DE429034C

DE429034C - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung nutzbarer Lagerstaetten und sonstiger Schwerestoerungen durch Lotabweichungen

Info

Publication number: DE429034C
Application number: DEQ1319D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH QUIRING DR ING
Current assignee: HEINRICH QUIRING DR ING
Priority date: 1924-05-03
Filing date: 1924-05-03
Publication date: 1926-05-17

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung nutzbarer Lagerstätten und sonstiger Schwerestörungen durch Lotabweichungen. Die Feststellung von Lotabweichungen in der Nähe von Schwerestörungen erfolgte bisher ausschließlich durch astronomische und geodätische Messung und Berechnung_ (vgl. E gge r t , Handbuch der Vermessungsunde, Stuttgart, igi6, S.694ff.). Die.bestimmbaren Annäherungswerte lagen jedoch in der Größenordnung xo-3 bis zo-4 und waren daher zu ungenau, um geringere Schwerestörungen, wie sie beispielsweise spezifisch schwerere (Erze usw.) bzw. leichtere nutzbare Lagerstätten (Salze usw.) im Verbande spezifisch nur wenig verschiedenen Nehengesteins darstellen, mit Sicherheit zu ermitteln. Man war zur genaueren Feststellung kleinerer Schwereunterschiede auf andere gravimetrische Verfahren und Apparate, z. B. die Drehwaage, angewiesen. Die erheblichen Ungenauigkeiten bei der Bestimmung von Lotabweichungen lassen sich dadurch verringern und bis zu einer Größenordnung von zo-$ bis zo-9 herabdrücken, wenn die Lotabweichungen durch physikalische Messung, d. h. durch Bestimmung elektrischer oder magnetischer Potentialunterschiede zwischen dem Lot und einem das Lot kugel-, schalen- oder ringartig umgebenden oder auch einem gegenüber dem Lot plattenartig angeordneten Körper ermittelt werden, der zu einer astronomisch oder geodätisch festgelegten Linie oder Fläche in Beziehung gesetzt ist.
Beispielsweise kann durch eine Anordnung, die sich des in der Elektrotechnik zu hoher Vollkommenheit entwickelten und auch für die Messung kleiner Abstandsänderungen bereits in Vorschlag gebrachten Plattenkondensators bedient, diese Bestimmung sehr kleiner Lotabweichungen erreicht werden. Die gleiche physikalische Meßvorrichtung kann-auch bei Loten, die nicht an einem Faden hängend, sondern beispielsweise unter Verwendung von Federn oder ,schwimmend die Richtung der Schwere anzeigen, Verwendung finden.
Das Verfahren gestattet in sicherex Weise, bei Aufstellung des Apparates oder mehrerer Apparate an verschiedenen Punkten - sei es über, sei es unter Tag - in der Umgebung oder innerhalb einer Lagerstätte oder auch sonstigen Schwerestörung die Ausdehnung und ungefähre Lage eines 'das normale Schwerefeld störenden Objektes zu bestimmen.
Bei der Aufgabe, die dem elektrischen Plattenkondensator -gemäß dem vorliegenden Verfahren zugewiesen ist, wird vorgeschlagen, den das Lot umgebenden Kondensatorring in mehrere Kondensatoren segmentartig aufzuteilen. Die schematische Profil- und Grundrißskizze, in der L das Lot und s1 bis s6 die Segtnente Kies Kondensatorrmges bezeichnen, diene zur Erläuterung. Es empfiehlt sich eine möglichst große Zahl von Segmenten. Auf diese Weise ist es möglich, die Richtung und das Ausmaß der Lotabweichung oder auch den Gradienten der Schwere aus den Potentialunterschieden (dem Kapazitätsgefälle oder den Schwingungsinterferenzen bei Hochfrequenz) zu ermitteln, die in der Segmentfolge auftreten, wenn sich beispielsweise das Lot dem Segment s1 nähert, dagegen sich von s4 entfernt. In ähnlicher Weise kann auch das Lot bzw. Lot und Ring in Segmente geteilt werden.
Beim hängenden, wagerecht angeordneten oder schwimmenden Lot kann sowohl ein flüssiges als auch ein luftförmiges Dielektrikum zwischen Lot und Mantel eingeschaltet werden.
Außer der Bestimmung von Kapazitätsunterschieden, elektrischer Plattenkondensatoren kann auch die Bestimmung von Verstärkungen oder Schwächungen magnetischer Kraftfelder, von Änderungen in Kien Stromkreisen bei der Annäherung von Elektromagneten aneinander oder bei der Annäherung einer Metallplatte an einen Elektromagneten benutzt werde.

Claims

PATENT-ANSPRÜCI3E: I. Verfahren zur Feststellung nutzbarer Lagerstätten und sonstiger Schwerestörungen über und unter Tag durch Lotabweichungen, dadurch gekennzeichnet; daß die Lotabweichungen durch Messung elektrischer oder magnetischer Potentialunterschiede zwischen Lot und einem das Lot umgebenden oder gegenüber dem Lot beispielsweise plattenartig oder in konvexer Form angeordneten Nichtleiter oder Leiter ermittelt werden. z. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß dem Lot ein dieses umgebender kugel-, mantel- oder ringartiger oder ein plattenartiger oder konvex gestalteter Körper zwecks Messung von Potentialunterschieden physikalischer Art gegenübergestellt wird. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein in einzelne und als elektrische Plattenkondensatoren ausgeführte Segmente zerlegter Ring oder Mantel das Lot umfaßt.