DE426658C

DE426658C - Stopfbuechse fuer Wellen, Stangen und aehnliche Maschinenteile, insbesondere fuer Dampfturbinenwellen

Info

Publication number: DE426658C
Application number: DEA43385D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Publication date: 1926-03-16

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Stopfbuchse für Wellen, Stangen und ähnliche Maschinenteile, insbesondere für Dampfturbinenwellen, mit in festen radialen Führungen beweglichen Liderungssegmenten. Zweck der Erfindung ist, eine Stopfbüchse dieser Art zu schaffen, bei der ein ganz bestimmtes Spiel zwischen den Liderungssegmenten und dem abzudichtenden Maschinenteil eingestellt werden kann, und welche beim Ausschlagen des Maschinenteiles den Liderungssegmenten in radialer Richtung auszuweichen gestattet, so daß praktisch weder eine Abnutzung des Maschinenteils noch der Segmente eintreten kann und daher dauernd eine gute Abdichtung gewährleistet ist. Zu diesem Behufe ist in Verbindung mit jedem Segment, auf das in bekannter Weise eine es radial einwärts zu bewegen trachtende Feder einwirkt, ein einstellbares Glied vorgesehen. Auf diesem ruht das Segment unter dem Einflüsse seiner Feder mit einer Anschlagfläche für gewöhnlich auf, während dann eine zweite Anschlagfläche desselben Segments um ein gewisses radiales Spiel vom einstellbaren Glied absteht, so daß das Segment beim Ausschlagen des abzudichtenden Maschinenteils nach Überwindung der Federkraft bis um den ganzen Betrag des radialen Spiels auswärts ausweichen kann.

Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es ist: Abb. ι ein Längsschnitt nach der Linie I-I der Abb. 2 durch eine Stopfbüchse für eine Turbinenwelle,

Abb. 2 eine mit Bezug auf Abb. 1 von rechts gesehene und in etwas größerem Maßstab gezeichnete Ansicht dieser Stopfbüchse bei abgenommenem Stopfbüchsendeckel, und

Abb. 3 eine der Abb. 2 entsprechende Ansieht einer abgeänderten Ausführung.

Die in den Abb. 1 und 2 gezeigte Stopfbüchse für eine Turbinenwelle weist in der Turbinengehäusewandung 1 gelagerte und eine Welle 2 mit Spiel umgebende Ringe 3 auf. Jeder Ring 3 hat eine Gruppe strahlenförmig um die Welle 2 angeordneter Ausnehmungen 4, in denen Liderungssegmente 6 radial beweglich sind. Die Segmente 6 sind mit in der Umlaufsrichtung der Welle 2 verlaufenden und eine Labyrinth wirkung erzeugenden Rippen 5 versehen, und - in Verbindung mit jedem Segment 6 ist ferner eine Feder 7 vorgesehen, die es in der Ausnehmung 4 radial einwärts zu bewegen trachtet. 8 sind zwisehen den einzelnen Ringen 3 vorgesehene Abstandstücke. In Verbindung mit jeder Gruppe von strahlenförmig um die Welle 2 angeordneten Liderungssegmenten 6 ist eine Platte 9 vorgesehen, die von einer Ausnehmung 10 des betreffenden Ringes 3 aufgenommen wird. Am Innenumfang der Platten 9 ist in der am besten aus Abb. 2 ersichtlichen Weise ein Zahnkranzstück 11 vorgesehen, und an jeder solchen Platte 9 sind ferner runde Anschläge 12 fest angebracht. Letztere ragen in exzentrisch zur Achse der Welle 2 ausgebildete Schlitze 13 der Segmente 6 und verhindern jede weitere Einwärtsbewegung derselben, sobald der äußere Bogen der Schlitze 13 gegen den betreffenden Anschlag 12 aufschlägt. Der Durchmesser der Anschläge 12 ist kleiner als die Breite der Schlitze 13. Die Zahnkranzstücke 11 samt-

licher Platten 9 greifen in den als Zahnrad ausgebildeten Teil eines Bolzens 14 ein, der über den Deckel 15 der Stopfbüchse hinausragt und an seinem freien Ende einen Sektor 16 trägt. Dieser ist am Außenumfang beispielsweise als Schneckenrad ausgebildet, das mit einer Schnecke 17 zusammenarbeitet. Die Schnecke 17 kann mit Hilfe einer nicht dargestellten Vorrichtung von Hand verdreht werden.

Beim Zusammenbau der Stopfbüchse ist vorerst danach zu trachten, daß sämtliche Liderungssegmente 6 mit der Welle 2 in Berührung kommen. Das bedingt eine entsprechende Einstellung der Anschläge 12, was mittels der Schnecke 17 und der Teile i6, 14, 9 leicht zu erreichen ist. Sind die Anschläge 12 so weit verstellt, daß die unter dem Einflüsse der Federn 4 stehenden Segmente 6 mit der Welle 2 in Berührung kommen, so liegt auch der äußere Kranz der Schlitze 13 an einer Stelle auf den Anschlägen 12 auf. Um ein gewisses Spiel zwischen der Welle 2 und den Liderungssegmenten 6 vorzusehen, ist die Schnecke 17 in entgegengesetztem Sinne wie vorher zu drehen, wobei die Segmente 6 um einen bestimmten Betrag radial auswärts verschoben werden. Mit Hilfe von durch Eichung zu bestimmenden Marken und der zum Verdrehen der Schnecke 17 dienenden Vorrichtung ist es möglich, sich genaue Rechenschaft über die Größe des geschaffenen Spiels zu geben und dasselbe allen Betriebsbedingungen genau anzupassen, wozu weder ein Ausbau der Stopfbüchse erforderlich noch an der äußeren Form der Segmente irgend etwas zu ändern ist. Sobald zwischen den Anschlägen 12 und dem inneren Bogen der Schlitze 13 ein Spiel vorhanden ist, kön-

\o nen die Segmente 6 beim Ausschlagen der Welle 2 um den Betrag jenes Spieles nach außen ausweichen, wobei weder die Welle noch die Segmente abgenutzt werden und infolgedessen dauernd eine gute Dichtung gesichert ist.

Um die Labyrinthwirkung zu erhöhen, können auch an der Welle 2 ähnliche Rippen vorgesehen werden wie an den Segmenten 6, wobei die Wellenrippen in die von den Rippen 5 gebildeten Zwischenräume zu ragen kommen.

Die in Abb. 3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der beschriebenen nur dadurch, daß keine Federn 7 vorhanden sind und der Durchmesser der verstellbaren Anschläge 12 genau der Breite der mit Bezug auf die Welle 2 exzentrisch ausgebildeten Schlitze 13 entspricht, so daß sich die Anschläge 12 in den Schlitzen 13 nach Art eines Kulissensteines bewegen und bei jeder Bewegungsrichtung zwangsmäßig eine Verschiebung der Segmente 6 bewirken.

Für das Wesen der Erfindung spielt die Form der Anschläge 12 und die Art und Weise, wie sie eingestellt werden können, keine Rolle. So können sie z. B. auch als Nocken von verdrehbaren Wellen ausgebildet sein. Dabei kann für alle achsial in derselben Reihe angeordneten Segmente eine gemeinsame Nockenwelle vorgesehen und ferner dafür gesorgt sein, daß alle diese Wellen mit einem einzigen Handgriff gleichzeitig verdreht werden können.

Claims

Patent-An Sprüche:

I. Stopfbüchse für Wellen, Stangen und ähnliche Maschinenteile, insbesondere für Dampfturbinenwellen, mit in festen radialen Führungen beweglichen Liderungssegmenten, auf welche sie radial einwärts zu bewegen trachtende Federn einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit jedem Segment (6) ein einstellbares Glied (12) vorgesehen ist, auf welches das Segment (6) unter dem Einflüsse seiner Feder (7) mit einer Anschlagfläche für gewöhnlich aufliegt, während dann eine zweite Anschlagfläche dieses Segmentes um ein gewisses radiales Spiel vom genannten Glied (12) absteht, so daß das Segment beim Ausschlagen des abzudichtenden Maschinenteils nach Überwindung der Federkraft bis um den ganzen Betrag des radialen Spieles nach außen ausweichen kann.
2. Stopfbüchse nach Anspruch 1, bei der die Liderungssegmente gruppenweise um den abzudichtenden Maschinenteil angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, ioo daß in Verbindung mit jeder Segmentgruppe (6) eine drehbare Platte (9) vorgesehen ist, an welcher die als runde Zapfen (12) ausgebildeten Anschläge befestigt sind, die in exzentrisch zur Achse des Maschinenteils (2) ausgebildete Schlitze (13) ragen, wobei die Breite der letzteren größer als der Durchmesser der Zapfen (12) ist.
3. Stopfbüchse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (9) sämtlicher Gruppen mit Hilfe einer einzigen Einstellvorrichtung (17, 16, 14) verdreht werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.