DE19536839A1 - Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer KraftwerksanlageInfo
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- F01K23/106—Plants characterised by more than one engine delivering power external to the plant, the engines being driven by different fluids the engine cycles being thermally coupled combustion heat from one cycle heating the fluid in another cycle with exhaust fluid of one cycle heating the fluid in another cycle with water evaporated or preheated at different pressures in exhaust boiler
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
einer Kraftwerksanlage gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer Kraftwerksanlage, welche aus einer Gasturbogruppe,
einem nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger und einem anschließenden
Dampfkreislauf besteht, ist es zur Erzielung
eines Maximums an Wirkungsgrad vorteilhaft, im Dampfkreislauf
einen überkritischen Dampfprozeß vorzusehen.
Eine solche Schaltung ist aus CH-480 535 bekanntgeworden. In
dieser Schaltung wird zum Zweck einer optimalen Abwärmenu
tzung der Gasturbogruppe im unteren Temperaturbereich des Ab
hitzedampferzeugers ein Massenstrom des Gasturbinenkreislauf
mittels abgezweigt und in der Gasturbine rekuperativ genutzt.
Sowohl der Gasturbinen- als auch der Dampfprozeß weisen eine
sequentielle Verbrennung auf. Diese Konfiguration führt aber
im Falle von modernen, vorzugsweise einwellig ausgelegten
Gasturbinen zu einer unerwünschten Komplikation im konstruk
tiver Hinsicht.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie
sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe
zugrunde bei einer Kraftwerksanlage der eingangs genannten
Art die dampfkreislaufseitige Wärmeaufnahme im unteren Tempe
raturbereich des Abhitzedampferzeugers zu maximieren, dies im
Zusammenhang mit einer einwelligen Gasturbine.
Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen,
daß trotz einfachster konstruktiver Auslegung eine bessere
Nutzung der Abgase aus der letzten Turbine bis hinunter auf
100°C und tiefer bewerkstelligt wird, indem die dampfkreis
laufseitige Wärmeaufnahme innerhalb einer ersten Wärmetausch
stufe im unteren Temperaturbereich des Abhitzedampferzeugers,
geläufig als Economizer bekannt, erhöht wird.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungs
gemäßen Aufgabenlösung sind in den weiteren Ansprüchen ge
kennzeichnet.
Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung näher erläutert. Alle für das unmittel
bare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind fortgelassen worden. Die Strömungsrichtung der Medien
ist mit Pfeilen angegeben. Gleiche Elemente sind in den ver
schiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Schaltung einer Kraftwerksanlage und
Fig. 2 ein H/T-Diagramm dieser Schaltung gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine Kraftwerksanlage, welche aus einer Gastur
bogruppe I., einem der Gasturbogruppe I. nachgeschalteten Ab
hitzedampferzeuger II., und einem diesem Abhitzedampferzeuger
II. nachgeschalteten Dampfkreislauf III. besteht.
Die vorliegenden Gasturbogruppe I. ist auf einer sequentiel
len Verbrennung aufgebaut. Die in Fig. 1 nicht ersichtliche
Bereitstellung des zum Betrieb der verschiedenen Brennkammern
notwendigen Brennstoffes kann beispielsweise durch eine mit
der Gasturbogruppe zusammenwirkende Kohlenvergasung bewerk
stelligt werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, den
zum Einsatz gelangenden Brennstoff aus einem Primärnetz zu
beziehen. Wird die Versorgung eines gasförmigen Brennstoffes
zum Betrieb der Gasturbogruppe über eine Pipeline bereitge
stellt, so kann das Potential aus der Druck- und/oder Tempe
raturdifferenz zwischen Primärnetz und Verbrauchernetz für
die Belange der Gasturbogruppe, oder allgemein der Schaltung,
rekuperiert werden. Die vorliegende Gasturbogruppe, die auch
als autonome Einheit wirken kann, besteht aus einem Verdich
ter 1, einer dem Verdichter nachgeschalteten ersten Brennkam
mer 2, einer dieser Brennkammer 2 nachgeschalteten ersten
Turbine 3, einer dieser Turbine 3 nachgeschalteten zweiten
Brennkammer 4 und einer dieser Brennkammer 4 nachgeschalteten
zweiten Turbine 5. Die genannten Strömungsmaschinen 1, 3, 5
weisen eine einheitliche Rotorwelle 39 auf. Diese Rotorwelle
39 selbst ist vorzugsweise auf zwei in der Figur nicht er
sichtlichen Lagern gelagert, welche kopfseitig des Verdich
ters 1 und stromab der zweiten Turbine 5 plaziert sind. Der
Verdichter 1 kann je nach Auslegung, beispielsweise um die
spezifische Leistung zu erhöhen, in zwei oder mehrere nicht
gezeigte Teilverdichter unterteilt werden. Bei einer solchen
Konstellation wird dann stromab des ersten Teilverdichters
und stromauf des zweiten Teilverdichters ein Zwischenkühler
geschaltet, in welchem die teilverdichtete Luft zwischenge
kühlt wird. Die in diesem ebenfalls nicht gezeigten Zwischen
kühler anfallende Wärme wird optimal, also nutzbringend, in
den Prozeß rückgeführt. Die angesaugte Luft 6 strömt als
verdichtete Luft 7 in ein nicht näher gezeigtes Gehäuse, das
in sich den Verdichteraustritt und die erste Turbine 3 einschließt.
In diesem Gehäuse ist auch die erste Brennkammer 2
untergebracht, welche vorzugsweise als zusammenhängende Ring
brennkammer ausgebildet ist. Selbstverständlich kann die ver
dichtete Luft 7 zur ersten Brennkammer 2 aus einer nicht ge
zeigten Luftspeicheranlage beigestellt werden. Die Ringbrenn
kammer 2 weist kopfseitig, auf den Umfang verteilt, eine An
zahl von nicht näher gezeigten Brennern auf, welche vorzugs
weise als Vormischbrenner ausgelegt sind. An sich können hier
auch Diffusionsbrenner zum Einsatz gelangen. Im Sinne einer
Reduzierung der Schadstoff-Emissionen aus dieser Verbrennung,
insbesondere was die NOx-Emissionen betrifft, ist es indessen
vorteilhaft, eine Anordnung von Vormischbrennern gemäß EP-PS
0 321 809 vorzusehen, wobei der Erfindungsgegenstand aus
der genannten Druckschrift integrierender Bestandteil dieser
Beschreibung ist, darüber hinaus auch die dort beschriebene
Art der Zuführung eines Brennstoffes 12. Was die Anordnung
der Vormischbrenner in Umfangsrichtung der Ringbrennkammer 2
anbelangt, so kann eine solche bei Bedarf von der üblichen
Konfiguration gleicher Brenner abweichen, und statt dessen
können unterschiedlich große Vormischbrenner zum Einsatz
kommen. Dies geschieht vorzugsweise so, daß jeweils zwischen
zwei großen Vormischbrennern ein kleiner Vormischbrenner
gleicher Konfiguration disponiert ist. Die großen Vormisch
brenner, welche die Funktion von Hauptbrennern zu erfüllen
haben, stehen zu den kleinen Vormischbrennern, welche die Pi
lotbrenner dieser Brennkammer sind, bezüglich der sie durch
strömenden Brennerluft, also der verdichteten Luft aus dem
Verdichter 1, in einem Größenverhältnis zueinander, das
fallweise festgelegt wird. Im gesamten Lastbereich der Brenn
kammer arbeiten die Pilotbrenner als selbstgängige Vormisch
brenner, wobei die Luftzahl fast konstant bleibt. Die Zu- oder
Abschaltung der Hauptbrenner erfolgt nach bestimmten an
lagespezifischen Vorgaben. Weil die Pilotbrenner im ganzen
Lastbereich bei idealem Gemisch gefahren werden können, sind
die NOx-Emissionen auch bei Teillast sehr gering. Bei einer
solchen Konstellation kommen die umlaufenden Stromlinien im
Frontbereich der Ringbrennkammer 2 sehr nahe an die Wirbel
zentren der Pilotbrenner heran, so daß eine Zündung an sich
nur mit diesen Pilotbrennern möglich ist. Beim Hochfahren
wird die Brennstoffmenge, die über die Pilotbrenner zugeführt
wird, soweit gesteigert, bis diese ausgesteuert sind, d. h.
bis die volle Brennstoffmenge zur Verfügung steht. Die Konfi
guration wird so gewählt, daß dieser Punkt der jeweiligen
Lastabwurfbedingungen der Gasturbogruppe entspricht. Die wei
tere Leistungssteigerung erfolgt dann über die Hauptbrenner.
Bei der Spitzenlast der Gasturbogruppe sind sonach auch die
Hauptbrenner voll ausgesteuert. Weil die durch die Pilotbren
ner initiierte Konfiguration "kleiner" heißer Wirbelzentren
zwischen den von den Hauptbrennern stammenden "großen" küh
leren Wirbelzentren extrem instabil ausfällt, wird auch bei
mager betriebenen Hauptbrennern im Teillastbereich ein sehr
guter Ausbrand mit zusätzlich zu den NOx-Emissionen niedrigen
CO- und UHC-Emissionen erreicht, d. h. die heißen Wirbel der
Pilotbrenner dringen sofort in die kleinen Wirbel der Haupt
brenner ein. Selbstverständlich kann die Ringbrennkammer 2
aus einer Anzahl einzelner rohrförmiger Brennräume bestehen,
welche ebenfalls schrägringförmig, bisweilen auch schrauben
förmig, um die Rotorachse angeordnet sind. Diese Ringbrenn
kammer 2, unabhängig von ihrer Auslegung, wird und kann geo
metrisch so angeordnet werden, daß sie auf die Rotorlänge
praktisch keinen Einfluß ausübt. Die Heißgasen 8 aus dieser
Ringbrennkammer 2 beaufschlagen die unmittelbar nachgeschal
tete erste Turbine 3, deren kalorisch entspannende Wirkung
auf die Heißgase bewußt minimal gehalten wird, d. h. diese
Turbine 3 wird demnach aus nicht mehr als zwei Laufschaufel
reihen bestehen. Bei einer solchen Turbine 3 wird nötig sein,
einen Druckausgleich an den Stirnflächen zwecks Stabilisie
rung des Axialschubes vorzusehen. Die in der Turbine 3 tei
lentspannten Heißgase 9, welche unmittelbar in die zweite
Brennkammer 4 strömen, weisen aus dargelegten Gründen eine
recht hohe Temperatur auf, vorzugsweise ist sie betriebsspe
zifisch so auszulegen, daß sie sicher noch um 1000°C be
trägt. Diese zweite Brennkammer 4 hat im wesentlichen die
Form eines zusammenhängenden ringförmigen axialen oder quasi
axialen Ringzylinders. Diese Brennkammer 4 kann selbstver
ständlich auch aus einer Anzahl axial, quasi-axial oder
schraubenförmig angeordneten und in sich abgeschlossenen
Brennräumen bestehen. Was die Konfiguration der ringförmigen,
aus einem einzigen Brennraum bestehenden Brennkammer 4 be
trifft, so sind in Umfangsrichtung und radial dieses ringför
migen Zylinders mehrere in der Figur nicht näher gezeigte
Brennstofflanzen disponiert. Diese Brennkammer 4 weist keinen
Brenner auf: Die Verbrennung eines in die aus der Turbine 3
kommenden teilentspannten Heißgase 9 eingedüsten Brennstof
fes 13 geschieht hier durch Selbstzündung, soweit freilich
das Temperaturniveau eine solche Betriebsart zuläßt. Ausge
hend davon, daß die Brennkammer 4 mit einem gasförmigen
Brennstoff, also beispielsweise Erdgas, betrieben wird, muß
die Austrittstemperatur der teilentspannten Heißgase 9 aus
der Turbine 3 noch sehr hoch sein, wie oben dargelegt um die
1000°C, und dies selbstverständlich auch bei Teillastbetrieb,
was auf die Auslegung dieser Turbine 2 eine ursächliche Rolle
spielt. Um die Betriebssicherheit und einen hohen Wirkungs
grad bei einer auf Selbstzündung ausgelegten Brennkammer zu
gewährleisten, ist es eminent wichtig, daß die Flammenfront
ortsmäßig stabil bleibt. Zu diesem Zweck werden in dieser
Brennkammer 4, vorzugsweise an der Innen- und Außenwand in
Umfangsrichtung disponiert, eine Reihe von nicht näher ge
zeigten Elementen vorgesehen, welche in axialer Richtung vor
zugsweise stromauf der Brennstofflanzen plaziert sind. Die
Aufgabe dieser Elemente besteht darin, Wirbel zu erzeugen,
welche eine Rückströmzone, analog derjenige in den bereits
erwähnten Vormischbrennern, induzieren. Da es sich bei dieser
Brennkammer 4, aufgrund der axialen Anordnung und der Bau
länge, um eine Hochgeschwindigkeitsbrennkammer handelt, bei
welcher die mittlere Geschwindigkeit der Arbeitsgase größer
ca. 60 m/s ist, müssen die wirbelerzeugenden Elemente strö
mungskonform ausgebildet werden. Anströmungsseitig sollen
diese vorzugsweise aus einer tetraederförmigen Form mit an
strömungsschiefen Flächen bestehen. Die wirbelerzeugenden
Elemente können entweder an der Außenfläche und/oder an der
Innenfläche plaziert sein. Selbstverständlich können die wir
belerzeugenden Elemente auch axial zueinander verschoben
sein. Die abströmungsseitige Fläche der wirbelerzeugenden
Elemente ist im wesentlichen radial ausgebildet, so daß sich
ab dort eine Rückströmzone einstellt. Die Selbstzündung in
der Brennkammer 4 muß indessen auch in den transienten Last
bereichen sowie im Teillastbereich der Gasturbogruppe gesi
chert bleiben, d. h., es müssen Hilfsvorkehrungen vorgesehen
werden, welche die Selbstzündung in der Brennkammer 4 auch
dann sicherstellen, wenn sich eine Flexion der Temperatur der
Gase im Bereich der Eindüsung des Brennstoffes einstellen
sollte. Um eine sichere Selbstzündung des in die Brennkammer
4 eingedüsten gasförmigen Brennstoffes zu gewährleisten, wird
diesem eine kleine Menge eines anderen Brennstoffes mit einer
niedrigeren Zündtemperatur beigegeben. Als "Hilfsbrennstoff"
eignet sich hier beispielsweise Brennöl sehr gut. Der flüs
sige Hilfsbrennstoff, entsprechend eingedüst, erfüllt die
Aufgabe, sozusagen als Zündschnur zu wirken, und ermöglicht
auch dann eine Selbstzündung in der Brennkammer 4, wenn die
teilentspannten Heißgase 9 aus der ersten Turbine 3 eine
Temperatur unterhalb des angestrebten optimalen Niveaus von
1000°C aufweisen sollten. Diese Vorkehrung, Brennöl zur Si
cherstellung einer Selbstzündung vorzusehen, erweist sich
freilich immer dann als besonders angebracht, wenn die
Gasturbogruppe mit stark reduzierter Last betrieben wird.
Diese Vorkehrung trägt des weiteren entscheidend dazu bei,
daß die Brennkammer 4 eine minimale axiale Länge aufweisen
kann. Die kurze Baulänge der Brennkammer 4, die Wirkung der
wirbelerzeugenden Elemente zur Flammenstabilisierung sowie
die fortwährende Sicherstellung der Selbstzündung sind dem
nach dafür verantwortlich, daß die Verbrennung sehr rasch
erfolgt, und die Verweilzeit des Brennstoffes im Bereich der
heißen Flammenfront minimal bleibt. Eine unmittelbar ver
brennungsspezifisch meßbare Wirkung hieraus betrifft die
NOx-Emissionen, welche eine Minimierung erfahren, dergestalt,
daß sie nunmehr kein Thema mehr bilden. Diese Ausgangslage
ermöglicht ferner, den Ort der Verbrennung klar zu definie
ren, was sich in einer optimierten Kühlung der Strukturen
dieser Brennkammer 4 niederschlägt. Die in der Brennkammer 4
aufbereiteten Heißgase 10 beaufschlagen anschließend eine
nachgeschaltete zweite Turbine 5. Die thermodynamischen Kenn
werte der Gasturbogruppe können so ausgelegt werden, daß die
Abgase 11 aus der zweiten Turbine 5 noch soviel kalorisches
Potential aufweisen, um damit eine hier anhand eines Abhitze
dampferzeugers 15 dargestellte Dampferzeugungsstufe II. und
Dampfkreislauf III. zu betreiben. Wie bereits bei der Be
schreibung der Ringbrennkammer 2 hingewiesen wurde, ist diese
geometrisch so angeordnet, daß sie auf die Rotorlänge der
Gasturbogruppe praktisch keinen Einfluß ausübt. Des weiteren
ist feststellbar, daß die zweite zwischen Abströmungsebene
der ersten Turbine 3 und Anströmungsebene der zweiten Turbine
5 verlaufende Brennkammer 4 eine minimale Länge aufweist. Da
ferner die Entspannung der Heißgase in der ersten Turbine 3,
aus dargelegten Gründen, über wenige Laufschaufelreihen er
folgt, läßt sich eine Gasturbogruppe bereitstellen, deren
Rotorwelle 39 aufgrund ihrer minimierten Länge technisch ein
wandfrei auf zwei Lagern abstützbar ist. Die Leistungsabgabe
der Strömungsmaschinen geschieht über einen verdichterseitig
angekoppelten Generator 15, der auch als Anwurfmotor dienen
kann. Nach Entspannung in der Turbine 5 durchströmen die noch
mit einem hohen kalorischen Potential versehenen Abgase 11
einen Abhitzedampferzeuger 15, in welchem in Wärmetauschver
fahren verschiedentlich Dampf erzeugt wird, der dann das Ar
beitsmedium des nachgeschalteten Dampfkreislaufes bildet. Die
kalorisch ausgenutzten Abgase strömen anschließend als
Rauchgase 38 ins Freie.
Unter der Annahme, daß die Abgase 11, die bei G in den Ab
hitzedampferzeuger 15 gelangen, dessen Funktionsweise weiter
unten beschrieben wird, wobei zum besseren Verständnis der
Weg des in den Abhitzedampferzeuger 15 einströmenden und von
einer Pumpe 23 geförderten Speisewassers 34 verfolgt wird,
eine Temperatur von ca. 620°C aufweisen, und unter der Bedin
gung eines minimalen Temperatursprunges von 20°C für den Wär
meübergang, könnten diese Abgase nur bis auf 200°C nutzbrin
gend abgekühlt werden. Um hier diesen Nachteil zu beheben,
wird zwischen den Punkten A, nämlich Eingang des Speisewasser
34 in den Abhitzedampferzeuger 15, und B, Abzweigung am Ende
der Behandlung innerhalb einer Economizerstufe 15a, die Menge
des Speisewassers 34 soweit erhöht, im Beispiel auf 180%,
daß die Abkühlungsgerade (Vgl. Fig. 2, Pos 11/38) der Abgase
im Punkt H, nämlich unmittelbar vor der Abzweigung B, als Re
sultante einen Knick erfährt (Vgl. Fig. 2, Pos. 41), der bis
auf 100°C reicht. Im Zusammenhang mit der prozentualen Menge
des Speisewassers gilt die Relation, daß 100% jene Nennwas
sermenge fixiert, die in Abhängigkeit zu der von den Abgasen
11 angebotenen Energie steht.
Das Speisewasser 34, das eine Temperatur von ca. 60°C bei ei
nem Druck von ca. 300 bar aufweist, wird in A in den Abhitze
dampferzeuger 15 eingeleitet und soll dort zu Dampf von ca.
540°C thermisch aufgewertet werden. Die im Economizer 15a auf
ca. 300°C aufgeheizte Speisewasser wird in Punkt B in zwei
Teilströme aufgeteilt. Der eine, hier größere Teilwasser
strom von 100% wird im darauffolgenden Rohrbündel 15b zu
überkritischem Hochdruckdampf 27 thermisch aufbereitet. Da
durch wird den Abgasen 11 zwischen den Punkten G und H, wel
che die Wirkungsstrecke des genannten Rohrbündels 15b ver
sinnbildlichen, der Hauptteil der Wärmeenergie entzogen. Nach
einer ersten Expansion in einer Hochdruckdampfturbine 16 wird
dieser Dampf 28 mit der verbliebenen Energie zwischen den
Punkten D und E, welche die Wirkungsstrecke eines weiteren
Rohrbündels 15c im Abhitzedampferzeuger 15 versinnbildlicht,
zwischenüberhitzt und als Mitteldruckdampf 29 einer Mittel
druckdampfturbine 17 zugeführt. Die Restexpansion des Ab
dampfes 30 aus der Mitteldruckdampfturbine 17 erfolgt dann in
einer Niederdruckdampfturbine 18, welche mit einem weiteren
Generator 19 gekoppelt ist. Es ist auch möglich, durch An
kopplung an die Welle 39 die Leistung auf den Generator 14 zu
übertragen.
Ein kleinerer Teilwasserstrom 35 wird im Bereich von Punkt B
abgezweigt, und über ein Drosselorgan 25 einer Ausdampffla
sche 26 zugeführt, deren Druckniveau dem Sattdampfdruck von
150-200°C entspricht. Der hievon entstandene Dampf 37 wird
der Mitteldruckdampfturbine 17 an passender Stelle zugeführt.
Das lediglich als Wärmeträger für die Ausdampfung gediente
noch heiße Restwasser 36 wird über ein weiteres Regelorgan
24 in einen Speisewasserbehälter und Entgaser 22 geleitet, in
welchem es neben der Vorwärmung des Kondensats auch noch ein
weiteres Dampf 33 entwickelt wird, der der Niederdruckdampf
turbine 18 an geeigneter Stelle zugeführt wird.
Der schlußendlich entspannte Dampf 31a, 31b aus dieser Nie
derdruckdampfturbine 18 wird in einem wasser- oder luftge
kühlten Kondensator 20 kondensiert. Durch eine stromab dieses
Kondensators 20 wirkende Kondensatpumpe 21 wird das Kondensat
32 in den bereits genannten Speisewasserbehälter und Entgaser
22 gefördert, von wo aus der bereits beschriebenen Kreislauf
von Neuem anfängt.
Zur verbesserten Exergienutzung der beschriebenen Ausdampf
kaskade kann diese in mehr als zwei Stufen erfolgen.
Um eine gute Nutzung der Abgase 11 zu erzielen, kann selbst
verständlich im Abhitzedampferzeuger 15 eine separate
Dampferzeugungseinrichtung integriert werden, deren Dampf
entweder in den Dampfkreislauf III. geleitet, oder in einer
separaten Expansionsmaschine in Arbeit umgesetzt wird. Es
kann aber auch ein Teilstrom der Abgase abgezweigt und in ei
nem separaten Abhitzekessel verwertet werden. Statt Wasser
kann in diesem Fall vorzugsweise ein Ammoniak/Wasser-Gemisch
zur Anwendung gelangen. Aber auch andere Fluide, wie bei
spielsweise Freon, Propan, etc. sind einsetzbar. Eine gewisse
Verbesserung der Nutzung der Abgase aus der Turbine bis zu
einem tieferen Niveau ist auch dadurch realisierbar, daß
durch eine nicht näher gezeigte Zusatzfeuerung im Abhitze
dampferzeuger das Temperaturniveau an dessen Eintritt angeho
ben wird. Diese Maßnahme bringt aber hinsichtlich des er
reichbaren Wirkungsgrades keine Verbesserung mit sich.
Fig. 2 zeigt das H/T-Diagramm, d. h. den Verlauf und die in
Fig. 1 bereits gewürdigten signifikanten Punkten der Speise
wasservorwärmung und Dampferzeugung sowie Dampfzwischenüber
hitzung eines überkritischen Dampfturbinenprozesses. In der
nachfolgenden Bezugszeichenliste werden die jeweiligen Be
zugszeichen dieser Figur näher umschrieben. In Ergänzung zu
den Ausführungen unter Fig. 1, die im Zusammenhang mit der
Wiedergabe dieses Diagramms stehen, wird noch folgendes er
gänzt. Das Speisewasser wird in A mit beispielsweise 60°C bei
300 bar eingeleitet, und es soll bis F in Dampf von 540°C
mittels Gasturbinenabwärme thermisch aufgewertet werden. Nach
einer ersten Expansionsstufe in der Hochdruckdampfturbine,
welche bis auf 300°C führt, soll eine Zwischenüberhitzung von
D nach E, also auch auf 540°C erfolgen. Die durchzogene Linie
40 zeigt den resultierenden Verlauf der Wärmeaufnahme und der
Temperatur. Unter Annahme, daß die Abgase aus der letzten
Gasturbine eine Temperatur von 620°C aufweisen, und unter der
Bedingung eines minimalen Temperatursprunges von 20°C für den
Wärmeübergang, könnten diese Abgase bis zum Punkt J, d. h.
hier im Beispiel nur auf 200°C nutzbringend abgekühlt werden.
Um diesen Nachteil zu beheben, wird zwischen den Punkten A
und B die Speisewassermenge soweit erhöht, im Beispiel auf
180%, daß die Abkühlungskurve 11/38 der Abgase im Punkt H
als Resultante 41 einen Knick erfährt, und bis zu I, d. h. bis
auf 100°C reicht. Dieser zusätzliche Speisewasserstrom wird
bei B abgenommen und einer Ausdampfkaskade (Vgl. Fig. 1) so
zugeleitet, daß der entstehende Dampf dem Mittel- und Nieder
druckteil der Dampfturbine zugeführt werden kann, wie dies
ebenfalls aus Fig. 1 hervorgeht. Die Würdigung der restlichen
Punkte geht ebenfalls aus der Beschreibung von Fig. 1 hervor.
Bezugszeichenliste
I. Gasturbogruppe
II. Dampferzeugungsstufe
III. Dampfkreislauf
1 Verdichter
2 Erste Brennkammer
3 Erste Turbine
4 Zweite Brennkammer
5 Zweite Turbine
6 Ansaugluft
7 Verdichtete Luft
8 Heißgase
9 Teilenspannte Heißgase
10 Heißgase
11 Abgase
12 Brennstoff
13 Brennstoff
14 Generator
15 Abhitzedampferzeuger
15a Economizer, im unt. Temp.-Bereich op. Wärmetauschstufe
15b Rohrbündel für überkritischen Hochdruckdampf
15c Rohrbündel für zwischenüberhitzten Mitteldruckdampf
16 Hochdruckdampfturbine
17 Mitteldruckdampfturbine
18 Niederdruckdampfturbine
19 Generator
20 Kondensator
21 Förderpumpe
22 Speisewasserbehälter und Entgaser
23 Förderpumpe
24 Regelorgan
25 Regelorgan
26 Ausdampfflasche
27 Überkritischer Hochdruckdampf
28 Expandierter Dampf aus 16
29 Zwischenüberhitzter Mitteldruckdampf
30 Abdampf aus 17 in 18
31a Entspannter Dampf aus 18
31b Entspannter Dampf aus 18
32 Kondensat
33 Dampf aus 22 in 18
34 Speisewasser
35 Kleiner Teilwasserstrom
36 Heißes Restwasser von 26 in 22
37 Dampf aus 26
38 Rauchgase
39 Rotorwelle
40 Überkritische Dampferzeugungskurve
41 Resultante
11/38 Abkühlungskurve
A Speisewasser nach 22
B Entnahmestelle Druckwasser zu 26
B-C Summe von B-F + D-E, Überhitzung und Zwischenüberh.
D-E Zwischenüberhitzung in 15c
F Stelle überkritischer Hochdruckdampf
G Eintritt Abgase in 15
H Rauchgastemperatur an Entnahmestelle B
I Austritt Abgase aus 15 = Rauchgase
J Fiktiver Rauchgasendwert ohne Entnahme in B
A-B Allgemein über 100%, im Beispiel 180% Wasserstrom
B-F 100% Wasserstrom
II. Dampferzeugungsstufe
III. Dampfkreislauf
1 Verdichter
2 Erste Brennkammer
3 Erste Turbine
4 Zweite Brennkammer
5 Zweite Turbine
6 Ansaugluft
7 Verdichtete Luft
8 Heißgase
9 Teilenspannte Heißgase
10 Heißgase
11 Abgase
12 Brennstoff
13 Brennstoff
14 Generator
15 Abhitzedampferzeuger
15a Economizer, im unt. Temp.-Bereich op. Wärmetauschstufe
15b Rohrbündel für überkritischen Hochdruckdampf
15c Rohrbündel für zwischenüberhitzten Mitteldruckdampf
16 Hochdruckdampfturbine
17 Mitteldruckdampfturbine
18 Niederdruckdampfturbine
19 Generator
20 Kondensator
21 Förderpumpe
22 Speisewasserbehälter und Entgaser
23 Förderpumpe
24 Regelorgan
25 Regelorgan
26 Ausdampfflasche
27 Überkritischer Hochdruckdampf
28 Expandierter Dampf aus 16
29 Zwischenüberhitzter Mitteldruckdampf
30 Abdampf aus 17 in 18
31a Entspannter Dampf aus 18
31b Entspannter Dampf aus 18
32 Kondensat
33 Dampf aus 22 in 18
34 Speisewasser
35 Kleiner Teilwasserstrom
36 Heißes Restwasser von 26 in 22
37 Dampf aus 26
38 Rauchgase
39 Rotorwelle
40 Überkritische Dampferzeugungskurve
41 Resultante
11/38 Abkühlungskurve
A Speisewasser nach 22
B Entnahmestelle Druckwasser zu 26
B-C Summe von B-F + D-E, Überhitzung und Zwischenüberh.
D-E Zwischenüberhitzung in 15c
F Stelle überkritischer Hochdruckdampf
G Eintritt Abgase in 15
H Rauchgastemperatur an Entnahmestelle B
I Austritt Abgase aus 15 = Rauchgase
J Fiktiver Rauchgasendwert ohne Entnahme in B
A-B Allgemein über 100%, im Beispiel 180% Wasserstrom
B-F 100% Wasserstrom
Claims (6)
1. Verfahren zum Betrieb einer Kraftwerksanlage, im wesentlichen
bestehend aus einer Gasturbogruppe, einer der Gasturbogruppe
nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger und einem dem Abhitze
dampferzeuger nachgeschalteten Dampfkreislauf, wobei die
Gasturbogruppe aus mindestens einer Verdichtereinheit, minde
stens einer Brennkammer, mindestens einer Turbine und minde
stens einem Generator besteht, wobei die Abgase aus der letz
ten Turbine den Abhitzedampferzeuger durchströmen, in welchem
die Erzeugung mindestens eines Dampfes zum Betreiben minde
stens einer Dampfturbine des Dampfkreislaufs vonstatten geht,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer im unteren Temperatur
bereich operierenden Wärmetauschstufe (15a) des Abhitzedampf
erzeugers (15) eine über 100% erhöhte Flüssigkeitsmenge zir
kuliert, daß der Anteil über 100% dieser Flüssigkeitsmenge
am Ende dieser Wärmetauschstufe (15a) abgezweigt und in min
destens einer Druckstufe (26) ausgedampft wird, daß ein
hierin entstandener Dampf (37) einer Dampfturbine (17) an
passender Stelle zugeführt wird, daß eine noch heiße Flüs
sigkeitsmenge (36) aus der Druckstufe (26) einem Speisewas
serbehälter und Entgaser (22) zugeleitet wird, und daß ein
hierin entstandener Dampf (33) einer weiteren Dampfturbine
(18) an passender Stelle zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasturbogruppe (I.) mit einer sequentiellen Verbrennung be
trieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
100%ige Flüssigkeitsmenge in einer unmittelbar der Wärme
tauschstufe (15a) folgenden Wärmetauschstufe (15b) zu
überkritischem Dampf (27) aufbereitet wird, der eine weitere
Dampfturbine (16) beaufschlagt, daß der in dieser
Dampfturbine (16) expandierte Dampf (28) in den
Abhitzedampferzeuger (15) rückgeführt wird, dergestalt, daß
er dort in einer weiteren Wärmetauschstufe (15c) zu zwischen
überhitztem Dampf (29) aufbereitet wird, der anschließend
eine entsprechende Druckstufe einer nachgeschalteten Dampf
turbine (17) beaufschlägt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Speisewasserbehälter und Entgaser (22) als alleinige Aus
dampfstufe des Dampfkreislaufes (III.) betrieben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil über 100% der Flüssigkeitsmenge in einem separaten
Wärmetauschelement parallel und/oder in reihe gegenüber der
Wärmetauschstufe (15a) im unteren Temperaturbereich geleitet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil über 100% der Flüssigkeitsmenge sich von dem im Dampf
kreislauf (III.) expandierenden Fluid unterscheidet, und daß
dessen durch die Wärmetauschung entstandene thermische Ener
gie in einer separaten Arbeitsmaschine genutzt wird.
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