DE4241116A1 - Farbstoffmischungen, enthaltend Azofarbstoffe mit einer Kupplungskomponente aus der Diaminopyridinreihe - Google Patents
Farbstoffmischungen, enthaltend Azofarbstoffe mit einer Kupplungskomponente aus der DiaminopyridinreiheInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Farbstoffmischungen,
enthaltend mindestens 6 gleichfarbige Farbstoffe der Formel I
in der
D für den Rest einer Diazokomponente aus der Anilin-, Amino thiophen-, Aminothiazol-, Aminoisothiazol- oder Aminobenziso thiazolreihe und
einer der Reste X1 und X2 für Amino und der andere für einen Rest der Formel
D für den Rest einer Diazokomponente aus der Anilin-, Amino thiophen-, Aminothiazol-, Aminoisothiazol- oder Aminobenziso thiazolreihe und
einer der Reste X1 und X2 für Amino und der andere für einen Rest der Formel
stehen, worin
L C2-C8-Alkylen, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauerstoff atome in Etherfunktion unterbrochen ist,
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, das gegenenfalls durch Hydroxy, C1-C4-Alkoxy oder C1-C8-Alkanoyloxy substituiert ist, und
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl, Phenyl oder C1-C8-Alkanoyl
bedeuten,
sowie deren Verwendung zum Färben oder Bedrucken von textilen Materialien.
L C2-C8-Alkylen, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauerstoff atome in Etherfunktion unterbrochen ist,
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, das gegenenfalls durch Hydroxy, C1-C4-Alkoxy oder C1-C8-Alkanoyloxy substituiert ist, und
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl, Phenyl oder C1-C8-Alkanoyl
bedeuten,
sowie deren Verwendung zum Färben oder Bedrucken von textilen Materialien.
Aus der US-A-4 855 412, US-A-4 855 413 oder EP-A-201 896 sind be
reits die Einzelfarbstoffe der obengenannten Farbstoffmischungen
oder auch Mischungen, die bis zu 4 Einzelkomponenten aufweisen,
bekannt.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Farbstoffe des Standes der
Technik noch Mängel in ihren anwendungstechnischen Eigenschaften
aufweisen. Dabei sind insbesondere eine starke Temperaturabhän
gigkeit des Aufziehverhaltens der Farbstoffe, die Neigung des
dispergierten Farbstoffs oder Farbstoffgemisches zur Rekristalli
sation sowie eine ungenügende Baderschöpfung zu nennen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, neue Farbstoffge
mische bereitzustellen, die frei von den obengenannten Mängeln
sind.
Demgemäß wurden die eingangs weiter bezeichneten Farbstoff
mischungen gefunden.
Alle in den Farbstoffkomponenten der obengenannten Farbstoff
mischungen auftretenden Alkyl- und Alkylengruppen können sowohl
geradkettig als auch verzweigt sein.
Wenn in den Farbstoffkomponenten substituierte Alkylgruppen auf
treten, so weisen diese in der Regel 1 oder 2 Substituenten auf.
Wenn in den Farbstoffkomponenten substituierte Phenylgruppen
auftreten, so weisen diese in der Regel 1 bis 3, vorzugsweise
1 bis 2, Substituenten auf.
Bevorzugt sind erfindungsgemäße Farbstoffmischungen, wobei
D für einen Rest der Formel
steht, worin
Z1 Wasserstoff, Nitro, Cyano, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, C1-C9-Alkylaminocarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, Trifluor methyl, C1-C4-Alkylsulfonyl, 3-(C1-C4-Alkyl)-1,2,4-oxdia zol-5-yl oder 3-Phenyl-1,2,4-oxdiazol-5-yl,
Z2 Wasserstoff, Chlor, Brom, Cyano, Methyl, Methoxy, Ethoxy, Phenylazo oder Benzoyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist,
Z3 Wasserstoff,- Cyano, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, oder Z2 und Z3 zusammen einen Rest der Formel CO-NA1-CO, worin A1 die Bedeutung von Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl besitzt,
Z4 Cyano, Formyl, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, gegebenenfalls durch Cyano substituiertes Phenylazo oder einen Rest der Formel
Z1 Wasserstoff, Nitro, Cyano, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, C1-C9-Alkylaminocarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, Trifluor methyl, C1-C4-Alkylsulfonyl, 3-(C1-C4-Alkyl)-1,2,4-oxdia zol-5-yl oder 3-Phenyl-1,2,4-oxdiazol-5-yl,
Z2 Wasserstoff, Chlor, Brom, Cyano, Methyl, Methoxy, Ethoxy, Phenylazo oder Benzoyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist,
Z3 Wasserstoff,- Cyano, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, oder Z2 und Z3 zusammen einen Rest der Formel CO-NA1-CO, worin A1 die Bedeutung von Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl besitzt,
Z4 Cyano, Formyl, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, gegebenenfalls durch Cyano substituiertes Phenylazo oder einen Rest der Formel
worin A2 die Bedeutung
von Cyano oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, besitzt,
Z5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Phenyl, das gegebenen falls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, C1-C4-Alkylsulfonyl, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
Z6 C1-C4-Alkyl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Cyano, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, oder C1-C4-Alkyl sulfonyl,
Z7 C1-C4-Alkyl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, oder C1-C4-Alkyl sulfonyl, und
Z8 Nitro, Cyano oder C1-C4-Alkylsulfonyl bedeuten.
von Cyano oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, besitzt,
Z5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Phenyl, das gegebenen falls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, C1-C4-Alkylsulfonyl, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome unterbrochen sein kann,
Z6 C1-C4-Alkyl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Cyano, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, oder C1-C4-Alkyl sulfonyl,
Z7 C1-C4-Alkyl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, oder C1-C4-Alkyl sulfonyl, und
Z8 Nitro, Cyano oder C1-C4-Alkylsulfonyl bedeuten.
Wenn D einen Rest der Formel IIa bedeutet, sind solche Farbstoffe
bevorzugt, in denen mindestens einer der Reste Z1, Z2 und Z3 von
Wasserstoff verschieden ist.
Reste R1, R2, Z5, Z6, Z7 und A1 sind z. B. Methyl, Ethyl, Propyl,
Isopropyl, Butyl, Isobutyl oder sec-Butyl.
Reste Z5, Z6 und Z8 sind, wie auch Reste Z1, weiterhin z. B.
Methylsulfonyl, Ethylsulfonyl, Propylsulfonyl, Isopropylsulfonyl,
Butylsulfonyl, Isobutylsulfonyl oder sec-Butylsulfonyl.
Reste Z1, Z5 und Z6 sind, wie auch Reste Z3, Z4 und A2, weiterhin
z. B. Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Isoprop
oxycarbonyl, Butoxycarbonyl, Isobutoxycarbonyl, sec-Butoxycarbon
yl, Pentyloxycarbonyl, Isopentyloxycarbonyl, Neopentyloxycarbo
nyl, tert-Pentyloxycarbonyl, Hexyloxycarbonyl, 2-Methylpentyloxy
carbonyl, Heptyloxycarbonyl, 2-Methylhexyloxycarbonyl, Octyloxy
carbonyl, Isooctyloxycarbonyl, 2-Ethylhexyloxycarbonyl, Nonyloxy
carbonyl oder Isononyloxycarbonyl.
Reste Z1 sind weiterhin z. B. Methylaminocarbonyl, Ethylaminocar
bonyl, Propylaminocarbonyl, Isopropylaminocarbonyl, Butylamino
carbonyl, Isobutylaminocarbonyl, sec-Butylaminocarbonyl, Pentyl
aminocarbonyl, Isopentylaminocarbonyl, Neopentylaminocarbonyl,
tert-Pentylaminocarbonyl, Hexylaminocarbonyl, 2-Methylpentyl
aminocarbonyl, Heptylaminocarbonyl, 2-Methylhexylaminocarbonyl,
Octylaminocarbonyl, Isooctylaminocarbonyl, 2 -Ethylhexylamino
carbonyl, Nonylaminocarbonyl oder Isononylaminocarbonyl.
Reste R2 sind weiterhin z. B. Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl,
Isobutyryl, Pentanoyl, Isopentanoyl, Hexanoyl, Heptanoyl, Qcta
noyl oder 2-Ethylhexanoyl.
Reste R1 sind weiterhin z. B. 2-Hydroxyethyl, 2- oder 3-Hydroxy
propyl, 2- oder 4-Hydroxybutyl, 2-Methoxyethyl, 2-Ethoxyethyl,
2-Propoxyethyl, 2-Isopropoxyethyl, 2-Butoxyethyl, 2- oder 3-Meth
oxypropyl, 2- oder 3-Ethoxypropyl, 2- oder 3-Propoxypropyl, 2-
oder 3-Isopropoxypropyl, 2- oder 3-Butoxypropyl, 2- oder 4-Meth
oxybutyl, 2- oder 4-Ethoxybutyl, 2- oder 4-Propoxybutyl, 2- oder
4-Isopropoxybutyl, 2- oder 4-Butoxybutyl, 2-Formyloxyethyl,
2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl, 2-Butyryloxyethyl, 2-Iso
butyryloxyethyl, 2-Pentanoyloxyethyl, 2-Isopentanoyloxyethyl,
2-Hexanoyloxyethyl, 2-Heptanoyloxyethyl, 2-Cctanoyloxyethyl,
2-(2-Ethylhexanoyloxy)ethyl, 2- oder 3-Formyloxypropyl, 2- oder
3-Acetyloxypropyl, 2- oder 3-Propionyloxypropyl, 2- oder 3-Butyr
yloxypropyl, 2- oder 3-Isobutyryloxypropyl, 2- oder 3-Pentanoyl
oxypropyl, 2- oder 3-Isopentanoyloxypropyl, 2- oder 3-Hexanoyl
oxypropyl, 2- oder 3-Heptanoyloxypropyl, 2- oder 3-Octanoyloxy
propyl, 2- oder 3-(Ethylhexanoyloxy)propyl, 2- oder 4-Formyloxy
butyl, 2- oder 4-Acetyloxybutyl, 2- oder 4-Propionyloxybutyl,
2- oder 4-Butyryloxybutyl, 2- oder 4-Isobutyryloxybutyl, 2- oder
4-Pentanoyloxybutyl, 2- oder 4-Hexanoyloxybutyl, 2- oder 4-Hepta
noyloxybutyl, 2- oder 4-Octanoyloxybutyl oder 2- oder 4-(2-Ethyl
hexanoyloxy)-butyl.
Reste Z5 sind weiterhin z. B. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy,
Butoxy, Isobutoxy oder sec-Butoxy.
Reste Z5, Z6 und Z7 sind weiterhin z. B. Phenyl, 2-, 3- oder
4-Methylphenyl, 2,4-Dimethylphenyl, 2-, 3- oder 4-Methoxyphenyl,
2,4-Dimethoxyphenyl, 2-, 3- oder 4-Chlorphenyl, 2,4-Dichlor
phenyl, 2-Methyl-4-chlorphenyl, 2-Methyl-4-methoxyphenyl, Benzyl,
2-, 3- oder 4-Methylbenzyl, 2-, 3- oder 4-Methoxybenzyl oder 2-,
3- oder 4-Chlorbenzyl.
Reste L sind z. B. CH2, (CH2)2, (CH2)3, (CH2)4, (CH2)5, (CH2)6,
(CH2)7, (CH2)8, CH(CH3)CH2, CH(CH3)CH(CH)3, (CH2)2O(CH2)2,
(CH2)2O(CH2)3, (CH2)3O(CH2)3, (CH2) O(CH2)4, (CH2)4O(CH2)4,
CH (CH3)CH2OCH2CH(CH3) oder (CH2)2O(CH2)2O(CH2)2.
Reste Z2 sind z. B. Benzoyl, 2-, 3- oder 4-Methylbenzoyl, 2-, 3-
oder 4-Methoxybenzoyl oder 2-, 3- oder 4-Chlorbenzoyl.
Bevorzugt sind weiterhin erfindungsgemäße Farbstoffmischungen,
enthaltend 6 bis 12, insbesondere 6 bis 8 oder 10 bis 12 gleich
farbige Farbstoffe der Formel I, wobei erfindungsgemäße Farb
stoffmischungen, enthaltend 8 gleichfarbige Farbstoffe der
Formel I besonders hervorzuheben sind.
Besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Farbstoffmischungen,
wobei D für einen Rest der Formel IIb, IIc oder IId steht, wobei
ein Rest der Formel IIb besonders hervorzuheben ist.
Besonders bevorzugt sind weiterhin erfindungsgemäße Farbstoff
mischungen, wobei R2 C1-C5-Alkanoyl und L C4-C8-Alkylen, das durch
1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist,
bedeuten.
Ganz besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Farbstoffmischun
gen, wobei L einen Rest der Formel (CH2)2O(CH2)2, (CH2)2O(CH2)3,
(CH2)3O(CH2)3, (CH2)3O(CH2)4 oder (CH2)2O(CH2)2O(CH2)2 bedeutet.
Ganz besonders bevorzugt sind weiterhin erfindungsgemäße Farb
stoffmischungen, wobei R2 Acetyl bedeutet.
Ganz besonders bevorzugt sind weiterhin erfindungsgemäße Farb
stoffmischungen, wobei D für einen Rest der Formel III
steht, worin
Y1 Methyl oder Chlor und
Y2 Cyano oder Formyl bedeuten.
Y1 Methyl oder Chlor und
Y2 Cyano oder Formyl bedeuten.
Die neuen Farbstoffmischungen können z. B. nach der im folgenden
beschriebenen Methode erhalten werden.
Beispielsweise kann man auf an sich bekanntem Weg 2,6-Dichlor-
3-cyano-4-methylpyridin mit Ammoniak in die entsprechenden
Aminochlorpyridine der Formel IVa und IVb überführen
wobei die Isomeren IVa und IVb im Molverhältnis 3:17 bis 2 : 3 ent
stehen.
In einer Folgereaktion können die Aminochlorpyridine IVa/IVb mit
einem Gemisch aus mindestens zwei Aminen der Formel V
in der L und R1 jeweils die obengenannte Bedeutung besitzen und
R3 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl oder Phenyl bedeutet, zur
Reaktion gebracht werden. Die Amine der Formel V müssen sich da
bei in mindestens einer der Variablen L, R1 und R3 unterscheiden
und außerdem muß in mindestens einem Amin der Formel V R3 Wasser
stoff bedeuten.
Bei dieser Reaktion entstehen die Diaminopyridingemische der
Formel VIa und VIb
worin L und R1 jeweils die obengenannte Bedeutung besitzen, im
entsprechenden Molverhältnis.
Daran anschließend kann das resultierende Diaminopyridingemisch
- a) zuerst acyliert, was z. B. durch Umsetzung mit einer Carbon säure der Formel VII R³-OH (VII)in der R3 C1-C8-Alkanoyl bedeutet, gegebenenfalls in Gegenwart von Mineralsäure erfolgen kann, und
- b) dann mit einem Diazoniumsalz, das sich von einem Amin der Formel VIII D-NH₂ (VIII)in der D die obengenannte Bedeutung besitzt, ableitet gekuppelt werden.
Steht R1 in Formel VIa/VIb für durch Hydroxy substituiertes
C1-C4-Alkyl, so erfolgt im Schnitt a) eine doppelte Acylierung.
Man kann jedoch auch zunächst die Kupplung des Diaminopyridin
gemischs mit dem Diazoniumsalz vornehmen und anschließend die
Acylierungsreaktion durchführen. Diese zuletzt genannte Ver
fahrensvariante ist bevorzugt.
Bei dieser Methode erhält man bei der Ausfällung der Farbstoff
mischung aus der Carbonsäure das Gemisch in hoher Reinheit und in
optimaler Kristallform und Kristallgröße. Dies minimiert den vor
der Anwendung notwendigen Aufwand der Dispergierung der Farb
stoffmischungen und verhindert ihr Kristallwachstum in der Farb
flotte.
In vielen Fällen fallen die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen
in einem Gemisch zweier verschiedener Kristallmodifikationen an.
Die neuen Farbstoffmischungen eignen sich in vorteilhafter Weise
zum Färben oder Bedrucken von textilen Materialien. Dies sind
z. B. Fasern oder Gewebe, insbesondere aus Polyestern, daneben
auch aus Celluloseestern oder Polyamiden, oder Mischgewebe aus
Polyestern und Cellulosefasern oder Wolle.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen zeigen praktisch keine
Temperaturabhängigkeit des Aufziehverhaltens der Farbstoffe.
Außerdem weisen sie eine hohe Baderschöpfung auf und ihre Neigung
zur Rekristallisation in dispergierter Form ist sehr gering.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Die Prozentangaben bezüglich der Zusammensetzung der Farbstoff
mischungen sind die aus den jeweiligen HPLC-Untersuchungen
resultierenden Flächenprozente.
- a) 16,3 g 2-Amino-3,5-dicyano-4-methylthiophen wurden in 250 g 65 gew.-%iger Schwefelsäure unter Kühlung aufgelöst. Dazu tropfte man unter weiterer Kühlung bei 0 bis +5°C 31,5 g Nitrosylschwefelsäure (40 gew.-%ig) und rührte 1,5 h bei dieser Temperatur nach.
- b) Ein Gemisch aus 17 g wasserfeuchtem 2-Chlor-3-cyano-4- methyl-6-aminopyridin und dem entsprechenden 6-Chlor-2-amino- Isomeren (berechnet trocken und erhalten nach dem in der DE-A-22 60 827 beschriebenen Verfahren) 20 ml Isobutanol, 11,8 g 1-Amino-8-hydroxy-4-oxaoctan, 4,7 g 1-Amino-5-hy droxy-3-oxapentan und 8 g Soda wurden am absteigenden Kühler 5 h bei 145 bis 150°C gerührt. Nach dem Abkühlen auf 100°C wurden 35 ml Essigsäure und bei 35 bis 40°C unter leichter Kühlung 15 g 96gew.-%ige Schwefelsäure zugetropft. Nach dreistündigem Rühren waren ca. 92% der vier Hydroxyverbin dungen acetyliert.
- c) In die gut gerührte Mischung aus den so erhaltenen Kupplungs komponenten, 300 g Eis und 100 ml Wasser ließ man die Lösung des unter a) beschriebenen Diazoniumsalzes einlaufen und rührte ca. 2 h bei 0 bis 5°C nach. Man saugte ab, wusch neu tral und trocknete bei 100°C unter vermindertem Druck.
Das resultierende braune Pulver besteht aus den acht Farb
stoffindividuen:
Eine Dispersion dieses Farbstoffgemisches färbt Garnwickel
aus Polyester (PES) bei 130°C ohne Abfiltration bis 2/1
Richttyptiefe in brillantem Rotton.
- a) Das in Beispiel 1 b) erhaltene Reaktionsgemisch wurde vor der Behandlung mit Essigsäure mit 20 ml Wasser versetzt und mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 5 gebracht. Die organische Phase wurde abgetrennt, mit weiterer Salzsäure in Wasser bei einem pH-Wert von 3 gelöst und mit dem unter Beispiel 1 a) beschriebenen Diazoniumsalz gekuppelt. Durch Puffern mit Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 4, Absaugen, Waschen mit heißem Wasser und Trocknen bei 100°C wurde ein pulverförmiges Farbstoffgemisch erhalten. Es wies folgende Komponenten auf:
- b) Zur Teilacetylierung wurden 47,5 g dieses Farbstoffgemisches in 110 ml Eisessig 4 h unter Rückfluß gerührt. Durch Zugabe von 110 ml Wasser unter Rückfluß und einstündiges Nachrühren erfolgte Kristallisation. Durch Abpressen bei Raumtemperatur und Waschen mit heißem Wasser wurde ein kristallines Preßgut erhalten, dessen Dispersion beim Färben von Garnwickeln aus Polyester kein Kristallwachstum zeigt und demzufolge keine Abfiltration mehr auftritt. Das braunfarbene Nutschgut weist einen Schmelzpunkt von 188 bis 190°C auf.
Die Einzelindividuen des Beispiels 1 liegen hier in den
folgenden Verhältnissen vor:
1. 4,4%
2. 2,0%
3. 41,7%
4. 17,6%
5. 5,6%
6. 2,1%
7. 16,2%
8. 6,1%.
2. 2,0%
3. 41,7%
4. 17,6%
5. 5,6%
6. 2,1%
7. 16,2%
8. 6,1%.
Man verzichtete auf die Verwendung von 1-Amino-5-hydroxy-3-oxa
pentan und verwendete statt dessen 17 g 1-Amino-8-hydroxy-4-
oxaoctan. Man erhielt dann im weiteren Verlauf von Beispiel 2
eine Farbstoffmischung, wie sie in ähnlicher Form in Beispiel 1
der US-A-4 855 413 beschrieben ist. Die Einzelindividuen sind
darin in folgenden Verhältnissen vertreten:
1. 32,4%
2. 7,8%
3. 45,2%
4. 11,6%.
2. 7,8%
3. 45,2%
4. 11,6%.
Das grünliche Farbstoffpulver (Fp.: 185 bis 190°C) zeigt bei der
Färbung von PES-Garnwickeln aus Dispersion Abfiltration auf dem
Färbegut.
Veränderungen der Acrylierungsbedingungen bezüglich Zeit, Tem
peratur oder des Wassergehalts des Acrylierungsgemisches ver
ändern den Acetylierungsgrad nur unwesentlich und führen nicht zu
beanstandungsfreien Garnfärbungen.
Einwandfreie Garnanfärbungen werden weiterhin gewährleistet, wenn
man in den Beispielen 1 und 2 anstatt 2-Amino-5-hydroxy-oxapentan
die in der folgenden Tabelle 1 aufgeführten Amine in den ange
gebenen mol-Anteilen verwendet.
Die Farbstoffgemische bestehen dann jeweils aus sechs Einzelfarb
stoffen:
Wird in Beispiel 1 1-Amino-8-hydroxy-4-oxaoctan durch die äqui
valente Menge 1-Amino-8-hydroxy-4,7-dioxaoctan ersetzt und gemäß
Beispiel 2 weiterverfahren, so resultiert ein Gemisch aus sechs
Farbstoffen der Zusammensetzung:
(Fp.: 177°C) dessen PES-Garnfärbungen bis 2/1 Richttyptiefe ein
wandfrei ausfallen.
Wird in Beispiel 2 das Diazoniumsalz durch dasjenige der in der
folgenden Tabelle 2 aufgeführten Amine ersetzt, so werden die
Farbstoffe als Mischungen mit 8 Komponenten erhalten, deren
Zusammensetzung sich jeweils nur unwesentlich von der des Bei
spiels 2 unterscheidet. Auch sie weisen gute Färbeeigenschaften
auf.
Claims (7)
1. Farbstoffmischungen, enthaltend mindestens 6 gleichfarbige
Farbstoffe der Formel I
in der
D für den Rest einer Diazokomponente aus der Anilin-, Aminothiophen-, Aminothiazol-, Aminoisothiazol- oder Aminobenzisothiazolreihe und
einer der Reste X1 und X2 für Amino und der andere für einen Rest der Formel stehen, worin
L C2-C8-Alkylen, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist,
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, das gegenenfalls durch Hydroxy, C1-C4-Alkoxy oder C1-C8-Alkanoyloxy substituiert ist, und
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl, Phenyl oder C1-C8- Alkanoyl bedeuten.
D für den Rest einer Diazokomponente aus der Anilin-, Aminothiophen-, Aminothiazol-, Aminoisothiazol- oder Aminobenzisothiazolreihe und
einer der Reste X1 und X2 für Amino und der andere für einen Rest der Formel stehen, worin
L C2-C8-Alkylen, das gegebenenfalls durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist,
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl, das gegenenfalls durch Hydroxy, C1-C4-Alkoxy oder C1-C8-Alkanoyloxy substituiert ist, und
R2 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, Benzyl, Phenyl oder C1-C8- Alkanoyl bedeuten.
2. Farbstoffmischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
D für einen Rest der Formel steht, worin
Z1 Wasserstoff, Nitro, Cyano, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unter brochen sein kann, C1-C9-Alkylaminocarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, Trifluormethyl, C1-C4-Alkylsulfonyl, 3-(C1-C4-Alkyl)-1,2,4-oxdiazol-5-yl oder 3-Phenyl-1,2,4-oxdiazol-5-yl,
Z2 Wasserstoff, Chlor, Brom, Cyano, Methyl, Methoxy, Ethoxy, Phenylazo oder Benzoyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist,
Z3 Wasserstoff, Cyano, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycar bonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Ether funktion unterbrochen sein kann, oder Z2 und Z3 zusammen einen Rest der Formel CO-NA1-CO, worin A1 die Bedeutung von Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl besitzt,
Z4 Cyano, Formyl, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, gegebenenfalls durch Cyano substituiertes Phenylazo oder einen Rest der Formel worin A2 die Bedeutung
von Cyano oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, besitzt,
Z5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Phenyl, das gege benenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, C1-C4-Alkylsulfonyl, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann,
Z6 C1-C4-Alkvl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebe nenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Cyano, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann oder C1-C4-Alkylsulfonyl,
Z7 C1-C4-Alkyl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebe nenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, oder C1-C4-Alkylsulfonyl, und
Z8 Nitro, Cyano oder C1-C4-Alkylsulfonyl bedeuten.
D für einen Rest der Formel steht, worin
Z1 Wasserstoff, Nitro, Cyano, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unter brochen sein kann, C1-C9-Alkylaminocarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, Trifluormethyl, C1-C4-Alkylsulfonyl, 3-(C1-C4-Alkyl)-1,2,4-oxdiazol-5-yl oder 3-Phenyl-1,2,4-oxdiazol-5-yl,
Z2 Wasserstoff, Chlor, Brom, Cyano, Methyl, Methoxy, Ethoxy, Phenylazo oder Benzoyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist,
Z3 Wasserstoff, Cyano, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycar bonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Ether funktion unterbrochen sein kann, oder Z2 und Z3 zusammen einen Rest der Formel CO-NA1-CO, worin A1 die Bedeutung von Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl besitzt,
Z4 Cyano, Formyl, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, gegebenenfalls durch Cyano substituiertes Phenylazo oder einen Rest der Formel worin A2 die Bedeutung
von Cyano oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann, besitzt,
Z5 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Phenyl, das gege benenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, C1-C4-Alkylsulfonyl, Chlor, Brom oder C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauer stoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann,
Z6 C1-C4-Alkvl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebe nenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Cyano, Nitro, C1-C9-Alkoxycarbonyl, das durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann oder C1-C4-Alkylsulfonyl,
Z7 C1-C4-Alkyl, Phenyl, das gegebenenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, Benzyl, das gegebe nenfalls durch Methyl, Methoxy oder Chlor substituiert ist, oder C1-C4-Alkylsulfonyl, und
Z8 Nitro, Cyano oder C1-C4-Alkylsulfonyl bedeuten.
3. Farbstoffmischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 6 bis 12 gleichfarbige Farbstoffe der Formel I ent
halten.
4. Farbstoffmischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß D einen Rest der Formel IIb, IIc oder IId bedeutet.
5. Farbstoffmischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß R2 C1-C5-Alkanoyl und L C4-C8-Alkylen, das durch
1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist,
bedeuten.
6. Farbstoffmischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R2 Acetyl bedeutet.
7. Verwendung der Farbstoffmischungen gemäß Anspruch 1 zum
Färben oder Bedrucken von textilen Materialien.
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EP2039728A3 (de) * | 2007-09-18 | 2010-03-31 | Lanxess Deutschland GmbH | Rote Farbstoffmischung |
CN101392102B (zh) * | 2007-09-18 | 2014-03-12 | 朗盛德国有限责任公司 | 红色染料混合物 |
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- 1992-12-07 DE DE19924241116 patent/DE4241116A1/de not_active Withdrawn
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