DE4320520C2 - Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese - Google Patents
Tibiateil einer KniegelenkendoprotheseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese,
mit einem Tibiaplateau aus Metall, einem Kunststoffeinsatz auf dem
Tibiaplateau und mit einem Verankerungselement auf der Unterseite
des Tibiaplateaus, dessen Querschnittsfläche unmittelbar unterhalb
des Tibiaplateaus eine solche radiale Ausdehnung aufweist, daß der
Durchmesser d des größten einbeschriebenen Kreises mindestens dem
halben Radius R des größten einbeschriebenen Kreises des Tibia
plateaus entspricht.
Ein derartiges Tibiateil ist aus der DE 34 33 264 C2 bekannt und
wird auf das zuvor entsprechend resezierte obere Ende des mensch
lichen Tibiaknochens aufgesetzt. Es dient als Auflage für ein
entsprechendes Femurteil einer Kniegelenkendoprothese, welches
am unteren Ende des menschlichen Femurknochens implantiert wird.
Bei dieser bekannten Ausführungsform ist auf der dem Tibiaknochen
zugewandten Unterseite des sich aus zwei Teilen zusammensetzenden
Tibiaplateaus jeweils ein schaftförmiges, schlankes Verankerungs
element angeordnet, das die Positionierung und Verankerung des Tibia
teils sicherstellen soll. Die Unterseite des Tibiaplateaus und die
Verankerungselemente weisen eine offenzellige oder offenporige Ober
flächenstruktur auf, die es ermöglicht, daß das angrenzende Knochen
gewebe in die von der Oberfläche zugänglichen Poren oder Zellen hin
einwachsen kann. Hierdurch erfährt das Tibiateil unterhalb des
Tibiaplateaus im angrenzenden Knochengewebe eine besondere, zu
sätzliche Verankerung.
Da das Tibiateil durch das Gewicht des Körpers auf dem resezierten
Tibiaknochen aufliegt und somit vertikal wirkende Kräfte auf das
angrenzende Knochengewebe, insbesondere auf die Corticalis, über
tragen werden, ist zur Fixation des Tibiateils auch für eine gute
Aufnahme der Querkräfte Sorge zu tragen.
Aus der US 4 964 868 ist ein Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese
bekannt, die unter dem Tibiaplateau ein ballenförmiges Verankerungs
element aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Tibiateil der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß eine verbesserte, individuell an
paßbare Verankerung im Tibiaknochen verwirklicht wird.
Diese Aufgabe wird bei dem Tibiateil der eingangs genannten Art er
findungsgemäß dadurch gelöst, daß der erste Abschnitt des Veran
kerungselements unmittelbar unterhalb des Tibiaplateaus die Form
eines Kugel- oder Kegelabschnitts besitzt, und daß der angrenzen
de zweite Abschnitt des Verankerungselements als separates Teil
ausgebildet ist und sich nach unten hin verjüngt.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß durch
die vergleichsweise große radiale, kugel- oder kegelabschnitts
förmige Ausdehnung des Verankerungselements unmittelbar unter
halb des Tibiaplateaus eine große Ober
fläche entsteht, wodurch eine großflächige, gleichmäßige Lastver
teilung in das angrenzende Knochengewebe, eine Verringerung der
lokalen Lastspitzen und somit eine Verbesserung der Verankerung
im Tibiaknochen erreicht wird. Außerdem ermöglicht die zweitei
lige Ausführung des Verankerungselements eine einfache Anpassung
an die Abmessungen des tibialen Knochenhohlraums, wodurch die
Verankerung weiter verbessert werden kann.
Besonders bevorzugt weist die Querschnittsfläche des ersten Ab
schnitts des Verankerungselements unmittelbar unterhalb des
Tibiaplateaus eine solche radiale Ausdehnung auf, daß der Durch
messer d des größten einbeschriebenen Kreises mindestens dem
Radius des größten einbeschriebenen Kreises des Tibiaplateaus
entspricht, vorteilhafterweise sogar nur geringfügig kleiner ist,
als der zweifache Radius R des größten einbeschriebenen Kreises
des Tibiaplateaus. Bevorzugt ist die axiale Längenerstreckung des
ersten Abschnitts des Verankerungselements senkrecht zum Tibia
plateau kleiner als der Durchmesser d. Dadurch ist das Veran
kerungselement unmittelbar unter dem Tibiaplateau ballenförmig ver
dickt. Diese Verdickung des ersten Abschnitts des Ver
ankerungselementes bewirkt eine nochmals verbesserte
Verankerung des Tibiateils im Tibiaknochen.
Besonders bevorzugt weisen die Unterseite des Tibia
plateaus und das Verankerungselement mindestens ab
schnittsweise eine offenzellige oder offenporige Ober
flächenstruktur auf, die es ermöglicht, daß das angren
zende spongiöse Knochengewebe in die von der Oberfläche
zugänglichen Poren oder Zellen hineinwachsen kann. Hier
durch entsteht ein fester Knochen-/Implantatverbund.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist der erste Abschnitt an seinem unteren Ende
abgeplattet und besitzt eine zum Tibiaplateau parallele
Basisfläche, um einen separaten zweiten schaftförmigen
Abschnitt geeigneter Länge und geeigneten Durchmessers
lösbar am ersten Abschnitt verankern zu können.
Als lösbare Verankerung zwischen den beiden Abschnitten
des Verankerungselements läßt
sich bevorzugt eine Konussteckverbindung vorsehen, wobei
zum Beispiel der erste Abschnitt eine gegen das Tibea
plateau gerichtete Konusausnehmung, und der zweite Ab
schnitt an seinem oberen Ende einen entsprechenden
Konuszapfen trägt, der in die Konusausnehmung klemmend
einsteckbar ist. Alternativ läßt sich auch der Konus
zapfen am ersten Abschnitt vorsehen, der in eine ent
sprechende Konusausnehmung im zweiten Abschnitt hinein
steckbar ist. Auf diese Weise lassen sich intraoperativ
jeweils der für den betreffenden Patienten nach Form,
Größe und Oberflächenstruktur optimale Schaft auswählen
und implantieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch
die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Tibiateil.
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Tibiateil aus Fig.
1 entlang der Linie II und senkrecht zu der
Schnittebene aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein Tibiateil 2 mit einem Tibiaplateau 4
aus Metall, das einen Kunststoffeinsatz 6 trägt, auf dem
die Kondylenschalen des Femurteils einer Kniegelenk-
Endoprothese lagern. Das Tibiaplateau 4 lagert an seinem
Umfangsrand auf der Resektionskante des Tibiaknochens 1.
Auf der Unterseite 5 des Tibiaknochens 4 ist ein erster
Abschnitt 10 des Verankerungselementes angeformt, der
die Gestalt eines Kugelabschnitts besitzt und an seinem
unteren Ende eine zum Tibiaplateau 4 parallele Basis
fläche 12 aufweist. In dem ersten Abschnitt 10 ist eine
zum Plateau hin gerichtete Konusbohrung 16 angeordnet.
An dem ersten Abschnitt 10 des Verankerungselementes ist
ein zweiter Abschnitt in Form eines Schaftes 20 lösbar
verankert, der an seinem oberen verdickten Ende einen
aufwärtsgerichteten Konuszapfen 22 trägt, welcher in die
Konusbohrung 16 des ersten Abschnittes 10 klemmend ein
schiebbar ist. Der Schaft 20 ist in seiner Gestalt der
Form des Hohlraums angenähert und verjüngt sich nach
unten hin entsprechend.
Durch das Tibeaplateau 4 und den ersten Abschnitt 10
hindurch sind mehrere Bohrungen angeordnet (nicht einge
zeichnet), die schräg nach unten und außen gegen die
Corticalis des Tibiaknochens 1 gerichtet sind, um ge
wünschtenfalls das Tibiateil mit Knochenschrauben im
Tibiaknochen zusätzlich verankern zu können. Durch eine
derartige zusätzliche Fixierung wird insbesondere die
Primärstabilität des Implantats nach der Implantation
wesentlich erhöht. Das Implantat besitzt dann unmittel
bar nach der Operation schon eine genügende Verankerung
im Knochen, die ausreicht, um das erwünschte Hinein
wachsen des Knochengewebes in die offenen Zellen oder
Poren der Oberflächenstruktur zu begünstigen.
Auf der Unterseite 5 des Tibiaplateaus 4 und auf dem
ersten Abschnitt 10 des Verankerungsteils ist eine
offenzellige oder offenporige Oberflächenstruktur 14 aus
Metall ausgebildet, in welche das angrenzende spongiöse
Knochengewebe einwachsen kann, um die Verankerung des
Tibiateils im Tibiaknochen zu verbessern. Der Radius des
ersten Abschnitts 10 des Verankerungselementes ist so
bemessen, daß er einen ausreichenden seitlichen Abstand
zur Knochenwand des Tibiaknochens 1 besitzt, damit
Spongiosagewebe den Schaftsockel allseitig umgeben und
in der gewünschten Weise in die Poren oder Zellen der
Oberflächenstruktur 14 einwachsen kann.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Tibiateil 2 aus
Fig. 1 entlang der Linie 11 und senkrecht zu der
Schnittebene aus Fig. 1. Die schraffiert dargestellte
Querschnittsfläche des ersten Abschnitts 10 des Veranke
rungselementes 8, die unmittelbar unter dem Tibiaplateau
liegt, weist eine solche radiale Ausdehnung auf, daß der
Durchmesser d des größten einbeschriebenen Kreises grö
ßer als der Radius R des größten einbeschriebenen Krei
ses des Tibiaplateaus 4 ist. Die axiale Länge oder Län
generstreckung L des ersten Abschnitts 10 des Veranke
rungselements 8 senkrecht zum Tibiaplateau ist so bemes
sen, daß L<d, bevorzugt L<d/2. Dadurch ergibt sich für
den ersten Abschnitt 10 eine gedrungene ballige Form
statt der bei bekannten Schäften üblichen langen und
dünnen Formgebung.
Claims (11)
1. Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese, mit einem Tibiaplateau
aus Metall, einem Kunststoffeinsatz auf dem Tibiaplateau und mit
einem Verankerungselement auf der Unterseite des Tibiaplateaus, des
sen Querschnittsfläche unmittelbar unterhalb des Tibiaplateaus eine
solche radiale Ausdehnung aufweist, daß der Durchmesser d des größ
ten einbeschriebenen Kreises mindestens dem halben Radius R des
größten einbeschriebenen Kreises des Tibiaplateaus entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (10) des Veran
kerungselements (8) unmittelbar unterhalb des Tibiaplateaus (4)
die Form eines Kugel- oder Kegelabschnitts besitzt, und daß der
angrenzende zweite Abschnitt (20) des Verankerungselements (8) als
separates Teil ausgebildet ist und sich nach unten hin verjüngt.
2. Tibiateil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des
ersten Abschnitts (10) des Verankerungselementes (8)
unmittelbar unterhalb des Tibiaplateaus (4) eine solche
radiale Ausdehnung aufweist, daß der Durchmesser d des
größten einbeschriebenen Kreises mindestens dem Radius R
des größten einbeschriebenen Kreises des Tibiaplateaus
entspricht.
3. Tibiateil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des
ersten Abschnitts (10) des Verankerungselementes (8)
unmittelbar unterhalb des Tibiaplateaus (4) eine solche
radiale Ausdehnung aufweist, daß der Durchmesser d des
größten einbeschriebenen Kreises nur geringfügig kleiner
ist, als der zweifache Radius R des größten einbeschrie
benen Kreises des Tibiaplateaus.
4. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (10) des
Verankerungselementes (8) eine offenzellige oder offen
porige Oberflächenstruktur (14) aufweist.
5. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite (5) des
Tibiaplateaus (4) mindestens abschnittsweise eine offen
zellige oder offenporige Oberflächenstruktur (14) auf
weist.
6. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abschnitt (20)
des Verankerungselements (8)
über eine Konussteckverbindung mit dem ersten Abschnitt
(10) verbindbar ist.
7. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (10)
eine gegen das Tibiaplateau (4) gerichtete Konusausneh
mung (16) enthält und daß der zweite Abschnitt (20) an
seinem oberen Ende einen entsprechenden Konuszapfen (22)
trägt.
8. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (10)
einen abwärts gerichteten Konuszapfen trägt, und daß der
zweite Abschnitt (20) eine zum verjüngten Ende hin ge
richtete entsprechende Konusausnehmung aufweist.
9. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abschnitt (20)
mindestens abschnittsweise eine offenzellige oder offen
porige Oberflächenstruktur aufweist.
10. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abschnitt aus
bioresorbierbarem Material besteht.
11. Tibiateil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Bohrungen durch das
Tibiaplateau und den ersten Abschnitt hindurch schräg
nach außen verlaufen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4320520A DE4320520C2 (de) | 1992-06-23 | 1993-06-22 | Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese |
EP94201775A EP0631764A1 (de) | 1993-06-22 | 1994-06-22 | Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4220463 | 1992-06-23 | ||
DE4320520A DE4320520C2 (de) | 1992-06-23 | 1993-06-22 | Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4320520A1 DE4320520A1 (de) | 1994-01-05 |
DE4320520C2 true DE4320520C2 (de) | 1995-09-28 |
Family
ID=6461589
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4320520A Expired - Fee Related DE4320520C2 (de) | 1992-06-23 | 1993-06-22 | Tibiateil einer Kniegelenkendoprothese |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3433263A1 (de) * | 1984-09-11 | 1986-03-20 | S + G Implants GmbH, 2400 Lübeck | Kniegelenk-endoprothese |
DE3433264C2 (de) * | 1984-09-11 | 1986-10-02 | S + G Implants GmbH, 2400 Lübeck | Tibiateil für eine Kniegelenk-Endoprothese |
US4964868A (en) * | 1985-07-25 | 1990-10-23 | Harrington Arthritis Research Center | Knee prosthesis |
DE9208126U1 (de) * | 1992-06-17 | 1992-08-27 | Aesculap AG & Co. KG, 78532 Tuttlingen | Endoprothese |
-
1993
- 1993-06-22 DE DE4320520A patent/DE4320520C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4320520A1 (de) | 1994-01-05 |
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