DE4304982A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren Verbunden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren VerbundenInfo
- Publication number
- DE4304982A1 DE4304982A1 DE4304982A DE4304982A DE4304982A1 DE 4304982 A1 DE4304982 A1 DE 4304982A1 DE 4304982 A DE4304982 A DE 4304982A DE 4304982 A DE4304982 A DE 4304982A DE 4304982 A1 DE4304982 A1 DE 4304982A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- stage
- gas
- destructuring
- phase
- pyrolysis
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B53/00—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
- C10B53/07—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form of solid raw materials consisting of synthetic polymeric materials, e.g. tyres
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/30—Active carbon
- C01B32/312—Preparation
- C01B32/318—Preparation characterised by the starting materials
- C01B32/324—Preparation characterised by the starting materials from waste materials, e.g. tyres or spent sulfite pulp liquor
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B47/00—Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion
- C10B47/18—Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion with moving charge
- C10B47/20—Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion with moving charge according to the moving bed type
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/02—Multi-step carbonising or coking processes
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/141—Feedstock
- Y02P20/143—Feedstock the feedstock being recycled material, e.g. plastics
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wertstoffgewin
nung aus Duroplaststoffen sowie aus deren Verbunden, insbesondere zur Erzeu
gung von Aktivkohle durch Pyrolyse. Ihr Anwendungsgebiet ist die Wertstoff
gewinnung bei hoher Qualität des Zielproduktes und gleichzeitiger umweltfreund
licher Entsorgung von mit anderen Kunststoffen, so mit Thermoplaststoffen
versetzten Duroplasten sowie der vollständige Abbau der im Prozeß entstehenden
flüssigen und gasförmigen Schadstoffe. Sie ist besonders für die Herstellung von
Schichtkohlen geeignet.
Es sind bereits verschiedene Möglichkeiten zur Verwertung von Duroplastabfäl
len bekannt, so ihre thermische Verwertung. Eine Verbrennung führt jedoch
lediglich zu einer teilweisen Entsorgung der Feststoffe unter gleichzeitiger
Erzeugung von Luftschadstoffen. Günstiger ist eine thermische Zersetzung und
Verkokung von Duroplastabfallstoffen unter Luftabschluß. Die dabei entstehen
den gasförmigen und kondensierbaren Abbauprodukte sind jedoch in einer
nachgeordneten Hochtemperatur-Verbrennungsstufe (mit oder ohne Pyrolyse
koks) zu entsorgen.
Mikroporöser Kohlenstoff, der durch Pyrolyse aus biologischen oder anderen
organischen Materialien gebildet wird und erhöhte Eigenschaften hinsichtlich
Oberflächenausbildung oder -entwicklung sowie eine gesteigerte Oberflächen
aktivität aufweist, ist seit langem als geeignetes Adsorbens für Inhaltsstoffe aus
technischen Gasen, Prozeßwässern und industriellen Lösungsmitteln bekannt.
Vorzugsweise bruch- und abriebfeste Aktivkohlen, so für einen Einsatz unter
den besonderen mechanischen Belastungen von Wirbelschichttechniken, werden
durch Formung von feinteiligen, kohlenstoffhaltigen Ausgangsstoffen mit einem
Bindemittel, Härten der Formlinge unter Austreiben flüchtiger Stoffe und Akti
vierung bei Temperaturen von 700 bis 1000°C sowie Ausdämpfen mit kohlendi
oxid- und/oder wasserdampfhaltigen Gasen erzeugt. Als bereits günstige Binde-
und Formierungsmittel haben sich Gemische aus Aldehyden und Phenolen sowie
aus deren Kondensationsprodukten erwiesen (DE-AS 23 22 706). Ein Verfahren
zur Entsorgung von Plaststoffen, insbesondere aus Phenolformaldehydkondensa
ten mit Baumwollanteilen (DE-PS 40 37 490) berücksichtigt bereits den Aspekt
der umweltfreundlichen Entsorgung von textilstrukturierten Duroplaststoffen,
wobei zerkleinerte Bestandteile fester Phenolformaldehydkondensate einer
Rohkohle zugemischt werden und eine Brikettiertrockenkohle mit 0.3 bis 5 M-%
Plastanteil einer Vergasung oder Verkokung in bekannten Reaktoren oder
Anlagen unterzogen wird. Auch hier dient der Einsatz von Phenolformaldehyd
kondensaten lediglich als Verkokungshilfsmittel. In beiden Verfahren ist der
eingesetzte Plasteanteil gering und führt noch nicht zu den erwünscht hohen
Eigenschaften einer Aktivkohle, vor allem nicht zu einer umweltfreundlichen
Entsorgung der im Verarbeitungsprozeß entstehenden umweltbelastenden Schad
stoffe.
Aktivkohlen können schädliche Schwermetalle enthalten, die im Mineralstoffanteil
gebunden sind. Es ist ein dringliches Anliegen, diese Metalle in der Aktivkohle
so zu fixieren, daß bei nachfolgenden Nutzungen in Adsorptionsprozessen keine
Schadstoffe aus ihnen austreten.
Es sind weiterhin Verfahren und Vorrichtungen zum Regenerieren von beladenen
Aktivkohlen und/oder -koksen bekannt, bei denen Teilströme ausgetriebener
Desorptionsgase absatzweise oder stufenartig erhitzt und/oder nach dem Austritt
aus der Heizzone oder Stufe gekühlt werden, wobei auch getrennte Wärmeaustau
schermedien alternierend durch einzelne Vorwärm-, Heiz- oder Kühlzonen
geführt werden. Ziel ist gewöhnlich eine verbesserte Wärmeführung, wie in DE-
PS 26 10 073 und DE-PS 28 09 567. Bei anderen, vorwiegend Pyrolyseverfahren,
gewährleistet eine zusätzliche Zuführung von Gasen, auch bei höherem Druck,
eine erhöhte Zwangsdurchströmung des Pyrolyse gutes bei verbessertem Wärme
übergang (z. B. in der DE-PS 40 11 945). In der Regel erfolgt eine Rückgewin
nung von Nutzenergie durch Verbrennung des Pyrolysegases (DE-PS 28 48 485)
oder z. B. eine verbesserte Prozeßführung durch Steigerung der Fließfähigkeit
des Gutes, indem die Zersetzungsrückstände in dem anfallenden Öl dipergiert
werden (DE-AS 23 13 027). Dabei wird noch keine gezielte Aufarbeitung der
entstehenden Zersetzungsprodukte erreicht, die eine höhere Qualität des Ziel
produktes Aktivkohle zur Folge hat und gleichzeitig einer Nutzungszuführung
umweltschädigender Prozeßgase dient.
Des weiteren ist eine Vielzahl von Vorrichtungen bekannt, in denen zu ver
arbeitende Feststoffe durch Reaktoren, die aus aufeinanderfolgenden Stufen
bestehen, zwangstransportiert werden, so durch Extrudieren (DE-PS 25 20 152).
Auch hier werden sich bildende Gase über getrennte Kanäle abgezogen, jedoch
nicht unter dem Gesichtspunkt einer gezielten reaktionstechnischen Nutzung. Es
bleibt ein dringliches Anliegen, entstehende Pyrolysegase als notwendige Hilfs
stoffe bei der Aktivkohleherstellung einzusetzen und anteilig in Wertstoffe
umzuwandeln.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Erzeugung von Wertstoffen, insbesondere
einer Aktivkohle, durch abfallfreie Zersetzung von Duroplasten und von deren
Verbunden bei insgesamt gesteigerter Wirtschaftlichkeit dieses Entsorgungsvor
ganges.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine Mehrstufigkeit des
Pyrolyseprozesses und durch eine gerichtete Recyklisierung von gasförmigen
und kondensierbaren Pyrolyseprodukten zu erreichen, daß der Prozeß abfallfrei
verläuft, wobei spezifische Vorrichtungen entsprechend dem Erfindungsziel
eingesetzt werden sollen.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit der zugehörigen Vorrichtung ist seinem
Grundtyp nach eine kontinuierlich betriebene Mehrstufenpyrolyse. Das Pyroly
segut durchläuft einen Reaktor, der durch folgende Besonderheiten gekenn
zeichnet ist:
- - der Reaktor ist in mindestens drei aufeinanderfolgende Zonen mit unterschied licher und ansteigender Temperaturstufung aufgeteilt,
- - in einer ersten Destrukturierungsstufe erfolgt eine Ausgasung und die anaero be Zersetzung des zerkleinerten Einsatzproduktes, wobei bei Temperaturen unter 350°C ein Schleppgas und ein überwiegend wäßriges Destillat, bei Temperaturen etwa über 400°C - ein überwiegend öliges Destillat anfällt,
- - das anfallende Kondensat wird in einem Separator in eine ölige und in eine wäßrige Phase getrennt,
- - das in die Destrukturierungsstufe recyclisierte Schleppgas wird mit Hilfe bekannter Gasreinigungsvorrichtungen von anorganischen Stoffen (schad stoffausbildenden Precursoren) befreit,
- - in einer nachfolgenden, sich unmittelbar anschließenden Formierungsstufe des Reaktors wird die ölige Phase bei Temperaturen zwischen etwa 400°C und bis 800°C über dem Reaktionsprodukt der ersten Zone, dem vorgebildeten Pyroly sekoks, der als Katalysator dient, zersetzt. Es entsteht eine äußere Schicht auf den pyrolysierten Partikeln des Einsatzproduktes,
- - in einer weiteren, der Aktivierungsstufe mit einer Temperatur von etwa 700°C bis 1100°C erfolgt die Aktivierung des Pyrolysekokses mit dem bei der Destruk turierungsreaktion anfallenden Pyrolysewasser und gemeinsam mit Kohlendioxid zu Aktivkohle,
- - aus einer thermisch mit den vorhergehenden Zonen verkoppelten Kühlstufe wird die Aktivkohle und das von Schadstoffen gereinigte Schleppgas als ein hochwertiges Pyrolysegas, bestehend aus CO, H2, CH4 sowie CO2-Restbestand teilen, ausgetragen.
Erfindungsgemäße Vorteile des Verfahrens ergeben sich aus folgenden Quali
tätsparametern einer aus papier- oder textilstrukturierten Phenoplasten ent
stehenden Aktivkohle:
- - die BET-Oberfläche beträgt mindestens 900 m2/g,
- - es wird eine Gleichgewichtsbeladungskapazität von etwa 0.3 g Benzol/g einge stellt,
- - der Aschegehalt wird wesentlich durch den niedrigen Mineralstoffanteil des Einsatzgutes bestimmt und liegt im Bereich von 0.5 bis 3.5 M-%,
- - die Abriebfestigkeit beträgt maximal 7 M-%,bezogen auf die eingesetzte Menge der Aktivkohle,
- - der Schwermetallgehalt der Aktivkohle ist optimal niedrig und hängt vom Vorreinigungsgrad des Einsatzgutes ab,
- - die Schwermetalle sind in ihrer Mobilität durch eine mikroporöse Oberflächen schicht eingeschränkt.
- - die Druckfestigkeit der Aktivkohle erreicht Werte zwischen 3,0 und 4,5 MPa.
Damit wird die entstehende Aktivkohle ein bevorzugtes Einsatzmaterial für
Wirbelschichten.
Im gewonnenen Pyrolysegas sind oberhalb der Grenzwerte durch Gesetzgebung
keine
relevanten Schadstoffkomponenten nachweisbar.
Die Reaktionsführung innerhalb des Verfahrens erfolgt nach Gesichtspunkten
eines möglichst rückvermischungsfreien Durchsatzes des festen Einsatzproduk
tes und des Schleppgases sowie der Ölphasebelastung in der Formierungsstufe
unter Einhaltung einer optimalen Aktivierungsmittelbelastung der Aktivierungs
stufe.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dienen Vorprodukte des Pyrolysekokses
und dieser selbst vorteilhaft als Zersetzungskatalysator für Schadstoffe, wäh
rend die eigentliche Aktivierung anschließend durch die Bestandteile der auch
Phenole enthaltenden Wasserphase und CO2 erfolgt. Die steuerbare Verweilzeit-
und Temperaturführung der Aktivierungsstufe beeinflußt die Aktivkohlequalität
und paßt sie dem jeweiligen Anwendungszweck an. Durch getrennte Prozeß
stufung erhöht sich die Abbauleistung bezüglich des Einsatzproduktes. Ins
gesamt erhöhen sich die Umsatzgrade für das Zielprodukt und die Prozeßgase bei
niedrigeren Pyrolysetemperaturen, damit geringerem energetischen Aufwand und
vorteilhaften Raum- Zeit- Ausbeuten. Die im ursprünglichen Einsatzprodukt
enthaltenen Schwermetalle sind weitgehend in der Aktivkohle immobilisiert.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen vertikalen Rohrreaktor zur Durchführung des
Verfahrens.
Der Reaktormantel 1 umschließt das Reaktionsrohr 2, das mit einer Eintragvor
richtung 3 und einem Austrag 4 für das Zielprodukt versehen ist. Unterhalb der
Brennkammer 5 befindet sich der Nachwärmer 6, im Reaktorkopf- der Vorwärmer
7. Der Separator 8 ist gasseitig über die Schleppgasleitung 9 mit dem Reaktor
kopf und flüssigphaseseitig mit zwei getrennt und aufeinanderfolgend tieferlie
genden Zonen über die Ölphaseführung 10 und die Wasserphaseführung 11
verbunden. Innerhalb des Reaktormantels 1 sind auf verschiedenen Höhen der
Reaktorhauptachse separate perforierte Rohrsegmente als Austragvorrichtungen
12 und Einleitvorrichtungen 12′ und 12′′ angeordnet. Wärmeaustauscher 13, 13′
und 13′′ im Nebenschluß ergänzen den Rohrreaktor, ebenso wie Drosseln 14, 14′
und 14′′. Die Gasabsaugung 15 ist im Bereich des Nachwärmers 6 angeordnet.
Eine Gasfördereinrichtung 16 ergänzt den Rohrreaktor.
Das Einsatzprodukt wird über die Eintragvorrichtung 2 absteigend und aufein
anderfolgend durch die Destrukturierungsstufe 20, die Formierungsstufe 30, die
Aktivierungsstufe 40 und die Kühlstufe 50 über den Austrag 4 zwangsgefördert.
Das Pyrolysegas gelangt über den Separator 8, die Schleppgasleitung 9, den
Wärmeaustauscher 13, auch über die Gasfördereinrichtung 16, und über den
Reaktorkopf im Phasengleichstrom mit dem Feststoff in die Kühlstufe 6 und wird
über die Gasabsaugung 15 als Heizgas entfernt. Die Gasabsaugung 15 wird
zusammenhängend mit der Gasfördereinrichtung 16 so geregelt, daß von der
Destrukturierungsstufe 20 zur Kühlstufe 50 ein positiver Druckgradient ent
steht. Dabei werden die Seitenströme für die Pyrolysenebenprodukte über die
Wärmeaustauscher 13, 13′ und 13′′ thermisch konditioniert und über die Drosseln
14, 14′ und 14′′ durchsatzgeregelt. Die Pyrolyseöle gelangen aus dem Separator
8 über die Ölphaseführung 10 in die Formierungsstufe 30, das Pyrolysewasser
über die Wasserphaseführung 11 in die Aktivierungsstufe 40. Das Restgas wird
über die Schleppgasleitung 9 in die Destrukturierungsstufe 20 recyclisiert.
In die Schleppgasleitung 9 kann zwischen dem Wärmeaustauscher 13 und der
Gasfördereinrichtung 16 eine Vorrichtung zur Gasreinigung eingebracht sein.
Ihr Einsatz empfiehlt sich bei der Pyrolyse von anorganischen Stoffen enthalten
den Plastanteilen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einer stationären Entsorgungsanlage
betrieben werden. Besondere Vorteile ergeben sich bei mobilen Anlagen, die an
den Ort der Entsorgung gebracht werden und damit die Wirtschaftlichkeit der
Wertstoffgewinnung erhöhen.
Bei der Pyrolyse eines textilstrukturierten Phenoplastes, bestehend aus einer
Schüttung aus ausgestanzten Scheiben (Durchmesser 7 mm, Dicke 2.5 mm),
sowie von unregelmäßig geformten, mit feinkörnigen Bearbeitungsrückständen
vermischtem Material werden folgende Parameter eingestellt.
Bei einer querschnittsbezogenen Belastung mit Pyrolysegas als Schleppgas von
1.5 m3/m2h verläßt die Stufe ein hauptsächlich aus Prozeßwasser bestehendes
Destillat, bei einer Temperatur von 250 . . . 350°C. Das Pyrolysegas enthält über
wiegend CO, mit einem Maximum bei ca. 300°C. Mit anschließend sinkender CO-
Konzentration tritt infolge von Destrukturierungsvorgängen ein Ansteigen der
CH4-Konzentration ein. Entsprechend nimmt über 400°C der ölige Anteil im
Kondensat zu. Dabei erhöht sich mit steigender Temperatur die CO-Konzen
tration.
Der Prozeß der Materialzersetzung wird bei 500°C erheblich und erreicht bei
600°C mit einem CH4-Maximum seine höchste Geschwindigkeit. Mit noch über
wiegenden CO2-Anteilen im Schleppgas beginnt, bei ca. 500°C (Maximum der CH4-
Konzentration), die Aktivierung des Pyrolysekokses. Die ölige Phase wird mit
einer maximalen Dampfbelastung von 85 m3/m2h recyclisiert. Die CO-Konzen
tration steigt nunmehr ständig. Bei einem nur geringen Wassergehalt der öligen
Phase ist im Pyrolysegas das CH4/CO-Verhältnis größer als 10. Es enthält keine
kondensierbaren Bestandteile. Bei einem Masseverhältnis des Einsatzproduktes
pro Formierungsstufe, bezogen auf die gesamte Masse des Pyrolysegutes von 0.3
(ermittelt ohne Transport des Feststoffes durch den Reaktor) und einem Kon
densatanfall von 35 M-% (davon ca. 50% öliger Anteil) ist dieser Vorgang nach ca.
30 min beendet. Durch Zersetzung der Dampfphase bildet sich auf den Koksp
artikeln eine zusätzliche äußere Schicht aus.
Bei gleicher maximaler Dampfbelastung wird die Aktivierung des Pyrolysekokses
mit Hilfe des wäßrigen Kondensats durchgeführt. Das Pyrolysegas enthält neben
geringen Mengen CH4 hauptsächlich CO, CO2 und H2 aus der Wassergas- und
Boudouard-Reaktion. Die Aktivierung ist bei ca. 900°C abgeschlossen.
Hier erfolgt die Abkühlung der Aktivkohle auf die Austragstemperatur, der
Austrag der Aktivkohle und die Absaugung des Pyrolysegases.
- Beladungskapazität für die Benzoladsorption unter Gleichgewichtsbedingungen:
0.25 g Benzol/ g Aktivkohle
- BET- Oberfläche: 900 m2
0.25 g Benzol/ g Aktivkohle
- BET- Oberfläche: 900 m2
/g Aktivkohle
- Aschegehalt: 3.2%
- Abriebfestigkeit: 6.5%
- Ergebnis der Differential-Thermogravimetrie: 0.87 kWh/kg Aktivkohle
- Aschegehalt: 3.2%
- Abriebfestigkeit: 6.5%
- Ergebnis der Differential-Thermogravimetrie: 0.87 kWh/kg Aktivkohle
Die Mobilität der Schwermetalle ist unter den Bedingungen einer sauren und
neutralen Extraktion optimal niedrig und weitgehend unabhängig vom Vor
reinigungsgrad des Einsatzproduktes.
Aus dem Pyrolysegas entnommenen Gasproben enthalten keine relevanten Kom
ponenten im Sinne der Umweltgesetzgebung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren
Verbunden, insbesondere zur Gewinnung von Aktivkohle durch Pyrolyse,
bei dem das zerkleinerte Einsatzprodukt kontinuierlich durch mindestens drei
getrennte und aneinandergrenzende Zonen mit unterschiedlicher Tempe
raturstufung längs einer Hauptachse zwangsgefördert wird und Teilströme
des Pyrolysegases im Nebenschluß unterschiedlichen Zonen wieder zugeführt
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zonen mindestens aus einer Destrukturierungsstufe (20), einer
Formierungsstufe (30) und einer Aktivierungsstufe (40) bestehen, ein der
Destrukturierungsstufe (20) entnommener Teilstrom des Gases teilweise
kondensiert und in eine ölige und in eine wäßrige Phase separiert wird,
anschließend das Restgas in die Destrukturierungsstufe (20), die ölige Phase
in die Formierungsstufe (30) sowie die wäßrige Phase in die Aktivierungs
stufe (40) recyclisiert werden und die Temperaturstufung
aufeinanderfolgend und ansteigend die Bereiche bis 500°C, bis 800°C und bis
1100°C umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzprodukt vorwiegend aus papier- oder textilstrukturiertem
Duroplastmaterial besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzprodukt mit anderen Kunststoffabfällen versetzt ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein in einem Reaktormantel (1) befindliches Reaktionsrohr (2) mit
einer Austragvorrichtung (12) und mit Einleitvorrichtungen (12′) und (12′′)
versehen und ein außerhalb des Reaktormantels (1) angeordneter Separator
(8) über eine Schleppgasleitung (9) mit der Destrukturierungsstufe (20),
über eine Ölphaseführung (10) mit der Formierungsstufe (30) und über eine
Wasserphaseführung (11) mit der Aktivierungsstufe (40) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Schleppgasleitung (9) zwischen dem Wärmeaustauscher
(13) und der Gasfördereinrichtung (16) eine Gasreinigungsvorrichtung
eingebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
das ein stationärer oder mobiler Betrieb vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4304982A DE4304982A1 (de) | 1993-02-15 | 1993-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren Verbunden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4304982A DE4304982A1 (de) | 1993-02-15 | 1993-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren Verbunden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4304982A1 true DE4304982A1 (de) | 1994-08-18 |
Family
ID=6480779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4304982A Withdrawn DE4304982A1 (de) | 1993-02-15 | 1993-02-15 | Verfahren und Vorrichtung zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren Verbunden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4304982A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4410672A1 (de) * | 1994-03-26 | 1995-09-28 | Christian O Schoen | Verfahren und Vorrichtung zur Wiederverwertung von Kunststoff |
CN105462599A (zh) * | 2015-11-18 | 2016-04-06 | 江苏工博环保能源研究院有限公司 | 造粒生物质去耦热解方法及装置 |
DE102016208602A1 (de) * | 2016-05-19 | 2017-11-23 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Pyrolysekohle, Pyrolysekohle, thermoplastischer Kunststoff, Kunststoffteil für die Innenausstattung eines Fahrzeuges sowie Verwendung von Pyrolysekohle in Schmelzen von thermoplastischen Kunststoffen |
CN109179405A (zh) * | 2018-09-27 | 2019-01-11 | 凯瑞环保科技股份有限公司 | 一种利用废离子交换树脂制备炭化树脂的方法 |
WO2024056764A1 (de) * | 2022-09-14 | 2024-03-21 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Einstufiges verfahren und vorrichtung zur herstellung von reformiertem pyrolyseöl und wasserstoffreichem pyrolysegas |
-
1993
- 1993-02-15 DE DE4304982A patent/DE4304982A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4410672A1 (de) * | 1994-03-26 | 1995-09-28 | Christian O Schoen | Verfahren und Vorrichtung zur Wiederverwertung von Kunststoff |
CN105462599A (zh) * | 2015-11-18 | 2016-04-06 | 江苏工博环保能源研究院有限公司 | 造粒生物质去耦热解方法及装置 |
CN105462599B (zh) * | 2015-11-18 | 2017-11-21 | 江苏工博环保能源研究院有限公司 | 造粒生物质去耦热解方法及装置 |
DE102016208602A1 (de) * | 2016-05-19 | 2017-11-23 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Pyrolysekohle, Pyrolysekohle, thermoplastischer Kunststoff, Kunststoffteil für die Innenausstattung eines Fahrzeuges sowie Verwendung von Pyrolysekohle in Schmelzen von thermoplastischen Kunststoffen |
DE102016208602B4 (de) | 2016-05-19 | 2021-10-14 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Thermoplastischer Kunststoff mit Pyrolysekohle als Füllstoff, Kunststoffteil für die Innenausstattung eines Fahrzeuges sowie Verwendung von Pyrolysekohle in Schmelzen von thermoplastischen Kunststoffen |
CN109179405A (zh) * | 2018-09-27 | 2019-01-11 | 凯瑞环保科技股份有限公司 | 一种利用废离子交换树脂制备炭化树脂的方法 |
WO2024056764A1 (de) * | 2022-09-14 | 2024-03-21 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Einstufiges verfahren und vorrichtung zur herstellung von reformiertem pyrolyseöl und wasserstoffreichem pyrolysegas |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0563777B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Synthesegas durch thermische Behandlung von metallische und organische Bestandteile enthaltenden Reststoffen | |
EP1913116B1 (de) | Verfahren zur schnellpyrolyse von lignocellulose | |
EP0262144B1 (de) | Verfahren zur rückgewinnung von verwertbarem gas aus müll | |
DE69913994T2 (de) | Flash-pyrolyse in einem zyklon | |
DE69913108T2 (de) | Verfahren zur pyrolyse kohlenstoffhaltiger einspeisungen | |
DE102007062414A1 (de) | Autothermes Verfahren zur kontinuierlichen Vergasung von kohlenstoffreichen Substanzen | |
DE3121206A1 (de) | Verfahren zum beseitigen von festem abfall | |
EP0600923B1 (de) | Verfahren zum herstellen von synthese- oder brenngasen aus festen oder pastösen rest- und abfallstoffen oder minderwertigen brennstoffen in einem vergasungsreaktor | |
DE2654635A1 (de) | Verfahren zur herstellung von kohlenwasserstoffoelen durch spaltende kohlehydrierung | |
DE2910287A1 (de) | Verfahren zur hydrierung von festem kohlenstoffmaterial | |
DE102008008942B4 (de) | Verfahren und Anlage zur Raffination organische Anteile enthaltender Rohstoffe | |
EP1015527B1 (de) | Verfahren zum thermischen behandeln von flüchtige, brennbare bestandteile enthaltendem material | |
EP0116180B1 (de) | Verfahren zum Schwelen von Hydrierrückständen | |
DE60025907T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur umwandlung von kohlenstoffhaltigen materialien | |
DE4304982A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Wertstoffgewinnung aus Duroplaststoffen und aus deren Verbunden | |
DE2825429A1 (de) | Verfahren zur pyrolyse von muell | |
DE4226015C1 (de) | Verfahren zur Entsorgung von festen und flüssigen Abfallstoffen im Vergasungsprozeß bei der Festbettdruckvergasung | |
CH552523A (de) | Verfahren zur herstellung und wiedergewinnung von chemikalien und brennstoffen aus organische feststoffe enthaltenden abfaellen, insbesondere muell. | |
EP1399527B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur pyrolyse und vergasung von stoffgemischen, die organische bestandteile enthalten | |
DE69732164T2 (de) | Thermisches Gerät und Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Öl | |
DE4238935C2 (de) | Verfahren zur Überführung von organisches Material und Kunststoffe enthaltenden Abfallstoffen in ein pulverförmiges Zwischenprodukt und seine Verwendung | |
DD147676A5 (de) | Kohleverfluessigungsverfahren mit zusatz fremder mineralien | |
EP1203060B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur verwertung von gasen aus dem absetzbecken | |
EP0113811A2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Rohstoffen aus Kunststoffabfällen und Anlage zur Durchführung des Verfahrens | |
CH644888A5 (de) | Verfahren zur kombinierten muellverwertung und abwasseraufbereitung. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: STORZ, FREIMUT, 12524 BERLIN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |