DE4307304C1 - Verfahren zur Verhinderung unerwünschter Lenkbewegungen - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung unerwünschter LenkbewegungenInfo
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D6/00—Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
- B62D6/04—Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits responsive only to forces disturbing the intended course of the vehicle, e.g. forces acting transversely to the direction of vehicle travel
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- B62D7/22—Arrangements for reducing or eliminating reaction, e.g. vibration, from parts, e.g. wheels, of the steering system
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung uner
wünschter Lenkbewegungen bei gelenkten Rädern eines
Kraftfahrzeuges.
Dabei ist es allgemein bekannt zur Fahrzeugsteuerung die Rad
lenkwinkel und den Lenkradwinkel zu messen. Es ist weiter be
kannt, im Fahrzeug auftretende Kräfte zu messen.
Beispielsweise aus der DE 39 22 527 C2 ist es bekannt, bei
einer Lenkkraftunterstützung die Eigenschaften der Lenkkraft
übersetzung in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern, da
runter der notwendigen Lenkradkraft zu verändern.
Bei einer solchen Servolenkung, aber auch bei einer üblichen
Lenkung ohne Lenkkraftunterstützung, kann durch Reifenplatzer
oder durch Hindernisse, wie Schlaglöcher, ein plötzlicher,
sprunghafter Anstieg der zum Beibehalten des Radlenkwinkels
erforderlichen Radlenkkraft erfolgen. Dieser sprunghafte Kraft
anstieg wird den Fahrer überraschen, er bringt die erforder
liche Lenkradkraft nicht gleich auf, so daß es zu einem Aus
brechen des Fahrzeugs aus der zu fahrenden Bahn kommen kann.
Durch anschließende zu plötzliche Korrekturen des Fahrers kann
dies zu einem Schleudern des Fahrzeugs führen. Dies ist insbe
sondere dann der Fall, wenn bei einem lenkkraftunterstützten
Fahrzeug der Fahrer auch bei hohen Geschwindigkeiten nur mit
geringer Lenkradkraft arbeiten muß.
Desweiteren geht aus der DE 39 19 990 A1 eine Fahrzeug-
Lenkwinkelsteuerung hervor, bei der Lenkradwinkel und
Radlenkwinkel erfaßt werden und bei der in Abhängigkeit der
Abweichung der Radlenkwinkel von einem aus dem Lenkradwinkel
ermittelten Radlenkwinkel eine Regelung der Radlenkwinkel
durchgeführt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit den gattungsgemäß zugrundege
legten gemessenen Größen die Übertragung von über die Räder auf
die Lenkung einwirkenden Kräften, insbesondere von plötzlich
auftretenden, hohen Radlenkkräften, auf das Lenkkrad zu unter
binden oder zu dämpfen.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung der gattungsgemäß gemes
senen Größen erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
von Anspruch 1 gelöst. Durch die Messung von Lenkradwinkel und
Radlenkwinkeln ist es möglich eine von der Lenkradwinkelverän
derung unabhängige Radlenkwinkelveränderung festzustellen.
Gleiches wird durch die Erfassung von Lenkradkraft und Radlenk
kraft ermöglicht. Erfolgt eine von den Rädern oder einem Rad
ausgehende Radlenkwinkelveränderung bei der die auftretende
Radlenkkraft von der momentanen Lenkradkraft über einen Grenz
wert hinaus abweicht, so wird durch eine Steuerung ein Stell
element betätigt und somit ein der Radlenkkraft entgegengerich
tete Lenkkraft erzeugt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
dabei in vorteilhafter Weise von dem Vorhandensein einer
Lenkkraftunterstützung unabhängig. Auch bei Lenkungen ohne
direkte mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und gelenkten
Rädern ist das Verfahren einsetzbar.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung an Hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens und
Fig. 2 ein Flußdiagramm des Ablaufes des Verfahrens.
Die Fig. 1 zeigt eine Anordnung zur Durchführung des Verfah
rens. An beiden Rädern 10, 10′ wird mittels der Meßelemente 12
jeweils der Radlenkwinkel α, α′ gemessen und der Steuerung 20
zugeführt. In dem Kraftmesser 13 wird die Radlenkkraft FR ge
messen und danach der Steuerung 20 zugeführt. In dieser Anord
nung ist das Kraftmeßelement 13 so angeordnet, daß die Kraft
messung für beide Räder 10, 10′ gemeinsam erfolgt. In einer
alternativen Ausgestaltung wäre es auch möglich für jedes Rad
die Radlenkkraft FR einzeln zu ermitteln. Der Lenkradwinkel β
des Lenkrades 11 wird beispielsweise mit einem Drehwinkelgeber
12′ gemessen und der Steuerung 20 zugeführt. Die aufgebrachte
Lenkradkraft FL wird mit dem Kraftmesser 13′ ermittelt. In der
Steuerung 20 wird in Abhängigkeit der Meßgrößen v, α, α′, FR,
FL und β sowie dem in der Zeitmeßeinrichtung 21 bestimmten
Zeitintervall und dem abgespeicherten Grenzwert G die aufzu
bringende Lenkkraft R ermittelt. Dabei kann der Grenzwert G,
für die minimale Differenz zwischen Lenkradkraft FL und Rad
lenkkraft FR von der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängig sein.
Die durch das Stellelement 22 erzeugte Lenkkraft R kann bei
spielsweise durch ein von einem auf die Lenkspindel einwirken
den Elektromotor erzeugt werden, dessen Stromzufuhr von der
Steuerung 20 geregelt wird. Als anderes mögliches Stellelement
22 kann ein Hydraulikzylinder verwendet werden, in dem je nach
Drehrichtung des Lenkrades ein Kolben so bewegt wird, daß aus
einem druckfreien Speicher eine Flüssigkeit in den Zylinder
angesaugt wird oder von dem Zylinder in den Speicher gedrückt
wird, wobei der Flüssigkeitsstrom über ein von der Steuerung
geregeltes Ventil erfolgt. Ist das Ventil geöffnet, so wird
keine der Lenkbewegung entgegengesetzte Kraft erzeugt. Je
weiter das Ventil geschlossen wird, desto schwerer wird es von
der Flüssigkeit durchströmt und dadurch wird eine der Lenkbewe
gung entgegengesetzte Lenkkraft eingesetzt.
Die Fig. 2 zeigt ein Flußdiagramm des Ablaufs des Verfahrens.
In einer ersten Prüfschleife wird in dem Schritt 1.1 festge
stellt ob sich Lenkradwinkel β oder Radlenkwinkel α verändert
hat. Sind diese Werte konstant oder innerhalb bestimmter Ab
weichungsgrenzen geblieben, so besteht keine Veranlassung für
die Steuerung aktiv zu werden. Die Schleife wird dann
verlassen, wenn sich α oder β signifikant geändert haben.
Mit der Veränderung einer dieser Werte wird im Schritt 1.2 die
Zeitmeßeinrichtung ausgelöst, das Zeitintervall bis zur Verän
derung der anderen Werte gemessen. Hat sich zuerst der Lenkrad
winkel β geändert, so erfolgte eine Lenkradverstellung des Fah
rers. Es handelt sich also um eine gewollte Lenkbewegung. Um
die Lenkfunktion nicht zu blockieren gibt die Steuerung 20 an
das Stellelement 22 im Schritt 1.2.1 ein keiner Lenkkraft R
entsprechendes Steuersignal weiter. Hat sich zuerst ein Rad
lenkwinkel α geändert, so wird im Schritt 1.3 überprüft, ob die
gemessene Kraftdifferenz zwischen Lenkradkraft FL und Radlenk
kraft FR den von der Fahrzeuggeschwindigkeit v abhängigen
Grenzwert G überschreitet oder nicht.
Wird der Grenzwert G überschritten, so wird dies als vom Fahr
zeug ausgehende, überraschend und ungewollte Lenkbewegung in
terpretiert. In der Steuerung wird demzufolge in den Schritten
1.4 und 1.5 die notwendige Lenkkraft R berechnet und über das
Stellelement 22 erzeugt. Es erfolgt ein Sprung zurück zu dem
Schritt 1.3, mit einer neuen Bestimmung der Kraftdifferenz. Es
entsteht eine geschlossene Schleife, die die Schritte 1.3 bis
1.5 umfaßt, die erst dann verlassen wird, wenn die Kraftdiffe
renz den Grenzwert G unterschreitet.
Wird der Grenzwert G nicht überschritten, so wird dies als zwar
vom Fahrzeug ausgehende Lenkbewegung interpretiert, die aber
nicht ungewollt ist. Dies ist insbesondere bei Beendigung der
Kurvenfahrt, wenn keine Lenkradkraft mehr aufgebracht wird, mit
der von alleine einsetzenden Rückstellbewegung der Räder und
damit gekoppelt des Lenkrades der Fall. Diese Bewegung soll
nicht behindert werden. Es erfolgt ein Sprung an den Schritt
1.2.1, die Lenkkraft R wird aufgehoben.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verhinderung unerwünschter Lenkbewegungen bei
gelenkten Rädern (10) eines Kraftfahrzeuges, wobei in einer
Steuerung (20) der Radlenkwinkel (α) der Räder (10), die auf
die Räder (10) einwirkende Radlenkkraft (FR) sowie der Lenkrad
winkel (β) und die am Lenkrad (11) einwirkende Lenkradkraft
(FL) erfaßt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Steuerung (20) eine Zeitmessung (21) stattfindet,
die dann ausgelöst wird, wenn eine Veränderung des Lenkradwin
kels (β) oder eines Radlenkwinkels (α) erfolgt, daß in der
Steuerung (20) die Differenz aus Lenkradkraft (FL) und Radlenk
kraft (FR) mit einem Grenzwert (G) verglichen wird und daß bei
Veränderungen des Radlenkwinkels (α), denen innerhalb eines
Zeitfensters keine entsprechend gerichtete Veränderung des
Lenkradwinkels (β) vorangegangen ist durch die Steuerung (20)
ein Stellelement (22) betätigt wird, das eine der Radlenkkraft
(FR) entgegengerichtete Lenkkraft (R) erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerung (20) die Fahrzeuggeschwindigkeit (v) als wei
terer Parameter zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Radlenkwinkel (α, α′) und/oder Radlenkkräfte (FR) für
jedes gelenkte Rad (10′) einzeln erfaßt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erzeugte entgegengerichtete Lenkkraft (R) progressiv
abnimmt, wobei zuerst eine der Radlenkkraft (FR) entsprechende
Lenkkraft (R) erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307304 DE4307304C1 (de) | 1993-03-09 | 1993-03-09 | Verfahren zur Verhinderung unerwünschter Lenkbewegungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934307304 DE4307304C1 (de) | 1993-03-09 | 1993-03-09 | Verfahren zur Verhinderung unerwünschter Lenkbewegungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4307304C1 true DE4307304C1 (de) | 1994-03-31 |
Family
ID=6482259
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934307304 Expired - Fee Related DE4307304C1 (de) | 1993-03-09 | 1993-03-09 | Verfahren zur Verhinderung unerwünschter Lenkbewegungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4307304C1 (de) |
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-
1993
- 1993-03-09 DE DE19934307304 patent/DE4307304C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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