmten Schwankungsbreite eine ausrei
chend genaue Additivierung erfolgt, wenn auch eine leichte Tendenz zu höhe
ren Additivierungsraten bei hohen Durchflußgeschwindigkeiten zu verzeichnen
ist. Die Schwankungsbreite ist für den praktischen Betrieb unproblematisch.
Zur Untersuchung des Einflusses des Kraftstoffes wurden drei verschiedene
DK-Qualitäten getestet (Tabelle 2). Die Durchflußmenge entsprach einer mittle
ren Rate von 28 l/min. Die Spezifikationsdaten der Dieselkraftstoffe (DK) sind
in Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 2
Tabelle 3
Die Ergebnisse dieses Tests (Tab. 3) zeigen, daß die raffinerieübliche Va
riation der Kraftstoffe keinen signifikanten Einfluß auf die Ferrocenadditivierung
mit diesem System hat.
Der Einfluß des Temperaturparameters läßt sich unter der Betrachtung, daß
der größte Teil der Tankstellen über Erdtanke mit einer engen Temperatur
spannbreite (5-10°C) verfügen, vernachlässigen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur direkten Additivierung von flüssigen Kraftstoffen für Ver
brennungsmotoren mit im Kraftstoff löslichen Feststoffen, umfassend eine in
einem Tankeinfüllstutzen des Kraftstoffes befestigte, zumindest teilweise mit
Feststoff gefüllte und für den Kraftstoff zumindest teilweise durchlässige Kar
tusche.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche
auswechselbar befestigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kar
tusche fensterartig Aussparungen aufweist, die mit Siebeinlagen versehen
sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siebeinlagen eine Maschenweite von 100 bis 1000 µm,
insbesondere 400 bis 600 µm aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kartusche zum Nachfüllen von Feststoff geöffnet und
wieder verschlossen werden kann.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Feststoff pillenförmig vorliegt.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei dem Feststoff um Ferrocen handelt.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kraftstoff Dieselkraftstoff oder Ottokraftstoff ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei den Tankeinfüllstutzen um solche zum Befüllen
von Tanken von Kraftstoffzeugen mittels Zapfpistole handelt.
10. Verwendung einer Vorrichtung gemäß einem der vorstehenden Ansprüche zur
direkten Additivierung von flüssigem Kraftstoff mit Feststoffen, die im Kraftstoff
löslich sind, durch Füllen eines Kraftstofftanks (Tanken).
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Date | Code | Title | Description |
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Owner name: CHEMISCHE BETRIEBE PLUTO GMBH, 44649 HERNE, DE DAI |
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE BAYERISCHE |
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE Owner name: INNOSPEC DEUTSCHLAND GMBH, 44649 HERNE, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20110201 |