DE4307333A1 - Verfahren zur Herstellung von feinteiligen Metalloxidpulvern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinteiligen MetalloxidpulvernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
feinteiligen Metalloxidpulvern, die vornehmlich für die
Herstellung von Hochleistungskeramiken bestimmt sind.
Keramische Pulver auf Basis von ein- oder mehrkomponentigen
Metalloxiden werden in steigendem Maße zur Herstellung von
Spezialkeramiken benötigt. Haupteinsatzgebiete hierfür sind
beispielsweise die Bereiche der Hochleistungswerkstoffe, etwa
da, wo es auf besonders hohe Verschleiß- und/oder Temperatur
festigkeit ankommt. Typische Beispiele hierfür sind
Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Aluminiumoxid-Siliziumdioxid-
Verbindungen, mit Zirkondioxid verstärktes Aluminiumoxid, mit
Yttrium stabilisiertes Zirkondioxid etc., die zu Formteilen
oder Werkstücken verarbeitet und dann zur endgültigen Keramik
gesintert bzw. gebrannt werden. Ein weiteres Haupteinsatz
gebiet ist die Elektronik, wo Keramikmaterialien etwa als
Trägerwerkstoffe, Dielektrika, Ferroelektrika, Ferrite und
Piezokeramiken verwendet werden. Gängige Anwendungen
derartiger Hochleistungskeramiken sind IC-Substrate und
-Gehäuse, Elektrodenmaterialien, Kondensatoren, Varistoren,
Thermistoren, Piezosensoren, Weich- und Hartferrite. Typische
Materialien sind beispielsweise dotierte Zinkoxide, Titanate,
Zirkonate, Aluminiumoxide, Bariumtitanat, Blei-Zirkonat-
Titanat (PZT), Lanthanchromite, Y2O3/ZrO2, β/β′′-Al2O3 sowie
keramische Hochtemperatursupraleiter, die sich überwiegend
aus Oxiden von Barium, Kupfer, Wismut oder Thallium und
Yttrium bzw. Lanthan zusammensetzen.
Ausgangsmaterialien für derartige Keramiken sind überwiegend
entsprechend zusammengesetzte Metalloxidpulver. Die typischen
zentralen Verfahrensschritte bei der Herstellung derartiger
Keramiken sind die Herstellung plastischer keramischer Massen
aus den Metalloxidpulvern, das Formen der Pulvermassen zu
Bauteilen bzw. das Beschichten hiermit von Substraten und die
anschließende Sinterung der Grünkörper zur Keramik, wobei je
nach Material meist Temperaturen zwischen etwa 800 und etwa
1500°C zur Anwendung gelangen.
Die erforderlichen Sintertemperaturen sowie das Sinterver
halten der Keramikpulver und die Leistungsfähigkeit der
erhaltenen Keramiken werden entscheidend von der Qualität der
Ausgangsmaterialien beeinflußt. Die wesentlichen Qualitäts
merkmale für die Oxidpulver sind Teilchengröße, Teilchen
größenverteilung, Teilchenform, die Dichte der Partikel und
die chemische Homogenität. Pulver mit groben Teilchen oder
breiter Teilchengrößenverteilung, mit unregelmäßig geformter,
poröser oder hohler Partikelstruktur lassen sich bei der
Formgebung nicht optimal kompaktieren, so daß das Sintern
erschwert und die endgültige Keramik nicht die theoretisch
möglichen Eigenschaften bei Dichte, Festigkeit, elektrischer
Leitfähigkeit, magnetischer Suszeptibilität, Dielektrizitäts
konstante etc. erreicht. Ein Ausgleich chemischer Inhomoge
nitäten im Ausgangspulver läßt sich im Sinterprozeß in der
Regel nur schwer erreichen. Heterogenitäten des Pulvers
werden sich daher auch in der gesinterten Keramik mehr oder
weniger wiederfinden und deren Funktionseigenschaften
ungünstig beeinflussen.
Wenn an die Keramiken besondere Ansprüche gestellt werden
ergibt sich demnach, daß die einzusetzenden Oxidpulver nur
dann als optimal anzusehen sind, wenn die Partikel klein,
d. h., etwa zwischen 1 nm und 1 µm, und mit enger Teilchen
größenverteilung, kugelförmig, kompakt und in ihrer
chemischen Zusammensetzung homogen sind.
Es versteht sich daher von selbst, daß die bislang üblichen
und in der technischen Produktion vorherrschenden Verfahren
zur Herstellung von oxidischen Keramikpulvern, die im wesent
lichen darauf beruhen, die Ausgangsoxide zu vermahlen und zu
mischen, die Mischungen gegebenenfalls zu calcinieren und
erneut zu vermahlen etc. ("Mixed-Oxide-Verfahren"), nicht die
als optimal erachteten Pulvereigenschaften liefern können.
Neben nicht ausreichenden Ergebnissen hinsichtlich Feinheit,
Struktur und Homogenität der Partikel ist bei dieser Pulver
präparationstechnik eine Kontamination der Pulver durch
Abrieb aus den Mahlvorrichtungen nicht auszuschließen.
Neuere Techniken zur Herstellung von Pulvern für die Hoch
leistungskeramik, bei denen die Ausgangsstoffe in gelöster
Form vorliegen, gewährleisten eine weitgehende bis
vollständige Homogenität in der Verteilung der Hauptkomponen
ten und der Dotierstoffe auf atomarer/molekularer Ebene und
ermöglichen die Erzeugung sehr feinteiliger, hochkompaktier
barer und hochsinteraktiver Pulver. Entsprechende
"naßchemische" Verfahren zur Erzeugung von Mischoxidpulvern
arbeiten beispielsweise nach dem Kopräzipitationsverfahren,
nach dem Sol-Gel-Prozeß oder nach Sprühreaktionsverfahren wie
Sprühpyrolyse und Lösungsverbrennung.
Beim Kopräzipitationsverfahren werden aus einer Mischsalz
lösung durch pH-Wert-Erhöhung, in der Regel durch Zugabe von
Ammoniak oder organischen Aminen, die Hydroxide der vorgeleg
ten Metallsalze ausgefällt und die gefällten Hydroxidgemische
zum Mischoxidpulver weiterverarbeitet. Schwierigkeiten des
Verfahrens liegen in der aufwendigen Prozeßsteuerung nach im
wesentlichen empirisch zu ermittelnden Parametern, um ein
gleichzeitiges Ausfällen der unterschiedlichen Metall
hydroxide zu erreichen und daraus ein homogenes Mischoxid zu
erhalten.
Beim Sol-Gel-Verfahren werden Mischungen von Metallalkohola
ten einem hydrolytischen Polykondensationsprozeß unterworfen,
bei dem das Hydrolysat in ein Gel überführt wird, das dann
zum Metalloxidpulver calciniert werden kann. Nachteilig an
diesen Verfahren sind die insbesondere durch die Rohstoff
kosten bestimmten hohen Herstellungskosten derartig
gewonnener Metalloxidpulver.
Bei Sprühreaktionsverfahren werden Mischungen der gelösten
Komponenten in einen heißen Reaktionsraum oder eine Flamme
gesprüht, wobei die Lösungströpfchen getrocknet und noch im
Flug zu Oxidpartikeln umgesetzt werden. Verfahren dieses Typs
sind beispielsweise in DE-PS 38 40 316 und DE-PS 39 16 643
beschrieben. Das letztgenannte Patent beschreibt ein beson
ders vorteilhaftes Verfahren, worin Metallnitratlösungen in
einem stöchiometrisch kontrollierten Verbrennungsprozeß in
keramische Mischoxid-Pulver überführt werden.
Obwohl sich mit derartigen naßchemischen Verfahren am allge
meinen insgesamt deutlich bessere Ergebnisse erzielen lassen
als mit dem Mixed-Oxide-Verfahren, so haben diese sich in der
Praxis doch noch nicht durchsetzen können.
Der Umsetzung dieser Verfahren vom Labormaßstab in den tech
nischen oder gar großtechnischen Maßstab mag unter anderem
der operative Nachteil im Wege stehen, daß hierbei erhebliche
Lösungsmengen mit letztendlich nur geringem effektiven Fest
stoffgehalt verarbeitet und bewältigt werden müssen, und ein
wirtschaftlicher Mengendurchsatz mit vertretbarem technischen
Aufwand kaum zu erreichen ist.
Bei der Erzeugung von Metalloxidpulvern aus Lösungen entspre
chender Verbindungen durch Sprühreaktionsverfahren ist der
wesentliche, den Mengendurchsatz limitierende Faktor, die
Tröpfchengröße. Dies trifft insbesondere zu bei der Herstel
lung von sehr feinen Pulvern mit Partikelgrößen im
Submikronbereich. Hierfür ist eine Versprühung der Lösungen
zu Tröpfchen von < 5 µm oder sogar < 1 µm erforderlich. Eine
auf die Erzeugung sehr feiner Lösungströpfchen abgestellte
Düse oder Sprühvorrichtung, hat naturgemäß einen geringeren
Mengendurchsatz als eine entsprechende Vorrichtung, die
größere Tröpfchen erzeugt. Das grundlegende Problem ist also,
daß der Wunsch nach feinteiligen Partikeln mit Partikel
größen, beispielsweise unter 1 µm, und das Erfordernis diese
wirtschaftlich in großer Menge herzustellen, miteinander
unvereinbar erscheinen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher
die Aufgabe zugrunde, dahingehend eine Verbesserung
sprühpyrolytischer Verfahren zur Herstellung von feinteiligen
Metalloxidpulvern zu erreichen.
Es wurde nun gefunden, daß sich feinteilige Metalloxidpulver
wirtschaftlich und in größerer Menge durch Sprühpyrolyse aus
wäßrigen Lösungen entsprechender Metallverbindungen erhalten
lassen, wenn man zunächst die wäßrige Lösung der Metallver
bindungen in einer organischen Phase dispergiert, und dann
die gebildete Emulsion der Sprühpyrolyse unterzieht.
Ausgangspunkt der Erfindung war die Überlegung, bei der
Sprühpyrolyse die direkte Abhängigkeit der Partikelgröße von
der Tröpfchengröße aufzuheben, und statt dessen die Lösungs
tröpfchen und deren Größe bereits vor dem Sprühvorgang in
einer geeigneten Vorform zu definieren.
Erfindungsgemäß gelingt dies, indem man die wäßrige Lösung
der Metallverbindungen in einer nicht mit Wasser mischbaren
organischen Phase dispergiert. In der resultierenden Emulsion
bildet die organische Phase das Dispersionsmittel, in dem die
wäßrige Lösung der Metallverbindung als disperse Phase in
Form feiner Tröpfchen homogen verteilt ist. Zweckmäßig ist es
die Emulsion in Form einer stabilen Mikroemulsion zuzuberei
ten, bei der die Tröpfchengröße < 1 µm ist. Wird eine
derartige Emulsion der Sprühpyrolyse unterzogen, so ist die
Größe der resultierenden Metalloxidpartikel im wesentlichen
unabhängig von der Größe der beim Sprühvorgang gebildeten
Emulsionströpfchen. Diese zerfallen während des thermischen
Prozesses durch Verflüchtigung des organischen Dispersions
mittels in die wesentlich kleineren Lösungströpfchen der
dispersen Phase, aus denen dann entsprechend kleine Metall
oxidpartikel resultieren.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstel
lung von feinteiligen Metalloxidpulvern, bei dem man eine
wäßrige Lösung entsprechender Metallverbindungen der
Sprühpyrolyse unterzieht, und das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man zunächst die wäßrige Lösung der Metallverbindungen in
einer organischen Phase dispergiert, und dann die gebildete
Emulsion der Sprühpyrolyse unterzieht.
Im Gegensatz zu üblichen Sprühreaktionsverfahren zur Herstel
lung von Metalloxidpulvern, bei denen wäßrige Lösungen ent
sprechender Metallverbindungen als solche versprüht und zur
Reaktion gebracht werden, wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die wäßrige Lösung zunächst erst in einer organi
schen Phase dispergiert, und dann die gebildete Emulsion der
Sprühpyrolyse zugeführt. Bei der Herstellung dieser Emulsion
ist es wesentlich, daß diene den Charakter einer Wasser
in-Öl-Emulsion (w/o-Emulsion) hat, bei der die wäßrige Phase
in Form möglichst feiner Lösungströpfchen in der organischen
Phase gleichmäßig verteilt ist. Die organische Phase ist
somit das Dispersionsmittel, die wäßrige Lösung bildet die
disperse Phase.
Als Dispersionsmittel können alle üblichen und gängigen
organischen Flüssigkeiten dienen, die nicht mit Wasser
mischbar sind. Zweckmäßig sind entsprechende organische
Lösungsmittel, wie insbesondere aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffverbindungen oder deren Gemische. Beispiel
haft seien hierfür genannt: Pentan, Hexan, Heptan, Octan,
Cyclohexan, Aliphatengemische wie niedrig oder höher siedende
Petroletherfraktionen, Benzol, Toluol, Xylol oder entspre
chende Aromatenfraktionen. Besonders vorteilhaft, weil leicht
verfügbar und preisgünstig, sind technische Fraktionen der
Mineralöldestillation wie Leichtbenzin, Normalbenzin,
leichtes Heiz- bzw. Dieselöl oder andere leichtflüssige
Mineralölfraktionen. Als Dispersionsmittel sind weiterhin
leichtflüssige Öle tierischer oder pflanzlicher Herkunft
geeignet. Bevorzugt sind hier auch typischerweise für techni
sche Zwecke einsetzbare Produkte aus gängigen Ölsaaten oder
anderen Öl-liefernden Pflanzen, wie etwa Rapsöl, Leinöl,
Palmöl, Kokosöl.
Stoffliche Quelle generell für die erfindungsgemäß herzustel
lenden Metalloxidpulver sind entsprechende Metallverbin
dungen, die in Form wäßriger Lösungen zum Einsatz kommen.
Typische Beispiele für entsprechende Metalle sind Na, K, Mg,
Ca, Sr, Ba, M, Sn, Pb, As, Sb, Bi, Y, La, Ce, Eu, Gd, Ti,
Zr, V, Nb, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn.
Als entsprechende Metallverbindungen kommen zweckmäßigerweise
wasserlösliche Salze dieser Metalle in Betracht. Bevorzugte
Salze sind die Nitrate und die Acetate der entsprechenden
Metalle. Besonders bevorzugt sind die Nitrate. Nitrate sind
von nahezu allen in Frage kommenden Elementen existent und
verfügbar oder ohne weiteres herstellbar. In der Regel sind
die Nitrate in Wasser sehr gut oder zumindest für den erfin
dungsgemäßen Zweck ausreichend löslich.
Je nach vorgesehener Zusammensetzung und zu erzielender
Eigenschaft der letztendlich herzustellenden Keramik werden
diese Salze rein oder in entsprechend stöchiometrischem
Gemisch eingesetzt. Für Elektrokeramiken häufig in geringen
Mengen benötigte Dotierstoffe können aus Löslichkeitsgründen
auch in Form anderer Salze, beispielsweise von organischen
Säuren, zugesetzt werden. Durch den Einsatz des Ausgangs
materials als Lösung ist die homogene Gleichverteilung der
Komponenten von Anfang an vorgegeben. In Einzelfällen, wenn
schwerlösliche Dotierstoffe wie etwa Sb2O3 eingesetzt werden
sollen, können der Lösung auch untergeordnete Mengen an
hierfür üblichen Lösungsvermittlern oder Komplexbildnern, wie
beispielsweise Weinsäure, Zitronensäure oder organische
Amine, zugesetzt werden. Im Einzelfall können geringe Mengen
unlöslicher Komponenten, wie beispielsweise ZnO oder TiO2 der
Lösung als Festsubstanz zugesetzt werden, sofern diese Sub
stanzen ausreichend feinteilig sind, also Partikelgrößen
< 1 µm aufweisen und in der Lösung gleichmäßig verteilt
werden können. Bei zahlreichen Elementen erhält man eine
höhere Lösungskonzentration bzw. vermeidet Ausfällungen von
Hydroxiden oder Oxiden durch Ansäuern der Lösung. Bei den
vorzugsweise einzusetzenden Metallnitraten ist daher vielfach
eine salpetersaure Lösung zweckmäßig.
Die Herstellung der Metallsalzlösung erfolgt in an sich
bekannter Weise durch einfaches Auflösen des Metallsalzes
oder der Metallsalze, gegebenenfalls unter Erwärmung. Ein
Filtrationsschritt kann sich anschließen. Lösungen verschie
dener Einzelverbindungen können auch zu einem Lösungsgemisch
vereinigt werden. Zweckmäßig ist es, insbesondere im Hinblick
auf ein hohes Mengenergebnis an Metalloxid, möglichst hoch
konzentrierte Lösungen, etwa entsprechend der jeweiligen
Sättigungskonzentration einzusetzen.
Die Herstellung der Emulsion aus der wäßrigen Lösung der
Metallverbindungen als disperse Phase und der organischen
Phase als Dispersionsmittel, erfolgt nach üblichen, dem
Fachmann geläufigen Methoden. Zur Erzeugung einer entspre
chenden w/o-Emulsion wird die disperse Phase in das Disper
sionsmittel unter intensiver mechanischer Durchmischung
eingearbeitet und dispergiert. Das Volumenverhältnis von
disperser Phase zur Dispersionsmittel liegt in der Regel
zwischen 4 : 1 und 1 : 5, vorzugsweise liegt es zwischen 2 : 1 und
1 : 1. Wesentlich ist, daß die disperse Phase möglichst fein
und gleichmäßig verteilt wird, wobei die Tröpfchengrößen und
gleichmäßige Verteilung ausreichend lange stabil bleiben. Die
Zerteilung der wäßrigen Phase in feine Tröpfchen, und die
Durchmischung mit dem Dispersionsmittel erfolgt, vorzugsweise
durch schnellaufende Rühr- oder Mischapparaturen, wie sie in
der einschlägigen Technik bekannt und hierfür üblich sind.
Die Dispergierung wäßriger Phasen in organischen Phasen
lediglich mit mechanischen Mitteln ohne weitere Hilfsmittel
führt in der Regel nicht zu ausreichend stabilen Emulsionen
mit genügend feinen Tröpfchen der dispersen Phase. Für das
erfindungsgemäße Verfahren ist daher der Einsatz von
Mikroemulsionen bevorzugt. Mikroemulsionen sind dadurch
gekennzeichnet, daß sie thermodynamisch stabil sind, und die
Tröpfchen der dispersen Phase < 1 µm sind. In der Regel
liegen die Tröpfchengrößen bei Mikroemulsionen im Bereich
zwischen 10 und 300 nm. Erhalten werden derartige Mikroemul
sionen durch den Zusatz von ein oder mehreren Tensiden und
gegebenenfalls weiteren üblichen Dispergierhilfsmitteln, wie
Lösungsvermittlern, Cotensiden oder sonstigen Lösungsmitteln.
Als Dispergiermittel, auch Emulgatoren genannt, geeignete
Tenside sind in großer Zahl und Vielfalt hinsichtlich chemi
scher Zusammensetzung und Charakter bekannt und nahezu auf
allen technischen Gebieten im Einsatz. Der Fachmann kann ohne
weiteres aus dem reichhaltigen Angebot an Tensiden bestimmte
Gruppen oder einzelne Vertreter für den jeweiligen Anwen
dungszweck auswählen und durch Routineversuche die Anwendung
bezüglich der jeweiligen Anforderungen optimieren.
Tenside lassen sich allgemein in die wesentlichen Hauptgrup
pen nicht ionische, anionische, kationische und ampholytische
Tenside einteilen. Für die Auswahl im Hinblick auf den erfin
dungsgemäßen Anwendungszweck ist zu bemerken, daß die
überwiegende Zahl der anionischen Tenside weniger oder nicht
geeignet sind, und zwar aus dem Grund, daß sie Metallelemente
in Form entsprechender Kationen enthalten, wodurch eine
Kontamination bzw. Zusammensetzungsveränderung in den aus dem
erfindungsgemäßen Verfahren resultierenden Metalloxidpulvern
hervorgerufen werden kann. Bevorzugter Tensidtyp für die
erfindungsgemäße Anwendung sind die nichtionogenen Tenside.
Die Auswahl entsprechender Tenside erfolgt zweckmäßigerweise
nach dem HLB- (Hydrophylic-Lipophylic-Balance) -Wert, und zwar
gerichtet darauf, daß für das erfindungsgemäße Verfahren die
wäßrige Lösung der Metallverbindungen in der organischen
Phase, also zu einer w/o-Emulsion, dispergiert wird. Tenside
mit einem HLB-Wert zwischen 0 und 10 gelten als lipophil,
lösen sich also bevorzugt in organischen Medien und helfen
wäßrige Medien darin zu dispergieren. Tenside mit einem
HLB-Wert zwischen 10 und 20 gelten als hydrophil, lösen sich
also bevorzugt in wäßrigen Medien und begünstigen die Disper
gierung organischer Medien darin.
Besonders vorteilhaft zur Herstellung von Mikroemulsionen aus
wäßrigen Lösungen von Metallverbindungen in organischen
Dispersionsmitteln ist es, wenn die Emulsion eine Kombination
mindestens eines Tensides mit einem HLB-Wert < 7 und minde
stens eines Tensides mit einem HLB-Wert < 8 enthält.
Zweckmäßig ist es hierbei, wenn man in der organischen Phase
das Tensid mit einem HLB-Wert < 7 löst und darin die wäßrige
Lösung der Metallverbindungen
zu einer w/o-Emulsion dispergiert. Weiterhin ist es von
Vorteil, wenn man in der wäßrigen Lösung der Metallverbindung
das Tensid mit einem HLB-Wert < 8 löst.
Typische Beispiele für Tenside mit HLB-Wert < 10 sind etwa
Fettsäureester von Polyhydroxyverbindungen, wie Ethylengly
col, Polyethylenglycol, Glycerin und Sorbit. Typische Bei
spiele für Tenside mit HLB-Wert < 10 sind etwa Polyglycol
ether von aliphatischen Alkoholen, Fettsäuren, Glyceriden und
insbesondere von Alkylphenolen.
Die erforderlichen Einsatzmengen des oder der Tenside sind
abhängig von den vorgesehen Mengenverhältnissen von wäßriger
Lösung und organischer Phase, von Art und Menge der in der
Lösung enthaltenden Metallverbindungen, von chemischer Natur
der organischen Phase und von Art und Menge etwaiger weiterer
Dispergierhilfsmittel. Lipophile Tenside kommen bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren typischerweise in einem Mengen
anteil von 2 bis 6 Gew.%, bezogen auf die Emulsion, zum
Einsatz. Der Anteil an hydrophilen Tensiden kann sich
zwischen 0,5 und 1 Gew.%, bezogen auf die Emulsion, bewegen.
Als weitere Dispergierhilfsmittel kommen bevorzugt aliphati
sche Alkohole mit vorzugsweise 6 bis 12 C-Atomen, wie bei
spielsweise Octanol oder 2-Ethylhexanol, die als Cosolventien
fungieren, zum Einsatz. Derartige Hilfsmittel können in einem
Anteil von 2 bis 10 Gew.%, bezogen auf die Emulsion,
zugesetzt werden. Die genaue Emulsionszusammensetzung ist vom
jeweiligen Einzelfall abhängig und kann ohne weiteres durch
Routineversuche ermittelt, und gegebenenfalls im Hinblick auf
bestimmte Vorgaben, wie z. B. längere Lagerstabilität der
Emulsion optimiert werden.
Wie schon erwähnt, erfolgt die Herstellung der Emulsion durch
Zusammenführen der wäßrigen Lösung der Metallverbindungen mit
der organischen Phase, die vorzugsweise ein oder mehrere
geeignete lipophile Tenside bereits gelöst enthält, und
intensive Durchmischung mit Hilfe üblicher Mischapparaturen
oder Homogenisatoren. In der Regel wird man die Emulsion
ansatzweise herstellen und dann der Sprühpyrolyse zuführen.
Es ist aber auch möglich, die Herstellung der Emulsion und
die Sprühpyrolyse in einem kombinierten, kontinuierlich
ablaufenden Prozeß zu fahren. Hierbei können beispielsweise
aus getrennten Vorratsbehältnissen wäßrige Lösung und
organische Phase kontinuierlich gefördert, zusammengebracht
und emulgiert und die Emulsion kontinuierlich
sprühpyrolysiert werden.
Bezüglich des Sprühpyrolyseschrittes kann das erfindungs
gemäße Verfahren grundsätzlich in Vorrichtungen bzw. Anlagen
durchgeführt werden, wie sie vom Prinzip her von üblichen
Sprühpyrolyseverfahren bekannt sind. Derartige Vorrichtungen
und Anlagen bestehen meist aus einem Rohrreaktor, der im
Prinzip aufgebaut ist aus einer Einlaßzone für das zu
versprühende Medium, einer Reaktionszone, in der der Pyroly
sevorgang abläuft und einer Auslaßzone, die in eine
Vorrichtung zum Abscheiden des Reaktionsproduktes mündet. Die
Einlaßzone besteht hierbei meist aus einer oder mehreren
Düsen, durch die das Medium, gegebenenfalls auch gesteuert,
versprüht wird. Die Reaktionszone ist meist indirekt durch
einen Ofen oder direkt durch zugeführte heiße Verbrennungs
gase beheizt. Das Auffangen des Reaktionsproduktes erfolgt
meist durch Filter, Auffangkammern, einen oder mehrere
Zyklone. Dem einschlägigen Fachmann sind die entsprechenden
Anlagen und technischen Möglichkeiten geläufig und er kann
sie problemlos auf die spezifischen Gegebenheiten des
erfindungsgemäßen Verfahrens anwenden. Die Dimensionierung
einer entsprechenden Anlage ist abhängig von der gewünschten
Produktionskapazität und der Fahrweise, also ob teil- oder
dauerkontinuierlicher Betrieb vorgesehen ist. Anlagen mit
Stundenleistungen an produziertem Oxidpulver zwischen 0,1 und
10 kg sind ohne weiteres und ohne wesentliche prinzipielle
Änderungen nur durch entsprechende Wahl der Dimensionen
realisierbar.
Der Sprühpyrolysevorgang erfolgt grundsätzlich in der Weise,
daß man die Emulsion in den beheizten Reaktor sprüht, wobei
die flüssigen Bestandteile der Emulsion verdampfen und sich
feste Rückstandspartikel bilden, die im weiteren Verlaufe
durch Zusetzungsreaktion in das oxidische Pulver überführt
werden. Hierbei erfolgen die Verdampfungen bei Reaktortempe
raturen zwischen 100 und 500°C und die Bildung des oxidischen
Pulvers bei Reaktortemperaturen zwischen 500 und 2000°C. Je
nach Auslegung des Reaktors, der Fahrweise und des im Reaktor
herrschenden Temperaturprofils, können diese Umwandlungsstu
fen nacheinander ablaufen oder bei durchweg sehr hoher
Reaktortemperatur in einem Schritt durchlaufen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsfarm wird das erfindungs
gemäße Verfahren so durchgeführt, daß die Emulsion in eine
Flamme gesprüht wird, wobei die organischen Bestandteile der
Emulsion verbrennen. Die Durchführung des Verfahrens als
Flammenpyrolyse läßt sich mit Hilfe eines separat betriebenen
Brenners durchführen, der zweckmäßigerweise mit einem brenn
baren Gas wie Propan, Butan oder Erdgas und (Luft-)Sauerstoff
beschickt wird. Besonders zweckmäßig ist hierbei eine kombi
nierte Anordnung von Gasbrenner und Einspritzdüse, wobei die
Einspritzdüse vorzugsweise zentral im Brennerkopf angeordnet
ist, wodurch ein maximaler Kontakt der versprühten
Emulsionströpfchen mit der Brennerflamme gewährleistet ist.
Aufgrund des Gehalten an Nitrat in der dispersen Phase und an
organischen Stoffen im Dispersionsmittel, kann die in dem
erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Emulsion selbst ein
zündfähiges und gegebenenfalls eigenständig brennbares System
darstellen. In diesem Fall erfolgt bei Versprühen der
Emulsion im Reaktor und Erreichen der Zündtemperatur, was in
aller Regel spätestens ab einer Temperatur von 250°C der Fall
und im Reaktor ohne weiteres sofort gewährleistet ist, eine
Zündung und Verbrennung. Der organische Anteil der Emulsion
fungiert dabei als Brennstoff und der Anteil an Nitrat in der
dispergierten Lösung liefert zumindest teilweise den für die
Verbrennung erforderlichen Sauerstoff.
In einer besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wird der Sprühpyrolyseschritt entsprechend den
Bedingungen des aus DE-PS 39 16 643 bekannten Verfahrens
durchgeführt. Hierbei wird der organische Anteil und der
Anteil an Nitrat in der Emulsion so aufeinander abgestimmt,
daß sich nach Zündung eine im wesentlichen selbsttragende
Verbrennung einstellt.
Diese Abstimmung der Komponenten der Emulsion aufeinander hat
gegenüber einer üblichen Flammenpyrolyse wie auch den
sonstigen Varianten von sprühpyrolytischen Verfahren
erhebliche Vorteile.
Zum einen sind übliche Sprühreaktionsverfahren energetisch
ungünstig, da erhebliche Energiemengen allein zur Verdampfung
des Wasseranteils der Lösung und Aufheizung des Wasserdampfes
auf Pyrolysetemperatur verbraucht wird, ohne für den eigent
lichen Pyrolyseprozeß zur Verfügung zu stehen. Zum anderen
entstehen bei derartigen Sprühverfahren in der Regel Partikel
in Form von Hohlkugeln oder Fragmenten hiervon, die weiterhin
vielfach auch noch als poröse, unregelmäßig geformte Agglome
rate anfallen. In daraus hergestellten Keramiken findet man
bei Gefügeuntersuchungen einen Teil dieser Hohlräume nach dem
Sintern wieder. Keramiken mit solchen Poren weisen im
Vergleich zu dichten Keramiken eine deutlich niedrigere
Festigkeit und meist auch nicht optimale Funktionseigen
schaften auf.
In dieser besonders bevorzugten Variante ist das erfindungs
gemäße Verfahren energetisch erheblich günstiger als gängige
pyrolytische Verfahren. Da sich das System durch die exo
therme Reaktion der Verbrennung selbst aufheizt, und zwar
spezifisch dort, wo die Energie zur Umsetzung benötigt wird,
fallen energiezehrende Vorgänge der Auf- und Beheizung des
Reaktors durch externe Wärmequellen weg.
Erfindungswesentlich ist, daß der durch pyrolytische
Zersetzung aus dem Gesamtgehalt an Nitrat in der Emulsion
generierte Sauerstoff im wesentlichen für eine sich selbst
tragende vollständige Verbrennung des Brennstoffes ausreicht.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Mengen an
Sauerstoff lieferndem Nitrat in der dispergierten Lösung und
Brennstoffanteil der Emulsion etwa stöchiometrisch im Hin
blick auf eine im wesentlichen vollständige Verbrennung
eingestellt sind. Der Ausdruck "im wesentlichen" ist hier so
zu verstehen, daß der für eine vollständige Verbrennung des
Brennstoffes erforderliche Sauerstoff zu mindestens 75%,
vorzugsweise zu mindestens 90%, von dem Nitratgehalt der
Lösung gedeckt wird. Der jeweilige Restbedarf kann durch
atmosphärischen Sauerstoff gedeckt werden. Auch ein gewisser
Überschuß an Nitratsauerstoff, etwa bis 25%, ist tolerabel.
Für eine sich selbsttragende Verbrennung ist es erforder
lich, daß die Gesamtenergiebilanz des Prozesses positiv ist,
d. h., daß der für die Verdunstung von Lösungsmittel, Auf
heizen der brennbaren Komponenten auf Zündtemperatur und
Zersetzung von Nitrat erforderliche Energieaufwand zumindest
kompensiert wird. Hierfür ist es zweckmäßig, den Gehalt der
Lösung an dem inerten Lösungsmittel Wasser möglichst gering
zu halten. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn der Gesamt
nitratgehalt der Lösung mindestens 30 Gew.% beträgt. Vorzugs
weise wird der Nitratgehalt entsprechend der Sättigungs
konzentration eingestellt, was sich besonders günstig durch
Verwendung von Salpetersäure, insbesondere von konzentrierter
Salpetersäure, als Lösungsmittel bewerkstelligen läßt.
Weiterhin kann es sinnvoll oder gar erforderlich sein, der
Metallnitratlösung zusätzlich Salpetersäure, vorzugsweise
konzentrierte Salpetersäure, zuzufügen. Dies kann erforder
lich sein, um einerseits eine höhere Metallnitratkonzentra
tion zu ermöglichen, etwa im Falle von in Wasser alleine nur
in geringeren Konzentrationen löslichen Metallnitraten, oder
um schwerlösliche Dotierungskomponenten so in Lösung zu
halten. Andererseits und vorzugsweise kann zusätzliche
Salpetersäure als weitere Sauerstoff lieferende Komponente
dienlich sein, beispielsweise um die Energiebilanz im
Hinblick auf den Energieverlust durch Lösungsmittel
verdunstung zu kompensieren und/oder um vollständige
Verbrennung des Brennstoffes zu bewirken.
Für die Durchführung des Verfahrens ist es erforderlich, daß
die in den Reaktor gesprühte Emulsion gezündet wird, so daß
sich die Reaktion in Form einer sich selbst tragenden,
vollständigen Verbrennung einstellt. Als Zündquellen kommen
beispielsweise in Betracht die entsprechend von außen aufge
heizte Rohrwandung des Reaktors oder separat im Reaktor
installierte Zündquellen wie Glühkerzen, Zündkerzen,
Zündflamme, elektrisch beheizte Glühdrähte oder Glühgitter.
Als besonders zweckmäßig und wirksam erweist sich die Zündung
mittels eines mit Gas und Luft betriebenen Zündbrenners.
Hierbei ist es zweckmäßig, die Gaszuführung gleich in Form
eines Gasbrenners zu gestalten, in dessen Flammenzone die
Emulsion eingesprüht wird. Für das Anfahren des Betriebes
sorgt man durch entsprechende Luftzufuhr zunächst für eine
Zündung und Verbrennung des Brenngases und regelt nach
Zuschaltung der Emulsionseinsprühung die Gasmengen-,
Luftmengen- und Emulsionsmengenzufuhr so ein, daß durch die
Pyrolyse des Nitratanteils im wesentlichen die Verbrennung
des Brennstoffes erfolgt. Diese Regelung läßt sich beispiels
weise günstig mit Hilfe einer im Reaktor installierten
Lambda-Sonde erreichen, die im Reaktionsabgas den Sauerstoff
partialdruck mißt, anhand dessen sich eine im wesentlichen
stöchiometrische Verbrennung einstellen läßt.
Wenn die Reaktion angefahren ist, d. h. nach Zündung und
Ausbildung einer konstanten Verbrennungsreaktion bei kontinu
ierlicher Zufuhr der Emulsion, stellen sich im Reaktor
schnell derartig hohe Temperaturen ein, typisch über 1000°C,
daß ein weiterer Betrieb der Zündungsquelle normalerweise
entbehrlich ist. Lediglich zur Betriebssicherheit, etwa in
kritischeren Einzelfällen, kann es aber sinnvoll sein, die
Zündungsquelle, vorzugsweise in Form einer Stützflamme,
weiter zu betreiben.
Nach der Zündung erfolgt eine heftige Verbrennungsreaktion in
Form einer Flammenzone aus der die gebildeten Festpartikel in
einem hell glühenden Funkenregen austreten. Anhand der Farb
temperatur des abgegebenen Lichtes kann geschlossen werden,
daß in den Partikeln Temperaturen von mindestens 1000°C,
meist aber mindestens 2000°C oder erheblich darüber,
herrschen. Durch diese schlagartige Umwandlung der
Flüssigkeitströpfchen in Festpartikel durch extreme
Temperatur sind die erhaltenen Oxidpulver chemisch homogen
und da sie praktisch in jedem Fall Temperaturen oberhalb der
Schmelztemperatur durchlaufen haben, in ihrer Partikel
struktur massiv und unporös und weitestgehend sphärisch. Die
zu erzielende Partikelgröße ist im wesentlichen unabhängig
von der chemischen Zusammensetzung der versprühten Emulsion,
von der Konzentration der dispergierten Lösung sowie der
Tröpfchengröße, die wiederum in bekannter Weise durch die Art
der Sprühtechnik beeinflußt werden kann. Aufgrund der in der
Emulsion vorbestimmten Tröpfchengröße der dispergierten
Lösung liegt die Partikelgröße der erhaltenen Metalloxidteil
chen im Submikronbereich, typisch von Bereich 10 bis 100 nm.
Die spezifischen Verfahrensparameter des erfindungsgemäßen
Verfahrens bringen es mit sich, daß die Oxidpartikel in einer
engen Teilchengrößenverteilung anfallen. Da Calcinierungs-
und Mahloperationen nicht mehr erforderlich sind, können die
erfindungsgemäß erhaltenen Oxidpulver sofort als Rohstoffe
für Keramiken eingesetzt werden.
Für die Erzeugung eines Mischoxidpulver, das für die Herstel
lung von Varistoren geeignet ist, wird zunächst eine wäßrige
Lösung zubereitet. Dazu werden die Nitrate der Elemente Zn,
Bi, Co, Mn und Cr sowie das Tartrat von Sb als Lösungen in
folgenden molaren Verhältnissen gemischt:
97 Mol-% ZnO
1 Mol-% Sb2O3
0,5 Mol-% Bi2O3
0, 5 Mol-% Co3O4
0,5 Mol-% MnO
0, 5 Mol-% Cr2O3.
1 Mol-% Sb2O3
0,5 Mol-% Bi2O3
0, 5 Mol-% Co3O4
0,5 Mol-% MnO
0, 5 Mol-% Cr2O3.
Der Gesamt-Metalloxidgehalt der Lösung wird auf 16 Gew.%
eingestellt.
In 30 l Normalbenzin werden 3 kg eines Fettsäuresorbitan
esters (SPAN® 80) mit HLB-Wert 4,3 gelöst. Hierein werden
56 l der wäßrigen Lösung, 3 kg Octanol als Cosolvens und 1 kg
eines Fettsäuresorbitanesters (SPAN® 20) mit HLB-Wert 9
eingerührt und das Gemisch bis zur Ausbildung einer stabilen
Emulsion homogenisiert. Mit Hilfe der Färbemethode
(Farbstoffgemisch Methylenblau/Sudanrot 1 : 1) läßt sich
feststellen, daß sich eine w/o-Emulsion gebildet hat (blaue
Färbung). Die Tröpfchengröße der dispergierten wäßrigen
Lösung wird elektronenmikroskopisch zu < 1 µm bestimmt.
Der in der Emulsion enthaltene Nitratsauerstoff deckt den für
eine vollständige Verbrennung des organischen Anteils erfor
derlichen Sauerstoff zu 75%.
Die Sprühpyrolyse erfolgt in einem Rohrreaktor von 300 cm
Länge und 30 cm Innendurchmesser, in dessen Stirnseite ein
mit Erdgas und Luft betriebener Gasbrenner und eine
Zweistoffdüse zur Versprühung der Emulsion mittels Druckluft
angebracht ist. Die den Reaktor verlassenden Partikel werden
mittels Filter gesammelt.
Nach Zündung des Gasbrenners wird die Emulsion mittels Druck
luft, 4 bar, in einer Rate von 30-50 kg/h eingesprüht. Die
Tröpfchengröße liegt im Bereich 10-50 µm. Die Reaktor
temperatur im Bereich der Flammenzone beträgt 1600°C.
Das mit einer Rate von 5-10 kg/h erhaltene Mischoxidpulver
weist eine mittlere Partikelgröße von 50-200 nm auf. Die
Partikel sind im wesentlichen vor sphärischer Gestalt,
kompakt und praktisch nicht agglomeriert.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von feinteiligen Metalloxid
pulvern durch Sprühpyrolyse von wäßrigen Lösungen ent
sprechender Metallverbindungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man zunächst die wäßrige Lösung der Metallverbindun
gen in einer organischen Phase dispergiert und dann die
gebildete Emulsion der Sprühpyrolyse unterzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Emulsion in Form einer Mikroemulsion vorliegt, in der
die wäßrige Phase mit einer Tröpfchengröße < 1 µm disper
giert ist, und die ein oder mehrere Tenside und gegebe
nenfalls weitere übliche Dispergierhilfsmittel enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Emulsion eine Kombination mindestens eines Tensides
mit einem HLB-Wert < 7 und mindestens eines Tensides mit
einem HLB-Wert < 8 enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der organischen Phase das Tensid mit einem HLB-
Wert < 7 löst und darin die wäßrige Lösung der Metall
verbindungen zu einer w/o-Emulsion dispergiert.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der wäßrigen Lösung der Metallverbindungen das
Tensid mit einem HLB-Wert < 8 löst.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Metallverbindungen Metallnitrate ein
gesetzt werden.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Emulsion in einen beheizten Reaktor
sprüht, wobei die flüssigen Bestandteile der Emulsion
verdampfen und sich feste Rückstandspartikel bilden, die
im weiteren Verlaufe durch Zersetzungsreaktion in das
oxidische Keramikpulver überführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verdampfung bei Reaktortemperaturen zwischen 100 und
500°C und die Bildung des oxidischen Keramikpulvers bei
Reaktortemperaturen zwischen 500 und 2000°C erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Emulsion in eine Flamme gesprüht wird, wobei die
organischen Bestandteile der Emulsion verbrennen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als Metallverbindungen Nitrate eingesetzt werden, und daß
der organische Anteil und der Anteil an Nitrat in der
Emulsion so aufeinander abgestimmt sind, daß sich eine im
wesentlichen selbsttragende Verbrennung einstellt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934307333 DE4307333A1 (de) | 1993-03-09 | 1993-03-09 | Verfahren zur Herstellung von feinteiligen Metalloxidpulvern |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6482281
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