DE3717650A1 - Flexibler mehrschichtiger schlauch - Google Patents
Flexibler mehrschichtiger schlauchInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte
Ausführungsform eines flexiblen mehrschichtigen
Kunststoffschlauches, insbesondere mit einem relativ
geringen Durchmesser, der weniger als 20 mm beträgt. Er ist
besonders beständig gegen Öl, Chemikalien und Druck und ist
gekennzeichnet durch seine Widerstandsfähigkeit gegen den
Einfluß des inneren Flüssigkeitsstromes und einer Vielzahl
von Substanzen, die mit der Außenseite in Berührung kommen.
Gemäß diesen Hauptmerkmalen wird der flexible
mehrschichtige Schlauch entsprechend der vorliegenden
Erfindung als Versorgungselement für Öl, Gas und chemische
Lösungen in einer Vielzahl von Maschinen und Einrichtungen,
einschließlich Automobilen, verwendet.
Ein bekannter flexibler mehrschichtiger Schlauch dieser
Art, zu der die vorliegende Erfindung gehört, ist in ihrem
Aufbau in Fig. 4 gezeigt. Er besteht aus einem relativ
dünnwandigen Innenschlauch 11 aus Polyamidharz (wie Nylon)
oder Fluorkunststoff (wie Polytetrafluorethylen, bekannt
als "Teflon"), einem Klebeband 13, das spiralförmig um die
Außenseite 11′ des Innenschlauches 11 gewunden ist, einem
Armierungsgeflecht 14 aus Gewebe oder einem Netz, das das
Klebeband 13 umhüllt, und einem Außenschlauch 12, der durch
Spritzgießen aus einem geschmolzenen Kunststoffmaterial
gebildet wird.
Der bekannte flexible mehrschichtige Schlauch der oben
genannten Art hat Nachteile. Die Windungen des Klebebandes
13, die von dem Armierungsgeflecht 14 umhüllt werden, und
die Formung des Außenschlauches 12 durch Spritzgießen
benötigen eine großdimensionale Vorrichtung und komplexe
Maßnahmen, was unvermeidlich zu hohen Produktionskosten
führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen flexiblen
mehrschichtigen Schlauch zu schaffen, der sehr leicht und
zu niedrigen Kosten ohne Verlust der Beständigkeit
gegenüber Öl, Chemikalien und Druck hergestellt werden
kann.
Um die genannten Nachteile zu beseitigen, wurden eine Reihe
von Untersuchungen durchgeführt, die zum Ergebnis führten,
daß die o.g. Aufgabe durch einen Schlauch gelöst werden
kann, der aus einem Innenschlauch und einem Außenschlauch
aus hitzeschrumpfendem Material hergestellt ist. Die
vorliegende Erfindung betrifft also einen flexiblen
mehrschichtigen Schlauch, der derart ausgebildet ist, daß
ein Kunststoffinnenschlauch von einem Außenschlauch aus
hitzeschrumpfendem Material umhüllt ist, wobei der
Innenschlauch durch die Schrumpfkraft des Außenschlauches
komprimiert wird.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
flexiblen mehrschichtigen Schlauches,
Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt entsprechend Fig. 2 in einer
anderen Ausführung, und
Fig. 4 einen Längsschnitt entsprechend Fig. 2 eines
bekannten flexiblen mehrschichtigen Schlauches.
Erfindungsgemäß besteht der Innenschlauch aus einem
flexiblen Kunststoff, der gegenüber Öl, Chemikalien und
Druck beständig ist. Das kann beispielsweise ein Polyamid
oder ein Fluorkunststoff sein. Geeignet sind z.B.
Materialien wie Nylon-11 (z.B. "Rilsan"), Nylon-12 (z.B.
"Daiamid" und "Grilamid") und Nylon-6 (z.B. "Amilan"). Zu
Beispielen für den letzteren Kunststoff gehören
Polytetrafluorethylen (z.B. "Teflon TFE"),
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylencopolymer (z.B.
"Neoflon FEP") und Tetrafluorethylen-Perfluoralkoxyethylen
copolymer (z.B. "Teflon PFA"), die handelsüblich verfügbar
sind. Der Innenschlauch kann eine verhältnismäßig dünne
Wandstärke und eine beliebige Länge aufweisen.
Der Außenschlauch besteht aus einem hitzeschrumpfenden
Kunststoff, der beim Erhitzen in radialer Richtung in einem
Verhältnis von 1,3:1 bis 4:1 schrumpft und der sich in
Längsrichtung zu etwa 5 bis 10% ausdehnt oder
zusammenzieht.
Wie der Innenschlauch soll dieser auch vorzugsweise aus
einem flexiblen Material bestehen, das hochbeständig gegen
Öl, Chemikalien und Druck ist. Derartige Materialien sind
beispielsweise kreuzvernetzte Polyolefine, Fluorkunststoffe
und synthetische Kautschuke. Letztere werden vorzugsweise
dann verwendet, wenn ein Schlauch benötigt wird, der hohe
Flexibilität, Federelastizität, Rückformvermögen,
Knickfestigkeit und Verschleißfestigkeit aufweisen soll.
Das kreuzvernetzte Polyolefin weist eine dreidimensionale
Netzwerkstruktur von Polymermolekülen auf. Diese wird
erreicht durch Bestrahlen eines Polyolefins mit
hochenergetischen Elektronenstrahlen und ist im Handel
erhältlich unter der Warenbezeichnung "Penntube",
"Insultite", "Thermofit Tube" und "Sumitube".
Zu Beispielen von hitzeschrumpfenden Fluorkunststoffen
gehören Polytetrafluorethylen (wie "Teflon TFE"),
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylencopolymer,
Polytetrafluorethylen mit Perfluoralkoxygruppen,
Ethylen-Tetrafluorethylencopolymer und
Polyvinylidenfluorid.
Hitzeschrumpfende Schläuche, die daraus hergestellt sind,
sind beispielsweise im Handel erhältlich unter der
Warenbezeichnung "Penntube".
Zu Beispielen von hitzeschrumpfenden synthetischen
Kautschuken gehören Chloroprenkautschuk (z.B. "Neoprene")
und kreuzvernetzte Fluorkautschuke (z.B. "Viton").
Hitzeschrumpfende Schläuche, die daraus hergestellt sind,
sind beispielsweise unter der Warenbezeichnung "Insultite"
erhältlich.
Der erfindungsgemäße flexible mehrschichtige Schlauch wird
nach folgenden Schritten hergestellt.
Zuerst wird der innere Schlauch 1 mit einer verhältnismäßig
dünnen Wandung, dargestellt in Fig. 1, aus einem geeigneten
Material hergestellt, das entsprechend dem beabsichtigten
Verwendungszweck ausgewählt wird. Danach wird der
Innenschlauch mit dem Außenschlauch überzogen, der einen
geringfügig größeren Innendurchmesser aufweist als der
Außendurchmesser des Innenschlauches 1. Das Material des
Außenschlauches wird entsprechend des beabsichtigten
Verwendungszweckes ausgewählt. Schließlich wird die
doppelwandige Schlauchanordnung mit einer Geschwindigkeit
von 0,5 bis 1 m/min durch einen Elektroofen geschickt,
wobei er gerade gehalten wird. Der Elektroofen wird bis zu
einer Temperatur erhitzt, bei welcher der Außenschlauch 2
schrumpft. Durch die Hitzeschrumpfung übt dann der
Außenschlauch 2 einen Druck auf den Innenschlauch 1 aus.
In einer anderen Ausführungsform kann gemäß Fig. 3 eine
Klebeschicht 3 zwischen dem Innenschlauch 1 und dem
Außenschlauch 2 eingebracht sein. Zuvor kann die
Klebeschicht mit geeigneten Mitteln auf die Außenseite 1,
des Innenschlauches 1 aufgetragen werden. Es ist auch
möglich, einen Außenschlauch zu verwenden, dessen
Innenseite zuvor mit einem schmelzbaren Überzug oder einer
Schmelzklebeschicht überzogen wurde. Zu Beispielen für die
Kleber gehören Polyamidkleber und Polyvinylacetatkleber,
die gewöhnlich für die Herstellung von mehrschichtigen
Schläuchen verwendet werden, auf die sich die Erfindung
erstreckt.
Der erfindungsgemäße flexible mehrschichtige Schlauch ist
hochdruckresistent, weil der Außenschlauch infolge der
Hitzeschrumpfung eine nach innen gerichtete Preßkraft auf
den Innenschlauch ausübt. Die Hitzeschrumpfung kann auf
einfache Weise bei Passieren der doppelwandigen
Schlauchausführung durch einen Heizofen erzeugt werden. Der
dünnwandige Innenschlauch kann leicht aus einem
Polyamidharz oder Fluorkunststoff hergestellt werden und
unter Anwendung einer kleindimensionierten Vorrichtung mit
dem Außenschlauch in wenigen Verfahrensschritten überzogen
werden kann. Der flexible mehrschichtige Schlauch ist
hervorragend resistent gegen Öl und Chemikalien, die mit
der Innen- und Außenseite in Kontakt kommen. Der Schlauch
kann in beliebigen Längen und Durchmessern hergestellt
werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Innenschlauch mit 10 mm Außendurchmesser, 0,5 mm
Wanddicke und 50 cm Länge aus Polytetrafluorethylen
("Teflon") wurde mit einem Außenschlauch überzogen, der
12,7 mm Innendurchmesser aufweist, 0,7 mm dick und 50 cm
lang ist und aus kreuzvernetztem Polyolefin
("Insultite VFP-876") besteht. Die Schlauchanordnung wurde
in gestreckter Form bei 120 bis 140°C und einer
Geschwindigkeit von 1 m/min durch einen Elektroofen
geschickt, um eine Hitzeschrumpfung zu erreichen. Hierdurch
wurde ein mehrschichtiger Schlauch erhalten, wie er in Fig.
1 und 2 gezeigt ist. Der mehrschichtige Schlauch ist
flexibel und hervorragend in der Chemikalienresistenz und
Druckresistenz. Er ist für die Förderung von alkoholischen
Flüssigkeiten geeignet.
Ein Innenschlauch mit 4,6 mm Außendurchmesser, 0,3 mm
Wanddicke und 50 cm Länge aus Polyamidharz (Nylon) ist mit
einem Außenschlauch überzogen, der 6,4 mm Innendurchmesser,
0,9 mm Wanddicke und 50 cm Länge aufweist und aus
Chloroprenkautschuk ("Neoprene") besteht. Die
Schlauchanordnung wird in gestreckter Form bei 140 bis
150°C und einer Geschwindigkeit von 0,5 m/min durch einen
Elektroofen geschickt, um eine Hitzeschrumpfung zu
erreichen. Dieser mehrschichtige Schlauch ist in den Fig. 1
und 2 dargestellt. Der mehrschichtige Schlauch ist flexibel
und hervorragend hitzeresistent. Er ist zur
Kraftstoffleitung im Motorraum eines Automobils geeignet.
Ein Innenschlauch mit einem Durchmesser von 7,0 mm, 0,8 mm
Wanddicke und 50 cm Länge aus Polyamidharz (Nylon), der mit
einer Polyamidkleberschicht überzogen ist, ist mit einem
Außenschlauch überzogen, der 9,5 mm Innendurchmesser,
0,3 mm Wanddicke und 50 cm Länge aufweist und aus
Polytetrafluorethylen besteht, das Perfluoralkoxygruppen an
den Seitenketten ("Penntube PFA") aufweist. Die
Schlauchanordnung wird in gestreckter Form bei 160 bis
170°C und einer Geschwindigkeit von 0,5 m/min durch einen
Elektroofen geschickt, um eine Hitzeschrumpfung zu
erreichen. Es wird ein mehrschichtiger Schlauch erhalten,
der eine Klebeschicht zwischen dem Innenschlauch und dem
Außenschlauch aufweist, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.
Der mehrschichtige Schlauch ist flexibel und ist an seiner
Außenfläche hervorragend resistent gegenüber Chemikalien.
Er ist für Gas, Vakuum und Kraftstoffleitungen im Motorraum
eines Automobils geeignet, wo er von Batterieflüssigkeit,
insbesondere von Schwefelsäure, angegriffen werden könnte.
Claims (11)
1. Flexibler mehrschichtiger Schlauch, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Innenschlauch aus synthetischem
Harz und ein Außenschlauch aus einem hitzeschrumpfenden
Material vorgesehen ist, wobei der Innenschlauch durch
die Schrumpfkraft des Außenschlauches zusammengepreßt
ist.
2. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenschlauch aus einem
synthetischen Harz, das in radialer Richtung in einem
Verhältnis von 1,3:1 bis 4:1 schrumpft, und das sich in
Längsrichtung zu 5 bis 10% ausdehnt oder
zusammenzieht, hergestellt ist.
3. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenschlauch aus
kreuzvernetzten Polyolefinharzen, Fluorkunststoffen
oder synthetischen Kautschuken hergestellt ist.
4. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das kreuzvernetzte
Polyolefin durch Bestrahlen eines Polyolefins mit
hochenergetischen Elektronenstrahlen unter Herstellung
einer dreidimensionalen Netzwerkstruktur durch die
Kreuzvernetzung der Polymermoleküle hergestellt ist.
5. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fluorkunststoff
Polytetrafluorethylen, ein
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylencopolymer,
Polytetrafluorethylen mit Perfluoralkoxygruppen an den
Seitenketten oder Polyvinylidenfluorid ist.
6. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der synthetische Kautschuk
ein Chloroprenkautschuk oder ein kreuzvernetzter
Fluorkautschuk ist.
7. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenschlauch aus einem
Polyamidharz oder Fluorkunststoff besteht.
8. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamidharz Nylon-11,
Nylon-12 oder Nylon-6 ist.
9. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fluorkunststoff
Polytetrafluorethylen, ein
Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylencopolymer oder ein
Tetrafluorethylen-Perfluoralkoxyethylencopolymer ist.
10. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Klebeschicht zwischen
dem inneren Schlauch und dem äußeren Schlauch
eingebracht ist.
11. Flexibler mehrschichtiger Schlauch nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber ein Kleber auf
der Basis von Polyamid oder ein Polyvinylacetat ist.
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