DE4241485C1 - Kathode zum galvanischen Abscheiden von Kupfer und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Kathode zum galvanischen Abscheiden von Kupfer und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kathode zum galvanischen Ab
scheiden von Kupfer aus einem galvanischen Bad, bestehend aus einer
ebenen Platte aus Stahl, die mit einem metallischen
Tragbalken verbunden ist, sowie ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
Kathoden der eingangs genannten Art werden in großer Anzahl
zur Gewinnung von Kupfer aus galvanischen Bädern benötigt.
Eine derartige Gewinnung von Kupfer wird praktiziert bei der
elektrolytischen Raffinierung von Hüttenkupfer sowie bei der
Rückgewinnung von Kupfer aus Ätzbädern, welche insbesondere
bei der Herstellung elektronischer gedruckter Schaltungen
Verwendung finden.
Beim galvanischen Abscheiden von Kupfer auf einer Kathode
der genannten Art hängt diese mit ihrer Platte in dem gal
vanischen Bad und ruht mit ihrem Tragbalken auf dem Rand
des Behälters, der das galvanische Bad enthält. Der Trag
balken dient auch zum Anschluß der Kathode an eine elektri
sche Stromquelle; der Anschluß kann ggf. erfolgen über den
Rand des Behälters, der zu diesem Zweck aus einem elek
trisch leitfähigen Werkstoff bestehen und in geeigneter
Weise elektrisch vom Behälter isoliert sein müßte. Neben
der Kathode und durch das galvanische Bad von ihr getrennt
befindet sich eine Anode, aus Kupfer.
Wenn zwischen Kathode und Anode eine elektrische Spannung
anliegt, fließt ein Strom durch das galvanische Bad, der
das Kupfer zur Kathode transportiert und dort zur Abschei
dung bringt. Wenn das auf der Kathode abgeschiedene Kupfer
eine bestimmte vorgegebene Dicke erreicht hat, muß es ent
fernt werden. Dies wird üblicherweise praktiziert, indem
die Kathode dem galvanischen Bad entnommen und das auf ihr
befindliche abgeschiedene Kupfer mit einer Schabevorrich
tung abgeschabt wird. Nach der Entfernung des abgeschie
denen Kupfers kann die Kathode erneut
verwendet werden.
Beim galvanischen Abscheiden von Kupfer werden üblicherwei
se nur geringe elektrische Spannungen benötigt, aber es
treten hohe elektrische Ströme auf. Daher ist es von be
sonderer Bedeutung, daß an der Kathode Platte und Tragbal
ken elektrisch gut leitend miteinander verbunden sind.
Weiterhin muß die Platte mit geringen Toleranzen eben sein,
damit das abgeschiedene Kupfer mit geringem Aufwand abge
schabt werden kann. Eine fügetechnische Verbindung zwischen
Tragbalken und Platte darf nicht zu einer Verbiegung der
Platte führen.
Bisher wurden Tragbalken für Kathoden zum galvanischen Ab
scheiden von Kupfer aus hohlen Edelstahlprofilen herge
stellt und mit Platten aus Edelstahl mit üblichen Stahl-
Schweißelektroden fügetechnisch verbunden. Zur Erzielung
einer guten elektrischen Leitfähigkeit erhielten diese
Kathoden anschließend einen dicken Überzug aus Kupfer.
Dementsprechend sind die nach dem Stand der Technik herge
stellten Kathoden sowohl durch die Materialauswahl als auch
durch die Herstellung sehr teuer.
Aus der Zeitschrift "Welding and Metal Fabrication",
Nov./Dez. 1985, Seite 331, geht ein Bericht "Copper-
Nickel-Alloy Weldabilty" hervor, in dem Schweißver
fahren für Legierungen aus Kupfer und
Nickel mit Kupfer-Nickel-Schweißwerk
stoffen vorgestellt werden. Auch wird die Möglichkeit
der Bildung einer Schweißverbindung zwischen Kupfer
und Nickel kurz erwähnt. Auf eine Legierung von 70%
Kupfer und 30% Nickel, die sich als Schweißwerkstoff
eignen soll, wird verwiesen.
Die EP 0 175 395 B1 beschreibt eine Kathode mit einem
Tragbalken, welcher einen Kern aus Kupfer und eine Um
mantelung aus Stahl aufweist, wobei an der Ummantelung
eine ebenfalls aus Stahl bestehende Platte angeschweißt
ist. Die Ummantelung kann geschlitzt sein, und der
Schlitz kann mittels einer Schweißraupe, welche even
tuell einen elektrischen Kontakt zwischen dem Kern und
der Ummantelung bildet, verschlossen sein.
Die DE 30 03 927 C2 betrifft eine Kathode mit einem als
"Hängeschiene" bezeichneten Tragbalken, an dem eine Platte
befestigt, insbesondere verschweißt, ist. Mehrere Ausge
staltungen für eine derartige Kathode sind beschrieben.
So kann der Tragbalken aus Stahl bestehen und mit der eben
falls aus Stahl bestehenden Platte verschweißt sein; Trag
balken und Platte sind dann mit einer Kupferschicht zu
überziehen. Im Rahmen einer anderen Ausgestaltung besteht
der Tragbalken aus Kupfer mit einer Ummantelung aus Titan,
und eine Platte aus Titan ist mit der Ummantelung ver
schweißt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kathode
zum galvanischen Abscheiden von Kupfer aus einem galvani
schen Bad mit einer ebenen Platte aus Stahl und einem me
tallischen, Tragbalken anzugeben, die preisgünstig ist und
gute elektrische Eigenschaften aufweist. Auch soll ein Ver
fahren zur Herstellung einer solchen Kathode angegeben werden.
Die erfindungsgemäße Kathode zum galvanischen Abscheiden
von Kupfer aus einem galvanischen Bad, die eine ebene
Platte aus Stahl aufweist, welche mit einem metallischen
Tragbalken verbunden ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragbalken eine aus Kupfer bestehende Oberfläche hat und mit der Stahlplatte über
zumindest eine Schweißnaht aus einem Nickel/
Kupfer-Schweißwerkstoff verbunden ist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß mit Nickel/
Kupfer-Schweißwerkstoffen, insbesondere Nickel/Kupfer-
Mischelektroden für das elektrische Schweißen,
Kupfer mit anderen Werkstoffen, insbesondere Stählen, zu
verbinden ist. Somit wird nun
mehr eine Kathode angegeben, die einfach
aus weitgehend handelsüblichem, preisgünstigem Halbzeug herstellbar ist und
die insbesondere nicht unbedingt einen flächendeckenden Überzug
aus Kupfer benötigt.
Vorteilhafterweise besteht die Platte aus
dem Edelstahl mit der Werkstoffnummer 1.4435. Auf diese Weise
wird verhindert, daß
das galvani
sche Bad die Kathode angreift.
Besonders günstig ist es, wenn die Platte etwa parallel zu
einer Längsachse des Tragbalkens ausgerichtet und somit
entlang der Längsachse mit dem Tragbalken verbunden ist.
Im Rahmen dieser Ausgestaltung ist die Kathode besonders
praxisgerecht geformt, was aber keineswegs die Möglichkeit
einer anderen Ausgestaltung ausschließen soll. So würde
z. B. eine Ausrichtung der Platte senkrecht zur Längsachse
des Tragbalkens die Befestigung einer Vielzahl von Platten
an einem Tragbalken erleichtern, was je nach Anwendung un
ter Umständen erwünscht sein könnte.
Der Tragbalken besteht aus
einem rechteckigen Hohlprofil.
Damit läßt sich Gewicht einsparen, ohne daß die Festigkeit
und die Stromtragfähigkeit des Tragbalkens wesentlich be
einträchtigt werden; auch kann u. U. ein Kostenvorteil er
zielt werden.
Zur Bildung der Schweißverbindung an der Kathode kommen be
vorzugtermaßen Nickel/Kupfer-Schweißwerkstoffe in Frage, die
aus etwa 70% Nickel und etwa 30% Kupfer bestehen.
Insbesondere Mischelektroden die
ser Art gewährleisten hochwertige Schweißnähte zwischen dem
Tragbalken und der Stahlplatte sowohl hinsichtlich des elektri
schen Übergangswiderstandes als auch hinsichtlich der me
chanischen Belastbarkeit.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Tragbalken der Ka
thode einen aus Stahl bestehenden Kernbalken aufweist, der
von Kupfer umhüllt ist. Ein solcher Tragbalken ist mecha
nisch besonders hoch belastbar, da der Stahl, der insbe
sondere ein hochfester Edelstahl sein kann, einen wesent
lichen Beitrag zur Festigkeit des Tragbalkens liefert;
das den Kernbalken umhüllende Kupfer bildet
einen hervorragenden elektrischer Leiter.
Eine besonders günstige Weiterbildung der Kathode besteht
darin, daß die Schweißnaht über die gesamte Länge der Plat
te erstreckt ist, so daß sich eine durchgehende Verbindung
zwischen der Platte und dem Tragbalken ergibt. Bei einer
solchen Schweißnaht sind Spalte vermieden, in die das in
der Regel chemisch aggressive galvanische Bad eindringen
und Korrosionseffekte bewirken könnte.
Darüber hinaus ist eine durchgehende
Schweißnaht auch wichtig
für den Stromübergang aus dem Tragbalken sowie für einen stabilen, be
lastbaren Aufbau, der auch vielfach wiederholten mechani
schen Beanspruchungen beim Abschaben des abgeschiedenen
Kupfers standhält.
Besonders vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn zwischen
dem Tragbalken und der Platte auf beiden Seiten Schweiß
nähte gebildet sind. Diese Maßnahme gibt der Kathode zu
sätzliche mechanische Festigkeit und ist auch vorteilhaft
im Hinblick auf die elektrische Verbindung zwischen dem
Tragbalken und der Platte.
Auch werden Spalte zwischen dem
Tragbalken und der Platte vollständig vermieden,
in die Tröpfchen aus dem chemisch aggressiven
galvanischen Bad eindringen und Korrosion hervorrufen könn
ten. Die beidseitig vorgesehenen Schweißnähte tragen somit
auch zu einer besonders hohen Lebensdauer der Kathode bei.
Das Verfahren zur Herstellung einer Kathode der beschriebe
nen Art beinhaltet erfindungsgemäß die Erwärmung des Trag
balkens auf etwa 300°C vor dem Schweißen und das elektri
ische Verschweißen der Platte mit dem Tragbalken mittels
zweier Nickel/Kupfer-Mischelektroden unter Schutzgas,
wobei gleichzeitig von beiden Seiten der Platte geschweißt
wird.
Das Verfahren gewährleistet eine weitgehend verzugsfreie
Kathode, was im Hinblick auf ihren
Einsatz besonders wichtig ist. Es muß nämlich
verhindert werden, daß bei dem Abschaben des galvanisch
abgeschiedenen Kupfers von der Platte Plattenwerkstoff mit
abgetragen wird und das Kupfer verunreinigt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn vor dem Schweißen der
Kathode die Platte parallel zur Längsachse des
Tragbalkens ausgerichtet sowie der Tragbalken senkrecht zur
Längsachse mit einer zu der Platte
hin gerichteten Wölbung elastisch verformt und während der Bildung der
Schweißnähte die Verformung des Tragbalkens stetig redu
ziert wird. Diese Maßnahme beaufschlagt die Kathode mit mechani
schen Eigenspannungen, die zu einer ebenen Ausrich
tung der Platte beitragen und damit
eine möglichst ebene Platte
erzielen lassen.
Es folgt nun die Erläuterung des in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels für die Kathode.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Schrägansicht der Kathode;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Kathode nach Fig. 1.
Dargestellt ist eine Kathode
mit einer in ein galvanisches Bad einzuhängenden Platte 1,
welche stumpf an den Tragbalken 2 entlang dessen Längsachse
5 angeschweißt ist. Die Platte 1 besteht aus Edel
stahl, der von dem galvanischen
Bad, nicht angegriffen
wird. Der Tragbalken 2 hat eine aus Kupfer bestehende Oberfläche
und einen Kernbalken 4 aus Stahl,
insbesondere einem Edelstahl, der
ebenfalls hohl ist. Die Dicke
der Platte 1 beträgt in der Regel etwa 3 mm; das Rechteck
profil des Tragbalkens 2 ist üblicherweise etwa 20 mm
breit und 70 mm hoch.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt senkrecht zur Längsachse 5
des Tragbalkens 2. Die Stahlplatte 1 ist mit dem Tragbalken 2
über zwei Schweißnähte 3 in Form von Kehlnähten verbunden.
Auf jeder Seite der Platte 1 befindet sich eine Schweiß
naht 3, um zwischen dem Tragbalken 2 und der Platte 1 eine
elektrisch und mechanisch gleichermaßen gut belastbare
Verbindung zu bilden. Die Schweißnähte 3
bestehen aus einer Nickel-Kupfer-Legierung, wobei in
den Übergangszonen zwischen Schweißnaht und Plat
te bzw. Schweißnaht und Tragbalken andere
Legierungen vorliegen können. Indem die Schweißnähte 3 über
die gesamte Länge die Platte 1 und den Tragbal
ken 2 miteinander verbinden, wird eine besondere mechani
sche Stabilität in Verbindung mit einem guten Korrosions
schutz erzielt.
Die erfindungsgemäße Kathode ist preisgünstig herstellbar
und zeichnet sich aus durch hervorragende elektrische und
mechanische Eigenschaften.
Claims (9)
1. Kathode zum galvanischen Abscheiden von Kupfer aus einem
galvanischen Bad, bestehend aus einer ebenen Platte (1)
aus Stahl, die mit einem metallischen Tragbalken (2) ver
bunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragbalken (2) eine aus Kupfer bestehende Ober
fläche hat und mit der Stahlplatte (1) über zumindest eine
Schweißnaht (3) aus einem Nickel/Kupfer-Schweißwerkstoff
verbunden ist.
2. Kathode nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die Stahlplatte (1) aus einem Edelstahl mit
der Werkstoffnummer 1.4435.
3. Kathode nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
gekennzeichnet durch einen Tragbalken
(2) aus einem rechteckigen Hohlprofil.
4. Kathode nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine Schweißnaht
aus einem Werkstoff aus etwa 70% Nickel und etwa 30%
Kupfer.
5. Kathode nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch einen Tragbalken
(2) mit einem Kernbalken (4) aus Stahl.
6. Kathode nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine über die
gesamte Länge der Stahlplatte (1) verlaufende Schweißnaht
(3).
7. Kathode nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch eine auf jeder Seite der Stahlplatte (1) ver
laufende Schweißnaht (3).
8. Verfahren zur Herstellung einer Kathode nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragbalken (2) auf ca. 300° C
erwärmt und die Stahlplatte (1) mit dem Tragbalken (2)
mittels zweier Nickel/Kupfer-Mischelektroden unter Schutz
gas gleichzeitig von beiden Seiten mit zwei Schweißnähten
(3) elektrisch verschweißt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stahlplatte (1)
vor dem Schweißen parallel zur Längsachse (5) des Trag
balkens (2) ausgerichtet, der Tragbalken (2) vor dem
Schweißen senkrecht zur Längsachse (5) mit einer zu der
Stahlplatte (1) hingerichteten Wölbung elastisch ver
formt und die Verformung des Tragbalkens (2) während der
Bildung der Schweißnähte (3) stetig reduziert wird.
Priority Applications (1)
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DE19924241485 DE4241485C1 (de) | 1992-12-09 | 1992-12-09 | Kathode zum galvanischen Abscheiden von Kupfer und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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Publications (1)
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