DE4303773C2 - Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen an oder zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen Glasrohren oder Glasstäben - Google Patents
Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen an oder zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen Glasrohren oder GlasstäbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ziehen von Spit
zen an oder zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen Glasrohren oder Glas
stäben.
Im glasverarbeitenden Handwerk werden beim Mundblasen über
wiegend zylindrische oder mehrkantige Glasrohre als Ausgangs
material verwendet. Dazu werden je nach herzustellendem
Gegenstand Industrie-Glasrohre verschiedener Wandstärken und
Durchmesser benötigt.
Unabhängig von der Art des Glasrohres muß an einem Ende eine
Spitze vorhanden sein, die dem Glasbläser als Mundstück
dient und zum Halten und Drehen des Glasrohres während des
Glasblasens benötigt wird. Für eine einwandfreie Arbeit ist
es dabei nötig, daß die Spitze möglichst axialsymmetrisch
zur Längsachse des Glasrohrs angeordnet ist.
Zur Erzeugung einer Spitze wird üblicherweise ein Glasrohr
über ein Heizelement, beispielsweise eine Gasflamme gehalten
und unter ständigem Drehen erhitzt, bis das Glas an der
erhitzten Stelle so weich wird, daß von Hand die beiden
Enden des Rohres auseinandergezogen werden können, wodurch
ein sich verjüngender Bereich des Glasrohres entsteht. Ist
dieser Bereich so dünn, daß sein Durchmesser dem Durchmesser
einer Spitze entspricht, wird das Ziehen beendet und das
Glasrohr im Bereich der Verjüngung abgebrochen, so daß zwei
Teile mit jeweils einer Spitze entstehen. Die Qualität der
entstehenden Spitze, insbesondere die axiale Ausrichtung,
ist dabei in hohem Maße vom Können und der Erfahrung des
Glasbläsers abhängig. Um eine hohe Qualität garantieren zu
können, muß daher bereits für das Ziehen der Spitzen eine
erfahrene Fachkraft eingesetzt werden. Darüber hinaus muß
auch nach dem erfolgten Auseinanderziehen der Glasrohrteile
das Glasrohr solange weitergedreht werden, bis es abgekühlt
ist, so daß keine weitere Verformung des erhitzenden Teilbe
reichs mehr entstehen kann.
Um zumindest das Erwärmen der Glasrohre zu vereinfachen, wur
den Vorrichtungen entwickelt, die eine Auflage für die Glas
rohre besitzen, auf welcher die Glasrohre um ihre jeweilige
Längsachse drehbar angeordnet werden können. Die Auflage
besteht beispielsweise aus parallel angeordneten, drehbar
angetriebener Stäben, auf welche von oben die Glasrohre
gelegt werden, so daß jeweils ein Glasrohr der Länge nach
zwischen zwei Stäben zu liegen kommt. Die so drehbar
angetriebenen Glasrohre ragen mit einem Ende über die
Vorrichtung hinaus, so daß diese Enden durch ein am Ende der
Vorrichtung angebrachtes Heizelement werden können.
Ist ein Glasrohr ausreichend erhitzt, so wird es von der
Vorrichtung genommen und auf übliche Weise von Hand eine
Spitze gezogen.
Das Ziehen der Spitzen wird durch diese Vorrichtung nicht
vereinfacht, so daß hierfür immer noch eine erfahrene, teure
Fachkraft vorgesehen werden muß. Abhängig von der Qualität
der Fachkraft können dabei die oben erwähnten Mängel auftre
ten.
Aus der DE-AS-20 14 877 ist eine Vorrichtung zum Schweißen von röhren
förmigen Glas bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt eine einteilige Auflage für
die Glasstäbe, die durch auf parallelen Wellen sitzende Tragrollen gebildet
wird. Weiterhin sind in einer horizontalen Ebene verschwenkbare Konsolen
vorgesehen, die jeweils an ihrem oberen Ende Andrückrollen aufweisen.
Diese Andrückrollen werden auf die auf der Auflage liegenden Glasstäbe
aufgesetzt und anschließend durch Verschwenken der Konsolen
schräg zu den Glasstäben angeordnet. Durch diese Verschwenkung der
Andrückrollen und die gleichzeitige Rotationsbewegung der Glasstäbe ent
steht eine in Längsrichtung auf die Glasstäbe wirkende Kraft, durch die
diese aufeinander zubewegt werden, bis deren erhitzte Enden aneinander
anstoßen und zusammengeschweißt werden. Durch die Andrückrollen wird
somit bei dieser Vorrichtung eine Längsverschiebung der Glasstäbe erreicht.
In der DD-PS-124036, die ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ansetzen
von kurzen Formlingen an Rohre aus Glas auf Rollmaschinen beschreibt, ist
in der Beschreibungseinleitung beschrieben, daß Doppelrollmaschinen zum
Spitzenziehen verwendet werden können. Weiterhin ist angegeben, daß bei
diesen Doppelrollmaschinen Gegendruckrollen vorgesehen sind. Nähere
Ausführungen zur Funktion der Gegendruckrollen sind dieser Entgegen
haltung nicht zu entnehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Ziehen von Spitzen so zu
vereinfachen, daß dieser Vorgang nach kurzer Einweisung auch
von Hilfpersonal durchgeführt werden kann. Dabei soll die Ver
einfachung auch dazu führen, daß eine gleichbleibende Qualität
der Spitzen garantiert und die Produktionsmenge gleichzeitig
erhöht werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merk
malen des Anspruchs 1.
Durch die Aufteilung der Auflage in zwei gegeneinander ver
schiebbare Teile und die Fixierung der Glasrohre oder Glas
stäbe jeweils auf den Auflageteilen ist erfindungsgemäß ein
sehr einfaches, gleichzeitiges Erzeugen von Spitzen an
mehreren Glasrohren bzw. Glasstäben möglich. Die Glasrohre
oder Glasstäbe müssen lediglich nebeneinander auf die
Auflage gelegt und durch die als drehbar gelagerte Fixierscheiben oder -rollen ausgebildeten Fixierelemente auf dieser
fixiert werden und anschließend muß, nach genügender Erhit
zung durch das Heizelement, lediglich der bewegliche Teil
der Auflage verschoben werden. Diese Aufgabe kann nach einer
kurzen Einweisungszeit von einer beliebigen Hilfsperson
durchgeführt werden, so daß der Einsatz einer teuren, gut
ausgebildeten Fachkraft auf das komplizierte Verfahren des
Glasblasens reduziert werden kann. Wahlweise kann eine
erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung zur Aufnahme von
nur einem, bevorzugt jedoch von mehreren, beispielsweise
zwei bis zehn Glasrohren oder Glasstäben ausgebildet sein.
Die Auflage kann dabei horizontal, schräg aber auch vertikal
angeordnet sein.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Antriebsvor
richtung so ausgebildet, daß jeweils die den beiden Teilen
der Auflage zugeordneten Bereiche eines Glasrohrs synchron
von der Antriebsvorrichtung antreibbar sind. Dadurch ist ge
währleistet, daß nach Erhitzen des Glasrohres kein Verdrehen
der beiden auf den Auflageteilen aufliegenden Glasrohrteile
gegeneinander erfolgen kann.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfaßt die
Antriebsvorrichtung eine teleskopische Rohranordnung, insbe
sondere ein Sechskantrohr, deren Teleskopteile drehfest
einander verbunden sind, und über welche die Antriebsdreh
zahl von dem einen Teil der Auflage zu dem anderen Teil
übertragbar ist. Durch eine teleskopische Rohranordnung ist
eine besonders einfache Übertragung der Antriebsdrehzahl von
dem einen Auflageteil zum anderen Auflageteil bei gleichzei
tigem Verschieben eines der Auflageteile möglich. Neben
einem Sechskantrohr kann jede weitere Rohrform, welche ein
Verdrehen gegeneinander verhindert, wie beispielsweise ein
Vierkantrohr, verwendet werden. Auch ein kreisförmiger Rohr
querschnitt mit Fixiernuten ist vorstellbar.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind beide
Teile der Auflage aus drehbar gelagerten, im wesentlichen
parallel verlaufenden Stäben gebildet, die im wesentlichen
parallel zu den aufliegenden Glasrohren verlaufen, wobei pro
Auflageteil jeweils zwei nebeneinanderliegende Stäbe eine
Aufnahme für ein Glasrohr bilden. Zumindest jeweils einer
der eine Aufnahme bildenden Stäbe des einen Auflageteils und
zumindest einer der die entsprechende Aufnahme bildenden
Stäbe des anderen Auflageteils sind von der Antriebsvorrich
tung synchron antreibbar.
Vorteilhaft sind die Stäbe mit beabstandeten Tragscheiben
oder -rollen versehen, welche Abstützungen für die aufliegen
den Glasrohre bilden. Die Ausbildung der Auflage durch dreh
bar antreibbare Stäbe ist vorteilhaft, da die Glasrohre
lediglich von oben auf die Stäbe aufgelegt werden müssen,
und damit bereits von den Stäben in Drehbewegung versetzt
werden. Sind die ersten Spitzen an den Glasrohren erzeugt,
so können nach Abbrechen der Spitzen die Glasrohre einfach
entlang der Stäbe längsverschoben werden, bis sie entspre
chend der gewünschten Position erneut mit den Fixierelemen
ten fixiert werden. Prinzipiell ist jedoch zum Antreiben der
Glasrohre auch ein Einspannen deren Erden in drehbar ange
triebene Einspannvorrichtungen möglich.
Bevorzugt sind die Auflage, insbesondere die Stäbe oder die
Tragscheiben oder -rollen, an den Kontaktstellen mit den
Glasrohren mit reibungserhöhendem Material versehen. Dadurch
wird zum einen die Übertragung der Drehbewegung auf die Glas
rohre verbessert und zum anderen die Reibung auch in Längs
richtung erhöht, was dazu führt, daß die Glasrohre durch die
Fixierelemente noch sicherer unverschiebbar gehalten werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist
pro Auflageteil und pro Glas
rohr zumindest eine der drehbar gelagerten Fixierscheiben oder -rollen mit ihrer Umfangsseite von oben auf das
Glasrohr aufsetzbar. Gegebenenfalls sind diese an den
Kontaktstellen mit dem jeweiligen Glasrohr mit reibungserhö
hendem Material versehen. Die Ausbildung der Fixierelemente
als drehbar gelagerte Fixierscheiben oder -rollen führt zu
einer besonders einfachen Gestaltung der Fixierelemente, wo
bei gleichzeitig die Drehung der Glasrohre nicht behindert
wird. Es ist auch denkbar, daß anstelle der Stäbe die Fixier
scheiben oder -rollen angetrieben werden und dadurch die
Glasrohre in Drehbewegung versetzt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die
dem einen bzw. dem anderen Auflageteil zugeordneten Fixier
elemente jeweils an einem ersten bzw. zweiten Halteteil befe
stigt, das von oben in Richtung der Glasrohre so bewegbar,
insbesondere verschwenkbar ist, daß in der Tiefstellung des
Auflageteils die Fixierelemente auf den Glasrohren auflie
gen. Dadurch können die Fixierelemente pro Auflageteil für
alle Glasrohre gleichzeitig mit einem Handgriff auf den Glas
rohren aufgesetzt werden. Dabei ist zu beachten, daß auch
bei unterschiedlichen Glasrohrdurchmessern jedes Glasrohr
durch das zugeordnete Fixierelement festgehalten wird. Unter
schiede in den Durchmessern können dabei beispielsweise
durch eine weiche Beschichtung oder eine entsprechende vari
able Lagerung der Fixierelemente ausgeglichen werden.
Anstelle von Hand kann das Aufsetzen der Fixierelemente auch
beispielsweise pneumatisch erfolgen, wobei der Druck auf die
Glasrohre einstellbar sein kann. Dabei kann das Anheben und
Absenken der Fixierelemente auch computergesteuert erfolgen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die bei
den Halteteile zum gleichzeitigen Aufsetzen der Fixierelemen
te auf den Glasrohre miteinander starr verbunden. Dadurch
kann das Fixieren der Glasrohre für beide Auflageteile
gleichzeitig mit einem Handgriff durchgeführt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die
Fixierelemente jeweils im Bereich des dem Heizelement zuge
wandten Endes der Auflageteile angeordnet. Durch die Anord
nung im Bereich des Heizelementes ist gewährleistet, daß
auch nach Erhitzen des Glasrohres keine versehentliche Ver
schiebung des Glasrohres stattfindet, was beispielsweise
dazu führen würde, daß die gezogenen Spitzen nicht mehr
axialsymmetrisch angeordnet wären.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Auf
lageteile manuell, insbesondere über eine Kurbel gegeneinan
der verschiebbar. Dabei kann je nach Bedarf die Übersetzung
der Kurbel so eingestellt sein, daß entweder aufgrund einer
hohen Übersetzung nur eine geringe Kraft für die Kurbelbetä
tigung nötig ist, dafür jedoch mehrere Umdrehungen benötigt
werden, oder daß beispielsweise bereits nach einer halben Um
drehung das verschiebbare Auflageteil um den vorgesehenen
Weg verschoben wird. Anstelle mit einer Kurbel kann das Auf
lageteil auch direkt verschoben werden oder die Verschiebung
auch automatisch über eine Motorsteuerung durchgeführt wer
den. Diese kann beispielsweise auch computergesteuert sein,
wobei über Sensoren, beispielsweise Hitze- oder Helligkeits
sensoren, der richtige Zeitpunkt zum Auseinanderziehen be
stimmt wird und anschließend das verschiebbare Auflageteil
automatisch bis in die gewünschte Position verschoben wird.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist im Be
reich zwischen den beiden Auflageteilen eine Skala zur Län
genmessung angeordnet. Dadurch kann besonders einfach für
eine bestimmte Sorte von Glasrohren ein bestimmter voreinge
stellter Verschiebewert erkannt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das
Heizelement über einen insbesondere verrastbaren Fußschalter
betätigbar. Durch die Verwendung eines Fußschalters hat die
Bedienungsperson beide Hände zur sonstigen Bedienung der Ma
schine frei, wobei durch die Verrastbarkeit des Fußschalters
die Glasrohre auch erhitzt werden können, ohne daß eine Be
dienungsperson untätig daneben stehen muß. Ist das Glasrohr
genügend erhitzt, so kann die Bedienungsperson das Heizele
ment durch Entrasten des Fußschalters abschalten und an
schließend mit dem Spitzenziehen durch das Verschieben des
beweglichen Auflageteils beginnen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Fi
xierelemente bzw. die Fixierelemente und die Halteteile so
ausgebildet, daß die fixierten Glasrohre mit einem Gewicht
von 0,3 bis 1,8 kg, insbesondere 0,5 bis 1,5 kg, bevorzugt
ca. 1 kg belastet werden. Dadurch ist auch eine Bearbeitung
sehr dünnwandiger Rohre möglich.
Bei der Verwendung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder
mehrkantigen Glasrohren oder Glasstäben, wird bei voneinan
der entfernten Auflageteilen paarweise zumindest jeweils ein
Glasrohr bzw. Glasstab auf jedem der Auflagenteile einander
gegenüberliegend angeordnet und durch Betätigung des Heizele
mentes zumindest jeweils eines von zwei einander zugeordne
ten Glasrohren bzw. Glasstäben an seinem dem anderen Glas
rohr bzw. Glasstab zugewandten Ende erhitzt. Anschließend
werden die Auflagenteile soweit einander angenähert, daß
sich jeweils die zwei einander zugewandten Enden zweier
Glasrohre oder Glasstäbe bzw. eines Glasrohres und eines
Glasstabes berühren und zusammengeschmolzen werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprü
chen angegeben.
Der Vorteil der Erfindung liegt zum einen darin, daß für die
Erzeugung der Spitzen keine teure Fachkraft eingesetzt wer
den muß, sondern eine Hilfskraft nach kurzer Anlernzeit die
Vorrichtung bedienen kann. Darüber hinaus sind die Spitzen
gleichmäßiger und von besserer Qualität als sie auch von
einer Fachkraft über einen langen Zeitraum erzeugt werden
könnten. Zusätzlich kann mit einer erfindungsgemäß ausgebil
deten Vorrichtung eine größere Anzahl von Spitzen pro Stunde
gezogen werden, als es auch mit einer erfahrenen Fachkraft
bisher möglich war. Dies führt, je nach Rohrdicke, zu einer
Produktionssteigerung um mindestens den Faktor 2 bis 3. Je
mehr Aufnahmen für die Glasrohre vorgesehen sind, desto
größer ist die Produktionssteigerung.
Durch die Verwendung einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung zum Zusammenschmelzen von Glasrohren oder Glas
stäben kann sehr einfach eine saubere Schmelzverbindung
hergestellt werden, wobei gleichzeitig eine optimale axiale
Ausrichtung der Glasrohre bzw. Glasstäbe gewährleistet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in die
ser zeigt:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäß ausge
bildeten Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen
nach Auflegen der Glasrohre,
Fig. 2 die Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1
nach Beenden des Spitzenziehens,
Fig. 3 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil A einer Vor
richtung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil B einer Vor
richtung nach Fig. 2, und
Fig. 5 einen Ausschnitt einer Draufsicht auf eine er
findungsgemäß ausgebildete Vorrichtung zum Zie
hen von Spitzen.
Fig. 1 zeigt zwei drehbar gelagerte Stäbe 11, 13, (11',
11'', siehe Fig. 3) die mit Tragscheiben 15, 17 (15', 15'',
siehe Fig. 5) versehen sind und zusammen mit den Tragschei
ben 15, 15', 15'' und 17 die beiden Teile 19, 21 einer
Auflage für Glasrohre 23, 23' (Fig. 3) bilden.
Der Stab 11 ist über Lager 25, 27 mit einem Tisch 29 drehbar
verbunden. Innerhalb der Verkleidung des Tisches 29 ist der
Stab 11 über eine gestrichelt angedeutete Kettenverbindung
31 mit einer teleskopischen Rohranordnung 33 verbunden. Die
teleskopische Rohranordnung 33 ist über eine Kettenverbin
dung 35 mit einer Antriebsvorrichtung 37 verbunden, die auf
der Oberseite des Tisches 29 angeordnet ist.
Der Stab 13 ist über Lager 39, 41 mit einem Schlitten 43 ver
bunden, der auf einer Schiene 45, die auf der Oberseite des
Tisches 29 angebracht ist, in Längsrichtung verschiebbar an
geordnet ist.
An der rechten Seite des Schlittens 43 ist ein Zugorgan 47
befestigt, das über eine Umlenkrolle 49 in das Innere des Ti
sches 29 geführt wird. Das andere Ende des Zugorgans 47 ist
über eine weitere Umlenkrolle 51 geführt und an der linken
Seite des Schlittens 43 befestigt. An dem Tisch 29 ist eine
Kurbel 53 angebracht, mit deren Hilfe in nicht dargestellter
Weise der Schlitten 43 mittels des Zugorgans 47 auf der
Schiene 45 hin und her verschoben werden kann.
Die teleskopische Rohranordnung 33 ist über eine Kettenver
bindung mit dem Stab 13 verbunden, wodurch die Drehzahl der
Antriebsvorrichtung 37 auf den Stab 13 übertragen werden
kann.
Zwischen den beiden Auflageteilen 19 und 21 ist ein Heizele
ment 57 vorgesehen, dessen Heizwirkung in Richtung des Glas
rohres 23 gerichtet ist.
In Bereich der inneren Enden der Stäbe 11 und 13 sind an
einem ersten bzw. zweiten Halteteil 59, 61 Fixierscheiben
63, 63' bzw. 65, 65' angeordnet, wobei die Halteteile 59, 61
mit Griffen 67, 69 versehen sind.
Unterhalb des Tisches 29 ist ein Fußschalter 71 angeordnet,
der über eine Steuerleitung 73 mit dem Heizelement 57 verbun
den ist.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung nach Fig. 1, wobei der Schlit
ten 43 durch Betätigung der Kurbel 53 in seine rechte äußer
ste Position verschoben wurde. Die Halteteile 59 und 61 be
finden sich im Gegensatz zu Fig. 1 in ihrer herabgeschwenk
ten Tiefstellung. Das Glasrohr 23 weist zwischen den beiden
Halteteilen 59 und 61 eine Verjüngung 75 auf, welche nach
Aufteilen des Glasrohres 23 in zwei Teile die zwei Spitzen
87 und 89 bildet.
In Fig. 3 ist die Lage der Glasrohre 23, 23' auf den Trag
scheiben 15, 15', 15'' zu erkennen. Die Tragscheiben 15, 15'
und 15'' sind über ihren Umfang mit reibungserhöhendem Mate
rial 77 versehen. Durch Antrieb der Tragscheiben 15, 15' und
15'' in Pfeilrichtung (gegen den Uhrzeigersinn) werden die
Glasrohre 23 und 23' um ihre Längsachse in Pfeilrichtung (im
Uhrzeigersinn) gedreht. Die Fixierscheiben 63, 63' sind an
einem T-förmigen Element 79 des Halteteils 59 drehbar gela
gert. Das T-förmige Element 79 ist verschwenkbar an einem
Haltebügel 81 des Halteteils 59 befestigt, welcher wiederum
verschwenkbaren einem Befestigungselement 83 des Tisches 29
angeordnet ist. Die Fixierscheiben 63 und 63' sind über
ihren Umfang mit reibungserhöhendem Material 85 versehen.
Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung nach Fig. 3, bei der das Halte
teil 59 in seine Tiefstellung verschwenkt ist. Dabei liegen
die Fixierscheiben 63, 63' auf den Glasrohren 23, 23' gleich
mäßig auf, da eine etwaige Differenz im Durchmesser der Glas
rohre 23, 23' durch ein Verschwenken des T-förmigen Elemen
tes 79 bezüglich des Haltebügels 81 ausgeglichen wird.
Fig. 5 zeigt zur Verdeutlichung der Positionierung der Glas
rohre 23, 23' einen Ausschnitt einer Draufsicht auf eine Vor
richtung nach Fig. 1. Dabei wurde zum besseren Verständnis
der Tisch 29 grau unterlegt dargestellt und der Haltebügel
59 weggelassen. Man erkennt, daß jeweils ein Paar von Stäben
11, 11' bzw. 11', 11'' zusammen mit den zugehörigen Halte
scheiben 15, 15' bzw. 15', 15'' eine Aufnahme für das jewei
lige Glasrohr 23, 23' bildet.
Im weiteren wird die Funktionsweise einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben:
Nach Auflegen der Glasrohre 23, 23' auf die Auflagenteile
19, 21 werden die Halteteile 59, 61 aus der in Fig. 1 und
Fig. 3 dargestellten Hochstellung in die in Fig. 2 und
Fig. 4 dargestellte Tiefstellung bewegt. Anschließend wird
über den Fußschalter 71 das Heizelement 57 betätigt, wodurch
die über die Tragscheiben 15, 15', 15'' angetriebenen Glas
rohre 23, 23' im Bereich zwischen den beiden Halteteilen 59,
61 erhitzt werden.
Sind die Glasrohre 23, 23' genügend erhitzt, was beispiels
weise an der Verfärbung des glühenden Glases erkannt werden
kann, so wird über die Kurbel 53 der Schlitten 43 nach
rechts verschoben, wodurch sich der Durchmesser der erhitz
ten Glasrohre 23, 23' verkleinert. Der Schlitten 43 wird so
lange nach rechts verschoben, bis die Verjüngung 75 der
Glasrohre 23, 23' die gewünschte Länge und den gewünschten
Durchmesser aufweist. Wenn das Glas genügend abgekühlt ist,
können nach Aufschwenken der Halteteile 59, 61 die rechten
Teile der Glasrohre 23, 23' im Bereich der Verjüngung 75
abgebrochen werden, wodurch die Spitzen 87, 89 entstehen.
An die auf dem Auflageteil 19 liegenden Teile der Glasrohre
23, 23' können weitere Spitzen gezogen werden, indem der
Schlitten 43 über die Kurbel 53 wieder in die Ausgangsstel
lung nach Fig. 1 zurückverschoben wird, und die auf dem Auf
lageteil 19 liegenden Teile der Rohre 23, 23' soweit nach
rechts verschoben werden, bis sie mit einem unverformten
Teil auf dem Auflageteil 21 zu liegen kommen. Anschließend
werden wieder die Halteteile 59, 61 auf die Glasrohre 23,
23' aufgesetzt und der Ziehvorgang wie oben beschrieben
durchgeführt.
Nach Abbrechen der Glasrohre in Bereich der erneut gebilde
ten Verjüngung 75 erhält man Glasrohrteile mit an beiden
Enden ausgeformten Spitzen 87, 89. Diese Teile können
entweder in der Mitte getrennt werden oder unverändert
weiter verarbeitet werden.
Der Vorgang des Spitzenziehens kann so lange wiederholt wer
den, bis die auf dem Auflageteil 19 liegenden Glasrohre 23,
23' eine minimale Länge aufweist. Auf diese Weise können aus
Glasrohren von beispielsweise 1,5 m Länge 5 bis 6 Abschnitte
mit optimal geformten Spitzen gezogen werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen an oder zum
Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen
Glasrohren oder Glasstäben (23, 23') mit einer
zweiteiligen Auflage (19, 21) für die Glasrohre (23, 23')
oder Glasstäbe, wobei die beiden Teile der Auflage
(19, 21) in Längsrichtung gegeneinander verschiebbar sind,
mit einer Antriebsvorrichtung (37) zum Rotieren der
Glasrohre (23, 23') oder Glasstäbe auf der Auflage (19,
21) um ihre jeweilige Längsachse,
mit zumindest einem einen Teilbereich der Glasrohre
(23, 23') oder Glasstäbe erhitzenden Heizelement (57), das
im Bereich zwischen den beiden Teilen der Auflage (19, 21)
angeordnet ist, und mit jedem Glasrohr (23, 23') oder
Glasstab zugeordneten, als drehbar gelagerte
Fixierscheiben oder -rollen ausgebildeten Fixierelementen
(63, 63', 65, 65'), mit denen die Glasrohre (23, 23') oder
Glasstäbe jeweils im wesentlichen in Längsrichtung
unverschiebbar, jedoch um ihre jeweilige Längsachse
drehbar auf den beiden Teilen der Auflage (19, 21)
fixierbar sind, wobei die Fixierelemente (63, 63', 65,
65') jeweils zusammen mit den beiden Teilen der Auflage
(19, 21) verschiebbar ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung (37) so ausgebildet ist, daß
jeweils die den beiden Teilen der Auflage (19, 21) zuge
ordneten Bereiche eines Glasrohrs (23, 23') oder Glassta
bes synchron von der Antriebsvorrichtung (37) antreibbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsvorrichtung (37) eine teleskopische
Rohranordnung (33), insbesondere ein Sechskantrohr,
umfaßt, deren Teleskopteile drehfest miteinander
verbunden sind, und über welche die Antriebsdrehzahl von
dem einen Teil (19) der Auflage zu dem anderen Teil (21)
übertragbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Teile der Auflage (19, 21) aus drehbar gelager
ten, im wesentlichen parallel verlaufenden Stäben (11,
11', 11'', 13, 13', 13'') gebildet sind, die im wesent
lichen parallel zu den aufliegenden Glasrohren (23, 23')
oder Glasstäben verlaufen, wobei pro Auflageteil (19, 21)
jeweils zwei nebeneinanderliegende Stäbe (11, 11'), (11',
11'') eine Aufnahme für ein Glasrohr (23, 23') oder einen
Glasstab bilden, und zumindest jeweils einer der eine
Aufnahme bildenden Stäbe (11, 11', 11'') des einen Aufla
geteils (19) und zumindest einer der die entsprechende
Aufnahme bildenden Stäbe (13, 13', 13'') des anderen Auf
lageteils (21) von der Antriebsvorrichtung (37) synchron
antreibbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (11, 11', 11'', 13, 13', 13'') mit
beabstandeten Tragscheiben oder -rollen (15, 15', 15'')
versehen sind, welche Abstützungen für die aufliegenden
Glasrohre (23, 23') oder Glasstäbe bilden.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (19, 21), insbesondere die Stäbe (11,
11', 11'', 13, 13', 13'') oder die Tragscheiben oder
-rollen (15, 15', 15''), an den Kontaktstellen mit den
Glasrohren (23, 23') oder Glasstäben mit reibungserhöhen
dem Material (77) versehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß pro Auflageteil (19, 21) und pro Glasrohr (23,
23') oder Glasstab zumindest eine der drehbar gelagerten Fixierscheiben oder -rollen mit ihrer Umfangsseite
von oben auf das Glasrohr (23, 23') oder den Glasstab
aufsetzbar ist und gegebenenfalls an den Kontaktstellen
mit dem jeweiligen Glasrohr (23, 23') oder Glasstab mit
reibungserhöhendem Material (85) versehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem einen oder dem anderen Auflageteil (19, 21)
zugeordneten Fixierelemente (63, 63', 65, 65') jeweils an
einem ersten oder zweiten Halteteil (59, 61) befestigt
sind, das von oben in Richtung der Glasrohre (23, 23')
oder Glasstäbe so bewegbar, insbesondere verschwenkbar
ist, daß in der Tiefstellung des Auflageteils (59, 61)
die Fixierelemente (63, 63', 65, 65') auf den Glasrohren
(23, 23') oder Glasstäben aufliegen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Halteteile (59, 61) zum gleichzeitigen
Aufsetzen der Fixierelemente (63, 63', 65, 65') auf den
Glasrohren (23, 23') oder Glasstäben miteinander starr
verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixierelemente (63, 63', 65, 65') jeweils im
Bereich des dem Heizelement (57) zugewandten Endes der
Auflageteile (19, 21) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflageteile (19, 21) manuell, insbesondere über
eine Kurbel (53) gegeneinander verschiebbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich zwischen den beiden Auflageteilen (19,
21) eine Skala zur Längenmessung angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Heizelement (57) über einen insbesondere verrast
baren Fußschalter (71) betätigbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fixierelemente (63, 63', 65, 65') oder die
Fixierelemente (63, 63', 65, 65') und die Halteteile
(59, 61) so ausgebildet sind, daß die fixierten Glas
rohre (23, 23') oder Glasstäbe mit einem Gewicht von 0,3
bis 1,8 kg, insbesondere 0,5 bis 1,5 kg, bevorzugt ca. 1
kg belastet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303773 DE4303773C2 (de) | 1993-02-09 | 1993-02-09 | Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen an oder zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen Glasrohren oder Glasstäben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303773 DE4303773C2 (de) | 1993-02-09 | 1993-02-09 | Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen an oder zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen Glasrohren oder Glasstäben |
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---|---|
DE4303773A1 DE4303773A1 (de) | 1994-08-11 |
DE4303773C2 true DE4303773C2 (de) | 1998-07-02 |
Family
ID=6480004
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DE19934303773 Expired - Fee Related DE4303773C2 (de) | 1993-02-09 | 1993-02-09 | Vorrichtung zum Ziehen von Spitzen an oder zum Zusammenschmelzen von zylindrischen oder mehrkantigen Glasrohren oder Glasstäben |
Country Status (1)
Country | Link |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2014877B2 (de) * | 1969-03-31 | 1972-10-26 | Tatarskij Neftjanoj Nautschnoissledowatelskij Institut, Bugulma (Sowjetunion) | Einrichtung zum Schweißen von vorzugsweise röhrenförmigen Glasstäben |
US4828599A (en) * | 1986-05-14 | 1989-05-09 | The Research Foundation Of State University Of New York | Method for producing glass tubing of a narrowed diameter |
-
1993
- 1993-02-09 DE DE19934303773 patent/DE4303773C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2014877B2 (de) * | 1969-03-31 | 1972-10-26 | Tatarskij Neftjanoj Nautschnoissledowatelskij Institut, Bugulma (Sowjetunion) | Einrichtung zum Schweißen von vorzugsweise röhrenförmigen Glasstäben |
US4828599A (en) * | 1986-05-14 | 1989-05-09 | The Research Foundation Of State University Of New York | Method for producing glass tubing of a narrowed diameter |
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DE4303773A1 (de) | 1994-08-11 |
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