DE4302261A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reibkraftreduzierung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur ReibkraftreduzierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reibkraftreduzie
rung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Der sich aus der betriebsbedingten Relativbewegung erge
benden Reibung zwischen einer Kolbenstange und einer Kol
benstangendichtung bzw. eines Kolbenringes und eines
Zylinderrohres eines Schwingungsdämpfers wurde bisher durch
die besondere Ausführung der Dichtungsquerschnitte begeg
net. Ein anderer Weg ist aus der DE-OS 41 07 580 A1
bekannt, in der beschrieben wird, wie durch einen
hochfrequenterregten Schwingkörper unter Ausnutzung des
Piezo-Effektes der Ringspalt zwischen einem Kolben und
einer Zylinderinnenwand berührungslos abgedichtet werden
soll. Der Schwingkörper führt periodisch eine
Relativbewegung winklig bezüglich der Dämpferhauptachse
aus.
Bei der Übertragung einer solchen Dichtung auf die Kolben
stangen- und/oder Kolbendichtung eines Schwingungsdämpfers
tauchen jedoch große Schwierigkeiten auf. Je nach Achskon
struktion muß der Schwingungsdämpfer auch Querkräfte auf
nehmen bzw. übertragen können. Diese Querkräfte würden in
den Schwingkörper wirken. Des weiteren ändert sich durch die
Durchbiegung der Kolbenstange das Spaltspiel zwischen der
Kolbendichtung (Piezo-Körper) und dem Innendurchmesser des
Zylinderrohres. Daraus resultiert eine unkontrollierbare
Leckage. Denkbar ist, daß der Schwingkörper und/oder die
Zylinderwand beschädigt wird/werden. Sicherlich kann die
berührungslose Dichtfunktion nicht mehr einwandfrei ge
währleistet sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Reibungs
verminderung innerhalb eines Schwingungsdämpfers zu reali
sieren, dabei die Belastbarkeit der Einzelkomponenten zu
erhalten, wobei die Maßnahmen zur Reibungsverminderung
einfach auf einen Seriendämpfer übertragbar sein müssen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den kennzeichnenden
Teil von Patentanspruch 1 gelöst. Die zweite Relativbewe
gung zwischen den der Kolbenstange und den dem Zylinderrohr
zuzuordnenden Dichtungen sorgt dafür, daß die Reibung stets
auf dem Niveau der Gleitreibung gehalten wird. Im Verhält
nis zur Haftreibung, die für ein schlechtes Ansprechen des
Schwingungsdämpfers verantwortlich ist, liegt die Gleit
reibung auf einem deutlich niedrigeren Niveau, so daß eine
drastische Reibkraftreduzierung erreicht werden kann.
Zur Umsetzung des Verfahrens kommt eine Vorrichtung zur
Anwendung, bei der Schwingkörper Bestandteil einer Tri
pelanordnung ist, wobei der Schwingkörper zwischen einer
ersten und einer zweiten Masse plaziert ist und die gesamte
Tripelanordnung unter einer Vorspannkraft steht. Der
Schwingkörper regt eine der beiden sehr exakt aufeinander
abgestimmten Massen an. Die Vorspannkraft überträgt die
Schwingbewegung der ersten Masse auf die zweite Masse, die
wiederum die Bewegungsenergie so in den Schwingungsdämpfer
einleitet, daß eine Relativbewegung beispielsweise zwischen
der Kolbenstange und der Kolbenstangendichtung vorliegt.
Ein Tripel in dieser Ausführung ist ein sehr robustes und
unkritisches Bauteil innerhalb des Schwingdämpfers.
Zur Reduzierung der abzustützenden Kräfte, die sich aus dem
schwingenden Tripel ergeben und die von den äußeren, d. h.
den Tripel tragenden Bauteilen aufgenommen werden müssen,
ist es besonders vorteilhaft, wenn die erste Masse und die
zweite Masse gleich groß sind.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist so ausgebildet, daß
die Massenträgheit der ersten Masse die Abstützung für die
Anregung der zweiten Masse bildet und die Tripelanordnung
damit eine schwingende Baueinheit darstellt.
Eine alternative Ausführungsform besitzt eine erste orts
feste Masse innerhalb des Tripels, wobei die Ortsfestigkeit
zur Aufnahme der Reaktionskräfte des Schwingkörpers und der
zweiten Masse dient. Der Vorteil dieser Variante liegt
darin, daß das Verhältnis der beiden Massen keinen Einfluß
auf die Funktion des Tripels hat. Es müssen lediglich die
Schwingfrequenz des Schwingkörpers und die Masse des
zweiten Körpers derart aufeinander abgestimmt sein, daß
sich die zweite Masse im Resonanzbereich befindet.
Eine vorteilhafte Möglichkeit zur Nutzung des Verfahrens
besteht darin, den Tripel derart anzuordnen, daß die Rela
tivbewegung translatorisch bezüglich der Dämpferhauptachse
erzeugt wird. Die Schwingfrequenz des Schwingkörpers liegt
in einem Bereich, der sicherstellt, daß es nicht zu einer
Kompensation der ersten mit der zweiten Relativbewegung
kommt.
Alternativ kann man den Tripel auch so einsetzen, daß eine
rotatorische Relativbewegung erfolgt. Diese Variante ist
dann besonders wirksam, wenn die Kolbenstange im Stützlager
der Karosserie zumindest in geringem Male verdrehbar ist.
Eine besonders vorteilhafte Variante zeichnet sich dadurch
aus, daß eine Kombination bestehend aus jeweils mindestens
einem Tripel für die translatorische und einem für die
rotatorische Relativbewegung eingesetzt wird. Gemäß einem
vorteilhaften Unteranspruch sind bei der Kombination der
Tripel diese bezüglich ihres Schwingverhaltens derart auf
einander abgestimmt, daß stets eine Relativbewegung zwi
schen der der Kolbenstangenführung und den der Kolbenstange
zuzuordnenden Dichtungen ausgeführt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Tripel an
der Kolbenstange befestigt. Wahlweise kann der Tripel au
ßerhalb des Zylinderrohres mit dem Vorteil der einfachen
Spannungsversorgung oder innerhalb des Zylinderrohres in
einer besonders geschützten Lage eingebaut sein. Vorteil
hafterweise können beim Anbau des Tripels an die Kolben
stange alle mit der Kolbenstange in Berührung stehenden
Dichtungen berücksichtigt und in den Gleitreibungszustand
versetzt werden.
Besonders kompakt ist der Tripel dann ausgeführt, wenn ent
weder die Masse der Kolbenstange und/oder des Kolbens als
eine der Massen des Tripels genutzt wird. Als
montagefreundlich hat es sich erwiesen, wenn der Tripel an
der Kolbenstangenführung befestigt ist und eine Schwin
gungsanregung auf die Kolbenstangendichtung erfolgt. In
konsequenter Weiterführung des Erfindungsgedankens ist die
Masse der Kolbenstangenführung eine der Massen des Tripels.
Der zur Verfügung stehende Raum für den Schwingkörper ist
besonders groß in diesem Bereich des Schwingungsdämpfers,
gleichzeitig nimmt der axiale Bauraumbedarf deutlich ab.
Zur Übertragung der Schwingung auf die Kolbenstangendich
tung ist diese fest mit einer der Massen des Tripels ver
bunden. Dabei ist die Eigenelastizität der Kolbenstangen
dichtung deutlich kleiner als die Amplitude der Schwingung.
Beide Ausführungsformen, den Tripel an der Kolbenstange
oder an der Kolbenstangenführung zu befestigen, bieten den
Vorteil, daß auf den Schwingkörper keine Kräfte einwirken,
die sich beim Federungsvorgang auf den Schwingungsdämpfer
innerhalb der Achskonstruktion ergeben.
Eine konkrete Ausführungsform mit einer ortsfesten ersten
Masse ist so ausgebildet, daß diese fest bezüglich dem Zy
linderrohr angeordnet ist und eine Aufnahme bildet für eine
Mitnahme der zweiten Masse und mindestens eines Federele
mentes zwischen der Mitnahme und der ersten Aufnahme. Der
Vorteil liegt darin, daß der Tripel unabhängig der Massen
der Schwingungsdämpferhauptbauteile wie Kolbenstange oder
Zylinderrohr bezüglich der Einzelmassen ist und er prak
tisch eine separate Baugruppe bildet. Als Federelement
eignet sich besonders gut ein zweiter Schwingkörper, wobei
die beiden Schwingkörper abwechselnd angeregt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Ausführung mit einer
ortsfesten ersten Masse sieht so so aus, daß die erste
Masse als ein Ringkörper ausgeführt ist und die zweite
Masse koaxial zur ersten Masse ebenfalls als ein Ringkörper
ausgeführt ist, wobei die Aufnahme von einer axial verlau
fenden Nut gebildet wird. Die beiden Ringkörper lassen sich
sehr leicht gegeneinander abdichten, um den Schwingkörper
gegenüber dem Dämpfmedium zu schützen. Gleichzeit kann der
Ringkörper der ersten Masse leicht beispielsweise durch
Sicken mit dem Zylinderrohr verbunden werden. Diese Aus
führungsform ist für eine rotatorische Relativbewegung,
insbesondere zwischen der Kolbenstange und der Kolbenstan
gendichtung, vorgesehen.
Eine Version, die im besonderen für eine translatorische
Relativbewegung der Kolbenstangendichtung bezüglich der
Kolbenstange eignet, besitzt eine erste als ein Ringkörper
ausgebildete Masse mit einem im wesentlichen u-förmigen
Querschnitt, wobei innerhalb des U-Profils der
Schwingkörper und die Mitnahme der zweiten Masse angeordnet
ist.
Für die bauliche Ausführung hat es sich als besonders vor
teilhaft erwiesen, wenn der Schwingkörper aus einer geraden
Anzahl von Einzelschwingkörpern besteht. Isolierungsmaß
nahmen können dadurch entfallen. Zur Anordnung und
Verwendung an den Schwingungsdämpfer stellt die kreisring
förmige Ausführung des Schwingkörpers sicher, daß die
Schwingbewegung gleichmäßig übertragen wird. Die gleiche
Zielrichtung wird dadurch verfolgt, indem der Schwingkörper
mit seiner gesamten Kreisringfläche zwischen den beiden
Massen zur Anlage kommt. Zum Schutz des Schwingkörpers
insbesondere bei Anordnung innerhalb des Zylinderrohres ist
vorgesehen, daß der Schwingkörper durch einen Federbalg
gegenüber dem Dämpfmedium geschützt ist.
An Hand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Wir
kungsweise der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 Prinzipdarstellung einer schwingenden
Tripelausführung
Fig. 2a-c Bauausführung eines Schwingungsdämpfers mit
Tripel an der Kolbenstange
Fig. 3 Tripel an der Kolbenstangenführung
Fig. 4 Tripel an der Kolbenstange für eine
rotatorische Relativbewegung
Fig. 5 Prinzipdarstellung eines Tripels mit einer
ortsfesten ersten Masse
Fig. 6a/6b Bauausführung eines Tripels mit einer
ortsfesten ersten Masse für eine rotatorische
Relativbewegung
Fig. 7 Bauausführung eines Tripels mit einer
ortsfesten ersten Masse für eine
translatorische Relativbewegung
Fig. 8 Darstellung eines Dichtungspunktes.
Die Fig. 1 zeigt einen Fahrzeugaufbau 1, an dem eine erste
Masse 3, beispielsweise eine Kolbenstange 5, über ein zu
einer Feder stilisiertes Stützlager verbunden ist. Die
erste Masse ist einerseits über einen Schwingkörper 7 und
einer Zugvorspanneinrichtung 9 an einer zweiten Masse 11
angeschlossen. Die beiden Massen 3; 11 und der Schwingkörper
7 bilden einen Tripel in der Form eines Zweimassenschwin
gers.
Der Schwingkörper 7 ist als ein Piezo-Schwingkörper ausge
bildet und führt bei der Anlage einer elektrischen Spannung
eine Längenänderung aus. Die Zugvorspanneinrichtung übt auf
den Schwingkörper 7 eine Gegenkraft aus. Die beiden Massen
3; 11 sind aufeinander, wobei die Massenträgheit der ersten
Masse 3 als Stützkraft für die Anregung der zweiten Mas
se 11 über den Schwingkörper 7 genutzt wird.
Aus dem Schwingungsdiagramm kann man leicht ersehen, welche
Vorteile sich dadurch ergeben, wenn die beiden Massen 3; 11
gleich groß ausgeführt sind. Der gemeinsame Massenschwer
punkt 13 des Tripels bleibt in Ruhelage, da sich die Bewe
gungsenergien der beiden Massen 3; 11 für das System Tripel
kompensieren. Gleichzeitig nimmt die Krafteinleitung durch
die erste Masse 3 auf das Stützlager das geringstmögliche
Niveau ein. In der baulichen Ausführung wird sich entweder
die Kolbenstangendichtung 15 relativ zu Kolbenstange 5 be
wegen oder umgekehrt.
Die Fig. 2a zeigt den wesentlichen Teil eines Schwingungs
dämpfers 17 in seiner Grundkonzeption, wobei man anmerken
muß, daß der Erfindungsgedanke grundsätzlich bei jedem
Schwingungsdämpfertyp angewendet werden kann.
Ein Zylinderrohr 19 wird an der Austrittsseite der Kolben
stange 5, die mit einem Kolben 21 versehen ist, von einer
Kolbenstangenführung 23 verschlossen. Die Kolbenstangen
führung 23 verfügt gegenüber der Kolbenstange 5 über eine
Buchse 25 für die Führung der Kolbenstange 5. Des weiteren
sind innerhalb der Kolbenstangenführung 23 eine Hauptdich
tung 15a und eine Staub- und Leckagedichtung 15b vorgese
hen. Die Hauptdichtung 15a und die Staubdichtung 15b
schliefen den Arbeitsraum des Zylinderrohres 19 gegenüber
der Umgebung ab. Zwischen der Hauptdichtung 15a und der
Staubdichtung 15b ist in die Kolbenstangenführung 23 eine
Leckölbohrung eingebracht, die mit einer Leckölrückleitung
in Verbindung steht.
Als weitere dynamisch belastete Dichtung ist im Schwin
gungsdämpfer 17 eine Kolbendichtung 21 zu nennen, die zu
sammen mit dem Kolben 21 das Zylinderrohr 19 in zwei Ar
beitsräume unterteilt. An der Kolbenstange 5 in einem Ab
schnitt, der bei der Dämpferbewegung stets außerhalb des
Zylinderrohres 19 bleibt, ist der Schwingkörper 7 aus einem
Piezo-Material angebracht. Dieser Schwingkörper 7 besteht
in diesem Falle aus 4 Einzelschwingkörpern, die zwischen
dem eintauchenden Teil der Kolbenstange 5 und einem Ge
lenkauge 29 unter der Zugvorspannung einer Schraubverbin
dung 31 stehen. Zur Vermeidung eines Kurzschlusses kann
wahlweise vorgesehen sein, daß der Innendurchmesser des
Schwingkörpers 7 so groß ausgeführt ist, daß unter keinen
Umständen ein Kontakt zwischen einem Einzelschwingkörper
und der Spannschraube vorliegt, oder daß ein Isolierkörper
zwischen dem Schwingkörper 7 und der Spannschraube einge
legt ist. Der eintauchende Teil der Kolbenstange 5 mit dem
Kolben 21 stellt eine erste Masse 3 dar und das Gelenkau
ge 29 die zweite Masse 11. Der Schwingkörper 7 ist kreis
ringförmig ausgebildet, wobei die kreisringförmigen Stirn
flächen in ihrer Gesamtheit mit der ersten und der zweiten
Masse 3, 27 zur Anlage kommen.
Der Schwingkörper 7 ist mit einem Frequenzgenerator ver
bunden. Mittels des Frequenzgenerators, der aus Übersicht
lichkeitsgründen nicht dargestellt ist, wird der Schwing
körper 7 unter Ausnutzung des Piezo-Effektes in Schwin
gungen versetzt, deren Energie sich über die zweite Mas
se 11 verstärkt auf die erste Masse 3 überträgt.
Die Kolbenstange 5 führt betriebsbedingt eine
translatorische Relativbewegung bezüglich des Zylinder
rohres 19 mit der Kolbenstangenführung 23 aus. Die Frequenz
der Schwingung, resultierend aus dem Tripel, ist deutlich
höher als die durch das Schwingverhalten des Schwingungs
dämpfer 1 herrührende Relativbewegung zwischen der Kolben
stange 5 und den Dichtungen 15a; 15b; 27. Folglich findet
stets eine resultierende Relativbewegung statt, die die
Reibung immer auf dem Niveau der Gleitreibung hält. Gegen
über bereits ausgeführten Lösungen muß der Schwingungs
dämpfer 17 nur im Bereich des Schwingungskörpers 7 verän
dert werden. Alle übrigen Teile entsprechen dem bekannten
Stand der Technik.
Die Ausführungen gemäß den Fig. 2b und 2c verfügen im we
sentlichen über dieselben Bauteile und funktionieren völlig
identisch, wie schon zu Fig. 2a beschrieben.
Der wesentliche Unterschied ist darin zu sehen, daß der
Schwingkörper 7 innerhalb des Zylinderrohres 19 an der
Kolbenstange 5 montiert ist. Ein zusätzlicher zylindrischer
Körper 33 bildet die zweite Masse 11 des Tripels. Zum
Schutz des Schwingkörpers 7 ist ein Federbalg 31 vorgese
hen. Es soll damit ein optimiertes Schwingungsverhalten des
Schwingkörpers 7 ermöglicht werden. Die Spannungsversorgung
des Schwingkörpers 7 erfolgt durch die hohle Kolbenstange
5.
Die Zusatzmasse 33 kann bei der Fig. 2c entfallen. In
dieser Ausführungsform ist der Kolben 21 als zweite Mas
se 11 Bestandteil des Tripels.
Bei einfacheren Schwingungsdämpferausführungen kommt eine
Variante entsprechend der Fig. 3 zum Einsatz, bei der der
Schwingkörper 7 Bestandteil der Kolbenstangenführung 23
ist, deren Masse für den Tripel als erste Masse 3 genutzt
wird. Die Kolbenstangenführung 23 ist ortsfest mit dem Zy
linderrohr 19 verbunden. Eine Anzahl von Spannschrauben 37
verbindet die zweite Masse 11 mit der Kolbenstangenfüh
rung 23. An der zweiten Masse 11 ist die Kolbenstangen
dichtung 15 angebracht. Der Schwingkörper 7 wird durch die
Kolbenstangendichtung 15 und den Federbälgen 35 gegenüber
dem Dämpfmedium isoliert. Aus diesem Grunde sind die Ge
winde für die Spannschrauben 37 in der zweiten Masse 11 als
Sacklochgewinde ausgeführt, um keine Undichtigkeiten zu
erleiden. Das Funktionsprinzip entspricht exakt dem schon
zur Fig. 1 beschriebenen Punkt. Lediglich wird in dieser
Variante die Dichtung 15 zur Schwingung angeregt, was wie
derum zu einer translatorischen Relativbewegung zwischen
der Kolbenstange 5 und der Kolbenstangendichtung 15 führt.
Die Fig. 4 zeigt eine Tripelanordnung zur Erzeugung einer
rotatorischen Schwingbewegung der Kolbenstange 5. Der Tri
pel ist exzentrisch und rechtwinklig zur Dämpferhauptachse
mittels einer schellenartigen Spannvorrichtung 39 mit der
Kolbenstange 5 verbunden. Denkbar wären sicherlich auch
Anschlußmöglichkeiten, bei denen entsprechende Anformungen
an der Kolbenstange ausgeführt sind, die als Anlagefläche
für den Schwingkörper 7 genutzt werden könnten.
In dieser Ausführungsform stellt die Kolbenstange 5 die
erste Masse 3 und der zylindrische Körper 33 die zweite
Masse 11 dar. Zusammengehalten wird der Tripel durch eine
Spannschraube 37. Sollte es aus Gründen der Abstimmung der
beiden Massen 3; 11 zueinander notwendig sein, so kann man
beispielsweise zwischen der Schelle 39 und der Spannmutter
noch eine Zusatzmasse anbringen.
Die Funktionsweise des Tripels in Verbindung mit dem Fre
quenzgenerator wurde bereits beschrieben. Durch die Art der
Schwingungseinleitung entsteht die rotatorische Bewegung
der Kolbenstange 5, so daß auch eine rotatorische Relativ
bewegung zwischen der Kolbenstange 5 und den Kolbenstan
gendichtungen 15a; 15b bzw. der Kolbendichtung 27 und dem
Zylinderrohr 19 vorliegt.
In der Fig. 5 wird eine Tripelanordnung gezeigt, bei der
die erste Masse 3 bezüglich der zweiten Masse 11 ortsfest
ausgeführt ist. Die Stützkraft für die Schwingbewegung der
zweiten Masse 11 resultiert aus der praktisch ein Festlager
bildenden ersten Masse 3. Der Vorteil dieser Ausführungs
form besteht darin, daß der Betrag der ersten Masse 3 kei
nen Einfluß auf die Funktion des Tripels hat. Wichtig ist
nur, daß die Schwingfrequenz und die zweite Masse 11 so
aufeinander abstimmt sind, daß sich die zweite Masse 11 im
Resonanzbereich bewegt. Die Kolbenstangendichtung 15 kann
wahlweise an der zweiten Masse 11 oder an einem zur zweiten
Masse 11 ruhenden Körper, z. B. der Kolbenstangenführung,
befestigt sein.
Die Fig. 6a und 6b beschreiben eine Tripelausführung mit
einer zur zweiten Masse 11 ortsfesten ersten Masse 3. Die
erste Masse besteht aus zwei Einzelmassen 3a und 3b, die
wiederum mit dem Zylinderrohr 19 verbunden sind. Die Masse
3b ist als ein gestufter Ringkörper ausgebildet. Koaxial
zur ersten Masse 3 ist die ebenfalls als Ringkörper ausge
führte zweite Masse 11 angeordnet. Der Ringkörper 3b be
sitzt eine Aufnahme 41 in Form einer axialen Nut, in die
eine Mitnahme 43 der zweiten Masse 11 eingreift. Zwischen
mindestens einer Seitenfläche der Mitnahme 43 und einer
Nutbegrenzungsfläche ist ein Schwingkörper 7a angeordnet.
Wahlweise kann man auf der dem Schwingkörper 7a gegenüber
liegenden Seite der Mitnahme 43 eine Feder oder einen
zweiten Schwingkörper 7b einsetzen. Die zweite Masse 11 ist
über die Mitnahme und den Schwingkörpern 7a; 7b mit der
ersten Masse 3 verspannt.
Wie aus der Fig. 6b zu entnehmen ist, ist die Kolbenstan
gendichtung 15 mit der zweiten Masse 11 verbunden. Die
Verbindung ist in Umfangsrichtung verdrehsicher ausgeführt.
Zum Schutz der Schwingkörper 7 sind zwischen den axialen
Stirnflächen der zweiten Masse 11 und den zugewandten Flä
chen der ersten Masse 3 Dichtringe 45 eingelegt.
Bei Spannungsanlage an einem der Schwingungskörper, z. B.
7a, dehnt sich dieser in Umfangsrichtung der beiden ring
förmigen Massen 3; 11 aus. Der Schwingkörper 7a stützt sich
dabei an einer Nutseitenfläche ab verdreht über die Mit
nahme 43 die zweite Masse 11 innerhalb der Aufnahme 41. Die
Rückstellbewegung erfolgt über den zweiten
Schwingkörper 7b, der getaktet mit dem ersten angesteuert
wird.
Die Ausführungsform entsprechend der Fig. 7 arbeitet nach
dem Prinzip der Fig. 5 und 6. Diese Variante ist für
eine translatorische Relativbewegung zwischen der Kolben
stangendichtung 15 und der Kolbenstange 5.
Die Aufnahme der ersten Masse 3 ergibt sich aus dem U-
förmigen Querschnitt des Ringkörpers. Innerhalb des U-
Profils sind die Schwingkörper 7a; 7b verspannt, die durch
die zweite Masse 11 getrennt werden. Das Paket aus
Schwingkörpern 7 und der zweiten Masse 11 steht wiederum
unter einer Vorspannung.
Die Versionen der Fig. 6 und 7 besitzen den Vorteil, daß
keine Kräfte in die Kolbenstange 5 oder das Zylinderrohr 19
übertragen werden, die aus der Längenänderung der Schwing
körper 7 herrühren.
Die Darstellung der Fig. 8 beschränkt sich auf eine stili
sierte Dichtung 15 mit der Kolbenstange 5. Es soll anhand
der geschlossenen Ortskurve 47 für einen beliebigen Punkt
auf der Dichtung 15 gezeigt werden, daß bei einer Kombina
tion jeweils mindestens eines Tripels für die
translatorische und rotatorische Relativbewegung mit einer
entsprechenden Abstimmung erreicht wird, daß ein Stillstand
zwischen der Dichtung 15 und der Kolbenstange 5 ausge
schlossen ist. Die schon unwahrscheinliche Konstellation,
daß sich die durch den Dämpferbetrieb ergebende erste Re
lativbewegung zwischen der Kolbenstange und dem Zylinder
rohr mit der zweiten, hervorgerufen durch die Tripel,
derart überlagert, daß ein gemeinsamer, momentaner Still
stand beider Bewegungen vorliegt, ist durch die Kombination
eines Tripels für die translatorische und eines für die
rotatorische mit Sicherheit ausgeschlossen.
Claims (24)
1. Verfahren zur Reibkraftverminderung, insbesondere bei ei
nem Schwingungsdämpfer, umfassend ein dämpfmediumgefülltes
Zylinderrohr, in dem ein Kolben an einer Kolbenstange
axial verschiebbar angeordnet ist, eine Kolbenstangenfüh
rung, die das Zylinderrohr an der Kolbenstangenaustritts
seite verschließt, eine Kolbenstangendichtung, die den
Arbeitsraum des Zylinderrohres gegenüber der Atmosphäre
abdichtet, einen hochfrequenten Schwingkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß unabhängig von einer ersten, der
betriebsbedingten Relativbewegung zwischen der Kolben
stange (5) und dem Zylinderrohr (19) von dem
Schwingkörper (7) eine zweite Relativbewegung zwischen den
der Kolbenstange (5) bzw. Kolben (21) und/oder den dem Zy
linderrohr (19) zugeordneten Dichtungen (15a; 15b; 27) er
zeugt wird.
2. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwingkörper (7) Bestandteil ei
ner Tripelanordnung ist, wobei der Schwingkörper (7) zwi
schen einer ersten (3) und einer zweiten Masse (11) pla
ziert ist und die gesamte Tripelanordnung unter einer
Vorspannkraft steht.
3. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Masse (3) und die zweite
Masse (11) gleich groß sind.
4. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Massenträgheit der ersten Mas
se (3) die Abstützung für die Anregung der zweiten Mas
se (11) bildet und die Tripelanordnung damit eine schwin
gende Baueinheit darstellt.
5. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Masse (3) innerhalb des
Tripels stets ortsfest ist und ihre Ortsfestigkeit zur
Aufnahme der Reaktionskräfte des Schwingkörpers (7) und
der zweiten Masse (11) dient.
6. Vorrichtung für ein Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tripel derart angeordnet
ist, daß die Relativbewegung translatorisch bezüglich der
Dämpferhauptachse erzeugt.
7. Vorrichtung für ein Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tripel derart angeordnet
ist, daß die Relativbewegung rotatorisch bezüglich der
Dämpferhauptachse erfolgt.
8. Vorrichtung für ein Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Kombination, bestehend
aus jeweils mindestens einen Tripel für die
translatorische und einen für die rotatorische Relativbe
wegung, eingesetzt wird.
9. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tripel bezüglich ihres Schwin
gungsverhaltens derart auf einander abgestimmt sind, daß
stets eine Relativbewegung zwischen der Kolbenstangenfüh
rung (23) und der Kolbenstangendichtung (15; 15a; 15b) aus
geführt wird.
10. Vorrichtung für ein Verfahren nach einem der Ansprüchen 1
und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tripel an der Kol
benstange (5) befestigt ist.
11. Vorrichtung für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tripel außerhalb
des Zylinderrohres (19) befestigt ist.
12. Vorrichtung für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 2
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Tripel innerhalb
des Zylinderrohres (19) angeordnet ist.
13. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masse der Kolbenstange (5) als
eine der beiden Massen (3; 11) des Tripels benutzt wird.
14. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masse des Kolbens (21) als eine
Tripelmasse genutzt wird.
15. Vorrichtung für ein Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tripel an der Kolbenstan
genführung (23) befestigt ist und eine Schwingungsanregung
auf die Kolbenstangendichtung (15) erfolgt.
16. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masse der Kolbenstangenführung (23)
eine der Massen (3; 11) des Tripels ist.
17. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenstangendichtung (15; 15a; 15b)
fest mit einer Masse (3; 11) des Tripels verbunden ist.
18. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Masse (3) ortsfest bezüglich
des Zylinderrohres (19) angeordnet ist und eine Aufnah
me (41) bildet für eine Mitnahme (43) der zweiten Mas
se (11) und mindestens eines Schwingkörpers (7) sowie ei
nes Federelementes zwischen der Mitnahme (43) und der
ersten Masse (3).
19. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Masse (3) als ein Ringkörper
ausgebildet ist und die zweite Masse (11) koaxial zur
ersten Masse (3) ebenfalls als ein Ringkörper ausgeführt
ist, wobei die Aufnahme (41) von einer axial verlaufenden
Nut gebildet wird.
20. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Masse (3) als ein Ringkörper
mit einem im wesentlichen u-förmigen Querschnitt ausge
bildet ist, wobei innerhalb des U-Profils der
Schwingkörper (7) und die Mitnahme (43) der zweiten Mas
se (11) angeordnet ist.
21. Vorrichtung für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 2
bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingkörper (7)
aus einer geraden Anzahl von Einzelschwingkörpern besteht.
22. Vorrichtung für ein Verfahren nach einem beliebigen An
spruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingkörper (7)
kreisringförmig ausgebildet ist.
23. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwingkörper (7) mit seiner ge
samten Kreisringfläche zwischen den beiden Massen (3; 11)
zur Anlage kommt.
24. Vorrichtung für ein Verfahren nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwingkörper (7) innerhalb des
Schwingungsdämpfers (1) durch einen Federbalg (35) gegen
über dem Dämpfmedium geschützt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934302261 DE4302261A1 (de) | 1993-01-28 | 1993-01-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Reibkraftreduzierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934302261 DE4302261A1 (de) | 1993-01-28 | 1993-01-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Reibkraftreduzierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4302261A1 true DE4302261A1 (de) | 1994-08-04 |
Family
ID=6479054
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934302261 Withdrawn DE4302261A1 (de) | 1993-01-28 | 1993-01-28 | Verfahren und Vorrichtung zur Reibkraftreduzierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4302261A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1993
- 1993-01-28 DE DE19934302261 patent/DE4302261A1/de not_active Withdrawn
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