DE4323932C1 - Magnetsystem zur Teilchenseparation - Google Patents
Magnetsystem zur TeilchenseparationInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Magnetsystem zur
Teilchenseparation gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges System ist grundsätzlich bereits aus der
US 3,448,857 und der DE 38 23 944 C1 bekannt.
Bei den bekannten Magnetsystemen sind die verwendeten Per
manentmagneten senkrecht zur Zylindertrommel polarisiert und
die Orientierung radial benachbarter Permanentmagneten ist
entgegengesetzt. Oberhalb oder um das Magnetsystem herum ist
ein Austragsband geführt, auf dem zu separierende Teilchen
herangeführt werden. Durch das auf die Teilchen wirkende
magnetische Wechselfeld wird in den Teilchen ein von deren
Form, Material und Masse abhängiger Induktionsstrom erzeugt,
der mit dem Magnetfeld wechselwirkt und zu einer unter
schiedlichen Ablenkung der Teilchen führt, so daß diese se
pariert werden können. Die Stärke der Ablenkung hängt unter
anderem von der auf dem Austragsband erzielbaren Feldstärke
und andererseits von der Drehzahl der Zylindertrommel ab.
Bei den bekannten Magnetsystemen ist die auf dem Austrags
band erreichbare Feldstärke durch das verfügbare Magnetma
terial und den Abstand zwischen Austragsband und Magnet
oberfläche begrenzt. Einer Erhöhung der Drehzahl sind enge
Grenzen gesetzt, da die auf die einzelnen Permanentmagnete
wirkenden Zentrifugalkräfte mit der Drehzahl stark zunehmen
und dazu neigen, die Magneten aus ihrer Verankerung an der
Trommel herauszureißen. Diesem Umstand wird beispielsweise
dadurch Rechnung getragen, daß die auf die Trommel aufge
klebten Magneten durch eine umlaufende Bandage aus Glasfa
sern oder Aramidfasern zusätzlich gesichert werden. Eine
solche Bandage erhöht jedoch den Abstand zwischen Magnet
oberfläche und Austragsband, verringert die nutzbare Feld
stärke und wirkt damit der Wirkung der Drehzahlerhöhung
entgegen.
Mit herkömmlichen Magnetsystemen lassen sich Feldstärken an
der Magnetoberfläche von bis zu 0,5 Tesla und Feldstärken
auf dem Austragsband von etwa 0,15 bis 0,2 Tesla erzielen.
Die maximale Drehzahl solcher Systeme liegt bei etwa
3000 U/min.
Weiterhin ist ein Magnetsystem aus der EP 350 196 A2 bekannt, das eine Trom
mel mit an ihrem Umfang in Längsrichtung angeordneten Reihen von Permanent
magneten aufweist, welche radial polarisiert sind. Die Zwischenräume sind bei dem
bekannten System durch in Umfangsrichtung polarisierte Magnete zur Verbes
serung des magnetischen Flusses im Außenbereich überbrückt.
Aus der DE-P 22757 ist weiterhin eine permanentmagnetische Scheidewalze
bekannt, bei der jeweils zwei gleichnamige Magnetpole der Magnete an eine
Weicheisenplatte grenzen.
Aus der DE-C 4393 geht darüberhinaus ein gattungsgemäßes Magnetsystem her
vor, dessen Leitstäbe mittels Aussparungen mit dem antimagnetischen Material
verbunden werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Angabe eines
Magnetsystems, das höhere Feldstärken an der Magnetoberflä
che und auf dem Austragsband zur Verfügung stellt. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Magnetsystem
anzugeben, bei dem die Befestigung der Magnete höhere Dreh
zahlen erlaubt.
Die vorgenannten Aufgaben werden gelöst durch ein Magnetsy
stem zur Teilchenseparation, mit einer drehbaren Zylinder
trommel, längs deren Umfang eine Vielzahl von Permanentma
gneten befestigt sind, und das dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Magnete im Querschnitt tangential zur Trommel pola
risiert sind, wobei benachbarte Magnete jeweils durch ein
Abstandsteil aus ferromagnetischem Material getrennt sind,
und daß die Magnete so orientiert sind, daß an ein Abstand
steil jeweils gleichnamige Magnetpole grenzen. Das erfin
dungsgemäße Magnetsystem zeichnet sich durch hohe Oberflä
chenfeldstärken aus, da die an die Magnete grenzenden
Abstandsteile aus ferromagnetischem Material die Feldlinien
ohne Verlust an die Oberfläche leiten, wo sie praktisch
senkrecht austreten und zum benachbarten Abstandsteil rück
geführt sind. Unnötige Feldstärkeverluste durch Luftspalte
sind vermieden, da die Ausgänge der Permanentmagnete prak
tisch an die Magnetoberflächen verlegt sind. Gleichzeitig
sind magnetische Rückschlüsse aufgrund des ausreichenden
Abstands benachbarter Abstandsteile hinreichend vermieden.
Es ist bevorzugt, daß die Abstandsteile aus Eisen bestehen.
Mit diesem Material werden sehr gute Ergebnisse erzielt.
Ferner ist bevorzugt, daß die Abstandsteile in der Trommel
oberfläche verankert sind und ein zwischen zwei benachbar
ten Abstandsteilen angeordneter Magnet durch diese gehalten
wird. Da die Permanentmagnete selbst spröde sind und unter
Zugbelastung zum Bruch neigen, empfiehlt sich die Veranke
rung der Abstandsteile. Diese können die zwischen ihnen
befindlichen Magnete von zwei Seiten und ggf. auch von oben
halten, so daß die Magnete nur auf Druck belastet werden.
Der Trommelmantel besteht bevorzugt aus einem unmagnetischen
Material, so daß ein magnetischer Rückschluß im Trommelman
tel verhindert ist. Als unmagnetische Materialien kommen
insbesondere Edelstahl (VA) oder Aluminium in Frage.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Abstand
steile im Querschnitt schwalbenschwanzförmige Sockel auf,
die in entsprechenden im Trommelmantel gebildeten Nuten
aufgenommen sind. Die Abstandsteile können in axialer Rich
tung mit den Sockeln in die entsprechenden Nuten aufgescho
ben werden und sind radial gesichert.
Die Abstandsteile stehen über die Magnete bevorzugt radial
nach außen über und weisen in ihren überstehenden Abschnit
ten Ausnehmungen auf, wobei die Ausnehmungen benachbarter
Abstandsteile einander zugewandt und jeweils zur Aufnahme
eines Verschlußelementes bestimmt sind. Auf diese Weise kann
der zwischen zwei benachbarten Abstandsteilen aufgenommene
Magnet durch ein in die Ausnehmungen eingeschobenes Ver
schlußelement radial gesichert werden. Durch die Verschluß
teile werden die für die Magneten zur Verfügung stehenden
Räume allseitig abgeschlossen.
Es ist in einer alternativen Ausführungsform bevorzugt, daß
die Abstandsteile die Magneten kraftschlüssig fixieren. Dies
geschieht dadurch, daß die Abstandsteile und benachbarten
Magnete einander berührende Kontaktflächen bilden, die einer
gegensinnig gerichteten Bewegung einen erheblichen Reibwi
derstand entgegengesetzt, so daß eine Lösung der Magneten
aus dem Kraftschluß mit den Abstandsteilen in radialer
Richtung erschwert ist.
Es ist in einer weiteren Ausführungsform bevorzugt, daß die
Abstandsteile sich radial nach innen im Querschnitt verjün
gen und dazwischen befindliche entsprechend geformte Magnete
formschlüssig festkeilen. In dieser Ausführungsform entfällt
ein zusätzliches Verschlußelement und die Abstandsteile
selbst sind so ausgebildet, daß sie den dazwischen gelager
ten Magneten formschlüssig festkeilen und gegen radiale
Herauslösung sichern.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Aus
führungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt eine grundsätzliche Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Magnetsystems im Querschnitt.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Magnetsystems ebenfalls im Querschnitt.
In Fig. 1 ist eine herkömmliche Zylindertrommel 2 gezeigt,
auf der im Querschnitt entlang des Umfangs abwechselnd ein
Permanentmagnet 4 und ein Abstandsteil 6 befestigt sind. Die
Permanentmagneten ebenso wie die Abstandsteile bilden in
axialer Richtung lange Stäbe. Die Permanentmagneten sind
parallel bzw. tangential zur Trommeloberfläche magnetisiert,
so daß eine Seitenfläche eines Permanentmagneten beispiels
weise einen Nordpol bildet und eine gegenüberliegende Sei
tenfläche desselben Permanentmagneten einen Südpol bildet.
Die Permanentmagnete bestehen aus bevorzugt Neodymboreisen.
Die einander gegenüberliegenden Polflächen benachbarter
Magnete 4 haben somit gleiche Polarität, so daß diese an das
Abstandsteil grenzenden Magnetpole sich abstoßen und eine
besonders hohe Feldstärke an der Oberfläche des Abstand
steils 6 erzeugen. In dieser ersten Ausführungsform der
Erfindung sind die Permanentmagneten in herkömmlicher Weise
auf der Trommel aufgeklebt und ggf. durch eine (nicht
gezeigte) Bandagierung aus Kunststoffasern bzw. Aramidfasern
bzw. Glasfasern gesichert.
Mit dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetsy
stems sind Oberflächen-Magnetfeldstärken von bis zu 0,75 Tesla
erzielbar, die zu Feldstärken auf dem Austragsband von
0,25 bis 0,3 Tesla führen. Somit liefert das erfindungsge
mäße Magnetsystem im Vergleich zum o. g. Stand der Technik
um etwa 50% höhere Feldstärken, was eine bessere Separier
barkeit der Teilchen ermöglicht.
Die in Fig. 2 im Querschnitt gezeigte zweite Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Magnetsystems weist eine aus
Edelstahl (VA) bestehende Trommel 2 auf, in der axial ge
führte Nuten von schwalbenschwanzförmig radial nach außen
verjüngtem Querschnitt gebildet sind. Die Nuten sind zur
Aufnahme entsprechend schwalbenschwanzförmig ausgebildeter
Sockel 8 an den Abstandsteilen 6 bestimmt, die axial in die
Nuten eingeschoben werden. Dadurch läßt sich eine besonders
gute Radialfixierung der Abstandsteile erzielen. Die Ab
standsteile 6 sind über die Permanentmagneten 4 hinaus ra
dial verlängert und weisen in ihren überstehenden Abschnit
ten 12 seitlich gebildete axial erstreckte Ausnehmungen 14
von zackenförmigem Querschnitt auf.
Die einander gegenüberliegenden Ausnehmungen 14 benachbarter
Abschlußteile 6 sind zur Aufnahme eines keilförmigen Ver
schlußelementes 10 bestimmt, das ebenfalls axial zwischen
den Ausnehmungen 14 eingeführt wird. Das Verschlußelement 10
verriegelt den eingeschlossenen Magneten 4 in seiner Posi
tion und sichert ihn insbesondere gegen radiales Ausbrechen.
Eine Befestigung der Magneten 4 durch Verkleben auf der
Trommel entfällt.
Die Anordnung nach Fig. 2 ermöglicht im Betrieb ebenfalls
Feldstärken von bis zu 0,75 Tesla an der Oberfläche und von
etwa 0,25 bis 0,3 Tesla im Bereich des Austragsbands. Diese
Werte liegen um etwa 50% über den Werten herkömmlicher
Magnetsysteme, wie sie oben dargestellt sind, wenn man den
selben Abstand zwischen Trommeloberfläche und Austragsband
zugrunde legt. Ferner erlaubt diese Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Magnetsystems Drehzahlen von etwa 5000 bis
7000 U/min aufgrund der besseren Befestigung der Permanent
magnete. Diese Werte liegen um etwa 100% über den Werten
von herkömmlichen Magnetsystemen. Wenn man annimmt, daß die
auf dem Austragsband erzielbare Kraft proportional zur
Feldstärke zum Quadrat multipliziert mit der Drehzahl ist,
so ergibt sich bei einem Drehzahlfaktor von 2 und einem
Feldstärkenfaktor von 1,5, wie oben erwähnt, ein Kraftfaktor
von 4,5, d. h. eine Steigerung der Trennwirkung um den Fak
tor 4-5.
Durch die erhebliche Steigerung der verfügbaren Feldstärke
und der erreichbaren Drehzahl lassen sich bei gleichen
Luftspalt-Abständen zwischen Magnetoberfläche und Austrags
band im Vergleich zum Stand der Technik erheblich gestei
gerte Kräfte erzielen, die eine erheblich verbesserte Tren
nung unterschiedlicher Materialteilchen zulassen. Dieser
Gesichtspunkt gewinnt insbesondere im Rahmen der steigenden
Wiederverwertung und des Recyclings von Abfallprodukten
große Bedeutung.
Claims (9)
1. Magnetsystem zur Teilchenseparation, mit einer drehbaren
Zylindertrommel (2), längs deren Umfang eine Vielzahl
von Permanentmagneten (4) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (4) im Quer
schnitt tangential zur Trommel (2) polarisiert sind,
benachbarte Magnete (4) jeweils durch ein Abstandsteil
(6) aus ferromagnetischem Material getrennt sind, und
die Magnete (4) so orientiert sind, daß an ein Abstands
teil (6) jeweils gleichnamige Magnetpole grenzen.
2. Magnetsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandsteile (6) aus Eisen bestehen.
3. Magnetsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet daß die Abstandsteile (6) in der Trommelober
fläche verankert sind und ein zwischen zwei benachbarten
Abstandsteilen (6) angeordneter Magnet (4) durch diese
gehalten wird.
4. Magnetsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trommelmantel (2) aus einem unmagnetischen
Material besteht.
5. Magnetsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsteile (6) im
Querschnitt schwalbenschwanzförmige Sockel (8) auf
weisen, die in entsprechenden im Trommelmantel (2) ge
bildeten Nuten aufgenommen sind.
6. Magnetsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandsteile (6) über die Magnete (4) radial
nach außen überstehen und in ihren überstehenden Ab
schnitten (12) Ausnehmungen (14) aufweisen, wobei die
Ausnehmungen (14) benachbarter Abstandsteile (6) einan
der zugewandt und jeweils zur Aufnahme eines Verschluß
elementes (10) bestimmt sind.
7. Magnetsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das eingesetzte Verschlußelement (10) den zwischen
den Abstandsteilen (6) eingeschlossenen Magneten (4)
in radialer Richtung festlegt.
8. Magnetsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsteile (6) die
Magnete (4) kraftschlüssig fixieren.
9. Magnetsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsteile sich
radial nach innen verjüngen und die dazwischen befind
lichen entsprechend geformten Magnete formschlüssig
festkeilen.
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