DE4314546A1 - Bauteilverbindung insbesondere für Brillenfassungen - Google Patents
Bauteilverbindung insbesondere für BrillenfassungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verbindung von nicht bzw.
nur sehr schwierig schweiß- und/oder lötbaren metalli
schen Werkstoffen und deren konstruktive Gestaltung für
Anwendungen bei nur gering belasteten, quasi filigranen
Verbindungslösungen. Bevorzugtes Einsatzgebiet der
Bauteilverbindung sind Brillenfassungen.
Insbesondere soll mit der Erfindung eine Verbindung von
Titan, Titan-Legierungen, NiTi und Formgedächtnis- bzw.
superelastischen Legierungen miteinander oder zu konventi
onellen Werkstoffen ermöglicht werden.
Es sind bereits Verbindungen bekannt, die mittels Ver
stiften, Verschrauben und Anprägen hergestellt werden.
Nachteilig bei diesen Ausführungen sind die aufwendige
Herstellung, die unzureichende Verdrehsicherung (Gewin
de), die Beschädigungsgefahr (Anprägen) sowie Probleme
hinsichtlich der Einhaltung genauer Toleranzen an der
Gesamtfassung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorge
nannten Nachteile zu vermeiden und durch geeignete
konstruktive Ausführungsvarianten wirtschaftlich
vorteilhafte Verbindungslösungen zu schaffen.
Das Wesen der Erfindung besteht in der formschlüssigen,
mechanischen Verankerung eines Bauteils aus nicht oder
nur sehr schwer löt- und/oder schweißbarem Werkstoff
mit einem Bauteil bzw. in einem Bauteil, dessen Werk
stoff gute Löt-und Schweißeigenschaften aufweist. Da
durch entstehen, auch wenn beide bzw. alle Ausgangs
elemente nicht löt- bzw. schweißbar sind, in konventi
oneller Weise schweiß- und lötbare Bauteile.
Eine der erfindungsgemäßen Ausführungen besteht darin,
daß zwischen dem Bauteil aus einer nicht lötfähigen
Formgedächtnislegierung (FGL) und einem äußeren lötfä
higen Bauteil dadurch eine formschlüssige Verbindung
hergestellt wird, in dem die im nicht lötfähigen Bau
teil vorbereiteten Vertiefungen und Abschrägungen durch
Löt-oder Klebstoff aufgefüllt werden. Hierdurch ist
eine hinreichende Sicherung der Bauteile gegen Verdre
hung und Auszugsbeanspruchung sichergestellt.
Meßreihen ergaben eine Verbindungsfestigkeit, die der
Scherfestigkeit des Lotes, des Klebstoffes bzw. anderer
geeigneter Materialien (nachfolgend stellvertretend als
Lot bezeichnet) entspricht.
Das Lot wird vorzugsweise als definierte Lotportion in
Form eines Lotdrahtabschnitts, einer Lotkugel oder von
Lotpaste in das lötfähige Bauteil deponiert. Beim
Einschieben des FGL-Bauteils und gleichzeitiger Erwärmung
verbindet sich das schmelzflüssige Lot mit der
Innenwandung des lötfähigen Bauteils. An den Vertiefungen
und Abschrägungen bewirkt das erstarrte Lot eine
formschlüssige Verbindung mit dem FGL-Bauteil.
Das Gesamtbauteil (z. B. bei Brillen Brücke und Bügel)
kann nun mit der Außenfläche des lötfähigen Bereichs
auf konventionelle Art durch Schweifen und/oder Löten
zum gewünschten Endprodukt (Brillenfassung) verbunden
werden.
Die weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist
den Patentansprüchen zu entnehmen.
Durch eine zusätzliche Vorbeschichtung des FGL-Bauteils
mit einer PVD-Haftschicht (0,1 µm Au oder Pd) kann
gegebenenfalls eine Bindung auch zum FGL-Bauteil und
darüberhinaus ein dekorativer Effekt erzielt werden.
Bei der Anwendung des Schleudergußverfahrens für die
Herstellung einer Bauteilverbindung werden auf einem
Bauteil aus nicht lötfähigem Material, in das im
Verankerungsbereich Vertiefungen eingearbeitet wurden,
Kunststoffteile montiert. Diese Baueinheit wird in eine
Abgußmasse eingebettet, der Kunststoff ausgeschmolzen
und der danach vorliegende Hohlraum im Schleudergußver
fahren mit einem schweiß- und/oder lötfähigem Werkstoff
ausgefüllt. Damit ist wieder eine lötfähige Baueinheit
entstanden.
Die erfindungsgemäße Bauteilverbindung soll nachstehend
anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben
werden; die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 verschiedene Ausführungsvarianten für
Bauteilverbindungen durch Einlöten bzw. Einkleben
Fig. 2 die Verbindung zweier Bauteile aus einer Formge
dächtnislegierung
Fig. 3 Bauteilverbindung mit Verriegelungselementen
Fig. 4 Ausführungsformen für mechanische Bauteilver
bindungen
Fig. 5 Bauteilverbindung unter Anwendung des
Schleudergußverfahrens
Fig. 6 Ausführungsvarianten für Brillenfassungen unter
Anwendung der erfindungsgemäßen Bauteilver
bindungen
In Fig. 1.1 bis 1.7. sind Ausführungsvarianten
dargestellt, bei denen das nicht lötfähige Bauteil (1),
bestehend aus einer Formgedächtnislegierung (FGL), in
ein äußeres lötfähiges Bauteil (2) eingeführt ist. In
das Bauteil (1) sind zur besseren Verankerung
verschiedenartige Vertiefungen bzw. Abschrägungen (4)
eingearbeitet. Als Verbindungsmedium (3), das den Freiraum
zwischen den beiden Bauteilen (1) und (2) sowie die
Vertiefungen (4) ausfüllt, wird Lot eingesetzt. Die
Sicherungswirkung vollzieht sich durch das in den vor
bereiteten Vertiefungen (4) erstarrte Lot plus Bindung
des Lotes mit dem lotfähigen Bauelement.
Fig. 2 zeigt eine weiteres Anwendungsbeispiel gemäß
Verfahrensweise nach Fig. 1 in Form der Verbindung
zweier Bauteile aus FGL.
Fig. 3.1 und 3.2 zeigen Ausführungsbeispiele, bei denen
die Sicherung der Verbindung der Bauteile (1) u. (2)
gegen Verdrehung und Auszugsbeanspruchung durch einge
lötete keilförmige Verriegelungselemente (5) erfolgt.
Bei Fig. 3.3 bis 3.5 wurden das FGL-Bauteil (1) und ein
umschließendes (Fig. 3.3) bzw. eingreifendes (Fig. 3.4
u. 3.5) Bauteil (2) durch Schleifen oder Fräsen so
bearbeitet, daß eine übereinstimmende Vertiefung (4)
in Form einer Nut entsteht. In diese Vertiefung wird
durch Heftschweißung maßhaltig zum lötfähigen Bauteil (2)
bzw. zum Randprofil der Bauteile ein Sperrelement (5)
eingebracht. Abschließend werden die lötfähigen Teile
miteinander verlötet.
Weitere Ausführungsbeispiele für formschlüssige me
chanische Verbindungen sind in Fig. 4 dargestellt.
In Fig. 4.1 sind das FGL-Bauteil (1) und ein lötfähiges
Bauteil (2), hier als Rohr ausgeführt, gemeinsam gebo
gen und unmittelbar nach der die Verankerung bewirkenden
Biegestelle getrennt.
Auf diese Weise entsteht eine komplette Baueinheit,
z. B. Brücke oder Bügel einer Brille, die mittels löt
fähigem Bauteil (2) durch Schweifen und/oder Löten zu
einer Brillenfassung verbunden werden kann. Bei der
Ausführung nach Fig. 4.2 wird die Sicherungswirkung
durch Anstauchen des nicht lötfähigen Bauteils (1) und
nachfolgendes Einpressen in das lötfähige äußere Bau
teil (2) erzielt.
Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung einer
Bauteilverbindung, die unter Anwendung des
Schleudergußverfahrens entsteht. Hierbei werden auf ein
FGL-Bauteil (1) mit eingeschliffenen Vertiefungen (4) im
Verankerungsbereich, z. B. an den Brückenenden einer
Brille, Kunststoffteile (6) montiert. Dieses Gebilde
wird in eine Abgußmasse eingebettet, der Kunststoff
ausgeschmolzen und der so entstandene Hohlraum im
Schleudergußverfahren mit einer lötfähigen Legierung
ausgefüllt.
Das so hergestellte Gesamtbauteil wird an seinen
angegossenen, lötfähigen Bereichen zu einer
Brillenfassung verbunden.
Anwendungsbeispiele für Brillenfassungen, bei denen die
erfindungsgemäßen Bauteilverbindungen eingesetzt wur
den, zeigt Fig. 6. Die Brücken (1) sind jeweils aus
FGL. Die Bauteilverbindungen der Brücke zum Randprofil
(2), das aus konventionellem leitfähigem Werkstoff
besteht, sind gemäß der Ausführungsbeispiele nach Fig.
1 bis Fig. 5 aufgebaut, d. h. über die jeweilige Bau
teilverbindung können die FGL-Brücken mit dem Randpro
fil verlötet werden.
Fig. 6.4 zeigt eine Balkenbrücke mit vergrößert
dargestellten Ausführungsvarianten (Einzelheit A u. B)
für die Bauteilverbindungen.
Claims (11)
1. Bauteilverbindungen insbesondere für Brillenfassun
gen zur Verbindung von Bauteilen aus nicht löt- und/oder
schweißbaren bzw. nur mit erheblichem Aufwand löt-
und/oder schweißbaren metallischen Werkstoffen
untereinander oder von Bauteilen der vorgenannten
Eigenschaften mit solchen, die aus konventionellen
Werkstoffen guter Verbindungseigenschaften bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische Veranke
rung eines Bauteils aus nicht oder nur sehr schwer löt
und/oder schweißbarem Werkstoff (1) mit bzw. in einem
Bauteil (2) erfolgt, dessen Werkstoff gute Löt- und
Schweißeigenschaften aufweist, wobei im Verankerungs
bereich ein Verbindungsmedium (3) gekoppelt mit Siche
rungselementen, wie Vertiefungen, Anschrägungen (4) in
einem oder in beiden Bauteilen und/oder Verriegelungs
bzw. Sperrelemente (5) und/oder mechanische Verbindun
gen vorhanden sind.
2. Bauteilverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der nicht löt- und/oder
schweißbare Werkstoff aus Titanlegierungen, NiTi,
Formgedächtnislegierungen oder superelastischen
Legierungen besteht.
3. Bauteilverbindung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungsmedium (3)
Lot, Klebstoff und anderes geeignetes Material einge
setzt ist.
4. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur sicheren mechanischen
Verankerung in das nicht bzw. nur sehr schwer löt
und/oder schweißbare Bauteil (1) Vertiefungen bzw.
Abschrägungen (4) eingebracht sind, dieses Bauteil in
ein äußeres löt- und schweißfähiges Bauteil (2)
eingeschoben ist und der danach verbleibende Freiraum
zwischen den Bauteilen inclusive der Vertiefungen und
Abschrägungen mit Lot oder Klebstoff (3) ausgefüllt ist.
5. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verankerung des löt
fähigen mit dem nicht lötfähigen Bauelement durch Löten
die Lotzugabe in Form eines definierten Lotabschnitts,
einer Lotkugel oder Lotpaste erfolgt.
6. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3
oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungswirkung durch
ein eingelötetes keilförmiges Verriegelungselement (5)
eintritt.
7. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3
oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in das nicht löt- und
schweißbare Bauteil (1) als auch in das außenliegende
lötfähige Bauteil (2) eine oder mehrere übereinstimmende
Vertiefungen (4) (z. B. Nute) eingebracht sind, in die
ein weiteres lötfähiges Verriegelungselement (5) einge
fügt und dieses durch Schweißen und/oder Löten mit dem
außenliegenden Bauelement verbunden ist.
8. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3
oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein lötfähiges Bauelement
(2), z. B. ein Rohr, auf das nicht löt- und/oder
schweißfähige Bauelement (1) aufgezogen ist, beide
zusammen abgebogen sind und der gebogene Schenkel
unterhalb des Biegeradius abgetrennt ist.
9. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungswirkung durch
Ans tauchen des nicht lötfähigen Bauteils und Einpressen
in das lötfähige äußere Bauteil erfolgt.
10. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein nicht löt- und/oder
schweißbares Bauelement (1) partiell nach dem
Schleudergußverfahren mit einem löt- und schweißfähigen
Werkstoff umgossen bzw. umschlossen ist.
11. Bauteilverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der nicht löt- und/oder
schweißbare Werkstoff, vor der Verankerung mit einer
nach dem PVD-Verfahren hergestellten Haftvermittlungs
schicht aus Gold (0,1 µm Au) oder Palladium (0,1 µm Pd)
beschichtet ist und dabei dekorative Effekte eingeord
net sind.
Applications Claiming Priority (1)
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DE4214598 | 1992-05-01 |
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DE (1) | DE4314546A1 (de) |
WO (1) | WO1993022701A1 (de) |
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-
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- 1993-05-03 DE DE19934314546 patent/DE4314546A1/de not_active Withdrawn
- 1993-05-03 WO PCT/DE1993/000381 patent/WO1993022701A1/de active Application Filing
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