DE4324015C1 - Großküchengargerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Großküchengargerät mit einer Vielzahl von Einschüben, die mit zu garenden Speisen be­ ladbar und mit mindestens einem auf ein gewünschtes Gar­ zeitintervall einstellbaren Zeitzähler verbunden sind.

Herkömmliche Großküchengargeräte sind darauf ausgerichtet, daß alle zu garenden Speisen ohne Zeitversatz gegart wer­ den, und daß somit alle Speisen zur gleichen Zeit fertig gegart sind. Zu diesem Zweck genügt das Vorhandensein ei­ ner Zeitschaltuhr, die einen Schalter und einen Zeitzähler umfaßt und, sobald das eingeschaltete Großküchengargerät mit zu garenden Speisen beladen, die gewünschte Gartempe­ ratur und die gewünschte Garzeit eingestellt sind, nach Ablauf der eingestellten Garzeit dafür sorgt, daß visuell oder auditiv einer Bedienperson mitgeteilt wird, daß die fertig gegarten Speisen dem Großküchengargerät zu entneh­ men sind.

Immer häufiger besteht jedoch in Großküchen, sei es in einem Gastronomiebetrieb oder einer Kantine, das Bedürf­ nis, Speisen in Anpassung an die individuellen Wünsche der Gäste zu unterschiedlichen Zeitpunkten unter Erfüllung hoher Qualitätsnormen fertig gegart bereitzustellen.

Werden nun aber die Einschübe eines herkömmlichen Großkü­ chengargerätes zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit unter­ schiedlich zu garenden Speisen beladen, so muß beim Vor­ handensein nur einer Zeitschaltuhr eine Bedienperson die unterschiedlichen Garzeiten im Kopf behalten, schriftlich festhalten oder durch wiederholtes Überprüfen des Garzu­ stands der Speisen feststellen, wann welche Speise aus welchem Einschub in fertig gegartem Zustand zu entnehmen ist. Dies stellt nicht nur hohe Ansprüche an das Bedienper­ sonal, sondern ist auch zeit- und somit kostenaufwendig. Außerdem kann leicht eine Qualitätsminderung aufgrund ei­ nes zu langen oder zu kurzen Garens als Folge von Unauf­ merksamkeit oder Überbeanspruchung einer Bedienperson auf­ treten.

Aus der Druckschrift EP 0 313 768 B1 ist bereits ein Para­ metersteuersystem bekannt, das eine programmierte Einrich­ tung zum individuellen Einstellen und Steuern eines oder mehrerer Garzeitintervalle bei einer bestimmten Temperatur umfaßt und an verschiedene Gargeräte anschließbar ist. Dieses Parametersteuersystem ermöglicht somit im Prinzip einen "á-la-carte-Betrieb" eines Großküchengargerätes, bei welchem unterschiedliche Speisen zu unterschiedlichen Zei­ ten je nach Anforderung in das Großküchengargerät einge­ schoben werden. Indem die Möglichkeit besteht, das Gar­ zeitintervall jedes Einschubs einzeln einzustellen und zu steuern, ermöglicht das Einbauen dieses Parametersteuersy­ stems in ein Großküchengargerät zumindest das Aufheben eines Teils der Nachteile eines herkömmlichen, eine Zeit­ schaltuhr benutzenden Großküchengargerätes.

Jedoch müßte bei Verwendung des Parametersteuersystems gemäß der EP 0 313 768 B1 in einem Großküchengargerät eine Bedienperson nach Einstellen der Parameter und Beladen eines Einschubs mit einer zu garenden Speise einen dem entsprechenden Einschub zugewiesenen Knopf zum Aktivieren des entsprechenden Zeitzählers drücken. Gerade in Großkü­ chen, wo meist ein hektischer Betrieb herrscht und nicht nur Fachkräfte arbeiten, kann allerdings nicht ausge­ schlossen werden, daß die Bedienpersonen des Großküchen­ gargerätes nicht gleich nach Einschieben einer zu garenden Speise den entsprechenden Knopf drücken, wodurch erhebli­ che Qualitätsminderung der Speise auftreten kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Groß­ küchengargerät zu schaffen, das obige Nachteile überwindet und automatisch den Beladungszustand eines jeden Einschubs anzeigt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Großküchen­ gargerät gemäß dem Anspruch 1 gelöst.

Die Unteransprüche 2 bis 15 kennzeichnen bevorzugte Aus­ führungsformen des Großküchengargerätes gemäß der Erfin­ dung.

Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß mittels eines Rückkopplungssystems unter Verwendung zumindest eines Schalters, eines Zeitzählers und eines Elements einer Beladungsanzeige pro Einschub eines Großkü­ chengargerätes unter anderem der jeweilige Beladungszu­ stand jedes Einschubs jederzeit automatisch angezeigt wird.

In der nachstehenden Beschreibung ist ein Ausfüh­ rungsbeispiel der Erfindung anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Ansicht eines Gestells, das an einer nicht gezeigten Innenseitenwand eines Großküchengargerätes gemäß der Erfindung angehakt ist, schräg von vorne; und

Fig. 2 eine Teilansicht des in Fig. 1 gezeig­ ten Gestells.

In den Fig.en 1 und 2 ist ein Gestell 10 zu sehen, das zwei parallel angeordnete, hakenförmige Stangen 12-1 und 12-2 sowie sechs quer zu den beiden Stangen 12-1 und 12-2 und parallel zueinander verlaufende, äquidistant angeord­ nete Schienen 16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5 und 16-6 um­ faßt. Parallel zu den Stangen 12-1 und 12-2 ist an einer Seite des Gestells 10, wenn sich das Gestell 10 im Garraum eines Großküchengargerätes gemäß der Erfindung befindet, eine Leiste 14 angeordnet, an welcher mechanische Schalter 18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5 und 18-6 so angebracht sind, daß sich jeder Schalter 18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5 und 18-6 von der Leiste 14 abhebt und jeweils in ein Ende ei­ ner Schiene 16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5 bzw. 16-6 hinein­ ragt, wie der Teilansicht von Fig. 2 deutlich zu entneh­ men ist.

In einem Großküchengargerät gemäß der Erfindung ist an den beiden Innenseitenwänden jeweils ein Gestell 10 mittels der hakenförmigen Enden der Stangen 12-1 und 12-2 anbring­ bar, wobei die beiden Gestelle 10 spiegelsymmetrisch zu­ einander aufgebaut sind. Dabei sind die sich gegenüberlie­ genden Schienen 16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5 und 16-6 so angeordnet, daß jeweils zwei Schienen 16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5 und 16-6 zum Bilden eines von sechs Einschüben ineinander fluchten. Die Schalter 18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5 und 18-6 der beiden nahe den hinteren Enden der In­ nenseitenwände angeordneten Leisten 14 sind dabei so mit­ einander verbunden, daß, erst wenn ein nicht gezeigter Behälter für zu garende Speisen soweit in einen der Ein­ schübe eingeschoben wird, bis er beide der in diesem Ein­ schub plazierten Schalter 18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5 bzw. 18-6 kontaktiert, ein Signal an einen nicht gezeigten Mikrocomputer geschickt wird.

Die prinzipielle Arbeitsweise eines Großküchengargerätes gemäß der Erfindung ist im folgenden exemplarisch be­ schrieben:

Ist keine Speise in dem Großküchengargerät vorhanden, so ist dies den sechs nicht gezeigten, jeweils einem der sechs Einschübe zugeordneten LED-Anzeigen, die die Elemen­ te einer nicht gezeigten Beladungsanzeige bilden, dadurch zu entnehmen, daß sie grün leuchten.

Wird nun die nicht gezeigte Tür des nicht gezeigten Gar­ raums des Großküchengargerätes geöffnet und zwischen die zweiten Schienen 16-2 ein Behälter mit einer zu garenden Speise eingeschoben, so sorgt der Behälter beim Kontaktie­ ren der beiden zweiten Schalter 18-2 automatisch über den Mikrocomputer dafür, daß ein den zweiten Schienen 16-2 zugeordneter, zweiter, nicht gezeigter Zeitzähler einge­ schaltet wird, und daß die den zweiten Schienen 16-2 zu­ gewiesene, zweite LED-Anzeige rot leuchtet, sobald die Tür des Garraums verschlossen ist. Das Schließen der Tür wird dabei mit Hilfe eines nicht gezeigten, mit dem Mikrocompu­ ter verbundenen, mechanischen Zusatzschalters, der zwi­ schen der Tür und dem Garraum angeordnet ist, detektiert. Außerdem ist die von dem zweiten Zeitzähler zu zählende, der Garzeit der eingeschobenen Speise entsprechende Zeit zuvor über einen nicht gezeigten, zweiten Drehknopf zum Einstellen des zweiten Zeitzählers eingegeben worden. Hat der zweite Zeitzähler die eingestellte Zeit gezählt, so schickt er ein entsprechendes Signal zu dem Mikrocomputer, der seinerseits dafür sorgt, daß die zweite LED-Anzeige grün aufblinkt. Dies zeigt Bedienpersonen an, daß die zwi­ schen den zweiten Schienen 16-2 eingeschobene Speise fer­ tig gegart und aus dem Großküchengargerät zu entfernen ist. Wann die fertig gegarte Speise entfernt wird, bekommt der Mikrocomputer von den Schaltern 18-2 mitgeteilt, wor­ aufhin der Mikrocomputer seinerseits veranlaßt, daß die zweite LED-Anzeige nicht mehr grün blinkt, sondern konti­ nuierlich grün leuchtet.

Öffnet aber eine Bedienperson die Tür des Garraums, schiebt eine weitere Speise zwischen die dritten Schienen 16-3 ein und schließt schließlich die Tür wieder, während die zwischen den zweiten Schienen 16-2 eingeschobene Spei­ se noch nicht fertig gegart ist und die zweite LED-Anzeige rot leuchtet, so wird folgendes über den Mikrocomputer veranlaßt:

Auf ein Signal der dritten Schalter 18-3 hin wird der den dritten Schienen 16-3 zugeordnete, dritte Zeitzähler akti­ viert, wobei die vom dritten Zeitzähler zu zählende, der Garzeit der neu eingeschobenen Speise entsprechende Zeit, die zuvor über einen nicht gezeigten dritten Drehknopf eingegeben und eingestellt worden ist, zu laufen beginnt und die den dritten Schienen 16-3 zugewiesene LED-Anzeige von grün auf rot schaltet.

Die von dem zweiten Zeitzähler zu zählende Zeit wird neu bestimmt und entsprechend korrigiert, um den beim Öffnen der Tür entstandenen Wärmeverlust zu kompensieren.

Hat der zweite Zeitzähler die korrigierte Zeit gezählt, wird die zweite LED-Anzeige dazu gebracht, grün zu blinken, während die dritte LED-Anzeige noch immer rot leuchtet. Bedienpersonen wird somit automatisch mitgeteilt, daß nur die zwischen den zweiten Schienen 16-2 eingeschobene Spei­ se fertig gegart und zu entfernen ist. Daraufhin wird eine Bedienperson die Tür des Großküchengargerätes öffnen, die Speise aus dem durch die zweiten Schienen 16-2 gebilde­ ten, zweiten Einschub entfernen und anschließend die Tür wieder schließen. Dies führt dazu, daß schließlich die zweite Anzeige grün und die dritte Anzeige noch immer rot leuchtet.

Um den bei diesem öffnen der Tür entstandenen Wärmeverlust zu kompensieren, wird die vom dritten Zeitzähler zu zäh­ lende Zeit neu bestimmt und entsprechend korrigiert.

Sobald der dritte Zeitzähler die korrigierte Zeit gezählt hat, wird die dritte LED-Anzeige dazu gebracht, grün zu blinken, um anzuzeigen, daß nun auch die Speise zwischen den dritten Schienen 16-3 fertig gegart und zu entnehmen ist. Wird schließlich auch der Speisenbehälter im dritten Einschub aus dem Großküchengargerät entfernt, leuchten wieder alle LED-Anzeigen kontinuierlich grün.

Kommt das erfindungsgemäße Großküchengargerät bei einer "Fast-Food-Kette" zum Einsatz, so dient es im wesentlichen nur dem Garen von kalibrierten Speisen, die bei einer be­ stimmten Temperatur alle die gleiche Garzeit benötigen, wodurch für alle Zeitzähler die gleiche Garzeit einzugeben ist. Ist das Großküchengargerät eingeschaltet und die ge­ wünschte Garzeit eingestellt, kann jede Bedienperson in beliebiger Reihenfolge die sechs Einschübe mit Behältern für zu garende Speisen füllen und bekommt automatisch mit­ geteilt, wann welchem Einschub eine fertig gegarte Speise zu entnehmen ist.

Abhängig von dem Beladungszustand des Großküchengargerätes sowie der in demselben herrschenden Feuchtigkeit kann der Mikrocomputer die Temperatur im Garraum variieren, um die gewünschte Qualität der fertig gegarten Speisen sicherzu­ stellen und Energie zu sparen. Zu diesem Zweck ist vor­ teilhafterweise ein Feuchtigkeitssensor im Garraum instal­ liert.

Bezugszeichenliste

10 Gestell
12-1, 12-2 Stange
14 Leiste
6-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5, 16-6 Schiene
18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6 Schalter

Claims (15)

1. Großküchengargerät mit einer Vielzahl von mit zu garen­ den Speisen beladbaren Einschüben, bei dem jedem Einschub jeweils zumindest ein beim Beladen automatisch betätigba­ rer Schalter (18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6) sowie ein mit dem zumindest einen Schalter verbundener, auf die gewünschte Garzeit einstellbarer Zeitzähler zugeordnet ist und bei dem eine Beladungsanzeige vorgesehen ist, welche für jeden Einschub mit Hilfe der Schalter (18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6) und der Zeitzähler anzeigt, ob der Einschub beladen und ob die im Einschub befindliche Speise fertig gegart ist.

2. Großküchengargerät nach Anspruch 1, bei dem auf das Beladen eines Einschubs hin zunächst ein erstes Signal den mit diesem Einschub verbundenen Zeitzähler automatisch ak­ tiviert und ein mit diesem Einschub verbundenes Element der Beladungsanzeige von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand umschaltet und nach dem Ablauf der ge­ wünschten Garzeit für den beladenen Einschub der zugehöri­ ge Zeitzähler ein zweites Signal aussendet, das ein Um­ schalten des zugeordneten Elements der Beladungsanzeige in einen dritten Zustand hervorruft.

3. Großküchengargerät nach Anspruch 2, bei dem das erste Signal erst entsteht, wenn ein Einschub mit einer zu ga­ renden Speise beladen und die Tür des Großküchengargerätes geschlossen ist.

4. Großküchengargerät nach Anspruch 3, bei dem mindestens ein mechanischer Zusatzschalter in Abhängigkeit von der Stellung der Tür des Großküchengargerätes tätig ist.

5. Großküchengargerät nach einem der vorangegangenen An­ sprüche, bei dem jeder Einschub zwei getrennt voneinander angeordnete Schalter (18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6) aufweist, die beide durch das Einschieben einer zu garen­ den Speise aktiviert sein müssen, damit besagtes erste Signal entsteht.

6. Großküchengargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Schalter (18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6) mechanisch betätigt sind.

7. Großküchengargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Schalter von Lichtschranken betätigt sind.

8. Großküchengargerät nach einem der vorangegangenen An­ sprüche, bei dem ein Temperatursensor in dem Garraum mit einem Mikrocomputer verbunden ist, mit dem die Garzeit in Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur korrigierbar st.

9. Großküchengargerät nach Anspruch 8, bei dem der beim öffnen der Tür entstehende Wärmeverlust über den Mikrocom­ puter kompensierbar ist.

10. Großküchengargerät nach Anspruch 8 oder 9, bei dem der Mikrocomputer die Zeitzähler enthält.

11. Großküchengargerät nach einem der vorangegangenen An­ sprüche, bei dem die Wärmeleistung in Abhängigkeit vom Beladungszustand einstellbar ist.

12. Großküchengargerät nach einem der vorangegangenen An­ sprüche, bei dem jeder Einschub zwei Schienen (16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5, 16-6) zum Aufnehmen eines Behälters für zu garende Speisen umfaßt, welche Bestandteil von an die Innenseitenwände des Großküchengargerätes anbringbaren Gestellen (10) sind, wobei pro Einschub ein Schalter (18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6) in einer der beiden Schienen (16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5, 16-6) angeordnet ist.

13. Großküchengargerät nach Anspruch 12, bei dem in jeder Schiene (16-1, 16-2, 16-3, 16-4, 16-5, 16-6) ein Schalter (18-1, 18-2, 18-3, 18-4, 18-5, 18-6) angeordnet ist.

14. Großküchengargerät nach einem der vorangegangenen An­ sprüche, bei dem die Beladungsanzeige akustische Signale aussendet.

15. Großküchengargerät nach einem der vorangegangenen An­ sprüche, bei dem die Beladungsanzeige optische Signale aussendet.