DE427530C - Verfahren fuer Schweremessungen nach Eoetvoes - Google Patents
Verfahren fuer Schweremessungen nach EoetvoesInfo
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- DE427530C DE427530C DEK88953D DEK0088953D DE427530C DE 427530 C DE427530 C DE 427530C DE K88953 D DEK88953 D DE K88953D DE K0088953 D DEK0088953 D DE K0088953D DE 427530 C DE427530 C DE 427530C
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01V—GEOPHYSICS; GRAVITATIONAL MEASUREMENTS; DETECTING MASSES OR OBJECTS; TAGS
- G01V7/00—Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting
- G01V7/08—Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting using balances
- G01V7/10—Measuring gravitational fields or waves; Gravimetric prospecting or detecting using balances using torsion balances, e.g. Eötvös balance
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Description
n—n0
zD
a) · sin 2CL -\ ·
Darin bedeutet Ιζ das Trägheitsmoment des
Gehänges, h die Höhendifferenz der beiden Attraktionsmassen m, I die Länge des Drehungsarmes
des Waagebalkens und τ die Torsionskonstante des Torsionsdrahtes, an welchem
das Gehänge aufgehängt ist. Diese Größen, sind Konstanten der Drehwaage; sie werden
nach bekannten Verfahren ein für allemal bestimmt.
α ist das Azimut des Drehungsarmes mit m-h-l „ . , m-h-1
■ cos 2ci · Gx sin a -J · Gy · cos a.
τ
-
τ
dem tiefer hängenden Gewicht von Norden über Osten gerechnet. In jedem Azimut «
wird der Torsionswinkel £ des Gehänges gegen die Nullage gemessen, und zwar in
Skalenteilen η, wenn /Z0 die Nullage des ungedrillten
Drahtes und D der Abstand der Skala vom Spiegel ist.
Die Gleichung enthält dann noch die vier Unbekannten
'" — &ZU
1U
b —■ α und c sind die von Eötvös so genannten
horizontalen Richtkräfte; Gx und G,· sind die Komponenten des Gradienten der Schwere,
wobei der Gradient der Schwere die Zunahme der Erdbeschleunigung g bei horizontalem
Fortschreiten um 1 cm bedeutet. Der totale Gradient ist der größte Gradient, dessen
Azimut λ gegeben ist durch die Gleichung
U ist die Kräftefunktion der
If
Schwere. Die Größen a, b und c stehen in bestimmtem mathematischen Zusammenhang"
mit den Niveauflächen der Schwere.
Da kugelförmige Niveauflächen, d. h. Schwerefelder, in welchen eine Torsion des
Drahtes nicht stattfindet, für die Eichung nicht zur Verfügung stehen, so ist die Nulllage
n0 des Gehänges eine fünfte Unbekannte.
Im Falle der Eötvösschen Drehwaage erster Art sind die i\.ttraktionsmassen m in gleicher
Höhe angebracht, die Höhendifferenz h ist Null, infolgedessen fallen in der obigen
Gleichung die beiden letzten Glieder fort, und 6g sie heißt
»—«0
"2 D
"2 D
mit den drei Unbekannten /Z0, b — α und c.
Die praktisch wichtige Bestimmung des hori-, K
■ a) · sm 2 a. -j c · cos 20.
zontalen Gradienten der Schwerkraft durch seine Komponenten Gx und Gy und sein
Azimut λ ist also mit der Drehwaage erster Art .nicht möglich, wohl aber eine Bestimmung
der Niveauflächen.
Die Bestimmung der fünf Unbekannten n„.
b — a, c, Gx und G^ erfordert die Messung des
Ablenkungswinkels .£■ in fünf verschiedenen Azimuten α. Durch Einsetzen der Werte Ct1
bis (X5 und der dazu gemessenen Werte 5-j bis
S3 bzw. U1 bis n:>
erhält man also ein System ίο von. fünf Gleichungen mit fünf Unbekannten.
Als Azimute wählt man die Werte Ct1 = o, Ct2 = Oo0, Ci3= 120°, a4=i 8ο0., α5=24ο°.
Bei Verwendung eines Gegengehänges werden jeweils die Ablenkungen in zwei gegeneinander
um i8o° gedrehten Azimuten gleichzeitig gemessen, so daß die Waage in drei Stellungen
sechs Ablesungen gestattet. Zur Kontrolle wird der Meßsatz in der Regel ganz oder
teilweise wiederholt. Da von einer Ablesung bis zur nächsten eine Stunde vergeht, bis
die Gehänge sich wieder beruhigt und eingestellt haben, so erfordert jede Station ohne
Kontrollmessungen drei Stunden, mit Kontrollmessungen entsprechend mehr. Aus den
gemessenen Ablenkungen müssen dann die fünf Unbekannten n0, b — a, C1 Gx, Gy und das
Azimut λ des Gradienten berechnet werden. Das Verfahren nach der Erfindung sucht
sowohl die für eine Station erforderliche Beobachtungsdauer abzukürzen, als auch die umständliche
Berechnung überflüssig zu machen. Der Grundgedanke des Verfahrens ist, die Ablenkung
des Attraktionsgehänges nicht nur in fünf Azimuten, sondern in allen Azimuten j zu bestimmen und aus den Zahlenwerten und
deren graphischer Darstellung nach einer einmaligen vorausgegangenen Eichung der
Waage Richtung und Größe des Gradienten unmittelbar abzulesen. Die damit zugleich
gefundenen horizontalen Richtkräfte sind praktisch weniger wichtig und sind deshalb nur
der Vollständigkeit halber erwähnt.
Bei dem bisherigen Meßverfahren wird die ; Drehung aus einem Azimut in das nächste
durch ein Triebwerk bewirkt, das nach Art eines Uhrwerkes konstruiert ist, wobei Gleichmäßigkeit
der Drehbewegung jedoch nicht angestrebt wird. Die für die Weiterbewegung erforderliche Zeit ist von der Größenordnung
einer Minute. Dabei werden die Gehänge j stark erschüttert, und es muß mit der nach- j
sten Beobachtung abgewartet werden, bis sie ' sich wieder beruhigt haben. Im Gegensatz
hierzu wird bei dem Verfahren nach der Erfindung die Waage, das ist das Gehänge mit
seinem Gehäuse, in kontinuierliche langsame, erschütterungsfreie, vollkommen gleichförmige
Umdrehung versetzt und während der ganzen Dauer der Drehung die Ablenkung des Gehänges
in allen Azimuten entweder okular oder photographisch beobachtet. Die Erzeugung einer solchen Drehbewegung erfordert
als Triebwerk ein Uhrwerk höchster Präzision, das eine Gleichförmigkeit der Drehbewegung
von äußerster Konstanz liefert. Da bei dem bisherigen Verfahren der Gang der Triebwerke
nicht gleichförmig zu sein brauchte, genügten Triebwerke mit Windflügel- oder Reibungshemmung. Demgegenüber hängt bei
dem Verfahren nach der Erfindung die Genauigkeit der Messung in erster Linie von
dem Grade der Gleichförmigkeit der Drehbewegung und ihrer Erschütterungsfreiheit ab,
: denn jede Beschleunigung oder Verzögerung ' erzeugt infolge der Trägheit ein Zurückbleiben
; oder Voreilen des Gehänges in bezug auf das Drehungsazimut. Im übrigen muß die Drehung
so langsam erfolgen, daß das Gehänge Zeit hat, die zu jedem Azimut gehörige Ab- ; lenkung einzustellen. Eine etwa auftretende
! Phasendifferenz der beiden Drehungen kann ! experimentell bestimmt werden. j Die photographische Platte wird durch ein
zweites Triebwerk oder gegebenenfalls auch durch das erste ebenfalls gleichmäßig weiterbewegt.
Sie kann vorteilhaft durch einen Filmstreifen oder auch ein photographisches Registrierpapier auf einer Registriertrommel
ersetzt werden. Wenn die photographische Registrierung sofort bei Beginn der Drehung
der WTaage eingeschaltet wird, kann sie zugleich dazu dienen, die Schwingungen des Gehänges
zu registrieren und so eine Kontrolle derselben zu ermöglichen und auch die Abnahme
der Schwingungsweite, also die Dämpfung und die Erreichung des Ruhezustandes, festzustellen. Dadurch kann gegebenenfalls
die Messung erneut wesentlich verkürzt werden. Auch jede Zwischenstörung der Waage
wird gleichzeitig aufgezeichnet, so daß an 10c der Form der Kurve Charakter und Dauer
der Störung ablesbar sind. Selbstverständlich kann in einer Waage eine Mehrzahl von Gehängen
verwendet und gleichzeitig registriert werden.
Da der Gang der Triebwerke bekannt ist, so ist es ein leichtes, einmal zu jedem
Punkte der vom Lichtstrahl aufgezeichneten Kurve den zugehörigen Zeitpunkt und auch
bei einer bestimmten Anfangsstellung der Waage das zugehörige Azimut auf der Kurve
selbst abzulesen, so daß es möglich ist, ohne weiteres Richtung und Größe des Gradienten
aus der Kurve abzulesen, sofern die Waage im übrigen geeicht ist.
Außer diesen Vorteilen bedeutet die Messung mit dieser Drehwaageform eine beträchtliche
Erhöhung der Genauigkeit und Verkürzung der Meßzeit. Der Bau der Waage wird außerordentlich vereinfacht, da die verwickelten
Stromzuführungen und Schaltvorgänge zwischen Schaltwerk, Triebwerk,
Hemmwerk, Beleuchtung und Kassettenbewegung wegfallen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren für Schweremessungen nach Eötvös, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drehwaage durch ein Präzisionsuhr- i werk stetig mit gleichmäßiger und sehr geringer Geschwindigkeit gedreht wird und während dieser ununterbrochenen mechanischen Drehung eine okulare oder photographische Beobachtung in beliebig vielen oder auch allen Azimutstellungen vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK88953D DE427530C (de) | 1924-03-25 | 1924-03-25 | Verfahren fuer Schweremessungen nach Eoetvoes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK88953D DE427530C (de) | 1924-03-25 | 1924-03-25 | Verfahren fuer Schweremessungen nach Eoetvoes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE427530C true DE427530C (de) | 1926-04-09 |
Family
ID=7236389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK88953D Expired DE427530C (de) | 1924-03-25 | 1924-03-25 | Verfahren fuer Schweremessungen nach Eoetvoes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE427530C (de) |
-
1924
- 1924-03-25 DE DEK88953D patent/DE427530C/de not_active Expired
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