-
Die Erfindung betrifft einen Equalizer
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Equalizer werden üblicherweise zum Anheben und
Absenken vorgegebener Frequenzbereiche bzw. -bänder verwendet. Idealerweise
sollte ein Equalizer beim Anheben eine umgekehrte, spiegelbildliche
Charakteristik im Vergleich zum Absenken haben. Darüberhinaus
sollte ein idealer Equalizer ein Kerbfilter unendlicher Tiefe bilden.
-
Ideale Equalizer sollten, wenn sie
in Kaskade geschaltet sind, in der Lage sein, einen flachen, überall komplexen
Frequenzgang der Verstärkung
zur Verfügung
zu stellen, da das Anheben eines Equalizers das Absenken des anderen
exakt kompensieren sollte. Anders betrachtet, sollte der Frequenzgang
des ersten Equalizers das genaue Komplement des Frequenzgangs des
zweiten sein, und die Wirkungen des ersten Equalizers sollten aufgehoben
werden. Um diese Reziprozität
zu erhalten, müssen
die Nullstellen des einen Equalizers gleich den Polstellen des anderen
Equalizers sein und umgekehrt. (Der komplexe Frequenzgang wird im allgemeinen
als eine Funktion der bekannten Laplace-transformierten komplexen
Variablen "s" beschrieben. In
der folgenden Beschreibung beziehen sich die Bezeichnungen "Pole" und "Nullstellen" auf die Pol bzw.
Nullstellen der Übertragung.)
-
Viele bekannte Equalizer erreichen
ein Ausgleichen bzw. Entzerren, indem das Ausgangssignal eines Filters
mit dem Eingangssignal des Filters kombiniert wird, um Signale in
einer frequenzselektiven Weise zu verstärken oder zu dämpfen. Wenn
ein Filter ein Tiefpaßfilter
erster Ordnung ist (das eine komplexe Übertragungsfunktion der Form
p/(s+p) hat), erzeugt es eine sogenannte allmählich abfallende Tiefpaß-Charakteristik. Wenn
das Filter ein Hochpaßfilter
erster Ordnung ist (das eine komplexe Verstärkungsfunktion der Form s/(s+p)
hat), erzeugt es eine sogenannte allmählich abfallende Hochpaß-Charakteristik.
Wenn das Filter ein Bandpaßfilter
zweiter Ordnung ist (das eine komplexe Verstärkungsfunktion der Form Qs/
(s2+Qs+ω0) hat), erzeugt es eine sogenannte Resonanzanhebungs-
oder -absenkungs-Charakteristik mit den entsprechenden glockenförmigen Kurven
der Verstärkung über der
Frequenz.
-
Es gibt zwei häufig benutzte Schaltungen zum
Kombinieren des Ausgangssignals des Filters mit seinem Eingangssignal,
um eine Ausgleichung bzw. Entzerrung zu erreichen. Diese Schaltungen
sind in den
1 und
2 gezeigt und werden im nachfolgenden
erörtert.
Equalizer-Schaltungen der in
2 gezeigtem
Art sind beispielsweise aus der
DE 29 36 507 A1 und der
JP 55-55610 A bekannt. Eigenschaften
werden detailliert anhand der
2 weiter
unten beschrieben.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen
Equalizer mit verbesserten Charakteristiken zu schaffen, der die Möglichkeit
einer unendlichen Absenkung mit einem höheren Grad der Reziprozität kombiniert.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen Equalizer mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Im gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiel
empfängt
der Equalizer ein Eingangsaudiosignal, welches an einen ersten Operationsverstärker gekoppelt
wird. Der Ausgang des Operationsverstärkers ist mit einem Bandpaßfilter
und einem zweiten Operationsverstärker gekoppelt. Ein positiver
Vorwärtskopplungspfad koppelt
das Ausgangssignal des Filters zum Eingangsaudiosignal am Eingang
des zweiten Operationsverstärkers.
Ein positiver Rückkopplungspfad
koppelt das Ausgangssignal des Filters zum Eingangssignal am Eingang
des ersten Verstärkers.
Ein negativer Vorwärtskopplungspfad
koppelt das Ausgangssignal des Filters zum Eingang des zweiten Verstärkers. Daraus
ergibt sich ein Equalizer, der eine reziproke Charakteristik hat und
welcher eine Absenkung unendlicher Tiefe zur Verfügung stellt.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
-
1 ein
Schaltbild eines bekannten Equalizers;
-
2 ein
Schaltbild eines anderen bekannten Equalizers;
-
3 ein
Schaltbild eines Equalizers nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
4 ein
Schaltbild eines alternativen Ausführungsbeispiels der Erfindung;
-
5 ein
Schaltbild eines anderen alternativen Ausführungsbeispiels der Erfindung;
und
-
6 eine
Mehrzahl von Kurven für
jeweils unterschiedliche Potentiometereinstellungen, die die Charakteristik
des Equalizers gemäß 3 zeigen.
-
Es wird ein Equalizer beschrieben,
der reziproke Charakteristiken und eine Absenkung unendlicher Tiefe
zur Verfügung
stellt.
-
BEKANNTE EQUALIZER GEMÄSS 1 UND 2
-
In 1 ist
eine Version eines bekannten Equalizers gezeigt, der ein Bandpaßfilter 15 und
Operationsverstärker 12 und 22 aufweist.
Ein Eingangsaudiosignal wird von Leitung 10 über den
Widerstand 11 an den Anschluß des negativen Eingangs des
Verstärkers 12 gekoppelt.
Der Ausgang des Verstärkers 12 ist über den
Widerstand 14 mit dem Verstärker 22 gekoppelt.
Der Ausgang des Bandpaßfilters 15 ist
mit einem Schleifkontakt bzw. Abgriff 17 eines Potentiometers 18 gekoppelt.
Das Potentiometer 18 schafft einen positiven Vorwärtskopplungspfad über den
Widerstand 19 und einen negativen Vorwärtskopplungspfad über den
die Widerstände 20 und 21 aufweisenden
Spannungsteiler. Eine negative Rückkopplung
ist für
jeden der Verstärker
vorgesehen; speziell liefert der Widerstand 13 eine negative
Rückkopplung
für den
Verstärker 12 und
der Widerstand 24 eine negative Rückkopplung für den Verstärker 22.
Das ausgeglichene bzw. entzerrte Audiosignal wird auf Leitung 23 zur
Verfügung
gestellt.
-
Im Endeffekt addiert die Schaltung
gemäß 1 das Ausgangssignal des
Filters zu seinem Eingangssignal, um eine Resonanzanhebung zu erreichen,
und subtrahiert das Ausgangssignal des Filters von seinem Eingangssignal,
um einen absenkenden Einschnitt zu erreichen. Diese Struktur wird
im allgemeinen als "additiv" bezeichnet. Die
durch die Addition oder Subtraktion gebildeten Polstellen der komplexen
Verstärkungsfunktion ändern sich
nicht, ungeachtet des verwendeten Ausgleichungsgrades bzw. Entzerrgrades.
Eine solche Anordnung kann nicht Kurven einer reziproken Equalizercharakteristik
erzeugen, weil sich die Lage der Polstellen in dem Absenkmodus nicht ändert. Der
prinzipielle Vorteil eines additiven Equalizers ist, daß er auf einfache
Weise eine Absenkung unendlicher Tiefe erzeugen kann, weil die Absenkung
durch ein gegenseitiges Aufheben zwischen dem Eingangssignal des
Filters und seinem Ausgangssignal erreicht wird.
-
Der bekannte Equalizer gemäß 2 enthält wiederum zwei Operationsverstärker 27 und 37.
Das Eingangsaudiosignal auf Leitung 25 wird über einen
Widerstand 26 zur Anschlußklemme des negativen Eingangs
des Verstärkers 27 gekoppelt.
Der Ausgang des Bandpaßfilters 31 ist
mit einem Schleifkontakt 35 des Potentiometers 34 gekoppelt.
Das Ausgangssignal des Verstärkers 27 wird über die
Widerstände 32 und 33 mit
dem Ausgangssignal des Filters summiert, und das Summensignal wird
an den negativen Eingang des Verstärkers 37 gekoppelt.
Eine negative Rückkopplung
wird vom Ausgang des Filters über
dem Widerstand 29 zur Verfügung gestellt. Die negative
Rückkopplung
für die
Verstärker 27 und 37 wird
wiederum über
Widerstände 28 bzw. 36 geschaffen.
-
Der Equalizer gemäß 2 hat eine reziproke Charakteristik.
Diese wird erreicht, indem das Ausgangssignal eines Filters zu seinem
Eingang wie im Fall eines "additiven" Equalizers addiert
wird. Jedoch wird das Absenken nicht durch Subtraktion erreicht,
sondern durch eine negative Rückkopplung.
Durch Rückkopplung
des Ausgangssignals des Filters zu dem Eingang des ihn antreibenden
Verstärkers
zum Erzeugen der negativen Rückkopplung
erzeugt die Schaltung Absenkkurven, die genau reziprok zu den Anhebekurven
sind. Dabei ändert
er die Lage der Polstellen der komplexen Gesamtverstärkungsfunktion
des Equalizers.
-
Der Hauptnachteil der Schaltung gemäß 2 ist, daß er keine
Absenkung unendlicher Tiefe bei einer beliebigen Frequenz erzeugen
kann, weil dies eine unendliche Verstärkung des Rückkopplungspfads erfordern
würde.
Dies wiederum würde
bedeuten, daß der
Gesamtequalizer keine Verstärkung
bei allen Frequenzen haben würde,
weil die Rückkopplungsverstärkung bei
jeder Frequenz unendlich wäre,
bei welcher das Filter eine endliche Übertragung hätte. Unter
Annahme entweder eines Filters erster Ordnung oder eines Filters zweiter
Ordnung wäre
dies bei jeder Frequenz außer
0 oder Unendlich der Fall. Schließlich würde das Q der Schaltung asymptotisch
in dem Maße
gegen 0 gehen, in dem die absenkende Angleichung erhöht würde.
-
GEGENWÄRTIG BEVORZUGTES
AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
DER ERFINDUNG
-
In 3 ist
das gegenwärtig
bevorzugte Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Das Eingangsaudiosignal wird auf Leitung 41 über einen
Widerstand 42 zum negativen Eingangsanschluß eines
Operationsverstärkers 45 gekoppelt.
Der andere Eingangsanschluß dieses
Verstärkers
ist über
einen Widerstand 43 mit der Masse verbunden. Das Ausgangssignal
des Verstärkers 45 (das
Eingangsaudiosignal, Knoten 50) wird mit dem Eingang eines
Bandpaßfilter 60 gekoppelt.
Der Ausgang des Filters wird mit einem Abgriff 65 eines
Potentiometers 70 gekoppelt. Das Ausgangssignal des Verstärkers 45 wird
mit dem Ausgangssignal des Filters 60 über die Widerstände 47 und 48 kombiniert,
wobei das Summensignal an den negativen Eingangsanschluß eines
Operationsverstärkers 61 gekoppelt
wird. Dementsprechend liefert der Widerstand 48 einen positiven
Vorwärtskopplungspfad
vom Ausgang des Filters 60.
-
Das Potentiometer 70 ist
außerdem
mit dem negativen Eingangsanschluß des Verstärkers 45 über einen
Widerstand 40 gekoppelt. Der Widerstand 40 liefert
eine negative Rückkopplung
des Ausgangssignals des Filters 60 zum Eingangsaudiosignal.
Eine negative Vorwärtskopplung
wird von dem Potentiometer 70 über den die Widerstände 80 und 90 aufweisenden
Spannungsteiler zur Verfügung
gestellt. Der gemeinsame Knoten zwischen diesen Widerständen 80 und 90 ist
mit dem positiven Eingangsanschluß des Verstärkers 61 verbunden.
Eine positive Rückkopplung
vom Ausgang des Filters wird über
einen Widerstand 46 geschaffen. Dieser Widerstand ist zwischen
der gemeinsamen Verbindung zwischen dem Widerstand 48 und
dem Potentiometer 70 und dem positiven Eingangsanschluß des Verstärkers 45 eingebunden.
-
Eine negative Rückkopplung für den Verstärker 45 wird
durch den Widerstand 44 und in gleicher Weise eine negative
Rückkopplung
für den
Verstärker 61 durch
den Widerstand 51 zur Verfügung gestellt, wobei der Widerstand 51 die
Ausgangsleitung 62 mit dem negativen Eingangsanschluß des Verstärkers 61 koppelt.
-
Bei der Schaltung gemäß 3 wird das auszugleichende
bzw. zu entzerrende Signal an die Leitung 41 und somit über den
Widerstand 42 an den invertierenden Eingang des Operationsverstärkers 45 angelegt. (Der
Verstärker 45 und
sein begleitender Verstärker 61 können irgendwelche
Operationsverstärker
hoher Qualität,
wie beispielsweise der durch Signetics hergestellte NE5532 sein.)
-
Das das Eingangsaudiosignal empfangende
Filter 60 kann ein beliebiges Filter mit einer unendlichen Absenkung
bei 0 Hz, ∞ Hz
oder sowohl 0 Hz als auch ∞ Hz
sein. Um unerwünschte
sekundäre
Absenkungen oder Peaks in der Antwortfunktion zu vermeiden und um.
zu sichern, daß die
Angleichungskurven hinsichtlich der Frequenz symmetrisch sind, sollte
die Phasenverschiebung des Filters bei keiner Frequenz ± 90° überschreiten
und 0° bei
der Frequenz der maximalen Verstärkung
betragen. Die geeignetsten praktischen Filter sind Tiefpaßfilter
erster Ordnung (die eine sogenannte "allmählich
abfallende Tiefpaß-Charakteristik" erzeugen), Hochpaßfilter
erster Ordnung (die eine sogenannte "allmählich
ansteigende Hochpaß-Charakteristik" erzeugen) und Bandpaßfilter
zweiter Ordnung (die eine sogenannte "Resonanzanhebung oder -absenkung" mit den entsprechenden
glockenförmigen
Kurven der Verstärkung über der
Frequenz erzeugen). All diese Filter können durch passive oder aktive
Mittel realisiert werden und sind allgemein bekannt (siehe z.B.:
Arthur B. Williams, Electronic Filter Design Handbook, New York,
McGraw-Hill, 1981).
-
Das Ausgangssignal des Filters 60 wird
an den Abgriff 65 des Potentiometers 70, nämlich der "Ausgleichungs"-Steuerung angelegt.
(Im gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsbeispiel
hat das Potentiometer 70 einen linearen Widerstandsverlauf.)
Der Benutzer stellt diese Steuerung ein, um den Grad der Ausgleichung auszuwählen. Das
ausgeglichene bzw. entzerrte Ausgangsignal erscheint auf Leitung 62 mit
den in 6 gezeigten Leistungscharakteristiken
des Equalizers. Wenn der Schleifkontakt 65 des Potentiometers 70 in
Richtung des Widerstands 48 bewegt wird, tritt eine Anhebung
auf (oberer Teil von 6),
weil das Ausgangssignal des Filters 60 mit seinem Eingangssignal
im Verstärker 6
1 summiert
wird. Zusätzlich
wird eine positivere Rückkopplung über den
durch die Widerstände 43 und 46 gebildeten
Spannungsteiler an den Verstärker 45 angelegt.
-
Wenn der Schleifkontakt 65 des
Potentiometers 70 in Richtung des Widerstands 80 bewegt
wird, tritt eine Absenkung auf (wie sie im unteren Teil von 6 gezeigt ist), weil ein
größerer Teil
des Ausgangssignals des Filters 60 über den Widerstand 40 an
den Eingang des Verstärkers 45 angelegt
wird, so daß eine
negativere Rückkopplung
erzeugt wird. Zusätzlich
wird eine negative Vorwärtskopplung über den
durch die Widerstände 80 und 90 gebildeten
Spannungsteiler an den Verstärker 61 angelegt,
was den Grad der Absenkung erhöht.
Dieser Pfad schafft den unendlich tiefen Einschnitt, wenn die Verstärkung dieses
Spannungsteilers korrekt ausgewählt
ist, wie dies weiter unten erörtert
wird.
-
Diese Schaltung gemäß 3 arbeitet im Sinne der
Erfindung, wenn die Werte der Widerstände in der unten erörterten
Weise ausgewählt
werden. Während
die Arbeitsweise dieser Schaltung qualitativ relativ leicht zu beschreiben
ist, ist eine mathematische Analyse aufgrund der mehreren positiven
und negativen Rückkopplungsschleifen
sehr schwierig; zu beachten ist, daß scheinbar jeder Teil dieser
Schaltung mit jedem anderen gekoppelt ist. Nichtsdestoweniger ergibt
eine direkte (aber sehr langwierige und umständliche) Knotenanalyse die
komplexe Verstärkung
der Schaltung als eine Funktion der Position des Abgriffs 65 des
Potentiometer 70, der Widerstandswerte und der komplexen
Verstärkungsfunktion
des Filters 60. Wenn das gewünschte Verhalten des Potentiometers 70 als
Funktion seiner Drehung gegeben ist, kann man eine Anzahl von simultanen
nichtlinearen Gleichungen für
die unveränderlichen
Widerstände
aufschreiben. Diese Gleichungen und ihre Lösung mit den gegenwärtig bevorzugten
Werten der Widerstände
sind als Anhang A beigefügt.
Diese Gleichungen können
numerisch auf einem Digitalrechner mit Hilfe bekannter Algorithmen
(wie beispielsweise das Public-Domain-Programm MINPACK von Argonne
National Laboratories) gelöst
werden, um die Widerstandswerte zu erhalten.
-
Wenn man beispielsweise die Umdrehung
des Potentiometers 70 als k bezeichnet, wobei k = 0 am unteren
Endanschlag des Potentiometers 70 und k = 1 am oberen Endanschlag
des Potentiometers 70 ist, können die folgenden Gleichungen
geschrieben werden:
- 1) Bei k = 1 ist die Spitzenverstärkung der
Schaltung 16dB;
- 2) bei k = 0,75 ist die Spitzenverstärkung der Schaltung 4dB;
- 3) bei k = 0,5 (dem Mittelpunkt) ist die Spitzenverstärkung der
Schaltung 0dB;
- 4) bei k = 0 ist die Spitzenverstärkung der Schaltung 0 (–∞dB);
- 5) bei k = kl (wobei kl unbekannt ist) ist die Spitzenverstärkung der
Schaltung -16dB; und
- 6) Q der Nullstellen der s-Ebene bei k = 1 ist gleich Q der
Polstellen der s-Ebene bei k = kl. (Dies ergibt die reziproke Charakteristik.)
-
Folglich gibt es sechs Gleichungen
für sieben
unbekannte Widerstände,
was dem Konstrukteur anzeigt, daß er eine Charakteristik willkürlich auswählen kann.
Eine für
das Einstellen vorteilhafte Charakteristik ist die Verstärkung des
durch die Widerstände 46 und 43 gebildeten
Spannungsteilers, welche den Grad der positiven Rückkopplung
festlegt. Je größer die
Abschwächung
oder Dämpfung,
desto weniger positive Rückkopplung
wird an dem Verstärker 45 angelegt
und desto weniger bewegen sich die Polstellen, wenn k verändert wird.
Der Konstrukteur kann somit diese wichtige Charakteristik der Schaltung
steuern, indem er diese Dämpfung
bzw. Spannungsteilung vor Lösung
der anderen Gleichungen auswählt.
-
Im Anhang A sind die speziellen Gleichungen
für eine
Knotenanalyse der Schaltung gemäß 3 aufgeführt, und es wird eine Lösung für die Gleichungen
zur Verfügung
gestellt, die spezielle Widerstandswerte ergibt. In der Tabelle
am Ende des Anhangs sind die üblichen
oder praktischen Werte für
die Widerstände 40, 42, 43, 44, 46, 47, 48, 51, 70, 80 und 90 aufgeführt.
-
6 veranschaulicht
die Charakteristiken der Schaltung gemäß 3. In 6 ist
das spiegelbildliche oder reziproke Wesen der Kurven über der
0dB-Linie zu sehen. Zu beachten ist, daß die Absenkung sich im Endeffekt
auf –∝ erstreckt,
was die tiefe Kerbe schafft.
-
ALTERNATIVE
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
4 veranschaulicht
ein alternatives Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Wiederum gibt es zwei Operationsverstärker 73 und 83 und
eine Eingangsleitung 71, welche das Eingangsaudiosignal über einen
Widerstand 72 an den Verstärker 73 anlegt. Wiederum
gibt es eine negative Rückkopplung
für die
Verstärker,
wie sie durch die Widerstände 74 und 84 gezeigt
ist. Die Verstärker
sind zusammengeschaltet über
den Widerstand 67 mit einem positiven Vorwärtskopplungspfad
vom Filter 76 über
das Potentiometer 78 und den Widerstand 77. Die negative
Vorwärtskopplung
wird über
die Widerstände 79 und 81 geschaffen.
Außerdem
wird ein negativer Rückkopplungspfad
vom Ausgang des Filters über
dem Widerstand 75 zur Verfügung gestellt. Dieses Ausführungsbeispiel
weist nicht den positiven Rückkopplungspfad
des bevorzugten Ausführungsbeispiels auf.
-
In der Schaltung gemäß 4 sichert der negative Mitkopplungspfad
die unendliche Absenkung; jedoch geht der in 6 gezeigte hohe Grad der Reziprozität verloren,
da die Absenkkurven schmaler als die Anhebungskurven werden. Nichtsdestoweniger
sind die charakteristischen Kurven der Schaltung gemäß 4 viel näher an einer echten Reziprozität als die
Kurven, die durch die additive Schaltung gemäß 1 erzeugt werden.
-
5 stellt
ein anderes alternatives Ausführungsbeispiel
dar. Wiederum werden zwei Operationsverstärker 89 und 102 verwendet.
Das Eingangsaudiosignal wird von einer Leitung 85 über den
Widerstand 86 zum Verstärker 89 gekoppelt.
Der Verstärker 89 ist über den
Widerstand 95 mit dem Verstärker 102 gekoppelt. Eine
positive Vorwärtskopplung
wird über
den Widerstand 100 zur Verfügung gestellt, eine negative
Vorwärtskopplung über die
Widerstände 99 und 104,
eine negative Rückkopplung über den
Widerstand 92 und eine positive Rückkopplung über den Widerstand 88.
Wiederum weisen die Verstärker
eine negative Rückkopplung über die
Widerstände 91 und 101 auf.
-
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist jedoch der Ausgang
des Bandpaßfilters 94 über einen
Widerstand 96 mit einem in der Mitte abgegriffenen Potentiometer 97 gekoppelt.
Der Mittelabgriff 98 des Potentiometer 97 ist
auf Masse gelegt.
-
Die Vorteile des Ausführungsbeispiels
gemäß 5 ergeben sich aus der Tatsache,
daß der
auf Masse gelegte Mittelabgriff garantiert, daß der Equalizer bei k = 0,5
eine flache Übertragungsfunktion,
hat, da das Ausgangssignal des Filters auf Masse gelegt ist. Dies
hat jedoch verschiedene Nachteile. Vor allem ist das Potentiometer
teurer. Die Kurven der Angleichung gegenüber k verhalten sich nicht
so gut, wie die des Ausführungsbeispiels
gemäß 3, und schließlich muß das Filter 94 einen
größeren Strom
bei k = 0,5 liefern, weshalb der Widerstand 96 erforderlich
ist. Man beachte, daß der
Widerstand 96 erforderlich ist, da bei k = 0,5 der Strom
aus dem Filter nur durch den Widerstand 96 begrenzt wird.
-
Die Arbeitsweise der Schaltung gemäß 5 ist prinzipiell gleich
der Arbeitsweise der Schaltung gemäß 3.
-
ANHANG A
-
- 1: "EQUALIZER-STEUERUNG
OHNE AUF MASSE GELEGTEN MITTELABGRIFF"
- 2: "Ausführungsbeispiel
gemäß 3"
- 3: "Verstärkung als
Funktion von 'k':"
- 4: "Beschaffe
Ausdruck für
die Gesamtverstärkung
des Equalizers als eine Funktion von 'k'
- 5: "wobei 'k' die Verdrehung der Anhebe/Absenk-Steuerung
ist;"
- 6: "k=0 bei
vollständiger
Absenkung; k=1 bei voller Anhebung"
- 7: "widerstände werden
als ihre Kehrwerte (d.h. als Admittanzen) ausgedrückt, um
die Rechnung zu vereinfachen
- 8: "So ist gn
= 1/rn"
- 9: "Um die Berechnungen
weiter zu vereinfachen, wird n = r6/r7 und m = r9/r10 definiert.
So ist"
- 10: r6 = nr7
- 11: r5 = r7 (1 – n)
- 12: r9 = m r10
- 13: r8 = r10 (1 – n)
- 14: "Schreibe
Knoten-Admittanz-Gleichungen für
EQ-Schaltung; drücke
als Vektor von Gleichungen aus:"
-
- 16: "Gesamtverstärkung der
Schaltung, wobei 'b' die komplexe Verstärkung des
Bandpaß-Filters
ist:"
-
- 18: "Zur Vereinfachunq
sei die Peak-Frequenz = 1."
- 19: "Drücke dann
die komplexe Verstärkung
des Handpaß-Filters
(b) wie folgt aus:"
-
- 21: "(Man beachte,
daß 'q1' der Kehrwert der üblichen
Definition von 'q' ist)"
- 22: 'Der Zähler der
Gesamtverstärkungsfunktion
ergibt sich zu"
-
- 24: "Nenner:"
-
- 26: "Wenn der
Zähler
die Form s^2+d1 s+1 hat, dann ist 'd1' die 'Dämpfung'."
- 27: "Gewinne
die Dämpfung
des Zählers:"
-
- 29: "Dämpfung des
Zählers:"
-
- 31: "Gewinne
die Dämpfung
des Nenners:"
-
- 33: "Dämpfung des
Nenner:"
-
- 35: "xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx" .
- 36: "Schreibe
sechs simultane nichtlineare Gleichungen für die numerische Lösung durch
die 'Minpack'-Routine"
- 37: "ES wird
angenommen, daß die
komplexe Verstärkung
des Bandpaß-Filters 'b' bei seiner Peak-Frequenz"
- 38: "1 + j0
ist. Folglich wird 'b' durch '1' ersetzt in Gleichung 17, um die Peak-Verstärkung zu
gewinnen."
- 39: "Um die
ersten 5 Gleichungen zu schreiben, wird der geeignete wert von 'k' (der EQ-Steuerungs-Verdrehung)"
- 40: "in Gleichung
17 eingeaetzt und das ,Ergebnis gleich-.der gewünschten Peak-Verstärkung gesetzt."
- 41: "16dB-Anhebung
bei k=1: "
-
- 43: "4dB-Anhebunq
bei k=0,75:"
-
- 45: "flacher
Frequenzganq bei k=0,5:"
-
- 47: "unendlicher
Einschnitt bei k=0"
-
- 49: "16dB-Absenkung
bei einem gegenwärtig
unbekannten 'k':"
-
- 52: "Aus Symetriegründen ist
die Dämpfung
des Zählers
bei 16dB Anhebung = der Dämpfung
des Nenners"
- 53: "bei 16dB
Absenkung, wobei k=1 bei 16dB Anhebung und k=k bei 16dB Absenkung:"
-
- 54: "xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx"
-