DE4315177C2 - Rohrleitung aus Kunststoff - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrleitung aus Kunst­ stoff, insbesondere für brennbare Fluide, die eine Legie­ rung aus einem Polyamid und einem weiteren Bestandteil aufweist.

Eine bekannte Rohrleitung dieser Art enthält - neben Po­ lyamid - als weiteren Bestandteil der Legierung Acryl­ nitrilbutadienstyrol (ABS) oder ein Polycarbonat (PC). Diese Legierungen sind jedoch nicht hinreichend undurch­ lässig gegenüber zahlreichen Fluiden, insbesondere alko­ holhaltigen Flüssigkeiten oder Kraftstoffen, wie Benzin. Sodann haben sie eine hohe Spannungsrißempfindlichkeit. Dagegen haben legierte Kunststoffe aufgrund der Tatsache, daß es sich hierbei um einheitliche Werkstoffe mit spezi­ fischen Eigenschaften handelt, den Vorteil, daß sie ohne Zerlegung und Sortierung ihrer Bestandteile in einem Re­ cycling-Verfahren wiederverwertet werden können.

Bekannte Mehrschichtrohre aus Kunststoff lassen sich zwar durch entsprechende Auswahl der Werkstoffe ihrer einzel­ nen Schichten weitgehend so ausbilden, daß sie den meisten Anforderungen genügen, insbesondere den Einflüssen ver­ schiedenster Fluide standhalten. Sie haben jedoch den Nachteil, daß sie zur Wiederverwertung ihrer Werkstoffe in aufwendiger Weise zerlegt und nach Werkstoffen sortiert werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrleitung der eingangs genannten Art anzugeben, die eine geringere Durchlässigkeit für Fluide, insbesondere flüssige Kraft­ stoffe, Benzin oder alkoholhaltige Flüssigkeiten, hat und höheren Druckbelastungen standhält.

Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der weitere Bestandteil der Legierung ein Fluorthermoplast ist.

Eine solche Legierung erfüllt nicht nur die gestellte Auf­ gabe, sondern läßt sich auch umweltverträglich entsorgen.

Beispielsweise kann die Legierung aus einem der Polyamide PA6, PA6.6, PA4.6, PA12, der Copolyamide, der aromatischen Polyamide und Polyvinylidenfluorid (PVDF) bestehen.

Alternativ ist eine Legierung aus Polyphthalamid und einem modifizierten Copolymer aus Ethylen und Tetrafluorethylen (E/TFE) möglich.

Sodann können die beiden Bestandteile der Legierung im Verhältnis von 10 : 90 bis 90 : 10, insbesondere 50 : 50 Ge­ wichtsprozent gemischt sein.

Insbesondere eine Legierung aus 50 Gewichtsprozent PA12 und 50 Gewichtsprozent PVDF ergibt eine äußerst günstige Kombination der hohen thermischen Beständigkeit, Tempera­ turbeständigkeit und Schlagfestigkeit von PA12 mit den vorteilhaften Eigenschaften des PVDF, wie hohe Chemika­ lienbeständigkeit, geringe Kraftstoffdurchlässigkeit und hohe Alterungsbeständigkeit. Diese Legierung hat eine ge­ ringere Kraftstoffdurchlässigkeit als PA12 und gestattet die Herstellung von Kraftstoffleitungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit geringerer Kraftstoffdurchlässigkeit als bisher. Sie ist mehrmals wiederverwertbar und ohne Schwierigkeiten zu verarbeiten. Soweit derzeit bereits eine Kennzeichnung der in Kraftfahrzeug-Teilen verwendeten Werkstoffe für Recycling-Zwecke vorgeschrieben ist, ist diese ebenfalls leicht möglich, da die Legierung letztlich ein einheitlicher Werkstoff ist, der in einem Recycling- Verfahren nicht zerlegt und nicht nach seinen Bestandtei­ len sortiert behandelt werden muß. Insgesamt erfüllt sie alle Grundvoraussetzungen, die an Kraftstoffleitungen in Kraftfahrzeugen gestellt werden, wie hohe thermische und mechanische Belastbarkeit und geringste Kraftstoffdurch­ lässigkeit.

Durch Verwendung üblicher Zusätze zu der Legierung lassen sich auch höhere Anforderungen an eine Nicht-Brennbarkeit, Schwer-Entflammbarkeit, Schlagfestigkeit, UV-Stabilität usw. erfüllen. So läßt sich durch einen Zusatz von Kohlen­ stoff-Teilchen eine elektrische Leitfähigkeit erzielen, um eine elektrostatische Aufladung und damit die Gefahr einer Funkenbildung, insbesondere in Gegenwart brennbarer Stoffe, wie Benzin und Öl, zu vermeiden.

Die Rohrleitung läßt sich auch als Wellrohr ausbilden, um sie biegsamer zu gestalten.

Die Rohrleitung kann jedoch nicht nur als Kraftstoff-, sondern auch als Kühlwasser-, Heizwasser- oder Ölleitung verwendet werden.

Claims (6)

1. Rohrleitung aus Kunststoff, insbesondere für brennbare Fluide, die eine Legierung aus einem Polyamid und einem weiteren Bestandteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Bestandteil der Legierung ein Fluor­ thermoplast ist.

2. Rohrleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung aus einem der Polyamide PA6, PA6.6, PA4.6, PA12, der Copolyamide, der aromatischen Polyami­ de und Polyvinylidenfluorid (PVDF) besteht.

3. Rohrleitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung aus Polyphthalamid und einem modifi­ zierten Copolymer aus Ethylen und Tetrafluorethylen besteht.

4. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bestandteile der Legie­ rung im Verhältnis von 10 : 90 bis 90 : 10 Gewichtsprozent gemischt sind.

5. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wellrohr ausgebildet ist.

6. Rohrleitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Zusätze elektrisch leitend ausgebildet ist.