DE4308739C1 - Pterinderivate, ihre Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Pterinderivate, ihre Herstellung und ihre VerwendungInfo
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- G01N33/5308—Immunoassay; Biospecific binding assay; Materials therefor for analytes not provided for elsewhere, e.g. nucleic acids, uric acid, worms, mites
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B17/00—Azine dyes
Description
Neopterin und Dihydroneopterin werden ganz überwiegend
von Monocyten/Makrophagen von Primaten (zum Teil auch in
geringerem Maße von niedrigeren Säugern) nach Aktivierung
durch Interferone und LPS in stark erhöhten Mengen pro
duziert und ausgeschieden. Bei vielen Erkrankungen, die
mit einer Aktivierung, des zellulären Immunsystems einher
gehen, können in praktisch allen Körperflüssigkeiten er
höhte Neopterinwerte festgestellt werden.
Die Neopterinbestimmung erweist sich als diagnostisch
wertvoll, z. B. prognostisch bei Transplantatabstoßung
und HIV-Infektion oder beim Screening auf verborgene
Krankheiten bei Blutspendern zur Erhöhung der Sicherheit
von Bluttransfusionen. Der Nachweis kann durch ver
schiedene Methoden erfolgen, z. B. durch HPLC mit
Fluoreszenzdetektion, Radioimmunoassay, Dünnschicht
chromatographie usw. Auch Dihydroneopterin läßt sich,
nach einer bei niedrigem pH durchgeführten Oxidation nach
bekannten Verfahren (Iod oder MnO2) als Neopterin oder
auch direkt mit HPLC/elektrochemischer Detektion be
stimmen.
Tetrahydrobiopterin (BH4) ist essentieller Cofaktor zahl
reicher lebenswichtiger Enzyme, wie z. B. der aromatischen
Aminosäurehydroxylasen (Synthese z. B. der Neurotrans
mitter Dopamin und Hydroxytryptamin) und der NO-Syntha
sen. Biopterin selbst ist in Körperflüssigkeiten
praktisch nicht vorhanden; es wird aber quantitativ aus
BH4 durch saure Oxidation erhalten und kann wie Neopterin
nach verschiedenen Verfahren bestimmt werden.
Es wurden auch nichtradioaktive Immunoassays beschrie
ben, doch konnte bislang kein einfach durchzuführender
und richtig (im Vergleich zu HPLC) messender Enzym
immunoassay für die Bestimmung von Neopterin auf den
Markt gebracht werden.
Ein Radioimmunoassay zur Bestimmung von Pterinen wird
beschrieben in der DE-A 30 25 226, in welcher die
Spacergruppe zwischen der N2-Gruppe und der Markergruppe
eine gradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen darstellt. Auch diese Immunoassays
sind nicht empfindlich genug, um routinemäßig und zu
verlässig das Neopterin oder Biopterin zu bestimmen.
Auch die Immunoassays gemäß EP-A 0 370 960 weisen als
Spacergruppe eine Hexansäuregruppe auf, die zu unbe
friedigenden Ergebnissen führt.
Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt,
Substanzen zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe es
möglich ist, wesentlich empfindlichere Immunoassays her
zustellen. Eingehende Untersuchungen haben zu dem Er
gebnis geführt, daß überraschenderweise wesentlich
empfindlichere Immunoassays entwickelt werden können,
wenn die Spacergruppe zwischen der Aminogruppe und der
Markergruppe eine 4-Aminobutyl-l-carboxyamidopropyl-
Gruppe ist, welche über die 3-Propyl-Gruppe entweder mit
der N2- oder der N3-Gruppe des Neopterins oder Biopterins
verknüpft ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit zunächst
die Pterinderivate der allgemeinen Formel I
worin R1 die Gruppe -(CHOH)2-CH3 oder -(CHOH)2-CH2OH
darstellt, R2 und R3 nicht gleich sind und entweder
Wasserstoff oder die Gruppe -(CH2)3CONH(CH2)4-NH-R4 dar
stellen, wobei R4 darstellt Wasserstoff oder eine übliche
Markergruppe für Immunoassays oder übliche Träger
materialien für Festphasenimmunoassays oder höhermole
kulare immunogene Gruppen zur Herstellung von Anti
körpern.
Als Markergruppe kommen insbesondere in Frage radioaktive
Marker, Enzymmarker, Fluoreszenzmarker oder Chemi
lumineszenzmarker.
Als Trägermaterialien für Festphasenimmunoassays kommen
beispielsweise Polystyrolröhrchen oder Kugeln in Frage,
die mit reaktiven, schwer löslichen Materialien be
schichtet sind wie synthetische Polypeptide etc. Als
höhermolekulare immunogene Gruppen kommen vor allen
Dingen Peptide mit mehr als 6 Aminogruppen und Poly
acrylamide in Frage.
Diese Pterinderivate können hergestellt werden, indem
Pterinderivate der allgemeinen Formel II
in der R1 die obengenannte Bedeutung hat und R5 und R6
nicht gleich sind und entweder Wasserstoff oder die
Gruppe -(CH2)3-COOH darstellen mit 1,4-Diaminobutan um
gesetzt werden, woraufhin gewünschtenfalls die end
ständige freie Aminogruppe mit einem Marker, einer
Festphase oder der immunogenen Gruppe verknüpft wird.
Schließlich ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die
Verwendung dieser Pterinderivate zur Herstellung von
Immunoassays zur Bestimmung von Neopterin oder Biopterin.
Die als Ausgangsprodukte für die Herstellung der Pterin
derivate I verwendeten Pterinderivate der allgemeinen
Formel II können auf folgende Art und Weise hergestellt
werden:
Neopterin oder Biopterin werden mit 4-Brombuttersäure
ethylester umgesetzt zum N3-(3-Carboxypropyl)-neopterin-
oder -biopterin-ethylester. Dieser Ethylester kann ent
weder mit Säure zur freien N-Carbonsäure hydrolisiert
werden, die dann mit 1,4-Diaminobutan umgesetzt wird oder
aber der Ester wird alkalisch verseift, wobei gleich
zeitig eine Umlagerung zur N2-Carbonsäure stattfindet.
Auch diese Carbonsäure läßt sich mit 1,4-Diaminobutan
weiter umsetzen. Die Umsetzung mit dem Diaminobutan er
folgt vorzugsweise mit Hilfe von N-Hydroxysuccinimid
unter Zusatz von Morpholinoethylisonitril in wasserfreiem
Dimethylformamid sowie von Lutidin. Schließlich ist es
auch möglich, das fertige N3-Amid durch Alkali umzulagern
in das entsprechende N2-Derivat.
Aus den Substanzen der allgemeinen Formel I, in denen R4
Wasserstoff bedeutet, werden mit den entsprechenden
Markergruppen, einer Festphase oder immunogenen Gruppe
die Substanzen hergestellt, in denen R4 eine Marker
gruppe, eine Festphase oder immunogene Gruppe ist.
Die Substanzen der allgemeinen Formel I, in denen R4
Wasserstoff ist können nämlich auch hervorragend dazu
benutzt werden, Antikörper gegen Neopterin und Biopterin
zu gewinnen. Hierzu werden sie an die hierfür üblicher
weise verwendeten immunogenen Gruppen wie Proteine,
insbesondere Rinderserumalbumin (BSA), Thyroglobulin oder
Polyacrylamide etc. gebunden und Kaninchen, Schafen,
Hühnern oder Mäusen appliziert. Es können auch die üb
lichen Adjuvantien verwendet werden, die für die je
weilige Tierspezies vorteilhaft ist. Auch die Anzahl und
der Abstand der Boosters kann sich danach richten.
Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß auch mit Hilfe
anderer Substanzen erzeugte Antikörper gegen Biopterin
und Neopterin geeignet sein können, entsprechende
Immunoassays herzustellen. Schließlich ist es auch
möglich, monoklonale Antikörper zu verwenden, wie sie
beispielsweise aus den Milzzellen immunisierter Mäuse
nach üblichen Verfahren herstellbar sind.
Die an entsprechende Trägermaterialien gebundenen
Derivate, zum Beispiel an BSA, Immunoglobuline, Trans
ferrin oder Plastikoberflächen lassen sich auch in
Immunoassays nach EP 135 071 einsetzen.
Als radioaktive Marker sind beispielsweise geeignet
3′-125Iodtyrosyl- oder 4′-Hydroxy-3′-125iodphenyl
propionsäurederivate der Formel
die durch Umsetzung der ω-Aminoneopterinderivate (bzw.
der (ω-biopterinderivate) mit dem N-Hydroxysuccinimid
aktivester der entsprechenden rakioaktiven Markerver
bindung umgesetzt und mittels HPLC getrennt werden, -
oder auch durch radioaktive Markierung der entsprechend
hergestellten iodfreien Derivate erhalten wird.
Als Enzymmarker geeignet sind beispielsweise alkalische
Phosphatase, Meerrettich-Peroxidase oder β-Galactosidase,
die nach üblichen Methoden aktiviert (z. B. über Glutar
aldehyd, Epoxiderivate oder durch Periodatoxidation) und
an die endständige Aminogruppe der ω-Aminopterinderivate
gekoppelt werden. Die Abtrennung erfolgt im allgemeinen
durch Gelchromatographie, evtl. unter Hochdruckbe
dingungen.
Als Fluoreszenzmarker geeignet ist beispielsweise die
Fluoresceingruppe, die durch Umsetzung der ω-Amino
pterinderivate mit Fluoresceinisothiocyanat einfach ein
geführt wird. Die Verbindungen werden mittels HPLC ge
reinigt.
Als Chemilumineszensmarker geeignet sind zum Beispiel
Akridiniumester, Luminolderivate oder ABEI, die im all
gemeinen über ihre Aktivester eingeführt und mit HPLC
gereinigt werden.
In den nachfolgenden Beispielen ist die Herstellung der
Ausgangsmaterialien sowie der erfindungsgemäßen Substan
zen als auch ihre Anwendung näher erläutert.
12 mg Neopterin werden in 1,5 ml DMF suspendiert und mit
14 µl 4-Brombuttersäureethylester und mit 26 mg K2CO3
(wasserfrei) 2 Tage bei: Raumtemperatur geschüttelt. Mit
einem Aliguot des Reaktionsansatzes wird eine präparative
DC (Cellulosefolien; n-Propanol/3% wäßriges NH3 (2/l))
durchgeführt. Die Hauptzone (Rf ca. 0,65) wird mit
Methanol Wasser eluiert. Es handelt sich um N3-(3-
Carboxypropyl)-neopterinethylester.
5 mg dieses Ethylesters werden in 2 ml H2O mit 500 µl 1 N
HCl 2 Tage bei Raumtemperatur lichtgeschützt leicht
geschüttelt. Danach wird im Hochvakuum unter Rotation
eingedampft. Der Ester wird vollständig hydrolisiert. Die
Ausbeute beträgt 3,7 mg (80%). Der Rf-Wert beträgt ca.
0,23 (Cellulosefolien; n-Propanol/3%iges wäßriges
Ammoniak (2/l)). Es handelt sich um N3-(3-Carboxypropyl)
neopterin.
5 mg N3-(3-Carboxypropyl)-neopterin-ethylester werden mit
2 ml 0,2 N Natronlauge 3 Stunden bei Raumtemperatur bei
Lichtausschluß behandelt und danach mit Salzsäure neutra
lisiert. Die Dünnschichtchromatographie (Cellulosefolien;
n-Propanol/3% wäßrigen Ammoniak (2/l)) ergibt einen
Rf-Wert von 0,15. Die Ausbeute beträgt 3,2 mg (69%). Es
handelt sich um N2-(3-Carboxypropyl)-neopterin.
3 mg N3-(3-Carboxypropyl)-neopterin werden in 1,5 ml DMF
(wasserfrei) mit 5 mg N-Hydroxysuccinimid und 6 µl
Morpholinoethylisonitril in 50 µl DMF (wasserfrei) sowie
mit 4 µl Lutidin versetzt. Nach drei Tagen leichtem
Schütteln bei Raumtemperatur unter Lichtausschluß werden
50 µl 1,4-Diaminobutan zugegeben; es wird zwei Tage lang
weiter geschüttelt. Ein Aliquot wird durch präparative
Dünnschichtchromatographie gereinigt (Cellulosefolien;
n-Propanol/3% wäßrigen Ammoniak (2,5/l)). Die Hauptzone
(Rf ca. 0,3) wird mit Methanol/Wasser eluiert und unter
Rotation eingedampft. Es handelt sich um das N3-ω-Amino
neopterinderivat.
7 mg N2-(3-Carboxypropyl)-neopterin werden in 2 ml DMF
(wasserfrei) mit 5 µl Lutidin versetzt. 6 mg N-Hydroxy
succinimid und 7 µl Morpholinoethylisonitril werden in
120 µl DMF (wasserfrei) gelöst und zu obiger Lösung ge
geben. Es wird 5 Tage bei Raumtemperatur zugegeben und
unter Lichtausschluß gerührt. Danach werden 100 µl
1,4-Diaminobutan bei Raumtemperatur unter Lichtausschluß
16 Stunden leicht geschüttelt. Die präparative Dünn
schichtchromatographie auf Cellulosefolien im Laufmittel
n-Propanol/3% wäßrigen NH3 (2,5/l) ergibt eine Hauptzone
mit dem Rf ca. 0,27. Diese wird mit Methanol/Wasser/
Ammoniak eluiert und unter Rotation eingedampft. Die
Ausbeute beträgt 4,3 mg (53%). Es handelt sich um eine im
Dünnschichtchromatogramm saubere Substanz ohne positive
Nebenflecken mit Ninhydrin.
1 mg N3-ω-Aminoneopterinderivat (erhalten gemäß Beispiel 1)
wird in 500 µl 0,2 N Natronlauge 4 Stunden bei Raum
temperatur unter Lichtausschluß leicht geschüttelt. Nach
Neutralisation mit Salzsäure wird lyophilisiert. Das
Dünnschichtchromatogramm auf Cellulosefolien mit n-Pro
panol/3% wäßrigem Ammoniak (2,5/l) ergibt einen Rf-Wert
von ca. 0,27. Es handelt sich um die gleiche Substanz wie
die im Beispiel 2 erhaltene.
0,24 mg N3-ω-Aminoneopterinderivat gemäß Beispiel 1
werden in 25 µl Carbonatpuffer (1 M, pH 9) mit 55 µl (0,5
mg) aktivierte alkalischer Phosphatase (Pierce) versetzt
und über Nacht bei 4°C stehengelassen. Nach Zugabe von 15 µl
Lysin (2 M) werden nach zwei Stunden 175 µl Rinder
serumalbumin (BSA) (1%) zugesetzt und durch Gelchromato
graphie (NAP-10-Säule; Pharmacia) getrennt.
In analoger Weise wie im Beispiel 4 beschrieben, werden
0,24 mg N2-ω-Aminoneopterinderivat (vergleiche Beispiel 3)
mit alkalischer Phosphatase versetzt und nach Zusatz
von BSA durch Gelchromatographie getrennt.
20 mg BSA werden in 2 ml Wasser unter Eiskühlung mit 100 µl
Glutaraldehyd versetzt. Nach einer Stunde bei Raum
temperatur werden 0,5 mg N3-ω-Aminoneopterinderivat gemäß
Beispiel 1 in 1 ml Methanol/Wasser zugegeben und über
Nacht im Kühlschrank aufbewahrt. Überschüssige Aldehyd
gruppen werden mit Lysin abgesättigt. Danach wird gegen
Wasser dialysiert (insgesamt 5 l) und portioniert lyo
philisiert. Die Ausbeute beträgt 14 mg. Es handelt sich
um ein Neopterin-BSA-Konjugat.
In analoger Weise wie in Beispiel 6 beschrieben werden 25
mg Keyhole Limpet hemocyanin (KLH) in 2 ml Wasser mit
N3-ω-Aminoneopterinderivat umgesetzt. Danach wird gegen
insgesamt 6 l Wasser (mehrfacher Wechsel) dialysiert und
portioniert lyophilisiert. Die Ausbeute beträgt 18 mg. Es
handelt sich um ein Neopterin-KLH-Konjugat.
In analoger Weise wie in Beispiel 6 beschrieben, werden
20 mg BSA mit N2-ω-Aminoneopterinderivat umgesetzt und
dialysiert. Die Ausbeute beträgt 13 mg. Es handelt sich
um das entsprechende Neopterin-BSA-Konjugat.
10 µl einer Lösung des ω-Aminoneopterinderivates gemäß
Beispiel 1 oder 3 (0,6 mg/ml) werden in 50 µl 50 mM
Na-Phosphatpuffer pH 8,5 vorgelegt, mit 40 µl einer
Akridiniumesterlösung (MA70, Höchst Behring; 1 mg/ml)
versetzt und 15 min bei Raumtemperatur unter Lichtaus
schluß inkubiert. Die Reinigung des markierten
Neopterins erfolgt über C18-RP-HPLC mittels eines
Gradienten aus Eluens A: H2O/AcCN/TFA; 95/5/0,1%; und
Eluens B: AcCN/H2O/TFA; 90/10/0,1%.
Das Neopterin/alkalische Phosphatasekonjugat gemäß Bei
spiel 5 wird in einem Puffer aus 100 mM Hepes pH 6,4, 1
mM MgCl21 80 mg/l Lebensmittelfarbstoff Blau, 10,7 g/l
alkalische Phosphatase (1 U/mg), je 1,07 g/l Schaf- bzw.
Rinder-IgG und 16 g/l BSA auf ca. 1800 U/µl verdünnt und
zu je 2,5 ml aliguotiert und lyophilisiert.
Die Mikrotiterplatten (Maxisorp F96, Nunc) werden mit
einer Lösung aus 10 mg/l Esel-anti-Schaf-Antikörper in 10 mM
Tris/HCl pH 7,8, 10 mM NaCl, befüllt (300 µl/Kavität)
und über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Die
Lösung wird abgesaugt und die Platten mit 0,5% BSA/2%
Zucker-Lösung 2 Stunden abgesättigt. Ein Anti-Neopterin-
Antiserum wird in 10 mM Tris/HCl pH 7,8, 10 mM NaCl auf 2
mg/l verdünnt und die Platten damit befüllt (300 µl/Kavi
tät). Nach 18-24 Stunden wird die Lösung abgesaugt, die
Platten erneut wie oben abgesättigt und anschließend lyo
philisiert.
Neopterin-freies humanes Serum wird sterilfiltriert, mit
0,05% NaN3 und der gewünschten Menge an reinem Neopterin
versetzt.
- 1. Rekonstituiere 2,5 ml des lyophilisierten Tracers mit 40 ml 100 mM Hepes pH 6,5, 150 mM MgCl2.
- 2. Pipettiere 50 µl Standard- bzw. Patientenserum (oder Plasma) und 150 µl Tracer ein eine unbeschichtete Mikrotiterplatte und mische gründlich.
- 3. überführe 150 µl dieser Mischung in die beschichtete Mikrotiterplatte und inkubiere 2 Stunden bei Raum temperatur unter Lichtausschluß.
- 4. Wasche 3×.
- 5. Pipettiere 10 µl 4-Nitrophenylphosphat (4-NPP- Lösung) und inkubiere 30 min.
- 6. Stoppe die Reaktion durch Zugabe von 10 µl 2 N NaOH.
- 7. Messe in einem Photometer bei einer Wellenlänge von 405 nm.
Ergebnis | |
Typische Standardkurve | |
Konzentration nmol/l | |
OD | |
2 | |
1.978 | |
5 | 1.477 |
10 | 1.098 |
25 | 0.706 |
50 | 0.530 |
Verdünnungsechtheit | |
(Verdünnung mit Nullserum, Mittelwert aus 6 Patientenseren) | |
Wiederfindung | |
Original|111% | |
1 : 2 | 102% |
1 : 4 | 100% |
1 : 8 | 98% |
1 : 16 | 104% |
Wiederfindung von Standard 5 (50 nmol/l) | |
(Mittelwert aus 10 Seren) | |
1 + 1|94% | |
1 + 2 | 94% |
Das markierte Neopterin gemäß Beispiel 9 wird in einem
Puffer aus 50 mM K-Phosphat pH 6,5, 20 g/l BSA, je 0,8
g/l Schaf- und Maus-IgG, 0,2 g/l Lebensmittelfarbstoff
Blau, und 0,1 g/l KathonCG auf ca. 8.000 RLU/µl verdünnt,
á 1,4 ml aliguotiert und lyophilisiert.
Neopterin-freies humanes Serum wird sterilfiltriert, mit
0,05% NaN3 und der gewünschten Menge an reinem Neopterin
versetzt.
Anti-Neopterin-Antiserum wird in 10 mM Tris/HCl pH 7,8,
10 mM NaCl auf 6,6 mg/l verdünnt, je 300 µl dieser Lösung
in Startubes (Maxisorp, Nunc) befüllt und 18-24 Stunden
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Lösung wird abgesaugt
und die Röhrchen mit einer Lösung aus Zucker/BSA
(2%/0,3%) abgesättigt. Nach 2 Stunden bei Raumtemperatur
wird erneut abgesaugt und die Röhrchen werden lyophili
siert.
- 1. Rekonstituiere 1,4 ml Tracerlyophilisat mit 28 ml 50 mM K-Phosphatpuffer pH 6,5.
- 2. Pipettiere 50 µl Standard- bzw. Patientenprobe und 250 pl Tracer in mit Anti-Neopterin-Antikörper be schichtete Röhrchen.
- 3. Inkubiere 2 Stunden bei Raumtemperatur unter Licht ausschluß bei 30 UpM.
- 4. Wasche die Röhrchen 4×.
- 5. Messe in einem Luminometer.
Die typischen Werte für eine Standardkurve betragen:
Konzentration nmol/l | |
RLU | |
2 | |
49 587 | |
5 | 34 589 |
15 | 14 389 |
50 | 5137 |
150 | 1964 |
500 | 935 |
Verdünnungsechtheit | |
(Verdünnung mit Nullserum, Mittelwert aus 10 Seren) | |
Verdünnung | |
Wiederfindung | |
Original 108% | |
1 : 2 | 102% |
1 : 4 | 94% |
1 : 8 | 100% |
1 : 16 | 98% |
1 : 32 | 111% |
Wiederfindung | |
(Aufstockung von Seren mit Standard 6) | |
(500 nmol/l) | |
2 + 1|103% | |
1 + 1 | 98% |
1 + 2 | 108% |
Claims (4)
1. Pterinderivate der allgemeinen Formel I
worin R1 die Gruppe -(CHOH) 2-CH3 oder
-(CHOH)2-CH2OH darstellt, R2 und R3 nicht gleich
sind und entweder Wasserstoff oder die Gruppe
-(CH2)3CONH(CH2)4-NH-R4 darstellen, wobei R4 dar
stellt Wasserstoff oder eine übliche Markergruppe
für Immunoassays oder übliche Trägermaterialien für
Festphasenimmunoassays oder höhermolekulare immuno
gene Gruppen zur Herstellung von Antikörpern.
2. Pterinderivate gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Markergruppe ausgewählt ist aus
der Gruppe der radioaktiven Marker, der Enzymmarker,
der Fluoreszenzmarker oder Chemilumineszenzmarker.
3. Verfahren zur Herstellung von Pterinderivaten der
allgemeinen Formel I
worin R1 die Gruppe -(CHOH) 2-CH3 oder
-(CHOH)2-CH2OH darstellt, R2 und R3 nicht gleich
sind und entweder Wasserstoff oder die Gruppe
-(CH2)3CONH(CH2)4-NH-R4 darstellen, wobei R4
darstellt Wasserstoff oder eine übliche Markergruppe
für Immunoassays oder übliche Trägermaterialien für
Festphasenimmunoassays oder höhermolekulare immuno
gene Gruppen zur Herstellung von Antikörpern, da
durch gekennzeichnet, daß Pterinderivate der all
gemeinen Formel II
in der R1 die obengenannte Bedeutung hat und R5 und
R6 nicht gleich sind und entweder Wasserstoff oder
die Gruppe -(CH2)3-COOH darstellen mit 1,4-Diamino
butan umgesetzt werden, woraufhin gewünschtenfalls
die endständige freie Aminogruppe mit einem Marker,
einer Festphase oder der immunogenen Gruppe ver
knüpft wird.
4. Verwendung von Pterinderivaten gemäß Anspruch 1 oder
2 zur Herstellung von Immunoassays zur Bestimmung
von Neopterin oder Biopterin.
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