DE4321081A1 - Verfahren zum Betreiben einer Gas- und Dampfturbinenanlage sowie danach arbeitende GuD-Anlage - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Gas- und Dampfturbinenanlage sowie danach arbeitende GuD-AnlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Gas- und Dampfturbinen
anlage (GuD-Anlage), bei der die im entspannten Arbeitsmittel aus der Gasturbine
enthaltene Wärme zur Erzeugung von Dampf für die in einen Wasser-Dampf-Kreis
lauf geschaltete Dampfturbine genutzt wird. Sie richtet sich weiter auf eine nach
diesem Verfahren arbeitende GuD-Anlage.
Bei einer Gas- und Dampfturbinenanlage wird die im entspannten Arbeitsmittel aus
der Gasturbine enthaltene Wärme zur Erzeugung von Dampf für die Dampfturbine
genutzt. Die Wärmeübertragung erfolgt in einem der Gasturbine nachgeschalteten
Dampferzeuger oder Abhitzekessel, in dem Heizflächen in Form von Rohren oder
Rohrbündeln angeordnet sind. Diese wiederum sind in den Wasser-Dampf-Kreis
lauf der Dampfturbine geschaltet. Der Wasser-Dampf-Kreislauf umfaßt mehrere,
zum Beispiel zwei, Druckstufen, wobei jede Druckstufe eine Vorwärm-, eine Ver
dampfer- und eine Überhitzer-Heizfläche aufweist. Mit einer derartigen, zum Bei
spiel aus der europäischen Patentschrift 0 148 973 bekannten, GuD-Anlage wird je
nach den im Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfturbine herrschenden Druckver
hältnissen ein thermodynamischer Wirkungsgrad von etwa 50% bis 55% erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer der
artigen Gas- und Dampfturbinenanlage anzugeben, mit dem eine Steigerung des
thermodynamischen Wirkungsgrads erreicht wird. Dies soll bei einer geeigneten
Gas- und Dampfturbinenanlage mit besonders einfachen Mitteln erreicht werden.
Bezüglich des Verfahrens wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß ein zur Erzeugung des Arbeitsmittels für die Gasturbine eingesetzter
Brennstoff vorgewärmt wird.
Die Brennstoffvorwärmung erfolgt vorteilhafterweise durch indirekten Wärme
tausch des Brennstoffs mit einem dem Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfturbine
entnommenen Teilstrom vorgewärmten Wassers, das nach erfolgtem Wärmetausch
mit dem Brennstoff dem Wasser-Dampf-Kreislauf wieder zugeführt wird.
Der Teilstrom zum Aufwärmen des Brennstoffs wird zweckmäßigerweise entweder
einer Hochdruck-Stufe oder einer Niederdruck-Stufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs
entnommen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung werden sowohl der Hochdruck-Stufe als
auch der Niederdruck-Stufe jeweils ein Teilstrom entnommen und für eine zwei
stufige Brennstoffaufwärmung verwendet. Dabei wird in einer ersten Stufe der
Brennstoff durch direkten Wärmetausch mit vorgewärmtem Wasser befeuchtet und
dabei erwärmt. Die Vorwärmung des zur Befeuchtung dienenden Wassers erfolgt
durch indirekten Wärmetausch mit dem der Niederdruck-Stufe des Wasser-Dampf-
Kreislaufs entnommenen ersten Teilstrom. In einer zweiten Stufe wird anschließend
der erwärmte Brennstoff durch indirekten Wärmetausch mit dem der Hochdruck-
Stufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs entnommenen zweiten Teilstrom weiter er
wärmt.
Bei Verwendung eines flüssigen oder gasförmigen Brennstoffs (Heizöl, Erdgas) er
folgt eine Brennstoffvorwärmung auf eine Temperatur von 100°C bis 400°C. Für
den Fall, daß der Teilstrom der Niederdruck-Stufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs
entnommen wird, erfolgt zweckmäßigerweise eine Vorwärmung des Brennstoffs
auf eine Temperatur von etwa 150°C. Für den Fall, daß der Teilstrom der Hoch
druck-Stufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs entnommen wird, erfolgt eine Vorwär
mung des Brennstoffs auf eine Temperatur von etwa 280°C bis 320°C. Für den
Fall einer zweistufigen Brennstoffvorwärmung mit Brennstoffbefeuchtung erfolgt eine Vorwärmung des Brennstoffs auf eine Temperatur von ebenfalls 280°C bis 320°C.
Fall einer zweistufigen Brennstoffvorwärmung mit Brennstoffbefeuchtung erfolgt eine Vorwärmung des Brennstoffs auf eine Temperatur von ebenfalls 280°C bis 320°C.
Bezüglich der Gas- und Dampfturbinenanlage mit einer der Gasturbine vorgeschal
teten Brennkammer, in die eine Brennstoffleitung mündet, und mit einem in einen
mindestens zwei Druckstufen aufweisenden Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampf
turbine geschalteten Abhitzedampferzeuger, der einen Kondensatvorwärmer und ei
nen Hochdruckvorwärmer aufweist, wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß zur Brennstoffvorwärmung ein Wärmetauscher vorgesehen ist,
der primärseitig in den Wasser-Dampf-Kreislauf und sekundärseitig in die Brenn
stoffleitung geschaltet ist.
Der Wärmetauscher ist primärseitig zweckmäßigerweise dem Kondensatvorwärmer
parallel geschaltet. In diesem Fall steht das vorgewärmte Wasser des zur Brenn
stoffvorwärmung dienenden Teilstroms unter niedrigem Druck. Der Wärmetauscher
kann primärseitig aber auch dem Hochdruckvorwärmer parallel geschaltet sein, so
daß das vorgewärmte Wasser des zur Brennstoffvorwärmung dienenden Teilstroms
unter entsprechend hohem Druck steht.
Für den Fall einer zweistufigen Brennstoffvorwärmung mit Brennstoffbefeuchtung
ist zweckmäßigerweise ein weiterer Wärmetauscher vorgesehen, der sekundärseitig
in Strömungsrichtung des Brennstoffs vor dem ersten Wärmetauscher angeordnet
ist. Er ist außerdem primärseitig an die Niederdruck-Stufe des Wasser-Dampf-
Kreislaufs angeschlossen und liegt parallel zum Kondensatvorwärmer, während der
erste Wärmetauscher zur weiteren Erwärmung des Brennstoffs an die Hochdruck-
Stufe des Wasser-Dampf-Kreislaufs angeschlossen ist und parallel zum Hochdruck
vorwärmer liegt.
Die Vorwärmung des Brennstoffs in der ersten Stufe erfolgt zweckmäßigerweise
durch Befeuchtung des Brennstoffs mittels in einem Wasser-Kreislauf geführten,
vorgewärmten Wassers. Dazu ist in die Brennstoffleitung ein Brennstoffbefeuchter
geschaltet, in dem der Brennstoff und das vorgewärmte Wasser zueinander im Ge
genstrom geführt sind. Die Vorwärmung des zur Befeuchtung des Brennstoffs die
nenden Wassers erfolgt in dem mit der Niederdruck-Stufe des Wasser-Dampf-
Kreislaufs verbundenen weiteren Wärmetauscher.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Gas- und Dampfturbinenanlage mit einem an alternativen
Stellen an einen Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfturbine angeschlossenen Wär
metauscher zur Brennstoffvorwärmung, und
Fig. 3 eine Gas- und Dampfturbinenanlage gemäß den Fig. 1 und 2 mit zwei
Wärmetauschern zur Brennstoffbefeuchtung und -vorwärmung.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
Eine Gas- und Dampfturbinenanlage gemäß den Fig. 1 bis 3 umfaßt eine
Gasturbinenanlage 1a und eine Dampfturbinenanlage 1b. Die Gasturbinenanlage 1a
umfaßt eine Gasturbine 2 mit angekoppeltem Luftverdichter 3 und eine der Gas
turbine 2 vorgeschaltete Brennkammer 4, die an eine Frischluftleitung 5 des Luft
verdichters 3 angeschlossen ist. In die Brennkammer 4 der Gasturbine 2 mündet
eine Brennstoffleitung 6. Die Gasturbine 2 und der Luftverdichter 3 sowie ein Ge
nerator 7 sitzen auf einer gemeinsamen Welle 8.
Die Dampfturbinenanlage 1b umfaßt eine Dampfturbine 10 mit angekoppeltem Ge
nerator 11 und in einem Wasser-Dampf-Kreislauf 12 einen der Dampfturbine 10
nachgeschalteten Kondensator 13 sowie einen Abhitzedampferzeuger 14.
Die Dampfturbine 10 besteht aus einem Hochdruckteil 10a und einem Niederdruck
teil 10b, die über eine gemeinsame Welle 15 den Generator 11 antreiben.
Zum Zuführen von in der Gasturbine 2 entspanntem Arbeitsmittel AM′ oder Rauch
gases in den Abhitzedampferzeuger 14 ist eine Abgasleitung 17 an einen Eingang
14a des Abhitzedampferzeugers 14 angeschlossen. Das entspannte Arbeitsmittel
AM′ aus der Gasturbine 2 verläßt den Abhitzedampferzeuger 14 über dessen Aus
gang 14b in Richtung auf einen (nicht dargestellten) Kamin.
Der Dampferzeuger 14 umfaßt in einer Niederdruck-Stufe des Wasser-Dampf-
Kreislaufs 12 einen Kondensatvorwärmer 20 und einen Niederdruck-Verdampfer 22
sowie einen Niederdruck-Überhitzer 24. Er umfaßt weiter in einer Hochdruck-Stufe
des Wasser-Dampf-Kreislaufs 12 einen Hochdruck-Vorwärmer oder Economizer
26, einen Hochdruck-Verdampfer 28 und einen Hochdruck-Überhitzer 30. Der Nie
derdruck-Überhitzer 24 ist über eine Dampfleitung 32 mit dem Niederdruckteil 10b
der Dampfturbine 10 verbunden. Der Hochdruck-Überhitzer 30 ist über eine
Dampfleitung 34 mit dem Hochdruckteil 10a der Dampfturbine 10 verbunden. Der
Niederdruckteil 10b der Dampfturbine 10 ist ausgangsseitig über eine Dampfleitung
36 an den Kondensator 13 angeschlossen.
Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Wasser-Dampf-Kreislauf 12 ist somit aus
zwei Druckstufen aufgebaut. Er kann aber auch aus drei Druckstufen aufgebaut
sein. In diesem Fall weist der Abhitzedampferzeuger 14 in nicht näher dargestellter
Art und Weise zusätzlich einen Mitteldruck-Verdampfer und einen Mitteldruck-
Überhitzer auf, die in den Wasser-Dampf-Kreislauf 12 geschaltet und mit einem
Mitteldruckteil der Dampfturbine 10 verbunden sind.
Der Kondensator 13 ist über eine Kondensatleitung 42 mit dem Kondensatvorwär
mer 20 verbunden. In der Kondensatleitung 42 liegt eine Kondensatpumpe 44. Der
Kondensatvorwärmer 20 ist ausgangsseitig mit einem Speisewasserbehälter 46
verbunden.
Der Speisewasserbehälter 46 ist ausgangsseitig über eine Niederdruckpumpe 48 mit
einem Wasser-Dampf-Trenngefäß 50 der Niederdruck-Stufe verbunden. An dieses
Gefäß 50 ist der Niederdruck-Überhitzer 24 und - über eine Umwälzpumpe 52 - der
Niederdruck-Verdampfer 22 angeschlossen. Der Speisewasserbehälter 46 ist aus
gangsseitig außerdem über eine Hochdruckpumpe 54 mit dem Economizer 26 ver
bunden, der seinerseits ausgangsseitig mit einem Wasser-Dampf-Trenngefäß 56 der
Hochdruck-Stufe verbunden ist. An das Gefäß 56 ist der Hochdruck-Überhitzer 30 und - über eine Umwälzpumpe 58 - der Hochdruck-Verdampfer 28 angeschlossen.
Weiter mündet in den Speisewasserbehälter 46 eine an die Dampfleitung 32 ange
schlossene Dampfleitung 60. Ferner ist der Speisewasserbehälter 46 über eine
Umwälzpumpe 59 an die Kondensatleitung 42 angeschlossen.
In die Brennstoffleitung 6 ist die Sekundärseite eines Wärmetauschers 62 geschal
tet, der gemäß Fig. 1 primärseitig dem Kondensatvorwärmer 20 parallel geschaltet
ist. Dazu ist der Wärmetauscher 62 primärseitig über eine Zuströmleitung 64 mit
dem Speisewasserbehälter 46 und über eine Abströmleitung 66 mit der Kondensat
leitung 42 verbunden. In die Zuströmleitung 64 ist eine Pumpe 68 geschaltet. In die
Abströmleitung 66 ist eine Drossel 70 geschaltet.
Gemäß Fig. 2 ist ein Wärmetauscher 62′ primärseitig dem Economizer 26 parallel
geschaltet. Dazu ist der Wärmetauscher 62′ primärseitig über eine Zuströmleitung
64′ mit dem Ausgang des Economizers 26 und über eine Abströmleitung 66′ mit der
Saugseite der Hochdruckpumpe 54 verbunden. In die Abströmleitung 66′ ist eine
Drossel 70′ geschaltet.
Beim Betrieb der Gas- und Dampfturbinenanlage 1a, 1b wird der Brennkammer 4
über die Brennstoffleitung 6 flüssiger oder gasförmiger Brennstoff BS, zum Bei
spiel Erdgas oder Heizöl, zugeführt. Dabei wird der Brennstoff BS in dem Wärme
tauscher 62, 62′ auf eine Temperatur T₁ von 100°C bis 400°C vorgewärmt. Der
vorgewärmte Brennstoff BS wird zur Erzeugung des Arbeitsmittels AM für die
Gasturbine 2 in der Brennkammer 4 mit verdichteter Frischluft L aus dem Luft
verdichter 3 verbrannt. Das bei der Verbrennung entstehende heiße und unter ho
hem Druck stehende Arbeitsmittel AM oder Rauchgas wird in der Gasturbine 2 ent
spannt und treibt dabei diese und den Luftverdichter 3 sowie den Generator 7 an.
Das aus der Gasturbine 2 mit einer Temperatur T₂ von etwa 550°C austretende
entspannte Arbeitsmittel AM′ wird über die Abgasleitung 17 in den Abhitzedampf
erzeuger 14 eingeleitet und dort zur Erzeugung von Dampf für die Dampfturbine 10
genutzt. Zu diesem Zweck sind der Rauchgasstrom und der Wasser-Dampf-Kreis
lauf 12 im Gegenstrom miteinander verknüpft.
Um eine besonders gute Wärmeausnutzung zu erreichen, werden Dämpfe bei un
terschiedlichen Druckniveaus erzeugt, deren Enthalpie zur Stromerzeugung in der
Dampfturbine 10 genutzt wird. So kann in der Niederdruck-Stufe Dampf mit einem
Druck pN von 6 bar und einer Temperatur TN von 200°C erzeugt werden. In der
Hochdruck-Stufe kann Dampf mit einem Druck pH von 80 bar bei einer Temperatur
TH von 520°C erzeugt werden.
Der aus dem Niederdruckteil 10b der Dampfturbine 10 austretende entspannte
Dampf wird über die Dampfleitung 36 dem Kondensator 13 zugeführt und konden
siert dort. Das Kondensat wird über die Kondensatpumpe 44 in den Kondensatvor
warmer 20 gepumpt und dort vorgewärmt. Das vorgewärmte Kondensat strömt in
den Speisewasserbehälter 46.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird zur Vorwärmung des Brenn
stoffs BS dem Speisewasserbehälter 46 über die Zuströmleitung 64 ein Teilstrom t₁
des vorgewärmten und unter niedrigem Druck stehenden Speisewassers entnom
men. Dieser Teilstrom t₁ wird mittels der Pumpe 68 zunächst auf einen Druck
oberhalb des Brennstoffdrucks gebracht und anschließend dem Wärmetauscher 62
zugeführt. Dort wird durch indirekten Wärmetausch die im Teilstrom t₁ des vor
gewärmten Speisewassers enthaltene Wärme auf den Brennstoff BS übertragen. Der
über die Abströmleitung 66 geführte Teilstrom t₁ des abgekühlten Speisewassers
wird zunächst gedrosselt und anschließend mit dem über die Kondensatleitung 42
strömenden Kondensat vermischt. Die Brennstoffvorwärmung erfolgt bei einem
brennstoffseitigen Druck pBS von 5 bis 20 bar. Um ein Eindringen von gasförmigen
Bestandteilen des Brennstoffs BS in das Kondensat oder Speisewasser zu vermeiden,
wird der Teilstrom t₁ des vorgewärmten Speisewassers mittels der Pumpe 68 auf
einen Druck oberhalb des Brennstoffdrucks gebracht. Durch den indirekten
Wärmetausch zwischen dem Teilstrom t₁ des vorgewärmten und unter niedrigem
Druck stehenden Speisewassers und dem Brennstoff BS in dem Wärmetauscher 62
wird eine Brennstoffvorwärmung auf eine Temperatur T₁ von etwa 150°C erzielt.
Mit der Anlagenschaltung gemäß Fig. 1 wird eine Wirkungsgradsteigerung gegen
über dem eingangs erwähnten Wirkungsgrad um 0,3 bis 0,4%-Punkte erreicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird dem Wärmetauscher 62′ unter
hohem Druck stehendes vorgewärmtes Speisewasser zugeführt. Dazu wird dem
Economizer 26 über die Abströmleitung 64′ ein Teilstrom t′₁ des vorgewärmten und
unter hohem Druck stehenden Speisewassers entnommen. Nach erfolgtem indirek
ten Wärmetausch mit dem Brennstoff BS wird der Teilstrom t′₁ über die Abström
leitung 66′ geführt und nach erfolgter Drosselung in der Drossel 70′ dem Wasser-
Dampf-Kreislauf 12 der Dampfturbine 10 zwischen dem Speisewasserbehälter 46
und der Hochdruckpumpe 54 wieder zugeführt. Durch den indirekten Wärmetausch
in dem Wärmetauscher 62′ zwischen dem Teilstrom t′₁ des vorgewärmten und unter
hohem Druck stehenden Speisewassers aus der Hochdruck-Stufe des Wasser-
Dampf-Kreislaufs 12 und dem Brennstoff BS wird eine Brennstoffvorwärmung auf
eine Temperatur T₁ von etwa 280°C erreicht.
Mit einer Schaltung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird eine Wir
kungsgradsteigerung um 0,5 bis 0,6%-Punkte erreicht.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, bei dem die Gas- und Dampfturbinen
anlage 1a, 1b in gleicher Weise aufgebaut ist wie in den Ausführungsbeispielen
gemäß den Fig. 1 und 2, erfolgt eine zweistufige Brennstoffvorwärmung. Dabei
wird in einer ersten Stufe der Brennstoff BS auf eine Temperatur T₃ von etwa
130°C bis 150°C erwärmt. Die Brennstofferwärmung erfolgt in einem in die
Brennstoffleitung 6 geschalteten Brennstoffbefeuchter 80 durch direkten Wärme
tausch mit in einem Wasserkreislauf 82 strömendem, erwärmtem Wasser UW. Die
Erwärmung des umlaufenden Wassers UW erfolgt durch indirekten Wärmetausch in
einem sekundärseitig in den Wasserkreislauf 82 geschalteten weiteren Wärme
tauscher 83. Der Wärmetauscher 83 ist primärseitig an den Wasser-Dampf-Kreis
lauf 12 der Dampfturbine angeschlossen. Dem Speisewasserbehälter 46 wird - ähn
lich wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 - über eine Zuströmleitung 64′′ und
eine Pumpe 68′′ ein Teilstrom t′′₁ des vorgewärmten Speisewassers entnommen.
Der Teilstrom t′′₁ wird nach erfolgtem indirektem Wärmetausch mit dem im Was
serkreislauf 82 umlaufenden Wasser UW über eine an den Kondensatvorwärmer 22
angeschlossene Abströmleitung 66′′ dem Wasser-Dampf-Kreislauf 12 wieder zuge
führt. Der Wärmetauscher 83 liegt mindestens einem Teil des Kondensatvorwärmers
20 parallel.
Der dem Brennstoffbefeuchter 80 in der Art einer Gegenstromkolonne am Sumpf
84 zugeführte Brennstoff BS wird mit dem im Gegenstrom vom Kopf 86 herabrie
selnden Wasser UW von unten nach oben aufgesättigt. Druck, Temperatur und
Durchsatz des umlaufenden Wassers UW richten sich nach dem minimal erreichba
ren Aufsättigungsgrad des Brennstoffs BS sowie nach der minimalen erforderlichen
Berieselungsdichte innerhalb des Brennstoffbefeuchters 80, so daß nur ein Teil des
eingesetzten Wassers UW verdampft. Dieser Teil wird durch Frischwasser FW er
setzt, das über eine Frischwasserleitung 88 dem Wasserkreislauf 82, in den eine
Pumpe 90 geschaltet ist, zugeführt wird. Infolge des Aufsättigungsvorgangs er
wärmt sich der Brennstoff BS von unten nach oben, während sich das umlaufende
Wasser UW von oben nach unten abkühlt. Das am Sumpf 84 des Brennstoffbe
feuchters 80 austretende Wasser UW wird mit dem Frischwasser FW vermischt und
durch indirekten Wärmetausch mit dem Teilstrom t′′1 des vorgewärmten Speise
wassers erwärmt. Druck, Temperatur und Menge pro Zeiteinheit des Teilstroms t₁′′
richten sich dabei nach dem Betriebszustand des Brennstoffbefeuchters 80 und sind
so gewählt, daß bei leichtem Überdruck des Teilstroms t′′₁ die Wassertemperatur
am Kopf 86 des Brennstoffbefeuchters 80 oberhalb des Sättigungszustandes des den
Brennstoffbefeuchter 80 verlassenden, erwärmten Brennstoffs BS′ liegt.
Der auf die Temperatur T₃ von z. B. 1500 C erwärmte Brennstoff BS′ wird in einer
zweiten Stufe mittels eines Wärmetauschers 62′′ auf eine Temperatur T₁ von
250°C bis 320°C weiter erwärmt. Der Wärmetauscher 62′′, der sekundärseitig dem
Brennstoffbefeuchter 80 in der Brennstoffleitung 6 nachgeschaltet ist, ist primärsei
tig - wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 - an die Hochdruck-Stufe des
Wasser-Dampf-Kreislaufes 12 der Dampfturbine 10 angeschlossen. Die weitere
Erwärmung des Brennstoffs BS′ erfolgt dabei durch indirekten Wärmetausch mit
einem der Hochdruck-Stufe entnommenen Teilstrom t₂ des vorgewärmten und un
ter hohem Druck stehenden Speisewassers. Dieser Teilstrom t₂ wird dem Wärme
tauscher 62′′ über eine an den Hochdruckvorwärmer 26 angeschlossene Zuströmlei
tung 64′′′ zugeführt. Nach erfolgtem Wärmetausch sowie anschließender Drosselung
in der in einer Abströmleitung 66′′′ liegenden Drossel 70′′′ wird der Teilstrom t₂
dem Kondensatvorwärmer 20 zugeführt.
Mit der Schaltung gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird eine Wir
kungsgradsteigerung um 0,6 bis 0,7%-Punkte erreicht.
Bei Schaltungen mit einem aus drei Druckstufen aufgebauten Wasser-Dampf-
Kreislauf werden ohne Zwischenschaltung eines Brennstoffbefeuchters 80 Wir
kungsgradsteigerungen von 0,4 bis 0,6%-Punkten erreicht; mit Brennstoffbefeuch
ter 80 werden Wirkungsgradsteigerungen von 0,6 bis 0,8%-Punkten erreicht.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betreiben einer Gas- und Dampfturbinenanlage, bei der die im
entspannten Arbeitsmittel (AM′) der Gasturbine (2) enthaltene Wärme zur Erzeu
gung von Dampf für die in einen Wasser-Dampf-Kreislauf (12) geschaltete Dampf
turbine (10) genutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Er
zeugung des Arbeitsmittels (AM) für die Gasturbine (2) eingesetzter Brennstoff
(BS) vorgewärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Vorwärmung des Brennstoffs (BS) auf eine Temperatur (T₁) von 100°C bis 400°C
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorwärmung durch indirekten Wärmetausch des Brennstoffs (BS) mit einem
dem Wasser-Dampf-Kreislauf (12) der Dampfturbine (10) entnommenen Teilstrom
(t₁, t′₁) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Wasser-Dampf-Kreislauf
(12) der Dampfturbine (10) mindestens zwei Druckstufen (20, 22, 24 und 26, 28,
30) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Teilstrom (t₁ bzw.
t′₁) zur Vorwärmung des Brennstoffs (BS) einer Niederdruck-Stufe (20, 22, 24)
und/oder einer Hochdruck-Stufe (26, 28, 30) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (12)
entnommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine zweistufige
Brennstoffaufwärmung, wobei in einer ersten Stufe der Brennstoff (BS) durch di
rekten Wärmetausch mit durch indirekten Wärmetausch mit einem der Niederdruck-
Stufe (20, 22, 24) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (12) entnommenen ersten Teil
strom (t′′₁) vorgewärmten Wasser erwärmt wird, und wobei in einer zweiten Stufe
der erwärmte Brennstoff (BS′) durch indirekten Wärmetausch mit einem der Hoch
druck-Stufe (26, 28, 30) des Wasser-Dampf-Kreislaufs (12) entnommenen zweiten
Teilstrom (t₂) weiter erwärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das in
der ersten Stufe durch indirekten Wärmetausch mit dem ersten Teilstrom (t′′₁) vor
gewärmte Wasser (UW) im Gegenstrom zur Strömungsrichtung des Brennstoffs
(BS) geführt wird.
7. Gas- und Dampfturbinenanlage (1a, 1b) mit einer der Gasturbine (2) vorgeschal
teten Brennkammer (4), in die eine Brennstoffleitung (6) mündet, und mit einem in
einen mindestens zwei Druckstufen (20, 22, 24 und 26, 28, 30) aufweisenden Was
ser-Dampf-Kreislauf (12) der Dampfturbine (10) geschalteten Abhitzedampferzeu
ger (14), wobei der Abhitzedampferzeuger (14) einen Kondensatvorwärmer (20)
und einen Hochdruckvorwärmer (26) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Brennstoffvorwärmung mittels
vorgewärmten Wassers aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf (12) der Dampfturbine
(10) ein Wärmetauscher (62, 62′, 62′′) vorgesehen ist, der primärseitig an den Was
ser-Dampf-Kreislauf (12) angeschlossen ist, und der sekundärseitig in die Brenn
stoffleitung (6) geschaltet ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher (62, 62′, 62′′) primärseitig dem Kondensatvorwärmer (20) oder dem
Hochdruckvorwärmer (26) parallelgeschaltet ist.
9. Anlage nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen weiteren
Wärmetauscher (83), der sekundärseitig in Strömungsrichtung des Brennstoffs (BS)
vor dem ersten Wärmetauscher (62′′) angeordnet ist, und der primärseitig parallel
zum Kondensatvorwärmer (20) liegt.
10. Anlage nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen in Strömungs
richtung des Brennstoffs (BS) vor dem Wärmetauscher (62′′) in die Brennstofflei
tung (6) geschalteten Brennstoffbefeuchter (80), wobei der weitere Wärmetauscher
(83) sekundärseitig zur Befeuchtung des Brennstoffs (BS) dienendes Wasser (UW)
erwärmt.
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