DE431388C - Wiedergewinnung von Quecksilber beim Beizen von Haaren - Google Patents

Description

• Wiedergewinnung von `Quecksilber beim Beizen von Haaren. Der zur Hutfabrikation dienende Haarfilz wird bekanntlich aus Hasenhaaren hergestellt, indem man Hasenfelle einer besonderen Behandlung unterwirft. Diese besteht unter anderem darin, daß man die entsprechend zugerichteten Blößen einem Beizprozeß mit Quecksilberverbindungen unterwirft, um sie zum Verfilzen geschickter zu machen.
• Die Blößen werden zu diesem Zwecke mit dein entsprechend verdünnten Quecksilbersalz befeuchtet und nunmehr in einem gut ventilierten Trockenraum der Einwirkung erhöhter Temperatur ausgesetzt. Hier geht wohl der eigentliche Beizprozeß vor sich, wobei der größte Teil des auf die Blößen -aufgebrachten Quecksilbers _ vermutlich infolge von Reduktionswirkungen flüchtig wird, mit der abziehenden Luft fortgeführt wird und so verlorengeht. Diese Verluste an Quecksilber sind nicht unbeträchtlich, und es besteht seit langem der Wunsch, sie zu vermeiden.
• Es wurde nun gefunden, daß man das Quecksilber aus der den Trockenraum verlassenden, an Quecksilberdämpfen reichen Luft wiedergewinnen kann, wenn man dieselben einer Waschung mit Wasser oder anderen geeigneten Flüssigkeiten, z. B. Salpetersäure, unterwirft oder der Einwirkung großoberflächiger Stoffe, wie Kieselsäuregel, aktiver Kohle @o. dgl., unterwirft oder beide Mittel zugleich anwendet. Endlich wurde noch gefunden, daß man auch dadurch gute Resultate erzielt, daß man die an Quecksilberdämpfen reiche Luft ein Filter passieren läßt, welches mit feinverteilten Metallen gefüllt ist, die mit dem Quecksilber ein Amalgam zu bilden vermögen, z. B. Kupfer. Das Metall wendet man zweckmäßig in Form von Blechstreifen oder Schnitzeln an.
• Zur Durchführung des Verfahrens saugt man zweckmäßig mit Hilfe eines Ventilators Luft durch den Trockenraum und läßt die an Quecksilber dämpfen reiche Luft darauf einen Steinzeugturm passieren, der z. B. mit Salpetersäure berieselt wird. Anstatt die Gase zu waschen, kann man sie ein Filter passieren lassen, welches mit aktiver Kieselsäure gefüllt ist. Das aufgenommene Quec'csilber kann man aus der aktiven Kieselsäure durch Erhitzen derselben auf etwa 4oo° C abdestillieren und so in metallischer Forrn wiedergewinnen. In ähnlicher Weise verfährt man, wenn man das Quecksilber aus den Gasen als Amalgam entfernt.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRÜcHE: r. Verfahren zur Wiedergewinnung des Quecksilbers beim Beizen von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß rnan die den Beizrauin verlassenden, an Quecksilberdämpfen reichen Gase einer Waschung mit geeigneten Flüssigkeiten oder einer Behandlung mit großoberflächigen Stoffen oder solchen Metallen, die ein Amalgam zu bilden vermögen, unterwirft. :2. @"erfahren nach Anspruch z, gekennzeichnet durch die kombinierte Anwendung der in diesem Patentanspruche aufgeführten einzelnen Maßnahmen.