DE4242389C2 - Wäßrige Dispersion mit fungizider und algistatischer Wirkung - Google Patents
Wäßrige Dispersion mit fungizider und algistatischer WirkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wäßrige Dispersionen für die biozide
Ausrüstung von Gegenständen oder Beschichtungen, deren Oberflä
chen erfahrungsgemäß häufig von Algen oder Pilzen befallen wer
den. Ferner betrifft sie ein Verfahren zu deren Herstellung und
ihre Verwendung.
Algen- und Pilzbefall ist nicht nur optisch wenig ansprechend,
sondern kann auch bei nachfolgendem Flechten- oder Moosbewuchs
zur Materialschädigung und zur Verkürzung der Gebrauchsdauer
führen. Der mikrobielle Befall von Gegenständen oder darauf
aufgebrachten Beschichtungen tritt in Bereichen mit hoher Luft
feuchtigkeit besonders intensiv auf wie beispielsweise im Be
reich der Lebensmittelindustrie, in Molkereien, Brauereien oder
an Nordseiten von Gebäuden. Betroffen sind insbesondere Be
schichtungen wie Farben, Lacke und Putze.
Der Versuch, das oben beschriebene Problem durch Zusatz von pul
verförmigen Stoffen zu den verwendeten Beschichtungsmaterialien
zu lösen, ist mit zahlreichen anwendungstechnischen Nachteilen
verbunden. Die Forderung nach lösungsmittelfreien bzw. -armen
Zubereitungen führte zur Entwicklung wäßriger Dispersionen, in
denen bekannte wasserunlösliche fungizide und algistatische
Wirkstoffe eingesetzt wurden. Besonders problematisch ist die
Behandlung von Alternaria-Spezies, die häufig trotz fungizider
und algistatischer Ausrüstung von beispielsweise Beschichtungen
auf Farb-, Lack- und Putzanstrichen mit handelsüblichen Präpara
ten auftreten. Die auf dem Markt verfügbaren Dispersionen besit
zen keine spezifische Wirksamkeit gegen Alternaria. Stabile,
wirksame, wäßrige Dispersionen zur fungiziden und algistatischen
Ausrüstung von Farben und Lacken und Putzen mit Alternaria-Wirk
samkeit bei gleichzeitiger guter Stabilität und Auswaschbestän
digkeit sind bisher nicht verfügbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine wäßrige
Dispersion mit fungizider und algistatischer Wirksamkeit, ein
schließlich Wirksamkeit gegen Alternaria-Spezies zur Verfügung
zu stellen, die die oben genannten Nachteile zufriedenstellend
löst.
Diese Aufgabe wird durch eine wäßrige Dispersion gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine Mischung aus
- a) 2,5-26 Gew.% Carbendazim,
- b) 2,0-20,7 Gew.% 2-(Thiocyanomethylthio)benzothiazol (TCMTB) und
- c) 0,5-5 Gew.% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin
umfaßt und der Rest aus üblichen Formulierungshilfsmittel
besteht.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Dispersion zeichnet sich insbesondere durch
ihre gute mikrobiologische Wirksamkeit gegen Pilze (speziell
Alternaria-Spezies) und Algen aus. Diese biozide Wirkung kann
auch bei hoher Auswaschbelastung über einen ausgedehnten Zeit
raum erzielt werden. Es liegt daher im Vergleich mit den Einzel
komponenten nicht nur ein breiteres Wirkungsspektrum vor sondern
es zeigt sich eine synergistische Wirkungssteigerung.
Die erfindungsgemäße Dispersion zeichnet sich insgesamt durch
folgende Merkmale aus:
- - Auswaschbeständigkeit
- - Verwendung AOX-freier, Zusatz- und Wirkstoffe (AOX = adsor bierbare organische Halogenverbindungen)
- - frei von niedrig siedenden organischen Lösungsmitteln
- - Einsatz von geringstmöglichen Anteilen organischen Lösungs vermittler
- - gute bis sehr gute Dispersionsstabilität
- - homogene Mischung mit guten Fließeigenschaften
- - praktisch keine Sedimentbildung bei Lagerung
- - gute Beständigkeit gegen Licht-, insbesondere UV-Licht, pH-, Temperatur- und Umwelteinflüsse
- - gute Verträglichkeit mit anderen Rezepturbestandteilen
- - gute Verarbeitbarkeit der Wirkstoffe
- - gute Stabilität der Wirkstoffe in der Zubereitung und im eingearbeiteten Produkt
- - Hydrolysebeständigkeit der Wirkstoffe
- - langandauernde Wirkung bei niedriger Einsatzkonzentration
- - geringe Toxizität gegenüber Säugetieren
- - günstiges Preis-/Leistungsverhältnis
- - praktisch farblos und geruchsarm
- - niedriger Dampfdruck der Wirkstoffe.
Wesentlich ist, daß die erfindungsgemäße Dispersion eine Wirk
stoffkombination aus den beiden
- - fungiziden Wirkstoffen: Carbendazim und 2-(Thiocyanomethylthio)ben zothiazol (TCMTB)
- und dem
- - algistatischen Wirkstoff: 2-Methylthio-4-t-butylamino- 6-cyclopropylamino-s-triazin ist.
Zum Einsatz gelangte eine 30%ige wäßrige Emulsion von
2-(Thiocyanomethylthio)-benzothiazol, die in den Beispielen mit
TCMTB 30 bezeichnet wird.
Die erfindungsgemäße Dispersion umfaßt
2,5 bis 26 Gew.-% Carbendazim,
6,6 bis 69 Gew.-% 30%ige wäßrige Emulsion von 2- (Thiocyanomethylthio)-benzothiazol (TCMTB30) (dies entspricht 20 bis 20,7 Gew.-% des Wirkstoffs) und
0,5 bis 5 Gew.-% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin.
6,6 bis 69 Gew.-% 30%ige wäßrige Emulsion von 2- (Thiocyanomethylthio)-benzothiazol (TCMTB30) (dies entspricht 20 bis 20,7 Gew.-% des Wirkstoffs) und
0,5 bis 5 Gew.-% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin.
Vorzugsweise enthält sie
5 bis 10 Gew.-% Carbendazim,
10 bis 40 Gew.-% TCMTB 30 (3 bis 12 Gew.-% Wirkstoff) und
1 bis 3 Gew.-% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin.
10 bis 40 Gew.-% TCMTB 30 (3 bis 12 Gew.-% Wirkstoff) und
1 bis 3 Gew.-% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin.
Neben den erfindungsgemäß notwendigerweise vorhandenen drei
Wirkstoffen können auch ein oder mehrere weitere algistatische
und/oder fungizide Wirkstoffe vorhanden sein. Diese sind vor
zugsweise halogenfrei und umfassen beispielsweise die Wirkstoffe
Thiabendazol, Mercaptobenzthiazol und N-Octylisothiazolon. Thia
bendazol ist hiervon bevorzugt. Sie können jeweils in einer
Menge von bis zu 10 Gew.% vorhanden sein, wobei ihre Gesamtmenge
jedoch 30 Gew.% nicht übersteigt. Wahlweise können der Disper
sion auch handelsübliche Topfkonservierer wie beispielsweise O-
Formale, N-Formale (Formaldehyddepotverbindungen, in denen Form
aldehyd mit Alkoholen wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Benzyl
alkohol oder Butyldiglykol oder mit Aminverbindungen wie Etha
nolamin und Propanolaminen unter Bildung von Halbacetalen oder
analogen Verbindungen reversibel gebunden sind) oder Isothiazo
lone zugegeben werden. In der erfindungsgemäßen Dispersion kann
der Topfkonservierer in einer Menge von 0,005 bis 0,5 Gew.%,
vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gew.% enthalten sein. Wenn die Disper
sion beispielsweise in einer Farbe oder einem anderen Produkt
eingesetzt werden, kann die Menge vorher auf bis zu 2 Gew.% oder
gar auf bis zu 5 Gew.% erhöht werden. Der Farbe selbst braucht
dann kein weiterer Topfkonservierer zugesetzt zu werden.
Neben den Wirkstoffen kann die erfindungsgemäße Dispersion fer
ner übliche Hilfsmittel wie Dispergiermittel, hochsiedende Lö
sungsvermittler, Antibackmittel, Verdickungsmittel, Entschäumer,
Kältestabilisatoren, Füllstoffe, Konservierungsmittel und/oder
Trägerstoffe umfassen.
Als Dispergiermittel eignen sich beispielsweise nichtionische
Tenside wie Fettalkoholethoxylate. Brauchbar sind ferner Alkyl
phenolethoxylate, wobei die Alkylgruppe 1 bis 15 Kohlenstoffato
nie, insbesondere 1 bis 10 Kohlenstoffatome umfaßt und die Zahl
der Ethylenoxygruppen 1 bis 10 beträgt, und Polyacrylsäuresalze.
Insbesondere geeignet ist beispielsweise C₁₀-Oxoalkohol mit
3 Ethylenoxygruppen, C₁₃-Oxoalkohol mit 3 oder 5 Etyhlenoxygrup
pen, C₁₂-C₁₄-Fettalkohol mit 2,5 Ethylenoxygruppen, Laurylalkohol
polyglykolether mit 3 Ethylenoxygruppen und Nonylphenol mit
5 Ethylenoxygruppen. Diese Dispergiermittel können jeweils al
lein oder im Gemisch von einer oder mehreren dieser Verbindungen
eingesetzt werden. Bevorzugt sind nichtionische Fettalkohol
ethoxylate mit 2 bis 9 Ethylenoxygruppen. Die Dispergiermittel
können in einer Menge von bis zu 30 Gew.%, insbesondere bis zu
20 Gew.% und vorzugsweise 14 bis 18 Gew.% eingesetzt werden.
Beispiele für hochsiedende Lösungsvermittler sind Glykole, deren
Ester oder Ether wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Polyethy
lenglykol (300 bis 600 Dalton) oder deren Mono- oder Dialkyl
ether, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Polypropylenglykol,
deren Mono- oder Dialkylether, Butylenglykol, Dibutylenglykol,
deren Mono- oder Dialkylether oder die entsprechenden Alkyl
ester, wobei die Alkylgruppen jeweils 1 bis 10 und vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweisen. Besonders bevorzugt sind
1,3-Butylenglykol und Polyethylenglykol 400 (das durchschnitt
liche Molekulargewicht beträgt 400). Auch Gemische dieser Lö
sungsvermittler können eingesetzt werden. Teilweise besitzen die
Lösungsvermittler in den Dispersionen eine die Konsistenz regu
lierende (verdickende oder verdünnende) Wirkung und/oder wirken
als Kältestabilisatoren (Frostschutzmittel). Die Lösungsvermitt
ler können in einer Menge von bis zu 15 Gew.%, insbesondere bis
zu 10 Gew.% und vorzugsweise bis zu 8 Gew.% eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind Mengen von 4 bis 8 Gew.%
Bevorzugte Gemische von Dispergiermitteln und Lösungsvermittlern
umfassen:
10 Gew.% C₁₃-Oxoalkohol mit 5 Ethylenoxygruppen
4-8 Gew.% Laurylalkoholpolyglykolether mit 3 Ethylen oxygruppen (vorzugsweise 6 Gew.%) und
4-8 Gew.% Butandiol-1,3 oder eines Gemisches aus Butan diol-1,3 und Polyethylenglykol 400 (vorzugs weise 6 Gew.%) oder
6-8 Gew.% Polyethylenglykol 400 (vorzugsweise minde stens 4 Gew.%).
4-8 Gew.% Laurylalkoholpolyglykolether mit 3 Ethylen oxygruppen (vorzugsweise 6 Gew.%) und
4-8 Gew.% Butandiol-1,3 oder eines Gemisches aus Butan diol-1,3 und Polyethylenglykol 400 (vorzugs weise 6 Gew.%) oder
6-8 Gew.% Polyethylenglykol 400 (vorzugsweise minde stens 4 Gew.%).
Insbesondere die Stabilität und Handhabbarkeit von solche Dis
pergiermittel und/oder Lösungsvermittler enthaltenden Dispersio
nen ist selbst nach längerer Lagerung, auch unter sehr ungün
stigen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen, überraschend
gut. Eine Entmischung der Dispersionskomponenten wird in der
Regel sogar vermieden.
Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination kann in Form eines
Pulvers, einer Lösung oder einer Paste vorliegen, wobei sie vor
zugsweise fließfähig ist.
Die einzelnen Bestandteile der Dispersion weisen vorzugsweise
eine Teilchengröße < 70 µm auf, wobei eine Teilchengröße < 60
und insbesondere < 50 µm bevorzugt ist. Eine solche Teilchen
größe kann durch Feinstvermahlung der festen Wirkstoffbestand
teile erhalten werden. Vorzugsweise wird die Vermahlung in nas
sem Zustand mittels Perl- und/oder Kugel- und/oder Kolloidmühlen
erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Dispersionen können nach den üblichen, dem
Fachmann geläufigen Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise
werden sie hergestellt, indem die festen Wirkstoffbestandteile
in Gegenwart der übrigen Formulierungshilfsmittel in Wasser zu
einer Vormischung feinstvermahlen werden und dann anschließend
die flüssigen Wirkstoffkomponenten eingerührt werden. So können
beispielsweise die Wirkstoffbestandteile 2-Methylthio-4-t-butyl
amino-6-cyclopropylamino-s-triazin und Carbendazim vorab naß
feinstvermahlen werden und anschließend der dritte Wirkstoff
TCMTB eingerührt werden.
Die erfindungsgemäße Dispersion kann als biozider Zusatz zu
Beschichtungen, zu Kunststoffdispersionen, insbesondere solchen,
die filmbildend sind und auf Polyacrylat basisieren, zur Behand
lung von Flächen und Materialien und zur fungiziden und algi
statischen Ausrüstung von Farben, Lacken und Putzen verwendet
werden.
In der Praxis kann die Einsatzkonzentration der erfindungsgemä
ßen Dispersion im Bereich von 0,05 bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 5 Gew.-% und bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-% betragen.
In Beschichtungen kann die erfindungsgemäße Dispersion in sol
chen Mengen eingesetzt werden, daß auf 1 m² Fläche 0,01 bis
10 g, vorzugsweise 0,1 bis 4 g zur Anwendung kommen.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Dispersion kann anhand von
Hemmhof-Tests gezeigt werden.
Hierbei werden homogene, klare Lösungen der Einzelwirkstoffe
sowie der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination in Dimethyl
formamid als Lösungsmittel auf Wirksamkeit geprüft. Bei Hefen
und Pilzen ist eine Wirkungssteigerung bei Einsatz der Wirk
stoffkombination zu beobachten.
Zur Überprüfung der fungiziden und algistatischen Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Dispersionen in damit ausgerüsteten Produk
ten wurden die folgenden Formulierungen A und B in eine weiße
Standard-Dispersionsfarbe eingearbeitet. Ziel war es, diese
Formulierungen im Vergleich zu einem bekannten Produkt C auf
ihre mikrobiologische Wirksamkeit gegen Pilze (speziell Alterna
ria) und Algen ohne und nach Auswaschbelastung zu überprüfen.
Daneben sollten die ausgerüsteten Muster in einem weiteren Ver
suchsansatz in Hinsicht auf eventuelle Verfärbungen durch Witte
rungseinflüsse beurteilt werden.
26 Gew.% Carbendazim
69 Gew.% TCMTB 30
5 Gew. % 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropyl amino-s-triazin.
69 Gew.% TCMTB 30
5 Gew. % 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropyl amino-s-triazin.
10 Gew.% Carbendazim
26,9 Gew.% TCMTB 30
3,3 Gew.% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropyl amino-s-triazin.
26,9 Gew.% TCMTB 30
3,3 Gew.% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropyl amino-s-triazin.
5 Gew.% Carbendazim
20 Gew. % 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff.
20 Gew. % 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff.
Die Vorgehensweise bei der mikrobiologischen Überprüfung auf
ausreichende Beständigkeit gegen Pilz- und Algenbefall ist in
der Figur schematisch zusammengefaßt.
Die für die Versuche eingesetzte Reinacrylat-Fassadenbeschich
tung hatte folgende Zusammensetzung:
Gew.% | |
Texanol® | |
1,20 | |
Natrosol® 250 HBR | 0,30 |
Wasser | 19,95 |
Calgon® N, 10% in Wasser | 0,20 |
Pigmentverteiler A | 0,25 |
Entschäumer Nopco® 8034, 50% in Wasser | 0,12 |
Ammoniak, 25% | 0,50 |
Titandioxid Kronos® RN56 | 20,00 |
Durcal®5 | 10,00 |
Millicarb® | 10,40 |
Aluminiumsilikat P 820 | 2,00 |
Plextol® 498 | 35,00 |
Entschäumer Nopco® 8034 | 0,08 |
In dieses Anstrichmittel wurden in 3 getrennten Ansätzen jeweils
1,0% des bekannten Produktes C, A oder B eingearbeitet. Bei den
3 Ansätzen handelte es sich um:
- a) Prüfung auf Verfärbungen
- b) Prüfung auf Beständigkeit gegen Pilz- und Algenbefall ohne Auswaschbelastung
- c) Prüfung auf Beständigkeit gegen Pilz- und Algenbefall mit Auswaschbelastung.
A und B stellen naßfeinstvermahlene erfindungsgemäße Wirk
stoffkombinationen aus den beiden fungiziden und dem einen algi
statischen Wirkstoff(en) dar. Dabei besitzt B gegenüber A ver
besserte Fließeigenschaften. Nach intensivem Durchrühren der
proben wurden diese mit einem Filmaufziehdreieck in 250 µm Naß
filmdicke auf Filtrierkarton (Typ 2589 naßfest) als Trägermate
rial aufgebracht.
Die Testobjekte wurden 24 Stunden bei Raumtemperatur vorgetrock
net und anschließend 24 Stunden bei 40°C nachgetrocknet.
Die Testobjekte des Ansatzes a) wurden zur Prüfung auf eventuel
le Verfärbungen durch Umwelt- und Lichteinflüsse 500 Stunden
einer künstlichen, verstärkten Bewitterung (Betauung, UV) ausge
setzt (QUV, Q-Panel Comp., Cleveland) und danach direkt ausge
wertet.
Die Ansätze b) und c) gingen in die mikrobiologische Überprü
fung. Die Testobjekte des Ansatzes c) wurden 72 Stunden einer
Auswaschbelastung durch fließendes Wasser (ca. 1 l/min) ausge
setzt und anschließend wie oben beschrieben getrocknet. Die
getrockneten Testobjekte wurden 24 Stunden mit UV bestrahlt
(3 Röhren, Philips TUV 40 W 640 T 12, 50 cm Abstand zu den Prüf
körpern).
Aus der Mitte der Testobjekte wurden Prüfkörper mit einem Durch
messer von 50 mm ausgestanzt und anschließend mit gamma-Strahlen
sterilisiert.
Als Testorganismen wurden die Pilze Penicillium funiculosum,
Aspergillus niger und Alternaria sp. verwendet.
Auf Sabouraud-Agar wurden 0,2 ml einer Sporensuspension mit
einer Sporenmenge von ca. 10⁷/ml ausgespatelt. Auf den so vor
bereiteten Agar wurden die Prüfkörper (⌀ 50 mm) aufgelegt und
2 Wochen bei 25 bis 27°C bebrütet.
Bewertungskriterien bei der Auswertung war das Pilzwachstum auf
der Platte bzw. den Prüfkörpern sowie eine Hemmhof-Bildung um
die Prüfkörper. Die Auswertung erfolgte halbquantitativ.
Als Testorganismus wurde die Grünalge Chlorella fusca verwendet.
Auf einem Mineralmedium-Agar (Knop′sche Lösung + 0,9% Agar-
Agar) wurden 0,1 ml einer Algensuspension mit einer Konzentra
tion von ca. 10⁶ Zellen/ml ausgespatelt. Auf den so vorbereiteten
Agar wurden die Prüfkörper mit einem Durchmesser von 50 mm auf
gelegt. Danach wurden zusätzlich 0,3 ml Algensuspension auf die
Oberfläche der Prüfkörper gleichmäßig verteilt. Die Bebrütung
erfolgte bei 25°C unter intensiver Beleuchtung (2000 lux; 4×
Philips TLD 18W). Die Prüfkörper wurden während der einwöchigen
Inkubationszeit ständig feucht gehalten.
Bewertungskriterien bei der Auswertung waren der Hemmhof um die
Prüfkörper und das Algenwachstum auf der Oberfläche der Prüfkör
per. Die Auswertung erfolgte halbquantitativ.
Eine kombinierte Tau/UV-Bewitterung von 500 Stunden führte zu
keinen Verfärbungen der Farbfilme.
Die Wirksamkeit aller getesteten Präparate gegen Penicillium
funiculosum war auch nach einer 72-stündigen Belastung ausrei
chend, um einen Oberflächenbewuchs der Probekörper zu unterbin
den.
Die Auswaschbeständigkeit von A und B war im allgemeinen besser
als die des bekannten Produktes.
A und B zeigten eine sehr gute Wirksamkeit gegen Alternaria sp.,
die bei einer Einsatzkonzentration von 1,0% auch nach einer
Auswaschbelastung von 72 Stunden voll erhalten blieb.
Die gute Wirksamkeit dieser beiden Präparate gegen Algen ent
sprach der des bekannten Produkts und ließ sich bei einer 1,0%
igen Einsatzkonzentration nach einer Auswaschbelastung von
72 Stunden aufrechterhalten.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt.
Claims (10)
1. Wäßrige Dispersion, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Mischung aus
- a) 2,5-26 Gew.% Carbendazim,
- b) 2,0-20,7 Gew.% 2-(Thiocyanomethylthio)benzothiazol und
- c) 0,5-5 Gew.% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin
umfaßt und der Rest aus üblichen Formulierungshilfsmittel
besteht.
2. Dispersion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
- a) 5-10 Gew.% Carbendazim,
- b) 3-12 Gew.% 2-(Thiocyanomethylthio)benzothiazol und
- c) 1-3 Gew.% 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin
umfaßt.
3. Dispersion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Topfkonservierungsmittel umfaßt, die ausgewählt sind
aus O-Formalen, N-Formalen oder Isothiazolonen.
4. Dispersion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die üblichen Hilfsmittel Dispergiermittel,
hochsiedende Lösungsvermittler, Antibackmittel, Verdickungs
mittel, Entschäumer, Kältestabilisatoren, Füllstoffe, Kon
servierungsmittel und/oder Trägerstoffe umfassen.
5. Dispersion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispergiermittel Fettalkoholethoxy
late, Alkylphenolethoxylate, wobei die Alkylgruppe 1 bis 15
Kohlenstoffatome aufweist und die Zahl der Ethylenoxygruppen
1 bis 10 beträgt, und/oder Polyacrylsäuresalze umfassen und/oder
die hochsiedenden Lösungsvermittler Glykole, deren
Ester oder deren Ether umfassen.
6. Dispersion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispersionskomponenten jeweils eine
Teilchengröße kleiner als 70 µm, insbesondere < 60 µm und bevor
zugt < 50 µm aufweisen.
7. Verfahren zur Herstellung einer Dispersion gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestand
teile miteinander vermischt werden, wobei die festen Wirk
stoffkomponenten in Gegenwart der übrigen Formulierungs
hilfsmittel in Wasser zu einer Vormischung feinstvermahlen
werden und anschließend die flüssigen Wirkstoffkomponenten
eingerührt werden.
8. Verwendung einer Dispersion gemäß einem der Ansprüche 1 bis
6 zur fungiziden und algistatischen Ausrüstung von Farben,
Lacken und Putzen.
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DE4242389A DE4242389C2 (de) | 1992-12-08 | 1992-12-08 | Wäßrige Dispersion mit fungizider und algistatischer Wirkung |
EP93250302A EP0601674B1 (de) | 1992-12-08 | 1993-11-03 | Wässrige Dispersion mit fungizider und algistatischer Wirkung |
AT93250302T ATE139669T1 (de) | 1992-12-08 | 1993-11-03 | Wässrige dispersion mit fungizider und algistatischer wirkung |
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