DE4310500A1 - Simultane Bestimmung von HbA1¶c¶ und Hämoglobinvarianten mit einer HbA1¶c¶-analogen Glykierung - Google Patents
Simultane Bestimmung von HbA1¶c¶ und Hämoglobinvarianten mit einer HbA1¶c¶-analogen GlykierungInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur immunologi
schen Bestimmung des Gehalt es an glykiertem Hämoglobin in
einer Blutprobe, bei welchem man Antikörper verwendet, die
HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennen, sowie ein Verfahren zur
Herstellung solcher Antikörper.
Hämoglobin, das den Transport von Sauerstoff und CO2
bewirkt und in den Erythrozyten lokalisiert ist, besteht
aus vier Proteinketten, von denen jeweils zwei die gleiche
Struktur haben. Überwiegend besteht es aus jeweils zwei
nicht glykosylierten α- und β-Ketten. Das Hämoglobin liegt
im Blut normalerweise zu mehr als 90% in dieser als HbA0
bezeichneten Form vor.
Sowohl von der α- als auch von der β-Kette des Hämoglobins
sind Varianten mit einer veränderten Aminosäuresequenz
bekannt, die die Transportfunktion des Hämoglobinmoleküls
beeinträchtigen und zu sogenannten Hämoglobinopathien
führen. Bei der bekanntesten dieser Hämoglobinopathien, der
Sichelzellanämie, ist in Position 6 der β-Kette die hydro
phile Glutaminsäure durch das hydrophobe Valin ersetzt.
Hierdurch kommt es zu einer hydrophoben "Zyklisierung
zwischen diesem Valin und dem Valin in Position 1 der β-
Kette. Durch diese Struktur wird eine Aggregation der eine
solche veränderte β-Kette enthaltenden HbS-Moleküle
bewirkt, welche die Transportfunktion dieses veränderten
Hämoglobins beeinflußt. Auch das HbC, ein anderes patholo
gisches Hämoglobin, unterscheidet sich vom HbA durch einen
Aminosäureaustausch in Position 6 der β-Kette. In diesem
Fall ist die Glutaminsäure durch Lysin ersetzt. Daneben
sind noch eine Vielzahl weiterer Hämoglobinvarianten mit
einem definierten Aminosäureaustausch bekannt (z. B. HbA2,
HbE).
Von diesen Hämoglobinvarianten werden in vivo durch nicht
enzymatische Reaktion mit Glucose glykierte Hämoglobinderi
vate gebildet. Diese nicht enzymatische Glykierung ist eine
langsam, kontinuierlich und irreversibel ablaufende Reak
tion, die im wesentlichen von der Blutglucosekonzentration
abhängig ist. Die Glykierung verläuft über die Bildung
einer Schiff′schen Base zwischen der Aldehydgruppe der
Glucose und der freien Aminosäure des Hämoglobins. Das
hierbei gebildete Aldimin lagert sich durch eine Amadori-
Umlagerung zum N-(1-Desoxy-D-fructos-1-yl)-Rest um. In
dieser umgelagerten Form ist das glykierte Hämoglobin
stabil.
Das üblicherweise entstehende glykierte Hämoglobin wird mit
HbA1c bezeichnet. Die oben genannten glykierten Hämoglobin
varianten werden mit HbS1c oder HbC1c bezeichnet. Diese
entstehen durch Glykierung der freien Aminogruppe des
Valin- bzw. Lysinrestes, der sich am N-terminalen Ende der
β-Kette des Hämoglobins befindet. Dabei werden die ver
schiedenen Hämoglobinvarianten in gleichem Ausmaß glykiert
wie das normale HbA0 (J. Sosenko et al., Diabetes Care 3
(1980), 590-593).
Die Konzentration der glykierten Hämoglobine im Blut ist
abhängig von der Blutglucosekonzentration. Der Anteil der
glykierten Hämoglobine am Gesamthämoglobin liegt bei
Erwachsenen normalerweise im Bereich von 3-6%. Bei
erhöhtem Blutzuckerspiegel nimmt dieser Anteil bis auf 15%
zu. Die Bestimmung des Anteils an N-terminal glykiertem
Hämoglobin ist daher ein zuverlässiger Parameter zur Kon
trolle des Blutglucosespiegels. Da die Erythrozyten eine
durchschnittliche Halbwertszeit von 120 Tagen aufweisen,
bietet die Bestimmung von glykiertem Hämoglobin im Blut
einen Parameter für den Blutglucosespiegel, der unabhängig
von einer kurzzeitigen Erhöhung, z. B. nach einer kohle
hydratreichen Mahlzeit, ist.
Die Bestimmung der glykierten Hämoglobine im Blut ist daher
von großer Bedeutung für die Diagnose und Überwachung eines
Diabetes mellitus. Es sind daher eine Reihe von chromato
graphischen und elektrophoretischen Methoden zum Nachweis
von HbA1c entwickelt worden. Die glykierten Hämoglobin
varianten lassen sich mit diesen Methoden dagegen nicht
simultan mit HbA1c bestimmen (J. Sosenko et al., Diabetes
Care 3 (1980), 590-593, D. Goldstein et al., CRC Critical
Reviews in Clinical Laboratory Sciences 21 (1984), 187-225
und Allen et al., Annual Clinical Biochemistry 29
(1992), 426-429). Mit Hilfe der affinitätschromatographi
schen Methoden werden zwar auch die glykierten Hämoglobin
varianten wie HbS1c oder HbC1c neben HbA1c simultan
bestimmt, doch ist diese Methode nicht spezifisch für die
Glykierung am N-Terminus der β-Kette, da alle Glykierungen
des Hämoglobinmoleküls (z. B. an Lysin-Resten oder an der
α-Kette) gleich erfaßt werden (D. Goldstein et al., CRC
Critical Reviews in Clinical Laboratory Sciences 21 (1984),
187-225). Dadurch ergeben die chromatographischen Verfah
ren bei einem Patienten mit einer der oben genannten Hämo
globinopathien zu geringe Werte für den Anteil an N-
terminal glykiertem Hämoglobin, während die affinitätschro
matographischen Methoden allgemein höher messen. Daher sind
diese bekannten Verfahren zur Diagnose und Überwachung
eines Diabetes mellitus bei Blutproben von Patienten mit
Hämoglobinopathien nicht anwendbar.
Es hat sich jetzt überraschenderweise gezeigt, daß mit
Antikörpern, die erhältlich sind durch Immunisierung mit
einem Immunogen, welches als Haptenteil das glykierte
Oligopeptid Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro oder einen Teil
davon enthält, Antikörper erhalten werden, die HbA1c, HbS1c
und HbC1c erkennen und für die Verwendung in immunologi
schen Bestimmungsverfahren für HbA1c, HbS1c und HbC1c
geeignet sind.
Gegenstand der Erfindung ist demnach die Verwendung von
Antikörpern, die HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennen und
erhältlich sind durch Immunisierung mit mindestens einem
Immunogen, welches als Haptenteil das glykierte Oligopeptid
Fructose-Val-His, Fructose-Val-His-Leu, Fructose-Val-His-
Leu-Thr und/oder Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro enthält zur
immunologischen, simultanen Bestimmung von HbA1c, HbS1c und
HbC1c.
Daß derartig hergestellte Antikörper HbA1c, HbS1c und
HbC1c erkennen, ist insbesondere auch deshalb überraschend,
weil der Aminosäureaustausch in Position 6 der β-Kette von
HbS und HbC auch zu einer Änderung der Tertiärstruktur im
Bereich des vom Antikörper erkannten Epitops führt und
demzufolge zu erwarten gewesen wäre, daß Antikörper, die
mit dem oben genannten Immunogen erhalten werden, HbA1c,
HbS1c und HbC1c differenzieren.
Mit diesen Antikörpern kann die simultane immunologische
Bestimmung von N-terminal glykiertem Hämoglobin HbA1c,
HbS1c und HbC1c über alle gängigen Immunoassays wie z. B.
ELISA, Fluoreszenzimmunoassay, Radioimmunoassay, Fluores
zenz-Polarisations-Immunoassay (FPIA), Cloned Enzyme Donor
Immunoassay (CEDIA) oder Enzyme-Multiplied-Immunoassay-
Technique (EMIT) erfolgen. Der Test kann dabei sowohl als
homogener Test, z. B. als ein kompetitiver turbidimetrischer
Immunoassay, als auch als heterogener Test durchgeführt
werden.
Vorzugsweise erfolgt der Test nach dem Prinzip des Aggluti
nationstests, wie z. B. TINIA oder dem Latex Particle-
Enhanced Immunoassay (LPIA). Hierbei handelt es sich um
einen kompetitiven Test, bei welchem das Antigen aus der
Probe mit einem Polyhapten, in dem mehrere Haptene an ein
hochmolekulares Trägerprotein gebunden vorliegen, um die
Bindung an einen spezifischen Antikörper konkurriert.
Vorzugsweise wird als Hapten, das an einen hochmolekularen
Träger gebunden vorliegt, das zur Immunisierung verwendete
Hapten (vorzugsweise Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro) verwen
det. In Abwesenheit von Antigen aus der Probe wird dieses
Immunogen durch den im Test eingesetzten Antikörper zu
großen Aggregaten vernetzt, welche eine bestimmte Trübung
dieser Testlösung verursachen. Entsprechend der Menge an
Antigen in der Probe wird hochmolekulares Polyhapten aus
diesen Aggregaten durch das Antigen verdrängt. Damit nimmt
die Trübung in einer zur Antigenmenge proportionalen Weise
ab. Durch Vergleich mit der Trübungsabnahme, die bei Zugabe
bekannter Mengen an glykiertem Hämoglobin beobachtet wird,
kann die Menge an glykiertem Hämoglobin (HbA1c, HbS1c und
HbC1c) in der Probelösung bestimmt werden. Als Standard
können dabei HbA1c, HbS1c oder HbC1c allein oder als Gemi
sche verwendet werden.
Weiterhin bevorzugt ist die Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens nach dem Prinzip des CEDIA, EMIT, FPIA
oder ELISA.
Beim CEDIA-Prinzip bewirkt das Antigen aus der zu analysie
renden Probe die Assoziation von allein jeweils inaktivem
Enzymakzeptor und Enzymdonor zu einem aktiven Enzym, dessen
Aktivität somit proportional zur Menge an Antigen in der zu
analysierenden Probe ist (Henderson et al., Clinical
Chemistry 32 (1986), 1637-1641). Zum Nachweis werden
hierbei bestimmte Enzyme wie z. B. die β-Galactosidase
verwendet, die in zwei jeweils enzymatisch inaktiven
Bestandteilen, nämlich einem großen Polypeptid (Enzym
akzeptor) und einem kleinen Polypeptid (Enzymdonor) vorlie
gen, wobei diese Bestandteile spontan zu einem enzymatisch
aktiven Protein assoziieren. An den Enzymdonor wird das als
Analyt nachzuweisende Hapten derart gebunden, daß die
Assoziation des Enzymdonors mit dem Enzymakzeptor zum
aktiven Enzym durch diese Bindung nicht verhindert wird.
Diese Assoziation wird aber dann gehemmt, wenn an den
Antigen-Enzymdonor-Komplex ein Antikörper gegen das Antigen
bindet. In einer Reagenzlösung, in der Enzymakzeptor,
Antigen-Enzymdonor-Komplex und der entsprechende Antikörper
vorliegen, kann daher kein aktives Enzym gebildet werden
und es wird keine enzymatische Aktivität gemessen. Nach
Zugabe der Probelösung verdrängt nun das Antigen aus dieser
Probelösung den Antikörper aus der Bindung an den Antigen-
Enzymdonor-Komplex und ermöglicht so die Ausbildung des
aktiven Enzyms.
Bei der Enzyme Multiplied Immunoassay Technique (EMIT) wird
das nachzuweisende Hapten so kovalent mit dem Markerenzym
gekoppelt, daß die Enzymaktivität erhalten bleibt. Nach
Bindung eines Antikörpers an den Haptenanteil wird die
Substratbindung an das Enzym sterisch jedoch behindert, so
daß keine enzymatische Umsetzung des Substrats erfolgen
kann. Wie beim CEDIA-Prinzip verdrängt dann auch hier das
Antigen aus der zu bestimmenden Probelösung den Antikörper
vom enzymgebundenen Hapten und ermöglicht so eine enzyma
tische Aktivität, die proportional zur Konzentration des zu
analysierenden Antigens in der Probelösung ist (Gunzer et
al., Kontakte III, 1980, 3-11 und K. Rubenstein, Bio
chemical and Biophysical Research Communications 47 (1972),
846-851).
Beim Fluoreszenz-Polarisations-Immunoassay (FPIA) wird das
zu bestimmende Hapten mit einer fluoreszierenden Substanz
markiert. Diese Moleküle absorbieren Lichtenergie und geben
sie in einem Zeitraum von etwa 10-8 sec als Licht längerer
Wellenlänge wieder ab. Wird der Fluorophor durch polari
siertes Licht angeregt, so hängt der Polarisationsgrad des
emittierten Lichts von der Rotationsgeschwindigkeit des
Tracers (Analyt-Fluorophor-Konjugat) ab. Die Bindung des
Tracers an einen Antikörper behindert die Rotation des
Fluorophors. Der freie Tracer rotiert schneller und depola
risiert das anregende Licht mehr als der größere, trägere
Antikörper-Tracer-Komplex. Je mehr der Analyt in der Probe
vorhanden ist, desto weniger Antikörper-Tracer-Komplexe
entstehen und desto weniger Fluoreszenzpolarisation ist
meßbar (W. Dandliker et al., Journal of Exp. Med. 122
(1965), 1029).
Bei Immunoassays nach dem ELISA-Prinzip wird die Bindung
eines enzymmarkierten Antikörpers an ein vor oder während
der Nachweisreaktion immobilisiertes Antigen aus der zu
bestimmenden Probelösung über die Messung der Enzymmarkie
rung in der festen Phase bestimmt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind monoklonale und
polyklonale Antikörper, die HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennen
und erhältlich sind durch Immunisierung mit einem Immuno
gen, das als Hapten das glykierte Oligopeptid Fructose-Val-
His, Fructose-Val-His-Leu oder Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro
enthält, und Isolierung des Antikörpers aus dem Serum der
immunisierten Tiere nach bekannten Verfahren.
Ein weiterer Gegenstand sind monoklonale und polyklonale
Antikörper, erhältlich durch Immunisierung eines Säugers
mit einem Gemisch aus einem Immunogen, das als Hapten
Fructose-Val-His-Leu-Thr enthält und mindestens einem
weiteren Immunogen, welches als Haptenteil Fructose-Val-
His, Fructose-Val-His-Leu und/oder Fructose-Val-His-Leu-
Thr-Pro enthält, und Isolierung des Antikörpers aus dem
Serum der immunisierten Tiere.
Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung sind monoklonale
Antikörper, die HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennen und erhält
lich sind durch Immunisierung mit dem genannten Immunogen,
Immortalisierung der Milzzellen der immunisierten Tiere,
Klonierung derjenigen immortalisierten Zellen, die den
gewünschten Antikörper produzieren, und Isolierung des
Antikörpers aus den Antikörper produzierenden Zellen nach
bekannten Verfahren.
Das Immunogen kann analog den in EP-A 0 329 994 (die Gegen
stand der Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung ist)
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Das Hapten wird
dabei an ein Trägerprotein wie z. B. KLH (keyhole limpet
hemocyanin), β-Galactosidase oder Edestin gebunden. Vor
zugsweise wird KLH als Trägerprotein verwendet. Die Kopp
lung zwischen Hapten und Trägerprotein erfolgt zweckmäßig
über Kopplungsgruppen wie z. B. Lysin, Cystein und die
Maleinimidohexylgruppe.
Besonders bevorzugt wird ein Immunogen verwendet, welches
eine hohe Beladungsdichte aufweist (Anzahl der gebundenen
Haptengruppen entsprechend 5-25% des Gewichts des Trä
gerproteins). Dabei wird ein Antiserum hoher Serumstärke
erhalten. Unter einer hohen Serumstärke ist zu verstehen,
daß das erhaltene polyklonale Antiserum im Reagenz zur
Bestimmung der glykierten Hämoglobine in hohen Verdünnungen
(1 : 8, vorzugsweise 1 : 10 und mehr) eingesetzt werden kann.
Mit diesem Immunogen werden dann die üblicherweise zur
Gewinnung von Antikörpern verwendeten Tiere nach dem Fach
mann bekannten Verfahren immunisiert. Vorzugsweise werden
Kaninchen oder Schafe bzw. zur Herstellung von monoklonalen
Antikörpern Mäuse verwendet. Die polyklonalen Antikörper
können entweder direkt oder vorzugsweise nach chromatogra
phischer Reinigung an DEAE oder immunsorptiver Reinigung
verwendet werden. Monoklonale Antikörper werden in üblicher
Weise durch Immortalisierung der Milzzellen der immunisier
ten Tiere, Klonierung derjenigen immortalisierten Zellen,
die den gewünschten Antikörper produzieren, und Isolierung
des Antikörpers nach bekannten Verfahren erhalten.
Ebenso ist es bevorzugt, zur Immunisierung ein Gemisch von
mindestens zwei Immunogenen zu verwenden, die als Hapten
teil Fructose-Val-His, Fructose-Val-His-Leu, Fructose-Val-
His-Leu-Thr und Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro enthalten.
Diejenigen immortalisierten Zellen, die den gewünschten
Antikörper produzieren, werden in üblicher Weise über einen
ELISA-Test zum Nachweis der Bindung an HbA1c, HbS1c und
gegebenenfalls HbC1c identifiziert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Antikörpern, die sowohl HbA1c als auch
HbS1c und HbC1c erkennen, durch Immunisierung mit einem
Immunogen, das als Hapten das glykierte Oligopeptid
Fructose-Val-His, Fructose-Val-His-Leu oder Fructose-Val-
His-Leu-Thr-Pro enthält, oder einem Gemisch von mindestens
zwei solchen Immunogenen, und Isolierung des Antikörpers
aus dem Serum der immunisierten Tiere nach bekannten Ver
fahren.
Ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern, die HbA1c,
HbS1c und HbC1c erkennen, durch Immunisierung mit einem
Immunogen, das als Hapten das glykierte Oligopeptid
Fructose-Val-His, Fructose-Val-His-Leu oder Fructose-Val-
His-Leu-Thr-Pro enthält, oder einem Gemisch von mindestens
zwei solchen Immunogenen, Immortalisierung der Milzzellen
der immunisierten Tiere, Klonierung derjenigen immortali
sierten Zellen, die den gewünschten Antikörper produzieren,
und Isolierung des Antikörpers aus den klonierten Zellen
nach bekannten Verfahren.
Ein besonders bevorzugter Gegenstand der Erfindung ist ein
solches erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung von
polyklonalen oder monoklonalen Antikörpern, die HbA1c,
HbS1c und HbC1c erkennen, bei welchem ein Immunogen verwen
det wird, bei dem der Haptenteil an KLH als Trägerprotein
gebunden ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Antikörpers zur immunologischen
Bestimmung des Gehaltes an glykiertem Hämoglobin in einem
Verfahren zur simultanen immunologischen Bestimmung des
Gehaltes an HbA1c sowie glykierten Hämoglobinvarianten wie
z. B. HbS1c und HbC1c in einer Blutprobe.
Die erfindungsgemäßen Antikörper erkennen zusätzlich noch
weitere Glykierungsvarianten von Hb wie z. B. HbA21c und
HbE1c.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Reagenz zur
immunologischen Bestimmung des Gehaltes an N-terminal
glykiertem Hämoglobin, welcher mindestens einen erfindungs
gemäßen Antikörper enthält, sowie ein Verfahren zur immuno
logischen, simultanen Bestimmung von HbA1c, HbS1c und HbC1c
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Antikörper.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert.
Das Peptid Fructose-Val-His-Leu-Thr-Lys-OH wird gemäß den
Angaben in EP-A 0 329 994 über eine Festphasensynthese an
einem semiautomatischen Peptidsynthesizer der Firma Labortec
(Bubendorf, Schweiz) synthetisiert und an β-Galactosidase
gebunden. Dazu werden 10 mg Fructose-Val-His-Leu-Thr-Lys-OH
in 1 ml 0,1 mol/l Kaliumphosphatpuffer pH 7 aufgenommen und
6,2 mg Maleinimidohexansäure-N-hydroxysuccinimidester in
2 ml Ethanol zugegeben. Die Reaktionslösung wird 14 h bei
Raumtemperatur gerührt und anschließend an Polycosil C18
aufgereinigt und die gemäß HPLC reinen Fraktionen lyophili
siert.
Zur Herstellung des Immunogens werden 48 mg β-Galactosidase
(β-Gal) (EIA-Qualität, Boehringer Mannheim GmbH, Kat.-Nr.
570 079) unter Argonatmosphäre in 2 ml mit Argon-begastem
0,1 mol/l Kaliumphosphatpuffer pH 7,0 gelöst und unter
Sauerstoffausschluß 5 mg des lyophilisierten Peptids
Fructose-Val-His-Leu-Thr-Lys(MH)-OH zugegeben und 1 h bei
Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird die gesamte
Reaktionslösung auf eine AcA202-Säule (2×24 cm, Phar
macia, Schweden), welche mit Argon-gesättigter 0,09%iger
Natriumchloridlösung equilibriert wurde, aufgetragen.
Anschließend wird mit dem gleichen Equilibrierungspuffer
eluiert und die Proteinfraktionen, die das gewünschte
Immunogen enthalten, gesammelt. Die Beladung der β-Galacto
sidase mit den Haptengruppen kann durch Umsetzung einer
Probe mit Ellmanns Reagenz bestimmt werden.
In analoger Weise werden die Immunogene Fructose-Val-His-
Lys-(MH)-β-Gal, Fructose-Val-His-Leu-Lys-(MH)-β-Gal und
Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro-Lys-(MH)-β-Gal hergestellt.
Das Hapten Fructose-Val-His-Leu-Thr-Cys-OH wird gemäß den
Angaben in EP-A 0 329 994 über eine Festphasensynthese an
einem semiautomatischen Peptidsynthesizer der Firma Labortec
(Bubendorf, Schweiz) synthetisiert.
Das Trägerprotein Keyhole Limpet Hämocyanin (KLH) wird mit
Maleinimidohexanoyl-N-hydroxysuccinimid (MHS) umgesetzt.
Dazu werden 2 g KLH in 70 ml 0,1 mol/l Natrium
hydrogencarbonat pH 8,35 gelöst. Der unlösliche Proteinan
teil wird durch Zentrifugation abgetrennt. Anschließend
wird der pH Wert der Lösung mit 0,1 mol/l NaOH auf pH 8,30
eingestellt. Zu dieser Proteinlösung gibt man 370 mg
Maleinimidohexanoyl-N-hydroxysuccinimid gelöst in 3 ml
DMSO. Nach 15minütiger Reaktionszeit bei Raumtemperatur
wird der pH Wert mit O,1 mol/l HCl auf pH 7,0 eingestellt
und das Produkt über eine Gelpermeationschromatographie an
Ultrogel AcA 202 (2×24 cm, Pharmacia, Schweden) aufgerei
nigt. Die Bestimmung der Anzahl an Maleinimidohexanoylgrup
pen im erhaltenen Produkt erfolgt gemäß EP-A 0 329 994
(Beispiel 4) mit Ellmann′s Reagenz. In der Regel wird eine
Beladung von 600-900 Maleinimidohexanoylgruppen je mol
KLH erreicht.
Das so erhaltene KLH-Derivat wird ca. 15 min mit Argon
gespült. Anschließend wird je mol Maleinimidohexanoyl
gruppe 2 mol des Peptid-Haptens zugegeben und 3 Stunden bei
Raumtemperatur inkubiert. Die Aufreinigung erfolgt dann
durch Abtrennung des nicht umgesetzten Peptids durch Gel
permeationschromatographie an Ultrogel AcA 202 (2×24 cm,
Pharmacia, Schweden).
5 Schafe werden mit dem gemäß Beispiel 1.1 hergestellten
Immunogen in komplettem Freund′schem Adjuvans immunisiert.
Die Dosis beträgt jeweils 500 µg je Tier für die erste und
jede weitere Folgeimmunisierung. 5 weitere Schafe wurden in
derselben Weise immunisiert, jedoch mit jeweils 1 mg
Immunogen je Tier und Immunisierung.
10 Schafe werden mit einem analogen Immunogen, bei dem das
Hapten jedoch an KLH gebunden vorliegt (Herstellung gemäß
Beispiel 1.2) in derselben Weise ebenfalls mit 500 µg bzw.
1 mg je Tier und Immunisierung immunisiert.
Nach 5 Monaten (KLH-Immunogen) bzw. 6 Monaten (β-Gal-Immu
nogen) werden allen Tieren Serumproben entnommen und die
Serumstärke der erhaltenen Antiseren über einen Trübungs
test bestimmt.
Hämolysereagenz:
20 mM MES pH 6,0
1% SDS
0,02% Kaliumhexacyanoferrat (III)
0,1% NaN3
0,5% Brÿ 35
1% SDS
0,02% Kaliumhexacyanoferrat (III)
0,1% NaN3
0,5% Brÿ 35
Reaktionspuffer:
20 mM MES pH 6,0
150 mM NaCl
0,5% Brÿ 35
0,1% NaN3
3% PEG 6000
150 mM NaCl
0,5% Brÿ 35
0,1% NaN3
3% PEG 6000
Polyhaptenlösung:
20 mM MES pH 6,0
150 mM NaCl
0,5% Brÿ 35
0,1% NaN3
6% PEG 6000
0,1% RSA
Polyhapten 30 µg/ml
150 mM NaCl
0,5% Brÿ 35
0,1% NaN3
6% PEG 6000
0,1% RSA
Polyhapten 30 µg/ml
Die Seren werden 1+1 mit doppelt konzentriertem Reaktions
puffer verdünnt, bei 4°C über Nacht inkubiert und der
entstandene Niederschlag abzentrifugiert. Der Überstand
wird 1 Stunde lang im Eisbad inkubiert, durch einen
0,22 µm-Filter filtriert und der pH-Wert auf 6,0 einge
stellt. Die so entstandene Antikörperlösung kann direkt in
den Test eingesetzt werden oder mit Reaktionspuffer weiter
verdünnt werden.
Zur Beurteilung der Antiserumstärke wird Antikörperlösung
und Polyhaptenlösung gemischt und die entstehende Trübung
photometrisch gemessen. Die Messung wird bei 37°C am Ana
lysenautomaten Hitachi 704 durchgeführt. Der Ablauf ist wie
folgt:
8 µl Hämolysereagenz und 350 µl Antikörperlösung werden
gemischt und 5 min lang inkubiert. Anschließend werden
70 µl Polyhaptenlösung hinzugefügt und weitere 5 min inku
biert. Die in dieser Zeit entstehende Trübung wird bei
340 nm (unter Verwendung der Referenzwellenlänge 700 nm)
als Extinktion gemessen.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 2 (β-Gal-Immunogen) und
3 (KLH-Immunogen) zusammengefaßt. Bei niedrigen Antiseren
verdünnungen (1 : 2/1 : 4) zeigen viele Tiere Meßsignale von
500 mE und mehr. Die zur Immunisierung verwendete Dosis des
Immunogens zeigt keinen erkennbaren Einfluß auf die Serum
stärke.
Kommerziell erhältliches HbS (Sigma, Kat.-Nr. H0392) bzw.
humanes Erythrozyten-Hämolysat wird chromatographisch
getrennt und das so aufgereinigte HbS0 in vitro mit Glucose
zu HbS1c umgesetzt.
Ein HbS-Präparat der Fa. Sigma wurde in 50 mmol/l MES pH
6,2 gelöst und anschließend gegen denselben Puffer 12
Stunden dialysiert. Das Dialysat wurde auf eine mit dem
obigen Puffer equilibrierte S-Sepharose HP Chromatographie-
Säule der Fa. Pharmacia aufgetragen. Die Elution erfolgte
durch einen LiCl-Gradienten. Die HbS0-Fraktion wurde iso
liert. Sie enthielt keine glykierten Hämoglobine, wie
mittels HPLC-Analytik unter Verwendung einer MonoSHbA1c-
Säule der Fa. Pharmacia und deren Vorschrift zur Bestimmung
von HbA1c gezeigt werden konnte.
Ein Teil der HbS0-Fraktion wurde gegen einen 100 mmol/l
Phosphat-Puffer pH 6,5 dialysiert und anschließend mit
einem 2600fachen molaren Überschuß an Glucose umgesetzt.
Nach 20 Stunden bei 37°C wurde die Reaktion abgebrochen und
der Inkubationsansatz zur Entfernung der Glucose ausgiebig
dialysiert. Das Dialysat wurde ebenfalls mittels HPLC
analysiert. Das Chromatogramm wies einen Anteil von 11,1%
glykiertem HbS auf.
Durch Lyse von PBS gewaschenen Human-Erythrocyten in dest.
Wasser wurden die enthaltenen Hämoglobine freigesetzt.
Zelltrümmer und Erythrocyten-Ghosts wurden durch Zentrifu
gation abgetrennt. Das so erhaltene Hämolysat wurde gegen
50 mM MES pH 6,2 dialysiert. Das Dialysat wurde an
schließend auf eine mit dem obigen Puffer equilibrierte S-
Sepharose HP Chromatographie-Säule der Fa. Pharmacia aufge
tragen. Die Elution erfolgte durch einen LiCl-Gradienten.
Die HbA0-Fraktion wurde isoliert. Sie enthielt keine gly
kierten Hämoglobine, wie mittels HPLC-Analytik unter Ver
wendung einer MonoS/HbA1c-Säule der Fa. Pharmacia und deren
Vorschrift zur Bestimmung von HbA1c gezeigt werden konnte.
Die Vollblut-Proben wurden zuerst mit einem speziellen
Hämolysereagenz hämolysiert und anschließend an einem
Photometer (BM/Hitachi 717 der Fa. Boehringer Mannheim
GmbH) im Zweikanalverfahren vermessen. Im einen Kanal
erfolgte der immunologische Nachweis von HbA1c in g/dl nach
dem TINIA-Testprinzip durch turbidimetrische Messung bei
340 nm, während im anderen Kanal der Gesamthämoglobingehalt
durch photometrische Messung bei 570 nm bestimmt wurde. Der
prozentuale Gehalt an HbA1c wird nach folgender Formel
berechnet:
Folgende Reagenzien wurden verwendet:
- 1) Hämolysereagenz:
20 mM Natriumphosphat pH 7,4
0,9% TTAB (Tetradecyltrimethylammoniumbromid) - 2) Antikörperlösung (R1-HbA1c):
20 mmol MES-Puffer, pH 6,2 (2-(N-Morpholino)-ethansulfonsäure)
150 mmol NaCl
3,0% PEG 6000 (Polyethylenglycol MG ca. 6000)
0,5% Brÿ® 35
1,0 mg/ml PAK <HbA1c<S-IgG(DE) (polyklonale Schafantikörper gegen HbA1c), hergestellt mit Immunogen Fructose- Val-His-Leu-Thr-MH-βGal - 3) Polyhaptenlösung (R2-HbA1c):
20 mmol MES-Puffer, pH 6,2
150 mmol NaCl
6,0% PEG 6000
0,5% Brÿ® 35
30 µg/ml Polyhapten1) 1) Polyhapten: Fructose-Val-His-Leu-Thr, gekoppelt über Cys-Maleinimidohexansäure an Dextran wie in der deutschen Patentanmeldung P 41 40 142.5 beschrieben. - 4) Pufferlösung zur Gesamthämoglobinbestimmung (R1-Hb):
20 mM Natriumphosphat, pH 7,4
150 mMol NaCl - 5) Kalibratoren a-e:
20 mmol Natriumphosphat, pH 7,4
0,9% TTAB
1,4 mg/ml Schafhämoglobin
0, 0,05, 0,1, 0,16, 0,3 humanes HbA1c
Zur Probe wurde das Hämolysereagenz in einem Verhältnis von
1+100 hinzugefügt und bei 25°C ca. 5 Minuten inkubiert. Zu
10 µl hämolysierter Probe wurden 250 µl Antikörperlösung
(R1-HbA1c) hinzupipettiert. Nach 5 Minuten Inkubation bei
37°C wurde der Probenleerwert bei 700/340 nm bichromatisch
gemessen (E1). Ca. 20 sec nach der Messung wurden 50 µl
Polyhaptenlösung zugegeben, sofort gerührt und weitere 5
Minuten bei 37°C inkubiert. Danach wird die Trübung bei
700/340 nm bichromatisch gemessen (E2).
Die probenspezifische Extinktionsdifferenz wird nach der
Formel
ΔE = E2-K·E1
berechnet, wobei K den Volumenkorrekturfaktor darstellt.
Mit Hilfe der Kalibratoren a-e, die aufsteigende Konzen
trationen an HbA1c enthalten, wurde eine Eichkurve erstellt
und über die probenspezifische Extinktionsdifferenz AE kann
die unbekannte HbA1c-Konzentration der Probe in g/dl abge
lesen werden.
Zur Bestimmung der Gesamthämoglobinkonzentration wird das
in 4.1. erhaltene Hämolysat eingesetzt. Durch die im Hämo
lysereagenz enthaltenen Reagenzien wird das Hämoblogin
oxidiert und durch Anlagerung des Detergenzmoleküls ein
charakteristisches Hämoglobinchromophor enthalten. 20 µl
dieses Hämolysats werden zusammen mit 230 µl Puffer (R1-Hb)
in die Küvette pipettiert, kurz gerührt und nach 5
Minuten Inkubation bei 37°C die Extinktion bichromatisch
bei 660/570 nm gemessen. Mit Hilfe des Kalibrators a und
phys. NaCl-Lösung (Nullstandard) wird eine Eichkurve er
stellt und über die Extinktion der unbekannten Probe die
Konzentration abgelesen.
Der prozentuale HbA1c-Gehalt wird über die Formel
berechnet.
Zur Bestimmung der Spezifität der gemäß Beispiel 2 erhalte
nen Antikörper wird die HbA1c-Bestimmung gemäß Beispiel 4
am Hitachi 717 durchgeführt. Hierzu werden HbA0 (nach
Beispiel 3 aus Humanblut aufgereinigt), HbS0 (Sigma H0392
gemäß Beispiel 3 aufgereinigt), HbS1c-haltige Probe (in
vitro gemäß Beispiel 3 hergestellt) und zwei Vollblutkon
trollen mit bekannten HbA1c-Werten (BioRad, Lyphochek®
Diabetes Control Level 1 and 2, Best.-Nr. 740) als Proben
vermessen. Das Ergebnis ist in der Tabelle 1 zusammen
gefaßt.
Hieraus ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Antikörper
sowohl HbA1c als auch HbS1c erkennen, nicht aber die ent
sprechenden nicht-glykierten Hämoglobine HbA0 bzw. HbS0.
Claims (15)
1. Verwendung von Antikörpern, die HbA1c, HbS1c und HbC1c
erkennen und erhältlich sind durch Immunisierung mit
mindestens einem Immunogen, welches als Haptenteil das
glykierte Oligopeptid Fructose-Val-His, Fructose-Val-
His-Leu, Fructose-Val-His-Leu-Thr und/oder Fructose-
Val-His-Leu-Thr-Pro enthält, zur immunologischen,
simultanen Bestimmung von HbA1c, HbS1c und HbC1c.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die immunologische Bestimmung nach dem Prinzip des
Agglutinationstests erfolgt.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die immunologische Bestimmung nach dem CEDIA-
Prinzip erfolgt.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die immunologische Bestimmung nach dem EMIT-Prin
zip erfolgt.
5. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die immunologische Bestimmung nach dem FPIA-Prin
zip erfolgt.
6. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die immunologische Bestimmung nach dem ELISA-
Prinzip erfolgt.
7. Antikörper, der HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennt und
erhältlich ist durch Immunisierung eines Säugers mit
einem Immunogen, das als Haptenteil das glykierte
Oligopeptid Fructose-Val-His, Fructose-Val-His-Leu
und/oder Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro enthält, und
Isolierung des Antikörpers aus dem Serum der immuni
sierten Tiere.
8. Antikörper, der HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennt und
erhältlich ist durch Immunisierung eines Säugers mit
einem Gemisch aus einem Immunogen, das als Hapten
Fructose-Val-His-Leu-Thr enthält und mindestens einem
weiteren Immunogen, welches als Haptenteil Fructose-
Val-His, Fructose-Val-His-Leu und/oder Fructose-Val-
His-Leu-Thr-Pro enthält, und Isolierung des Antikör
pers aus dem Serum der immunisierten Tiere.
9. Antikörper nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß er ein monoklonaler Antikörper ist und
erhältlich ist durch Immunisierung mit einem der in
Anspruch 7 oder 8 genannten Immunogene, Immortalisie
rung der Milzzellen der immunisierten Tiere, Klonie
rung derjenigen immortalisierten Zellen, die den
gewünschten Antikörper produzieren und Isolierung des
Antikörpers nach bekannten Verfahren.
10. Verfahren zur Herstellung von Antikörpern, die HbA1c,
HbS1c und HbC1c erkennen, durch Immunisierung eines
Säugers mit einem Immunogen, das als Haptenteil das
glykierte Oligopeptid Fructose-Val-His, Fructose-Val-
His-Leu oder Fructose-Val-His-Leu-Thr-Pro enthält,
oder einem Gemisch von zwei solchen Immunogenen und
Isolierung des Antikörpers aus dem Serum der immuni
sierten Tiere.
11. Verfahren zur Herstellung von monoklonalen Antikör
pern, die HbA1c, HbS1c und HbC1c erkennen, durch
Immunisierung eines Säugers mit einem Immunogen, das
als Haptenteil das glykierte Oligopeptid Fructose-Val-
His-, Fructose-Val-His-Leu oder Fructose-Val-His-Leu-
Thr-Pro enthält, oder mit einem Gemisch von zwei
solchen Immunogenen, Immortalisierung der Milzzellen
der immunisierten Tiere, Klonierung derjenigen immor
talisierten Zellen, die den gewünschten Antikörper
produzieren, und Isolierung des Antikörpers nach
bekannten Verfahren.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Immunogen verwen
det wird, bei dem der Haptenteil an KLH als Trägerpro
tein gebunden ist.
13. Verwendung eines Antikörpers gemäß Anspruch 7 bis 9
zur immunologischen Bestimmung des Gehaltes an
N-terminal glykiertem Hämoglobin in einem Verfahren zur
simultanen Bestimmung des Gehaltes an HbA1c, HbS1c und
HbC1c in Blutproben.
14. Reagenz zur immunologischen Bestimmung von N-terminal
glykiertem Hämoglobin, enthaltend mindestens einen
Antikörper gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9.
15. Verfahren zur immunologischen, simultanen Bestimmung
von HbA1c, HbS1c und HbC1c unter Verwendung von Anti
körpern nach den Ansprüchen 7 bis 9.
Priority Applications (17)
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AT93118251T ATE213069T1 (de) | 1992-11-17 | 1993-11-11 | Simultane bestimmung von hba1c und hämoglobinvarianten mit einer hba1c-analogen glykierung |
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PL93301068A PL301068A1 (en) | 1992-11-17 | 1993-11-16 | Antibodies, method of obtaining them, reagent for immunological determination of n-terminal gluconated hemoglobin, containing at least one antobody as well as simultaneous determination of hbalc and hemoglobin variants |
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CN93120541.7A CN1094061A (zh) | 1992-11-17 | 1993-11-17 | 同时测定HbALc和类似于HbALc并具有糖基化作用的血红蛋白变异体 |
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROCHE DIAGNOSTICS GMBH, 68305 MANNHEIM, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |