DE102012221871A1

DE102012221871A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Reduzieren der Druckabbauzeit eines Drucktankes in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102012221871A1
Application number: DE201210221871
Authority: DE
Inventors: Manuel Schlienz
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2012-11-29
Filing date: 2012-11-29
Publication date: 2014-06-05

Abstract

Die Erfindung offenbart ein Kraftstofftank-Druckabbausystem, das dazu ausgebildet ist, den Druck in einem Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges abzubauen, mit – einem Tankdrucksensor, der dazu ausgebildet ist, in einem Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges angeordnet zu werden und den Gasdruck in dem Kraftstofftank zu ermitteln, – einem Umgebungsdrucksensor, der dazu ausgebildet ist, den Umgebungsdruck zu ermitteln, – einem Ventil, das dazu ausgebildet ist, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu verschließen oder zu ermöglichen, – einem Filter, durch den der Gasstrom aus dem Kraftstofftank geleitet wird und der dazu ausgebildet ist, Kraftstoffanteile aus dem Gasstrom zu filtern, und – einer Steuerungseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen Druckwert von dem Drucksensor zu empfangen, eine Reduzierung des Umgebungsdruckes zu ermitteln und an das Ventil eine Anweisung auszugeben, um das Ventil zu öffnen oder zu schließen, wobei die Steuerungseinrichtung ferner dazu ausgebildet ist, an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu ermöglichen, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen Druckschwellenwert überschreitet und falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes einen Umgebungsdruckschwellenwert überschreitet.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Reduzieren der Druckabbauzeit bei einem Kraftfahrzeug mit einem Drucktank.
In modernen Kraftfahrzeugen ist der Kraftstofftank mehr oder weniger hermetisch abgedichtet, so dass keine Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoff-Verbindungen aus dem Kraftstofftank austreten können, sowie es die jeweiligen gesetzlichen Vorschriften fordern. Dies kann jedoch dazu führen, dass sich, beispielsweise bei starker Sonneneinstrahlung, ein hoher Druck im Kraftstofftank aufbaut. Folglich muss trotz der hermetischen Abdichtung eine Lösung gefunden werden, die verhindert, dass ein übermäßiger Druckaufbau bzw. übermäßiger Druckabbau im Sinn der Druckabbauzeit entsteht.
Im Stand der Technik ist vorgesehen, dass die Entlüftung des Kraftstofftanks, beispielsweise eines Tanks für Otto-Kraftstoff, durch einen Filter, beispielsweise einen Aktivkohlefilter, erfolgt, der Kohlenwasserstoffe abscheidet, so dass keine Kohlenwasserstoffe in die Atmosphäre austreten können.
Es versteht sich, dass ein derartiger Filter gesättigt sein kann, nachdem er eine bestimmte Menge an Kohlenwasserstoff-Verbindungen aufgenommen hat. Daher muss dieser Filter regeneriert werden. Die Regenerierung erfolgt üblicherweise dadurch, dass ein Verbrennungsmotor ein Gemisch aus dem Filter ansaugt und verbrennt.
Bei Kraftfahrzeugen mit einem elektrischen Zusatzrotor, beispielsweise bei einem Kraftfahrzeug mit einem so genannten Hybrid-Antrieb, Plug-In-Hybrid-Antrieb und dergleichen, ergibt sich das Problem, dass, falls der Verbrennungsmotor über einen längeren Zeitraum nicht aktiviert wird, der Filter, der die Kohlenwasserstoff-Verbindungen aus dem Kraftstofftank absorbiert, nicht regeneriert werden kann.
Die hermetische Abdichtung des Kraftstofftankes kann insbesondere problematisch sein, wenn das Kraftfahrzeug auf niedriger Höhe betankt wurde und auf einer höheren Höhe erneut betankt werden soll. Ferner kann die hermetische Abdichtung problematisch sein, falls sich die Temperatur des Kraftstoffes während der Fahrt erhöht.
In diesen Fällen kann der Kraftstofftank nicht sofort geöffnet werden, da Gefahr besteht, dass eine erhebliche Menge an Kohlenwasserstoff-Verbindungen aus dem Kraftstofftank austritt. Wird beispielsweise das Fahrzeug auf einer niedrigen Höhe betankt, wobei der Drucktank hierfür geöffnet wurde, und auf einer höheren Höhe im Zuge der Fahrt noch einmal betankt, können Druckabbauzeiten bis zum mehreren Minuten entstehen, bis das Fahrzeug betankt werden kann. Es versteht sich, dass eine derartige Druckabbauzeit einem Verwender des Kraftfahrzeuges nicht zugemutet werden kann.
Bei einem Kraftfahrzeug des Standes der Technik könnte der Tank nicht zur Betankung freigegeben werden und der Tankdeckel müsste verriegelt bleiben, bis der Druck im Tank abgebaut ist. Der Druck im Tank kann beispielsweise dadurch abgebaut werden, dass der Benutzer des Kraftfahrzeuges ein Bedienelement betätigt, wodurch bewirkt wird, dass gasförmiges Fluid aus dem Kraftstofftank durch das Filter in die Umgebung abgegeben wird, wobei das Filter, wie zuvor erwähnt, Kohlenwasserstoffe aus dem gasförmigen Fluid filtern kann.
Die technischen Probleme auf diesem Gebiet und deren Lösung sind beispielsweise in der DE 10 2009 028 369 A1 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, die Druckabbauzeiten für einen Kraftstofftank zu reduzieren.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und durch ein Kraftstoff-Druckabbausystem gemäß Anspruch 4 gelöst.
Ein Verfahren zum Abbauen des Druckes in einem Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges umfasst die Schritte des Ermittelns einer Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges, des Ermittelns einer Reduzierung des Umgebungsdruckes und des Ableitens eines gasförmigen Fluids aus dem Kraftstofftank durch einen Filter, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen Druckschwellenwert überschreitet und falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes während eines vorbestimmten Zeitraumes einen Umgebungsdruckschwellenwert überschreitet. Die Reduzierung des Umgebungsdruckes kann aufgrund einer Bewegung des Kraftfahrzeuges entstehen, bei der das Kraftfahrzeug eine Höhe überwindet.
Ergibt sich während der Fahrt des Kraftfahrzeuges ein Abfall des Umgebungsdruckes, beispielsweise weil das Kraftfahrzeug auf eine höhere Höhe gegenüber dem Meeresspiegel bewegt wird, kann gasförmiges Fluid aus dem Kraftstofftank durch den Filter geleitet werden, um den Druck im Tank abzubauen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Tank innerhalb kurzer Zeit für eine Betankung freigegeben werden kann. Die Freigabe des Tanks kann dadurch erfolgen, dass der Tankdeckel entriegelt werden kann, so dass er von außen geöffnet werden kann.
Der Ausdruck gasförmiges Fluid, wie er hier verwendet wird, kann ein Gas aber auch ein Gas mit einer Flüssigkeit, beispielsweise in Tropfenform, sein. Das gasförmige Fluid kann Kraftstofftropfen aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst auch den Schritt des Ermittelns der Kraftstofftemperatur des Kraftstoffes im Kraftstofftank und den Schritt des Ableitens des gasförmigen Fluids aus dem Kraftstofftank durch den Filter, falls die Kraftstofftemperatur einen Temperaturschwellenwert überschreitet. Das gasförmige Fluid kann aus dem Kraftstofftank durch den Filter geleitet werden, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges den Druckschwellenwert überschreitet und/oder falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes während des vorbestimmten Zeitraums einen Umgebungsdruckschwellenwert überschreitet und/oder falls die Kraftstofftemperatur einen Temperaturschwellenwert überschreitet. Es versteht sich, dass bei einer höheren Kraftstofftemperatur mehr Kraftstoff verdunstet und daher mehr Kraftstoff in dem gasförmigen Fluid im Kraftstofftank enthalten sein kann, so dass das gasförmige Fluid mit einer höheren Wahrscheinlichkeit durch den Filter geleitet werden muss.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst auch den Schritt des Ermittelns eines Kraftstofffüllstandes im Kraftstofftank und den Schritt des Ableitens des gasförmigen Fluids aus dem Kraftstofftank durch den Filter, falls der Kraftstofffüllstand einen Füllstandsschwellenwert unterschreitet. Es versteht sich, dass ein Kraftstofftank mit einer höheren Wahrscheinlichkeit betankt werden muss, falls der Füllstand niedrig ist. Daher muss das gasförmige Fluid insbesondere dann abgeleitet werden, wenn der Kraftstofffüllstand niedrig ist. Das Ableiten von gasförmigen Fluid aus dem Kraftstofftank durch den Filter kann durchgeführt werden, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges den Druckschwellenwert überschreitet und/oder falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes den Umgebungsdruckschwellenwert während des vorbestimmten Zeitraumes überschreitet und/oder falls die Kraftstofftemperatur einen Temperaturschwellenwert überschreitet und/oder falls der Kraftstofffüllstand einen Füllstandschwellenwert unterschreitet.
Die Erfindung betrifft auch ein Kraftstofftank-Druckabbausystem, das dazu ausgebildet ist, den Druck in einem Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges abzubauen, und das einen Tankdrucksensor umfasst, der dazu ausgebildet ist, in einem Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges angeordnet zu werden und den Gasdruck in dem Kraftstofftank zu ermitteln. Das Kraftstofftank-Druckabbausystem umfasst ferner einen Umgebungsdrucksensor, der dazu ausgebildet ist, den Umgebungsdruck zu ermitteln. Das Kraftstofftank-Druckabbausystem umfasst ein Ventil, das dazu ausgebildet ist, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu verhindern oder zu ermöglichen, und einen Filter, durch den der Gasstrom aus dem Kraftstofftank geleitet wird und der dazu ausgebildet ist, Kraftstoffanteile aus dem Gasstrom zu filtern. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Kraftstofftank-Druckabbausystem eine Steuerungseinrichtung, die dazu ausgebildet ist, einen Druckwert von dem Drucksensor zu empfangen, eine Reduzierung des Umgebungsdruckes zu ermitteln und an das Ventil eine Anweisung auszugeben, um das Ventil zu öffnen oder zu schließen. Die Steuerungseinrichtung ist ferner dazu ausgebildet, an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Tank zu ermöglichen, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen Druckschwellenwert überschreitet und falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes während eines vorbestimmten Zeitraumes einen Umgebungsdruckschwellenwert überschreitet.
Der Kraftstofftank kann ein so genannter Drucktank sein, der hermetisch abgeschlossen ist und lediglich über das Ventil und den Filter ein gasförmiges Fluid in die Umgebung abgeben kann. Der Filter kann der zuvor beschriebene Aktivkohlefilter sein, der durch den Verbrennungsmotor regeneriert wird, indem Luft durch den Filter in den Motor angesaugt wird.
Das Kraftstofftank-Druckabbausystem kann so weitergebildet sein, wie zuvor hinsichtlich des Verfahrens zum Abbauen des Drucks in einem Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges beschrieben wurde. Es versteht sich, dass das Verfahren auch so weitergebildet sein kann, wie nachstehend für das Kraftstofftank-Druckabbausystem beschrieben wird.
Das Kraftstofftank-Druckabbausystem kann einen Temperatursensor umfassen, der dazu ausgebildet ist, eine Kraftstofftemperatur zu ermitteln. Die Steuerungseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, einen Kraftstofftemperaturwert vom Temperatursensor zu empfangen und an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Tank zu ermöglichen, falls der Kraftstofftemperaturwert einen Kraftstofftemperaturschwellenwert überschreitet. Die Steuerungseinrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Tank zu ermöglichen, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen Druckschwellenwert überschreitet und/oder falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes über einen vorbestimmten Zeitraum einen Umgebungsdruckschwellenwert überschreitet und/oder falls der Kraftstofftemperaturwert einen Kraftstofftemperaturschwellenwert überschreitet. In diesem Fall kann die Steuerungseinrichtung anhand von drei Kriterien bestimmen, ob das Ventil zum Ableiten des Gasstroms bzw. des gasförmigen Fluids geöffnet wird.
Das Kraftstofftank-Druckabbausystem kann einen Kraftstofffüllstandssensor aufweisen, der dazu ausgebildet ist, einen Kraftstofffüllstand im Kraftstofftank zu ermitteln. Die Steuerungseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, einen Kraftstofffüllstandswert vom Kraftstofffüllstandssensor zu empfangen und an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu ermöglichen, falls der Kraftstofffüllstandswert einen Kraftstoffüllstandschwellenwert unterschreitet. Die Steuerungseinrichtung kann dazu ausgebildet sein, an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu ermöglichen, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen ersten Schwellenwert überschreitet und/oder falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes über einen vorbestimmten Zeitraum einen zweiten Schwellenwert überschreitet und/oder falls der Kraftstofftemperaturwert einen Kraftstofftemperaturschwellenwert überschreitet und/oder der Kraftstofffüllstandswert einen Kraftstoffüllstandschwellenwert unterschreitet.
Die Reduzierung des Umgebungsdruckes kann unter Bezugnahme auf den Umgebungsdruck beim letzten Betanken und/oder auf den Umgebungsdruck während des letzten Ableitens von Gas aus dem Kraftstofftank ermittelt werden.
Die Erfindung betrifft auch ein Kraftstofftanksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank und mit dem zuvor beschriebenen Kraftstofftank-Druckabbausystem.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur detaillierter beschrieben, die eine Ausführungsform der Erfindung zeigt. Es zeigt:
1 eine exemplarische Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf ein nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel detaillierter beschrieben.
1 zeigt ein beispielhaftes Tanksystem 1 mit einem Kraftstofftank 2 in dem sich Kraftstoff 4 befindet. Der Kraftstoff wird über eine Zuführleitung 6 in den Tank geleitet, wobei in der Zuführleitung 6 ein Tankstutzen einer Zapfsäule angeordnet werden kann. Die Zuführleitung ist mittels eines manuell oder automatisch öffenbaren Verschlusses 8 hermetisch geschlossen. Am Verschluss 8 befindet sich ein Tankdeckel 10, der an einem Scharnier 12 befestigt ist. Der Tankdeckel 10 wird durch eine Verriegelungseinrichtung 14 in seiner geschlossenen Stellung gehalten.
An den Kraftstofftank 2 ist eine Kraftstoffzuführleitung 38 angeschlossen, die den Kraftstoff zu einem Verbrennungsmotor 32 führt. Ferner ist eine Rücklaufleitung 40 vorgesehen, die überschüssigen Kraftstoff vom Verbrennungsmotor 32 zum Kraftstofftank 2 liefert.
Da der Kraftstofftank 2 durch den öffenbaren Verschluss 8 hermetisch abgedichtet ist, muss eine Möglichkeit vorgesehen werden, um einen eventuellen Überdruck im Kraftstofftank 2 abzubauen.
Um einen Druckabbau zu ermöglichen, ist eine Leitung 16 vorgesehen, die über ein Ventil 18 und eine Leitung 20 ein gasförmiges Fluid aus dem Kraftstofftank 2 durch einen Filter 22 und über eine Leitung 24 an die Umgebung abgibt. Der Filter 22 scheidet Kohlenwasserstoffe aus dem Kraftstofftank 2 ab. Der Filter 22 kann ein Aktiv-Kohle-Filter sein. Sobald der Filter 22 eine bestimmte Menge an Kohlenwasserstoff-Verbindungen abgeschieden hat, ist er gesättigt und muss regeneriert werden. Zum Regenerieren des Kraftstofffilters wird ein Regenerierventil 28 geöffnet, so dass der Verbrennungsmotor 32 über die Leitungen 24, 26, 30 Luft aus der Umgebung ansaugt, die die Kohlenwasserstoff-Verbindungen aus dem Filter in den Verbrennungsmotor transportiert, wo die Kohlenwasserstoff-Verbindungen verbrannt werden. Die Funktion des Ventils 18 und des Regenerierventils 28 werden durch eine Steuerungseinrichtung 34 gesteuert.
Wenn der Fahrer eines herkömmlichen Fahrzeuges mit einem Hybridantrieb Kraftstoff tanken möchte, muss er vor der Betankung die Betankungstaste 36 drücken. Die Betankungstaste 36 gibt der Steuerungseinrichtung 34 die Anweisung, einen eventuell im Kraftstofftank 2 vorhandenen Druck abzubauen. Hierzu öffnet die Steuerungseinrichtung 34 das Ventil 18, wodurch ein gasförmiges Fluid durch die Leitung 16, 20, 24 und den Filter 22 strömen kann. Sobald der Druck im Kraftstofftank 2 abgebaut ist, öffnet die Steuerungseinrichtung 34 die Verriegelungseinrichtung 14, so dass der Benutzer des Kraftfahrzeuges den Tankdeckel 10 öffnen kann, um Zugang zum Verschluss 8 zu erhalten, um diesen zu öffnen, um die Zapfpistole in die Zuführleitung 6 einzuführen und um schließlich den Kraftstofftank 2 mit Kraftstoff zu füllen.
Wurde der Tank 2 des Kraftfahrzeuges auf einer niedrigen Höhe über den Meeresspiegel betankt und das Kraftfahrzeug hauptsächlich elektrisch auf eine größere Höhe über dem Meeresspiegel bewegt, ist es möglich, dass sich im Kraftstofftank 2 ein erheblicher Druck aufgebaut hat. Soll dieses Kraftfahrzeug nun auf der höheren Höhe über den Meeresspiegel betankt werden, kann der Druckabbau über die Leitung 16, 20, 24, das Ventil 18 und den Filter 22 einen erheblichen Zeitraum beanspruchen, beispielsweise etwa 6 bis 7 min.
In dem Kraftstofftank 2 ist ein Drucksensor 44 angeordnet, der mit der Steuerungseinrichtung 34 verbunden ist. Sobald die Steuerungseinrichtung ermittelt, dass der Druck im Kraftstofftank 2 einen Druckschwellenwert überschreitet, öffnet die Steuerungseinrichtung das Ventil 18, so dass der Überdruck im Kraftstofftank 2 abgebaut wird, indem ein gasförmiges Fluid über die Leitung 16, 20, 24, das Ventil 18 und den Filter 22 abgebaut wird.
An die Steuerungseinrichtung 34 ist auch ein Umgebungsdrucksensor 42 angeschlossen. Sobald die Steuerungseinrichtung ermittelt, dass sich der Umgebungsdruck während eines vorbestimmten Zeitraumes, beispielsweise seit dem letzten Betanken und/oder seit dem letzten Öffnen des Ventils 18, soweit reduziert hat, so dass ein Umgebungsdruckschwellenwert überschritten wird, kann die Steuerungseinrichtung 34 das Ventil 18 öffnen, wodurch ein gasförmiges Fluid durch die Leitung 16, 20, 24, das Ventil 18 und den Kraftstofffilter 22 abgeleitet wird.
An die Steuerungseinrichtung 34 ist auch ein Temperatursensor 48 angeschlossen, der die Temperatur des Kraftstoffes 4 misst. Sobald die Temperatur des Kraftstoffes 4 einen Temperaturschwellenwert übersteigt, kann die Steuerungseinrichtung 34 das Ventil 18 öffnen, so dass, wie zuvor beschrieben wurde, der Druck in Kraftstofftank 2 abgebaut wird.
An die Steuerungseinrichtung 34 ist ein Kraftstofffüllstandssensor 46 angeschlossen, der den Füllstand des Kraftstoffes 4 im Kraftstofftank 2 ermittelt. Sobald der Füllstand des Kraftstoffs 4 im Kraftstofftank 2 einen vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet, kann die Steuerungseinrichtung 34 das Ventil 18 öffnen, um den Druck im Kraftstofftank auf die zuvor beschriebene Weise abzubauen.
Es versteht sich, dass die Steuerungseinrichtung 34 dazu ausgebildet sein kann, den Druckabbau des Kraftstofftanks 2 aufgrund einer Kombination der zuvor beschriebenen Kriterien zu steuern. Beispielsweise kann die Steuerungseinrichtung den Druckabbau auf Grundlage des Drucks im Kraftstofftank 2 und/oder des Außendruckes und/oder der Kraftstofftemperatur und/oder des Kraftstofffüllstandes steuern. Die Steuerungseinrichtung kann ferner die Fahrdynamik und/oder die Kraftstoffqualität zum Steuern des Druckabbaus verwenden. Dazu können ein Neigungssensor und/oder ein Kraftstoffqualitätssensor im Kraftfahrzeug vorgesehen sein, die der Steuerungseinrichtung Daten über die Fahrdynamik und/oder über die Kraftstoffqualität liefern.
Die vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass der Abbau eines Drucks im Kraftstofftank 2 eines Kraftfahrzeuges mit einem Hybridantrieb so erfolgt, dass keine Wartezeiten für einen Druckabbau beim Betanken des Fahrzeuges entstehen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009028369 A1 [0009]

Claims

Verfahren zum Abbauen des Druckes in einem Kraftstofftank (2) eines Kraftfahrzeuges, mit den folgenden Schritten: – Ermitteln einer Druckdifferenz zwischen dem Tankinnraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges; – Ermitteln einer Reduzierung des Umgebungsdruckes; und – Ableiten eines gasförmigen Fluids aus dem Kraftstofftank (2) durch einen Filter (22), falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen Druckschwellenwert überschreitet und falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes einen Umgebungsdruckschwellenwert überschreitet.
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Schritte – Ermitteln der Kraftstofftemperatur des Kraftstoffs im Kraftstofftank (2); und – Ableiten eines gasförmigen Fluids aus dem Kraftstofftank (2) durch den Filter (22), falls die Kraftstofftemperatur einen Temperaturschwellenwert überschreitet.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Schritte – Ermitteln eines Kraftstofffüllstandes im Kraftstofftank (2); und – Ableiten eines gasförmigen Fluids aus dem Kraftstofftank (2) durch den Filter (22), falls der Kraftstofffüllstand einen Füllstandschwellenwert unterschreitet.
Kraftstofftank-Druckabbausystem, das dazu ausgebildet ist, den Druck in einem Kraftstofftank (2) eines Kraftfahrzeuges abzubauen, mit – einem Tankdrucksensor (44), der dazu ausgebildet ist, in einem Kraftstofftank (2) eines Kraftfahrzeuges angeordnet zu werden und den Gasdruck in dem Kraftstofftank (2) zu ermitteln, – einem Umgebungsdrucksensor (42), der dazu ausgebildet ist, den Umgebungsdruck zu ermitteln, – einem Ventil (18), das dazu ausgebildet ist, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank (2) zu verhindern oder zu ermöglichen, – einem Filter, durch den der Gasstrom aus dem Kraftstofftank (2) geleitet wird und der dazu ausgebildet ist, Kraftstoffanteile aus dem Gasstrom zu filtern, und – einer Steuerungseinrichtung (34), die dazu ausgebildet ist, einen Druckwert von dem Drucksensor (44) zu empfangen, eine Reduzierung des Umgebungsdruckes zu ermitteln und an das Ventil (18) eine Anweisung auszugeben, um das Ventil (18) zu öffnen oder zu schließen, wobei die Steuerungseinrichtung (34) ferner dazu ausgebildet ist, an das Ventil (18) die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu ermöglichen, falls die Druckdifferenz zwischen dem Tankinnraum und der Umgebung des Kraftfahrzeuges einen Druckschwellenwert überschreitet und falls die Reduzierung des Umgebungsdruckes einen Umgebungsdrucksschwellenwert überschreitet.
Kraftstofftank-Druckabbausystem nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch – einen Temperatursensor (48), der dazu ausgebildet ist, eine Kraftstofftemperatur zu ermitteln, wobei die Steuerungseinrichtung (34) dazu ausgebildet ist, einen Kraftstofftemperaturwert vom Temperatursensor (48) zu empfangen und an das Ventil die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu ermöglichen, falls der Kraftstofftemperaturwert einen Kraftstofftemperaturschwellenwert überschreitet.
Kraftstofftank-Druckabbausystem nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch – einen Kraftstofffüllstandsensor (46), der dazu ausgebildet ist, einen Kraftstofffüllstand im Kraftstofftank zu ermitteln, wobei die Steuerungseinrichtung (34) dazu ausgebildet ist, einen Kraftstofffüllstandswert vom Kraftstofffüllstandssensor (46) zu empfangen und an das Ventil (18) die Anweisung abzugeben, einen Gasstrom aus dem Kraftstofftank zu ermöglichen, falls der Kraftstofffüllstandswert einen Kraftstoffüllstandschwellenwert unterschreitet.
Kraftstofftanksystem für ein Kraftfahrzeug mit einem Kraftstofftank (2) und mit dem Kraftstofftank-Druckabbausystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6.