DE4245030B4 - Variosucher - Google Patents

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Abstract

Beschrieben ist ein Reellbildvariosucher mit einem Objektivlinsensystem, einem optischen Bildaufrichtungssystem und einem Okularlinsensystem, die, von der Objektseite aus gesehen, in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Das Okularlinsensystem besteht aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brechkraft und einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brechkraft, die, von der Objektseite aus gesehen, in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Die zweite Linsengruppe des Okularlinsensystems hat ein Negativlinsenelement mit einer konkaven Fläche auf der Seite des Betrachterauges. Das Okularlinsensystem erfüllt folgende Bedingungen: DOLLAR A -0,48 < fE/fEN < 0, DOLLAR A 0,5 < fE/rE < 3,5, DOLLAR A worin fE die Brennweite des Okularlinsensystems, fEN die Brennweite des Negativlinsenelementes des Okularlinsensystems und rE der Krümmungsradius der dem Auge des Betrachters am nächsten liegenden konkaven Fläche des Okularlinsensystems ist. Die erste Linsengruppe mit positiver Brechkraft ist zur Dioptrieneinstellung bewegbar.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Reellbild-Variosucher, der beispielsweise in einer Kompaktkamera Verwendung findet. Insbesondere betrifft die Erfindung ein dem Auge des Fotografen zugewandtes optisches Okularsystem.
  • Bekannte Reellbild-Variosucher enthalten üblicherweise ein Objektivlinsensystem, ein optisches Umkehrsystem, wie z.B. ein Prisma zur Bildaufrichtung und ein Okularsystem. Das Objektivlinsensystem besteht üblicherweise aus zwei Linsengruppen, einer dem zu fotografierenden Objekt zugewandten Negativlinsengruppe und einer dem Auge des Fotografen zugewandten Positivlinsengruppe. Die Negativlinsengruppe besteht aus einer einzelnen Negativlinse und das Okularlinsensystem besteht aus einer einzelnen Positivlinse.
  • In bekannten reell abbildenden Suchern, bei denen, wie oben beschrieben, das Okular aus einer einzigen Positivlinse besteht, ist eine große Brennweite des Okularlinsensystemes zu wählen, um Raum für die Unterbringung eines optischen Bildaufrichtungssystemes (Umkehrsystem) bereitzustellen. Demzufolge neigt die Winkelvergrößerung des Suchers dazu, kleiner zu werden, speziell für den Fall eines optischen Weitwinkelsystemes.
  • Es ist theoretisch möglich, durch Verkürzung der Brennweite des Okularsystemes die Winkelvergrößerung anzuheben. Das verringert jedoch den Abstand zwischen einem durch das Objektivlinsensystem abgebildeten Objekt und dem Umkehrsystem. Dadurch wird es unmöglich, einen Mechanismus zum Bewegen eines Feldrahmens, beispielsweise zum Aufnehmen von Bildern unter Verwendung einer Panoramaaufnahmefunktion, in dem Raum zwischen der Objektabbildung und dem Umkehrsystem vorzusehen.
  • Aus der US 4 909 614 ist ein Reellbild-Variosucher mit einem Objektivlinsensystem, einem optischen Bildaufrichtungssystem und einem Okularlinsensystem bekannt, die von Objektseite aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Das Okularlinsensystem besteht aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brechkraft und einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brechkraft, die von der Objektseite aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Die zweite Linsengruppe des Okularlinsensystems enthält ein Negativlinsenelement mit einer konkaven Fläche auf der Seite des Betrachterauges. Die erste Linsengruppe des Okularlinsensystems ist bewegbar.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Reellbild-Variosuchers, in dem ein ausgedehnter Raum zum Unterbringen eines optischen Bildaufrichtungssystems erreicht werden kann, ohne die Winkelvergrößerung des Suchers zu verringern, und in dem der Abstand zwischen einer durch das Objektivlinsensystem gebildeten Objektabbildung und dem Bildaufrichtungssystem vergrößert werden kann.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein reell abbildender Variosucher mit einem Objektivlinsensystem, einem Bildaufrichtungssystem und einem Okularlinsensystem vorgesehen, die in dieser Reihenfolge von einem zu fotografierenden Objekt aus gesehen angeordnet sind. Das Okularlinsensystem besteht aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brechkraft und einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brechkraft, die von der Objektseite her gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Die zweite Linsengruppe hat ein Negativlinsenelement mit einer konkaven Fläche auf der dem Auge des Betrachters zugewandten Seite und erfüllt folgende Bedingungen: – 0,48 ≦ fE/fEN < 0 0,5 < fE/rE < 3,5, wobei fE der Brennweite es Okularlinsensystems, fEN der Brennweite des Negativlinsenelementes des Okularlinsensystems und rE dem Krümmungsradius einer dem Auge des Betrachters am nächsten gelegenen konkaven Fläche des Okularlinsensystems entspricht, und wobei die erste Linsengruppe des Okularlinsensystems zur Dioptrieneinstellung bewegbar ist.
  • In einer Weiterbildung ist eine Kondensorlinse zwischen dem Objektivlinsensystem und dem Bildaufrichtungssystem angeordnet. Die Kondensorlinse, das Bildaufrichtungssystem und das Okularlinsensystem erfüllen die folgenden Bedingungen: 0,15 < LE/fE < 0,5 0,9 < fBE/fE < 1,3wobei LE dem Abstand zwischen der Kondensorlinse und dem Bildaufrichtungssystem und fBE dem Kehrwert des Abstandes zwischen der Kondensorlinse und dem Okularlinsensystem entspricht.
  • Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben, von denen:
  • 1 ein Linsendiagramm eines reell abbildenden Variosuchers mit hoher Vergrößerung gemäß einer ersten Ausgestaltungsform der Erfindung ist;
  • 2 eine Darstellung der sich in einem Sucher mit hoher Vergrößerung gemäß der ersten Ausgestaltungsform der Erfindung ergebenden Abbildungsfehler bzw. Aberrationen ist;
  • 3 ein Linsendiagramm eines reell abbildenden Variosuchers mit geringer Vergrößerung gemäß einer ersten Ausgestaltungsform der Erfindung ist;
  • 4 eine Darstellung der sich in einem Sucher mit geringer Vergrößerung gemäß der ersten Ausgestaltungsform der Erfindung ergebenden Abbildungsfehler bzw. Aberrationen ist;
  • 5 ein Linsendiagramm eines reell abbildenden Variosuchers mit hoher Vergrößerung gemäß einer zweiten Ausgestaltungsform der Erfindung ist;
  • 6 eine Darstellung der sich in einem Sucher mit hoher Vergrößerung gemäß der zweiten Ausgestaltungsform der Erfindung ergebenden Abbildungsfehler bzw. Aberrationen ist;
  • 7 ein Linsendiagramm eines reell abbildenden Variosuchers mit geringer Vergrößerung gemäß einer zweiten Ausgestaltungsform der Erfindung ist;
  • 8 eine Darstellung der sich in einem Sucher mit geringer Vergrößerung gemäß der zweiten Ausgestaltungsform der Erfindung ergebenden Abbildungsfehler bzw. Aberrationen ist;
  • 9 ein Linsendiagramm eines reell abbildenden Variosuchers mit hoher Vergrößerung gemäß einer dritten Ausgestaltungsform der Erfindung ist;
  • 10 eine Darstellung der sich in einem Sucher mit hoher Vergrößerung gemäß der dritten Ausgestaltungsform der Erfindung ergebenden Abbildungsfehler bzw. Aberrationen ist;
  • 11 ein Linsendiagramm eines reell abbildenden Variosuchers mit geringer Vergrößerung gemäß einer dritten Ausgestaltungsform der Erfindung ist;
  • 12 eine Darstellung der sich in einem Sucher mit geringer Vergrößerung gemäß der dritten Ausgestaltungsform der Erfindung ergebenden Abbildungsfehler bzw. Aberrationen ist; und
  • 13(a) erläuternde Darstellungen sind, wie ein und 13(b) für Panoramaaufnahmen verwendeter Feldrahmen 11 in die Nähe der durch das optische Objektivsystem gebildeten Objektabbildung geführt wird bzw. davon entfernt wird, wobei 13(a) den Zustand für normale Aufnahmen (mit voller Bildflächenausnutzung) und 13(b) den Zustand für Panoramaaufnahmen darstellt.
  • In einem reell abbildenden Variosucher kann ein Retrofokus-Aufnahmesystem, bei dem das Objektivlinsensystem aus zwei Linsengruppen besteht, verwendet werden, um den Sehwinkel bzw. Feldwinkel des Objektivlinsensystemes zu vergrößern, wobei sich eine Negativlinsengruppe auf der dem zu fotografierenden Gegenstand zugewandten Seite befindet und eine Positivlinsengruppe auf der dem Auge des Fotografen zugewandten Seite befindet. Es kann auch ein Objektivlinsensystem mit drei Linsengruppen verwendet werden, wobei eine erste Negativlinsengruppe, eine zweite Negativlinsengruppe und eine dritte Linsengruppe in dieser Reihenfolge von dem zu fotografierenden Objekt aus angeordnet sind.
  • Wenn der halbe Feldwinkel des sich auf der Seite der kurzen Brennweiteneinstellung befindlichen Objektivlinsensystemes größer als 30° ist, ist es erforderlich, daß die negative Linsengruppe auf der dem Objekt zugewandten Seite mindestens zwei Negativlinsen hat. Außerdem ist es wünschenswert, daß die dem Objekt am nächsten gelegene Negativlinse eine asphärische Linse mit zwei entgegengesetzt asphärischen Linsenoberflächen ist, um den Durchmesser der vorderen Linsengruppe zu reduzieren. Falls das Objektivlinsensystem aus zwei Linsengruppen besteht, ist die Brechkraft der ersten negativen Linsengruppe größer. Demzufolge kann die Brennpunkteinstellung des Objektivlinsensystemes (d.h. die Einstellung des Lichtkonvergenspunktes bzw. Brennpunktes, der infolge der Vergrößerungsveränderung der Objektivlinse abweicht) durch eine kleine Verschiebung der ersten negativen Linsengruppe bewirkt werden. Bei dieser Operation wird jedoch unumgänglich die Linse bewegt, die zum Variieren der Brennweite eingestellt worden ist. Demzufolge ist ein aufwendiger Einstellmecha nismus erforderlich, um diese unerwünschte Bewegung der Brennweiteneinstellinse zu kompensieren.
  • In einem Objektivlinsensystem aus drei Linsengruppen ist die erste negative Linsengruppe ortsfest. Entsprechend kann der Einstellmechanismus vereinfacht werden. Weil die Brechkraft der Linse, die zum Einstellen des Brennpunktes bewegt wird, gering ist, ist jedoch in einem solchen Linsensystem eine große Verschiebung der Linse zur Brennpunkteinstellung erforderlich.
  • In einem Sucher nach der ersten, zweiten und dritten Ausgestaltungsform besteht das Objektivlinsensystem aus zwei Linsengruppen, einer positiven Linsengruppe und einer negativen Linsengruppe.
  • Ein erfindungsgemäßer reell abbildender Variosucher hat ein Objektivlinsensystem, ein optisches Bildaufrichtungssystem und ein Okularlinsensystem, die von dem zu fotografierenden Objekt aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Das Objektivlinsensystem enthält eine erste Linsengruppe mit einer negativen Brechkraft und eine zweite Linsengruppe mit einer positiven Brechkraft, die in dieser Reihenfolge von der Objektseite aus gesehen angeordnet sind. Zum Verändern der Vergrößerung wird der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Linsengruppe variiert. Die erste Linsengruppe des Objektivsystemes enthält mindestens zwei Negativlinsenelemente.
  • In einem Sucher nach der ersten, zweiten und dritten Ausgestaltungsform hat das erste negative Linsenelement der negativen Linsengruppe, die das dem zu fotografierenden Objekt am nächsten gelegene Objektivlinsensystem bildet, zwei asphärische Oberflächen und erfüllt den folgenden Zusammenhang:
  • Bedingung 1:
  • 0,07 < ΔX1/fOS < 0,5 (1) 0,05 < ΔX2/fOS < 0,4 (2)wobei ΔX1 der maximalen Asphärizität einer ersten Linsenoberfläche einer asphärischen Negativlinse entspricht (d.h. der maximalen Asphärizität einer dem zu fotografierenden Objekt zugewandten asphärischen Negativlinsenoberfläche von deren paraxialer sphärischer Oberfläche), Δ X2 der maximalen Asphärizität einer zweiten Linsenoberfläche einer asphärischen Negativlinse entspricht (d.h. der maximalen Asphärizität einer Linsenoberfläche einer dem Auge des Betrachters zugewandten asphärischen Negativlinsenoberfläche von deren paraxialer sphärischer Oberfläche) und fOS der Brennweite des Objektivlinsensystemes bei geringer Vergrößerung entspricht.
  • Die zuvor beschriebenen Ungleichungen (1) und (2) definieren die asphärischen Formen der ersten und der zweiten Linsenoberfläche des ersten Negativlinsenelementes. Um Abbildungsfehler zu eliminieren sind sowohl die erste als auch die zweite Linsenoberfläche vorzugsweise von der paraxialen sphärischen Oberfläche in positiver Richtung verbogen. wenn der Wert von ΔX1/fOS oder ΔX2/fOS unterhalb des unteren Grenzwertes (d.h. 0,07 bzw. 0,05) liegt, wird die Asphärizität zu gering, um den Astigmatismus und die Verzeichnung zu korrigiern. Wenn umgekehrt der Wert von ΔX1/fOS oder ΔX2/fOS oberhalb des oberen Grenzwertes (d.h. 0,5 bzw. 0,4) liegt, ist es sehr schwierig, eine asphärische Linse mit ausreichend großer Asphärizität herzustellen. Darüber hinaus wirken sich mögliche Zentrierfehler oder Montagefehler negativ auf die Linseneffizienz aus.
  • Die erste Linsengruppe mit negativer Brechkraft die das Objektivlinsensystem in einem Sucher nach der dritten Ausgestaltungsform der Erfindung bildet, besteht aus drei Linsen, nämlich von der Seite eines zu fotografierenden Gegenstandes aus gesehen aus einem ersten und einem zweiten Negativlinsenelement und einem dritten Positivlinsenelement und erfüllt den folgenden Zusammenhang:
  • Bedingung 2:
  • γ1P < 45 (3)wobei γ1P der Abbeschen Zahl des dritten Positivlinsenelementes in der Negativlinsengruppe des Objektivlinsenssystemes entspricht.
  • Im allgemeinen wird die chromatische Aberration mit wachsender Länge des Objektivlinsensystemes größer. Die chromatische Aberration kann jedoch durch eine Positivlinse korrigiert werden, die die zuvor beschriebene Ungleichung (3) erfüllt und auf der dem Auge des Betrachters zugewandten Seite der beiden Meniskenlinsen in der ersten, dem zu fotografierenden Gegenstand am nächsten gelegenen Linsengruppe vorgesehen ist.
  • Die zweite Linsengruppe, die eine positive Brechkraft hat, bildet das Objektivlinsensystem in Suchern gemäß allen Ausgestaltungsformen der vorliegenden Erfindung und enthält ein erstes Positivlinsenelement und ein zweites Negativlinsenelement, die in dieser Reihenfolge von der dem zu fotografierenden Objekt zugewandten Seite aus gesehen angeordnet sind und erfüllt den folgenden Zusammenhang:
  • Bedingung 3:
  • γ2P < γ2N (4)wobei γ2P der Abbeschen Zahl des ersten Positivlinsenelementes in der zweiten Linsengruppe mit positiver Brechkraft des Objektivlinsensystemes entspricht und γ2N der Abbeschen Zahl des zweiten Negativlinsenelementes in der zweiten Linsengruppe des Objektivlinsensystemes entspricht.
  • Chromatische Aberration tritt nicht auf, wenn die oben beschriebene Ungleichung (4) erfüllt ist. Dadurch ist es möglich, eine Veränderung in der chromatischen Aberration während der Variation der Vergrößerung zu unterdrücken oder zu minimieren, ohne die Länge des Objektivlinsensystemes zu vergrößern.
  • Das Objektivlinsensystem enthält eine erste Linsengruppe mit negativer Brechkraft eine zweite Linsengruppe mit negativer Brechkraft und eine dritte Linsengruppe mit positiver Brechkraft die von der Objektseite aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind, so daß die erste Linsengruppe stationär ist und die zweite und dritte Linsengruppe entlang der optischen Achse bewegbar sind, um die Vergrößerung zu variieren.
  • Um mindestens einen Teil eines optischen Bildaufrichtungssytemes zwischen dem Objektivlinsensystem und der Kondensorlinse unterzubringen, ist es erforderlich, zwischen der von dem Objekt am weitesten entfernten Linsengruppe des Objektivlinsensystemes und der Kondensorlinse einen vorgegebenen Raum vorzusehen.
  • Wenn eine Linse zur Korrektur der Feldkrümmung in diesem vorgegebenen Raum angeordnet ist, wird die Ebenheit der Objektabbildung verbessert. Wenn die Krümmungskorrekturlinse eine positive Linse ist, kann sie zum Teil als Kondensorlinse verwendet werden, so daß die Verstärkung der Kondensorlinse verringert werden kann, was zu einer leichten Korrektur der durch die Kondensorlinse bewirkten Aberration führt. Wenn darüber hinaus die Krümmungskorrekturlinse eine asphärische Linse ist, kann der Astigmatismus effektiv korrigiert werden, um eine bessere Ebenheit der Objektabbildung zu erreichen.
  • Obwohl das optische Bildaufrichtungssytem in den oben beschriebenen Ausgestaltungsformen ein Prismensystem ist, kann ebenso gut eine Vielzahl von Spiegeln anstelle der Prismen verwendet werden, um ein optisches Bildaufrichtungssystem zu bilden.
  • Es ist möglich, durch Verwendung einer Positiv- und einer Negativlinsengruppe, die in dieser Reihenfolge vom zu fotografierenden Objekt aus gesehen angeordnet sind, ein Okularlinsensystem zu erstellen, um den Abstand zwischen der Kondensorlinse und dem Okularlinsensystem zu vergrößern, ohne die Brennweite des Okularsystemes vergrößern zu müssen und dadurch eine große Winkelvergrößerung des Suchers zu erreichen.
  • Die Sucher der dargelegten Ausgestaltungsformen erfüllen die folgende Bedingung:
  • Bedingung 4:
  • – 0,48 ≦ fE/fEN < 0 (5)wobei fE der Brennweite des Okularlinsensystems entspricht und fEN der Brennweite der Negativlinse auf der dem Auge des Betrachters zugewandten Seite des Okularlinsensystems.
  • Die vorstehende Ungleichung (5) legt die Brechkraftverteilung im Okularlinsensystem auf die Positiv- und die Negativlinsengruppe fest. Eine Anordnung, bei der sich die Positivlinsengruppe von der Objektseite her gesehen vor der Negativlinsengruppe befindet, ist nicht realisierbar für Werte von fE/fEN, die größer als der obere Grenzwert 0 sind. Ist der Wert von fE/fEN kleiner als der untere Grenzwert von –0,48 kann zwar eine große Winkelvergrößerung erreicht werden, aber die Verstärkung der Positiv- und Negativlinsengruppe wird zu groß, um einen Feldrahmen deutlich beobachten zu können. Außerdem wird dadurch die Korrektur der Aberration des Okularlinsensystemes und des Suchers schwierig.
  • Wenn die Positivlinsengruppe und die Negativlinsengruppe des Okularlinsensystemes aus einer einzelnen Positivlinse und einer Negativ-Meniskuslinse mit einer dem Auge des Beobachters zugewandten konkaven Oberfläche besteht, erfüllt der Krümmungsradius rE der Negativ-Meniskuslinse die folgende Bedingung erfüllen:
  • Bedingung 5:
  • 0,5 < fE/rE < 3,5 (6)
  • Die zuvor erwähnte Verwendung einer Negativ-Meniskuslinse als Negativlinsengruppe eines Okularlinsensystemes ermöglicht es, eine große Vergrößerung des Okularlinsensystemes zu erhalten und dadurch die Winkelvergrößerung des Suchers zu erhöhen, ohne den Abstand zwischen der Kondensorlinse und dem Okularlinsensystem zu verringern.
  • Die oben erwähnte Ungleichung (6) legt die Form der Negativlinse des Okularlinsensystemes auf der dem Auge des Betrachters zugewandten Seite fest. Liegt der Wert von fE/rE oberhalb des oberen Grenzwertes (= 3,5), so ist es sehr schwierig, den Astigmatismus zu korrigieren. Wenn der Wert von fE/rE unter den unteren Grenzwert (= 0,5) kommt, wird der Krümmungsradius der konkaven Oberfläche der Meniskenlinse zu klein, um einen ausreichenden Abstand zwischen dem Okular und der Pupille des Betrachterauges sicherzustellen. Der Abstand zwischen dem Okular und der Pupille variiert abhängig von Umgebungsbedingungen. Entsprechend muß dieser Zwischenraum eine gewisse Größe einhalten.
  • Die Dioptrieneinstellung kann durch Bewegen der Positivlinsengruppe innerhalb des Okularlinsensystemes ohne eine Variation des Abstandes zwischen dem Okular und der Pupille eingestellt werden.
  • In einer kürzlich vorgestellten Kompaktkamera, mit der Panoramaaufnahmen in einer Bildebene ausführbar sind, bei der ein Viertel des oberen und unteren Randes abgeschnitten ist und in der ein größerer Feldwinkel des Aufnahmeobjektives genutzt wird, wird ein Feldrahmen entfernbar in einen optischen Pfad des Suchers in Abhängigkeit des Aufnahmebereichs der Panoramaufnahme eingefügt, so daß das Blickfeld des Suchers mit dem Aufnahmebereich übereinstimmt. Hierzu ist es erforderlich, einen größeren Zwischenraum zwischen der Kondensorlinse und dem optischen Bildaufrichtungssystem vorzusehen, so daß der Feldrahmen für die Panoramaaufnahmen in diesen Zwischenraum eingefügt werden kann. Vorzugsweise erfüllt der Zwischenraum LE zwischen der Kondensorlinse und dem Bildaufrichtungssystem die folgende Bedingung:
  • Bedingung 6:
  • 0,15 < LE/fE < 0,5 (7) 0,9 < fBE/fE < 1,3 (8)wobei fBE den Kehrwert des Abstandes zwischen der Kondensorlinse und dem Okularlinsensystem bezeichnet.
  • Die zuvor erwähnte Ungleichung (7) legt den Abstand zwischen der Kondensorlinse und dem optischen Aufrichtungssystem fest. Wenn der Wert von LE/fE unterhalb dem unteren Grenzwert (= 0,15) liegt, erhält man keinen ausreichend großen Zwischenraum. Wenn der Wert von LE/fE oberhalb des oberen Grenzwertes (= 0,5) liegt, wird die Länge des Okularsystems zu groß.
  • Die oben erwähnte Ungleichung (8) legt den Abstand zwischen der Kondensorlinse und dem Okularsystem fest. Wenn der Wert von fBE/fE unterhalb des unteren Grenzwertes (= 0,9) liegt, ist der Zwischenraum des montierten optischen Systemes zu klein, um die Ungleichung (7) zu erfüllen. Wenn der Wert von fBE/fE oberhalb des oberen Grenzwertes (= 1,3) liegt, wird die Länge des Okularsystemes zu groß und darüber hinaus wird es schwierig, die im Okularsystem auftretenden Abbildungsfehler zu korrigieren.
  • In der in 1 gezeigten ersten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung sind die asphärischen Linsen der ersten Negativlinse mit den Linsenoberflächen r3 und r4 und der zweiten Negativlinse mit den Linsenoberfläche r5 und r6 von der Seite des zu fotografierenden Gegenstandes her gesehen hinter dem Abdeckglas mit einer ersten und einer zweiten Oberfläche r1 und r2 vorgesehen.
  • In der ersten und der zweiten Ausgestaltungsform erfüllen die erste und zweite Linse des ersten Linsensystemes mit negativer Brechkraft der Objektivlinsengruppe die folgende Bedingung:
  • Bedingung.7:
  • |SF1| < 1 (9) 0 ≤ | |SF1| – |SF2| | ≤ 4 (10)
  • Der Wert SF, der einen Formfaktor bezeichnet, ergibt sich aus SF = (r1 + r2) / (r2 – r1)wobei r1 und r2 paraxiale Krümmungsradien von jeweils einander gegenüberliegenden Linsenoberflächen sind.
  • Für eine asphärische Linse legt der Formfaktor SF im wesentlichen die Oberflächenform in der Nähe der optischen Achse fest.
  • Wenn die oben beschriebene Bedingung (6) erfüllt ist, kann ein optisches System bereitgestellt werden, in dem durch das Auftreten eines Herstellungsfehlers oder eines Zentrierfehlers eine sehr geringe oder gar keine Verschlechterung der Abbildungseffizienz auftritt.
  • Besonders wenn ein aspährisches Linsensystem in einem Sucher verwendet wird, sollten die Linsen auf der objektzugewandten Seite und der Abbildungsseite die oben erwähnten Ungleichungen (9) bzw. (10) erfüllen.
  • Um einen großen Feldwinkel zu erzielen, sollten, wie in 1 gezeigt, sowohl die erste als auch die zweite Linse vorzugsweise Negativlinsen sein.
  • 1 zeigt einen erfindungsgemäßen reell abbildenden Variosucher, der aus einem Objektivlinsensystem mit einer ersten Linsenoberfläche r1 bis einer zwölften Linsenoberfläche r12 besteht, einer Kondensorlinse mit einer dreizehnten Linsenoberfläche r13 und einer vierzehnten Linsenoberfläche r14 zum Übertragen eines durch das Objektivlinsensystem gebildeten Gegenstandsabbildes zu einem Okularlinsensystem, einem Bildaufrichtungsprismensystem mit einer fünfzehnten und einer sechzehnten Linsenoberfläche r15 und r16, die in 1 zur Abbildungsumkehr verwendet werden und aus einem Okularlinsensystem mit einer Positiv- und einer Negativlinse mit einer siebzehnten bis zu einer zwanzigsten Linsenoberfläche r17, r18, r19 und r20, um die umgekehrte Objektabbildung zum Auge des Betrachters zu übertragen. Im in 1 gezeigten Beispiel sind das Objektivlinsensystem, die Kondensorlinse, das Prismensystem und das Okularlinsensystem in der Reihe ihrer Aufzählung von der Objektseite aus gesehen angeordnet. Das Objektivlinsensystem enthält mindestens zwei Negativlinsen.
  • 2 zeigt die chromatische Aberration, den Farbvergrößerungsfehler, den Astigmatismus (S: sägittal, M: Meridional) und die Verzeichnung für die Farblinien "d", "g" und "C" in dem in 1 gezeigten Linsendiagramm gemäß der ersten Ausgestaltungsform der Erfindung.
  • Die 3 und 4 entsprechen den 1 und 2 bei einer geringen Vergrößerung.
  • Ein numerisches Beispiel der ersten Ausgestaltungsform wird in den im Anhang wiedergegebenen Tabellen 1, 2 und 3 gezeigt.
  • In den 1 bis 4 und den Tabellen 1 bis 3 bezeichnet EP (mm) den Abstand vom letzten Linsenscheitel zum Augenpunkt (augenseitiger Brennpunkt, Austrittspupillenabstand), r (mm) den Krümmungsradius der Linsenoberfläche, d (mm) die Linsendicke oder den Abstand zwischen zwei Linsen, n den Brechungsindex der Linse bei der "d"-Linie, γ die Abbesche Zahl der Linse bei der "d"-Linie und E.R, den Augenkreis (Austrittspupille).
  • Es ist zu beachten, daß die erste und zweite Oberfläche durch das Abdeckglas festgelegt werden und entsprechend nicht als Linsenoberflächen des Objektives anzusehen sind.
  • In allen Ausgestaltungsformen sind die dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte, zehnte, elfte, dreizehnte und achtzehnte Linsenoberfläche asphärische Flächen. Asphärische Flächen werden durch die nachfolgende Gleichung (g) bestimmt: X = (C 2/(1 + (1 – (1 + K)C2 2)1/2)) + A44 + A66 + A88 (g)wobei X den Abstand bezeichnet, den ein Punkt in vertikalem Abstand y von der optischen Achse auf der asphärischen Fläche parallel zur optischen Achse senkrecht zu einer tangential zum Scheitelpunkt der asphärischen Fläche aufgespannten Ebene hat. C entspricht der Krümmung (1/r) im Scheitelpunkt der asphärischen Fläche. K bezeichnet die Kegelschnittkonstante und A4, A6 und A8 bezeichnen die Deformationskonstanten, also die Koeffizienten vierter, sechster und achter Ordnung einer asphärischen Fläche, die die Abweichung der Kurvenform vom gewählten Kegelschnitt beschreiben.
  • Beispiele für die Kegelschnittkonstante K und die vierten, sechsten und achten Koeffizienten A4, A6 und A8 asphärischer Flächen werden in Tabelle 2 gezeigt. Die in Tabelle 1 angegebenen Krümmungsradien asphärischer Flächen beziehen sich auf deren Scheitelpunkt. Die Vergrößerung M, der halbe Feldwinkel bzw. Blickwinkel ω und die Abstände d2, d6 und d10 variieren, wie in Tabelle 3 zu sehen ist, mit Änderung der Vergrößerung. In Tabelle 1 sind r11 und r12 Oberflächen von Feldglättungslinsen und r13 und r14 sind Oberflächen von Kondensorlinsen.
  • 5 zeigt ein Linsendiagramm eines Suchers gemäß der zweiten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung bei hoher Vergrößerung. 6 zeigt verschiedene Aberrationen, die in einer in 5 gezeigten Linsenanordnung auftreten. Die 7 und 8 entsprechen den 5 bzw. 6 bei geringer Vergrößerung.
  • Numerische Beispiele für die zweite Ausgestaltungsform werden weiter unten in den Tabellen 4, 5 und 6 gezeigt. In der zweiten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung sind die dritte, die vierte, die fünfte, die sechste, die siebte, die zehnte, die elfte, die dreizehnte und die achtzehnte Linsenoberfläche asphärische Flächen. Die Kegelschnittkonstanten und die Deformationskonstanten der entsprechenden asphärischen Linsenoberflächen werden in Tabelle 5 gezeigt. Wie in Tabelle 6 zu sehen ist, variieren der halbe Blickwinkel ω sowie die Abstände d2, d6 und d10 mit Änderung der Vergrößerung M.
  • 9 zeigt ein Linsendiagramm eines Suchers gemäß der dritten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung bei hoher Vergrößerung. 10 zeigt verschiedene Aberrationen, die in einer in 9 gezeigten Linsenanordnung auftreten. Die 11 und 12 entsprechen den 9 bzw. 10 bei geringer Vergrößerung.
  • Numerische Beispiele für die dritte Ausgestaltungsform werden weiter unten in den Tabellen 7, 8 und 9 gezeigt. In der dritten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung sind die dritte, die vierte, die achte, die neunte, die zwölfte, die dreizehnte, die fünfzehnte und die zwanzigste Linsenoberfläche asphärische Flächen. Die Kegelschnittkonstanten und die Deformationskonstanten der entsprechenden asphärischen Linsenoberflächen werden in Tabelle 8 gezeigt. Wie in Tabelle 9 zu sehen ist, variieren der halbe Blickwinkel ω sowie die Abstände d2, d8 und d12 mit Änderung der Vergrößerung M. In Tabelle 7 sind r13 und r14 Feldglättungslinsenoberflächen und r15 und r16 sind Kondensorlinsenoberflächen.
  • Die weiter unten wiedergegebene Tabelle 10 gibt die Werte der oben erwähnten Bedingung (6) für beispielhaft ausgewählte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
  • Die unten wiedergegebene Tabelle 11 zeigt die Werte der oben erwähnten Bedingung (4) für beispielhaft ausgewählte Ausgestaltungen.
  • Durch das Erfüllen der oben erwähnten Bedingung (5) wird ein ausreichender Abstand zwischen der Kondensorlinse CL (CO) und dem Bildaufrichtungssystem EOS sichergestellt, wie in den 13(a) und 13(b) zu sehen ist. Daher kann ein Feldrahmen 11 in den dazwischenliegenden Zwischenraum eingebracht bzw. daraus entfernt werden. Die 13(a) und 13(b) zeigen illustrativ, wie ein Feldrahmen 11, der für Panoramaaufnahmen verwendet wird, in die Nähe eines durch das Objektivsystem abgebildeten Gegenstandsbildes eingeführt bzw. von dort entfernt wird.
  • Erfindungsgemäß erhält man einen großen Zwischenraum zum Unterbringen eines optischen Bildaufrichtungssystems, während die Winkelvergrößerung des Suchers verringert wird. Es ist auch möglich, einen Zwischenraum zwischen dem durch das Objektivlinsensystem abgebildeten Gegenstandsbild und dem optischen Bildaufrichtungssystem vorzusehen, der groß genug ist, um darin einen Feldrahmen zurückziehbar einzubringen, so daß eine Panoramaaufnahmefunktion bewirkt werden kann. Tabelle 1
    Figure 00250001
    Tabelle 2
    Figure 00260001
    Tabelle 3
    Figure 00260002
    Tabelle 4
    Figure 00270001
    Tabelle 5
    Figure 00280001
    Tabelle 6
    Figure 00280002
    Tabelle 7
    Figure 00290001
    Tabelle 8
    Figure 00300001
    Tabelle 9
    Figure 00300002
    Tabelle 10
    Figure 00310001
    Tabelle 11
    Figure 00310002

Claims (2)

  1. Reellbildvariosucher mit einem Objektivlinsensystem, einem optischen Bildaufrichtungssystem und einem Okularlinsensystem, die von der Objektseite aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind, wobei das Okularlinsensystem aus einer ersten Linsengruppe mit positiver Brechkraft und einer zweiten Linsengruppe mit negativer Brechkraft besteht, die von der Objektseite aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind, wobei die zweite Linsengruppe des Okularlinsensystems ein Negativlinsenelement mit einer konkaven Fläche auf der Seite des Betrachterauges hat und die folgenden Bedingungen erfüllt sind: –0, 48 ≦ fE/fEN < 0, 0,5 < fE/rE < 3,5,worin fE die Brennweite des Okularlinsensystems, fEN die Brennweite des Negativlinsenelementes des Okularlinsensystems und rE der Krümmungsradius der dem Auge des Betrachters am nächsten liegenden konkaven Fläche des Okularlinsensystems ist, und wobei die erste Linsengruppe des Okularlinsensystems zur Dioptrieneinstellung bewegbar ist.
  2. Variosucher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Okularlinsensystem aus einem Positivlinsenelement und einem Negativ-Meniskuslinsenelement mit dem Auge zugewandter konkaver Fläche besteht, die von der Objektseite aus gesehen in dieser Reihenfolge angeordnet sind.
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