DE4311103A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen von Fehlern bei Glaskörpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen von Fehlern bei GlaskörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von
Fehlern, insbesondere von Fremdeinschlüssen, bei Glaskör
pern, insbesondere bei aus Recycling-Glas hergestellten
Gefäßen, wobei die Glaskörper mit elektromagnetischen
Wellen bestrahlt werden.
Es sind bereits Verfahren zur Fehlstellenerkennung be
kannt, bei denen die Glaskörper durchleuchtet und einer
optischen Durchlässigkeitsprüfung unterzogen werden. Da
das Vorliegen eines Fremdeinschlusses oder eines sonsti
gen Fehlers aufgrund der von Glas abweichenden Brechzahl
einen Helligkeitsunterschied im Durchleuchtungsbild her
vorruft, kann die Auswertung hierbei durch Grauwertver
gleich durchgeführt werden. Dies kann entweder manuell
über rein visuelle Untersuchungen oder unter Verwendung
technischer Hilfsmittel erfolgen, wie dies bei Videobild
erkennungssystemen der Fall ist.
Optische Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß sie ge
genüber Staub und sonstiger Verschmutzung sehr empfind
lich sind, wodurch sie für den Produktionsbetrieb einer
Glashütte oder eines Recyclingunternehmens nur schlecht
geeignet sind. Da außerdem Materialdickenunterschiede,
wie insbesondere im Hals- und Bodenbereich eines Glaskör
pers oder bei strukturierter Glasoberfläche ebenfalls
Helligkeitsunterschiede hervorrufen, ist die Anwendung
solcher Verfahren nicht bei allen Typen von Glaskörpern
bzw. nur bei Glaskörperteilbereichen sinnvoll. Des weite
ren können Fremdeinschlüsse mit gleicher Brechzahl - wie
zum Beispiel Quarzglas - nicht als Fehler erkannt werden.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren zum Erkennen von Fehlern bei Glaskör
pern zu entwickeln, das relativ unempfindlich gegenüber
Verschmutzungen ist und auch unabhängig von Glasdicken
unterschieden durchsichtige Fremdeinschlüsse mit gleicher
Brechzahl wie Glas erkennt.
Die Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die durch den Körper hindurchgeleiteten oder reflek
tierten Strahlen von zumindest einem Detektor erfaßt
werden und einer Frequenzanalyse im Hinblick auf die aus
den unterschiedlichen Dielektrizitätszahlen von Glaskör
per und Fremdeinschluß resultierenden Frequenzverschie
bungen unterzogen werden.
Im Rahmen der Frequenzanalyse, der das mit dem Sendesig
nal überlagerte Empfangssignal zugeführt wird, ergibt
sich ein Spektrum, das neben dem Außenwandsignal auch
noch die von Glasinnenwand und von der eventuell vorhan
denen Störstelle reflektierten bzw. durchgelassenen Sig
nalanteile enthält. Diese zusätzlichen Signale sind ge
genüber dem Außenwandsignal in ihrer Frequenz verschoben,
da die Laufzeit und damit die entstehende Frequenzdiffe
renz größer ist. Dennoch weisen die den Glaswänden ent
sprechenden Signalausschläge eine im Vergleich zum Feh
lersignal unterschiedliche Größe auf, was durch die ver
schiedenen Dielektrizitätszahlen bzw. durch die unter
schiedliche Leitfähigkeit bei metallischen Einschlüssen
hervorgerufen wird. Der Größenunterschied der jeweiligen
Signale wird noch verstärkt, wenn die Signale frequenzmo
duliert werden, insbesondere nach dem FM-CW-Prinzip (Fre
quenzmodulation, Continious Wave), wodurch bis auf das
interessierende Frequenzgemisch alle anderen Frequenzen
mit Hilfe eines Bandpasses ausgefiltert werden können.
Um die Vorteile der vorliegenden Erfindung zu erzielen,
ist es wesentlich, mit hochfrequenten Radarwellen, insbe
sondere im GHz-Bereich und oberhalb 15 GHz, besonders bei
ca. 24 GHz, zu arbeiten. In diesem Frequenzbereich beein
flußt die Dielektrizitätszahl, das ist die Werkstoffkenn
größe, die im optischen Frequenzbereich der Brechzahl
entspricht, besonders stark eine Frequenzverschiebung der
reflektierten bzw. durchgelassenen Signale.
Hierbei ist für die Auswahl optimal geeigneter Frequenzen
zu beachten, daß mit zunehmender Frequenz die Bündelung
der Sendeenergie stärker und somit ein kleinerer Aus
schnitt der Glasfläche beleuchtet wird, was wiederum eine
Auflösungserhöhung zur Folge hat. Andererseits resultiert
dies in einer steigenden Radardämpfung und in eine
Anzahlvergrößerung der benötigten Sensoren. Außerdem sind
aufgrund der unterschiedlichen Abhängigkeit der Frequenz
verschiebung von den Dielektrizitätszahlen nur bestimmte
Frequenzbereiche für das vorliegende Problem besonders
geeignet. Unter Berücksichtigung all dieser Kriterien hat
sich der 24 GHz-Bereich als optimale Frequenz ergeben,
bei der der Dielektrizitätszahlunterschied von Glas und
Fremdeinschlußwerkstoff eine besonders große Frequenzver
schiebungsdifferenz hervorruft.
Im optischen Bereich dagegen wird die Frequenzverschie
bung sehr stark von der Materialdicke beeinflußt, deren
Auswirkungen bei hochfrequenten Radarwellen vernachläs
sigbar sind. Durch die Vergrößerung der Frequenzunter
schiede können auch Störsignale besser selektiert werden,
wodurch Verschmutzungen keinen Einfluß auf das Ergebnis
haben.
Zur Minimierung des gerätetechnischen Aufwandes ist es
vorteilhaft, wenn zwischen dem Glaskörper einerseits und
dem Detektor andererseits eine Relativdrehung stattfin
det. Hierdurch kann der gesamte Glaskörperumfang unter
sucht werden, ohne eine entsprechende Anzahl an Sendern
bzw. Detektoren vorsehen zu müssen.
Der durch die Relativdrehung zwischen Glaskörper und
Detektor erzeugte Dopplereffekt, das heißt das je nach
Drehrichtung erfolgende Dehnen bzw. Stauchen der vom
Glaskörper kommenden Wellenfronten, kann ebenfalls zur
Auswertung herangezogen werden.
Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Detektoren
zumindest überwiegend mit dem vom Glaskörper bzw. dem
Fremdeinschluß reflektierten Strahlenanteil gearbeitet
haben.
Zur Durchführung des Verfahrens zum Erkennen von Fehlern
bei Glaskörpern ist eine Vorrichtung erforderlich, die
zumindest einen Sender zum Abstrahlen von hochfrequenten
Radarwellen, einen oder mehrere Detektoren zum Aufnehmen
der vom Glaskörper kommenden Strahlen und außerdem eine
Auswerteeinheit für die Frequenzanalyse aufweist. Hierbei
besteht die Auswerteeinheit zweckmäßigerweise aus einer
Mischerdiode, aus einem Bandpaßfilter und einem Verstär
ker zur Erzeugung des Frequenzspektrums, das mit Hilfe
eines Analog-Digital-Konverters und eines Rechners mit
FFT-Algorithmus analysiert wird. Schließlich soll den von
einem Oszillator erhaltenen Hochfrequenzradarwellen durch
eine Varakterdiode eine Frequenzmodulation mit sägezahn- oder
dreieckförmigem Signalverlauf aufgezwungen werden.
Eine Verringerung des gerätetechnischen Aufwandes mit
Hilfe einer Relativdrehung zwischen Glaskörper und Detek
tor wird durch Antriebsmittel ermöglicht, an die ein
Drehimpulsgeber gekoppelt ist, wodurch die Frequenzver
schiebungen aufgrund der Relativbewegung bei der Fre
quenzanalyse berücksichtigt werden können. Ist der Glas
körper drehbar angeordnet, erfolgt die Abtastung des
Glaskörpers in der Höhe durch mehrere übereinander ange
ordnete und zusammengeschaltete Sender und Detektoren
oder durch vertikal verfahrbare Sender und Detektoren.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Sender zugleich als
Detektor fungiert und insbesondere aus einem dielektri
schen Stielstrahler besteht. Ebenso können hierbei auch
Horn-Antennen Anwendung finden.
Zwar erlaubt der gewählte Frequenzbereich ein Selektieren
von Störeinflüssen, dennoch hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, daß das Überprüfen auf Fremdeinschlüsse
in einer Meßkammer erfolgt, die zur Vermeidung von
störenden Reflexionen mit Mikrowellenabsorbern ausge
kleidet ist und außerdem seitlich vom Meßobjekt ange
brachte Abschirmbleche gegen unerwünschte Rückstreusigna
le aufweist. Die Abschirmbleche sind insbesondere dann
erforderlich, wenn mit Frequenzen gearbeitet wird, die
von 24 GHz verschieden sind und eine nicht so ausgeprägte
Signalbündelung aufweisen.
Es liegt außerdem im Rahmen der Erfindung, das oben be
schriebene Verfahren zum Sortieren von Körpern aus ver
schiedenen Materialien zu verwenden. Hierzu werden den
jeweiligen Rückstreupegeln der einzelnen Materialien ent
sprechende Signalschwellen vorgegeben, wodurch aus der
Signalhöhe auf den Werkstoff des überprüften Körpers ge
schlossen werden kann.
Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus den Zeichnungen und aus der Beschreibung von ausge
wählten Ausführungsbeispielen; hierbei zeigt
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine Vorrichtung
zum Erkennen von Fehlern bei Glaskörpern mit
Horn-Antennen als kombinierte Sender und Detek
toren;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung aus Fig. 1
jedoch ohne Auswerteapparaturen und mit einem
Stielstrahler als kombinierter Sender und Detek
tor;
Fig. 3 das Blockschaltbild für eine Vorrichtung gemäß
Fig. 1, die auf dem FM-CW-Prinzip beruht und
Fig. 4 das Ergebnis einer Frequenzanalyse mit Hilfe der
Vorrichtung gemäß Fig. 1, ein Differenzfre
quenzspektrum, das durch Überlagerung der ausge
sandten mit den zurückkommenden Strahlen erhal
ten wird.
In Fig. 1 ist ein Schema der erfindungsgemäßen Vorrich
tung zum Erkennen von Fehlern bei Glaskörpern darge
stellt, die aus mehreren übereinander angeordneten Horn-
Antennen 1 besteht, aus einem Antriebssystem zum Drehen
eines stehenden Glaskörpers 2 um seine vertikale Dreh
achse A und aus einer aus mehreren Komponenten zusammen
gesetzten Auswerteeinheit. Die Horn-Antennen 1 sind in
der Weise angeordnet, daß die Antennen-Strahl-Charakteri
stiken den Glaswandbereich des Glaskörpers 2 entlang
seiner vertikalen Erstreckung lückenlos abdecken. In den
Horn-Antennen 1 sind jeweils ein Sender zum Abstrahlen
von hochfrequenten Radarwellen und ein Detektor zum Auf
nehmen der ankommenden Strahlen zusammengefaßt. Die Aus
gangssignale der einzelnen Horn-Antennen werden über
Festmantelkabel 11 der Auswerteeinheit zugeführt und dort
verarbeitet.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt der Vorrichtung aus Fig.
1 in Draufsicht und Schnittdarstellung, wobei sich der um
seine Drehachse A rechts herum drehende Glaskörper 2 in
einer Meßkammer 3 befindet, die zur Vermeidung von stö
renden Reflexionen mit Mikrowellen-Absorbern 4 ausgeklei
det ist und außerdem seitlich vom Glaskörper 2 angebrach
te Abschirmbleche S gegen unerwünschte Rückstreusignale
aufweist. Statt der Horn-Antennen 1 ist hier eine Stiel-
Antenne 1a dargestellt, die ebenfalls über ein Festman
telkabel 11 mit der Auswerteeinheit verbunden ist. Wird
im Frequenzbereich von 24 GHz gearbeitet, so kann auf die
Abschirmbleche 5 wegen der stärkeren Bündelung der Anten
nensignale verzichtet werden. In diesem Fall heben sich
wegen des größeren Dielektrizitätszahlenunterschiedes
zwischen Glas und Störstelle die Rückstreusignale mit
einer wesentlich größeren Dynamik vom Hintergrundsignal
ab und können hierdurch leichter selektiert werden. Wie
aus Fig. 2 ersichtlich, befindet sich immer nur ein
Teilbereich des Glaskörperumfangs im Ausbreitungsbereich
des Antennensignales, jedoch bei Drehung des Glaskörpers
2 um seine Drehachse A wird auch dessen restlicher Umfang
durch den Ausbreitungsbereich des Antennensignals hin
durchgedreht.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines der Teilsysteme
aus Fig. 1, die den Signalausgang der Antennen verarbei
ten und gemäß Fig. 1 über einen Multiplexer und einen
Analog-Digital-Konverter einem Rechner zur spektralen
Auswertung zuführen. Diesem Rechner wird außerdem von
einem am Antriebssystem zum Drehen des Glaskörpers ange
schlossenen Drehgeber ein Trägersignal zugeführt, wodurch
die durch die Relativbewegung zwischen Antennen und Glas
körper bewirkte Frequenzverschiebung kompensiert bzw. zur
Auswertung der Frequenzanalyse mit hinzugezogen werden
kann. Schließlich wird dem Rechner eine Toleranzschwelle
für Signalausschläge vorgegeben. Wird diese Toleranz
schwelle durch einen Signalausschlag überschritten, der
insbesondere von einem Fremdeinfluß in dem Glaskörper
herrührt, so kann bei entsprechender Schaltung das hier
bei erzeugte "Schlecht-Signal" ein Ausscheiden des offen
sichtlich fehlerbehafteten Glaskörpers hervorrufen.
Ein Teilsystem, dessen Blockschaltbild in Fig. 3 darge
stellt ist, funktioniert wie folgt: Ein Hochfrequenz
oszillator wird mit Hilfe einer Varakterdiode eines 24-
GHz-GUNN-Transceivers, die von einem Funktionsgenerator
gesteuert wird, in seiner Frequenz moduliert. Die Modula
tion kann sägezahn- oder auch dreieckförmig erfolgen und
sollte etwa bei 200 kHz liegen, damit eine ausreichende
Frequenzauflösung von etwa 560 Hz/mm (in Glas) erreicht
wird. Die Kurvenform des Modulationssignals ist auf die
nicht lineare Kennlinie der Varakterdiode so abgestimmt,
daß sich ein weitgehend linearer Verlauf der Frequenz
steuerung (Klärfaktor kleiner 5%) ergibt. Das frequenz
modulierte Sendesignal erfährt über das Festmantelkabel
11 eine Grundlaufzeitverzögerung und wird sodann von der
Antenne 1 abgestrahlt. An den Grenzflächen des Glaskör
pers 2 entstehen durch die unterschiedlichen Dielektrizi
tätszahlen von Luft und Glas Reflexionen. Ist eine Stör
stelle in der Glaswand vorhanden, so wird das Sendesignal
aufgrund von Dielektrizitätszahl- bzw. Leitfähigkeits
unterschieden (bei metallischen Einschlüssen) von dieser
Inhomogenität ebenfalls reflektiert, mit einer dem Rück
streuquerschnitt entsprechenden Amplitude.
Die Summe der von Außenwand, Störstelle und Innenwand
reflektierten Signale läuft über die Antenne 1 und das
Festmantelkabel 11 wieder zurück zum Sender, wobei das
rücklaufende Empfangssignal im Vergleich zum hinlaufenden
Sendesignal um einen Laufzeitunterschied verzögert ist,
der von der Länge und der Ausbreitungsgeschwindigkeit im
Festmantelkabel 11 und vom Abstand der Antenne 1 von der
Außenwand des Glaskörpers 2 abhängt. An der Nichtlineari
tät einer Mischerdiode entsteht durch Multiplikation das
Mischprodukt aus Sende- und Empfangssignal, wobei sich
für die Hauptreflexion eine Frequenzdifferenz von etwa
200 kHz ergibt. Ein Bandpaßverstärker mit einer Band
breite von etwa ± 10 kHz sorgt dafür, daß Oberwellen
und Sekundärreflexionen unterdrückt werden. Ein nachfol
gender Video-Multiplizierer vergleicht die Phase des vor
gefilterten Mischersignals mit der Phase einer vom Funk
tionsgenerator abgeleiteten Rechteckschwingung mit dem
Tastverhältnis 1 : 1, so daß über einen Tiefpaß mit etwa
5 kHz Grenzfrequenz eine Spannung proportional zur
Phasendifferenz zur Verfügung steht.
Über einen Loopfilter LF (PE-Regler mit Schleifenband
breite von etwa 300 Hz) wird die Sweep-Amplitude des
Funktionsgenerators im Bereich von ca. ± 2,5% so ge
regelt, daß sich eine phasenstarre Beziehung zwischen
Sweep-Signal und Empfangssignal ergibt. Diese ganze An
ordnung bildet die Funktion eines sogenannten "Phase-
Locked-Loop" nach, der die Eigenschaft hat, die Unwucht
und Oberflächenstruktur des Glaskörpers automatisch aus
zuregeln.
Dabei ist es gleichgültig, ob sich dieser Phase-Locked-
Loop (PLL) auf die Außen- oder Innenwand des Glaskörpers
synchronisiert. Die jeweils andere Wandfläche erscheint
im Spektrum am Ausgang des Multiplizierer-Tiefpasses als
Differenzfrequenz mit einem Abstand von d × 0,560 Hz (mit
d = die Glasdicke in mm). Inhomogenitäten (Fremdein
schlüsse, Luftblasen) erzeugen im dazwischen liegenden
Frequenzbereich ein Störspektrum, das bei einer Korngröße
von etwa 0,1 mm etwa 70 dB unter der Haupt-Spektrallinie
der Glaswandreflexion liegt.
Dieses Differenzfrequenzspektrum, das in Fig. 4 darge
stellt ist, wird über einen geeignet dimensionierten
Bandpaßverstärker einem 16-bit-Analog-Digital-Konverter
zugeführt (Dynamik 96 dB) und von einem nachfolgenden
Signalprozessor ausgewertet (siehe Fig. 1). Diese
Analyse erfolgt zweckmäßigerweise mit einem Rechner mit
FFT-Algorithmus (FFT = Fast-Fourier-Transformation).
Dabei wird ein maximal zulässiger Rückstrahlpegel der
Störstelle entsprechend der maximal zulässigen Korn- oder
Luftblasengröße zugrundegelegt. Beim vorliegenden Rechner
ist eine Auflösung/Empfindlichkeit bis zu einer Störstel
lenkorngröße von 0,1 mm mit ausreichendem Rauschabstand
gegeben. Aus dem Unter- bzw. Überschreiten dieser (frei
einstellbaren) Toleranzgrenze leitet der Rechner ein Gut/Schlecht-
Signal ab, das bei Überschreiten zur Eleminie
rung des Glaskörpers führt. Fig. 4 zeigt ein solches
Toleranzschema in Form einer "Badewannenkurve", wobei
über den "Bodenabstand" der Toleranzkurve die gewünschte
Auflösung der Fremdeinschlußgröße eingestellt werden
kann. Eine Korngröße von 0,1 mm entspricht einem Abstand
von etwa 70 dB, so daß das Quantisierungsrauschen um
26 dB tiefer liegt.
Wird der Boden der Badewannenkurve an irgendeiner Stelle
des Spektrums überschritten, so liefert der Auswerterech
ner ein "Schlecht"-Signal, und der Glaskörper wird elemi
niert.
Geht man von einer Drehfrequenz des Glaskörpers von etwa
3-4 Hz aus, so ergibt sich bei einer PLL-Aquisitations
zeit von ca. 100 msec ein Flaschendurchsatz von 120-140
Stück/min. Durch Parallelschaltung von 3 bis 4 Prüf
strecken läßt sich also die Förderleistung von 400-500
Flaschen/min realisieren. Die Begrenzung der Durchsatzge
schwindigkeit hängt sehr stark von den fördertechnischen
Möglichkeiten ab. Bei entsprechend schneller Förderung
und Drehung der Glaskörper kann der gewünschte Durchsatz
eventuell auch nur mit zwei parallelen Prüfstrecken er
reicht werden.
Claims (14)
1. Verfahren zum Erkennen von Fehlern, insbesondere von
Fremdeinschlüssen, bei Glaskörpern (2), insbesondere bei
aus Recycling-Glas hergestellten Gefäßen, wobei die Glas
körper mit elektromagnetischen Wellen bestrahlt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch den Körper hindurchgeleiteten oder reflek
tierten Strahlen von zumindest einem Detektor (1, 1a) er
faßt werden und einer Frequenzanalyse im Hinblick auf die
aus den unterschiedlichen Dielektrizitätszahlen von Glas
körper (2) und Fremdeinschluß resultierenden Frequenzver
schiebungen unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit hochfrequenten Radarwellen gearbeitet wird, ins
besondere im GHz-Bereich und oberhalb 15 GHz.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit frequenzmodulierten Radarwellen gearbeitet wird,
insbesondere nach dem FM-CW-Prinzip (CW = Continious
Wave).
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Glaskörper (2) einerseits und dem Detek
tor (1, 1a) andererseits eine Relativdrehung stattfindet.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch die Relativdrehung zwischen Glaskörper (2)
und Detektor (1, 1a) erzeugte Dopplereffekt zur Auswer
tung benutzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektoren zumindest überwiegend mit dem vom
Glaskörper (2) bzw. vom Fremdeinschluß reflektierten
Strahlenanteil arbeiten.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgesandten Strahlen mit den vom Glaskörper (2)
kommenden Strahlen überlagert werden und deren Frequenz
differenz ermittelt und der Frequenzanalyse zugeführt
wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Sender (1, 1a) zum Abstrahlen von hoch
frequenten Radarwellen, ein oder mehrere Detektoren (1,
1a) zum Aufnehmen der vom Glaskörper (2) kommenden Strah
len und außerdem eine Auswerteeinheit für die Frequenz
analyse vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit insbesondere aus einer Mischer
diode, aus einem Bandpaßfilter und einem Verstärker zur
Erzeugung des Frequenzspektrums besteht, das bevorzugter
weise mit Hilfe eines Analog-Digital-Konverters und eines
Rechners insbesondere mit FFT-Algorithmus analysiert
wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von einem Oszillator erhaltenen HF-Radarwellen
durch eine Varakterdiode eine Frequenzmodulation mit ins
besondere sägezahn- oder dreieckförmigem Signalverlauf
erfahren.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung Antriebsmittel zum Drehen der Glas
körper (2) bzw. der Detektoren beinhaltet, an die ein
Drehimpulsgeber zur Kompensierung der durch die Relativ
bewegung bewirkten Frequenzverschiebung gekoppelt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtastung des Glaskörpers (2) in der Höhe durch
mehrere übereinander angeordnete und zusammengeschaltete
Sender und Detektoren (1, 1a) oder durch vertikal ver
fahrbare Sender und Detektoren (1, 1a) erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender (1, 1a) zugleich als Detektor (1, 1a) fun
giert und insbesondere aus einem dielektrischen Stiel-
Strahler besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überprüfen auf Fremdeinschlüsse in einer Meßkam
mer (3) erfolgt, die zur Vermeidung von störenden Refle
xionen mit Mikrowellen-Absorbern (4) ausgekleidet ist und
außerdem seitlich vom Meßobjekt angebrachte Abschirm
bleche (5) gegen unerwünschte Rückstreusignale aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934311103 DE4311103A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen von Fehlern bei Glaskörpern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934311103 DE4311103A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen von Fehlern bei Glaskörpern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4311103A1 true DE4311103A1 (de) | 1994-10-06 |
Family
ID=6484749
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934311103 Withdrawn DE4311103A1 (de) | 1993-04-05 | 1993-04-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Erkennen von Fehlern bei Glaskörpern |
Country Status (1)
Country | Link |
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