DE4302426C2 - Verfahren zur Erfassung von eisenhaltigen Körpern - Google Patents
Verfahren zur Erfassung von eisenhaltigen KörpernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Gattungsbegriff des
Patentanspruches 1.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus dem Aufsatz von K. Willaschek und J.Greiner:
"Ein magnetisch-elektrisches Verfahren zur automatischen Kontrolle des Straßenverkehrs",
Zmsr 5 (1962) H. 8, S. 339-342 bekanntgeworden, bei dem ebenfalls zur Erfassung von
eisenhaltigen Körpern Magnetfeldsensoren verwendet werden, die die durch die
Eisenmasse bewirkte Veränderung des Erdmagnetfeldes erfassen und eine dem Körper
zuordenbare Magnetfeldsignatur erzeugen.
Im vorliegenden Fall soll ein solches Verfahren insbesondere Anwendung finden bei der
Füllstandsgradmessung von Waggons in Richtungsgleisen.
In diesem Zusammenhang ist die Verwendung von Dopplerradarsystemen bekannt, die
sowohl berührungslos die Messung der Geschwindigkeit von Güterwagen gestatten, als
auch die freie Richtungsgleislänge (Füllstandsgrad) durch eine Entfernungsmessung zu
ermitteln gestatten (siehe mikrowellen magazin, Vol. 8, No. 3, 1982, Seiten 277-286).
Ferner ist es zur berührungslosen Geschwindigkeitsmessung von Güterwagen bekannt, ein
optisches System nach dem Ortsfilterverfahren zu verwenden (siehe ntz, Bd. 35, 1982, Heft
1, Seiten 6-11).
Während das letzte Verfahren nur eine Geschwindigkeitsmessung gestattet, gestattet das
erstgenannte Verfahren auch die Füllstandsgradmessung durch Radar-Entfernungsmessung,
wobei seine Anwendung jedoch auf gerade Richtungsgleise beschränkt ist.
Schließlich hat die Erfahrung gezeigt, daß sich bei dieser
Gleisfüllstandsmessung mit Radarverfahren durch die Vielzahl der
auf Güterbahnhöfen vorhandenen Störziele grobe Probleme ergeben.
Reflexionen von Schottersteinen, Schienenköpfen, Masten und von
ferner auf Nachbargleisen stehenden Wagen erzeugen starke Echos,
die sich amplitudenmäßig kaum vom Nutzecho unterscheiden.
Darüber hinaus ist der Einsatz dieses Verfahrens ziemlich
kostenaufwendig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das mit
geringem Aufwand sowohl die Geschwindigkeit als auch die
Position von eine Signatur erzeugenden Körpern zu ermitteln
gestattet. Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie einer bevorzugten Verwendung des Verfahrens sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die wesentlichen Elemente in einem Rangierbahnhof;
und
Fig. 2-5 Diagramme einer gemessenen Magnetfeldsignatur,
ihrer rechnerischen Behandlung und der daraus
herleitbaren Aussagen.
Gemäß Fig. 1 ist skizzenhaft die Situation eines Rangierbahn
hofes und seiner wesentlichen Elemente dargestellt, die der
Laufzielbremsung eines Güterwagens und der Füllstandsgradmessung
eines Richtungsgleises dienen.
So wird ein Güterwagen 10 in einem entkuppelten Güterwagen
verband durch eine nicht-dargestellte Rangierlok zu einem
Ablaufberg 12 geschoben, um danach unter gesteuerter Abbremsung
durch wenigstens eine Gleisbremse 14 zu einem neuen Wagenverband
in einem Richtungsgleis 16, 16′, 16′′ zusammengestellt zu werden.
In diesem Zusammenhang ist es bekannt, mittels geeigneter
Sensoren Laufeigenschaften, Länge, Gewicht und Anfangsge
schwindigkeit der abzurollenden Güterwagen zu ermitteln und
diese Werte in einen Stellwerksrechner 18 einzugeben.
Ein Referenz-Magnetfeldsensor 20 ist im Bereich des Ablaufberges
12, d. h. vor der Verzweigung in die Richtungsgleise 16, 16′, 16′′
angeordnet und erfaßt die durch den Güterwagen 10 hervorgerufene
Magnetfeldsignatur, d. h. die Änderung des Erdmagnetfeldes unter
Berücksichtigung der bekannten Länge des Güterwagens. Bei
bekannter Geschwindigkeit des Güterwagens kann die Länge
desselben auch durch Lichtschranken und durch eine Zeitmessung
ermittelt werden. Zu diesem Zweck ist der Stellwerksrechner 18
an einen Gleisrechner 22 angeschlossen, dem über ein Kabel 24
die Signale des Referenz-Magnetfeldsensors 20 zugeführt werden.
In den Richtungsgleisen 16, 16′, 16′′ sind auf den Schwellen in
regelmäßigen Abständen von z. B. 10 m mehrere Meß-Magnetfeld
sensoren 26, 26′, 26′′ . . . angeordnet, welche über einen Bus 28
an den Gleisrechner 22 angeschlossen sind. Weitere Busse 28′,
28′′ . . . führen zu den anderen Richtungsgleisen 16′, 16′′ . . .
Aus dem zuvor beschriebenen Anwendungsbeispiel und dem in Fig. 1
dargestellten Aufbau lädt sich nun das erfindungsgemäße
Verfahren wie folgt anhand der Fig. 2-5 erläutern.
Der Referenz-Magnetfeldsensor 20 mit z. B. die in Fig. 2
dargestellte Signatur verteilt über die Länge des Güterwagens
10, die z. B. im vorliegenden Fall 10 m beträgt. Hierbei ist der
Einfachheit halber angenommen, daß die Magnetfeldänderung
einsetzt, wenn der Güterwagen mit seiner Vorderseite den
Magnetfeldsensor überfährt und daß diese Magnetfeldänderung
aussetzt, wenn der Güterwagen mit seiner Rückseite aus dem
Bereich des Magnetfeldsensors gelangt.
Diese Referenz-Magnetfeldsignatur gemäß Fig. 2 wird temporär im
Gleisrechner 22 abgespeichert. Ebenfalls in dem Gleisrechner 22
erfolgt anschließend eine Normierung dieser Referenz-Magnetfeld
signatur auf ihren Maximalwert gemäß Fig. 3 und anschließend
eine Differenzierung gemäß Fig. 4, um die Signale in Bereiche
mit ansteigenden Werten (+) und abfallenden Werten (-) zu
unterteilen.
Mit der auf diese Weise aufbereiteten Referenz-Magnetfeld
signatur ist es nunmehr möglich, durch Vergleich mit bezüglich
desselben Güterwagens 10 aufgenommenen Meß-Magnetfeldsignaturen
im Richtungsgleis 16 eine Aussage über die Geschwindigkeit des
Güterwagens 10 und dessen Position zu gewinnen. Fig. 5 zeigt
zwei Meßkurven, wobei der ausgezeichneten Kurve ganz offensicht
lich eine langsamere Geschwindigkeit als der gestrichelten Kurve
zugeordnet ist. Benötigt man eine Zeit von 5s, um die komplette
Magnetfeldsignatur über der Wagenlänge von 10 m aufzunehmen, so
besitzt der Wagen eine Geschwindigkeit von
Die gestrichelte Kurve in Fig. 5 ist demgegenüber gestaucht und
durch Verhältnisbildung der Maße 1 und 2 kann man z. B. die
zugehörige Geschwindigkeit wie folgt ermitteln:
In dem Fall, wo die Messung der Signatur keine Änderung mehr
erfährt, liegt ein Stillstand des Güterwagens vor, so daß z. B.
beim Vorliegen des ersten Maximums die Vorderseite des
Güterwagens ungefähr 4m hinter dem zugeordneten Magnetfeldsensor
zum Stillstand gekommen ist.
Man erkennt, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wertvolle
Zusatzinformationen gewonnen werden können, die mit den
bekannten Verfahren entweder gar nicht oder nur mit erheblichem
Aufwand gewonnen werden können. Daher kann das erfindungsgemäße
Verfahren entweder anstelle der bekannten Verfahren ausgeübt
werden oder zusätzlich zu diesen angewandt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erfassung von eisenhaltigen Körpern mittels Magnetfeldsensoren, die
die durch die Eisenmasse bewirkte Veränderung des Erdmagnetfeldes erfassen und
eine dem Körper zuordenbare Magnetfeldsignatur erzeugen, gekennzeich
net durch:
- a) Messung der Magnetfeldsignatur mit einem ersten Magnetfeldsensor an einem ersten Ort bei gleichzeitiger Messung der Länge des bewegten Körpers und Abspeicherung dieser Magnetfeldsignatur;
- b) Messung der Magnetfeldsignatur mit wenigstens einem zweiten Magnetfeldsensor an wenigstens einem zweiten Ort; und
- c) Bestimmung der Position und der Geschwindigkeit des die Magnetfeldsignatur erzeugenden Körpers an dem zweiten Ort durch Vergleich der beiden gemessenen Magnetfeldsignaturen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an
dem ersten Ort gewonnene Magnetfeldsignatur auf Minimal-/Maximalwerte
normiert und die Signatur an den Stellen auftretender Extremwerte bzw.
Wendepunkte unterteilt wird.
3. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 zur Laufzielbremsung und
Füllstandsgradmessung von Eisenbahnwaggons (10) in Richtungsgleisen
(16, 16′, 16′′), wobei die Eisenbahnwaggons von einem Ablaufberg (12) unter
gezielter Abbremsung durch Gleisbremsen (14) kupplungsreif dem Richtungsgleis
zugeführt werden.
4. Verwendung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Anordnung
eines Referenz-Magnetfeldsensors (20) im Bereich des Ablaufberges (12) und
durch die Anordnung mehrerer Meß-Magnetfeldsensoren (26, 26′, 26′′) in
vorgegebenem Abstand im Richtungsgleis (16, 16′, 16′′).
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
vorgegebene Abstand kürzer als die Länge eines Eisenbahnwaggons (10) ist.
6. Verwendung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldsensoren (20, 26, 26′, 26′′) an einen Gleisrechner (22) angeschlossen
sind.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gleisrechner (22) an einen Stellwerksrechner (18) angeschlossen ist, der die
Ablaufdaten eines Eisenbahnwaggons (10) enthält.
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DE4302426A1 DE4302426A1 (de) | 1994-08-04 |
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