DE4322047C1 - Verfahren zur empfängerseitigen Aufbereitung von Wettersatellitenbildern - Google Patents
Verfahren zur empfängerseitigen Aufbereitung von WettersatellitenbildernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur empfängerseitigen
Aufbereitung von Wettersatellitenbildern, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Wettersatelliten bilden eine wichtige
Informationsquelle für Meteorologen. Mit Hilfe der
Wettersatelliten werden Daten übertragen, aus denen die
Geschwindigkeit von Luftströmungen, Temperaturen von
verschiedenen Meeresströmungen, Wolkenbewegungen und
vieles mehr bestimmt werden können. Diese Daten werden
sowohl von Forschern ausgewertet, um grundsätzliche
Klimaveränderungen zu erkennen als auch von Meteorologen,
die kurzfristige Wettervorhersagen aus den erhaltenen
Informationen ableiten können.
Zur Aufzeichnung von Bildern wird beispielsweise beim
Meteosat, einem geostationären europäischen
Wettersatelliten ein Radiometer mit drei verschiedenen
Spektralbereichen verwendet, das die Erde zeilenweise
abtastet.
Der erste von Meteosat aufgenommene Frequenzbereich umfaßt
die Lichtwellenlängen von 0,4 µm bis 1,1 µm. In diesem
Bereich stehen zwei Kanäle zur Verfügung. Pro Bild werden
5000 Zeilen und 5000 Bildpunkte übertragen, was zu einer
Auflösung von etwa 2,5 km pro Bildpunkt führt.
Im IR-Bereich mit den Lichtwellenlängen von 5,7 µm bis
7,1µm hat man einen Kanal zur Verfügung, der 2500 × 2500
Bildpunkte auflöst. In diesem Frequenzbereich wird der
Wasserdampfgehalt der oberen Troposphäre aufgenommen. In
der Bilddarstellung erscheinen Bereiche mit hohem
Wasserdampfgehalt hell und Bereiche mit niedrigem
Wasserdampfgehalt dunkel.
Ein zweiter IR-Bereich mit den Lichtwellenlängen von
10,5 µm bis 12,5 µm wird auf zwei Kanälen übertragen, von
denen einer redundant ist. Die empfangene Strahldichte in
diesem Frequenzbereich hängt von der Temperatur der
aufgenommenen Oberfläche ab. Kalte Oberflächenbereiche
erzeugen eine geringe Strahldichte und somit ein helles
Bild. Warme Oberflächen erzeugen dunkle Bildbereiche.
Die im Satelliten aufgenommenen Bilder werden zur Erde
gesendet und in einem Großrechner aufbereitet. Wie in
Fig. 4 dargestellt, werden die aufgenommenen Bilder WB
beispielsweise in Bildsegmente S1 bis S9 aufgeteilt.
Speziell für den Bereich Europas stehen Bildsegmente S02
und S03 mit höherer Auflösung zur Verfügung. Die im
Großrechner bearbeiteten Bilder werden wieder an den
Satelliten gesendet und von dort abgestrahlt.
Die oben erwähnte Aufbereitung von Wettersatellitenbildern
kann das Einfügen eines Koordinatensystems (Längen- und
Breitengrade) umfassen und wird z. B. in JP 2-141692 (A)
beschrieben.
Diese Bildsendungen können auf der Erde auf den Frequenzen
1694,5 MHz und 1691,0 MHz empfangen werden. Es wird mit
horizontaler Polarisation bei einem Frequenzhub von +9kHz
gesendet. Pro Zeile werden 840 Bildpunkte übertragen,
wobei die Übertragung einer Zeile 250 ms dauert. Bei den
geostationären Satelliten erfolgt die Bildaussendung nach
einem vorgegebenen Zeitplan, nach dem zu bestimmten Zeiten
Bilder verschiedener Gebiete gesendet werden. Die Bilder
setzen sich aus Steuer- und Bildsignalen zusammen. Der
Aufbau der Bildsignale SB ist in Fig. 3 dargestellt. Jede
Übertragung eines Bildsignals SB beginnt mit einem
Startsignal ST (300Hz-Ton, Dauer: 3 s), einem Phasensignal
PS (Dauer: 5 s) und einem digitalen Kennsignal DH (zwei
Bildzeilen), dem ein Bildsignal BS, bestehend aus
Zeilenstartsignal LS (40 Bildpunkte) sowie Bildinhalt ID
(800 × 800 Bildpunkte), und ein Stoppsignal SP (450Hz-Ton,
Dauer: 5 s) folgen. Nach dem Empfang und der
Frequenzdemodulation liegen die Bildsignale in
amplitudenmodulierter Form vor. Die Trägerfrequenz liegt
für Meteosat-Bildsignale bei 2400 Hz.
Bei der Auswertung dieser Bilder ergeben sich - besonders
für ungeübte Betrachter - Probleme, weil den Bildern
keinerlei Information entnommen werden kann, die den
Standort des Betrachters betreffen. Davon ist einerseits
die Lokalisierung des Standortes des Betrachters betroffen
und andererseits die Auswertung beispielsweise der Bilder,
die die Temperaturverteilung oder den Luftfeuchtegehalt
darstellen. Die Auswertung dieser Bilder gestaltet sich
auch für geübte Betrachter als schwierig, da die Bilder
nur relative Aussagen gestatten. Beispielsweise kann für
die Temperaturverteilung anhand der in den Bildern
dargestellten Grauwerte nur eine Aussage gemacht werden,
welche Gebiete relativ kälter oder wärmer sind. Aussagen
über die absolute Temperaturverteilung können nicht
gemacht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein
Verfahren anzugeben, welches eine verbesserte
empfängerseitige Aufbereitung von Wettersatellitenbildern
erlaubt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß es
die Eingabe der geographischen Position des Empfängers zum
Zeitpunkt der Aufnahme des darzustellenden
Wettersatellitenbildes ermöglicht, den Standort des
Empfängers im dargestellten Bild zu lokalisieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren nach Anspruch 2 weist
insbesondere den Vorteil auf, daß die Ermittlung der
geographischen Position automatisch erfolgt, so daß
Veränderungen, beispielsweise bei einem bewegten
Empfänger, laufend erfaßt werden.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahren nach den
Ansprüchen 3 und 4 ist darin zu sehen, daß automatisch ein
Bildsegment aus dem Wettersatellitenbild ausgewählt wird,
das für den Standort des Betrachters von besonderem
Interesse ist.
Durch die Synchronisation nach Anspruch 5 wird die exakte
Auswertung der Wettersatellitenbildsignale möglich. Die
Bestimmung der Position des Empfängers im
Wettersatellitenbild kann mit maximal möglicher Auflösung
von einem Bildpunkt erfolgen.
Die Verfahren nach den Ansprüchen 6, 7 und 8 erleichtern
einem Betrachter die Auswertung der dargestellten Bilder
dadurch, daß gleiche Verhältnisse, wie sie am Standort des
Betrachters herrschen, für das ganze dargestellte Bild
gekennzeichnet werden.
Mittels der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß
Anspruch 9 in das dargestellte Bild eingefügten
Wegstrecke, die vom Empfänger während der Aufnahme
verschiedener Bilder zurückgelegt wurde, ist es einem
Betrachter möglich, die eigene Bewegung ins Verhältnis zum
Wettergeschehen zu setzen. Damit ist es beispielsweise auf
einfache Weise möglich, die eigene Relativgeschwindigkeit
zu Schlechtwetterfronten zu erkennen.
Das Verfahren nach Anspruch 10 weist den Vorteil auf, daß
die Wettersatellitenbilder zu Archivierungszwecken mit
zugehörigen Koordinaten und Meßwerten aufgezeichnet
werden, wodurch auch für archivierte Bilder die
verbesserte Aufbereitung möglich ist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung mittels Figuren.
Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden Ausführungsform,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der
Bildverarbeitungseinrichtung aus Fig. 1,
Fig. 3 den Aufbau des Wettersatellitenbildsignals,
Fig. 4 eine Segmentierung des Wettersatellitenbildes, und
Fig. 5 eine von der geographischen Position des
Empfängers des Wettersatellitenbildsignals abhängige
Segmentierung des Wettersatellitenbildes.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Blockschaltbilder
einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden
Ausführungsform zeigen nur die zum Verständnis der
vorliegenden Erfindung notwendigen Bestandteile. Aus
Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung
weiterer, an sich bekannter Bestandteile verzichtet. Alle
angegebenen Werte beziehen sich auf den Wettersatelliten
Meteosat und werden lediglich beispielhaft genannt. Andere
Wettersatelliten strahlen ähnliche Bildsignale ab.
Die Ausführungsform nach Fig. 1 weist eine Antenne 1,
eine Empfangseinrichtung 2, eine Aufzeichnungseinrichtung
3, eine Einrichtung 4 zur Synchronisation der
Wettersatellitenbildsignale, eine Einrichtung zur
Bildverarbeitung 5, eine Anzeigeeinrichtung 6, eine
Steuereinrichtung 7, eine Eingabeeinrichtung 8, eine
Sensoreinrichtung 9 sowie eine Navigationseinrichtung 10
mit Antenne 11 auf.
Die mittels der Antenne 1 empfangenen Signale werden von
der Empfangseinrichtung 2 verstärkt, auf eine
Zwischenfrequenz umgesetzt und frequenzdemoduliert. Am
Ausgang der Empfangseinrichtung 2 steht das auf eine
Trägerfrequenz von 2400 Hz amplitudenmodulierte Bildsignal
SB zur Verfügung. Das Bildsignal SB wird mittels der
Einrichtung 4 zeitlich synchronisiert und in der
Bildverarbeitungseinrichtung 5 für die Darstellung auf
einer Anzeigeeinrichtung, beispielsweise einem
Fernsehgerät, aufbereitet. Mittels der Eingabeeinrichtung
8 können die jeweils darzustellenden Bildsegmente
ausgewählt und die Koordinaten der geographischen Position
des Empfängers eingegeben werden. Die eingegebenen Daten
werden in der Steuereinrichtung 7, die beispielsweise von
einem Mikrocomputer gebildet werden kann, gespeichert. Auf
Grundlage der Koordinaten der geographischen Position des
Empfängers kann auch eine automatische Auswahl der
darzustellenden Bildsegmente, gesteuert durch die
Einrichtung 7, erfolgen.
Die Auswahl der darzustellenden Bildsegmente erfolgt
mittels der in den Bildsignalen enthaltenen digitalen
Kennsignale DH. Die digitalen Kennsignale DH umfassen 50
Zeichen. Die ersten acht Zeichen stellen den Namen des
Satelliten dar, die folgenden drei Zeichen geben an, in
welchem Lichtwellenbereich die Bilder vom Satelliten
aufgenommen wurden. Daran schließen sich sechs Zeichen für
das Datum und vier Zeichen für den Zeitpunkt der Aufnahme
sowie vier Zeichen zur Bestimmung des Bildsegments an. Die
verbleibenden 25 Zeichen haben beliebigen Inhalt. Ein
bestimmtes Bildsegment kann somit durch Verwendung der
vier Zeichen ausgewählt werden, welche die Bildsegmente
bezeichnen.
Zur Kennzeichnung der Position des Empfängers im
betreffenden Bildsegment ist es erforderlich, eine
möglichst exakte Festlegung der Position im Bild zu
ermöglichen. Dazu ist es notwendig, das empfangene
Bildsignal SB bildpunktgenau auszuwerten.
Die genaue Auswertung wird dadurch erreicht, daß zur
zeitlichen Synchronisation des Bildsignals SB neben dem
Startsignal ST ein bekannter Bestandteil der digitalen
Kennung DH mittels der Synchronisationseinrichtung 4
ausgewertet wird. Dazu kann das erste Zeichen der
digitalen Kennung verwendet werden. Dieses Zeichen ist der
Anfangsbuchstabe des Namens des sendenden Satelliten, für
die Meteosat-Wettersatelliten ein "M". Der
Anfangsbuchstabe kann in der Steuereinrichtung 7 fest
gespeichert sein oder vom Benutzer über die Tastatur 8
eingegeben werden. Eine andere Möglichkeit ist es, beim
ersten Empfang eines Wettersatellitensignals das
Kennsignal DH auszuwerten und den gewonnenen
Anfangsbuchstaben abzuspeichern.
Nach Beginn eines Bildsignals SB (Auftreten des
Startsignals ST) wird das digitale Kennsignal DH von der
Einrichtung 4 ausgewertet und an die Steuereinrichtung 7
weitergeleitet. Bei Erkennen des gespeicherten
Anfangsbuchstaben im Kennsignal kann, da seine genaue Lage
im Bildraster bekannt ist, die exakte Synchronisation der
von der Einrichtung 7 zu steuernden, weiteren Schritte der
Bildverarbeitung erreicht werden.
Somit ist die bildpunktgenaue Aufbereitung des Bildinhalts
ID in der Bildverarbeitungseinrichtung 5 möglich. Das
bedeutet, daß das übertragene Bildraster exakt im
Empfänger wiederhergestellt worden ist.
Im Bild kann nun auf den Bildpunkt genau die Position des
Empfängerstandortes gekennzeichnet werden. Dazu werden die
eingegebenen Koordinaten des Empfängerstandortes von der
Einrichtung 7 in das Bildraster der Wettersatellitenbilder
umgerechnet. Zu diesem Zweck ist in der Einrichtung 7 eine
Berechnungsvorschrift oder eine Tabelle abgespeichert, die
in bekannter Weise auch die Verzerrungen der ebenen
Darstellung der Erdoberfläche berücksichtigt.
In Fig. 2 ist ein mögliches Blockschaltbild der
Bildverarbeitungseinrichtung 5 dargestellt. Die
Einrichtung 5 weist einen Analog/Digital-Wandler 51, einen
Bildspeicher 52, der so gewählt sein kann, daß er auch
mehrere Bilder gleichzeitig aufnehmen kann, einen
Digital/Analog-Wandler 53 sowie eine
Signalaufbereitungseinrichtung 54 auf. Kann der
Bildspeicher 52 mehrere Bilder (zumindest in einer
geringeren Bildauflösung) speichern, ist ein sog.
Kino-Modus möglich. Dazu werden die Bilder des zum Empfang
mittels digitaler Kennung DH ausgewählten Bildsegments
über einen längeren Zeitraum empfangen und im Bildspeicher
52 gespeichert. Die gespeicherten Bilder werden dann in
schneller Abfolge auf der Anzeigeeinrichtung 6
dargestellt, wodurch ein filmartiger Effekt entsteht.
Dadurch wird es einem Betrachter ermöglicht, die
Wetterentwicklung zu beobachten und sich abzeichnende
Veränderungen für seinen Standort besser abschätzen zu
können. Die einzelnen Bestandteile der
Bildverarbeitungseinrichtung 5 werden von der Einrichtung
7 gesteuert. Bei der Einrichtung 54 kann es sich
beispielsweise um eine Schaltungsanordnung handeln, die
FBAS-, RGB-, Y/C-Signale oder ähnliche erzeugt.
Die von der Einrichtung 4 kommenden Bildsignale SB werden
vom Analog/Digital-Wandler 51 digitalisiert, und in den
Speicher 52 geschrieben. Die oben erwähnte bildpunktgenaue
Synchronisation kann bei der hier beschriebenen
Ausführungsform beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß die Digitalisierung oder das Einschreiben in den
Speicher 52 von der Einrichtung 7 so gesteuert werden, daß
diese jeweils zu Beginn des ersten Bildpunkts erfolgen. In
dem bildpunktgenau gespeicherten Bild wird, wie oben
beschrieben, die Position des Standortes des Empfängers
durch die Einrichtung 7 gekennzeichnet. Dazu kann z. B. ein
Fadenkreuz oder ein Punkt in das Bild eingefügt werden.
Zur Kennzeichnung des Standortes im Bild ist es für den
Benutzer am einfachsten, wenn die Eingabe der
geographischen Koordinaten entfallen kann. Dies kann
dadurch erreicht werden, daß ein automatisches
Navigationssystem verwendet wird. Ein solches
Navigationssystem stellt beispielsweise das Global
Positionning System (GPS) dar.
Fig. 1 weist ein Navigationssystem 10 mit zugehöriger
Antenne 11 auf. Die ermittelten Koordinaten werden an die
Steuereinrichtung 7 weitergeleitet, die in der oben
beschriebenen Weise die Kennzeichnung des Standortes
steuert.
Die Verwendung des Navigationssystems 10 ist dann
besonders vorteilhaft, wenn der damit ausgerüstete
Wettersatellitenempfänger keine feste Position aufweist.
Beispielsweise kann er sich auf einem Schiff befinden.
In diesem Fall ist es möglich, jedem Wettersatellitenbild
die Position des Empfängers zum Zeitpunkt der Aufnahme
zuzuordnen. Da, wie oben beschrieben, die
Wettersatellitenbilder in einem Großrechner bearbeitet
werden, kann zwischen ihrer Aufnahme und ihrer
Ausstrahlung über den Satelliten ein längerer Zeitraum
vergehen. Aus diesem Grund wird in regelmäßigen Abständen
die Position mittels des Navigationssystems 10 ermittelt.
Für die Auswertung von Meteosat-Bildern ist die Ermittlung
alle 30 Minuten erforderlich, da vom Satelliten alle 30
Minuten ein Bild aufgezeichnet wird. Die Koordinaten
werden in der Einrichtung 7 zusammen mit dem
Ermittlungszeitpunkt gespeichert. Bei der Auswertung des
digitalen Kennsignals DH werden in der Einrichtung 4 die
vier Zeichen ausgewertet, die den Zeitpunkt der Aufnahme
des Wettersatellitenbildes bezeichnen. Für diesen
Zeitpunkt werden die zuvor ermittelten und abgespeicherten
Koordinaten aus dem Speicher der Einrichtung 7 ausgelesen,
so daß die Positionsbestimmung des Empfängers zum
Zeitpunkt der Aufnahme erfolgen kann.
Neben der Darstellung eines bestimmten Bildsegments S1 bis
S9 bzw. S02 oder S03, ist es, wie in Fig. 5 dargestellt,
auch möglich ein Bildsegment AR für die Darstellung zu
erzeugen, das aus mehreren Bildsegmenten zusammengesetzt
ist. Im dargestellten Beispiel setzt sich das Bildsegment
AR aus Teilen der Bildsegmente S1, S2, S4 und S5 zusammen.
Die Erzeugung des Bildsegments kann so erfolgen, daß die
Position P des Empfängers zum Aufnahmezeitpunkt in der
Mitte des darzustellenden Bildsegments AR liegt. Gesteuert
von der Einrichtung 7 werden zur Erzeugung des
Bildsegments AR nur die Bildteile der Bildsegmente S1, S2,
S4 und S5 in den Speicher 52 geschrieben, die vom
Bildsegment AR überdeckt werden. Ebenso ist es möglich,
über die Eingabetastatur 8 die Lage der Markierung P des
Standortes im Bildsegment AR anders festzulegen. Die oben
beschriebene bildpunktgenaue Synchronisation ist für die
Erzeugung und Darstellung des Bildsegments AR besonders
wichtig, da es sonst zu sichtbaren Störungen bei der
Zusammensetzung des Bildsegments AR kommt.
Um den Betrachter der Wettersatellitenbilder die
Auswertung weiter zu erleichtern, kann es außerdem
vorgesehen sein, daß der Grauwert des Bildpunktes
ermittelt wird, der der Position des Empfängers im
Bildsegment entspricht. Alle Bildpunkte des Bildsegments
die den gleichen Grauwert aufweisen werden gekennzeichnet,
um dem Betrachter alle Orte aufzuzeigen, an denen gleiche
Verhältnisse herrschen wie an seinem Standort. Die
Kennzeichnung kann durch den maximalen (weiß) oder
minimalen (schwarz) Grauwert erfolgen. Daneben ist die
Zuordnung von Falschfarben zu den Grauwerten möglich,
wobei dem Grauwert des Standorts eine vorbestimmte Farbe
zugeordnet wird.
Da die Grauwerte der Wettersatellitenbilder keine
Rückschlüsse auf absolute Werte, beispielsweise der in den
Bildern dargestellten Temperatur- oder
Luftfeuchteverteilung zulassen, kann eine
Sensoreinrichtung 9 vorgesehen werden, mit der eine
Temperatur-, Luftfeuchte- und Luftdruckmessung
durchgeführt werden kann. Die gemessenen Werte werden an
die Steuereinrichtung 7 abgegeben, welche die Zahlenwerte
in das darzustellende Bild einblenden kann. Die Werte
können auch als Säulen dargestellt werden. Dies
erleichtert besonders bei dem oben beschriebenen
Kino-Modus die Beobachtung von Veränderungen der Meßwerte.
Dem Grauwert oder der Falschfarbe am Standort des
Empfängers kann somit ein absoluter Wert zugeordnet werden
und der Vergleich mit anderen Gebieten wird besser
möglich. Wegen der oben bereits erwähnten zeitlichen
Differenz zwischen Aufnahme der Wettersatellitenbilder und
ihrer Abstrahlung an die Empfänger müssen die Messungen in
regelmäßigen Abständen erfolgen und die Meßwerte müssen
zusammen mit den Ermittlungszeitpunkten im Speicher der
Steuereinrichtung 7 gespeichert werden, um die
zeitrichtige Zuordnung der Meßwerte zu den Bildern zu
ermöglichen.
Eine weitere Vereinfachung für den Betrachter von
Wettersatellitenbildern ergibt sich bei einem bewegten
Empfänger, wenn die im Speicher der Steuereinrichtung 7
gespeicherten Koordinaten der geographischen Standorte des
Empfängers dazu verwendet werden, den vom Empfänger
zurückgelegten Weg zu kennzeichnen. In Fig. 5 ist ein
solcher Weg R im Bildsegment AR gekennzeichnet. Dies wird
durch Kennzeichnung der entsprechenden Bildpunkte durch
Einrichtung 7 im Speicher 52 erreicht. Damit ist es
möglich, das sich entwickelnde Wettergeschehen in bezug
auf den eigenen Standort, bzw. auf die eigene
Bewegungsrichtung besser zu beurteilen, da die eigene
relative Bewegung gegen die Bewegung der beobachteten
Wetterfronten abgeschätzt werden kann.
Besonders gut sind diese relativen Bewegungsänderungen im
oben beschriebenen Kino-Modus beobachtbar. Werden
gleichzeitig insbesondere die gemessenen und in der
Steuereinrichtung 7 gespeicherten Temperatur- und
Luftdruckwerte als Säulen oder Balken dargestellt, ist die
vollständige Entwicklung des Wettergeschehens am Standort
beobachtbar und eine gute Vorhersagemöglichkeit für die
weitere Wetterentwicklung ist gegeben.
Bei der Archivierung von Bildsignalen mittels der
Aufzeichnungseinrichtung 3, die beispielsweise von einem
Tonbandgerät gebildet werden kann, müssen, wegen oben
beschriebener Zusammenhänge, neben den Bildsignalen die
zeitlich zu diesen Bildsignalen gehörigen Koordinaten und
Meßwerte mit aufgezeichnet werden. Dazu kann beispielsweise
ein Amplitudenmodulator in der Einrichtung 3 vorgesehen
sein, der die von der Einrichtung 7 zeitrichtig
abgegebenen Daten auf einen Träger aufmoduliert. Dieser
Träger muß so gewählt werden, daß es zu keinen Störungen
der Bildsignale kommt (Trägerfrequenz der Bildsignale z. B.
bei Meteosat-Signalen 2400 Hz). Sollen Bildsegmente AR
zusammengesetzt werden, müssen alle dazu nötigen
Bildsegmente S1 bis S9 aufgezeichnet werden. Im Beispiel
nach Fig. 5 sind dies die Bildsegmente S1, S2, S4 und S5.
Bei einer späteren Wiedergabe kann dann, wie oben
beschrieben, das Bildsegment AR im Bildspeicher 52
zusammengesetzt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur empfängerseitigen Aufbereitung von
Wettersatellitenbildern (WB), deren Bildinhalte mittels
verschiedener Grauabstufungen dargestellt werden, wobei
ein Wettersatellitenbild in mehrere zur Darstellung
vorgesehene Bildsegmente (S1, . . ., S9) aufgeteilt ist,
gekennzeichnet durch
nachfolgende Verfahrensschritte:
- a) Eingabe der geographischen Position, an der sich der Empfänger zum Zeitpunkt der Aufnahme des Wettersatellitenbildes befindet,
- b) Auswahl des darzustellenden Bildsegments,
- c) Bestimmung der Position des Empfängers im Bildsegment, durch Zuordnung von geographischen Längen und Breiten zu den einzelnen Bildpunkten des ausgewählten Bildsegments, und
- d) Kennzeichnung der Position (P) des Empfängers im Bildsegment.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabe der geographischen Position des Empfängers
mittels eines automatischen Navigationssystems erfolgt,
wobei bei Bewegung des Empfängers die geographische
Position des Empfängers in regelmäßigen Abständen
ermittelt und gespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswahl des darzustellenden Bildsegments nach
Maßgabe der geographischen Position des Empfängers zum
Zeitpunkt der Aufnahme des Wettersatellitenbildes erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das darzustellende Bildsegment (AR) aus mehreren
Bildsegmenten (S1, S2, S4, S5) zusammengesetzt wird, und
daß die Position (P) des Empfängers eine zentrale oder
gewählte Lage im zusammengesetzten Bildsegment (AR)
aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Startsignals (ST) und eines digitalen
Kennsignals (DH) eine Synchronisation der
Wettersatellitenbildsignale (SB) derart erfolgt, daß nach
einer Grobsynchronisation mittels des Startsignals eine
bildpunktgenaue Feinsynchronisation durch Auswertung eines
im Empfänger bekannten Bestandteils des digitalen
Kennsignals durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Grauwert, der für den Bildpunkt der Position (P)
des Empfängers im Bildsegment gegeben ist, der minimal
oder maximal darstellbare Grauwert zugeordnet wird, und
daß diese Zuordnung für alle Bildpunkte im darzustellenden
Bildsegment durchgeführt wird, die den selben Grauwert
aufweisen wie der Bildpunkt der Position des Empfängers.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Ort des Empfängers in regelmäßigen Abständen eine
Temperatur- und/oder Luftfeuchtemessung durchgeführt wird,
daß die ermittelten Werte zwischengespeichert werden, und
daß die Temperatur- und/oder Luftfeuchtewerte, die zum
Aufnahmezeitpunkt des Wettersatellitenbildes am Ort des
Empfängers herrschten, den jeweiligen Grauwerten in den
die Temperatur- und/oder Luftfeuchteverteilung
darstellenden Wettersatellitenbildern zugeordnet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Grauwerten Falschfarben zugeordnet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem bewegtem Empfänger, nach Maßgabe der in
regelmäßigen Abständen ermittelten geographischen Position
des Empfängers, eine Linie (R) in das darzustellende
Bildsegment eingefügt wird, die den zurückgelegten Weg des
Empfängers beschreibt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Aufzeichnung von Wettersatellitenbildern zu
Archivierungszwecken die gespeicherten Koordinaten-
und/oder Meßwerte zeitrichtig zugeordnet werden und
zusammen mit den Wettersatellitenbildern aufgezeichnet
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4322047A DE4322047C1 (de) | 1993-07-02 | 1993-07-02 | Verfahren zur empfängerseitigen Aufbereitung von Wettersatellitenbildern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4322047A DE4322047C1 (de) | 1993-07-02 | 1993-07-02 | Verfahren zur empfängerseitigen Aufbereitung von Wettersatellitenbildern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4322047C1 true DE4322047C1 (de) | 1995-01-26 |
Family
ID=6491792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4322047A Expired - Lifetime DE4322047C1 (de) | 1993-07-02 | 1993-07-02 | Verfahren zur empfängerseitigen Aufbereitung von Wettersatellitenbildern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4322047C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19514893C1 (de) * | 1995-04-22 | 1996-08-14 | Grundig Emv | Verfahren und Einrichtung zur Aufbereitung von Wettersatellitenbildern |
DE102006020475A1 (de) * | 2006-04-28 | 2007-11-08 | PÜTZ, Norbert | Portables Wetterdatenempfangssystem |
-
1993
- 1993-07-02 DE DE4322047A patent/DE4322047C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Abstract der JP-A2 2-141692(A) * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19514893C1 (de) * | 1995-04-22 | 1996-08-14 | Grundig Emv | Verfahren und Einrichtung zur Aufbereitung von Wettersatellitenbildern |
DE102006020475A1 (de) * | 2006-04-28 | 2007-11-08 | PÜTZ, Norbert | Portables Wetterdatenempfangssystem |
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