DE4242854C2 - Pulvermischung und Verfahren zur Herstellung eines pulvermetallurgischen Bauteils - Google Patents
Pulvermischung und Verfahren zur Herstellung eines pulvermetallurgischen BauteilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pulvermischung und ihre Verwendung zur
Herstellung eines pulvermetallurgischen Bauteils aus einem bei Sinter
temperatur formstabilem Pulver und einem bei Sintertemperatur
sinternden oder schmelzenden Verbindungspulver, das sich beim Sintern
nicht verflüchtigt, sondern im Sinterkörper enthalten bleibt.
Pulvermetallurgische Bauteile werden in bekannten Sinterverfahren da
durch hergestellt, daß Pulver des Materials, aus welchem das Bauteil
bestehen soll, binderfrei oder mit Bindern vermischt in eine Form ein
gebracht werden. Beim anschließenden Sinterschritt schwinden beim Er
reichen der Sintertemperatur die Freiräume zwischen den Pulverpartikeln
und das Volumen des gesinterten Bauteils schrumpft gegenüber dem Vo
lumen der Form. Die Volumenabnahme liegt bei 30% und die äußeren Ab
messungen vermindern sich teilweise um mehr als 10%. Danach verbleibt
noch eine Restporosität zwischen 3 bis 6% im gefertigten Bauteil, die
durch bekannte Preßverfahren vermindert werden kann.
Der Nachteil dieses Vorgehens ist, daß Meisterteile bei der Formgebung
in Bezug auf die Außenabmessungen nicht 1 : 1 hergestellt werden können.
Vielmehr muß die Form entsprechend dem Schrumpfmaß größer dimensioniert
werden. Außerdem ist eine Reproduktion der Außenendmaße eines pulver
metallurgisch hergestellten Bauteils nicht immer gewährleistet, da sich
kleinste Änderungen in den Produktionsparametern auf die Re
produzierbarkeit der Außenendmaße auswirken.
Ein weiterer Nachteil ist, daß sich Verbundbauteile, bei denen ein
Massivkörper von einem pulvermetallurgischen Bauteil mindestens teil
weise umhüllt oder beschichtet werden soll oder bei denen ein Massiv
bauteil teilweise in einem pulvermetallurgischen Bauteil stecken soll,
sich nicht durch Aufsintern des pulvermetallurgischen Bauteils auf das
Massivbauteil herstellen lassen, da das pulvermetallurgische Bauteil
nachteilig erhöhter Rißgefahr und Formverzerrungen durch den Schrumpfprozeß
beim Sintern ausgesetzt ist.
Aus F. Eisenkolb "Fortschritte der Pulvermetallurgie" Bd.I, Akad. Vlg.
Berlin, 1963, S. 290 und 435 bis 449 ist bekannt, daß durch bei
Sintertemperatur formstabile Pulver ein "Skelett" gebildet werden kann,
das ein Schrumpfen der Außenmaße des Sinterkörpers behindert. Nach
teilig fehlt in dieser Veröffentlichung eine Angabe, wie hoch die Zu
gabe an nicht formstabilen sinternden oder schmelzenden Verbindungs
pulver sein darf, ohne daß das Skelett und damit die Formstabilität
gefährdet ist. Damit fehlen exakte Angaben zur prozentualen Zusammen
setzung zwischen "skelettbildenden", beim Sintern formstabilen Pulvern
und dem Anteil an Verbindungspulvern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pulvermischung und Verfahren zur
Herstellung eines pulvermetallurgischen Bauteils anzugeben, mit dem
ein pulvermetallurgisches Bauteil herstellbar wird, das vor und nach
dem Sintern praktisch identische Außenmaße aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe, soweit es die Angabe einer erfindungsgemäßen
Pulvermischung betrifft, durch eine Pulvermischung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, die ein bei Sintertemperatur formstabiles Pulver und
ein bei Sintertemperatur sinterndes oder schmelzendes Verbindungspulver
umfaßt, wobei der Anteil des Verbindungspulvers in Größe und Menge so
auf das formstabile Pulver abgestimmt ist, daß sich eine Pulverschüt
tung ergibt, die beim Sintern formstabil bleibt und der Anteil des
Verbindungspulvers an der Pulverschüttung derselben Teilchengrößenstufe
höchstens 25 Vol.-% beträgt.
Diese Pulvermischung hat den Vorteil, daß mittels der bei Sintertempe
ratur formstabilen Pulverteilchen sowohl bei bin
derfreiem Sintern als auch bei Sintern des Pulvergemisches unter Zugabe
von Bindern sich die Außenmaße der Form unmittel
bar auf das pulvermetallurgische Bauteil übertragen. Das Verbindungs
pulver reagiert als Schmelze oder Heißpartikel mit dem formstabilen
Pulver und bildet zwischen den formstabilen Pulverpartikeln feste Brüc
ken. Bestehen formstabiles Pulver und Verbindungspulver aus einer
Teilchengrößenstufe, so sind höchstens 25 Vol.-% der Pulverschüttung aus
Verbindungspulver, damit vorteilhaft nur überwiegend formstabile Pulver
nächste Nachbarn des Verbindungspulvers im Pulvergemisch oder in einem
Preßkörper sind, so daß vorteilhaft keine Unterschiede zwischen Formabmessungen
oder Abmessungen des Preßkörpers und Bauteilabmessungen auf
treten.
Eine bevorzugte höchste Grenze ist 8% für den Anteil des Verbindungs
pulvers an der Pulverschüttung bei gleicher Teilchengrößenstufe von
Verbindungspulver und formstabilem Pulver. Diese höchste Grenze hat den
Vorteil, daß ausschließlich formstabilem Pulverpartikel nächste Nachbarn
von Verbindungspulverpartikeln sind, so daß ein Schrumpfen beim Sintern
ausgeschlossen wird.
Nach dem Sintern einer derartigen Pulvermischung aus einer Teil
chengrößenstufe von formstabilem Pulver und Verbindungspulver zu einem
pulvermetallurgischen Bauteil entsteht ein Bauteilmaterial mit hoher
Porosität. Dieses wird vorteilhaft für Filter, Energiespeicher oder für
Leichtbauteile eingesetzt.
Bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung besteht die Pulvermi
schung aus einer Pulvermischung in Teilchengrößenstufen, deren mittlere
Teilchengrößen derart gestaffelt sind, daß in der Pulverschüttung die
Teilchen einer nächst feineren Stufe den Freiraum zwischen den Teilchen
einer gröberen Stufe auffüllen. Das hat den Vorteil, daß mit zu
nehmender Anzahl von Teilchengrößenstufen die Porosität im Material des
Bauteils vermindert wird und nahezu massive pulvermetallurgische Bau
teile entstehen. Um vorteilhaft den Freiraum zwischen den Partikeln
einer gröberen Teilchengrößenstufe mit Partikeln einer nächst feineren
Teilchengrößenstufe aufzufüllen, weist die Pulverschüttung ein Größen
verhältnis zwischen dem mittleren Teilchendurchmesser d(n) der nächst
feineren Stufe und dem mittleren Teilchendurchmesser d(n-1) der gröb
eren Stufe höchstens 0,23, vorzugsweise höchstens 0,15, auf. Ein Teil
chendurchmesserverhältnis von höchstens 0,23 hat den Vorteil, daß die
größten Freiräume zwischen den Partikeln der nächst gröberen Teilchen
größenstufe mit bis zu 4 Partikeln vom größten Teilchendurchmesser der
nächst feineren Teilchengrößenstufe belegt werden können. Das bevorzug
te Größenverhältnis von 0,15 hat den zusätzlichen Vorteil, daß die
Partikel bei abgerundeter oder annähernd kugeliger Form der nächst
feineren Teilchengrößenstufe ungehindert zwischen den Partikeln der
gröberen Teilchengrößenstufe rieseln können, da die Partikel der nächst
feineren Teilchengrößenstufe auch mit ihren größten Teilchendurchmesser
nicht der Gefahr ausgesetzt sind, in den Freiräumen zwischen den Partikeln
der gröberen Teilchengrößenstufe hängen zu bleiben. Der weitere
Vorteil liegt darin, daß eine erhöhte Anzahl von Pulverpartikeln der
nächst feineren Teilchengrößenstufe in den Freiräumen der nächst gröb
eren Teilchengrößenstufe eingebaut werden und damit das Bauteil ein
Sintermaterial mit gestiegener Dichte aufweist.
Zur vorteilhaften Verminderung des Verbindungspulveranteils weist vor
zugsweise das formstabile Pulver in der Pulverschüttung mehrere Teil
chengrößenstufen auf und das Verbindungspulver liegt nur in der fein
sten Teilchengrößenstufe vor, wobei alle gröberen Teilchengrößenstufen
aus bei Sintertemperatur formstabilem Pulver bestehen. Der Anteil an
Verbindungspulver kann damit vorteilhaft auf weniger als 3%, bezogen auf
das Gesamtvolumen, vermindert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist der Volumen
anteil der nächst feineren Teilchengrößenstufe kleiner 32% der gröberen
Teilchengrößenstufe. Dieses Mengenverhältnis stellt sicher, daß das
gesamte Volumen der nächst feineren Teilchengrößenstufe von den Frei
räumen zwischen den Partikeln der gröberen Teilchengrößenstufe auf
genommen werden kann, ohne daß Ablagerungen von feinen Partikeln zwi
schen den Partikeln der gröberen Teilchengrößenstufe auftreten.
In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist in der Pulvermischung
der Volumenanteil an Verbindungspulver innerhalb von nächst feineren
Teilchengrößenstufen bis zu 100 Vol.-%. Das hat den Vorteil einer hohen
Bindung der formstabilen Pulverpartikel und damit erhöhter Festigkeit
des pulvermetallurgischen Bauteils, das aus dieser Pulvermischung her
gestellt wird.
Die Formstabilität kann vorteilhaft dadurch erhöht werden, daß vorzugs
weise kein Verbindungspulver in der gröbsten Teilchengrößenstufe vor
handen ist und die nächst feineren teilweise oder vollständig aus Ver
bindungspulver bestehen.
Die erfindungsgemäße Pulvermischung wird vorzugsweise zur Herstellung
eines Bauteils, das vor und nach der Sinterung formstabil ist, ange
wandt. Damit ist der Vorteil verbunden, daß die Außenmaße vor und nach
der Sinterung völlig identisch sind. Damit werden pulvermetallurgische
Bauteile herstellbar, die beim Sinterprozeß nicht schrumpfen, sondern
die Maße und die Form des Preßkörpers oder der Pulverschüttung beibe
halten.
In einer bevorzugten Verwendung der Pulvermischung umschließt die Pul
verschüttung zumindest teilweise einen Massivkörper und wird mit dem
Massivkörper zu einem Verbundbauteil gesintert. Besonders bei einem
angeformten Preßkörper wird der Vorteil des Verfahrens deutlich. Der
angeformte und bisher beim Sintern schrumpfende Preßkörper würde beim
Sintervorgang zerreißen, wenn nicht durch die erfindungsgemäße Pulver
mischung ein Schrumpfen ausgeschlossen wäre. Bei dem massiven Körper
handelt es sich beispielsweise um Wellen, Rohre oder Naben.
Eine weitere bevorzugte Verwendung der Pulvermischung ergibt sich für
dünnwandige Umhüllungen, bei denen vorzugsweise die Oberfläche eines
Massivkörpers mit der Pulvermischung pulvermetallurgisch beschichtet
wird. Besonders bei umhüllenden oder teilweise das Massivbauteil ein
schließenden Beschichtungen kann dieses Verfahren zu einem rißfreien
und formtreuen pulvermetallurgisch aufgebrachten Schutz führen.
Eine verbleibende Restporosität an der Oberfläche des pulvermetallur
gischen Bauteils kann durch Versiegeln behoben werden, so daß vorteil
haft eine gasdichte Versiegelungsschicht das Bauteil vor Korrosion oder
Oxidation schützt.
Als formstabiles Pulver werden vorzugsweise Eisen-, Nickel, Kobalt-
oder Wolframbasislegierungen eingesetzt. Als Verbindungspulver werden
die Elemente und Legierungen aus der Gruppe Chrom, Aluminium, Titan,
Vanadium, Silber, Zinn oder Blei bevorzugt verwendet.
Die folgenden Beispiele sind Ausbildungen der Erfindung.
Beispiel 1 betrifft die Herstellung einer Pulvermi
schung,
Beispiel 2 betrifft die Herstellung einer weiteren Pul vermischung,
Beispiel 3 betrifft die Herstellung einer Pulvermi schung aus Pulvern mit 4 gestaffelten Teilchen größenstufen,
Beispiel 4 betrifft die Herstellung eines pulvermetal lurgischen Bauteils hoher Porosität,
Beispiel 5 betrifft die Herstellung eines Bauteils aus einer Pulvermischung aus 4 Teilchengrößenstufen mit geringer Porosität.
Beispiel 2 betrifft die Herstellung einer weiteren Pul vermischung,
Beispiel 3 betrifft die Herstellung einer Pulvermi schung aus Pulvern mit 4 gestaffelten Teilchen größenstufen,
Beispiel 4 betrifft die Herstellung eines pulvermetal lurgischen Bauteils hoher Porosität,
Beispiel 5 betrifft die Herstellung eines Bauteils aus einer Pulvermischung aus 4 Teilchengrößenstufen mit geringer Porosität.
Beispiel 1 betrifft die Herstellung einer Pulvermischung zur Herstel
lung eines pulvermetallurgischen Bauteils. Dazu wird ein bei Sintertem
peratur formstabiles Pulver und ein bei Sintertemperatur sinterndes
oder schmelzendes Verbindungspulver von gleicher Teilchengrößenstufe
gemischt. Der Anteil des Verbindungspulvers in Größe und Menge an der
Pulverschüttung ist dabei höchstens 25 Vol.-%. Das formstabile Pulver
stützt und bewahrt die Außenabmessungen bei einem Sinterprozeß,
da es sich nicht ändert und der Anteil an sich verformendem oder auf
schmelzendem Pulver so gering ist, daß eine Veränderung der Außenmaße
beim Sinterprozeß nicht feststellbar ist.
Beispiel 2 betrifft die Herstellung einer weiteren Pulvermischung zur
Herstellung eines pulvermetallurgischen Bauteils. Dazu wird ein bei
Sintertemperatur formstabiles Pulver und ein bei Sintertemperatur sin
terndes oder schmelzendes Verbindungspulver von gleicher Teilchengrö
ßenstufe gemischt. Der Anteil des Verbindungspulvers in Größe und Menge
an der Pulverschüttung ist dabei höchstens 8 Vol.-%. Das formstabile
Pulver stützt und bewahrt die Außenabmessungen bei einem Sinterprozeß,
da es sich geometrisch nicht ändert und der Anteil an sich verformendem
oder aufschmelzendem Pulver so gering ist, daß jedes Verbindungspulver
partikel von formstabilen Pulverpartikeln umgeben ist.
Beispiel 3 betrifft die Herstellung einer Pulvermischung aus Pulvern
mit gestaffelten Teilchengrößenstufen. Dazu wird zunächst von einer
gröbsten Teilchengrößenstufe mit einem mittleren Teilchendurchmesser
von dl ausgegangen. Diese Teilchengrößenstufe besteht in diesem Bei
spiel zu 100% aus formstabilen Pulverpartikeln und 0% Verbindungspul
verpartikeln. Diese gröbste Teilchengrößenstufe wird mit einer nächst
feineren Teilchengrößenstufe gemischt, die zu 25% aus Verbindungspulver
und zu 75% aus formstabilem Pulver besteht. Der mittlere Teilchengrößen
durchmesser d2 der feineren Teilchengrößenstufe ist höchstens 0,23 × d1
der gröbsten Teilchengrößenstufe. In diesem Beispiel ist d2 = 0,18 d1.
Das Mischungsverhältnis zwischen der nächst feineren Teilchengrößen
stufe und gröbsten Teilchengrößenstufe ist kleiner als 32 Vol.-% und
beträgt in diesem Beispiel 21 Vol.-%.
Dieser Mischung werden zwei weitere Teilchengrößenstufe zugemischt,
wobei jeweils die nächst feinere Teilchengrößenstufe einen mittleren
Teilchengrößendurchmesser von höchstens 0,23 des nächst gröberen Teil
chengrößenstufe aufweist. Das Mischungsverhältnis zwischen der nächst
feineren Teilchengrößenstufe und der nächst gröberen Teilchengrößen
stufe wird mit 21 Vol.-% beibehalten, so daß die feinste Teilchengrößen
stufe nur noch eine Volumenanteil von 0,9 Vol.-% vom Gesamtvolumen der
Pulvermischung aufweist.
Bei dieser Pulvermischung bestehen die feinste und die nächst gröbere
zu 100% aus Verbindungspulverpartikeln, so daß die gesamte Pulvermi
schung aus 10,7 Vol.-% Verbindungspulver und 89,3 Vol.-% formstabilen Pul
verpartikeln besteht.
Beispiel 4 betrifft die Herstellung eines pulvermetallurgischen Bau
teils. Zur Herstellung eines Bauteils aus einer Pulvermischung wird
zunächst ein bei Sintertemperatur formstabiles Pulver mit einem bei
Sintertemperatur sinternden oder schmelzenden Verbindungspulver ge
mischt. Dabei weisen beide Pulver eine gröbste Teilchengrößenstufe auf,
von der höchstens 25 Vol.-% aus Verbindungspulver bestehen. In diesem
Beispiel ist der Anteil an Verbindungspulver 8 Vol.-%. Mit dieser Pul
vermischung wird anschließend ohne Zugabe von Binder eine achssymme
trische Form mit einem Massivbauteil in ihrer Achse aufgefüllt. Danach
wird die Form mit Massivbauteil und Pulvermischung auf Sintertemperatur
aufgeheizt und mehrere Stunden geglüht. Nach Abkühlung und Entfernen
der Form umgibt das pulvermetallurgische Bauteil rißfrei das Massivbau
teil, ohne daß die Außenmaße des pulvermetallurgischen Bauteils gegen
über den Innenmaßen der Form geschrumpft sind. Die Porosität des pul
vermetallurgischen Bauteils ist kleiner als 32% und liegt zwischen 23
und 30% je nach Abrundungsgrad der Pulverpartikel.
Mit der achssymmetrischen Form und der Pulvermischung dieses Beispiels
wird eine aufheizbare Filterscheibe auf eine massive Stahlwelle ge
sintert.
Beispiel 5 betrifft die Herstellung eines Bauteils aus einer Pulvermi
schung aus den 4 Teilchengrößenstufen von Beispiel 3. Dieser Pulvermi
schung wird ein Epoxidharz als Binder mit a Vol.-% der Gesamtmischung
zugegeben und unter Erwärmung aus Pulvermischung und Binder ein Preß
körper geformt. Der Binderanteil a ist kleiner als das Leervolumen der
Freiräume zwischen den Pulverpartikeln, die 6 Vol.-% in diesem Beispiel
betragen. Es werden deshalb 5 Vol.-% der Gesamtmischung an Binder zugege
ben. Dieser Preßkörper wird in einem weiteren Beispiel um ein Massiv
bauteil herum gepreßt und der Binden ausgetrieben. Nach dem Austreiben
des Binders wird der Preßkörper auf Sintertemperatur erhitzt und für
mehrere Stunden geglüht. Nach dem Sintern weist das pulvermetallur
gische Bauteil die gleichen Außenmaße auf wie der Preßkörper und in dem
weiteren Beispiel umgibt das pulvermetallurgische Bauteil das Massiv
bauteil ohne Schrumpfrisse.
Die Porosität des pulvermetallurgischen Bauteils ist in diesem Fall
kleiner als 6%.
In weiteren Beispielen zur Herstellung pulvermetallurgischer Bauteile
und Verbundbauteilen aus Massivbauteil und pulvermetallurgischem Bau
teil finden die Pulvermischungen aus Beispiel 1 bis 3 entsprechende
Anwendungen.
Claims (11)
1. Pulvermischung zur Herstellung eines pulvermetallurgischen Bau
teils aus einem bei Sintertemperatur formstabilen Pulver und
einem bei Sintertemperatur sinternden oder schmelzenden Verbin
dungspulver, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Verbin
dungspulvers in Größe und Menge so auf das formstabile Pulver
abgestimmt ist, daß sich eine Pulverschüttung ergibt, die beim
Sintern formstabil bleibt und der Anteil des Verbindungspulvers
an der Pulverschüttung in derselben Teilchengrößenstufe 25 Vol.-%
beträgt.
2. Pulvermischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil des Verbindungspulvers an der Pulverschüttung
höchstens 8% ist.
3. Pulvermischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sie in Teilchengrößenstufen mit mittleren Teilchengrößen derart
gestaffelt ist, daß in der Pulvermischung die Teilchen einer
nächst feineren Stufe den Freiraum zwischen den Teilchen einer
gröberen Stufe auffüllen, wobei die Pulverschüttung ein Größen
verhältnis zwischen dem mittleren Teilchendurchmesser d(n) der
nächst feineren Stufe und dem mittleren Teilchendurchmesser
d(n-1) der gröberen Stufe von höchstens 0,23, vorzugsweise
höchstens 0,15 aufweist.
4. Pulvermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das formstabile Pulver in der Pulverschüttung
mehrere Teilchengrößenstufen aufweist und das Verbindungspulver
in der feinsten Teilchengrößenstufe vorliegt.
5. Pulvermischung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Volumenanteil der nächst feineren Teilchengrößenstufe
kleiner als 32% der gröberen Teilchengrößenstufe ist.
6. Pulvermischung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Volumenanteil an Verbindungspulver inner
halb einer nächst feineren Teilchengrößenstufe bis zu 100 Vol.-%
ist.
7. Pulvermischung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß kein Verbindungspulver in der gröbsten Teilchen
größenstufe vorhanden ist und die nächst feineren teilweise
oder vollständig aus Verbindungspulver bestehen.
8. Pulvermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Pulver aus abgerundeten, annähernd
kugeligen Teilchen bestehen.
9. Verwendung einer Pulvermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8
zur Herstellung eines Bauteils, das vor und nach dem Sintern
formstabil ist.
10. Verwendung einer Pulvermischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8
zur Herstellung einer Umhüllung, die einen Massivkörper zu
mindest teilweise umschließt und mit diesem zu einem Verbund
teil gesintert ist.
11. Verwendung einer Pulvermischung nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umhüllung dünnwandig ist und den Massiv
körper zumindest teilweise beschichtet.
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