DE4301199A1 - Mehrzweck - Systempalette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine aus einem nicht fließfähigen Gemisch von Fasern oder Spänen und einem wärmehärtbaren Bindemittel unter Anwendung von Druck und Wärme einstückig gepreßte Palette.

Eine solche Palette ist bekannt (DE-A-27 32 373). Bei der bekannten Palette handelt es sich um eine mit mulden­ förmigen, sich konisch nach oben erweiternden Füßen versehene Palette, welche sich in einer Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen in der Praxis bewährt hat. Ein Nachteil der bekannten Palette besteht darin, daß ihr Profil jeweils für einen bestimmten Anwendungszweck optimal ausgelegt ist. Für andere Anwendungszwecke muß ihr Profil abgeändert werden, welches in der Fabrikation jeweils hohe Investitionskosten zur Folge hat, welche nur dann gerechtfertigt sind, wenn hohe Stückzahlen hergestellt werden sollen. Auch ist die bekannte Palette für die Aufnahme und den Transport von Schwerlasten nicht so gut geeignet. Bei den Schwerlasten kann es sich beispielsweise um große Wickel von Metall- oder Papierbändern handeln. Paletten für solche Transportgüter müssen dynamisch bis zu 2 Tonnen und statisch bis zu 10 Tonnen belastbar sein.

Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, eine Palette für die Aufnahme und den Transport von Schwerlasten zu schaffen, welche ohne großen technischen Aufwand an verschiedene Bedürfnisse angepaßt, d. h. als normale Zweiwegepalette, als Kufenpalette oder als Doppel­ deckpalette ausgebildet sein kann.

Dieses technische Problem ist erfindungsgemäß dadurch gelöst daß die Palette aus einer mit einer profilierten Oberfläche versehenen Platte besteht, welche auf einer Seite mit im rechten Winkel abstehenden, parallel zueinander verlaufenden Stegen versehen ist.

Eine solche Palette weist von ihrem Aufbau her eine hohe Steifigkeit auf, welches für den vorgesehenen Anwendungszweck besonders zweckmäßig ist. Außerdem ist sie - wie später noch verdeutlicht ist - ohne großen Aufwand an unterschiedliche Anwendungszwecke leicht anpaßbar. Vorteilhafte Einzelheiten sind in den Ansprüchen 2 bis 5 enthalten. Sie ist nachstehend anhand der Fig. 1 bis 7 erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Seitenansicht eines Ausführungsbei­ spieles der erfindungsgemäßen Palette,

Fig. 2 die Vorderansicht der Palette in Richtung des Pfeiles C gemäß Fig. 1,

Fig. 3 die Draufsicht auf die Unterseite der Palette gemäß den Fig. 1 und 2,

Fig. 4 den Ausschnitt aus einem Schnitt durch die Palette entlang der Linie AB in Fig. 2,

Fig. 5 die Draufsicht auf den Ausschnitt gemäß Fig. 4,

Fig. 6a und Fig. 6b Seitenansicht und Vorder­ ansicht einer anderen Ausführungsform der Palette gemäß den Fig. 1 und 2 und

Fig. 7a und 7b Seitenansicht und Vorderansicht einer weiteren Ausführungsform der Palette gemäß den Fig. 1 und 2.

Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, ist die Palette 1 kastenförmig ausgebildet und die Oberfläche der Platte 4 ist mit im rechten Winkel zu den Stegen 3 verlaufenden Rippen oder Stegen 2 versehen.

Fig. 2 verdeutlicht, daß die Palette 1 aus der Platte 4 und einer Mehrzahl von Stegen 3 besteht. Bei dem Ausführungs­ beispiel gemäß Fig. 2 weist die Platte jeweils einen Steg außen und einen Steg in der Mitte auf.

Wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, besitzen die Stege 3 mehrere Verdickungen 5, welche die Oberfläche der Stege 3 an diesen Stellen vergrößern, um beispielsweise die Verbindung mit anderen Bestandteilen zu erleichtern.

Die Fig. 4 und 5 verdeutlichen die Ausgestaltung der Ober­ fläche der Palette 4 durch einstückig angeformte Rippen 2. Anstelle der verripten Ausgestaltung der Platte 4 kann diese auch als ebene Platte ausgebildet sein, und es können auf ihr Leisten oder flächenhafte Plattenausschnitte befestigt sein welche der formschlüssigen Halterung der Transportgüter dienen.

Bei der Palette 1 gemäß den Fig. 1 und 2 handelt es sich um eine Zweiwegepalette für unterschiedliche Einsatzzwecke.

Die Fig. 6a und 6b verdeutlichen, wie eine Palette 1 gemäß den Fig. 1 und 2 mit geringen Mitteln in eine Kufenpalette verwandelt worden ist. Das ist dadurch geschehen daß Leisten 6 an den Stegen 3 befestigt worden sind. Anstelle der Leisten 6 kann erforderlichenfalls auch eine Platte verwendet werden.

Die Fig. 7a und 7b verdeutlichen, wie aus zwei gleichen Paletten 1 gemäß den Fig. 1 und 2 eine Zweiwegedoppel­ deckpalette entstanden ist, nämlich dadurch, daß diese an den Stegen 3 aneinander befestigt, beispielweise miteinander verleimt, worden sind. Dadurch ist eine besonders steife und stark belastbare Palette entstanden.

Die vorgeschlagene Palette ist besonders wirtschaftlich herstell­ bar, wenn sie als Formpreßteil aus einem Gemisch von Fasern oder Spänen, wie lignozellulosehaltigen Fasern, zerkleinerten und getrockneten Holzspänen, Bagassefasern u. ä. und einem wärmehärtbaren Kunstharz, wie einem Melamin - Harnstoff­ formaldehyd - oder Phenolformaldehydharz hergestellt ist. Anstelle der vorstehend genannten Fasern können aber auch Fasern anderer Werkstoffe, wie Glasfasern oder Steinwolle allein oder mehrere derselben miteinander gemischt, verwendet werden, denen entsprechende vorzugsweise organische Binde­ mittel zugesetzt sind.

Bei der Verwendung von lignozellulosehaltigen Fasern oder Spänen können diese aus recyceltem Alt- oder Restholz hergestellt werden, welches zu einer umweltfreundlichen Wiederverwertung dieser Rohstoffe führt.

Claims (5)

1. Aus einem nicht fließfähigen Gemisch von Fasern oder Spänen und einem wärmehärtbaren Bindemittel unter Anwendung von Druck und Wärme einstückig gepreßte Palette, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer mit einer profilierten Oberfläche versehenen Platte (4) besteht, welche auf einer Seite mit im rechten Winkel abstehenden parallel zueinander verlaufenden Stegen (3) versehen ist.

2. Palette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die profilierte Oberfläche aus parallel zueinander verlaufenden Rippen (2) besteht.

3. Palette nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (3) mit Verdickun­ gen (5) versehen sind.

4. Palette nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stegen (3) im rechten Winkel Leisten (6) oder dgl. befestigt sind.

5. Palette nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gleiche Paletten (1) spiegelbildlich mit den Stegen (3) aneinander befestigt sind.