DE4312358C1 - Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Material der Stein-Nuß - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Material der Stein-NußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gefärbter
Festkörper aus dem Material der Stein-Nuß, insbesondere gefärb
ter Knöpfe, mit folgenden Verfahrensschritten: vorzugsweise
spanende Bearbeitung der Stein-Nuß zur Formgebung bzw. Kondi
tionierung des Festkörpers, Vorbereitung des Festkörpers zum
Einfärben, Bereitstellen einer Färbeflotte, Färben des Festkör
pers und ggf. Nachbehandlung des gefärbten Festkörpers. Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Festkörper
aus dem Material der Stein-Nuß sowie die Verwendung einer Na
turfarbe zum Einfärben eines aus dem Material der Stein-Nuß
hergestellten Festkörpers.
Festkörper jeglicher Art werden derzeit mittels synthetischer
Farbstoffe eingefärbt, so beispielsweise auch Knöpfe unter
schiedlichster Materialien und Gestaltung. Der Einfachheit hal
ber wird im folgenden ganz konkret auf Festkörper in Form von
Knöpfen Bezug genommen, wobei sich die Erfindung ganz allgemein
auf das Färben von Festkörpern aus dem Material der Stein-Nuß
bezieht.
Mittlerweile kann wohl kein Zweifel darin bestehen, daß die
Summe aller Umweltbelastungen bereits mittelfristig zu einer
Katastrophe führen wird. Folglich zwingen Probleme der Umwelt
belastung von Mensch und Umwelt zum Umdenken und zur Suche nach
"alternativen" Lösungen. Die Anwendung synthetischer Farbstoffe
gerät immer mehr in die ökologische Diskussion. Die Produktion
solcher synthetischer Farbstoffe und deren Anwendung ist einge
bunden in ein umfassendes Verbundsystem von Grundchemikalien
und Hilfsstoffen, die dazu beitragen, daß umweltunverträgliche
und sogar toxische Abfälle mit ganz erheblichen Halbwertszeiten
entstehen, die zu einer weiträumigen Belastung der Biosphäre
beitragen.
Des weiteren ist wesentlich, daß Festkörper jeglicher Art, ins
besondere zum Gebrauch bestimmte Festkörper, wie beispielsweise
Knöpfe und dgl., oftmals aus Kunststoffen gefertigt werden.
Sowohl bei der Herstellung als auch der Entsorgung solcher
Kunststoffteile wird die Umwelt abermals ganz erheblich bela
stet. Knöpfe werden auch bereits seit langem aus Naturstoffen
gefertigt, so beispielsweise auch aus Holz. Die Verwendung sol
cher Materialien ist jedoch hinsichtlich der Widerstandsfähig
keit der Festkörper bedenklich. Ein weiter bislang verwendeter
Naturstoff, das Elfenbein, kommt aus Gründen des Artenschutzes
nicht mehr in Frage, so daß auch insoweit nach alternativen Lö
sungen zu suchen ist.
Nun bietet die Stein-Nuß (auch Elfenbein-Nuß oder Tagua-Nuß ge
nannt, Gattung Phytelephas) eine geradezu ideale Möglichkeit
zur Verwendung eines natürlichen Festkörpers, insbesondere zur
Herstellung kleinerer Gebrauchsgegenstände. Die Stein-Nuß läßt
sich in geradezu idealer Weise zur Herstellung kleiner Festkör
per bzw. zur Herstellung von Knöpfen verwenden, zumal sie in
großen Mengen und schnell nachwächst bzw. "produzierbar" ist.
Bei der Stein-Nuß handelt es sich nämlich um den Samenkern ei
ner Palmenfrucht, die auf dem südamerikanischen Kontinent
wächst. Insgesamt sind zwei Arten der Gattung Phytelephas be
kannt, nämlich die Phytelephas Macrocarpa und die Phytelephas
Microcarpa.
Aus der FR 577 496 ist bereits ein Verfahren zum Einfärben von
Knöpfen aus dem Material der Stein-Nuß bekannt, wonach der
Knopf - vor dem eigentlichen Einfärben - vorbereitet wird. An
schließend erfolgt die Einfärbung des Knopfes in mehreren Fär
bebädern. Die Färbesubstanzen sind derart beschaffen, daß sie -
bei entsprechender Verweilzeit des Werkstücks im Färbebad - in
das Werkstück eindringen. Bei Mehrfachfärbung können unter
schiedliche Eindringtiefen erzielt werden. Während eines letz
ten Färbevorgangs kann auch eine Farbsubstanz eingesetzt wer
den, die lediglich der oberflächlichen Einfärbung des Werk
stücks dient. Nach dem Färbevorgang erfolgt eine spanende Nach
behandlung des Werkstücks, wobei die unterschiedlichen Farb
schichten freigelegt werden. Zum Erzielen unterschiedlicher
Eindringtiefen müssen die Farbpartikel eine derart geringe
Größe aufweisen, daß sie in das Material der Stein-Nuß trans
portiert und dort eingelagert werden können. Folglich spielt es
hier keine Rolle, ob die Farbzusammensetzung Schadstoffe, wie
bspw. Cadmium oder Blei, enthält, solange sichergestellt ist,
daß die Farbsubstanz in das Innere der Stein-Nuß transportier
bar und dauerhaft einlagerbar ist.
Aus der GB 211 426 ist für sich gesehen ein Verfahren zur Her
stellung von Knöpfen, bspw. aus dem Material der Stein-Nuß, be
kannt. Während der Formgebung bzw. Konditionierung des Festkör
pers wird die äußere Haut der Stein-Nuß zumindest teilweise am
Festkörper belassen. Es erfolgen Nachbehandlungen wie Polieren,
Lackieren oder Färben. Dort soll lediglich die optische Wirkung
der Außenhaut der Stein-Nuß ausgenutzt werden, damit auf die
Anbringung künstlicher Maserungen verzichtet werden kann. Der
Färbevorgang spielt hier eine völlig untergeordnete Rolle und
läßt die Frage nach der Farbe und deren Umweltverträglichkeit
völlig unberührt.
Auch die WO 91 09 548 A1 offenbart ein Verfahren zur Mehrfach
färbung von Festkörpern, insbesondere von Knöpfen, aus
"pflanzlichem Elfenbein" bzw. aus dem Material der Stein-Nuß.
Nach einer Vorbehandlung der Knöpfe werden bestimmte Bereiche
der Oberfläche mit einer wasserunlöslichen Substanz abgedeckt.
Danach erfolgt die Färbung der nicht geschützten Bereiche des
Festkörpers in einem Färbebad. Anschließend wird der Schutzfilm
in einem organischen Lösungsbad entfernt. Die Färbungen können
in unterschiedlicher Anzahl und Reihenfolge sowie ggf. auch vor
einer Schutzfilmaufbringung durchgeführt werden. Hierbei spie
len die Temperatur und die Verweilzeit im Färbebad eine ganz
besondere Rolle. Über die Eigenschaften der eingesetzten Farb
stoffe wird hier nichts ausgesagt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, aus Gründen des
Umweltschutz es und zum Erhalt einer dauerhaften Färbung, ein
Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Material
der Stein-Nuß, insbesondere gefärbter Knöpfe, anzugeben, wobei
sowohl die eigentliche Herstellung des Festkörpers als auch das
Einfärben die Umwelt nicht oder allenfalls geringfügig mit
Schadstoffen belasten darf. Des weiteren soll eine schadstoff
freie Entsorgung einmal hergestellter gefärbter Festkörper der
in Rede stehenden Art möglich sein. Des weiteren soll ein Fest
körper aus dem Material der Stein-Nuß angegeben werden, dessen
Herstellung und Einfärbung sowie dessen Entsorgung umweltver
träglich erfolgt. Schließlich soll die Verwendung einer beson
deren Farbe zum Einfärben eines aus dem Material der Stein-Nuß
hergestellten Festkörpers - ebenfalls unter ökologischem Ge
sichtspunkt - vorgeschlagen werden.
Die voranstehende Aufgabe wird durch die Merkmale der nebenge
ordneten Patentansprüche 1, 12 und 14 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die voranstehende Aufgabe
durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Danach ist wesent
lich, daß in der Färbeflotte ausschließlich Naturfarben einge
setzt werden.
Erfindungsgemäß ist hier zunächst erkannt worden, daß es grund
sätzlich eine Möglichkeit gibt, von den hinsichtlich des Fär
beergebnisses seit Jahrzehnten bewährten synthetischen Farben
loszukommen und auch zur Färbung der hier in Rede stehenden
Festkörper ausschließlich Naturfarben einzusetzen. Des weiteren
wurde hier ein Vorurteil der Fachwelt überwunden, da nämlich
zum Färben von Festkörpern, insbesondere zum Färben von Fest
körpern, die einen tagtäglichen Gebrauchsgegenstand darstellen,
Naturfarben bislang aufgrund einer angeblich mangelnden Fixie
rung abgelehnt worden sind. Während es gerade bei synthetischen
Farben beim Färben des Stein-Nuß-Materials oftmals nicht zu dem
erwünschten tieferen Eindringen der Farbpigmente kommt und die
Pigmente meist nur wenig am Stein-Nuß-Material anhaften, drin
gen die Pigmente der Naturfarben in idealer Weise mit enormer
Eindringtiefe in das Stein-Nuß-Material ein und haften in hin
reichender Weise an dem Stein-Nuß-Material. Ein Abblättern oder
Abschärben des Farbstoffes von der Oberfläche des Festkörpers
ist somit ausgeschlossen.
Schließlich ist in weiter erfindungsgemäßer Weise erkannt wor
den, daß nicht nur die Herstellung und das Einfärben, sondern
auch die Entsorgung von eingefärbten Festkörpern schadstofffrei
erfolgen kann, wenn nämlich die zur Einfärbung verwendete Fär
beflotte ausschließlich aus Naturfarbstoffen besteht.
Nachfolgend wird auf die einzelnen Verfahrensschritte Bezug ge
nommen und werden vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Verfah
rensschritte erläutert. Dazu folgendes:
Die Bearbeitung der Stein-Nuß könnte aufgrund deren Härte bzw.
Konsistenz die Bearbeitungsvorgänge des Sägens und/oder Drehens
und/oder Fräsens und/oder Schleifens und/oder Polierens umfas
sen. Folglich läßt sich der in Rede stehende Naturstoff genauso
bearbeiten, wie Elfenbein, Holz oder konditionierter Kunst
stoff. Die hier entstehenden Abfälle lassen sich sogar zur Dün
gung verwenden und müssen keineswegs sonderentsorgt werden.
Findet man für die hier entstehenden Abfälle keine Verwendung,
so können sie beispielsweise dem Kompost zugeführt werden.
Die Vorbereitung der bereits geformten bzw. bearbeiteten Fest
körper aus dem Material der in Rede stehenden Stein-Nuß werden
dann in weiter vorteilhafter Weise zum eigentlichen Einfärben
vorbereitet. Dazu werden die Festkörper, d. h. in dem hier in
Rede stehenden Fall die Knöpfe, in eine sodahaltige Lösung
eingelegt. Diese Lösung könnte beispielsweise 1 bis 3 Gramm
Soda je Liter vorzugsweise weichem Wasser enthalten. Versuche
haben ergeben, daß 2 Gramm Soda bei einem Liter Wasser die spä
tere Einfärbung ganz besonders begünstigen. Die Einwirkzeit
sollte zwischen 15 und 20 Stunden liegen, so daß der zu fär
bende Festkörper 15 bis 20 Stunden in die sodahaltige Lösung
eingelegt wird. Je nach Größe des zu färbenden Festkörpers und
gewünschter Farbgebung kann eine Variation in der Einwirkzeit
die Färbung begünstigen. Wesentlich ist hier jedenfalls, daß im
Rahmen dieser Vorbereitung störende Inhaltstoffe, wie Fette
oder dgl., aus dem Festkörper ausgespült werden und daß das
Soda die Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe bzw. natürliche Farb
pigmente stark erhöht.
Die zur Färbung zu verwendende Färbeflotte bzw. die darin ent
haltene Naturfarbe kann aus vorzugsweise getrockneten Pflanzen
teilen durch Mahlen oder aus den in Rede stehenden Pflanzentei
len in Stücken hergestellt werden. Ebenso könnten die Farbpig
mente aus entsprechenden Extrakten und/oder aus tierischen Be
standteilen, nämlich als tierischer Farbstoff (z. B. Cochenille)
und/oder aus Indigo als Küpenfarbstoff hergestellt bzw. gewon
nen werden. Die in den pflanzlichen oder tierischen Produkten
enthaltenen Farbstoffe müssen aus dem Granulat oder den Stücken
herausgelöst werden. Dazu bietet sich in vorteilhafter Weise
das Auskochen, Filtern und/oder Verküpen. Wesentlich ist hier
jedenfalls, daß die Farbpigmente aus den Naturprodukten heraus
gelöst bzw. isoliert und in irgendeiner Form gebunden werden.
Dabei ist es durchaus auch denkbar, daß reaktive Prozesse, wie
beispielsweise die Oxidation bestimmter Stoffe, zum Erzielen
besonderer Farbeffekte oder Farbtöne ausgenutzt werden.
Beim eigentlichen Färben des Festkörpers kann die Färbung u. a.
auch durch Variation der Verfahrensparameter, nämlich durch
Variation der Färbedauer und Temperatur der die Pigmente
enthaltenden Lösung bzw. Suspension oder Emulsion, beeinflußt
werden. Beim Färben beispielsweise der Knöpfe muß eine be
stimmte Färbedauer bei unterschiedlichen Temperaturen eingehal
ten werden. Diese richten sich nach Farbstoff und gewünschter
Farbintensität. Durch Zusatz bestimmter Hilfsmittel, wie Alaun,
Kalium-Natrium-Tartrat, etc. wird der Farbstoff vermittelt und
unlöslich mit dem Stein-Nuß-Material der Knöpfe verbunden. Mit
anderen Worten dienen die Zusatzstoffe Alaun, Kalium-Natrium-
Tartrat, etc. als Farbvermittler und sind der eigentlichen Na
turfarbe beigemengt. An dieser Stelle sei besonders hervorgeho
ben, daß diese Farbvermittler nicht in jedem Falle erforderlich
sind und - falls doch erforderlich - in nur geringen Mengen
beigemengt werden.
Das Gewicht der zum Färben erforderlichen Zutaten errechnet
sich prozentual aus dem Gewicht der zu färbenden Festkörper.
Ein Flottenverhältnis von 1 : 7 (= 50 Gramm Festkörper bei 350 ml
Flüssigkeit) hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Schließlich läßt sich das Färbeergebnis durch eine geeignete
Nachbehandlung beeinflussen bzw. korrigieren. Eine Nachbehand
lung des gefärbten Festkörpers kann beispielsweise mit Eisen-
II-Sulfat, Soda oder Zitronensäure erfolgen und zur Verände
rung, Variation und/oder Auffrischung der Naturfarbe dienen.
Der weiter beanspruchte erfindungsgemäße Festkörper löst die
eingangs genannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspru
ches 12. Danach ist ein Festkörper aus dem Material der Stein-
Nuß dadurch gekennzeichnet, daß er mittels Naturfarben einge
färbt ist. Bei dem in Rede stehenden Festkörper kann es sich in
vorteilhafter Weise um einen Knopf handeln.
Die ebenfalls beanspruchte Verwendung löst die eingangs ge
nannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 14. Da
nach wird eine Naturfarbe zum Einfärben eines aus dem Material
der Stein-Nuß hergestellten Festkörpers verwendet. Bei dem
Festkörper kann es sich - wie bereits zuvor erwähnt - um einen
Knopf jeglicher Ausgestaltung handeln.
Nachfolgend sind Materialien aufgelistet, die zur Gewinnung der
Naturfarbstoffe und Hilfsmittel gemäß voranstehender Erläute
rung dienen und sich bewährt haben:
Naturfarbstoffe | |
Cochenille | |
getrocknete Färbeschildlaus | |
Henna lawsonia | Blätter, getrocknet, gemahlen |
Catechu | Extrakt aus der Betelnuß |
Sophora japonica | getrocknete Blütenknospen |
Indigo | Küpenfarbstoff aus der Indigofera-Pflanze |
Gardenia jasminoides | Samenkapseln |
Campecheholz | Extrakt |
Mate grün | getrocknete Blätter |
Rubia tinctoria | getrocknete Wurzeln der Krapp-Pflanze |
Bixa orellana | getrocknete Samenkörner |
Curcuma | Wurzel, gemahlen |
Tannin | Gerbstoff aus Rinden |
Soda, Alaun, Kalium-Natrium-Tartrat, Eisen-II-Sulfat, Wein
stein, Weinsäure, Zitronensäure und ein 100% biologisch abbau
bares Tensid.
Nachfolgend sei die beanspruchte Lehre durch drei lediglich
willkürlich gewählte Färbebeispiele erläutert:
Für die Färbung werden benötigt:
Cochenille|10% | |
Alaun | 5% |
Tensid | 1 ml / 0,5 l Färbeflotte |
Eisen-II-Sulfat | 1% |
Cochenille wird ca. 4 Stunden in weichem Wasser geweicht, dann
30 Minuten gekocht, gefiltert.
Auffüllen auf benötigte Flottenmenge. Erwärmen auf ca. 40 bis
50 Grad.
Zusatz von Alaun, lösen, dann Zusatz von Tensid.
Knöpfe zugeben, unter Bewegung auf ca. 90 Grad bringen. Je nach
gewünschter Farbtiefe 5 bis 30 Minuten bei dieser Temperatur
färben.
Um ein Blauviolett zu erhalten, wird der Färbevorgang nach 15
Minuten abgebrochen und die Knöpfe aus der Färbeflotte genom
men. In frischem Wasser wird 1% Eisen-II-Sulfat zugegeben und
aufgelöst. Die Knöpfe werden zugegeben und unter Bewegung ca.
10 Minuten erwärmt.
dunkles Blauviolett
Für die Färbung werden benötigt:
Catechu|10% | |
Tannin | 1% |
Tensid | 0,5 ml/0,5 l Färbeflotte |
Eisen-II-Sulfat | 2% |
Catechu-Extrakt und Tannin werden in weichem Wasser 15 Minuten
kochend gelöst, gefiltert.
Auffüllen auf benötigte Flottenmenge, Zugabe von Tensid.
Knöpfe zugeben, unter Bewegung auf ca. 90 Grad bringen. Bei
dieser Temperatur 45 Minuten färben. Knöpfe herausnehmen.
Zusatz zur Färbeflotte 2% Eisen-II-Sulfat. Gut lösen und die
Knöpfe wieder zugeben, unter Bewegung ca. 10 Minuten weiter
färben.
dunkles Grau-Braun
Für die Färbung werden benötigt:
Gardenia|50% | |
Alaun | 5% |
Indigo-Küpe |
Gardenia wird 10 bis 21 Stunden in weichem Wasser geweicht, 1,5
Stunden gekocht, gefiltert.
Auffüllen auf benötigte Flottenmenge, Alaun zugeben, lösen.
Knöpfe zugeben, unter Bewegung 45 Minuten bei ca. 90 Grad fär
ben.
Durch Überfärben in der Indigo-Küpe werden Farbtöne von Apfel
grün bis dunklem Petrolgrün erreicht.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die hier rein willkür
lich gewählten Färbebeispiele die hier beanspruchte Lehre le
diglich verdeutlichen sollen, jedoch nicht auf diese Färbebei
spiele einschränken.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Ma
terial der Stein-Nuß, insbesondere gefärbter Knöpfe, mit fol
genden Verfahrensschritten:
vorzugsweise spanende Bearbeitung der Stein-Nuß zur Formgebung bzw. Konditionierung des Festkörpers,
Vorbereitung des Festkörpers zum Einfärben,
Bereitstellen einer Färbeflotte,
Färben des Festkörpers und ggf. Nachbehandlung des gefärbten Festkörpers,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Fär beflotte ausschließlich Naturfarben eingesetzt werden.
vorzugsweise spanende Bearbeitung der Stein-Nuß zur Formgebung bzw. Konditionierung des Festkörpers,
Vorbereitung des Festkörpers zum Einfärben,
Bereitstellen einer Färbeflotte,
Färben des Festkörpers und ggf. Nachbehandlung des gefärbten Festkörpers,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Fär beflotte ausschließlich Naturfarben eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bearbeitung der Stein-Nuß die Bearbeitungsvorgänge Sägen
und/oder Drehen und/oder Fräsen und/oder Schleifen und/oder Po
lieren umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbereitung der Festkörper das Einlegen in eine soda
haltige Lösung umfaßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lösung 1 bis 3 Gramm Soda, vorzugsweise 2 Gramm, je Liter vor
zugsweise weichem Wasser enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Festkörper 15 bis 20 Stunden in die sodahaltige Lösung
eingelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Färbeflotte bzw. die Naturfarbe aus
vorzugsweise getrockneten Pflanzenteilen - gemahlen oder in
Stücken - und/oder aus Extrakten und/oder aus Cochenille als
tierischer Farbstoff und/oder aus Indigo als Küpenfarbstoff
hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohstoffe zur Darstellung der Naturfarbe eingeweicht, ausge
kocht, gefiltert und/oder verküpt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Färbung des Festkörpers durch Variation
der Verfahrensparameter Färbedauer und Temperatur beeinflußt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Färben Zusatzstoffe wie Alaun, Kalium-Natrium-Tartrat der
eigentlichen Naturfarbe als Farbvermittler beigegeben werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Flottenverhältnis 1 : 7 (= 50 Gramm Festkörper bei 350 ml
Flüssigkeit) beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Nachbehandlung des gefärbten Festkörpers mit
Eisen-II-Sulfat, Soda oder Zitronensäure erfolgt und zur Verän
derung, Variation und/oder Auffrischung der Naturfarbe dient.
12. Festkörper aus dem Material der Stein-Nuß,
dadurch gekennzeichnet, daß er mittels Na
turfarben eingefärbt ist.
13. Festkörper nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich dabei um einen Knopf handelt.
14. Verwendung einer Naturfarbe zum Einfärben eines aus dem
Material der Stein-Nuß hergestellten Festkörpers.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei es sich bei dem Fest
körper um einen Knopf handelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312358 DE4312358C1 (de) | 1993-04-16 | 1993-04-16 | Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Material der Stein-Nuß |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312358 DE4312358C1 (de) | 1993-04-16 | 1993-04-16 | Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Material der Stein-Nuß |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4312358C1 true DE4312358C1 (de) | 1994-09-29 |
Family
ID=6485558
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934312358 Revoked DE4312358C1 (de) | 1993-04-16 | 1993-04-16 | Verfahren zur Herstellung gefärbter Festkörper aus dem Material der Stein-Nuß |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4312358C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107637923A (zh) * | 2016-07-21 | 2018-01-30 | 浙江伟星实业发展股份有限公司 | 一种具有裂纹效果的果实纽扣及其制备工艺 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB211426A (en) * | 1923-09-05 | 1924-02-21 | Knopffabrik Neftenbach Ag | Process for the manufacture of buttons |
FR577496A (fr) * | 1924-02-20 | 1924-09-05 | Procédé de teinture des boutons de corozo et autres objets en corozo ou autres substances analogues | |
WO1991009548A1 (en) * | 1990-01-02 | 1991-07-11 | Monica Pozzoli | Process for multicolor dyeing of vegetable ivory products |
-
1993
- 1993-04-16 DE DE19934312358 patent/DE4312358C1/de not_active Revoked
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CN107637923B (zh) * | 2016-07-21 | 2020-08-18 | 浙江伟星实业发展股份有限公司 | 一种具有裂纹效果的果实纽扣及其制备工艺 |
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Date | Code | Title | Description |
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