DE4304991C1 - Vorrichtung zur Vermessung der Lage und Orientierung von großflächigen Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zur Vermessung der Lage und Orientierung von großflächigen WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermessung der
Lage und Orientierung von großflächigen Werkstücken zuein
ander, insbesondere von in einer Ebene oder winklig zuein
ander zu verbindenden Stahlplatten im Schiffsbau.
Beispielsweise im Schiffsbau ist es üblich, großflächige
Stahlplatten zu verwenden, die in geeigneter Weise mitein
ander verbunden und aneinander befestigt werden müssen. Da
bei werden derzeit gewalzte Profile mit mehreren Millime
tern Toleranz eingesetzt. Zur Positionierung der Bauteile
wird eine manuelle Vermessung durchgeführt, z. B. mit Hilfe
von Stahlband und/oder Streichmaß. Eine solche Vermessung
in der Fertigung ist sehr zeitaufwendig und mit großen To
leranzen behaftet, was entsprechend nachteilig ist.
Zukünftig werden zur Rationalisierung Bauteile mit geringen
Toleranzen im 1/10 mm-Bereich benutzt, deren Sollmaße durch
Positioniermarken definiert sind. Maßfehler und logistische
Merkmale werden mittels eines aufgebrachten Bar- oder Dot-
Codes jeder Kante zugeordnet.
Aus der DE 33 42 403 A1 und der DE 25 31 682 A1 sind je
weils optische Meßanordnungen bekannt, die zur Erfassung
der Lage von Gegenständen bzw. zur Erfassung vereinzelter
Werkstücke ausgebildet sind. Diese Meßanordnungen eignen
sich jedoch nicht zur Vermessung der Lage von großflächigen
Werkstücken zueinander.
Darüber hinaus sind aus DE 39 15 587 C1 und DE 37 19 766 C2
optische Anordnungen zur Erfassung und Erkennung von Meß
marken bekannt, die zur Bestimmung der Lage von Farbauszü
gen zueinander auf Druckbögen ausgelegt sind, wobei die in
der DE 39 15 587 C1 beschriebene Vorrichtung als aufsetzba
res Handmeßgerät ausgebildet sein kann. Auch diese opti
schen Anordnungen sind jedoch nicht zur Lagevermessung von
großflächigen Werkstücken geeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, die
sowohl die Vermessung der Maßtoleranzen einzelner derarti
ger großflächiger Werkstücke als auch die Bestimmung der
Lage von mehreren derartigen Werkstücken zueinander und die
Erfassung des aufgebrachten Codes durch einfaches manuelles
Aufsetzen der Vorrichtung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs be
zeichneten Art gelöst durch ein Gehäuse mit mehreren Anle
geflächen, die etwa parallel zu vorgegebenen, aneinander
stoßenden Ebenen der zu verbindenden Werkstücke, die in ei
ner Ebene oder winklig angeordnet sein können, ausgerichtet
sind, wobei innerhalb des Gehäuses wenigstens eine Kamera
zur Vermessung von auf den benachbarten Werkstückflächen
randseitig angeordneten Meßmarken angeordnet ist, deren
Strahlengang über innerhalb des Gehäuses angeordnete opti
sche Abbildungseinrichtungen derart ausgerichtet ist, daß
dieser durch eine Austrittsfläche des Gehäuses den Flächen
bereich der Meßmarken abdeckt.
Mit der Erfindung wird ein Handgerät zur Verfügung ge
stellt, das zum einen die Vermessung der Maßtoleranzen ein
zelner Bauteile, zum anderen auch die Bestimmung der Lage
von bis zu drei Bauteilen zueinander ermöglicht. Darüber
hinaus ist es möglich, in Abhängigkeit von der Ausgestal
tung der Meßmarken an den Bauteilen die aufgebrachten Codes
durch einfaches manuelles Aufsetzen der Vorrichtung zu er
fassen. Das Handgerät kann dabei auf einfache Weise auf
grund der Ausbildung des Gehäuses mit entsprechenden Anle
geflächen in den Verbindungsbereich zweier Bauteile ge
bracht und entsprechend angelegt werden, wobei dann von der
Kamera über die entsprechenden optischen Abbildungseinrich
tungen die Position der Meßmarken ermittelt und entspre
chend ausgegeben wird, so daß dann eine exakte Positionie
rung der Bauteile zueinander möglich ist. Durch Aufsetzen
auf ein Bauteil mit einer Anlegefläche wird dabei eine Be
zugsebene definiert. Dabei können Bauteile, die in einer
Ebene liegen oder annähernd senkrecht aufeinanderstehen,
mit derselben Vorrichtung ohne optische oder mechanische
Veränderungen an der Vorrichtung exakt vermessen werden.
Ebenso können Maßtoleranzen einer Platte durch Lagebestim
mung einer Marke bezüglich der dazugehörigen Kante ermit
telt werden.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die optischen Abbildungseinrichtungen einen
prismatischen Körper mit Spiegelflächen aufweisen, der zen
tral im Strahlengang der Kamera und zentral zwischen zwei
symmetrisch zueinander angeordneten Spiegeln angeordnet
ist, derart, daß der Strahlengang der Kamera durch den
prismatischen Körper geteilt und durch die Spiegel jeweils
teilweise so abgelenkt wird, daß sich die optischen Achsen
der beiden Teilstrahlengänge außerhalb der Austrittsfläche
des Gehäuses kreuzen. Mit dieser besonders bevorzugten Aus
gestaltung ist es möglich, nur eine Kamera einzusetzen und
gleichwohl aufgrund der Ausgestaltung der Abbildungsein
richtungen Bauteile exakt vermessen zu können, die in einer
Ebene liegen oder auch annähernd senkrecht aufeinanderste
hen, wobei die ebene oder senkrechte Stellung anhand der
Orientierung der Marken zueinander automatisch erkannt
wird.
Zusätzlich kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Anle
geflächen mit Aufsetzmarkierungen und/oder Peilkanten ver
sehen sind, wodurch das exakte Aufsetzen der Vorrichtung
auf die Bauteile unterstützt wird.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Kamera mit einer geeigne
ten elektronischen Datenverarbeitung verbunden ist. Dabei
ist diese Datenverarbeitung bevorzugt mit einer Software
ausgestattet, die durch Ermittlung der perspektivischen
Verzeichnung das Lesen eines gleichzeitig, beispielsweise
zur Kennzeichnung aufgebrachten Codes (z. B. Dot- oder Bar-
Code) aus nicht konstantem Abstand und unter nicht konstan
ten Winkeln ermöglicht.
Besonders bevorzugt ist die Kamera als CCD-Kamera ausgebil
det. Selbstverständlich sind natürlich auch andere geeigne
te Kameras einsetzbar.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in jeweils stark
vereinfachter Darstellung in
Fig. 1 in einem Schnitt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Fig. 1.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Vermessung der Lage
und Orientierung von großflächigen Werkstücken zueinander ist in der
Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnet. Diese Vorrichtung
weist zunächst ein Gehäuse 2 auf, das mit Anlegeflächen
3, 4, 4a und 5 versehen ist, wobei die Anlegeflächen 4, 4a dazu
dienen, die Vorrichtung auf eine ebene Fläche aufzusetzen,
d. h. in den Verbindungsbereich zweier in einer Ebene rand
seitig miteinander zu verbindender Werkstücke 6 bzw. 7. Die
beiden Anlegeflächen 3 und 5 sind im Winkel zueinander ange
ordnet, im speziellen Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 im
rechten Winkel zueinander, derart, daß sie in den Eckver
bindungsbereich zwischen zwei Werkstücken eingesetzt werden
können, die zueinander senkrecht anzuordnen sind.
Innerhalb des Gehäuses 1 ist eine CCD-Kamera 8 angeordnet,
deren Strahlengang mit 9 angedeutet ist. Im Abstand von der
Kamera 8 ist zentral in deren Strahlengang 9 ein prismati
scher Körper 10 im Gehäuse 2 angeordnet, dessen Prismenflä
chen 11 als Spiegel ausgebildet sind. Dies führt entspre
chend zu einer Aufteilung des Strahlenganges 9 der Kamera 8
in zwei gleichgroße Teilstrahlengänge 12 und 13, deren
Randstrahlen in der Zeichnung angedeutet sind.
Der prismatische Körper 10 ist zentral zwischen zwei symme
trisch zueinander angeordneten Spiegeln 14, 15 angeordnet,
die so ausgerichtet sind, daß Teilstrahlengänge 12′, 13′
derart reflektiert werden, daß diese aus z. B. durch planpa
rallele Platten 18 gebildete transparente Austrittsflächen
aus dem Gehäuse 2 austreten. Dabei ist die Anordnung der
optischen Abbildungseinrichtungen 10, 14 und 15 so getrof
fen, daß sich die optischen Achsen der zwei Teilstrahlen
gänge 12′, 13′ zwischen einer Objektebene E1 und einer Ob
jektebene E2 kreuzen. Dabei stellt die Objektebene E1 die
jenige Ebene dar, in der ebene Bauteile 6 und 7 miteinander
zu verbinden sind, während die Objektebene E2 diejenige
Ebene darstellt, in der senkrecht stehende Bauteile mitein
ander verbunden sind.
Die Bauteile bzw. Werkstücke 6 und 7 sind randseitig mit
Meßmarken 17 versehen, die beispielsweise als Dreiecke aus
gebildet sein können. Diese Meßmarken können zusätzlich mit
einem auf gebrachten Code zur Kennzeichnung versehen sein,
z. B. mit einem Dot- oder Bar-Code. Diese Codes können bei
spielsweise die Sollmaße des betreffenden Bauteiles enthal
ten oder sonstige zusätzliche Identifikationsmerkmale.
Wird, wie aus Fig. 1 hervorgeht, die Vorrichtung 1 auf den
Verbindungsbereich zwischen zwei in einer Ebene zu verbin
denden Bauteile 6 und 7 aufgesetzt, so erfassen die Teil
strahlengänge 12′ und 13′ vollständig den Bereich der bei
den Meßmarken 17 der Werkstücke 6 und 7. Die Positionierung
dieser Meßmarken zueinander wird dann entsprechend über die
Abbildungseinrichtungen 14, 15 und 10 von der Kamera 8 er
faßt und anschließend in einer mit einer geeigneten Soft
ware ausgerüsteten Einrichtung ausgewertet, d. h. es wird
festgestellt, ob sich die beiden Marken bereits in exakter
Ausrichtung zueinander befinden oder ob noch eine Abwei
chung gegeben ist. Ist dies der Fall, so wird eine entspre
chende Information ausgegeben, worauf dann die Bauteile
nachjustiert bzw. entsprechend positioniert werden können.
Anschließend kann dann eine neue Vermessung durchgeführt
werden.
Aufgrund der Ausbildung und Anordnung der optischen Abbil
dungseinrichtungen 14, 15 und 10 ist es erkennbar auch mög
lich, zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Bauteile zu
vermessen, wobei von diesen Bauteilen nur die jeweiligen,
mit 17′ bezeichneten Meßmarken dargestellt sind. Durch ge
eignete Software ist es dann möglich, aufgrund der Posi
tionsaufnahme der betreffenden Meßmarken 17′ deren Winkel
ausrichtung und Positionierung festzustellen und aus auszuge
ben, worauf dann eine entsprechende Korrektur durchgeführt
werden kann.
Im Verbindungsbereich der beiden Anlegeflächen 4, 4a kann ei
ne Aufsetzmarkierung 16 vorgesehen sein, die das Aufsetzen
der Vorrichtung 1 auf die Bauteile 17 erleichtert (Fig. 1).
Ferner können auch Peilkanten 20, 20a vorgesehen sein (Fig. 2).
Wird durch drei zueinander annähernd senkrecht angeordnete
Platten eine Ecke gebildet, kann durch Anlegen der Peilkan
te 20 an eine der drei Platten (Bauteile) die Lage der bei
den anderen anhand deren Meßmarken festgestellt und ausge
geben werden, worauf dann eine entsprechende Korrektur
durchgeführt werden kann.
Im Strahlengang 12′ bzw. 13′ kann vor dem Spiegel 14 bzw.
15 als Gehäuseabschluß jeweils auch noch die erwähnte plan
parallele Platte 18 angeordnet sein (Fig. 1). Darüber hin
aus kann im Gehäuse auch noch eine Beleuchtung 19 vorgese
hen sein.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind möglich, ohne den Grundgedanken zu ver
lassen. So können selbstverständlich die optischen Abbil
dungseinrichtungen 14, 15 und 10 anders ausgebildet sein,
sofern entsprechende Strahlengänge verwirklicht werden kön
nen. Es kann auch vorgesehen sein, daß anstelle einer Kame
ra 8, deren Strahlengang dann entsprechend aufgeteilt wird,
zwei Kameras eingesetzt werden, wobei dann eine entspre
chend geeignete Software zur Verknüpfung in der zugeordne
ten elektronischen Datenverarbeitung erforderlich ist und
dgl. mehr.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Vermessung der Lage und Orientierung von
großflächigen Werkstücken zueinander, insbesondere von in
einer Ebene oder winklig zueinander zu verbindenden Stahl
platten im Schiffsbau,
gekennzeichnet durch
ein Gehäuse (2) mit mehreren Anlegeflächen (3, 4, 5), die et
wa parallel zu vorgegebenen, aneinanderstoßenden Ebenen der
zu verbindenden Werkstücke, die in einer Ebene oder winklig
angeordnet sein können, ausgerichtet sind, wobei innerhalb
des Gehäuses (2) wenigstens eine Kamera (8) zur Vermessung
von auf den benachbarten Werkstückflächen (6, 7) randseitig
angeordneten Meßmarken (17, 17′) angeordnet ist, deren
Strahlengang über innerhalb des Gehäuses (2) angeordnete
optische Abbildungseinrichtungen (10, 14, 15) derart ausge
richtet ist, daß dieser durch eine Austrittsfläche (16) des
Gehäuses (2) den Flächenbereich der Meßmarken (17, 17′) ab
deckt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die optischen Abbildungseinrichtungen einen prismati
schen Körper (10) mit Spiegelflächen (11) aufweisen, der
zentral im Strahlengang (9) der Kamera (8) und zentral zwi
schen zwei symmetrisch zueinander angeordneten Spiegeln
(14, 15) angeordnet ist, derart, daß der Strahlengang (9)
der Kamera (8) durch den prismatischen Körper (10) geteilt
und durch die Spiegel (14, 15) jeweils teilweise so abge
lenkt wird, daß sich die optischen Achsen der beiden Teil
strahlengänge (12′, 13′) außerhalb der Austrittsfläche (16)
des Gehäuses (2) kreuzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlegeflächen (3, 4, 4a, 5) mit Aufsetzmarkierungen
(16) und/oder Peilkanten (20, 20a) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kamera (8) mit einer geeigneten elektronischen Da
tenverarbeitung verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kamera (8) als CCD-Kamera ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934304991 DE4304991C1 (de) | 1993-02-18 | 1993-02-18 | Vorrichtung zur Vermessung der Lage und Orientierung von großflächigen Werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934304991 DE4304991C1 (de) | 1993-02-18 | 1993-02-18 | Vorrichtung zur Vermessung der Lage und Orientierung von großflächigen Werkstücken |
Publications (1)
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DE4304991C1 true DE4304991C1 (de) | 1994-10-20 |
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---|---|---|---|
DE19934304991 Expired - Fee Related DE4304991C1 (de) | 1993-02-18 | 1993-02-18 | Vorrichtung zur Vermessung der Lage und Orientierung von großflächigen Werkstücken |
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---|---|
DE (1) | DE4304991C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1336302A2 (de) * | 2000-08-24 | 2003-08-20 | OG Technologies, Inc. | Motorenlagerinspektionssystem |
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-
1993
- 1993-02-18 DE DE19934304991 patent/DE4304991C1/de not_active Expired - Fee Related
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