DE4316415C2 - Verfahren zur Herstellung einer Gewebebahn - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer GewebebahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer zu einem Ballen aufwickel
baren Gewebebahn, insbesondere für Reifencordgewebe, die als Kettfäden Reifencorde
und als Schussfäden Garne mit geringerer Festigkeit als die Reifencorde aufweisen,
wobei die Gewebebahn am Anfang und am Ende zur Herstellung eines Abschlags
dicht gewebt und dazwischen durch Verwendung von verhältnismäßig wenig
Schussfäden locker gewebt wird.
Als Einlage für Radialreifen von Fahrzeugen bestimmtes Cordgewebe hat zwar eine
normale Anzahl von Kettfäden jedoch nur sehr wenig und in verhältnismäßig großem
Abstand voneinander angeordnete Schussfäden geringer Zugfestigkeit, weil die
Schussfäden nur zum Zusammenhalten der Kettfäden benötigt werden, bis diese in
den rohen Reifen eingebaut sind, danach aber das Spreizen der Kettfäden beim
Formen den Reifenrohlings nicht beeinträchtigen dürfen und somit dann uner
wünscht sind. Derartiges Reifencordgewebe wird in langen Bahnen gewebt, die zu
Ballen aufgewickelt werden, von denen man zum Aufbauen der Radialreifen-
Rohlinge jeweils entsprechende Stücke abschneidet.
Um der Reifencordgewebebahn eine zur Handhabung, zum Aufwickeln und Trans
portieren vom Weber zum Reifenhersteller, sowie zum Aneinandervulkanisieren der
einzelnen Ballen beim Imprägnieren ausreichende Stabilität zu geben, sieht man am
Anfang und Ende der Gewebebahn einen sogenannten Abschlag vor, das heißt ei
nen im Vergleich zur Gesamtlänge der Gewebebahn kurzen Abschnitt, in dem das
Gewebe dicht gewebt ist. Hierdurch erhält man ein formstabiles Gewebe, welches
zum Aneinanderbauen zweier Gewebeballen bestens geeignet ist. Da das Gewebe
im Abschlag dicht und fest ist, hat es die Tendenz, eine geringere Breite als das ei
gentliche Cordgewebe anzunehmen. Im Bereich des Abschlages zieht sich die Ge
webebahn also zusammen, so dass bei der Imprägnierung in Längsrichtung der Ge
webebahn Falten entstehen, die sich weit bis in den Bereich des Cordgewebes fort
setzen. Das solche Falten enthaltende Ende einer Reifencordgewebebahn wird vom
Reifenhersteller neben dem Abschlag als Abfall betrachtet und ungenutzt fortge
worfen. Da die Falten eine Länge von bis zu 15 m haben können, entstehen somit
große Materialverluste.
Um das Zusammenziehen des Abschlages zu vermeiden, zumindest jedoch zu ver
ringern, sind verschiedene Vorschläge unterbreitet worden. Beispielsweise wird in
DE 28 25 537 A1 vorgeschlagen, mindestens einen der Schussfäden im Abschlag als
nicht schrumpfenden (krimpenden) Faden auszubilden, um dem Zusammenziehen
des Abschlages zu begegnen. Da praktisch keine Fäden herstellbar sind, die über
haupt nicht schrumpfen, wird zwar bewirkt, dass bei Verwendung sehr vieler, wenig
schrumpfender Fäden das Zusammenziehen des
Abschlages verringert wird, wodurch sich der Abfall an Reifencordgewebe etwas
verringert. Außerdem wird durch Verwendung von sehr vielen, wenig schrumpfenden
Fäden der Abschlag sehr steif und dick, so dass das Aneinandervulkanisieren der
Abschläge beim Reifenhersteller große Probleme bereitet.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, besonders steife Fäden im Schuss des
Abschlages zu verwenden (WO 91/12361 A1). Dies führt zu denselben Nachteilen, wie
sie bereits oben erwähnt wurden.
In EP 0 077 288 A2 wird vorgeschlagen, die Schussfäden für den Abschlag derart
auszubilden, dass deren Oberfläche deformierbar ist. Hierzu sind Kern-Mantel-
Garne erforderlich, deren Herstellung sehr aufwendig ist.
Es ist bekannt, derartige Schussfäden im normalen Gewebe außerhalb
des Abschlages zu verwenden (DE 27 48 747 C2 bzw. EP 0 223 301 A1), doch hat
bisher noch niemand die besonderen Vorteile dieser Garne beim Einsetzen im Ab
schlag erkannt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Verfahren derart auszubilden, dass die Gewebebahn bis zum Abschlag hin verwen
det werden kann. Die Herstellung der Gewebebahn und insbesondere des Abschla
ges soll mit einfachen Mitteln möglich sein.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung einer zu einem Ballen auf
wickelbaren Gewebebahn, insbesondere für Reifencordgewebe, die als Kettfäden Reifen
corde und als Schussfäden Garne mit geringerer Festigkeit als die Reifencorde auf
weisen, wobei die Gewebebahn am Anfang und am Ende zur Herstellung eines Ab
schlags dicht gewebt und dazwischen durch Verwendung von verhältnismäßig wenig
Schussfäden locker gewebt wird, dadurch gelöst, dass für die Schussfäden des An
schlages irreversibel verstreckbare Garne verwendet werden und dass der Ab
schlag in Breitenrichtung auf die Gewebebreite der restlichen Gewebebahn irrever
sibel verstreckt wird.
Werden derartige Schussfäden im Abschlag eingesetzt, wird zwar das Zusammen
ziehen zunächst nicht vermieden. Es ist dann aber, ohne den oben beschriebenen
Aufwand möglich, den Abschlag durch irreversibles Verstrecken in Breitenrichtung
wieder auf die gewünschte Gewebebreite zu bringen. Aufgrund der im Stand der
Technik vorgeschlagenen sehr aufwendigen Maßnahmen zur Verhinderung des Ab
schlagseinsprungs überrascht die äußerst einfache Maßnahme gemäß der vorlie
genden Erfindung.
Wenn hier von irreversibel verstreckbaren Fäden die Rede ist, bedeutet dies im Sin
ne der vorliegenden Erfindung, dass durch die Längung der Fäden um ein vorge
gebenes Maß vorherbestimmt werden kann, welche Längung die Fäden nach dem
Loslassen der Fäden erfahren haben.
Insbesondere sollen Schussfäden im Abschlage verwendet werden, die gemäß der
Erfindung eine Restverstreckbarkeit von 1 : 1,4 bis 1 : 2,5 aufweisen. Besonders
günstig ist es, wenn die Schussfäden eine Restverstreckbarkeit von 1 : 1,5 bis 1 : 2,0
aufweisen. Insbesondere im letztgenannten Bereich kann durch Verstrecken des
Abschlages in Breitenrichtung die Erzielung der gewünschten Breite des Abschlages
sehr genau eingestellt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer zu einem Ballen aufwickelbaren Gewebebahn,
insbesondere für Reifencordgewebe, die als Kettfäden Reifencorde und als Schussfäden
Garne mit geringerer Festigkeit als die Reifencorde aufweisen, wobei die Gewe
bebahn am Anfang und am Ende zur Herstellung eines Abschlags dicht gewebt
und dazwischen durch Verwendung von verhältnismäßig wenig Schussfäden loc
ker gewebt wird, dadurch gekennzeichnet, dass für die Schussfäden des An
schlages irreversibel verstreckbare Garne verwendet werden und dass der Ab
schlag in Breitenrichtung auf die Gewebebreite der restlichen Gewebebahn irre
versibel verstreckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden
für den Abschlag eine Restverstreckbarkeit zwischen 1 : 1,4 und 1 : 2,5 aufwei
sen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Schussfäden eine
Restverstreckbarkeit zwischen 1 : 1,5 und 1 : 2,0 aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316415 DE4316415C2 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Verfahren zur Herstellung einer Gewebebahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316415 DE4316415C2 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Verfahren zur Herstellung einer Gewebebahn |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4316415A1 DE4316415A1 (de) | 1994-11-24 |
DE4316415C2 true DE4316415C2 (de) | 2003-10-16 |
Family
ID=6488257
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934316415 Expired - Fee Related DE4316415C2 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Verfahren zur Herstellung einer Gewebebahn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4316415C2 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2825537A1 (de) * | 1978-06-10 | 1979-12-20 | Olbo Textilwerke Gmbh | Gewebebahn |
EP0077288A2 (de) * | 1981-10-14 | 1983-04-20 | The Goodyear Tire & Rubber Company | Garn als Verstärkungsmaterial, Verfahren zu seiner Herstellung |
DE2748747C2 (de) * | 1976-11-05 | 1986-07-24 | Teijin Ltd., Osaka | Reifenkordgewebe |
EP0223301B1 (de) * | 1985-11-20 | 1990-01-31 | Viscosuisse Sa | Verfahren zur Herstellung eines Schussfadens aus Polyester-POY |
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1993
- 1993-05-17 DE DE19934316415 patent/DE4316415C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
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Title |
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KNUR, R.: Technologie und Herstellung von Reifen- cord. In: Textil-Praxis, 25.Jg., Mai 1970, H.5, S.270-274 * |
MÜLLER, H.: Wechselseitige Beeinflußung der Ent- wicklung des Reifenbaus und des Reifencordgewebes.In: Chemiefasern/Textilindustrie, 41./93.Jg., Ok- tober 1991, S.1231-1234 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4316415A1 (de) | 1994-11-24 |
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Legal Events
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