DE4301544A1 - Einrichtung zum Lesen von vertieft angebrachten Beschriftungen an Werkstücken - Google Patents
Einrichtung zum Lesen von vertieft angebrachten Beschriftungen an WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Lesen von vertieft
angebrachten Beschriftungen an Werkstücken nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
In der Serienfertigung unterliegen gefertige Produkte oftmals
einer visuell durch eine Person vorgenommenen Endkontrolle, und zwar
insbesondere dann, wenn mit Prüfgeräten und Meßinstrumenten keine auto
matische Kontrolle möglich ist, um Ausschußteile auszusondern, die gege
benenfalls durch eine Nachbehandlung einer Verwertung wieder zugeführt
werden können.
In vielen Produktionslinien könnte eine Ausschußreduzierung
stattfinden, wenn eine direkte Kontrolle nach den einzelnen Produktions
schritten stattfinden würde. Bei manueller Inspektion durch eine Person
scheitert dies jedoch häufig bereits am personellen Aufwand.
Es ist bekannt, zur Schriftidentifizierung von Binärbildern aus
zugehen, die durch einfache Schwellwertoperationen erzeugt werden. Dies
setzt jedoch ein kontrastreiches Bild mit einem eindeutig spezifizierba
ren Schwellwert voraus. Im Bereich der industriellen Beschriftungen ist
dies jedoch oftmals nicht der Fall. Deshalb scheitert eine derartige
Schriftidentifizierung, wenn innerhalb des Schriftzuges die Intensität
des Vordergrundes bzw. der Grauwert des Hintergrundes stärker schwankt
als die Differenz des Grauwertes zwischen Vorder- und Hintergrund.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 zu schaffen, durch die eine Schriftidentifizie
rung selbst bei kontrastarmen Schriftzügen ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei kann ein Bildverarbeitungssystem verwendet werden, wie
es in der Patentanmeldung P 41 25 112.1 beschrieben ist. Dieses umfaßt
ein Eingangsinterface für eine Videobilder liefernde Videokamera, wobei
das Interface einen Digitalisierer aufweist, dessen Ausgangsdaten über
entsprechende mindestens zwei parallele Datenkanäle jeweils einer Reihe
von über einen Hostcomputer angesteuerten Ausführungsprozessoren (insbe
sondere Transputer) eines Bildprozessors zuführbar sind, wobei die An
zahl der Ausführungsprozessoren, die in einer Anzahl von wenigstens eins
in jeder Reihe vorgesehen sind, entsprechend dem Bedarf der Rechenlei
stung gewählt ist und der Digitalisierer ebenso wie die Ausführungspro
zessoren einen Primär- und einen Sekundärspeicher umfassen. In jedem
Ausführungsprozessor können Daten vom Primär- in den Sekundärspeicher
und umgekehrt bewegt werden, insbesondere speichern Bildverarbeitungs
funktionen, die auf zwei Bilder beispielsweise wie die Bildsubtraktion
wirken, die Bilder im Primär- und Sekundarspeicher ab, wobei das Ergeb
nis wahlweise im Primär- oder Sekundärspeicher abgelegt wird. Hierbei
können der Digitalisierer und der Hostcomputer ihren eigenen Transputer
aufweisen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch in Seitenansicht eine Einrichtung zum
Lesen von eingestanzten Beschriftungen auf heißen Metallrohren.
Fig. 2 zeigt schematisch die Einrichtung von fig. 1 schräg von
oben.
Fig. 3 zeigt ein beispielhaftes Muster für ein von der Ein
richtung zu erkennendes Zeichen.
Fig. 4 zeigt schematisch den Lichtweg bei der Zeichenerken
nung.
Fig. 5 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Bildver
arbeitung bei der Einrichtung von Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 werden heiße, kreiszylindrische Metallrohre 1
mittels einer entsprechenden Fördervorrichtung 2 in einer Richtung im
wesentlichen in Richtung ihrer Längsachse transportiert. Am Außenmantel
jedes Metallrohrs ist zweimal, und zwar um 180° am Umfang gegeneinander
versetzt, eine sich in Längsrichtung erstreckende, eingestanzte Be
schriftung 3, hier aus einer Zahlenkombination bestehend, angebracht.
Durch die zweifache Anbringung der Beschriftung 3 kann die Inspektion
der Rohraußenseite auf einen Winkelbereich von etwas mehr als 180° be
schränkt werden, da in diesem nicht von der Fördervorrichtung 2 unter
stützten Winkelbereich von ca. 180° eine der Beschriftungen 3 einmal
vollständig erfaßt werden kann. Das Gesichtsfeld ist hierbei mindestens
um die sich in Umfangsrichtung des Metallrohrs 1 erstreckende Größe ei
nes Zeichens 4 der Beschriftung 3 gegenüber 180° vergrößert, um sicher
eine komplette Beschriftung 3 erfassen zu können.
Die Einrichtung zum Lesen der Beschriftung 3 umfaßt eine An
ordnung von sechs Videokameras 5, die oberhalb der Fördervorrichtung 2
angeordnet jeweils ein Rohrsegment mit einem Winkel von ca. 30° in Um
fangsrichtung des Metallrohrs 1 einsehen, so daß insgesamt das gewünsch
te Gesichtsfeld von ca. 180° in Umfangsrichtung lückenlos erfaßt wird,
wobei sich die Gesichtsfelder der einzelnen Videokameras 5 in Umfangs
richtung des Metallrohrs 1 um die Größe eines Zeichens 4 in dieser Rich
tung überlappen. Die Videokameras 5 sind mit ihrer Achse im wesentli
chen senkrecht zur Rohrlängsachse sowie halbkreisförmig über der Förder
vorrichtung 2 und damit über dem davon geförderten Metallrohr 1 mit Ab
stand zu letzterem angebracht und werden von einer nicht dargestellten
Halterung gehalten.
Versetzt um den Kameraabstand zum Rohraußenmantel befinden
sich ebenfalls halbkreisförmig angeordnet über dem Metallrohr 1 sechs
als Lichtquellen dienende Leuchten 6, von denen jeweils einer auf eine
jeweilige Betrachtungsfläche einer zugeordneten Videokamera 5 gerichtet
ist. Die Leuchten 6 sind daher schräg zur Manteloberfläche des Metall
rohrs 1 auf den von der jeweiligen Videokamera 5 einsehbaren Bereich ge
richtet.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel setzen sich die Zeichen
4 der Beschriftung 3 aus Punkten 7 eines 5×5-Punktmusters zusammen, so
daß sich beispielsweise für das Zeichen "1" das Punktmuster gemäß Fig. 3
ergibt. Jeder Punkt 7 wird hierbei durch eine insbesondere kegelförmige
Stanzung sogenannter "Dots" in den Rohrmantel erzeugt. Der Abstand der
Punkte 7 entspricht etwa ihrem Durchmesser an der Oberfläche des Rohr
mantels.
Wenn das heiße Metallrohr 1 unter den Videokameras 5 hindurch
transportiert wird, führt die Strahlung des Strahlers 6, durch dessen
Bestrahlungsbereich eine Beschriftung 3 läuft, zu einer starken Refle
xion des von ihm ausgesendeten Lichts in den gestanzten Punkten 7 zu den
zugeordneten Videokamera 5 aufgrund der metallischen Innenflächen der
gestanzten Punkte 7, die im Gegensatz zu den mit Zunder o. dgl. beschich
teten Außenfläche des Metallrohrs 1 hochreflektierend sind.
Die Videokameras 5 sind mit einer Shuttervorrichtung ausge
stattet, um einen Bildeinzug bei bewegtem Metallrohr 1 zu ermöglichen.
Die Belichtungszeit ist dabei von der Transportgeschwindigkeit des Me
tallrohrs 1 abhängig. Beispielsweise ist bei einem Rohrdurchmesser von
1000 mm das Blickfenster einer einzelnen Videokamera 5 ca. 300 mm×300 mm.
Standardvideokameras besitzen eine Auflösung von ca. 512×512 Bild
punkten. Dies ergibt ca. 0,5 mm pro Bildpunkt und eine Maximalverschie
bung von 0,25 mm während der Belichtungszeit. Bei einer Fördergeschwin
digkeit von 0,5 m/s kann daher mit einer Belichtungszeit von 1/2000 s
gearbeitet werden. Die Videokameras 5 überwachen die Rohroberfläche kon
tinuierlich, ein eingezogenes Bild erfaßt ca. 300 mm in Bewegungsrich
tung des Metallrohrs 1. Die Auswertung dieses Ausschnitts muß somit bei
einer Fördergeschwindigkeit von 0,5 m/s in weniger als 0,6 s erfolgen.
Aus diesem Grund wird die Auswertung der Kamerabilder zeitlich parallel
vorgenommen.
Die sechs Videokameras 5 sind hierzu mit einem Bildverarbei
tungsrechner verbunden, der zwei jeweils mit einem Primär- und einem Se
kundärspeicher versehene Digitalisierer 8 mit je einem integrierten Mul
tiplexer zum Anschluß von mindestens drei Videokameras 5 umfaßt. Die Di
gitalisierer 8 sind jeweils über einen Videobus 9 und einen Datenkommu
nikationskanal 10 mit jeweils einer Reihe von drei Ausführungsprozesso
ren 11 (insbesondere Transputer) verbunden. Die Ausführungsprozessoren
11 arbeiten unabhängig voneinander und erlauben eine parallele Verarbei
tung von sechs zu einem bestimmten Zeitpunkt eingezogenen Kamerabildern
der sechs Videokameras 5.
Jeder Ausführungsprozessor 11 prüft, ob innerhalb seines Ge
sichtsfelds ein oder mehrere Zeichen 4 vorhanden sind. In jedem Ausfüh
rungsprozessor 11 können hierzu Daten von einem Primär- in einen Sekun
därspeicher und umgekehrt bewegt werden, insbesondere speichern Bildver
arbeitungsfunktionen, die auf zwei Bilder etwa wie die Bildsubtraktion
wirken, die Bilder im Primär- und Sekundärspeicher ab, wobei das Ergeb
nis wahlweise im Primär- oder Sekundärspeicher abgelegt wird. Infolge
der Überlappung der Kamerablickfenster befindet sich mindestens in einem
Kamerabild ein vollständiges Zeichen 4. Das Ergebnis der Auswertung wird
an einen zentralen Prozessor 12 gemeldet, der auch den Bildeinzug der
Videokameras 5 veranlaßt und sicherstellt, daß die Rohroberfläche konti
nuierlich erfaßt wird.
Der Ausführungsprozessor 11 übermittelt dem Zentralprozessor
12 die erkannte Zeichenfolge. Letzterer überprüft diese auf Vollständig
keit. Bei einem unvollständigen Schriftzug identifiziert er auf Basis
der Überlappung das letzte Zeichen 4 in der folgenden Zeichenkette. Die
se übersendet ihm der Ausführungsprozessor 11 bei Auswertung des folgen
den Bildes. Der Zentralprozessor 12 kontaktiert die beiden so erhalte
nen Zeichenketten zu einer Gesamtzeichenfolge. Nach Prüfung auf Voll
ständigkeit und weiterer Prüfkriterien wie Checksumme und Vorhandensein
von Prüfzeichen o. dgl. übersendet er das Ergebnis über eine Schnittstel
le 13, beispielsweise eine Standardschnittstelle vom Typ RS232, an einen
übergeordneten Steuerrechner 14.
Der Bildverarbeitungsrechner ist hierbei insbesondere entspre
chend dem Bildverarbeitungssystem gemäß der Patentanmeldung P 41
ausgebildet.
Bei nicht rotationssymmetrischen Werkstücken 1 (z. B. Rohren
mit nicht kreiszylindrischem Querschnitt oder Gußstücken) kann dagegen
deren Lage während des Transports durch eine Transporteinrichtung 2 in
bezug auf die Einrichtung zum Lesen der Beschriftung 3 im allgemeinen
relativ gut fixiert werden, so daß es dann genügt, nur eine oder zwei
Videokameras 5 und einen bzw. zwei Strahler 6 zu verwenden.
Anstelle des bevorzugten Punktmusters für die Zeichen 4 können
diese auch mit einer genügenden Anzahl von zur jeweiligen Videokamera 5
bei Bestrahlung durch einen entsprechenden Strahler 6 reflektierenden
Schrägflächen versehen sein, die beispielsweise von nebeneinander ge
setzten Kerben gebildet werden.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Lesen von Beschriftungen (3) an insbesonde
re kontinuierlich geförderten Werkstücken (1) mit einer wenigstens eine
Videokamera (5) aufwelsenden Vorrichtung zum Erfassen eines Teils der
Werkstückoberfläche und einer Beleuchtungsvorrichtung (6), dadurch
gekennzeichnet, daß zum Lesen von gegenüber der Oberfläche
der Werkstücke (1) vertieft angebrachten Beschriftungen (3) die Oberflä
che der Werkstücke (1) derart mittels der Beleuchtungsvorrichtung (6)
anstrahlbar ist, daß die so von der Beschriftung (3) reflektierte Strah
lung in die mindestens eine Videokamera (5) reflektiert wird, wobei die
mindestens eine Videokamera (5) an einen Digitalisierer (8) angeschlos
sen ist, der seinerseits über einen Videobus (9) und einen Datenkommuni
kationskanal (10) mit einer Anzahl von bildauswertenden Ausführungspro
zessoren (11) verbunden ist, wobei die Ausführungsprozessoren (11) über
einen Auswerteprozessor (12) zur Auswertung der von den Ausführungspro
zessoren (11) gelieferten Ergebnisse steuerbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die vertieften Beschriftungen (3) Schrägflächen aufweisen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschriftungen (3) aus kegel- oder kegelstumpfförmigen Punkten
(7) gebildet sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei rotationssymmetrischen Werkstücken (1) zwei um
fangsmäßig um 180° versetzte Beschriftungen angebracht sind, wobei das
Blickfeld der Vorrichtung zum Erfassen eines Teils der Werkstückoberflä
che in Umfangsrichtung des Werkstücks (1) ca. 180° beträgt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
Leuchten (6) zur Ausleuchtung des Blickfeldes
vorhanden sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
mehreren quer zur Transportrichtung der Werkstücke
(1) verteilt angeordneten Videokameras (5) sich deren
Blickfelder überlappen.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Videokameras (5) mit einer Shuttereinrichtung
versehen sind oder als Leuchten (6) ansteuerbare
Blitzgeräte eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934301544 DE4301544A1 (de) | 1993-01-21 | 1993-01-21 | Einrichtung zum Lesen von vertieft angebrachten Beschriftungen an Werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934301544 DE4301544A1 (de) | 1993-01-21 | 1993-01-21 | Einrichtung zum Lesen von vertieft angebrachten Beschriftungen an Werkstücken |
Publications (1)
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DE4301544A1 true DE4301544A1 (de) | 1994-07-28 |
Family
ID=6478637
Family Applications (1)
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DE19934301544 Ceased DE4301544A1 (de) | 1993-01-21 | 1993-01-21 | Einrichtung zum Lesen von vertieft angebrachten Beschriftungen an Werkstücken |
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DE (1) | DE4301544A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005018456A1 (de) * | 2005-04-20 | 2006-11-02 | HOS Hottinger Systems GbR (vertretungsberechtigter Gesellschafter: Walter Leo Pöhlandt, 68782 Brühl) | Verfahren zum automatischen Erkennen von Reliefinformationen auf Oberflächen |
CN102180777A (zh) * | 2011-04-01 | 2011-09-14 | 扬州市丽邦化工有限公司 | 以乙醇与多聚甲醛制备二乙氧基甲烷的方法 |
-
1993
- 1993-01-21 DE DE19934301544 patent/DE4301544A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005018456A1 (de) * | 2005-04-20 | 2006-11-02 | HOS Hottinger Systems GbR (vertretungsberechtigter Gesellschafter: Walter Leo Pöhlandt, 68782 Brühl) | Verfahren zum automatischen Erkennen von Reliefinformationen auf Oberflächen |
CN102180777A (zh) * | 2011-04-01 | 2011-09-14 | 扬州市丽邦化工有限公司 | 以乙醇与多聚甲醛制备二乙氧基甲烷的方法 |
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