DE4314413A1 - Verfahren zum Beschicken einer Walzenreibmaschine - Google Patents
Verfahren zum Beschicken einer WalzenreibmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschicken einer
Walzenreibmaschine, bei dem ein über einem Einzugswalzenpaar
angeordneter Einschüttkasten aus einem Trichter mit Verarbei
tungsgut versorgt wird, wobei die Klappe des Trichters zu
diesem Zwecke periodisch öffnet und der Füllstand des Ein
schüttkastens ständig überwacht wird.
Walzenreibmaschinen, wie sie zum Verarbeiten von dispersen
Massen, wie z. B. von Schokoladenmassen, eingesetzt werden,
weisen ebenso wie Müllerei-Walzenstühle in der Regel im Zuge
der Verarbeitungsgutzufuhr eine meist als Trichter oder Bun
ker ausgebildete Verarbeitungsgut-Bereitstellung auf, dem ein
Einzugs- oder Speisewalzenpaar nachgeordnet ist. Das Einzugs-
oder Speisewalzenpaar dosiert das Verarbeitungsgut, das in
der Regel zu den nachfolgenden Walzen gelangt. Vor dem Ein
zugs- oder Speisewalzenpaar staut sich das Verarbeitungsgut
in einem sogenannten Zulauf- oder Einschüttkasten. Dabei darf
der Füllungsgrad des Einschüttkasten ein Minimum nicht unter
schreiten, um die Gefahr des Trockenlaufs der nachfolgenden
Walzen auszuschließen. Das Überschreiten eines maximalen
Füllstandes würde durch abfließendes Verarbeitungsgut zu Ver
lusten führen.
Zum Gewährleisten dieser Randbedingungen sind unterschiedli
che Mittel vorgesehen. Sowie in dem DE-GM 86 14 505 als auch
in der DE-OS 3 40 732 wird auf mechanischen Weg der Füllungsgrad
des Einschüttkasten erfaßt und auf dieser Grundlage die
Drehzahl der Speisewalzen verändert und somit der Durchsatz
angepaßt. Diese Lösung bleibt auf die Müllerei beschränkt.
Eine Anwendung in der Schokoladen- oder Farbenherstellung ist
nicht möglich, da hier eine ausgesprochene Feinverreibung von
dispersen Massen vorliegt und die Qualität des Endproduktes,
insbesondere die Größe der Partikel, stark vom Durchsatz ab
hängt.
Aus der DE-OS 30 22 564 ist ein einstellbarer Dosierschieber
bekannt, der den Verarbeitungsgutstrom aus dem Trichter zum
Einzugswalzenpaar bestimmt. Die Öffnungsweite des Dosier
schiebers wird durch eine mechanisch-pneumatische Regelung
bestimmt.
In der DD-PS 2 33 928 nunmehr wird eine Lösung zum Konstant
halten des Füllstandes vorgestellt, die speziell für Walzen
reibmaschinen zum Feinverreiben von Schokolade entwickelt
wurde. Dabei wird ein Einschüttkasten in Form einer Schoko
ladenmassenaufnahmekammer beschrieben, in die eine bewegliche
Wand integriert ist. Diese Wand verändert unter den Druck der
Schokoladenmasse ihre Lage. Damit werden mechanische und
pneumatische Mittel angesprochen, durch die der Füllstand in
der Schokoladenmassenaufnahmekammer geregelt wird.
Diese Lösung ist sehr kompliziert und setzt eine Vielzahl me
chanischer und pneumatischer Bauelemente voraus.
Eine andere, weit verbreitete Lösung besteht darin, daß der
Trichter mit einer periodisch öffnenden Klappe versehen ist.
Die Öffnungsweite der Klappe wird je nach Art und Konsistenz
des Verarbeitungsgutes festgelegt. In einer weitgehenden au
tomatisierten Variante dieser Lösung ist ein Vorwahlspeicher
vorgesehen, in dem die Einstellungen des Öffnungswinkels der
Klappe auf das Verarbeitungsgut bezogen gespeichert sind. Zu
Beginn der Bearbeitung wird der Code für die zu verarbeitende
Masse eingestellt und damit die Öffnungsweite der Klappe
festgelegt. Die Klappe öffnet periodisch und füllt den Ein
schüttkasten. Über Sensoren wird der Füllstand erfaßt. Bei
Überschreitung des Maximums bleibt die Klappe geschlossen und
öffnet erst wieder, wenn der Sensor eine Unterschreitung des
Minimums signalisiert.
Nachteilig hierbei ist, daß der Füllstand in sehr weit ent
fernten Grenzen schwankt, da über den Vorwahlspeicher nur die
für das Verarbeitungsgut typischen Eigenschaften erfaßt wer
den können und Abweichungen davon nicht erfaßbar sind. Der
Druck, der durch den unterschiedlichen Füllungsgrad des
Trichters auf die Klappe wirkt, beeinflußt zusätzlich den
Durchsatz und damit die Schwankungsbreite des Füllstandes im
Einschüttkasten.
Der Stand des Verarbeitungsgutes im Einschüttkasten wiederum
hat einen bedeutenden Einfluß auf die Qualität des Verarbei
tungsprozesses. Bei Maximalstand der zu verarbeitenden Masse
im Einschüttkasten wird der hydrostatische Druck auf den Wal
zenspalt sehr hoch, bei Niedrigstand wird er minimiert, so
daß hier wieder stark schwankende Durchsätze auftreten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Beschicken einer Walzenreibmaschine zu entwickeln, durch
das die Füllstands-Schwankungen des Verarbeitungsgutes im
Einschüttkasten in sehr engen Grenzen gehalten werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
1. Anspruchs genannten Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß die Schwan
kungsbreite des Füllstandes im Einschüttkasten deutlich ge
senkt werden kann. Durch den dynamischen Vorwahlspeicher kann
ein von äußeren Umständen unabhängiger Füllstand eingestellt
werden, der wiederum auf die Qualität des Verarbeitungspro
duktes einen positiven Einfluß hat. Die Walzenreibmaschine
wird dadurch wesentlich bedienerfreundlicher.
Das Verfahren soll nun an Hand eines nachfolgenden Beispieles
näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen haben folgende Bedeutung:
Fig. 1 Darstellung des Trichters mit dem zugeordneten
Einzugswalzenpaar
Fig. 2 Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Verfah
rens.
Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, ist auf einem Gestell 1 ein
Trichter 2 angeordnet. Dieser weist an seinem unteren Ende
eine durch eine Klappe 3 verschließbare Öffnung auf. Die
Klappe 3 wird durch einen Klappenantrieb 4 in Form eines Ar
beitszylinders um den Drehpunkt A bewegt. Im Bereich des
Drehpunktes A ist ein vorzugsweise als Inkrementalgeber aus
geführter Impulsgeber 5 zum Erfassen des Drehwinkels der
Klappe 3 angeordnet.
Am Trichter 2 ist ein Maximum-Sensor 6 zum Erfassen des maxi
malen Füllstandes und ein Minimum-Sensor 7 zum Erfassen des
minimalen Füllstandes angeordnet. Beide sind vorzugsweise als
optische Sensoren ausgeführt.
Unterhalb des Gestells 1 befindet sich ein Einzugswalzen
paar 8 mit dem Walzenspalt 9. Auf dem
Walzenspalt 9 ist ein Einschüttkasten 10 aufgesetzt.
An Hand der Fig. 2 soll nun das erfindungsgemäße Verfahren
erläutert werden. Der Vorwahlspeicher wird beim Start der
Walzenreibmaschine auf den kleinsten Betrag für den Klappen
öffnungswinkel gesetzt. Maximum-Sensor 6 und Minimum-Sensor 7
erfassen permanent den Füllstand des Einschüttkastens 10.
Am Beginn des Zyklus′ (Maschinenstart) wird der kleinste Be
trag für den Klappenöffnungswinkel aus einem hier nicht dar
gestellten Festwertspeicher in den Vorwahlspeicher geladen
und über den Minimum-Sensor 7 der Befehl zum Öffnen der
Klappe 3 gegeben. Die Klappe 3 öffnet um diesen Betrag.
Dabei erfaßt der Impulsgeber 5 den Öffnungswinkel der
Klappe 3, indem er Zählimpulse an den Zähler sendet, bis der
Zählerinhalt dem Inhalt des Vorwahlspeichers entspricht. Das
wird durch den Vergleicher erkannt. Der Vergleicher setzt
dann den Klappenantrieb zurück.
Nach Ablauf dieser Klappenöffnungsroutine wird der Minimum-
Sensor 7 abgefragt, ob der minimale Füllstand im Einschüttka
sten 10 überschritten ist. Die Abfrage wird so eingestellt,
daß zwischen dem Schließen der Klappe 3 und dem Signal des
Minimum-Sensor 7 in diesem Anwendungsfall etwa 10 Sekunden
vergehen, um eine Verteilung des Verarbeitungsgutes im Ein
schüttkasten 10 zu ermöglichen und so fehlerhafte Signale
auszuschließen.
Ist der minimale Füllstand noch nicht erreicht, das heißt,
der Minimum-Sensor 7 gibt ein NEIN-Signal, was in der Anlauf
phase der Walzenreibmaschine die Regel sein wird, so wird im
Vorwahlspeicher der Betrag für den Klappenöffnungswinkel um
einen konstanten Betrag erhöht. Dieser wird auf Grund der
konstruktiven Gegebenheiten an der Maschine, insbesondere an
der Klappe, und dem Bestimmungszweck der Maschine festgelegt.
Der Öffnungswinkel des folgenden Zyklus′ setzt sich nunmehr
aus den Betrag des vorhergehenden Zyklus′ und diesem Erhö
hungsbetrag zusammen. Der Zyklus beginnt neu.
Die Zyklen werden so lange wiederholt, bis der minimale Füllstand
im Einschüttkasten 10 überschritten ist. Damit vergrö
ßert sich der Klappenöffnungswinkel nicht mehr und der für
dieses Verarbeitungsgut optimale Öffnungswinkel ist erreicht.
Sollte auf Grund äußerer Einflüsse, z. B. einem durch Ände
rung der Viskosität der Schokoladenmasse oder dem Füllstand
des Trichters bedingtem schwächeren Ausfluß aus dem Trichter,
im Verlauf des Produktionsprozesses der minimale Füllstand
unterschritten werden, so setzt der Regelmechanismus erneut
ein.
Das gleiche geschieht, wenn der Maximum-Sensor 6 ein JA-Si
gnal gibt und damit anzeigt, daß der maximale Füllstand über
schritten wird. Hier wird dann der Klappenöffnungswinkel um
den konstanten Betrag auf die beschrieben Weise so lange ge
mindert, bis der Füllstand unter die Maximumlage gesunken
ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum Beschicken einer Walzenreibmaschine, bei
dem ein über einem Einzugswalzenpaar angeordneter Ein
schüttkasten aus einem Trichter mit Verarbeitungsgut ver
sorgt wird, wobei die Klappe des Trichters zu diesem
Zwecke periodisch öffnet und der Füllstand des Einschütt
kastens ständig überwacht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach jedem Klappenöffnungszyklus der Füllstand abgefragt,
bei Unterschreitung eines minimalen Füllstandes ein kon
stanter Betrag addiert wird und diese Summe für den je
weils folgenden Klappenöffnungszyklus als Aquivalent für
den Klappenöffnungswinkel dient, bei einem JA-Signal ei
nes Maximum-Sensors (6) ebenfalls so verfahren wird, wo
bei der konstante Betrag dann subtrahiert wird und die
Differenz für den jeweils folgenden Klappenöffnungszyklus
als Aquivalent für den Klappenöffnungswinkel dient.
2. Verfahren zum Beschicken einer Walzenreibmaschine nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Start der
Maschine der kleinste Betrag für den Klappenöffnungswin
kel aus einem hier nicht dargestellten Festwertspeicher
in den Vorwahlspeicher geladen und über dem Minimum-Sen
sor (7) der Befehl zum Öffnen der Klappe (3) gegeben wird.
3. Verfahren zum Beschicken einer Walzenreibmaschine nach
Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstand
im Einschüttkasten (10) erst nach einer einstellba
ren Verzögerung nach dem Schließen der Klappe (3) erfaßt
wird.
Priority Applications (3)
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