DE4241905A1 - Spektrometer mit dynamisch kodierten Komponenten - Google Patents

Spektrometer mit dynamisch kodierten Komponenten

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Description

Die Erfindung betrifft ein analytisches Spektrometer, ins­ besondere IR-Spektrometer, mit einem Zentralrechner, fest installierten und austauschbaren Komponenten, wie z. B. Strah­ lungsquelle, Detektor, Strahlteiler, Filter, externe Meßsonde usw., wobei die austauschbaren Komponenten jeweils einen lesbaren Datenträger mit kodierten Daten von die jeweilige optische Komponente charakterisierenden Parametern aufweisen.
Ein solches Spektrometer ist beispielsweise bekannt aus dem Artikel "FTIR spectroscopy for the analytical and research laboratory" von J. Sellors in der amerikanischen Zeitschrift "American Laboratory", April 1992, Seiten 23 bis 30.
Bei dem dort beschriebenen FTIR-Spectrometer, das vor allem für Forschungszwecke eingesetzt wird, ist eine große Anzahl von Software-gesteuerten internen Bauteilen vorgesehen, die zu einer enormen Anzahl von potentiellen Permutationsmöglich­ keiten führt. Bei einem solchen System ist es daher wichtig, daß die jeweils aktuelle Konfiguration von Systemkomponenten möglichst automatisch erkannt und dem Zentralrechner mitge­ teilt wird. Um den Typus zumindest derjenigen Systemkomponen­ ten, die einem Austausch unterzogen werden, automatisch feststellen zu können, sind diese Komponenten mit einem Bar- Code versehen, der mit Hilfe von Bar-Code-Lesegeräten von dem jeweiligen Bauteil abgelesen und als Information über den Bauteiltyp an den Zentralrechner weitergeleitet werden kann. Des weiteren wird auch eine Information über die Position des entsprechenden Bauteils an den Rechner weitergegeben, so daß sich in den Speichern des Zentralrechners ein Zustandsbild von der aktuellen Konfiguration des Spektrometers jederzeit reproduzieren läßt und aufgrund dessen Entscheidungen über den Betrieb oder die Veränderung des Spektrometers vom Zen­ tralrechner abgeleitet werden können.
Weiterhin ist bei dem bekannten Spektrometer vorgesehen, daß im zentralen Speicher Unterspeicher angelegt werden, in denen spezielle Daten der mit Hilfe des Bar-Codes erkennbaren Komponenten-Typen abgelegt werden können. Solche Daten können beispielsweise Eichkurven sein, die das Verhalten des ent­ sprechenden Komponententyps charakterisieren.
Damit wird der Zentralrechner des Spektrometers in die Lage versetzt, komplexe Entscheidungen über die Einsatzmöglich­ keiten des Spektrometers zu treffen, mögliche Inkompatibi­ liäten oder Insuffizienzen in der aktuellen Konfiguration festzustellen und entsprechende Abhilfe anzufordern.
Neben dem Bar-Code können als Datenträger für den Typus der jeweiligen austauschbaren Systemkomponente auch Widerstands­ netzwerke oder entsprechend geformte Steckkontakte verwendet werden. Bei allen bisher bekannten Spektrometern tragen diese Datenträger jedoch nur eine sehr begrenzte Information, nämlich die Information über den Typus der entsprechenden Komponente und eventuell ihr Fertigungsdatum. Alle anderen wesentlichen Daten über den Komponenten-Typus, wie beispiels­ weise grundlegende Eichkurven oder Funktionsdiagramme, wurden bisher immer in dem normalerweise sehr geräumigen Speicher des bei einem Spektrometer immer vorhandenen Zentralrechners abgelegt. Die auf dem Datenträger der jeweiligen Systemkom­ ponente kodierte Information war daher bislang ausschließlich passiv und statisch und ließ keinen Raum für Veränderung der gespeicherten Daten zum Beispiel zum Zwecke einer Anpassung an individuelle aktuelle Parameterwerte, die den augenblick­ lichen Zustand der Systemkomponente charakterisieren.
Wenn bei einem bekannten Spektrometer daher ein Bauteil gegen ein anderes ausgetauscht wird, so müssen die individuellen Eigenschaften dieses Bauteils in der Regel erst durch Mes­ sungen festgestellt werden, bevor das Spektrometer in einen betriebsbereiten Zustand versetzt werden kann. Besonders nachteilig wirkt sich dies bei Systemkomponenten aus, die von einem anderen Spektrometer ausgebaut wurden, da die in dem anderen Spektrometer möglicherweise bereits aufgenommenen individuellen Daten der Komponente beim Transfer derselben nicht automatisch mit zum neuen Einsatzort wandern. Nur für den Fall, daß die beiden Spektrometer miteinander kommuni­ zieren und in ihren Zentralspeichern abgelegte Daten über ihre Systemkomponenten austauschen können, ist dieses Problem bei herkömmlichen Spektrometern lösbar. Eine solche Ver­ netzung von Spektrometern ist jedoch aufwendig und wird in der Regel nicht realisiert.
Ein weiteres Problem besteht in der Behandlung von Austausch­ teilen, die beispielsweise ein Kunde eines Spektrometer­ herstellers als Ersatz für ein defektes Teil erhält. In dieser Situation ist sowohl der Kunde an den individuellen Daten des Austauschteiles als auch der Hersteller an den dem Kunden bekannten individuellen Daten des ausgetauschten Teiles interessiert, welches möglicherweise mit einem gewissen Aufwand wieder instandgesetzt werden kann. In beiden Fällen können diese individuellen Daten einer Spektrometerkomponente nur vom Teil getrennt geliefert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein analy­ tisches Spektrometer vorzustellen, dessen Komponenten mit einer viel höheren Flexibilität an verschiedenen Stellen im gleichen Spektrometer oder in anderen Spektrometern einge­ setzt werden können, wobei die jeweilige Komponente ohne weitere vorherige Vorkehrungen, wie beispielsweise Messungen von charakteristischen Eigenschaften der Komponente, in jedes beliebige Spektrometer eingebaut werden kann und sofort betriebsbereit ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Datenträger beschreibbar ist und veränderbare, zeitabhängige Daten über die Vorgeschichte und/oder die aktuelle Beschaf­ fenheit der jeweiligen austauschbaren Komponente, wie z. B. Betriebsdauer, Abnutzungsparameter oder Eichkurven der Kompo­ nente enthält. Dadurch trägt jede austauschbare Komponente, insbesondere auch Austauschteile vom Hersteller oder Teile, die ein Anwender von einem Spektrometer in ein anderes um­ bauen will, ihre eigene Vorgeschichte insbesondere ihre Kalibrationskurve mit sich. Daher kann das Spektrometer, in welches ein solches "intelligentes" Bauteil eingebaut wurde ohne weitere Vorkehrungen sofort in Betrieb genommen werden. Auch die Verwendung von Komponenten eines anderen Spektro­ meters wird auf diese Weise erheblich erleichtert. Die ent­ sprechenden austauschbaren Komponenten können einfach zu irgendeinem Zeitpunkt in ein anderes Spektrometer eingebaut werden. Da in der Regel alle Spektrometer kalibriert sind und nunmehr auch die Komponenten die Information über ihre indi­ viduelle Kalibrierung tragen, entsteht eine genormte Schnitt­ stelle zwischen Spektrometer und Spektrometerkomponenten, die ein Permutieren aller wichtigen Komponenten ohne zusätzlichen Aufwand ermöglicht. Beispielsweise können defekte Spektro­ meterkomponenten eines Benutzers direkt aus dem Lagerbestand ersetzt werden, ohne daß umständliche Vermessungen der Teile oder eine besondere Selektion erforderlich wäre.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Einrichtungen zum Lesen der auf den Datenträgern vorhandenen kodierten zeitabhängigen Daten von austauschbaren Komponenten sowie Einrichtungen zum Weiterleiten dieser Daten an den Zentralrechner vorgesehen, und im Zentralrechner ist ein Programm zur Dekodierung dieser Daten und Ableitung von Entscheidungen aufgrund der aktuell vorliegenden Daten imple­ mentiert. Damit kann der Zentralrechner des Spektrometers die entsprechenden Komponentendaten automatisch erfassen und weiterverarbeiten.
Um Veränderungen von den auf einem oder mehreren Datenträgern abgespeicherten Daten entsprechenden Parametern der aus­ tauschbaren Komponenten erfassen zu können, sind bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spektrometers ent­ sprechende Einrichtungen, wie beispielsweise Meßfühler vorge­ sehen.
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung dieser Aus­ führungsform sind auch Einrichtungen zum Weiterleiten von Datensignalen aufgrund der erfaßten Veränderungen von Para­ metern an den Zentralrechner sowie Einrichtungen zum Be­ schreiben der Datenträger an den austauschbaren Komponenten vorgesehen. Im Zentralrechner ist bei dieser Ausführungsform ein Programm zur Verarbeitung der ankommenden Datensignale, zur Ansteuerung der Einrichtungen zum Beschreiben sowie zur automatischen Anpassung der Daten von veränderten Parametern einer Komponente auf ihrem Datenträger implementiert. Damit können Eigenschaften des entsprechenden Bauteils, die sich während des Betriebs im Spektrometer verändern, in Form von entsprechend aktualisierten Daten im Datenträger des jewei­ ligen Bauteils automatisch abgespeichert werden.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das erfindungsgemäße Spektrometer ein Fouriertransform-Infrarot (FTIR)-Spektrometer ist. Es kann sich bei anderen Aus­ führungsformen aber auch um ein NMR-, ESR-, ICR- oder ein Massen-Spektrometer handeln.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt weiterhin eine austauschbare, vorzugsweise optische Komponente eines Spek­ trometers der oben beschriebenen Art mit einem lesbaren Datenträger mit kodierten Daten von die Komponente charak­ terisierenden Parametern, bei welcher der Datenträger be­ schreibbar ist und veränderbare, zeitabhängige Daten über die Vorgeschichte und/oder die aktuelle Beschaffenheit der Kompo­ nente, wie beispielsweise Betriebsdauer, Abnutzungsparameter oder Eichkurven der Komponente enthält.
Besonders bevorzugt ist dabei eine Ausführungsform, bei der auf dem Datenträger der Komponente auch unveränderliche Daten gespeichert sind, wobei diese Daten möglichst nicht über­ schreibbar und nicht löschbar sein sollten. Beispiele für derartige unveränderliche Daten sind der Typus der jeweiligen optischen Komponente und ihr Herstellungsdatum.
Bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform sind auf dem Datenträger neben dem Herstellungsdatum der Komponente auch kritische Zeitpunkte für Datenauffrischungen von gespeicher­ ten zeitabhängigen Daten und/oder Überprüfungen und/oder Wartungen und/oder einen Austausch der Komponente gespei­ chert. Dadurch können an den Zentralrechner des Spektrometer jeweils zum gegebenen Zeitpunkt Impulse abgegeben werden, die entsprechende Reaktionen des Systems bzw. Anforderung von externen Veränderungen auslösen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind auf dem Datenträger der Komponente Daten gespeichert, die Parametern entsprechen, welche die unterschiedlichen Wechselwirkungen der Komponente mit verschiedenen Spektrometern und/oder anderen austauschbaren Komponenten charakterisieren. Dies ermöglicht eine besonders hohe Flexibilität im Einsatz eines solchen dynamisch kodierten Bauteiles.
Bei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen austauschbaren optischen Komponente kann der Datenträger ein Chip, insbeson­ dere ein EPROM oder ein Flash-ROM sein. Bei anderen Aus­ führungsformen ist der Datenträger ein magnetischer Speicher.
Zwar können die aktuellen Betriebsdauern der erfindungsge­ mäßen Komponenten mit Hilfe einer praktisch immer im Zentral­ rechner des Spektrometers vorgesehenen Uhr festgestellt und aufgespeichert werden. Bei einer komfortablen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Komponente ist jedoch eine vorzugsweise mit dem Datenträger verbundene Uhr vorgesehen, die bei Inbe­ triebnahme der Komponente automatisch startet und bei Außer­ betriebnahme anhält, und die jeweils die aktuelle Betriebs­ dauer der Komponente als letzten Wert gespeichert hat.
In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt schließlich auch ein Verfahren zum Betrieb eines Spektrometers bzw. einer austauschbaren Komponente der oben beschriebenen Art, bei dem während des Betriebs des Spektrometers die den auf dem Daten­ träger gespeicherten Daten entsprechenden aktuellen Parameter der austauschbaren Komponenten im Spektrometer vom Zentral­ rechner automatisch abgefragt und bei Veränderung eines oder mehrerer Parameter entsprechende neue Daten auf dem Daten­ träger abgespeichert werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu ent­ nehmenden Merkmale können bei anderen Ausführungsformen einzeln, für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombina­ tionen Anwendung finden.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Strahlengang in einem erfindungs­ gemäßen IR-Spektrometer; und
Fig. 2 ein stark vereinfachtes Funktionsschema des er­ findungsgemäßen Spektrometers mit Zentralrechner, einer exemplarischen Spektrometerkomponente und dem zugehörigen Datenspeicher.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 schematisch ein erfindungsgemäßes Fourierspektrometer 50, dessen allgemeiner Aufbau aus der Firmenschrift IFS 66 der Firma Bruker Analytische Meßtechnik GmbH bekanntgeworden ist. In bzw. an einem Spektrometerge­ häuse 1 sind eine Strahlungsquelle 2, ein Interferometer 3 mit beweglichen Spiegeln 3a, 3b und einem Strahlteiler 3c sowie zwei alternative Detektoren 4a, 4b integriert, wobei in der Zeichnung schematisch ein am Detektor 4a angebrachter Datenträger 7 angedeutet ist.
Im internen Betrieb gelangt das von der Quelle 2 ausgehende, zunächst divergente Lichtbündel 10a auf einen Hohlspiegel 11, dann als paralleles Bündel 10b über einen Planspiegel 12 in das Interferometer 3. Das aus dem Interferometer 3 auslau­ fende parallele Lichtbündel 10c gelangt über einen fokus­ sierenden Umlenkspiegel 13 als konvergentes Lichtbündel 10d in den Probenraum 6. Im Fokus 10e kann sich eine zu unter­ suchende Probe befinden. Nach dem Fokus verläßt das diver­ gente Lichtbündel 10f den Probenraum 6 und gelangt über einen weiteren fokussierenden Spiegel 14 auf den Detektor 4a. Alternativ kann durch Einklappen oder Einschieben, allgemein Einbringen des Planspiegels 15 über den fokussierenden Spie­ gel 16 auf den Detektor 4b umgeschaltet werden.
Im Strahlengang befinden sich weitere bewegliche Spiegel 22-25, über die ein Strahlenbündel aus- oder eingekoppelt werden kann. So kann mit Hilfe das festen Spiegels 21 und des be­ weglichen Spiegels 22 über den Eingang 41 von einer externen Quelle anstelle der internen ein Strahlungsbündel 41a,b in das Spektrometergehäuse 1 eingelenkt werden. Die Doppelpfeil­ symbole an den Spiegeln sollen andeuten, daß diese zum Um­ lenken der Strahlungsbündel gekippt bzw. verschoben oder rotiert werden können. Dies erfolgt i.a. rechnergesteuert. Ist beispielsweise der Spiegel 22 aus dem Strahlenbündel 10b entfernt, so kann das von der internen Quelle 2 ausgehende Licht ins Interferometer 3 gelangen. Ist der Spiegel 22 eingeschoben, so ist das von der Quelle 2 kommende Licht blockiert, aber das von einer externen Quelle über Eingang 41 und Spiegel 21 kommende Licht gelangt ins Interferometer 3. Insgesamt ergeben sich im Beispiel neben dem Eingang 41 drei Ausgänge 31-33 zum Auslenken des vom Interferometer 3 aus­ tretenden Strahlungsbündels 10c, das dann in die austretenden Bündel 31a, 32a oder 33a übergeht, mittels der Spiegel 23, 24 oder 25 zum Hinführen an externe Proben.
Bei dem oben beschriebenen Spektrometer 50 sind beispiels­ weise die Strahlungsquelle 2, der Strahlteiler 3c sowie die Detektoren 4a und 4b Bauteile, die nach einer gewissen Le­ bensdauer bzw. Benutzungszeit in der Regel abgenutzt sind und ausgetauscht werden müssen. Derartige, in der Zeichnung nicht dargestellte austauschbare Spektrometerkomponenten 5 können auch externe Lichtquellen oder Sonden mit einem Meßkopf und Lichtleiterfasern sein, die beispielsweise über den Eingang 41 externes Licht in das Spektrometer 50 einkoppeln. Die ex­ ternen Sonden unterliegen üblicherweise einer Transmissions­ änderung während des Betriebs, der durch Verschleiß, Ver­ kratzen der Meßkopfoberfläche, Faserbruch von Lichtleiter­ bündeln und dergleichen hervorgerufen wird. Auch nicht dar­ gestellte optische Filterelemente zählen zu derartigen le­ bensdauer-begrenzten und daher in der Regel nicht permanent fest des Spektrometer 50 eingebauten, austauschbaren Kom­ ponenten 7.
Gemäß der vorliegenden Erfindung sind sämtliche oder zu­ mindest ein Teil dieser austauschbaren, vorzugsweise opti­ schen Komponenten 5 für das Spektrometer 50 mit einem be­ schreibbaren Datenträger 7 versehen, der zeitabhängige, veränderbare Daten über die Vorgeschichte und/oder die ak­ tuelle Beschaffenheit der jeweiligen Komponente 5, wie bei­ spielsweise die Betriebsdauer, bestimmte Abnutzungsparameter oder Eichkurven der Komponente enthält. Eine solche aus­ tauschbare Komponente 5 mit Datenträger 7 ist beispielsweise der in Fig. 1 gezeigte Detektor 4a.
In Fig. 2 ist sehr schematisch das Spektrometer 50 gezeigt, in dem stellvertretend für alle anderen austauschbaren Komponen­ ten eine Komponente 5 mit einem daran angebrachten Daten­ träger 7 dargestellt ist. Über eine Leseleitung 8a kann der ebenfalls nur sehr schematisch dargestellte Zentralrechner 9 des Spektrometers 50 die auf dem Datenträger 7 gespeicherten Daten der austauschbaren Komponente 5 lesen. Über eine wei­ tere Datenleitung, die Schreibleitung 8b, kann der Zentral­ rechner 9 zeitlich veränderliche Daten der Komponente 5 auf dem Datenträger 7 an den aktuellen Zustand der Komponente 5 anpassen, in dem die entsprechenden alten Daten mit den neue­ ren aktuellen Daten überschrieben werden.
Eine solche Anpassung kann entweder kontinuierlich, in regel­ mäßigen Intervallen oder unregelmäßig aufgrund von entspre­ chenden Signalen von anderen Teilen des Spektrometers 50 erfolgen. Die Kommunikationsmittel, die den Zentralrechner 9 mit dem Spektrometer 50 verbinden, sind in Fig. 2 schematisch als eine Leseleitung 8a′ und eine Schreib- bzw. Befehlslei­ tung 8b′ dargestellt. Über diese Datenleitungen kann der Zentralrechner 9 beispielsweise auch den aktuellen Zustand der Komponente 5 aufgrund von Meßwerten, die im Spektrometer 50 zur Verfügung stehen, abfragen. Aufgrund dieser abge­ fragten Meßwerte, beispielsweise Eichkurven der Komponente 5, kann im Zentralrechner 9 über die Schreibleitung 8b die Aktualisierung der entsprechenden Daten im Datenträger 7 erfolgen.
Auf diese Weise ist es möglich, Daten der austauschbaren Komponente 5 auf den Datenträger 7 immer aktuell zu halten, so daß beispielsweise bei einem Einsatz der Komponente 5 in einem anderen Spektrometer keine vorherigen Vorkehrungen wie Eichmessungen und dgl. bezüglich der Komponente 5 erforder­ lich sind. Das Bauteil trägt also nunmehr seine eigene Infor­ mation über seine Vorgeschichte bzw. seinen derzeitigen Zustand mit sich. Im Gegensatz zu früheren Lösungen bei bekannten Spektrometern, wo diese Information bestenfalls in den geräumigen Speichern des Zentralrechners abgelegt war, ist somit für die bauteilbezogenen Daten eine saubere Schnittstelle geschaffen. Ein Überspielen von teilbezogenen Daten von einem Zentralrechner auf einen anderen erübrigt sich damit.
Zwar mag die erfindungsgemäße Lösung einer dynamischen Ko­ dierung von vorzugsweise optischen Austauschkomponenten 5 eines Spektrometers 50 komplizierter und teurer als die bisherige Lösung erscheinen, jedoch wird damit eine erheblich höhere Flexibilität beim Einsatz der austauschbaren Komponen­ ten zwischen verschiedenen Einsatzorten in möglicherweise unterschiedlichen Spektrometern erreicht. So können bei­ spielsweise noch funktionsfähige Austauschkomponenten eines defekten Spektrometers ohne vorherige Vorkehrungen bei einem anderen Spektrometer weiterverwendet werden. Auch bei Aus­ tauschteilen, bei denen ein Kunde vom Spektrometerhersteller als Ersatz für ein nicht mehr zufriedenstellend arbeitendes Bauteil ein entsprechendes neues oder überholtes Bauteil er­ hält, erfolgt die Übergabe der bauteilebezogenen Informa­ tionen in beiden Richtungen automatisch. Der Kunde kann das Austauschteil sofort in sein Spektrometer einbauen und der Hersteller erhält mit den vom Kunden zurückgesandten Teil automatisch auch die wesentlichen Informationen über den Ist- Zustand dieses Teiles, was eine Reparatur in der Regel er­ heblich vereinfacht.
Die austauschbare optische Komponente 5 kann auf ihrem Daten­ träger 7 auch unveränderliche Daten, beispielsweise ihr Her­ stellungsdatum oder ihren Bauteiltyp, abgespeichert haben. Diese sollten selbstverständlich beim Betrieb der Komponente 5 weder überschrieben noch gelöscht werden. Derartige "pas­ sive" Daten, die keiner zeitlichen Veränderung unterworfen sind, sind auch schon bei bekannten Spektrometern wichtigen austauschbaren Komponenten, zum Beispiel mit Hilfe einer Bar- Code-Beschriftung, einem Widerstandsnetzwerk oder einem entsprechenden Steckkontakt beigegeben worden. Diese passive Codierung erlaubt allerdings keinerlei Veränderung bei Daten, so daß ein Up-Dating von Daten über veränderliche Parameter des entsprechenden Bauteils bislang nicht möglich war. Alle wesentlichen veränderbaren Teiledaten wurden bisher lediglich im Zentralrechner gespeichert.
Als Datenträger 7 für die Aufnahme zeitlich veränderlicher Daten der austauschbaren optischen Komponente 5, wo man einerseits Chips, insbesondere EPROMs oder FLASH-ROMs in Frage. Der Datenträger 7 kann aber auch ein magnetischer Speicher sein. Außerdem kann bei besonders wichtigen und teuren Komponenten 5 eine vorzugsweise mit dem Datenträger 7 verbundene Uhr vorgesehen sein, die bei Inbetriebnahme der Komponente 5 automatisch startet und bei Außerbetriebnahme anhält, und die jeweils die aktuelle Betriebsdauer der Kompo­ nente 5 als letzten Wert gespeichert hat.
Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf IR-Spektrometer vom oben beschriebenen Typ, sondern umfaßt auch alle anderen denkbaren Spektrometertypen wie z. B. NMR-, ESR-, ICR-, oder Massen-Spektrometer. Austauschbare Komponenten 5 mit erfin­ dungsgemäß daran angebrachten Datenträgern 7 könnten dann beispielsweise auch HF-Spulen, Probenköpfe, Verstärker, Filter, Netzgeräte, Gradientenerzeugungssysteme oder Proben­ heizungen sein.

Claims (14)

1. Analytisches Spektrometer, insbesondere IR-Spektrometer, mit einem Zentralrechner, fest installierten und aus­ tauschbaren Komponenten, wie z. B. Strahlungsquelle, Detektor, Strahlteiler, Filter, externe Meßsonde usw., wobei die austauschbaren Komponenten jeweils einen les­ baren Datenträger mit kodierten Daten von die jeweilige Komponente charakterisierenden Parametern aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger (7) beschreibbar ist und veränder­ bare, zeitabhängige Daten über die Vorgeschichte und/oder die aktuelle Beschaffenheit der jeweiligen austauschbaren Komponente (5), wie z. B. Betriebsdauer, Abnutzungspara­ meter oder Eichkurven der Komponente (5) enthält.
2. Spektrometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Einrichtungen zum Lesen der auf einem oder mehreren Datenträgern (7) vorhandenen kodierten zeitabhängigen Daten von austauschbaren Komponenten (5) sowie Einrichtungen (8a) zum Weiterleiten dieser Daten an den Zentralrechner (9) vorgesehen sind, und daß im Zen­ tralrechner (9) ein Programm zur Dekodierung der Daten und Ableitung von Entscheidungen aufgrund der aktuellen Daten implemexitiert ist.
3. Spektrometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß Einrichtungen, beispielsweise Meßfühler, vorge­ sehen sind, mit denen Veränderungen von den auf einem oder mehreren Datenträgern (7) abgespeicherten Daten entsprechenden Parametern der austauschbaren Komponenten (5) erfaßt werden können.
4. Spektrometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen (8a′) zum Weiterleiten von Datensignalen aufgrund der erfaßten Veränderungen von Parametern an den Zentralrechner (9) sowie Einrichtungen (8b) zum Be­ schreiben der Datenträger (7) an den austauschbaren Komponenten (5) vorgesehen sind, und daß im Zentral­ rechner (9) ein Programm zur Verarbeitung der ankommenden Datensignale, zur Ansteuerung der Einrichtung (8b) zum Beschreiben sowie zur automatischen Anpassung der Daten von veränderten Parametern einer Komponente (5) auf ihrem Datenträger (7) implementiert ist.
5. Spektrometer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Fouriertransform (FT)-Infrarot (IR)-Spektrometer ist.
6. Spektrometer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein NMR-, ESR-, ICR- oder Massen- Spektrometer ist.
7. Austauschbare optische Komponente eines Spektrometers nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem les­ baren Datenträger mit kodierten Daten von die Komponente charakterisierenden Parametern, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenträger (7) beschreibbar ist und veränder­ bare, zeitabhängige Daten über die Vorgeschichte und/oder die aktuelle Beschaffenheit der Komponente (5) enthält.
8. Komponente nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Datenträger (7) der Komponente (5) auch unver­ änderliche Daten gespeichert sind, und daß diese Daten nicht überschreibbar und nicht löschbar sind.
9. Komponente nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Datenträger (7) das Herstellungsdatum der Kompo­ nente (5) sowie kritische Zeitpunkte für Datenauffrisch­ ungen von gespeicherten zeitabhängigen Daten und/oder Überprüfungen und/oder Wartungen und/oder einen Austausch der Komponente (5) gespeichert sind.
10. Komponente nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß auf dem Datenträger (7) der Komponente (5) Daten gespeichert sind, die Parametern entsprechen, welche die unterschiedlichen Wechselwirkungen der Kompo­ nente (5) mit verschiedenen Spektrometern (50) und/oder anderen austauschbaren Komponenten (5) charakterisieren.
11. Komponente nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Datenträger (7) ein Chip, insbeson­ dere ein EPROM oder ein Flash-ROM ist.
12. Komponente nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Datenträger (7) ein magnetischer Speicher ist.
13. Komponente nach einem, der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorzugsweise mit dem Datenträger (7) verbundene Uhr vorgesehen ist, die bei Inbetriebnahme der Komponente (5) automatisch startet und bei Außerbe­ triebnahme anhält, und die jeweils die aktuelle Betriebs­ dauer der Komponente (5) als letzten Wert gespeichert hat.
14. Verfahren zum Betrieb eines Spektrometers nach einem der Ansprüche 1 bis 4 bzw. einer austauschbaren Komponente nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeich­ net, daß während des Betriebs des Spektrometers (50) die den auf dem Datenträger (7) gespeicherten Daten entspre­ chenden aktuellen Parameter der austauschbaren Komponente (5) im Spektrometer vom Zentralrechner (9) automatisch abgefragt und bei Veränderung eines oder mehrerer Para­ meter entsprechende neue Daten auf dem Datenträger (7) abgespeichert werden.
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