DE4323519C2 - Verfahren zur Herstellung von donorsubstituierten N-Formylaminoaromaten und donorsubstituierte Formanilide und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von donorsubstituierten N-Formylaminoaromaten und donorsubstituierte Formanilide und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein einstufiges Verfahren zur
Herstellung von donorsubstituierten N-Formylaminoa
romaten aus aromatischen Nitroverbindungen und
Ameisensäure unter Palladiumkatalyse, sowie donor
substituierte Formanilide.
N-Formylaminoaromaten, insbesondere donorsubsti
tuierte N-Formylaminoaromaten sind von technischer
Bedeutung. Sie finden in der organischen Chemie eine
vielfältige Anwendung, beispielsweise als Zwischenpro
dukte bei der Herstellung von pharmazeutisch wirksa
men Substanzen, Pflanzenschutzmitteln, wie Herbiziden
und Fungiziden, Farbstoffen und Druckhilfsmitteln.
Die heute allgemein angewendete Methode zur Her
stellung dieser Verbindungen geht von aromatischen
Nitroverbindungen aus, die nach gängigen Zwei-Stufen-
Verfahren zum Amin reduziert und anschließend mit
Ameisensäurederivaten, häufig mit teuren Reagenzien
oder Nebenprodukte produzierenden Acylierungsmit
teln, formyliert werden. In der Literatur finden sich zahl
reiche Beispiele für diese Vorgehensweise. Exempla
risch seien hier genannt: Balczewski et al., Tetrahedron
Lett., 1990, 569; EP-A 370 880 und US 4 520 030.
H. Alper und K. E. Haskem (J. Am. Chem. Soc 103
(1981) 6514) beschreiben die einstufige Darstellung von
N-Formylaminoaromaten aus Nitroverbindungen und
Synthesegas in Anwesenheit von Natriummethoxid und
Eisen- oder Rutheniumcarbonylclustern. Neben gerin
gen Ausbeuten hat dieses Verfahren als weiteren Nach
teil, daß mit teuren und teilweise giftigen Katalysatoren
gearbeitet wird.
T. van Es und B. Staskun berichten von einer Methode
zur direkten reduktiven Formylierung von aromati
schen Nitroverbindungen durch Umsetzung mit Amei
sensäure in Gegenwart von Raney-Legierung. Ein gro
ßer Nachteil dieser Methode ist es, daß eine äquivalente
Gewichtsmenge an Raney-Legierung eingesetzt wer
den muß.
E. Lebenstet und W. Schumach (Arch. Pharmaz. 308
(1975) 977) geben eine Methode zur Darstellung von
Formaniliden an, wonach aromatische Nitroverbindun
gen mit molekularem Wasserstoff und Ameisensäure in
Gegenwart von Palladium umgesetzt werden. Nachteil
ig bei dieser Methode ist, daß gasförmiger Wasserstoff
eingesetzt werden muß.
In der EP-A 0 455 917 ist die direkte reduktive For
mylierung von aromatischen Nitroverbindungen zu
N-Formylaminoaromaten mit Ameisensäure in einer
CO-Atmosphäre beschrieben, wobei vorzugsweise bei
erhöhtem Druck gearbeitet wird. Als Katalysatoren die
nen Palladium bzw. Palladiumverbindungen und stick
stoffhaltige Bicyclen, wie Phenathrolin. Nachteile sind
hier die teuren Stickstoffverbindungen und das aufwen
dige Arbeiten mit Kohlenmonoxid unter Druck.
Es bestand daher weiterhin Bedarf an einem sicheren,
einfachen und ökonomischen Verfahren zur Herstellung
von N-Formylaminoaromaten.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich do
norsubstituierte aromatische Nitroverbindungen mit
Ameisensäure in Gegenwart eines Palladiumkatalysa
tors drucklos zu aromatischen N-Formylaminoverbin
dungen umsetzen lassen, ohne daß weitere Reduktions
mittel, wie Wasserstoff oder Kohlenstoffmonoxid, zuge
setzt werden müßten.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein einstufiges
Verfahren zur Herstellung von donorsubstituierten aro
matischen N-Formylaminoverbindungen aus donorsub
stituierten aromatischen Nitroverbindungen und Amei
sensäure in Gegenwart eines Palladiumkatalysators bei
Temperaturen von etwa 0°C bis etwa 200°C, dadurch
gekennzeichnet, daß keine weiteren Reduktionsmittel
zugesetzt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden do
norsubstituierte aromatische N-Formylaminoverbin
dungen in hoher Reinheit und guter Ausbeute erhalten.
Das Verfahren ermöglicht ein einfaches apparatives Ar
beiten unter Atmosphärendruck bei gleichzeitigem Ein
satz kostengünstiger Materialien.
Eine donorsubstituierte aromatische Nitroverbin
dung im Sinne der Erfindung ist eine mono-, bi- oder
polycyclische aromatische Nitroverbindung, die auch
Heteroatome, wie Stickstoff oder Sauerstoff, enthalten
kann, welche mindestens einen Substituenten mit einem
dominierenden positiven induktiven und/oder mesome
ren Effekt trägt. Zur Definition der Begriffe "positiver
induktiver und/oder mesomerer Effekt" siehe z. B. J.
March, Advanced Organic Chemistry, 2nd. Edition, Seite
20-22 und 246-248, Mc Graw. Hill, 1977.
Der positive induktive und/oder mesomere Effekt des
Substituenten ist dann dominierend, wenn die Elektro
nendichte in dem aromatischen Ringsystem erhöht ist
im Vergleich zu einem System mit Wasserstoff an der
Stelle des Substituenten.
Vorzugsweise sitzt ein Donorsubstituent in ortho-
oder para-Stellung zu der Nitrogruppe und vorzugswei
se enthält die aromatische Nitroverbindung zwei oder
mehr Donorsubstituenten.
Beispiele für Donorsubstituenten sind R, NR2, NHR,
NH2, OH, OR, NHCOR, OCOR, SR (R: Alkylgruppe).
Bevorzugt eingesetzte aromatische Nitroverbindungen
sind solche der Formel (I),
worin die Symbole und Indizes folgende Bedeutung ha
ben:
A ist Phenyl oder Naphthyl,
R ist gleich oder verschieden ein Substituent aus der Gruppe
A ist Phenyl oder Naphthyl,
R ist gleich oder verschieden ein Substituent aus der Gruppe
- a) -R', -OR', -O-Phenyl, -O-COR, -O-CO- Phenyl, -OH, -NH2, -NHR', -SR', -S-Phenyl, -NR'R", Morpholin-4-yl, Piperidin-1-yl, Pipera zin-1-yl, Pyrrolidin-1-yl, Imidazolidin-1-yl, Pyrazoli din-1-yl, Indolin-1-yl, -NH(Phenyl), -NR'Phenyl, -CH=CH-Phenyl, wobei Phenylreste durch ei nen oder mehrere der Reste R substituiert sein können, oder
- b) -H, -NO2, -CN, -SO2R', -SO3H, -CHO, -COR', -COOH, -COOPhenyl, -COOR', -CONH2, -CONHR', -CONR'R1', -CCl3, -CF3, -F, -Cl, -B, -I,
R', R" sind unabhängig voneinander eine geradkettige
oder verzweigte Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylkette mit 1
bis 12 Kohlenstoffatomen,
n ist 1 bis 5 bzw. 1 bis 7 je nach Art des Ringsystems,
mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R aus der Gruppe a gewählt ist.
n ist 1 bis 5 bzw. 1 bis 7 je nach Art des Ringsystems,
mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R aus der Gruppe a gewählt ist.
Besonders bevorzugt stehen die Reste R, gleich oder
verschieden, für ein Wasserstoffatom, eine Methyl-,
Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, tert.-Bu
tyl-, n-Pentyl-, i-Pentyl-, n-Hexyl-, n-Heptyl-, n-Octyl-,
2-Ethylhexyl-, 2-Ethyldecyl-, n-Decyl-, n-Dodecyl-, fer
ner eine Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Isopropoxy-, Bu
toxy-, Pentyloxy-, Hexyloxy-, Octyloxy-, 2-Ethylhex
yloxy-, Decyloxy-, Dodecyloxy-, ferner eine Carbonsäu
re-, Carbonsäuremethylester-, Carbonsäureethylester-,
Carbonsäurepropylester-, Carbonsäurebutylester-, Car
bonsäurepentylester-, Carbonsäurehexylester-, Carbon
säure-2-ethylhexylester-, Carbonsäurephenylester-,
Formyl-, Carbonsäureamid-, Carbonsäuredimethyla
mid-, Carbonsäurediethylamid-, Carbonsäuremethyla
mid-, Carbonsäureethylamid-, ferner eine N,N-Dime
thylamino-, N,N-Diethylamino-, N-Methylamino-, N-Et
hylamino-, N,N-Methylethylamino-, N,N-Dipropylami
no-, N,N-Dibutylamino-, N-Morpholino-, schließlich ei
ne Acetoxy-, Propionyloxy- und Butyryloxygruppe und/oder
eine Phenylgruppe, die ebenfalls mit den aufge
führten Resten R substituiert sein kann, ganz besonders
bevorzugt ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Ethyl-,
Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy-, Butoxy-, Isooctyloxy-
oder eine N-Morpholino-, N-Methylamino-, N,N-Dime
thylamino-, N-Ethylamino-, N,N-Diethylamino- oder ei
ne N,N-Methylethylaminogruppe.
Als Katalysator können metallisches Palladium oder
Palladiumverbindungen eingesetzt werden, bevorzugt
ist die Verwendung von Palladiummetall.
Der Palladiumkatalysator kann sowohl homogen als
auch heterogen eingesetzt werden. Bevorzugt ist die
Verwendung heterogener Palladiumträgerkatalysato
ren. Dabei wird der Palladiumkatalysator zweckmäßi
gerweise auf einem Trägermaterial, wie Aktivkohle,
Calciumcarbonat, Bariumsulfat, Bimsstein, Tonerde,
Kieselgur, Kieselgel, Graphit, Magnesiumoxid, und/oder
Aluminiumoxid angewendet. Bevorzugt wird Pal
ladium auf Aktivkohle und/oder Aluminiumoxid und/oder
Kieselgel zur Anwendung gebracht.
Bei den heterogenen Palladiumkatalysatoren ist es
zweckmäßig, einen Palladiumkatalysator anzuwenden,
der etwa 0,5-20 Gew.-%, vorzugsweise 1-10 Gew.-%
Palladium, bezogen auf das Trägermaterial, enthält.
Hinsichtlich des Mengenverhältnisses von Palladium
zu Nitroaromat ist es zweckmäßig, etwa 0,001 bis etwa
20 mol-%, vorzugsweise etwa 0,05 bis etwa 5 mol-%
Palladium, bezogen auf den Nitroaromaten, anzuwen
den.
Was das Mengenverhältnis der Reaktanden anbe
langt, so ist es zweckmäßig 1 mol Nitroaromaten mit
4-500 mol, vorzugsweise mit 5-300 mol, Ameisensäu
re zur Umsetzung zu bringen.
Das Verfahren wird vorzugsweise in technischer
Ameisensäure, reiner Ameisensäure oder einer wäßri
gen Lösung von Ameisensäure durchgeführt.
Es kann bei bestimmten donorsubstituierten Nitroa
romaten auch von Vorteil sein, das Verfahren in einer
organischen Lösung von Ameisensäure durchzuführen.
Bevorzugte organische Lösungsmittel sind Tetrahydro
furan, Dioxan, Ameisensäuremethyl- und -ethylester.
Besonders bevorzugt sind als Lösungsmittel techni
sche Ameisensäure oder wäßrige Lösungen von Amei
sensäure, mit einem Gehalt an Ameisensäure von 20 bis
99 Gew.-%, bevorzugt von 50-95 Gew.-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Tempera
turen von etwa 0 bis etwa 200°C, vorzugsweise 20
bis 180°C, besonders bevorzugt 30 bis 150°C durch
geführt.
Unter Umständen ist es vorteilhaft die Reaktionen in
einem Mehrphasensystem durchzuführen.
Bei der Reaktion der donorsubstituierten Nitroaro
maten kann es gegebenenfalls von Vorteil sein, die Re
aktion in Gegenwart von Basen durchzuführen.
Geeignete Basen sind offenkettige oder cyclische
Amine, wie Diethylamin, Triethylamin, Tri-n-butylamin,
Tripropylamin, Benzylamin, Pyrrolidin, Piperidin, Pyri
din, Dimethylpyridin, Diazabicyclooctan, Diazabicy
cloundecan, Arylamine, Alkali- und/oder Erdalkalisalze
von aliphatischen und/oder aromatischen Carbonsäu
ren, wie Natriumcetat, Natriumpropionat, Kaliumace
tat, sowie Alkali- und/oder Erdalkalisalze anorganischer
Säuren, die einen pKa-Wert zwischen 2 und 14 besitzen,
wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumhydro
gencarbonat, Lithiumhydrogencarbonat, Kaliumhydro
xid und Natriumhydroxid.
Die Reaktionsdauer beträgt üblicherweise
0,5-24 Stunden, vorzugsweise 1-8 Stunden.
Die Aufarbeitung kann nach Standardmethoden er
folgen. Beispielsweise kann der Katalysator durch Fil
tration abgetrennt und anschließend durch einfaches
Waschen mit einem inerten Lösungsmittel regeneriert
werden. Das N-Formylamin kann beispielsweise extrak
tiv aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden und an
schließend durch Umkristallisation, Destillation oder
chromatographische Methoden weiter gereinigt wer
den. In besonders einfacher Weise gelingt häufig die
direkte Entfernung der Ameisensäurelösung durch De
stillation. Für bestimmte Anwendungen, z. B. zur Her
stellung von Druckhilfsmitteln und Diazotypieproduk
ten, kann es von Vorteil sein, die Rohlösung des N-For
mylanilins direkt weiterzuverarbeiten.
In einer bevorzugten Variante wird verfahrensmäßig
wie folgt vorgegangen:
Der Palladiumkatalysator wird vorgelegt, vorzugsweise indem mit wenig Wasser aufgeschlämmt wird und mit dem Nitroaromaten versetzt. Anschließend wird unter Wärmeabführung die Ameisensäure zudosiert.
Der Palladiumkatalysator wird vorgelegt, vorzugsweise indem mit wenig Wasser aufgeschlämmt wird und mit dem Nitroaromaten versetzt. Anschließend wird unter Wärmeabführung die Ameisensäure zudosiert.
Zur Isolierung wird der Katalysator abfiltriert und
vorzugsweise mit Wasser gewaschen. Nach Abdestilla
tion der überschüssigen Ameisensäure wird das Produkt
durch Kristallisation oder Destillation weiter gereinigt.
Die erfindungsgemäß hergestellten aromatischen
N-Formylamine sind vorzugsweise Verbindungen der
Formel (II),
wobei die Symbole und Indizes die in Formel (I) angege
bene Bedeutung haben.
Die Verbindungen der Formel (II) sind teilweise be
kannt und teilweise neu.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch Formani
lide der allgemeinen Formel (III)
worin bedeuten:
X NH2, NHR3, NR3R4, NHCOR3, N-Morpholino, N-Pi peridyl-, N-Piperazyl, N-Pyrrolidyl, N-Imidazolidyl, N-Pyrazolidyl und N-Indolinyl,
R1, R2, R3, R4 gleich oder verschieden, vorzugsweise gleich, eine verzweigte oder unverzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen.
X NH2, NHR3, NR3R4, NHCOR3, N-Morpholino, N-Pi peridyl-, N-Piperazyl, N-Pyrrolidyl, N-Imidazolidyl, N-Pyrazolidyl und N-Indolinyl,
R1, R2, R3, R4 gleich oder verschieden, vorzugsweise gleich, eine verzweigte oder unverzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen.
Bevorzugt sind
R1, R2 eine Methoxy-, Ethoxy-, n-Propyloxy-, Isopropy loxy-, n-Butyloxy-, i-Butyloxy-, tert.-Butyloxy-, n-Penty loxy-, i-Pentyloxy, n-Hexyloxy-, n-Heptyloxy-n-Octy loxy-, 2-Ethylhexyloxy-, 2-Ethyldecyloxy-, n-Decyloxy-, n-Dodecyloxy-Gruppe, und X eine N,N-Dimethylami no-, N,N-Diethylamino-, N-Methylamino-, N-Ethylami no-, N,N-Methylethylamino-, N,N-Dipropylamino-, N,N-Dibutylamino-, N-Piperidyl-, N-Morpholino-, N-Acetamido-, N-Propionsäureamid-, bevorzugt eine Me thoxy-, Ethoxy-, n-Propyloxy-, Isopropyloxy-, N,N-Di methylamino-, N,N-Diethylamino-, N-Morpholino- Gruppe.
R1, R2 eine Methoxy-, Ethoxy-, n-Propyloxy-, Isopropy loxy-, n-Butyloxy-, i-Butyloxy-, tert.-Butyloxy-, n-Penty loxy-, i-Pentyloxy, n-Hexyloxy-, n-Heptyloxy-n-Octy loxy-, 2-Ethylhexyloxy-, 2-Ethyldecyloxy-, n-Decyloxy-, n-Dodecyloxy-Gruppe, und X eine N,N-Dimethylami no-, N,N-Diethylamino-, N-Methylamino-, N-Ethylami no-, N,N-Methylethylamino-, N,N-Dipropylamino-, N,N-Dibutylamino-, N-Piperidyl-, N-Morpholino-, N-Acetamido-, N-Propionsäureamid-, bevorzugt eine Me thoxy-, Ethoxy-, n-Propyloxy-, Isopropyloxy-, N,N-Di methylamino-, N,N-Diethylamino-, N-Morpholino- Gruppe.
Besonders bevorzugt sind R1 und R2 eine Methyl-,
Ethyl- und X eine N-Morpholino-Gruppe.
Die erfindungsgemäß hergestellten N-Formylamine
und die Verbindungen der Formel (III) sind nützliche
Zwischenprodukte beispielsweise zur Herstellung von
Pharmaka, Pflanzenschutzmitteln, wie Insektiziden und
Herbiziden, und Druckhilfsmitteln und Diazotypievor
produkten (siehe z. B. Balczewski et al., Tetrahedron
Lett., 1990, 569; G. J. Reid et al., Tetrahedron Lett., 1990,
1093; J. L. Kelley et al., J. Med. Chem., 1990, 33, 196; J. L.
Kelley et al., J. Med. Chem., 1989, 32, 1757; G. Settim et
al., Heterocycl Chem., 1988, 25, 1391; W. von der Saal
et al., J. Med. Chem., 1989, 32, 1481; EP-A-370 880;
US-A 4,520,030).
Insbesondere dienen Verbindungen der Formel (III)
zur Herstellung von Druckhilfsmitteln und Diazotypie
vorprodukten. Das erfindungsgemäße Verfahren weist
dabei gegenüber herkömmlichen Reduktionsverfahren
mit stöchiometrischen Mengen Schwermetallsalzen
deutlich ökonomische und ökologische Vorteile auf.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, ohne es darauf zu
beschränken.
Gewichtsteile verhalten sich zu Volumenteilen wie
Gramm zu Milliliter.
50,0 GT 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinonitrobenzol
und 2,5 GT Palladium auf Aktivkohle (5%ig) werden bei
Raumtemperatur unter Schutzgas in 50 VT Wasser sus
pendiert und dann mit 200 VT Ameisensäure (85 gew.-%ige
wäßrige Lösung) versetzt. Die Zugabe er
folgt aufgrund der heftigen Reaktion anfangs tropfen
weise, dann in größeren Portionen. Anschließend wird
drei Stunden unter Rückfluß gekocht (110°C).
Zur Isolierung des Amins wird der Katalysator abfil
triert und mit 50 VT Methylenchlorid gewaschen. Die
Lösung des Rohproduktes wird mit 10 gew.-%iger wäß
riger Natronlauge basisch gestellt und dreimal mit Me
thylenchlorid extrahiert. Die organische Phase wird am
Rotationsverdampfer eingeengt und gaschromatogra
phisch analysiert.
Ausbeute: < 95% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinoanilin
1H-NMR: 1,42 (t, J = 7 Hz, 6H, CH3), 3,00-3,12 (m, 4H, CH2N), 3,75-4,20 (m, 4H, CH2O), 4,03 (q, J = 7 Hz, 4H, CH2O), 6,50 (s, 1H, CH), 8,03 (s, 1H, CH).
MS (70 eV): 294 (100%) M+.
Ausbeute: < 95% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinoanilin
1H-NMR: 1,42 (t, J = 7 Hz, 6H, CH3), 3,00-3,12 (m, 4H, CH2N), 3,75-4,20 (m, 4H, CH2O), 4,03 (q, J = 7 Hz, 4H, CH2O), 6,50 (s, 1H, CH), 8,03 (s, 1H, CH).
MS (70 eV): 294 (100%) M+.
5,00 GT 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinonitrobenzol
und 0,25 GT Palladium auf Aktivkohle (5%ig, Fluka)
werden bei Raumtemperatur unter Schutzgas in 5 VT
Wasser suspendiert und dann mit 10 VT Ameisensäure
(85 gew.-%ige wäßrige Lösung) versetzt. Die Reak
tionsmischung wird drei Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Anschließend wird der Katalysator abfiltriert und nach
Lufttrocknung erneut eingesetzt. Das Produkt wird wie
oben beschrieben isoliert.
Ausbeute: 96% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophe
nylformanilid.
Ausbeute: 92% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophe
nylformanilid.
Ausbeute: 94% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophe
nylformanilid.
10 GT 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinonitrobenzol wer
den mit 15 VT Wasser und 1 GT Palladium auf Aktiv
kohle (5%ig) bei Raumtemperatur versetzt. Anschlie
ßend tropft man 35 VT Ameisensäure (85 gew.-%ige
wäßrige Lösung) zu. Die Mischung wird zwei Stunden
unter Rückfluß gekocht, dann wie in Beispiel 1 beschrie
ben aufgearbeitet.
Ausbeute: 97% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophenyl formanilid.
Ausbeute: 97% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophenyl formanilid.
Zu einer Mischung von 10 GT 2,5-Diethoxy-
4-N-morpholinonitrobenzol und 1 GT Palladium auf
Aktivkohle (5%ig) tropft man 35 VT Ameisensäure
(85 gew.-%ige wäßrige Lösung) zu. Die Mischung wird drei
Stunden bei 50°C gerührt, dann wie in Beispiel 1 be
schrieben aufgearbeitet.
Ausbeute: 92% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophenyl formanilid.
Ausbeute: 92% 2,5-Diethoxy-4-N-morpholinophenyl formanilid.
10 GT 4-Nitroanisol werden in 52 VT Ameisensäure
(98%ig) gelöst und unter Schutzgas langsam mit 1,85 GT
Palladium auf Aktivkohle (3%) bei Raumtempera
tur versetzt. Dabei erwärmt sich die Reaktionsmischung
bis ca. 80°C. Anschließend wird 3 Stunden bei 110°C am
Rückfluß gekocht. Der Katalysator wird abfiltriert und
das Produkt wie in Beispiel 1 beschrieben isoliert.
Ausbeute: 84% 4-Methoxyphenylformanilid
1H-NMR: 3,75 (s, 3H, OCH3), 7,13 (4H, AA',BB'-System, arom. CH), 8,13 (d, J = 1 Hz, 1H, CHO), 8,50 (s, br., 1H, NH).
Ausbeute: 84% 4-Methoxyphenylformanilid
1H-NMR: 3,75 (s, 3H, OCH3), 7,13 (4H, AA',BB'-System, arom. CH), 8,13 (d, J = 1 Hz, 1H, CHO), 8,50 (s, br., 1H, NH).
Claims (9)
1. Einstufiges Verfahren zur Herstellung von do
norsubstituierten aromatischen N-Formylamino
verbindungen aus donorsubstituierten aromati
schen Nitroverbindungen und Ameisensäure in
Gegenwart eines Palladiumkatalysators bei Tem
peraturen von etwa 0 bis etwa 200°C, dadurch
gekennzeichnet, daß keine weiteren Reduktions
mittel zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine aromatische Nitroverbindung
der Formel (I), eingesetzt wird,
worin die Symbole und Indizes folgende Bedeutung
haben:
A ist Phenyl oder Naphthyl,
R ist gleich oder verschieden ein Substituent aus der Gruppe
n ist 1 bis 5 bzw. 1 bis 7, je nach Art des Rings ystems,
mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R aus der Gruppe a gewählt ist.
A ist Phenyl oder Naphthyl,
R ist gleich oder verschieden ein Substituent aus der Gruppe
- a) -R', -OR', -O-Phenyl, -O-COR, -O-CO-Phenyl, -OH, -NH2, -SR', -S-Phenyl, -NHR', -NR'R", Morpholin- 4-yl, Piperidin-1-yl, Piperazin-1-yl, Pyrrolidin- 1-yl, Imidazolidin-1-yl, Pyrazolidin-1-yl, Indo lin-1-yl, -NH(Phenyl), -NR'Phenyl, -CH=CH-Phenyl, wobei Phenylreste durch einen oder mehrere der Reste R substituiert sein können, oder
- b) -H, -NO2, -CN, -SO2R', -SO3H, -CHO, -COR', -COOH, -COOPhenyl, -COOR', -CONH2, -CONHR', -CONR'R", -CCl3, -CF3, -F, -Cl, -B, -I,
n ist 1 bis 5 bzw. 1 bis 7, je nach Art des Rings ystems,
mit der Maßgabe, daß mindestens einer der Reste R aus der Gruppe a gewählt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein heterogener Palladiumkata
lysator eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein organisches Lösungsmittel zugesetzt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reaktionsmischung eine Base zugesetzt
wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Temperatur von 30 bis 150°C gear
beitet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine 20-99 gew.-%ige wäßrige Lösung von
Ameisensäure verwendet wird.
8. Formanilid der Formel (III),
worin bedeuten:
X NH2, NHR3, NR3R4, NHCOR3, N-Morpholino, N-Piperidyl-, N-Piperazyl, N-Pyrrolidyl, N-Imida zolidyl, N-Pyrazolidyl und N-Indolinyl,
R1, R2, R3, R4 gleich oder verschieden, eine ver zweigte oder unverzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen.
X NH2, NHR3, NR3R4, NHCOR3, N-Morpholino, N-Piperidyl-, N-Piperazyl, N-Pyrrolidyl, N-Imida zolidyl, N-Pyrazolidyl und N-Indolinyl,
R1, R2, R3, R4 gleich oder verschieden, eine ver zweigte oder unverzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 12 C-Atomen.
9. Verwendung von Verbindungen der Formel
(III) in Anspruch 8 als Zwischenprodukte zur Her
stellung von Diazotypieprodukten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934323519 DE4323519C2 (de) | 1993-07-14 | 1993-07-14 | Verfahren zur Herstellung von donorsubstituierten N-Formylaminoaromaten und donorsubstituierte Formanilide und deren Verwendung |
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