DE4307485A1 - Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder - Google Patents
Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene FahrräderInfo
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Description
Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder,
- a) von einem Tretantrieb aus anzusteuernden Bremskraftver teilervorrichtung zur gleichzeitigen Betätigung der Bremsen am Vorder- und Hinterrad, bei der die die Brem sen beeinflussenden Mittel mit einer gegen die Fahrt richtung sperrenden Freilaufeinrichtung gekoppelt sind,
- b) die Bremskraftverteilervorrichtung mit einem Bremskraft begrenzer in einer Baueinheit vereint ist und zur Brems kraftbegrenzung der Betätigungsweg des Bremskraftvertei lers durch einen handverstellbaren Anschlag begrenzt wird,
- c) der Bremskraftverteiler kann der Vorderradbremse gegen über der Hinterradbremse größere Wirkkräfte zuteilen,
- d) die Vorder- als auch Hinterradbremse Einrichtungen auf weisen, die jeweils eine zusätzliche Ansteuerung durch Handbetätigungseinrichtungen erlauben und
- e) die Bremsen durch herkömmliche Handbremshebelvorrich tungen, aber auch durch Handdrehgriffe einzeln betätigt werden können.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bremssystem für durch
Muskelkraft angetriebene Fahrräder nach den Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Bremseinrichtungen für Fahrräder haben die Aufgabe, die
Bewegungsenergie der Fahrzeugmasse bei Bedarf zu ver
ringern, falls erforderlich, auch zum Stillstand zu
bringen. Bremsen bestehen im wesentlichen aus einem
Gehäuse mit Reibflächen sowie einem oder mehreren zuge
ordneten Reibkörper oder einer Vorrichtung, welcher
ebenfalls ein oder mehrere Reibkörper zugeordnet werden.
Das Betreiben der Bremse ist mittels Handbetrieb durch
Handbremshebel oder mittels Fußbetrieb durch Rücktritt
bewegung des Tretantriebes möglich.
Handbremshebelvorrichtungen können variabel als mecha
nische oder auch als hydraulische Steuervorrichtungen
ausgerüstet sein. Die Übertragung der Stellkräfte erfolgt
variabel mittels Handhebel, Zugseile, Gestänge oder durch
Öldruck-Steuerleitungen bis hin zur Bremse.
Bei der Fußsteuerung werden die Stellkräfte durch Rück
wärtstreten der Tretkurbeln über das Kettenrad, die
Antriebskette, das Kettenritzel und schließlich zum
integrierten Rücktritt der Antriebsnabe geleitet. Beim
Bremsvorgang werden die Reibkörper der Bremse, welche ihr
festes Widerlager am Fahrzeugrahmen finden, gegen die
rotierenden Reibflächen des abzubremsenden Bauteils,
welches mit dem Laufrad fest verbunden ist, gepreßt. Die
hohen, aber steuerbaren Anpreßdrücke zwischen den Reib
flächen hindern die Laufräder, welche Gesamtmasseträger
des Fahrzeuges sind, am freien Drehen, so daß das Fahrzeug
verzögert oder auch zum Stillstand gebracht werden kann.
Bremsen werden nach ihren Wirkprinzip und nach ihrem Auf
bau bezeichnet sowie eingegliedert. Die älteste Bremsen
bauart ist die Klotz- auch Block- oder Reifenbremse, bei
welcher die Reibungskräfte zwischen der Bereifung des
Laufrades und einem spezifischen Bremsklotz wirksam
werden. Eine wichtige Bauart ist die Rücktrittbremse.
Sie ist kombiniert mit Freilauf und wirkt als Hinterrad
nabenbremse, kann aber auch speziell als Trommelbremse
konzipiert sein. Eine dritte Bremsenbauart ist die Innen
backen- bzw. Trommelbremse. Sie ist ebenfalls wie die
Rücktrittbremse eine Nabenbremse, deren Bremsverzögerungs
kräfte über die Speichen der Laufräder übertragen werden.
Diese Bauart besitzt einen Bremshebel als Widerlager,
welcher am Fahrzeugrahmen fest lagert. Die Trommelbrem
sen werden in Vollbremsnaben und Stufenbremsnaben einge
teilt. Desweiteren kommen Scheibenbremsen, Rollen-Bremsen
und Felgenbremsen zum Einsatz. Während vorzugsweise die
Bremsenbauarten durch Seilzüge, vereinzelt auch mittels
Gestänge gesteuert werden, wird speziell die Felgenbremse,
welche eine Scheibenbremse darstellt, auch hydraulisch
betrieben. Ein weiterer Vorteil der Felgenbremse ist, daß
die Bremsverzögerungskräfte nicht über die Speichen der
Laufräder übertragen werden. Derzeit gibt es zwei ver
schiedene mechanisch arbeitende Felgenbremssysteme, bei
denen der Bremsklotz
- a) durch eine Scheren-Hebelwirkung (normale Felgenbremse),
- b) mit einer axialen Bewegung, die aus der Verdrehung eines Hebels über eine gewindeartige Spindel entsteht (Weinmann-PBS),
zur Felge gedrückt wird, so daß das Prinzip des "in die
Zange nehmen der Felge" bei beiden Systemen gegeben ist.
Die nach dem Scherensystem arbeitenden Felgenbremsen gibt
es wiederum in zwei Hauptgruppen:
- - Mittelzug-Felgenbremsen
- - Seitenzug-Felgenbremsen
Diese Gruppen unterscheiden sich noch in mehreren
Varianten, z. B.
- - Mittelzugbremsen und Cantilever-Bremsen,
- - Seitenzugbremsen mit Seilzugabgang links-oder rechts seitig.
Mit Ausnahme der Rücktrittbremse, welche eine Fußbremse
darstellt, werden die übrigen am Fahrrad verwendeten
Bremssysteme von Hand gesteuert. Die Verzögerungslei
stungen der Bremsen sind vom mechanischen oder auch
hydraulischen Wirkprinzip der Bremsenbauart, seiner
Größenordnung sowie den spezifischen Einsatz von Reib- bzw.
Bremsbelägen abhängig. In Erwartung einer erforderlich
hohen Verzögerungsleistung, z. B. für Tandemfahrräder,
wird auch vorzugsweise eine dritte Bremse dem Fahrzeug
zugeordnet. Bekannt sind auch Erfindungen, durch welche
mittels besonderer Handhebelvorrichtung oder einer
speziellen Rücktrittvorrichtung gleichzeitig mehrere
Bremsen betätigt werden, wobei auch Bremskraftregelungen
zur Anwendung kommen. Hierdurch soll die Verzögerungs
leistung der Bremsen und somit auch die Verkehrssicherheit
der Fahrzeuge verbessert werden.
Diesbezüglich sind folgende Erfindungen bekannt:
Nach der Nr. 205 741 wird durch Rückwärtstreten des Tret
antriebes gleichzeitig die Vorder- u. Hinterradbremse
betätigt. Hierzu ist ein Leerlauf-Zahnkranz an der Nabe
einer Tretkurbel angeordnet. Anstelle der Zähne befinden
sich zwei Nasen für ein Bowdenzug der Vorder- und das
Bremsgestänge der Hinterradbremse, wobei vorzugsweise
Trommelbremsen angeordnet sind.
Zwischen dem Freilauf und der Vorderbremse befindet sich
eine zusätzliche Bowdenzugstelleinrichtung, welche das
Zugseil der Vorderbremse vorspannt und somit dieser
größere Bremskräfte zuteilt. Die Vorderbremse besitzt
einen Befestigungspunkt für zwei Zugseile, so daß diese
auch von Hand betätigt werden kann.
Nachteilig ist, daß
- - das Freilaufsystem mit Geräusche arbeitet und nicht gegen Schmutzwasser abgedichtet ist,
- - die Betätigung der Bremskraftregulierungseinrichtung während der Fahrt recht umständlich ist, da eine Hand die Lenkerführung verläßt und die Vorrichtung mühevoll betätigt,
- - eine defekte Zugseilaufnahme an der Vorderbremse, die Hand- u. Fußsteuerung dieser Bremse ausschließt,
- - beim Ausfall der Fußsteuerung nur noch eine Bremse zur Verfügung steht,
- - keine Bremskraftbegrenzungseinrichtung angeordnet ist.
Nach der GB 2 123 501 A wird die Steuerung von Doppel
bremsen dadurch gelöst, indem zwei doppelarmigen Felgen
bremsen jeweils zwei Bowdenzugstelleinrichtungen zugeord
net werden. Dem Fahrzeuglenker sind beidseitig eine Hand
hebelvorrichtung zugeordnet, welche jeweils ein Zugseil
annähernd mittig aufnehmen. Während ein Zugseilende der
Hinterbremse zugeführt wird, wird das zweite Zugseilende
des gleichen Zugseils der Vorderbremse zugeführt. Die
zweite Handhebelvorrichtung wird analog mit den Bremsen
verbunden. Die Felgenbremsenbauart gibt die Möglichkeit,
die Bowdenzugstelleinrichtungen auf einen Hebelarm eines
doppelarmigen Bremsbügels hintereinander oder auch neben
einander anzuordnen. Hintereinander angeordnet entstehen
ungleiche Zugseilsteuerwege. Deshalb werden die zur Brems
bügeldrehachse hin innenliegenden sowie die außenliegenden
Seilzüge von Vorder- u. Hinterbremse getrennt von jeweils
einer Handhebelvorrichtung aufgenommen.
Die auf dem Hebelarm beider Bremsen innen angeordneten
Zugseile haben einen kurzen Steuerweg, wodurch mit einer
Handhebelvorrichtung verstärkte und mit der zweiten
reduzierte Bremskräfte auf beide Bremsen übertragen werden.
Die zweite Anordnungsmöglichkeit der Zugseile beinhaltet,
daß die Bowdenzugstelleinrichtungen parallel auf einen
Hebelarm eines doppelarmigen Bremsbügels angeordnet sind,
wodurch gleiche Hebelbedingungen vorherrschen. Hier kann
vorzugsweise ein Bremskraftverteiler zugeordnet werden,
wobei ein Verteilerhebel an seinen Enden das Zugseilende
der Vorderbremse und zum anderen das Zugseilende der Hinter
bremse aufnimmt. Beide Zugseilenden des Zugseils einer
Handhebelvorrichtung werden unmittelbar neben dem der
Vorderbremse angeordnet. Die unterschiedliche Hebelwirkung
auf die Zugseile teilt der Vorderbremse größere Brems
kräfte zu.
Nachteilig ist, daß
- - der Handsteuerung trotz vergrößerter Handhebel viel Kraft abverlangt wird,
- - eine komplette Steuerung zwei Bremskraftverteiler erfordert,
- - die Bremsbügel der Felgenbremse nur zweihebelarmig gestaltet sind, da ein defekter Hebelarm die zweite Steuerungsmöglichkeit der gleichen Bremse ausfallen läßt,
- - keine Bremskraftbegrenzungseinrichtung angeordnet ist.
Nach der Erfindung 2,717,662 werden die Vorder- und Hinter
radbremse, welche einfache Seitenzug-Felgenbremsen sind,
gemeinsam durch den rückwärts betätigten Tretantrieb
gesteuert. Der Tretantrieb ist so gestaltet, daß dem Ketten
rad kontaktnahe eine zweite Steuerscheibe mit Zugseilauf
nahmen zugeordnet wird. Beide Bauteile sind auf der Nabe
der Tretkurbel drehbar gelagert.
Während vorwärtstretend eine Nase der Tretkurbel in eine
Aussparung des Kettenrades greift und dieses antreibt,
wird rückwärtstretend der Tretkurbelarm gegen eine am
Kettenrad angeordneten Sperrvorrichtung gedrückt. Hierbei
greift eine Sperrklinke in eines der kreisförmig angeord
neten Löcher der Steuerscheibe, wodurch diese rückwärts
getrieben wird. Während die Bowdenzughüllen mittels Halte
rung am Fahrzeugrahmen positioniert sind, nimmt die Steuer
scheibe die angeordneten Zugseilenden der Vorder- u. Hinter
radbremse mit sich, wobei die außenliegende Zugseilauf
nahme einen größeren Stellweg zurücklegt und somit der
Vorderradbremse größere Bremskräfte zugeteilt werden.
Nachteilig ist, daß
- - eine zweite unabhängige Bremse nicht angeordnet ist,
- - ein Tretkurbeldefekt beide Bremsen ausfallen läßt,
- - keine Bremskraftbegrenzung erfolgt,
- - keine starren Antriebsnaben verwendet werden können.
Die Erfindung mit Nr. 824.865 bezieht sich auf die Gestal
tungs- u. Anordnungsmöglichkeit einer Doppel-Seilzug
steuerung an herkömmlichen Felgenbremsen sowie Trommel
bremsen.
Herkömmliche Felgenbremsen besitzen zweihebelarmige Brems
bügel. Anstelle der Einzel-Bowdenzugstelleinrichtung als
auch der Einzel-Zugseilklemme werden eine auswechselbare
Doppel-Bowdenzugstelleinrichtung und eine Doppel-Zugseil
klemme montiert.
Herkömmliche Trommelbremsen bleiben unverändert. Die
Doppel-Bowdenzugstelleinrichtungen werden am Fahrzeug
rahmen unmittelbar der jeweiligen Bremse mittels Halterung
angeordnet, wobei beide Steuerseile vom Bremshebel aufge
nommen werden. Die Steuermöglichkeiten, welche derartige
Doppelbremsen ermöglichen, sind in einem Anordnungsschema
am Fahrzeugrahmen dargestellt, wobei kein Bezug auf die
Handhebel- oder Rücktrittgestaltung genommen wurde.
Das Anordnungsschema von Bremsen und Steuereinrichtungen
läßt folgende Steuerungen zu:
- - eine Einzelbremse, welche eine Felgenbremse oder Trommel bremse sein kann, besitzt eine Doppel-Seilzuganordnung, welche durch zwei Handbremshebel wechselseitig gesteuert werden kann,
- - Vorder- u. Hinterradbremse, welches Felgenbremsen oder Trommelbremsen sein können, besitzen jeweils eine Doppel-Seilzuganordnung und werden wechselseitig durch zwei Handbremshebel einzeln sowie durch den rückwärts betätigten Tretantrieb gemeinsam gesteuert.
Nachteilig ist, daß
- - die Steuerung mit nur einer Bremse am Fahrrad nicht zulässig ist,
- - die Felgenbremsenbauart nur zweihebelarmige Bremsbügel besitzt, so daß ein defekter Hebelarm auch die zweite Steuerungsmöglichkeit der gleichen Bremse ausschließt.
Nach der 960 064 wird eine Drehgriff-Seilzugvorrichtung
so konzipiert, daß das Griffende des Lenkerrohres zwei
parallel laufende Schraubenschlitze besitzt, wobei im
Lenkerrohr ein Kulissenstein beweglich lagert. Der Kulis
senstein diametral zwei Lagerzapfen mit Laufringen aufnimmt,
welche durch die Schraubenschlitze des Lenkerrohres geführt
werden. Die zugeordnete Drehgriffhülse besitzt zwei ent
gegengerichtet laufende Schraubenschlitze.
Eine Drehgriffbetätigung bewirkt, daß dessen Schrauben
schlitze gegen die Laufringe der Lagerzapfen und somit
gegen den Kulissenstein geführt werden. Der Kulissenstein
ist Zugseilträger und wird axial in Richtung Griffende
verschoben, wobei sich dieser durch die Schraubenschlitz
führung des Lenkerrohres geringfügig verdreht. Das gezogene
Steuerseil kann irgendwelche Bauteile am Fahrzeug betätigen.
Die Vorrichtung läßt mehrere Abwandlungen zu. So kann die
Drehgriffhülse einen bzw. zwei Schraubenschlitze besitzen.
Dementsprechend kann der Kulissenstein mit einem Schräg
schlitz oder mit zwei Lagerzapfen versehen sein. Das Griff
ende des Lenkerrohres kann wiederum einen Längsschlitz
oder zwei parallele Schraubenschlitze besitzen, kann aber
auch ungeschlitzt sein. Ungeschlitzt dann, wenn der Kulis
senstein nicht im Lenkerrohr gleitet, sondern am Griffende
mittels eines zylindrischen Paßstückes gelagert wird.
Derartige Vorrichtungen arbeiten nach ein und demselben
Funktionsprinzip. Einer Drehgriffhülse werden ein oder
zwei parallele Schraubenschlitze zugeordnet. Der bzw. die
Schraubenschlitze stehen mit einen entsprechend gestalteten
Kulissenstein in Wirkverbindung. Eine Drehgriffbewegung
bewirkt, daß der bzw. die Schraubenschlitze den Kulissen
stein axial in Richtung Griffende verschieben.
Ein Nachteil dieser Konstruktionen liegt im wesentlichen
im Konstruktionsaufwand.
Dem Stand der Technik lastet nachteilig an, daß herkömm
lichen Bremsen trotz ausgereifter Bremstechnik sowie
variabler Hand- u. Fußsteuerungsmöglichkeiten nicht best
mögliche Bremsverzögerungen abverlangt werden können.
Der Grund hierfür ist, daß unbewußt beim Betätigen der
Bremsen wertvolle Bremszeit verlorengeht. Verloren deshalb,
weil verschiedene Gliedmaße des Menschen den Bremsvorgang
steuern und biologisch bedingt ein zeitgleiches Betätigen
der Bremsen rein zufällig ist. Hinzu kommt die Angst vor
einem Sturz, der insbesondere durch eine Bremskraftüber
dosierung der Vorderbremse hervorgerufen werden könnte.
Diese meist unbegründete Angst veranlaßt viele Radfahrer,
sich vorwiegend auf die Hinterradbremse zu verlassen. Die
Masseschwerpunkte des Fahrrades lassen aber besonders die
Vorderradbremse die wirksamere Bremse sein.
Dagegen wird die Hinterradbremse unausweichlich höchst
belastet, was schließlich allzuoft zum Blockieren des
Laufrades führt. Die gegenwärtige Handhabung, Bremsen
nur einzeln und nach Belieben zu steuern, bringt neben
unerläßlichen Sicherheitsforderungen auch Nachteile und
sogar Gefahren mit sich.
Nachteile sind:
- - Verzögerungsverlust durch Bremszeitverlust, da anfangs nur eine oder nicht zeitgleich zwei Bremsen wirken,
- - Verzögerungsverlust durch unsachgemäße Bremskraft dosierung, insbesondere der Vorderradbremse,
- - große Belastungen und erhöhter Verschleiß von Bremsbau teilen der Hinterradbremse, der Laufradkonstruktion, besonders der Speichen und des Hinterradreifens.
Gefahren sind:
Besonders Kinder verschätzen sich bei den zu erwartenden Bremswegen. Hinzu kommt die eigenwillige Handhabung der Bremsen, so daß meist die Hinterräder von Fahrrädern, welche mit Rücktritt ausgestattet sind, überdosiert abgebremst werden. Der beliebte Rücktritt überträgt große Bremswirkkräfte. Die vorzugsweise, aber fälschlich alleinige oder unsachgemäße Betätigung der Rücktritt bremse führt zum Rutschen des blockierten Laufrades, was einer optimalen Bremsverzögerung des Fahrrades entgegen steht.
Besonders Kinder verschätzen sich bei den zu erwartenden Bremswegen. Hinzu kommt die eigenwillige Handhabung der Bremsen, so daß meist die Hinterräder von Fahrrädern, welche mit Rücktritt ausgestattet sind, überdosiert abgebremst werden. Der beliebte Rücktritt überträgt große Bremswirkkräfte. Die vorzugsweise, aber fälschlich alleinige oder unsachgemäße Betätigung der Rücktritt bremse führt zum Rutschen des blockierten Laufrades, was einer optimalen Bremsverzögerung des Fahrrades entgegen steht.
Aber auch erwachsene Personen verschätzen sich oft und
reagieren in Schrecksekunden unbedächtig.
In jedem Fall kommt es einerseits zur unzureichenden
Nutzung von mindestens einer Bremse, andererseits all
zuoft zur Bremskraftüberdosierung von mindestens einer
Bremse. Zu große Fehleinschätzungen können im Straßen
verkehr aber auch im Gelände zu Unfällen führen.
Fachbuch: Fahrrad-Technik
1990 Bielefelder Verlagsanstalt KG.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, unter Ausschaltung der im Stand der Technik
angegebenen Nachteile ein wirkungsvolleres Bremssystem
zu schaffen. Die großen Bremswirkkräfte, die mittels der
Fußsteuerung erzeugt werden können, sollen unabhängig
von der Handsteuerung gleichzeitig das Vorder- sowie
Hinterrad abbremsen.
Es ist beabsichtigt, den höheren zumutbaren Bremsbelas
tungen der Vorderradbremse Rechnung zu tragen. Dies
beinhaltet, daß einer möglichen Bremskraftüberdosierung
entgegengewirkt werden soll.
Unter Einbeziehung der Forderung der StVZO §65 sollen
zwei voneinander unabhängige Bremsen bei Bedarf einzeln
als auch gleichzeitig gesteuert werden können.
Beim Ausfall einer Bremse soll die Funktionstüchtigkeit
einer zweiten Bremse gewährleistet werden.
Das Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem
Tretantrieb eines Fahrrades ein Freilaufsystem zugeordnet
wird, welches in beiden Tretrichtungen auch sperrende
Funktionen übernehmen kann, wobei rückwärtstretend das
Drehmoment über einen Bremskörper mit angeordnetem Brems
gestänge, einen Bremskraftverteiler mit integriertem Brems
kraftbegrenzer und schließlich auf zwei besonders geeignete
Doppelbremsen gleichzeitig übertragen wird. Die mitunter
großen Bremskräfte sind mittels eines handverstellbaren
Bremslastschalters über den Bremskraftbegrenzer auch
während der Fahrt begrenzend regelbar. Unabhängig von dieser
Fußsteuerung können die gleichen Bremsen nochmals durch
Handdrehgriffe oder Handbremshebel einzeln und voneinander
unabhängig gesteuert werden.
Diese Elemente bilden ein Bremssystem, welches im wesent
lichen dadurch charakterisiert ist:
a) Der Tretantrieb besitzt ein eigenes Tretlagergehäuse und
stellt somit eine komplette Tretlagerbaueinheit dar, in
welcher ein Freilaufsystem integriert ist, welches ermög
licht, Antriebskräfte, aber auch bedarfsmäßig große Brems
kräfte zu übertragen. Das Freilaufsystem ist in der Weise
dem Tretlager zugeordnet, daß beidseitig ein Freilaufkörper
aufgenommen wird, welche zum Teil aus dem Tretlagergehäuse
hinausragen. Während ein Freilaufkörper als Kettenradträger
ausgebildet wird, ist der zweite als Bremssteuerkörper
gestaltet. Beide Freilaufkörper sind drehbar gelagert.
Zwischen beiden befindet sich ein auf der Tretlagerwelle
beweglich angeordneter Doppel-Steuerkonus. Entsprechend der
Tretrichtung der Tretkurbeln wird der Doppel-Steuerkonus
mit dem Kettenradträger oder dem Bremskörper in Wirkverbin
dung gebracht, wodurch die Antriebskräfte oder auch Brems
kräfte übertragen werden. Wird nicht getreten, bzw. werden
die Tretkurbeln entlastet, geht der Doppel-Steuerkonus in
seine Ausgangsstellung zurück.
In dieser Stellung sind Antriebs- und Steuerkräfte aufge
hoben, wobei das Kettenrad und die Antriebskette durch die
starre Nabe des Antriebsrades bedingt weiter umlaufen,
solange sich das Antriebsrad dreht. Die Freilaufkörper
können außerhalb des Tretlagers auch so gestaltet sein,
daß beispielsweise eine Kettenradgarnitur, eine Riemen
scheibe oder ein Getrieberad aufgenommen werden kann, der
zweite Freilaufkörper ein Bremsgestänge, eine Bowdenzug
aufnahme besitzen bzw. als Nocken oder Kurvenscheiben
träger ausgebildet sein kann. Letzteres beinhaltet, daß
beispielsweise der Stößel eines hydraulischen Bremszylin
ders mit der Steuerfläche des Bremskörpers in Wirkverbin
dung gebracht werden kann.
Im vorliegendem Steuerungsfall werden die Bremskräfte vom
Bremssteuerkörper über ein angeordnetes Bremsgestänge auf
einen Bremskraftverteiler übertragen.
Vorteile dieser Konstruktion sind, daß
mit deren Hilfe Antriebskräfte für die Fortbewegung des
Fahrrades, als auch bedarfsmäßig Steuerkräfte für mehrere
gleichzeitig wirkende Bremsen erzeugt werden können. Die
Konstruktion ist unkompliziert, äußerst robust, wartungs
arm, gegen eindringendes Schmutzwasser abgedichtet und
arbeitet nahezu geräuschlos sowie verschleißarm. Die
ständig mitlaufende Antriebskette stellt hohe Qualitätsan
forderungen an die Antriebskette, das Kettenrad und an das
Kettenritzel, ähnlich dem motorisierter Zweiräder. Besonders
Gelände-Fahrräder profitieren von einer ständig mitlau
fenden Antriebskette, welche für einige Schaltungssysteme
Betätigungsvorteile hervorruft.
Es kann wie folgt leichtgängig geschaltet werden:
- - gleichzeitig hinten wie vorn
- - ohne zu treten, auch nahe dem Stillstand des Fahrzeuges z. B. Bergfahrten
- - schalten und bremsen zur gleichen Zeit.
b) Ein am Fahrzeuglenker angeordneter Bremslastschalter
besitzt ein zweiteiliges Gehäuse, welches ein Tellerrad
getriebe aufnimmt. Das Tellerrad ist mit einem Handdreh
hebel fest verbunden, während das zugeordnete Ritzel über
eine biegsame Welle mit einem Bremskraftbegrenzer in
Wirkverbindung steht.
Eine Handdrehhebelbetätigung bewirkt eine Drehmomentüber
tragung auf das Tellerrad, das Ritzel mit angeordneter
biegsamer Welle und schließlich auf die Gewindespindel
des Bremskraftbegrenzers.
Vorteile dieser Konstruktion sind, daß
- - der Bremslastschalter durch Tellerradrasterungen als Positionsschalter arbeitet,
- - das Tellerradgetriebe Übersetzungsabstufungen zuläßt,
- - verschiedene Montagepositionen am Fahrzeug möglich sind,
- - auch sehr große Steuerwege regelbar sind.
c) Der Bremskraftbegrenzer ist mit dem Bremskraftverteiler
vereint, wobei die Spindelgewindebuchse des Bremskraft
begrenzers mit eingelagerter Gewindespindel vom Verteiler
gehäuse fest aufgenommen wird. Die Gewindespindel ist
über eine biegsame Welle mit dem Bremslastschalter verbun
den. Eine Drehmomentübertragung mittels Bremslastschalter
bewirkt, daß je nach Betätigungsrichtung des Handdreh
hebels die Gewindespindel herein oder heraus gedreht wird,
wodurch der Arbeitsweg eines drehbar gegenüber lagernden
Verteilerhebels begrenzt oder völlig freigegeben werden
kann.
Vorteile dieser Konstruktion sind, daß
- - ein sehr geringer Konstruktionsaufwand benötigt wird,
- - die Einrichtung robust und einfach gestaltet ist.
d) Der Bremskraftverteiler wird mittels Gehäusehalterung am
Fahrzeugrahmen befestigt. Werden die Steuerkräfte vom
Tretantrieb zum Verteilerhebel mittels Bowdenzug über
tragen, so können variable Montagepositionen am Fahrzeug
rahmen gewählt werden. Das Verteilergehäuse nimmt den
Bremskraftbegrenzer, die Bowdenzugaufnahmen oder auch die
Bowdenzugstelleinrichtungen von Vorder- und Hinterradbremse
sowie einen Achskörper auf. Letzterer lagert drehbar einen
dreiarmigen Verteilerhebel, welcher über ein Bremsgestänge
mit dem Bremssteuerkörper des Tretantriebes in Wirkverbin
dung steht.
Eine Rücktrittbewegung des Tretantriebes bewirkt eine Zug
bewegung des Bremsgestänges und damit eine Drehbewegung
des zugeordneten dreiarmigen Verteilerhebels. Während ein
Arm des Verteilerhebels das Bremsgestänge aufgenommen hat,
zieht der zweite Arm die Steuerseile der Vorder- u. Hinter
radbremse gleichzeitig. Der dritte Arm des Verteilerhebels
hat Anschlagsfunktion und nähert sich einer bedarfsmäßig
herein- oder herausgedrehten Gewindespindel des Bremskraft
begrenzers.
Vorteile dieser Konstruktion sind, daß
- - mehrere Bremsen gleichzeitig gebremst werden können,
- - beide Bremsen bremskraftbegrenzend steuerbar sind,
- - beide Bremsen mit gleicher Steuerkraft betrieben werden können, wenn die Zugseilenden auf dem betreffenden Arm des Verteilerhebels nebeneinander angeordnet sind,
- - nur einer Bremse verstärkte Steuerkräfte zugeteilt werden, wenn die Zugseilenden auf dem betreffenden Arm des Verteilerhebels hintereinander angeordnet sind,
- - der Achskörper auch am Fahrzeugrahmen fest angeordnet sein kann,
- - der betreffende Arm des Verteilerhebels anstatt der Zug seile der Bremsen, einen auf Zugkräfte ausgebildeten hydraulischen Bremszylinder steuern kann, wobei auch hier die Bremskraftbegrenzung in gleicher Weise vorge nommen werden kann.
e) Eine vorzugsweise zugeordnete Doppelbremsenbauart ist eine
Felgenbremse, welche zwei dreihebelarmige Bremsbügel
besitzt. Während ein Hebelarm den Bremsklotz aufnimmt, der
zweite eine Bowdenzugstelleinrichtung aufnimmt, wird an
dem dritten Hebelarm eine Zugseilklemme angeordnet. Die
Bremsbügel sind durch eine gemeinsame Bremsbügeldrehachse
miteinander verbunden und werden durch eine Rückstell
feder stets in ihre Ausgangslage bzw. Ruhestellung zurück
gedreht, sobald der Bremsvorgang beendet ist. Die Bremsbü
gel werden mit herkömmlichen Bremsbauteilen bestückt. Die
dreihebelarmige Bremsbügelgestaltung ermöglicht, daß der
Felgenbremse links- und rechtsseitig ein Seilzugabgang
angeordnet werden kann, wodurch beidseitig ein Hebelpaar
mittels Zugseil in Wirkverbindung steht. Während ein
Hebelpaar und damit ein Zugseil der Fußsteuerung zugeord
net wird, wird das zweite Hebelpaar und somit zweite
Zugseil der Handsteuerung zugeordnet.
Ein mittels der Handsteuerung eingeleiteter Bremsvorgang
bewirkt, daß über ein Zugseil ein Hebelpaar der Bremse
betätigt wird, wodurch die Zangenwirkung der betreffenden
Hebelarme mit angeordneten Bremsklötzen ausgelöst wird.
Hierbei werden die Bremsklötze gegen die Laufradfelge
gepreßt, wodurch dieses verzögert wird. Das zweite Hebel
paar der Bremse führt eine analoge, aber passive Bewe
gung aus. Der Aufbau und damit auch die Arbeitsweise
dieser Doppelbremse ist der einer herkömmlichen Seiten
zug-Felgenbremse sehr ähnlich.
Charakteristisch hierbei ist, daß durch die gemeinsame
Bremsbügeldrehachse beide Hebelarmpaare analog arbeiten.
Dies hat ein Bowdenzughüllenspiel zur Folge. Während ein
Hebelpaar belastet wird, ist das zweite und damit auch
dessen Zugseil völlig entspannt. Dementsprechend kann es
erforderlich sein, daß jedem Bowdenzug bzw. dessen Bowden
zughülle eine Vorspann-Ausgleichsfeder zugeordnet wird.
Ein mittels der Fußsteuerung eingeleiteter Bremsvorgang
läßt jeweils ein Hebelpaar der Vorder- und Hinterbremse
gleichzeitig wirken, wobei jeweils das zweite Hebelpaar
nur passiv mitgeht. Die Betätigung beider Hebelarmpaare
einer Bremse ist möglich und dann sinnvoll, wenn die
begrenzten Fußsteuerungskräfte mittels der Handsteuerung
bedarfsmäßig übersteuert werden sollen.
Vorteile dieser Konstruktion sind, daß
- - der Konstruktionsaufwand gering ist, da an den beiden neu gestalteten Bremsbügeln auch herkömmliche Bauteile angeordnet werden können,
- - beim Ausfall einer Steuerung, welches auch die Zerstö rung eines Hebelarmpaares der Bremse sein kann, ist die Funktion der Bremse durch das zweite Hebelarmpaar nach wie vor gewährleistet ist,
- - der links- und rechtsseitig angeordnete Seilzugabgang der Bremse auch zwei voneinander unabhängige Zugseil steuerungen zuläßt.
f) Die Handsteuerung der Bremsen wird mittels Handdrehgriffen
durchgeführt. Die Konstruktion der Handdrehgriffe bein
haltet, daß eine Griffhülse, welche ein zylindrisches
Rohr ist, mittig eine Doppelsteigzahnbuchse fest aufnimmt
und durch einen Lenker-Festgriff ummantelt wird. Die
Enden der Griffhülse besitzen Montagelöcher und nehmen
jeweils eine weitere Steigzahnbuchse auf. Während zur
Lenkermitte hin, die angeordnete Steigzahnbuchse mit dem
Lenker durch einen Gewindestift fest positioniert wird,
ist die nach außen zugeordnete Steigzahnbuchse axial
beweglich gelagert und wird durch zwei um 180 Grad
versetzte Gewindestifte, welche in ebenfalls um 180 Grad
versetzte Führungsschlitze des Lenkerrohres greifen,
geführt.
Die bewegliche Steigzahnbuchse besitzt in ihrer Stirn
fläche eine durchbrochene Bohrung, welche den Nippel und
damit das Zugseilende der Bremse aufnimmt. Ein Verschluß
stopfen, welcher in die Aushöhlung der beweglichen Steig
zahnbuchse geklemmt wird, schließt und dichtet das Griff
ende ab. Die Montagelöcher in der Griffhülse liegen in
geeigneter Position den Gewindestiften der Steigzahnbuchsen
gegenüber und dienen der Werkzeugführung. Die Montage
löcher können durch den Lenker-Festgriff wieder abgedeckt
werden. Der Montage des Drehgriffes ist es hilfreich, daß
das durch den Lenker geschobene Zugseil der Bremse zuerst
der beweglichen Steigzahnbuchse zugeführt, dann der kom
plette Drehgriff auf das Lenkerrohr geschoben, mit den
entsprechenden Gewindestiften gesichert und schließlich
der Lenker-Festgriff aufgezogen wird.
Wird der Handdrehgriff betätigt, das heißt, um seine Längs
achse verdreht, so muß die fest zugeordnete Doppelsteig
zahnbuchse der Drehbewegung des Griffes folgen. Die Doppel
steigzahnbuchse besitzt beidseitig zwei Steigzähne,
welches nockenartige Gebilde sind. Diese stehen wiederum
mit je zwei Steigzähnen der axial beweglichen, als auch
der auf dem Lenker fest positionierten Steigzahnbuchse in
Wirkverbindung. Die Steigzähne stoßen sich in axialer
Richtung einander ab, wobei nur die bewegliche, außen
lagernde Steigzahnbuchse eine axiale Gleitbewegung durch
führt. Hierbei wird durch zwei Gewindestifte ein Verdrehen
der beweglichen Steigzahnbuchse verhindert, wobei die
Gewindestifte durch die Steigzahnbuchse hindurch und in
die Führungsschlitze des Lenkerrohres greifen. Diese
Stift-Schlitzverbindung haltert auch dann den Drehgriff
am Lenker, wenn das Zugseil reißt. Das von der Buchse auf
genommene und mittransportierte Zugseil steuert die Bremse
entsprechend der Drehgriffbetätigung. Beim Nachlassen der
Handsteuerkraft wirkt die Rückstellfeder der Bremse auf das
selbsttätige Zurückdrehen des Handdrehgriffes.
Vorteile dieser Konstruktion sind, daß
- - diese robust und unkompliziert ist,
- - ein zugeordnetes Zugseil nicht fortwährend auf Biegung beansprucht wird,
- - durch die Gleitflächen der Steigzähne auch größere Steuerkräfte reibungsarm übertragen werden können,
- - der Konstruktionswinkel der angeordneten Steigzähne klein gehalten werden kann, wodurch größere Steuerkräfte bei erforderlich kleiner Handkraft übertragbar sind.
Erzielbare Vorteile des Bremssystems sind, daß
durch die Fußsteuerung ein gleichzeitiges Abbremsen der
Laufräder möglich ist, wodurch die Bremsverzögerung des
Fahrrades bedeutend verbessert wird. Der zugeordnete Brems
kraftverteiler gewährleistet eine optimalere Bremskraft
verteilung auf beide Laufräder, wobei dem vorderen Lauf
rad physikalisch bedingt größere Bremswirkkräfte zuge
teilt werden können. Die Betriebssicherheit des Fahrrades
wird des weiteren durch einen Bremskraftbegrenzer erhöht.
Dieser ermöglicht, sich den Haftreibungsbedingungen der
Laufräder besser anzupassen und besonders das Blockieren
derselben in Schrecksekunden weitgehend einzuschränken.
Die Bremsdrehgriffe gestatten eine gute Steuerkraftüber
tragung auf die Bremsen und geben die Möglichkeit, den
Lenker stets mit festumschlossenen Händen zu führen. Ein
situationsbedingtes Einklemmen der Finger, wie es Hand
bremshebel mit sich bringen, ist nicht möglich.
Das Bremssystem findet Verwendung für:
- - Fahrräder mit hohen Sicherheitsforderungen z. B. Kinder fahrräder, Fahrräder für Behinderte
- - Fahrräder mit speziellen Antriebs- ,Verzögerungs- und Führungsansprüchen z. B. BMX-Ausführungen,
- - Fahrräder mit hohem Verzögerungsbedarf z. B. Tandem- Fahrräder, Rikscha-Fahrzeuge, Transport-Fahrräder.
Die Erfindung wird nachstehend anhand beiliegender
Zeichnungen erläutert und dargestellt mit:
Fig. 1 Front-Steuer-Antriebssystem, in welchem ein
Doppelkegel-Freilaufsystem integriert ist.
Fig. 2 Bremslastschalter mit Anschluß an eine
biegsame Welle.
Fig. 3 Bremskraftverteiler, welcher mit einem Brems
kraftbegrenzer vereint und am Fahrradrahmen
angeordnet ist.
Fig. 4 Fahrradlenker, welcher Handdrehgriffe mit den
Merkmalen der Fig. 5, aber auch herkömmliche
Handbremshebel aufnehmen kann.
Fig. 5 Handdrehgriff für lenkergesteuerte Fahrzeuge,
welcher Drehmomente auf ein Steuerseil überträgt.
Darstellung - im zerteilten Zustand gezeichnet.
Fig. 6 Funktionsschema des Bremssystems, welchem zwei
gleiche Doppel-Seitenzug-Felgenbremsen (69) und
(70), ein Front-Steuer-Antriebssystem mit den
Merkmalen der Fig. 1, ein Bremskraftverteiler
(72) mit vereinten Bremskraftbegrenzer (73) ent
sprechend den Merkmalen der Fig. 3, zeichne
risch zugeordnet sind.
Zeichnerisch nicht mit dargestellt ist die Zu gehörigkeit der Handdrehgriffe Fig. 5 an die Bowdenzüge (86) und (92).
Zeichnerisch nicht mit dargestellt ist die Zu gehörigkeit der Handdrehgriffe Fig. 5 an die Bowdenzüge (86) und (92).
Fig. 1 stellt ein Front-Steuer-Antriebssystem für durch
Muskelkraft angetriebene Fahrräder in der Bauweise dar,
daß ein am Fahrzeugrahmen fest angeordnetes zylindrisches
Tretlageraufnahmegehäuse (1) die Tretlagerbaueinheit,
welches ein eigenes zylindrisches Lagergehäuse (2) besitzt,
aufnimmt. Das Lagergehäuse (2) wird durch einen Gewindesiche
rungsring (3) fest angeordnet und nimmt beidseitig je
eine Lagerschale (4) mit Konuskugellager (5), einen Frei
laufkörper (6) bzw. einen Freilaufkörper (7) mit je einem
Konuskugellager (8) auf. Durch das beidseitige Zuordnen
von je einem Stellkonus (9), welcher jeweils durch ein
Gewinde (10) der Tretlagerwelle (11) zugestellt und durch
Nasenscheibe (12) und Kontermutter (13) justiert wird,
werden die Freilaufkörper (6) u. (7) drehbar gelagert. Der
Tretlagerwelle (11) sind an ihren Enden Tretkurbeln (14)
mit Pedale und mittig ein Flachgewinde (15), welches einen
Doppel-Steuerkonus (16) mit fest positionierter Friktions
feder (17) aufnimmt, zugeordnet.
Die Antriebs- und Steuerfunktion dieses Tretantriebes ist
dadurch charakterisiert, daß die fest angeordnete Frik
tionsfeder (17) des Doppel-Steuerkonus (16) Reibkontakt
mit dem Lagergehäuse (2) hat und somit den Doppel-Steuer
konus (16) am freien Drehen hindert. Wird bedarfsmäßig
vorwärts getreten, so dreht sich das auf der Tretlager
welle (11) angeordnete Flachgewinde (15) aus dem Doppel-
Steuerkonus (16) heraus. Dieser bewegt sich axial in Rich
tung Freilaufkörper (7), welcher als Kettenradträger
gestaltet ist. Die kegligen, aufgerauhten Flächen beider
Körper werden einander gepreßt, so daß beide der Drehrich
tung der Tretlagerwelle (11) folgen. Die Drehmomente werden
somit vom gesperrten Freilaufkörper (7), an welchem das
Kettenrad angeordnet ist, mittels Kette auf das Ritzel
einer starren Antriebsnabe übertragen. Die Antriebskette
läuft somit ständig um, solange sich das Laufrad dreht.
Werden die Tretkurbeln (14) nicht betätigt, so findet
durch die mitlaufende Antriebskette eine Relativbewegung
des Doppel-Steuerkonus (16) statt, welche ein leichtes
Lösen des Doppel-Steuerkonus (16) vom Freilaufkörper (7)
zur Folge hat. Hierbei schraubt sich der Doppel-Steuer
konus (16) in Richtung Mitte des Flachgewindes (15). Sobald
der Flächenkontakt abgerissen ist, hält die angeordnete
Friktionsfeder (17) den Doppel-Steuerkonus (16) in Ruhe
stellung, wobei der ausgekuppelte Kettenradträger bzw.
Freilaufkörper (7) nach wie vor der ständig umlaufenden
Antriebskette folgen muß.
Werden die Tretkurbeln (14) bedarfsmäßig rückwärts betä
tigt, so findet zwischen dem Doppel-Steuerkonus (16) und
dem Freilaufkörper (6), welcher als Bremssteuerkörper
gestaltet ist, eine analoge Arbeitsweise statt. Der ge
sperrte Freilaufkörper (6) mit angeordneter Bremsgestänge
halterung (18) folgt der rückwärtigen Drehbewegung der
Tretlagerwelle (11). Die zurückgelegte Stellgröße wird
über ein Bremsgestänge auf die Bremse oder vorteilhaft
auf einen vorgeschalteten Bremskraftverteiler übertragen.
Wird nicht mehr gebremst, so leitet die entlastete, auto
matisch um wenige Millimeter vorwärts bewegte Tretlager
welle (11) ebenfalls die Relativbewegung des Doppel-Steu
erkonus (16) ein. Sobald der Kräftefluß und damit auch
der Reibflächenkontakt zwischen dem Doppelsteuerkonus (16)
und Freilaufkörper (6) unterbrochen ist, zieht das Brems
gestänge mittels Vorspannfeder (hier nicht mit gezeichnet)
den Freilaufkörper (6) in seine Ausgangslage zurück.
Fig. 2 stellt einen Bremslastschalter dar, dessen zwei
teiliges Gehäuse (25) mittels Gewindeschrauben (26) zusam
mengefügt wird. Das Gehäuse (25) lagert eine Welle (27)
mit fest angeordnetem Tellerrad (28), welches mit einer
Rastenfeder (29) und einem Ritzel (30) in Wirkverbindung
steht. Ein Ende der Welle (27) besitzt eine Profilaus
höhlung sowie eine sich anschließende Gewindebohrung. Die
Profilaushöhlung nimmt den Mitnehmerzapfen (31) des Hand
drehhebels (32) auf, welcher durch eine Gewindeschraube
(33) fest positioniert wird. Das Ritzel (30) besitzt
einen Wellenansatz (34), welcher in einer dem Gehäuse (25)
zugeordneten Gewindebundbuchse (35) drehbar lagert. Die
Profilaushöhlung des Wellenansatzes (34) nimmt das Kupp
lungsstück (36) der biegsamen Welle (37) auf, wobei die
Hülle der biegsamen Welle mittels Gewindeüberwurfmutter
(38) der Gewindebundbuchse (35) fest zugeordnet wird. Die
Montageschelle (39) wird durch zwei Gewindeschrauben mit
dem Gehäuse (25) verbunden.
Die Funktion der Lösung ist dadurch charakterisiert, daß
der Handdrehhebel (32) zwei Betätigungsrichtungen zuläßt.
Eine Betätigung des Handdrehhebels (32) bewirkt, daß das
zugeordnete Tellerrad (28) ebenfalls eine Drehbewegung
ausführt, welche auf ein Ritzel (30) mit Wellenansatz (34)
übertragen wird. Ein selbsttätiges Verstellen des Hand
drehhebels (32) wird durch eine am Gehäuses (25) fest ange
ordnete Rastenfeder (29) verhindert, indem diese automa
tisch in die Rasten der Stirnfläche des Tellerrades (28)
greift, wodurch das Tellerrad mit ausreichendem Wider
stand blockiert wird. Der Wellenansatz (34) besitzt eine
Profilaushöhlung, in welche das Kupplungsstück (36) der
biegsamen Welle (37) einrastet. Die angekuppelte Welle über
trägt das Drehmoment in Richtung Bremskraftbegrenzer. Eine
Drehrichtungsänderung des Handdrehhebels (32) hat auch
eine Drehrichtungsänderung des Tellerradgetriebes und so
mit der biegsamen Welle (32) zur Folge. Die Getrieberad
übersetzung entspricht den weiteren Zuordnungsbedingungen.
Fig. 3 zeigt einen am Fahrzeugrahmen (40) angeordneten
Bremskraftverteiler, dessen Verteilergehäuse (41) den
Bowdenzug der Vorderradbremse (42), der Hinterradbremse
(43), einen fest angeordneten Achskörper (44) sowie einen
Bremskraftbegrenzer aufnimmt. Der Bremskraftbegrenzer
besitzt eine Spindelgewindebuchse (45) mit eingedrehter
Gewindespindel (46), welche dem Verteilergehäuse (41) fest
zugeordnet ist. Die Gewindespindel (46) ist mit einer
Profilaushöhlung versehen, in welche das Kupplungsstück
der biegsamen Welle (37) einrastet. Die Hülle der bieg
samen Welle wird mittels Gewindeüberwurfmutter (47) der
Spindelgewindebuchse (45) fest zugeordnet. Der Verteiler
hebel (48) besitzt drei Hebelarme und ist auf einem Achs
körper (44) drehbar gelagert. Ein Hebelarm dient als An
schlag und ist gegenüber der Gewindespindel (46) positio
niert. Der zweite Hebelarm nimmt die Zugseile der Bowden
züge (42) u. (43) auf, wobei der außen angeordnete Bowden
zug (42) der Vorderbremse zugeordnet wird. Ein dritter
Hebelarm lagert das Bremsgestänge (49), auf welchem eine
Vorspannfeder (50), eine Gewindestellmutter (51) angeord
net ist und dasselbe über eine Bremsgestängehalterung (18)
mit dem Freilaufkörper (6) des Tretantriebes in Wirkver
bindung steht.
Die Funktion beinhaltet, daß durch Rückwärtstreten der
Tretkurbeln (14) der integrierte Freilaufkörper (6) des
Tretantriebes gesperrt wird und das erzeugte Drehmoment
über die angeordnete Bremsgestängehalterung (18), das
Bremsgestänge (49), den Verteilerhebel (48), die Zugseile
der Bowdenzüge (42) u. (43) und schließlich auf die nicht
mitgezeichneten Bremsen übertragen wird. Die Zugkräfte des
Bremsgestänges (49) werden auf einen Hebelarm des Vertei
lerhebels (48) übertragen, wodurch dieser auf den Achs
körper (44) verdreht wird. Ein weiterer synchron mitgedreh
ter Hebelarm hat die angeordneten Zugseile der Bowdenzüge
(42) u. (43) mit sich gezogen.
Das auf dem Hebelarm außen angeordnete Zugseil legt einen
größeren Stellweg zurück, so daß der Vorderbremse größere
Bremswirkkräfte zugeteilt werden. Der dritte synchron mit
gedrehte Hebelarm wirkt als Anschlag und kann die Drehbe
wegung des Verteilerhebels (48) begrenzen, indem dieser
an eine herausgedrehte Gewindespindel (46) des Bremskraft
begrenzers anschlägt. Eine Begrenzung wird erreicht, indem
ein betätigter Bremslastschalter entsprechend Fig. 2
ein Drehmoment über eine biegsame Welle (37) auf die ange
kuppelte Gewindespindel (46) überträgt. Entsprechend der
gewünschten Handdrehhebelposition des Bremslastschalters
Fig. 2 begrenzt die herein- oder auch herausgedrehte
Gewindespindel (46) den Arbeitsweg des dreiarmigen Vertei
lerhebels (48) und somit auch die mögliche Kräfteübertra
gung auf zugeordnete Bremsen. Durch das Zusammendrücken
der Vorspannfeder (50) wird eine feinfühlige Bremskraft
übertragung, eine Rückstellbewegung des integrierten Frei
laufkörper (6) des Tretantriebes sowie eine dämpfende
Drehrichtungsbegrenzung des rückwärts betätigten Tretan
triebes erreicht.
Fig. 4 zeigt einen Fahrzeuglenker, welcher an seinen
Lenkerrohrenden je einen Handdrehgriff entsprechend der
Fig. 5 aufnehmen kann. Den Lenkerrohrenden sind je zwei
um 180 Grad versetzte Führungsschlitze (52) und zur Lenker
mitte hin je eine Gewindebohrung (53), einerseits eine
Bowdenzugaufnahme (54) für die Steuerung einer Vorderrad
bremse, andererseits eine Bowdenzugaufnahme (55) für die
Steuerung einer Hinterradbremse zugeordnet.
Anstelle der Bowdenzugaufnahmen können auch Bowdenzugstell
einrichtungen angeordnet sein. Die Konstruktionsmaße des
Lenkers gestatten, anstatt der Handdrehgriffe entsprechend
Fig. 5, auch herkömmliche Handbremshebel anzuordnen.
Fig. 5 zeigt einen Handdrehgriff, dessen Lenker-Festgriff
(56) eine Griffhülse (57) ummantelt. Die Griffhülse (57)
nimmt mittig eine Doppelsteigzahnbuchse (58) fest auf und
besitzt zur Lenkermitte hin eine Montagebohrung (59), zum
Griffende hin zwei um 180 Grad versetzte Montagebohrungen
(60) u. (61). Die Doppelsteigzahnbuchse (58) besitzt beid
seitig zwei diametral angeordnete Steigzähne, welche wieder
um mit den Steigzähnen von jeweils einer weiteren zugeord
neten Steigzahnbuchse in Wirkverbindung stehen. Während
zur Lenkermitte hin betreffende Steigzahnbuchse (62) mit
tels Gewindestift (63) fest dem Lenkerrohr mit Gewindeboh
rung (55) zugeordnet wird, wird zum Griffende hin eine
Steigzahnbuchse (64), welche an ihrer Stirnfläche eine
durchbrochene Bohrung besitzt und dieselbe das Zugseil (65)
einer Bremse aufnimmt, axial beweglich gelagert. Deswei
teren sind der Steigzahnbuchse (64) zwei um 180 Grad ver
setzte Gewindebohrungen zugeordnet. Die Gewindebohrungen
nehmen je einen Gewindestift (66) u. (67) auf, wobei die
Enden der Gewindestifte in die ebenfalls um 180 Grad ver
setzten Führungsschlitze (52) des Lenkers greifen. Ein
Verschlußstopfen (68) wird in die Aushöhlung der Steigzahn
buchse (64) geklemmt, wodurch die Mechanik vor Schmutz
geschützt wird.
Die Funktion ist dadurch charakterisiert, daß beim Betä
tigen des Drehgriffes nur die fest zugeordnete Doppelsteig
zahnbuchse (58) eine Drehbewegung ausführen kann. Alle
drei Steigzahnbuchsen (58, 62, u. 64) stehen mittels ange
ordneter Steigzahnpaare, welche nockenartige Gebilde sind,
miteinander in Wirkverbindung. Durch die Drehbewegung der
Griffhülse (57) und damit auch der Doppelsteigzahnbuchse
(58) stoßen sich die beidseitig angeordneten Steigzahn
paare der Doppelsteigzahnbuchse (58) von denen der jeweils
zugeordneten Steigzahnbuchse (62) u. (64) ab. Die axial
bewegliche Steigzahnmitnehmerbuchse (64) gibt der Schub
bewegung der Steigzähne nach und gleitet in Richtung Griff
ende.
Die Gewindestifte (66) u. (67) gleiten hierbei in die
Führungsschlitzen (52), wodurch ein Verdrehen der Buchse
verhindert und letztlich der Drehgriff am Ende des Stell
weges positioniert gehaltert wird. Während die Hülle des
Bowdenzuges in der Bowdenzugaufnahme des Lenkers Fig. 4
ihr festes Widerlager findet, betätigt das von der Steig
zahnmitnehmerbuchse (64) mitgezogene Steuerseil (65) die
Hebeleinrichtung einer Bremse, wodurch diese Verzögerungs
arbeit leistet. Beim Nachlassen der Handdrehkräfte wirkt
die Rückstellfeder der Bremse auch auf das leichtgängige
und somit automatische Zurückdrehen des Handdrehgriffes
in seine Ausgangsstellung.
Fig. 6 zeigt ein Funktionsschema einer Doppelseilzug-
Steuerung mit zwei gleichen Doppelseitenzug-Felgenbremsen.
Die Doppelseitenzug-Felgenbremsen (69) u. (70) besitzen
zwei dreihebelarmige Bremsbügel (74) u. (75), welche durch
eine gemeinsame Bremsbügeldrehachse (76) miteinander dreh
bar verbunden sind. Die Rückstellfeder (77) hält die Brems
bügel in ihre Ausgangs- bzw. Ruhestellung. Während ein
Hebelarm des Bremsbügels (74) einen Bremsklotz (78) fest
aufnimmt, wird dem zweiten Hebelarm des gleichen Bremsbü
gels eine Bowdenzugstelleinrichtung (79) herkömmlicher
Bauweisen zugeordnet. Der dritte Hebelarm nimmt eine Zug
seilklemme (80) bekannter Bauweisen auf. Der Bremsbügel
(75) ist entsprechend analog dem Bremsbügel (74) gestaltet
und steht mit demselben durch ein Zugseil (84) der Hand
steuerung sowie durch ein Zugseil (85) der Fußsteuerung
in Wirkverbindung. Der Bowdenzug (86) besitzt eine Vor
spann-Ausgleichsfeder (87) und wird der Handsteuerung,
welche eine Handdrehgriffvorrichtung entsprechend Fig. 5,
aber auch eine herkömmliche Handbremshebelvorrichtung sein
kann, zugeführt. Der Bowdenzug (43) besitzt ebenfalls
eine Vorspann-Ausgleichsfeder (88) und wird der Fußsteue
rung, das heißt einem mit dem Tretantrieb (71) verbunde
nen Bremskraftverteiler (72), welcher mit einem Bremskraft
begrenzer (73) vereint ist, zugeordnet.
Das Zugseilende (89) des Bowdenzuges (43) wird dem Hebel
arm (90) eines dreiarmigen Verteilerhebels (48) zugeführt.
Unmittelbar hinter dem Seilzugende (89) ist das Seilzug
ende (91) der Bremse (70) angeordnet. Der zweiten Bremse
(70) ist für die Handsteuerung ein Bowdenzug (92) mit
Vorspann-Ausgleichsfeder (93) und für die Fußsteuerung ein
Bowdenzug (42) mit Vorspann-Ausgleichsfeder (94) zugeord
net. Die Anordnung der Hand- u. Fußsteuerungsbowdenzüge
der Bremsen (69) u. (70) sowie der Aufbau und die Arbeits
weise derselben sind einander analog.
Das Funktionsschema beinhaltet, daß zwei am Fahrzeuglenker
Fig. 4 angeordnete Handdrehgriffe Fig. 5, welche nicht
mitgezeichnet sind, über die Bowdenzüge (86) u. (92) die
Handsteuerung der Bremsen (69) u. (70) übernehmen können.
Beim Betätigen eines Handdrehgriffes Fig. 5 wird beispiels
weise die Bremse (69) wirksam. Hierbei bedingt die ge
meinsame Bremsbügeldrehachse (76), daß die Hebelarme bei
der Seilzugabgänge sowie die Hebelarme mit angeordneten
Bremsklötzen (78) u. (81) scherenartig aufeinander zugehen,
wodurch der Bremsvorgang eingeleitet wird. Während der
Handsteuerung ist der Bowdenzug (43) der Fußsteuerung
völlig entlastet. Das entstandene Bowdenzugspiel wurde
von der sich entspannenden Vorspann-Ausgleichsfeder (88)
ausgeglichen. Wird durch Zurückdrehen des Handdrehgriffes
der Bremsvorgang beendet, so drückt die Rückstellfeder
(77) die Bremsbügel (74) u. (75) in ihre Ausgangslage zu
rück, wobei die Vorspann-Ausgleichsfeder (88) wieder opti
mal zusammengedrückt wird. Das Laufrad kann wieder frei
drehen.
Die Fußsteuerung betätigt gleichzeitig die Bremsen (69) u.
(70), wobei ein Tretantrieb (71) mit den Merkmalen der
Fig. 1 durch Rückwärtstreten der Tretkurbeln, die zu steu
ernden Kräfte über ein Bremsgestänge (49), einen Brems
kraftverteiler (72) mit den Merkmalen der Fig. 3 über
den Bowdenzug (43) auf die Bremse (69) und gleichzeitig
über den Bowdenzug (42) auf die Bremse (70) überträgt.
Hierbei legt das außen auf dem Hebelarm (90) des drei
armigen Verteilerhebels (48) angeordnete Zugseil (91)
gegenüber dem Zugseil (89) einen größeren Stellweg zurück,
so daß die zugeordnete Bremse (70) auch größere Brems
kräfte auf die Felge eines Laufrades übertragen kann. Vor
teilhaft wird die Bremse (70) als Vorderradbremse einge
setzt, da physikalisch bedingt, das vordere Laufrad von
Zweiradfahrzeugen größere Bremswirkkräfte aufnehmen kann.
Auf die Fußsteuerung der Bremsen (69) u. (70) kann noch
mals Einfluß genommen werden, indem ein dem Bremskraftver
teiler (72) zugeordneter Bremskraftbegrenzer (73) die
Drehbewegung des dreiarmigen Verteilerhebels (48) begrenzt.
Die gewünschten Stellkräfte werden hierbei von einem nicht
mitgezeichneten Bremslastschalter Fig. 2 über eine bieg
same Welle (37) auf eine herein- oder herausgedrehte
Gewindespindel (46) übertragen. Der Arbeitsradius des Ver
teilerhebels (48) kann durch einen anschlagenden Hebelarm
des Verteilerhebels an die Gewindespindel (46) begrenzt
sein, so daß auch die Zugseile (89) u. (91) nur einen Teil
der Fußsteuerungskräfte auf die Bremsen (69) u. (70) über
tragen. Die Vorspannfeder (50) wird beim Bremsvorgang
stets zusammengedrückt, was eine weiche Bremsbetätigung
zur Folge hat. Durch häufig wechselnde Fahrbahnbedingungen,
z. B. im Gelände, kann eine übersteuerte Bremskraftbegren
zung vorliegen, welche keine optimale Verzögerungswerte
des Fahrzeuges zuläßt. Jedoch kann bei Bedarf, ohne Unter
brechung des Bremsvorganges, die Steuerkraft auf die Brem
sen erhöht werden. Mittels der Handdrehgriffe Fig. 5 und
sehr geringen Handsteuerungskräften werden recht wirkungs
voll zusätzliche Steuerkräfte auf zumindest eine Bremse
übertragen. Durch die zusätzliche feinfühlige Handsteue
rung werden dosiert Bremskräfte übertragen, welche die
Laufräder bis an ihre Rutschgrenze abbremsen. Ein situa
tionsbedingtes Nachsteuern der Bremsen erfolgt gewohnheits
gemäß nahezu automatisch, so daß jeder Bremsvorgang ver
besserte Verzögerungswerte des Fahrzeuges bei geringster
Blockierneigung der Laufräder mit sich bringen kann.
Verwendete Bezugszeichen
1 Tretlageraufnahmegehäuse
2 Lagergehäuse
3 Gewindesicherungsring
4 Lagerschale
5 Konuskugellager
6 Freilaufkörper
7 Freilaufkörper
8 Konuskugellager
9 Stellkonus
10 Gewinde
11 Tretlagerwelle
12 Nasenscheibe
13 Kontermutter
14 Tretkurbel
15 Flachgewinde
16 Doppel-Steuerkonus
17 Friktionsfeder
18 Bremsgestängehalterung
19 Dichtungsaufnahme am Freilaufkörper
20 Kettenradgarnitur
21 Gewindering
22 Sicherungsring
23 Dichtungsaufnahme am Kontermutterkörper
24 Senkbohrung für eine Werkzeugaufnahme
25 Gehäuse
26 Gewindeschrauben
27 Welle
28 Tellerrad mit Rasterungen
29 Rastenfeder
30 Ritzel
31 Mitnehmerzapfen
32 Handdrehhebel
33 Gewindeschraube
34 Wellenansatz des Ritzels
35 Gewindebuchse
36 Kupplungsstück
37 biegsame Welle
38 Gewindeüberwurfmutter
39 Montageschelle
40 Fahrzeugrahmen
41 Verteilergehäuse
42 Bowdenzug der Vorderradbremse
43 Bowdenzug der Hinterradbremse
44 Achskörper
45 Spindelgewindebuchse
46 Gewindespindel
47 Gewindeüberwurfmutter
48 dreiarmiger Verteilerhebel
49 Bremsgestänge
50 Vorspannfeder
51 Gewindezustellmutter
52 Führungsschlitze
53 Gewindebohrungen
54 Bowdenzugaufnahme für eine Vorderradbremse
55 Bowdenzugaufnahme für eine Hinterradbremse
56 Lenker-Festgriff
57 Griffhülse
58 Doppel-Steigzahnbuchse
59 Montagebohrung
60 Montagebohrung
61 Montagebohrung
62 Steigzahnbuchse
63 Gewindestift
64 Steigzahnmitnehmerbuchse
65 Zugseilende einer Bremse
66 Gewindestift
67 Gewindestift
68 Verschlußstopfen
69 Doppel-Seitenzug-Felgenbremse/als Vorderradbremse
70 Doppel-Seitenzug-Felgenbremse/als Hinterradbremse
71 Tretantriebssystem entsprechend Fig. 1
72 Bremskraftverteiler entsprechend Fig. 3
73 Bremskraftbegrenzer
74 Bremsbügel mit drei Hebelarmen
75 Bremsbügel mit drei Hebelarmen
76 Bremsbügeldrehachse
77 Rückstellfeder
78 Bremsklotz
79 Bowdenzugstelleinrichtung
80 Seilzugklemme
81 Bremsklotz
82 Bowdenzugstelleinrichtung
83 Seilzugklemme
84 Zugseil für die Handsteuerung
85 Zugseil für die Fußsteuerung
86 Bowdenzug der Handsteuerung
87 Vorspann-Ausgleichsfeder
88 Vorspann-Ausgleichsfeder
89 Zugseilende von Bremse (69)/Fußsteuerung
90 Hebelarm eines dreiarmigen Verteilerhebels (48)
91 Zugseilende von Bremse (70)/Fußsteuerung
92 Bowdenzug der Handsteuerung
93 Vorspann-Ausgleichsfeder
2 Lagergehäuse
3 Gewindesicherungsring
4 Lagerschale
5 Konuskugellager
6 Freilaufkörper
7 Freilaufkörper
8 Konuskugellager
9 Stellkonus
10 Gewinde
11 Tretlagerwelle
12 Nasenscheibe
13 Kontermutter
14 Tretkurbel
15 Flachgewinde
16 Doppel-Steuerkonus
17 Friktionsfeder
18 Bremsgestängehalterung
19 Dichtungsaufnahme am Freilaufkörper
20 Kettenradgarnitur
21 Gewindering
22 Sicherungsring
23 Dichtungsaufnahme am Kontermutterkörper
24 Senkbohrung für eine Werkzeugaufnahme
25 Gehäuse
26 Gewindeschrauben
27 Welle
28 Tellerrad mit Rasterungen
29 Rastenfeder
30 Ritzel
31 Mitnehmerzapfen
32 Handdrehhebel
33 Gewindeschraube
34 Wellenansatz des Ritzels
35 Gewindebuchse
36 Kupplungsstück
37 biegsame Welle
38 Gewindeüberwurfmutter
39 Montageschelle
40 Fahrzeugrahmen
41 Verteilergehäuse
42 Bowdenzug der Vorderradbremse
43 Bowdenzug der Hinterradbremse
44 Achskörper
45 Spindelgewindebuchse
46 Gewindespindel
47 Gewindeüberwurfmutter
48 dreiarmiger Verteilerhebel
49 Bremsgestänge
50 Vorspannfeder
51 Gewindezustellmutter
52 Führungsschlitze
53 Gewindebohrungen
54 Bowdenzugaufnahme für eine Vorderradbremse
55 Bowdenzugaufnahme für eine Hinterradbremse
56 Lenker-Festgriff
57 Griffhülse
58 Doppel-Steigzahnbuchse
59 Montagebohrung
60 Montagebohrung
61 Montagebohrung
62 Steigzahnbuchse
63 Gewindestift
64 Steigzahnmitnehmerbuchse
65 Zugseilende einer Bremse
66 Gewindestift
67 Gewindestift
68 Verschlußstopfen
69 Doppel-Seitenzug-Felgenbremse/als Vorderradbremse
70 Doppel-Seitenzug-Felgenbremse/als Hinterradbremse
71 Tretantriebssystem entsprechend Fig. 1
72 Bremskraftverteiler entsprechend Fig. 3
73 Bremskraftbegrenzer
74 Bremsbügel mit drei Hebelarmen
75 Bremsbügel mit drei Hebelarmen
76 Bremsbügeldrehachse
77 Rückstellfeder
78 Bremsklotz
79 Bowdenzugstelleinrichtung
80 Seilzugklemme
81 Bremsklotz
82 Bowdenzugstelleinrichtung
83 Seilzugklemme
84 Zugseil für die Handsteuerung
85 Zugseil für die Fußsteuerung
86 Bowdenzug der Handsteuerung
87 Vorspann-Ausgleichsfeder
88 Vorspann-Ausgleichsfeder
89 Zugseilende von Bremse (69)/Fußsteuerung
90 Hebelarm eines dreiarmigen Verteilerhebels (48)
91 Zugseilende von Bremse (70)/Fußsteuerung
92 Bowdenzug der Handsteuerung
93 Vorspann-Ausgleichsfeder
Claims (1)
- Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder,
- 1. von einem Tretantrieb aus anzusteuernden Bremskraftvertei
lervorrichtung zur gleichzeitigen Betätigung der Bremsen
am Vorder- u. Hinterrad, bei der die die Bremsen beein
flussenden Mittel mit einer gegen die Fahrtrichtung
sperrenden Freilaufeinrichtung gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß - - im Tretantrieb Fig. 1 eine Freilaufeinrichtung integriert ist, dessen Doppel-Steuerkonus (16) über ein Flachgewinde (15), mit einem Freilaufkörper (7) oder mit einem Freilauf körper (6) in Wirkverbindung gebracht werden kann,
- 2. die Bremskraftverteilervorrichtung mit einem Brems
kraftbegrenzer in einer Baueinheit vereint ist und zur
Bremskraftbegrenzung der Betätigungsweg des Bremskraftver
teilers durch einen handverstellbaren Anschlag begrenzt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - - ein Bremslastschalter Fig. 2 mittels einer biegsamen Welle (37) über eine Gewindespindel (46) den Arbeitsweg des Verteilerhebels (48) begrenzen kann,
- 3. der Bremskraftverteiler kann der Vorderradbremse
gegenüber der Hinterradbremse größere Wirkkräfte zuteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß - - auf einem Hebelarm eines dreiarmigen Verteilerhebel (48) die Steuerseile beider Bremsen nebeneinander, aber auch hebelverändert hintereinander angeordnet sein können,
- 4. die Vorder- als auch Hinterradbremse Einrichtungen auf weisen, die jeweils eine zusätzliche Ansteuerung durch Handbetätigungseinrichtungen erlauben, dadurch gekennzeichnet, daß eine in Fig. 6 einbezogene Felgenbremsen-Bauart (69) zwei dreihebelarmige Bremsbügel (74) u. (75) besitzt, welche eine gemeinsame Bremsbügeldrehachse (76), sowie eine gemeinsame Rückstellfeder (77) haben und jedem Bremsbügel ein Bremsklotz, eine Zugseilklemmvorrichtung als auch eine Bowdenzugstelleinrichtung zugeordnet ist,
- 5. die Bremsen durch herkömmliche Handbremshebel aber auch durch Handdrehgriffe einzeln betätigt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß ein Handdrehgriff Fig. 5 mittels drei integrierter und miteinander in Wirkverbindung stehender Steigzahnbuchsen (58, 62, u. 64), das Zugseil einer Bremse steuert.
- 1. von einem Tretantrieb aus anzusteuernden Bremskraftvertei
lervorrichtung zur gleichzeitigen Betätigung der Bremsen
am Vorder- u. Hinterrad, bei der die die Bremsen beein
flussenden Mittel mit einer gegen die Fahrtrichtung
sperrenden Freilaufeinrichtung gekoppelt sind,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307485 DE4307485A1 (de) | 1993-03-10 | 1993-03-10 | Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307485 DE4307485A1 (de) | 1993-03-10 | 1993-03-10 | Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4307485A1 true DE4307485A1 (de) | 1994-03-31 |
Family
ID=6482384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934307485 Withdrawn DE4307485A1 (de) | 1993-03-10 | 1993-03-10 | Bremssystem für durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4307485A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1728712A1 (de) * | 2005-06-01 | 2006-12-06 | AUMAT Maschinenbau GmbH | Tretlager für Fahrräder |
EP1728713A3 (de) * | 2005-06-01 | 2008-10-15 | Joachim Trommlitz | Tretlager für Fahrräder |
-
1993
- 1993-03-10 DE DE19934307485 patent/DE4307485A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1728712A1 (de) * | 2005-06-01 | 2006-12-06 | AUMAT Maschinenbau GmbH | Tretlager für Fahrräder |
WO2006128611A1 (de) * | 2005-06-01 | 2006-12-07 | Aumat Maschinenbau Gmbh | Tretlager für fahrräder |
EP1728713A3 (de) * | 2005-06-01 | 2008-10-15 | Joachim Trommlitz | Tretlager für Fahrräder |
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